DE620078C - Fuellungsanzeiger fuer Behaelter zur Aufnahme verfluessigter Gase - Google Patents

Description

Mit dem bisher zur Füllungsanzeige verwandten Schwimmer ist es für den Bedienungsmann nicht immer einwandfrei möglich, nur bis zu einem bestimmten Niveau zu füllen, da ein solcher Schwimmer sehr häufig in seiner Führung klemmt und infolgedessen nicht zuverlässig den jeweiligen Flüssigkeitsstand erkennen läßt. Um ein solches Festklemmen zu vermeiden, wäre ein dauerndes Schütteln notwendig. Wird also die vorhin beschriebene Vorrichtung zur Verhinderung einer Uberfüllung angewandt, so gibt der Schwimmer dem Bedienungsmann kein genügendes Mittel, sich vor Verlusten durch

IS Auswerfen von Flüssigkeit zu schützen. Außerdem entweicht durch das Schwimmerloch eine gewisse Gasmenge, die die Schwierigkeit der Beobachtung des Schwimmerstandes erhöht.

Die im nachstehenden geschilderte Vorrichtung vermeidet alle diese Nachteile des Schwimmers. Die zur Einbringung der Vorrichtung erforderliche Bohrung wird gasdicht abgeschlossen, so daß durch diese kein Entweichen von Gas mehr möglich ist. Mechanische Hemmungen, wie beim Schwimmer das Festklemmen, sind hier ausgeschlossen, und es ist ohne besondere Vorkehrungen möglich, die Füllungsanzeige beliebig weit unter dem normalen Füllniveau zu beginnen.

Es sind bereits ähnliche Vorrichtungen bekannt, die zur Messung von unter gewöhnlicher Temperatur nichtsiedenden Flüssigkeiten wohl brauchbar sind, zur Messung eines Gefäßinhalts von tiefsiedenden verflüssigten Gasen aber versagen. Bei diesen Füllungsanzeigern sind zwei konzentrisch zueinander angeordnete Rohre gasdicht in einen Behälter eingesetzt und die Enden der Rohre mit einem geeigneten, eine Farbflüssigkeit enthaltenden Anzeigegerät verbunden. In dem einen der beiden Rohre, dessen Inneres mit dem Gasraum des Gefäßes in Verbindung steht, herrscht stets der über der Flüssigkeit des Gefäßes herrschende Druck. In dem anderen Rohr wird die eingeschlossene Luft durch die im Gefäß ansteigende Flüssigkeit zusammengepreßt. Auf diese Weise ist der Druckunterschied in den beiden Rohren der Flüssigkeitshöhe im Gefäß proportional und kann zur Anzeige des Flüssigkeitsgefäßes herangezogen werden. Wollte man diesen Anzeiger für Warmvergaser verwenden, so würde sich wegen der in beiden Rohren auftretenden Verdampfung des kalten, verflüssigten Gases in dem zweiten Rohr kein Druck mehr einstellen, der einen Rückschluß auf die Flüssigkeitshöhe zulassen würde. Wenn aber gemäß der vorliegenden Erfindung Vorsorge dafür getroffen wird, daß die gesamte, in das zweite Rohr eingetretene Flüssigkeit stets verdampft, so daß die Dämpfe die Flüssigkeit aus dem Rohre verdrängen, ist der Druck im Rohr stets um seine Eintauchtiefe in die Flüssigkeit des Gefäßes größer und kann wiederum zur Anzeige dieser Flüssigkeitshöhe herangezogen werden.

Diese Verdampfung des eingedrungenen verflüssigten Gases wird dadurch bewirkt, daß in das zweite Rohr (Innenrohr) eine

Kupferseele eingesetzt oder an Stelle der Kupferseele das aus dem Vergaser herausragende Ende des Innenrohres in beliebiger 'Weise erwärmt wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel die Vorderansicht eines an einem Vergaser angebrachten Füllungsanzeigers veranschaulicht.

Die Vorrichtung besteht aus zwei konzento trischen, beiderseits offenen Rohren ι und 2, die je zu einem Stutzen 3 und 4 führen. Das innere Rohr 1 wird mit einer Seele aus Kupferdraht versehen, so daß der Querschnitt für den Wärmefluß recht groß ausfällt. Das äußere Rohr 2 besitzt einen Bund 5, der es ermöglicht, die Vorrichtung vermittels eines Überwurfstutzens 6 gasdicht in die Bohrung 7 des Vergaserdeckels einzusetzen. Der Bund 15 auf dem äußeren Rohr 2 dient zur Begrenzung der Bewegung des Überwurfstutzens 6 ' nach oben. Zu der Vorrichtung gehört ferner ein U-Rohr 8 aus Glas zur Aufnahme einer gefärbten Meßflüssigkeit. Zwischen den Schenkeln dieses U-Rohres wird eine Skala 9 angebracht, so daß in bekannter Weise eine direkte Irihaltsablesung ermöglicht wird. Die beiden Schenkel des U-Rohres werden nun vermittels der Gummimuffen 10 der Rohre 11 und 12 über die Absperrhähne 13 und 14 mit den Stutzen 3 und 4 der vorgeschilderten Vorrichtung mit Gummischläuchen verbunden.

Steigt das Flüssigkeitsniveau bis an das Rohr i, so wird die Kommunikation zwischen

. 35 den Schenkeln des U-Rohres 8 unterbrochen. Steigt das Niveau im Vergasereinsatz weiter, so wird infolge Wärmezufuhr von außen ein Teil der in das Anzeigerohr 1 eindringenden Flüssigkeit verdampft, und der so in 1 ent-

.40 stehende Überdruck drängt einerseits die Flüssigkeit bis zur unteren öffnung des Rohres I zurück, so daß dieses von Flüssigkeit frei wird, andererseits treibt derselbe Gasdruck die Meßflüssigkeit aus dem, mit Rohr ι verbundenen Schenkel des U-Rohres in den anderen, so daß die Niveaudifferenz in beiden Schenkeln in bekannter Weise proportional der Flüssigkeitshöhe im Warmvergaser über der unteren öffnung des Meßrohres 1 ist. Ein etwaiger Gasüberschuß im Rohr ι entweicht durch die umgebende Flüssigkeit in den Gasraum über dem Flüssigkeitsspiegel. Die Voraussetzung für eine einwandfreie Messung ist, daß das Rohr 1 bzw. die Kupferseele in ihm während der ganzen Meßzeit genügend Wärme von außen zum Rohrende bringt, da andernfalls der untere Teil des Meßrohres 1 sich mit einer Flüssigkeitssäule anfüllen würde, die aber der Niveauzunahme der das Rohr 1 umgebenden Flüssigkeit nicht proportional sein würde, wie dies bei nichtsiedenden Flüssigkeiten der Fall ist. Es ist an sich auch möglich, die Kupferseele fortzulassen und dafür die Wandstärke des Rohres 1 entsprechend zu vergrößern; jedoch hat die Praxis ergeben, daß ein so angeführter Anzeiger weit unruhiger arbeitet. Dies liegt darin, daß die Berührungsflächen Wärmeübertragungsflächen zwischen dem Wärmeträger und der tiefsiedenden Flüssigkeit relativ geringer ausfallen als bei Verwendung einer Kupferseele in einem Kupferrohr 1.

In der praktischen Anwendung der Vorrichtung zeigt sich noch der Übelstand, daß zu Beginn der Vergaserfüllung die in den ersten Sekunden sehr stürmische Gasentwicklung die Meßflüssigkeit aus dem U-Rohr 8 in das Rohr 11 und damit gegebenenfalls sogar in das Rohr 1 treibt, da die aus Rohr 2, Stutzen 4, Rohr 12 bestehende Leitung notwendig geringeren Widerstand besitzt als die durch das verengte Rohr 1, Stutzen 3, Rohr 11 gebildete. Diesem Übelstand kann beispielsweise durch Zwischenschaltung der Hähne 13, 14 begegnet werden, die erst dann geöffnet werden, wenn die erste stürmische Füllverdampfung vorüber ist. Die geschilderte Vorrichtung stellt also ein geeignetes Instrument dar, um unnötige Füllverluste zu vermeiden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Füllungsanzeiger für Behälter zur Aufnahme verflüssigter Gase mit tiefliegendem Siedepunkt, wie Sauerstoff, Stickstoff o. dgl., bestehend aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten, gasdicht in den Behälter eingesetzten, mit einem geeigneten Anzeigegerät in Verbindung stehenden Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr mit einer Seele aus Kupferdraht versehen ist.

2. Füllungsanzeiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Warmvergaser herausragende Teil des Innenrohres in beliebiger Weise beheizt wird.

3. Füllunganzeiger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den

' Gasleitungen zum Anzeigegerät in an sich bekannter Weise Absperrhähne angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen