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Zündkerzenfassung Für neuzeitliche Brennkraftmaschinen mit hohem Verdichtungsdruck,
z. B. bis zu etwa 7 kg/cm2, und mit großer Drehzahl, z. B. bis über 4000 minutliche
Umläufe hinaus, befriedigen die bekannten Zündkerzenfassungen nicht, obgleich man
schon Bauformen vorgeschlagen hat, bei denen zum Schutze der Elektroden der Zündkerze
vor dem Verrußen der in der Fassung liegende Zündraum durch einen Boden o. dgl.
gegen den Zylinderraum abgeschirmt ist.
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Bei einigen bekannten Zündkerzenfassungen mit Hilfsmitteln zum Schutz
gegen das Verrußen sind die Zündräume erheblich zu groß, und die Elektroden oder
Polspitzen der Zündkerze befinden sich in zu großer Entfernung vom Gasgemisch, sind
also gegen das zu zündende Gemisch zu stark abgeschirmt. Dieser Nachteil macht sich
besonders bemerkbar, wenn zum Schutze der Elektroden ein Schraubenkörper benutzt
wird. Andene bekannte Fassungen besitzen als Schutzmittel gegeneinander versetzte
Querwände von gleichbleibender Dicke, die einen Zickzack weg für das Gasgemisch.
schaffen. Die Querwände liegen aber sehr nahe übereinander und erschweren daher
den Eintritt des Brenngemisches und die Verteilung der Zündflamme, auch können sie
sich übermäßig erhitzen und = dann Selbstzündung hervorrufen. Bekannte Zündkerzenfassungen
mit sich kreuzenden Bohrungen leiden an dem @ Mangel, daß an dem Kreuzungspunkt
der Bohrungen ein viel zu enger Querschnitt für den Durchgang des Gasgemisches und
der Zündflamme vorhanden ist, womit der Verstopfung Vorschub geleistet wird. Eine
andere bekannte Abschirmungsvorrichtung besteht aus mehreren übereinander angeordneten
Bechern mit gegeneinander versetzten Löchern ioder Schlitzen. Hierbei ist jedoch
die Gefahr .einer Verstopfung durch Verbrennungsrückstände ganz besonders groß.
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Schließlich ist bereits eine Zündkerzenfassung vorgeschlagen worden,
bei. welcher der in der Fassung liegende Zündraum durch einen Boden abgeschirmt
ist, der nicht in den Zylinderraum hineinragt und an beiden Seiten eines Durchmessers
je eine große öffnung enthält. Wegen des Fbrtfalles der Gefahr von Selbstzündungen
ist zwar die Anordnung günstig, daß .der Boden nicht in den Zylinderraum hineinragt,
aber die beiden seitlichen öffnungen liegen innerhalb der Seitenwand des Gewindesockels
der Fassung und münden daher sofort in den zylindrischen Zündraum hinein, so daß
keine wirksame Ablenkung und damit auch 'leine Abschirmung vorhanden ist. Das Gasgemisch
gelangt vielmehr auf einem fast geraden Wege unmittelbar zu den Elektroden der Zündkerze,
und
ein Schutz gegen das Verrußen wird nicht erreicht.
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Demgegenüber zeichnet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch aus,
daß die beiden Scitenöffnungen des ebenfalls nicht in dein Zylinderraum ragenden
Bodens so geformt und angelegt sind, daß sie das in die Fassung ,eindringende Gasgemisch
zuverlässig zwingen, vor dem Erreichen der Elektroden-,enden einen Zickzackweg zurückzulegen.
Die besondere Form und Anlage der Seitenöffnungen kann dadurch herbeigeführt werden,
daß aus dem Boden des gefäßartigen Gewindesoc]#jels der Fassung der Schirm durch
Weg-
schneiden zweier, auch die Sockelwand beseitigender Außensegmente gebildet
ist, :oberhalb deren aus der' Sockelwandung noch zwei größere Segmente.so herausgeschnitten
sind, daß ein geräumiger, aber im Zickzack verlaufender Weg zu den Zündkerzenpolen
entsteht. Gemäß der Erfindung erhält dabei zweckmäßig der Schirm eine größere Breite
ioder Durchmesser, als ihn. die Innenbohrung der Fassung besitzt, um den Zutritt
des Brennstoffgemisches auf geradem Wege zu den Zündkerzenpolen sicher zu verhindern.
Weitere Ausführungsformen können. darin bestehen, daß man in dem Boden des Gewindesocl,,els
zwei schräge Schlitze oder Spalte anbringt, die sich nach loben (zum Kerzenzündraum
hin) nähern, oder daß man in gleicher Weisse eine größere Anzahl von Bohrungen anlegt.
Schließlich läßt sich im Sinne der Erfindung die Zündkerzenfassung augh aus zwei
Teilen herstellen, indem man in den Fassungsleörpier ein besonderes Gewindestück
einschraubt, an welchem der Schirm mittels Stege aufgehängt ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung durch mehrere Ausführungsbeispiele
erläutert. Es bedeuten: Fig. r einen Schnitt durch eine früher vom Erfinder vorgeschlagene
Zündkerzenfassung, Fig. 2 und 3 ein Schaubild und seine geometrische Darstellung
einer Fassung gemäß, der Erfündung, Fig.4 bis 7 andere Ausführungsformen der neuen
Fassung.
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Die bekannte Fassung des Erfinders gemäß Fig. i zeigt im Fassungskörper
i das Innengewinde 2 zum Einschrauben der Zündkerze und darunter den Gewindesockel3
zum Einschrauben der Fassung i in den Zylinderkopf 4 der Brennkraftmaschine. Zwei
Stiege 5 tragen den zum Schutze der Elektroden dienenden. Schirm 6. Bei dieser Fassung
ist die Ablenkung, die das Gasgemisch durch den Schirm 6 erfährt, nur seine beschränkte,
weil der Schirm in den Zylinderraum hineinragt und infolgedessen der in der Fassung
liegende Zündraum in unmittelbarer Verbindung mit dem Zylinderraum steht. Ferner
kommt der Schirm 6 bei Brennkraftmaschinen mit hoher Verdichtung und großer Drehzahl
sehr bald zum Glühen, so daß Selbstzündung entstehen kann. Obgleich die bekannte
Fassung sich bei Kraftwagen gewöhnlicher Art gut bewährt hat, eignet sie sich doch
:nicht gut für Rennwagen, für-welche der Gegenstand der Erfindung sich als besonders
vorteilhaft serwiesen hat.
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Bei deal Brennkraftmaschinen. kommt @es namentlich dann, wenn sie
mit hoher Verdichtung und großer Drehzahl betrieben werden, - darauf an, die Öl-
oder Kohlenstof ijteilchen des Brennstoffgemisches, die gewöhnlich zur Verschmutzung
der Zündkerze bzw. ihrer Elektroden führen, feinstens zu zerstäub,en. Um das zu
'erreichen, ist gemäß der Erfindung der Schutzschirm so geformt-und angelegt, daß
ein mehrfach gekrümmter Weg des Brennstoffgemisches, etwa irr Zickzackverlauf erzwungen
wird. Infolge der hohen und etwa zwischen 5 und 7 kg/cm.2 wechselnden Verdichtung
besitzen die Teilchen leine große Energie; sie werden kräftig gegen den heißen Schutzschirm
geschleudert und dadurch sehr fein zerstäubt: Diese Wirkung ist bei der neuen Fassung
überlegen zuverlässig erreicht, weil der Aufprall der Teilchen auf die Abschirmungsfi.ächen
besonders gut gesichert ist.
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Gemäß Fig. 2 und 3 befinden sich bei der neuen Fassung die Stege 5
und der Schirm 6 nicht mehr im Zylinderraume 7, sondern innerhalb der Gewindebohrung
des Zylinderkopfes 4. Der Einfluß des dadurch erzwungenen Zickzackweges auf das
Gasgemisch wird durch eine günstige Nebenwirkung noch wertvoll ergänzt. Im Bereich
des Schirmes 6 und der Stege 5 bzw. der beiden größeren Siegmente s8, die oberhalb
des Schirmes 6 weggeschnitten sind, liegt das Innengewinde des Zylinderkopfes 4
überall dort frei, wo das Gasgemisch vorbeiströmen müß. Letzteres prallt also auf
seinem Wegre zum Zündraume der Fassung auch noch auf -diese Gewindegänge, wodurch
die Zerstäubung der Öl- und Kohlenstoffteilchen sehr wirksam unterstützt wird.
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Für die Ausführungsform gemäß Fig.4 und 5 erhält der Gewindesockel
der Fassung dieselbe Gefäßform, wie sie bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und
3 vorhanden ist, bevor die kleineren Segmente neben dem Schirm 6 und die größeren
Segmente 8 über ihm weggeschnitten werden. Die Fassung nach Fig. 4 zeigt zwei von
unten her eingeschnittene Schlitze 8', die unten nahe dem Gewinde beginnen und nach
;oben hin sich nähern. Dabei steht praktisch die ganze
Bodenfläche
6 für die Zerstäubung der Teilchen zur Verfügung. Die Fassung nach Fig. 5 zeigt
an Stelle solcher Schlitze oder Spalte schräge Bohrungen 8" in einer entsprechend
größeren Anzahl.
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Die Fassungen gemäß Fig.6 und 7 bestehen aus zwei Teilen, nämlich
aus dem KÖrper i der Fassung, dessen Gewindesockel nicht gefäßförmig ist und ein
Innengewinde 3 sowie ein Außengewinde 3' besitzt, und aus einem in das Innengewinde
3 geschraubten Gewindestück i i (Nippel), an welchem der Schirm 6 mittels Stege
5 hängt. Der zweite Teil i i, 5, 6 ist bei der Fassung nach Fig. 6 von oben her
und bei der Fassung nach Fig. 7 von unten her in den Fassungskörper i eingeschraubt.
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