DE624088C - Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl

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DE624088C DEE41967D DEE0041967D DE624088C DE 624088 C DE624088 C DE 624088C DE E41967 D DEE41967 D DE E41967D DE E0041967 D DEE0041967 D DE E0041967D DE 624088 C DE624088 C DE 624088C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl Die Erfindung betrifft ein. Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl, insbesondere von gegen Korrosion hochwiderstandsfähigen Nickel- und Chrom-Nickel-Stählen von hoher Zugfestigkeit, welche in der Automobilindustrie verwendet werden, feiner von Invarstahl, welcher etwa 35 % Nickel enthält, und von rostfreien Chrom-Nickel-Stählen, von welchen jener mit etwa 18 % Chrom und 8 Nickel typisch ist. Die Erfindung betrifft insbesondere rostfreie Stähle, welche neben Nickel hinreichend Chrom enthalten, um sie gegen Korrosion äußerst widerstandsfähig zu machen, aber sie ist auch auf die Herstellung von anderen Nickelstählen anwendbar.
  • Legierungsmetalle werden gewöhnlich in einen Stahl in der Weise eingeführt, da.ß man dieselben in metallischem Zustande hinzufügt. So wird z. B. bei 'der Herstellung von rostfreien Chrom-Nickel-Stählen das Chrom gewöhnlich in Form von Ferrochrom zugegeben. Bei anderen Herstellungsverfahren legierter Stähle, die gewöhnlich als dixekbe Verfahren bezeichnet werden, wird eine chemische Verbindung eines Legierungsmetalls in Gegenwart eines Stahlbades reduziert und das Legierungsmetall auf diese Weise dem Stahlbad einverleibt. Die direkten Verfahren haben besondere Bedeutung bei der Herstellung von rostfreien Stählen erlangt, jedoch lediglich für die Einführung des Chroms. Bei der Herstellung von Nickelstählen wird das Nickel stets in vorher reduzierter Form, beispielsweise als handelsübliches reines Nickel oder als eine Nickellegierung, hinzugefügt, selbst wenn das Chrom in den nämlichen Stahl durch das direkte Verfahren eingeführt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung betrifft nun ein direktes Verfahren zur Einführung des Nickels unmittelbar aus dem Stein, indem man Nickelstein (Nickelsulfid) mit Silicium in Gegenwart einer basischen Schlacke reduziert unter Zusatz von Stahlspänen vor oder mach 'denn. Reduzieren. oder unter Verwendung eines Stahlbades während der Reduktion: Das zur Reduktion des Nickelsteins verwendete .Silicium kann in Form von käuflichem Silicium oder Ferrosilicium angewendet werden. In manchen Fällen ist. es jedoch vorteilhaft, eine kohlenstofffreie Siliciumlegierung zu benutzen, die selbst ein Legierungsmetall enthält, welches in den Stahl eingeführt werden soll. Wenn daher Nickelsilidum oder Ferronickelsilicium zur Reduktion des. Nickelsteins benutzt wird, trägt sowohl -der Stein als auch das Reduktionsmittel zum-Nickelgehalt des Stahls bei. Das Reduktionsrifttel kann auch andere Legierungsmetalle =enthalten, -,beispielsweise Chrom neben .oder an Stelle von Nickel.. Besonders wirtschaftlich gestaltet sich das Verfahren, wenn man erfindungsgemäß in einer ersten Stufe Nickelstein und Kieselsäure in an -sich bekannter Weise mit Kohlenstoff zwecks Bildung einer niedriggekohlten Nickel-Silicium-Legierung reduziert und dann in ,einer zweiten Stufe eine weitere Menge von Nickelstein mit dieser Legierung in `Gegenwart seiner basischen Schlacke reduziert.
  • Das neue Verfahren eignet sich besonders für die Herstellung von rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl, wobei erfindungsgemäß zur Reduktion des Nickelsteins Ferrocliromsilicium mit mindestens 3o b/o Silicium verwendet wird und dem Nickelstein Chromit beigemischt sein. -Wenn als Reduktionsmittel. Nickelsilicium oder Ferronickelsilicium verwendet wird, mit wenig oder keinem Chrom, so ist @i Siliciümgehalt von 25 % gewöhnlich angemessen.
  • Die Vorteile der Erfindung bestehen vor. allem. in der Erzielung einer bedeutenden Ersparnis, :da die Kosten von metallischem Nickel, - bezogen --auf die Gewichtseinheit, höher sind als jene einer äquivalenten Menge von Nickel in Form des Steins.
  • Die Reaktion zwischen Schwermetallsulfiden und Silicium unter Reduktion der ersteren ist- an sich bekannt; jedoch findet sieb: keine Andeutung dafür, daß die Reaktion für die direkte Herstellung von Ni&elstählen mit hinreichend geringem Schwefelgehalt anwendbar ist, um den äußerst scharfen Anforderungen zu genügen. Auch die Herstellung von Metallsiliciden durch Reduktion eines sulfidischen Erzes (z. B. von Nickelsulfid) mit Kalk, Kieselsäure und Kohle zwecks Herstellung des entsprechenden Me= tallsilicides ist bereits vorgeschlagen worden. Hierbei wird also auch Nickelstein als Nickelträger benutzt, aber nicht unmittelbar eine siliciumarme Eisen-Nickel-Legierung erhalten.
  • Demgegenüber betrifft die Erfindung die Behandlung von Nickelsulfid oder Nickelstein mit- einem auf beliebige Weise biergestellten Metallsilicid, und zwar in solchen Mengenverhältnissen, daß ' Legierungen entstehen, welche das Nickel aus dem Nickelstein als im wesentlichen silicium-, kohlenstoff- und schwefelfreies -Metallenthalten.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, ein Metallsulfid mit einem MetallsZcid zu behandeln, jedoch bei Mengenverhältnissen der reagierenden Stoffe und deren Zusammensetzung sowie bei Verfahrensbedingungen, die von jenen gemäß der Erfindung völlig. verschieden sind, so daß ein an Metallsulfid und Metallsilicid .angereichertes Erzeugnis, z. B. in Form eines konzentrierten Steins, entsteht, während beim Verfahren. gemäß der Erfindung sowohl der Schwefel als auch das Silicium entfernt werden, so daß lediglich das Metall als solches gewonnen wird.
  • Die- E.rfin;dung soll nunmehr in der Anwendung auf die Herstellung von rostfreien Chroxn-Nickel-Stählen näher beschrieben werden, wobei sowohl das Chrom als auch das Nickel durch ein direktes Verfahren eingeführt werden.
  • Chromerz, Nickelstein und ein siliciumhaltiges Reduktionsmittel werden verwendet und vorzugsweise so fein gemahlen, daß die Körner ,durch ein Achtmaschensieb, d. h. ein Sieb mit einer- Maschenweite von a,36mxn, hindurchgehen. Es kann in manchen Fällen vorteilhaft sein, die Ausgangsstoffe in zwei getrennte Chargen zu unterteilen, deren eine aus Chromerz und siliciumhaltigem Reduktionsmittel und deren andere aus Nickelstein und Reduktionsmittel besteht. Chromerz, Nickelstein und Reduktionsmittel können auch zusammen beschickt werden. In jedem Falle werden die reduzierendem und reduzierbaren Stoffe, gründlich vermischt. Als Flußmittel wird Kalk- zugesetzt, und es kann in manchen Fällen ratsam sein, andere Flußmittel, wie z. B. Flußspat, hinzuzufügen. Die Mischung wird in einen Elektroofen mit offenem Lichtbogen der üblichen Art mit salcher Geschwindigkeit beschickt, daß die Schmehung in gleichmäßiger Weise stattfindet und ständig ein flüssiges Schlackenbad -erbalten wird. Ein niedriggekohlter Stahl kann in den Ofen eingesetzt werden, bevor das Schmelzen beginnt, entweder durch Niederschmelzen von Stahlspänen und Entkohlung derselben, falls notwendig, oder indem man dem Ofen aus einer Bessemerbirne oder einem Herdofen geschmolzenes Metall zuführt.. Stahlspäne können auch wahlweise in: die Schmelzcharge einverleibt oder sogar dem Ofen nach beendeter Schanelzting zugeführt werden.
  • Um die Herstellung `einer. . niedriggeschwefelten Legierung- zu gewährleisten, -ist es ratsam, mit einer Schlacke von beträchtlicher Bäsizität zu arbeiten. Ausgedrückt in Verhältniszahlen von Ca-0 zu Si 02, ist es wünschenswert, ,dieses Verhältnis bei mindestens - 2:1 zu halten; auch Verhältnisse von 3:1 oder höher können zufriedenstellend verwendet werden: Im. Fällen, wo äußerst hohe Basizitätsgrade benutzt werden, ist es vorteilhaft, den. Flüssigkeitsgrad der Schlacke durch Flußspatzuschläge zu regeln.
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer Schmelze von rostfreiem Stahl .mit 18 % Cr und 8 % Ni. Dieses Beispiel gibt Aufschluß über die durch das verbesserte direkte Verfahren erzielbaren , Ergebnisse.
  • Ein Stahlbad wurde in einem elektrischen Stahlofen, eingeschmolzen und mittels einer oxydierenden Schlacke bis ,auf 0,02 % Kohlenstoff entkohlt. Der. größte Teil der oxydierenden Schlacke wurde abgegossen, worauf eine andere Schlacke hergestellt würde, indem man Kalk und etwas Flußspat zusammenschmolz. Eine Beschickung der folgenden Zusammensetzung wurde dann in den Ofen gegeben: 141 Teile Chromerz, 34 Teile 7 5 °/o Ferrosilicium, i 5o Teile Kalk.
  • Das Chromerz enthielt 3394 % Chrom. Ferrosilicium und Kalk waren von handelsüblicher Beschaffenheit. Nach beendetem Einschmelzen dieser Beschickung wurde eine nickelhaltige Beschickung der folgendem Zusammensetzung in den Ofen gebracht: 24 Teile Nickelstein, 6 Teile 75 °/o Ferro-Silicium, 3o Teile Kalk.
  • Der Nickelstein enthielt 74,90% Nickel und 23,71 % SchwefeL Nunmehr wurde die Schlacke abgezogen und ein Zusatz von 0,40 % Mangan in Form von niedriggekohltem Ferromängan zum Stahl im Ofen gemacht, worauf eine Schlacke aus Kalk und Quarzit zur Fertigstellung beschickt wurde. Der Stahl wurde unter dieser Schlacke behandelt, indem man kleine Zusätze von 75%igem Ferrosilicium machte, bis die Schlacke und das Metall gut desoxydiert waren. Der Stahl wurde dann in eine Gießpfanne abgestochen, mit o,25 olo Silicium in Form von 5o%igem Ferrosilicium behandelt und zu Blöcken vergossen.
  • Die Analyse des Stahls war folgende:
    Cr % Ni % C % Mn % Si 17,58 7,93 o,o8 o,5z o,82 0,005
    Die Schlacken waren genügend niedrig im Chrom- und Nickelgehalt, während 80 0to des Chroms und 970/0 des Nickels im fertigen Metall wiedergewonnen wurden. Im folgenden werden die mechanischen Prüfergebnisse -an .Prüfproben mitgeteilt, welche von den Gußblöcken der oben beschriebenen Schmelze hergestellt.-wurden; die Prüfproben wurden von ii5o°C abgeschreckt:
    Zerreißfestigkeit . . . . . . . . 78,75 kg/mm',
    Fließgrenze .. .. .. .. .. .. . 22,4
    Dehnung . . . . . . . . . . . . . . . 52 %,
    Querschnittsverringerung 6o0/0,
    Schlagarbeit . . . . . . . . .. .. 15,4 mkg/cm2,
    Erichsenzahl ............ i2,5,
    Brinellhärte............. 143.
    Diese Zahlen zeigen die ausgezeichnete Güte des Stahles.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl unter Verwendung von Nickelstein als Nickelträger, dadurch gekennzeichnet, daß Nickelstein in Gegenwart einer basischen Schlacke unter Zusatz von Stahlspänen vor oder nach der Reduktion oder in Anwesenheit eines Stahlbades während ,der Reduktion mit so viel Silicium bzw. Ferrosilicium behandelt wird, daß eine praktisch schwefelfreie und silici»marme Eisen-Nickel-Legierung :entsteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einer -ersten Stufe Nickelstein und Kieselsäure mit Kohlenstoff zwecks Bildung einer niedrzggekohlten Nickel-Silicium-Legierung reduziert und dann in einer zweiten Stufe eine weitere Menge von Nickelstein mit dieser Legierung in Gegenwart einer basischen Schlacke reduziert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl zur Reduktion des Nickelsteins Ferrochromsilicium mit mindestens 3o % Silicium verwendet, wobei dem Nickelstein Chromerz beigemischt .sein kann.
DEE41967D 1930-11-18 1931-10-25 Verfahren zur Herstellung von Nickelstahl Expired DE624088C (de)

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