-
Mitläufer für die Naß- und Trockenpartie an Entwässerungsmaschinen
für Papierstoff o. dgl. Gegenstand der Erfindung sind Mitläufer für die Naß- und
Trockenpartie an Entwässerungsmaschinen für Papier- und Pappenstoff, Zellstoff,
Holzstoff, Stroh o. dgl., sowie für Kalander, Mangeln o. dgl. Man hat für diese
Mitläufer bis jetzt vorzugsweise Wollfilze verwendet, bisweilen auch unter Mitverwendung
von anderen Textilfasern. Diese recht kostspieligen Filztücher sind aber im hohen
Maße der Zerstörung unter dem Einfluß der Feuchtigkeit und hohen Temperaturen der
sie tragenden Führungsglieder sowie durch mechanische Beanspruchung ausgesetzt.
-
Es wurde nun gefunden, daß derartige Mitläufer aus porösem Gummi außerordentlich
geeignet und widerstandsfähig bei der Anwendung in den genannten Maschinen sind.
Dabei können die Mitläufer ausschließlich aus porösem Gummi hergestellt werden;
es können aber auch zur Verstärkung Einlagen von Textil- oder Metallfäden jeder
Art, auch Textil u. dgl. Gewebe benutzt werden. Solche Ein- oder Auflagen wirken
sich in der Laufrichtung des Gummituches u. a. in 'der Vermeidung unzulässiger Längung
des Tuches aus.
-
Eine dem jeweiligen Bedarf anzupassende Oberflächengestaltung der
Mitläufer aus porösem Gummi, wie sie die Entwässerungsfilze in der Papiermaschine
aufweisen, kann auch dadurch erreicht werden, daß an Stelle oder gleichzeitig mit
der Einlage von Fäden oder Geweben auch noch ein- oder - beiderseitige Auflagen
von Fäden oder Geweben vorgesehen werden.
-
Die Verwendung von porösem Weichgummi ist für Filtertücher vorgeschlagen,-und
zwar als Ersatz für Stoffiltertücher, die z. B. in Filterpressen durch starre Filterplatten
gestützt sind. Doch liegt dieses Verwendungsgebiet von dem Gebiet, auf dem- erfindungsgemäß
poröse Gummitücher verwendet werden sollen, ganz abseits, und bei der Verwendung
der porösen Gummitücher für Filterzwecke hat dieses Material eine ganz andere Aufgabe
und Wirkung. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von porösem Gummi als Mitläufer
als sogenanntes Filztuch in Papier- und Pappenmaschinen u. dgl. oder auf Mangeln
handelt es sich zunächst um ein Material, das in Form von Bahnen, meistens Bahnen
ohne Ende, und bis zu erheblichen Breiten. über Walzen geführt wird, wobei die Hauptaufgabe
die Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem von ihnen geführten und getragenen Material
ist. Ihre Eignung ist bedingt durch die Widerstandsfähigkeit gegen die auftretenden
vielseitigen zerstörenden Einflüsse. Die Brauchbarkeit der Filtertücher ist dagegen
in erster Linie durch ihr Vermögen, feste und flüssige Phasen voneinander zu trennen,
gegeben, wobei unter Umständen auch noch Widerstand gegen Druck auf die Fläche von
Wichtigkeit sein kann.
-
Poröse Gummitücher auch in Kombination mit Textilmaterial sind an
sich für Filterzwecke,
insbesondere auch in Filterpressen, bereits
vorgeschlagen. Die in diesem Falle an die Gummitücher gestellten Anforderungen beziehen
sich aber in -der. Hauptsache auf die Widerstandsfähigkeit gegen chemische Eiriflüsse
sowie auf Druckfestigkeit inner" ` der Filterfläche.
-
Bei der Verwendung derartiger -Gummitücher als Mitläufer in Papiermaschinen
u. dgl. handelt es sich nicht um einen Entwässerungsvorgang wie bei einem Filter,
bei dem die von dem Rückstand "zu trennenden Lösungen (Filtrate) hindurchgehen und
als solche das Filter passieren. Vielmehr haben die der mechanischen. Entwässerung
dienenden, zur Gruppe der sogenannten Naß- oder Preßfilze gehörigen Filzbänder die
Aufgabe, die nasse, an sich noch haltlose Papier-, Pappenbahn u. dgl. fortlaufend
zwischen Preßwalzen hindurchzuführen, in denen das Wasser durch den Filz hindurch
ausgepreßt wird.
-
Bei der Verwendung der porösen Gummitücher im Sinne der vorliegenden
Erfilndung sind die Bedingqngen u. a.: große Widerstandsfähigkeit gegen die Einflüsse
von Feuchtigkeit und die in den Papierbahnen u. dgl. vorkommenden Chemikalien, hohe
Saugfähigkeit und Durchlässigkeit, große Festigkeit gegen mechanische Beanspruchung,
endlich Gleichmäßigkeit und Glattheit .der Oberfläche, um Markierung im Papier usw.
zu vermeiden. Als besonderer Vorteil ist noch hervorzuheben, daß das in so vielen
Verwendungsstellen als lästig und die Qualität der Erzeugnisse beeinträchtigend
festgestellte Haaren der Filze vollkommAn vermieden wird in allen den Fällen - es
wird wohl die überwiegende Mehrzahl sein -, in denen an der Oberfläche keinerlei
Textilfäden in Erscheinung treten. Es wird im Gegenteil bis zum Verschleiß der porösen
Gummischicht die Oberfläche stets unverändert bleiben, während bei Textilmaterial
mit dem Fortschreiten des Verschleißes sich die Struktur der Oberfläche stetig ändert.
Bei den zur Gruppe der Trockenfilze gehörigen Mitläufern tritt noch die Notwendigkeit
großer Widerstandsfähigkeit gegen Hitze hinzu, der die Filze bei der Führung der
Papierbahn über die heißen Trockenzylinder ausgesetzt sind. Je nach der Bauart der
Papiermaschine und der Verschiedenheit der darauf herzustellenden Papiere ergeben
sich vielseitige Anwendungsmöglichkeiten auch in Hinsicht auf sonstige Filztuchgattungen,
wie Schonfilze, Obertücher u. dgl.
-
Die neue Erkenntnis besteht darin, daß poröse Gummitücher der angewendeten
Art gemäß Erfindung besonders geeignet sind, den Verschleißfaktoren Widerstand zu
leisten. Die Kombination von Gummi mit anderen Stoffen, wie z. B. Fäden oder Geweben,
dient zur Anpassung des einzelnen Mitläufers an die jeweils an der besonderen Verwendungsstelle
zu erfüllenden Aufgaben.