DE624053C - Starkstrombleikabel, insbesondere fuer Betriebsspannungen ueber 110 Volt - Google Patents

Description

Es ist in letzter Zeit vorgeschlagen worden, Fehler, die in einem Niederspannungsnetzi auftreten, durch Ausbrennen gewissermaßen sich selbst beseitigen zu lassen. Tritt in einem Kabelnetz ein Durchschlag von der Leitung zum Bleimantel ein, so schmilzt das Blei des Mantels und auch das Metall der Leiter beim Brennen des Lichtbogens allmählich weg, dabei nimmt die Länge des· Lichtbogens zu, bis dieser schließlich erlischt.

Während bei niedrigen Spannungen, und zwar im allgemeinen bis; zu 11 ο Volt, die gewünschte Erscheinung fast stets eintritt, hat sich bei höheren, insbesondere bei der in Deutschland gebräuchlichen Spannung von 220 Volt gezeigt, daß durch den Lichtbogen nicht nur der Bleimantel wegschmilzt, sondern zugleich auch die Kabelisolation verkohlt, so daß also die Länge des Lichtbogens im wesentlichen erhalten bleibt und ein einmal entstandener Kabelbrand weiter um sich greifen kann.

Um den ' geschilderten Übelständen abzuhelfen, wurde bereits ein Starkstrombleikabel vorgeschlagen, bei dem in den Aufbauteilen, des Kabels Stoffe enthalten sind, welche bei der Temperatur des Lichtbogens Lichtbogen löschende Gase entwickeln.

Gemäß der Erfindung wird bei dem geschilderten Kabel die Dauer des Lichtbogens noch weiter dadurch verringert, daß neben dem normalen, die Spannungsbeanispruchung aufnehmenden Isoliermantel eine den Leiter konzentrisch umgebende Schicht aus unverbrennbarem Stoff angeordnet wird, die nur dünn im Verhältnis zur Dicke des gesamten Isoliermaterials zu sein braucht, so daß der weitaus größte Teil. der Kabelisolation in der üblichen Weise aus Papier bestehen

4.0 kann.

Gemäß der Erfindung werden ferner die Stoße, welche die den Lichtbogen im Sinne einer Löschung beeinflussenden Gase abgeben. sollen, in die dünne Zwischenschicht, die den Leiter umgibt, eingebettet. Dieses wird am einfachsten erreicht, indem die unbrennbare Schicht mit 'einem entsprechenden Medium getränkt oder ein solches Medium z. B. pulverförmig in die unbrennbare Schicht eingebettet wird.

Damit wird der Vorteil erreicht, daß das Kabel im wesentlichen aus normalen Materialien und daher besonders wirtschaftlich hergestellt werden kann. .Andererseits bewirkt die Zwischenschicht, die aus unverbrennbarem Material besteht, eine Löschung des Lichtbogensnicht nur durch die Abgabe der in diesem Sinne wirkenden Gase, sondern) auch durch die beim Abbrennen des Kabelmantels und des Leiters ,auftretende Vergrößerung der Lichtbogenlänge. Die beiden Eigenschaften der Zwischenschicht vereinen also ihre Wirkungen zur besonderen Beschleunigung der Löschung des Lichtbogens, wodurch der durch das Ausbrennen zerstörte Teil des Kabels auf das geringste Maß beschränkt wird.

In der Zeichnung sind Kabel gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 ein Einphasenkabel, Abb. 2 ein Dreiphasenkabel mit Nulleiter. Der Kupferleiter 1 ist von der Papierisolation i umgeben, die durch den Bleimantel 3 gegen mechanische Einwirkungen geschützt ist. Innerhalb der Isolationsschicht 2 befindet sich eine weitere Schicht 4 aus Asbest. Da die Schicht 4 nur verhältnismäßig dünn zu sein braucht, werden die Herstellungskosten des Kabels durch ihre Anwendung nicht wesentlich erhöht.

Die Asbestschicht 4 wird während der Ka-" belherstellung mit einer bei Erwärmung Kohlensäure oder Stickstoff abgebenden Flüssigkeit getränkt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Starkstrombleikabel, insbesondere für Betriebsspannungen über 11 ο Volt, welches Stoffe enthält, die beim Entstehen eines Lichtbogens Gase abgeben, welche diesen im Sinne der Löschung beemflussen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Stoffe nur in einer unverbrennbaren, im Verhältnis zur Dicke des übrigen normalen Isoliermaterials, kleinen und den Leiter konzentrisch umgebenden Schicht enthalten sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen · ·