DE612836C

DE612836C - Rolldichtung fuer Kolbenmaschinen, insbesondere fuer Pumpen, Stopfbuechsen o. dgl., mit einem zwischen dem Kolben und dem Gehaeuse angeordneten elastischen Dichtungsring

Info

Publication number: DE612836C
Application number: DEK133109D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-02-07
Filing date: 1934-02-07
Publication date: 1935-05-06

Description

Für Muffenverbindungen von Rohren verwendet man häufig Rolldichtungen, die aus einem elastischen Dichtungsring bestehen, der zwischen der Muffe und dem Rohr eingeklemmt wird und dort abdichtet. Man hat auch schon vorgeschlagen, derartige Dichtungen für Kolbenmaschinen zur Abdichtung des Kolbens gegen die Zylinderwandung zu verwenden. Dabei ergaben sich aber erhebliche Schwierigkeiten, weil der Dichtungsring sich bei wiederholter Bewegung herauspreßt oder in eine schräge Lage zur Bewegungsrichtung kommt, so daß das Abdichten verhindert oder erschwert wird. Zur Beseitigung dieser Mängel hat man Dichtungsringe mit zahnradförmigem Querschnitt vorgeschlagen, die sich jedoch in der Praxis nicht einführen konnten. Die vorliegende Erfindung bringt eine Ausführungsform für eine derartige Rolldichtung, bei der der Dichtungsring sich während der Bewegung frei zwischen Kolben und Zylinder abrollen kann, aber zur Vermeidung von Schrägstellungen am Ende eines jeden Hubes wieder senkrecht zur Kolbenachse gerichtet wird. Erfindungsgemäß werden zu diesem Zweck Bunde oder Anschläge auf dem Kolben und in der Zylinderwand vorgesehen, wie dies in einem Ausführungsbeispiel auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist. Die Anschläge können aber auch eine andere Form haben; bei ebenen Dichtungsflächen werden die Dichtungskörper nicht als Ring, sondern als Walze ausgeführt.

In der Zeichnung ist der Dichtungskörper als ein Ring« mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet und liegt zwischen der Außenfläche des Kolbens b und der Innenfläche des Zylinders c. Bei der Bewegung des Kolbens rollt der Dichtungsring, wie dies Abb. 2 zeigt, auf dem Kolben b ab und tritt im unteren Totpunkt in die in Abb. 1 gezeichnete Stellung. Falls sich der Ring während dieser Bewegung schräg gestellt haben sollte, wird er seinerseits in dieser Kolbenstellung durch den Bundo?, der auf dem Kolben angebracht ist, und andererseits durch den Absatz ^, der in der Zylinderwand vorgesehen ist, ausgerichtet, derart, daß die Ringeberie sich senkrecht zur Kolbenachse stellt. Hierdurch wird eine etwaige Schrägstellung des Ringes bei jedem Hub wieder aufgehoben, so daß ein einwandfreier Betrieb möglich ist.

Zweckmäßig wird der Ring aus elastischem Material, z. B. Gummi, hergestellt, wobei seine Abmessungen so gewählt werden> daß er mit etwa gleicher Spannung sich gegen den Kolbenkörper b und gegen die Zylinderwand c legt.

Damit der Dichtungsring nicht gleitet, sondern abrollt, werden zweckmäßig die Oberflächen des Kolbens und des Zylinders an den vom Dichtungsring berührten Stellen

rauh gestaltet. Diese Oberflächengestaltung wird entweder durch nachträgliches Aufrauhen oder in sehr einfacher und billiger Weise dadurch erreicht, daß man die durch die Verformung (Gießen, Ziehen o. dgl.) gegebene Rauhheit beibehält und keine Bearbeitung der Flächen vornimmt. Hierin liegt ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil bei der Herstellung. Denn bei den bisher bekannten

ίο Abdichtungen mit Ledermanschetten oder Kolbenringen sind stets bearbeitete Flächen erforderlich. Auch im Betrieb bietet die Anordnung Vorteile, indem sie den Reibungswiderstand vermindert, weil die gleitende Reibung durch rollende ersetzt ist.

Dichtungen nach der vorliegenden Erfindung eignen sich für Luft- und Wasserpumpen aller Art. Sie werden zweckmäßig bei handbetriebenen Pumpen verwendet, ohne daß ihre-Verwendung auf diese Pumpen beschränkt ist. Sie können auch als Dichtung für Stopfbüchsen oder sonstige Dichtungen hin und her gehender Teile verwendet werden.

Claims

Patentanspruch:

Rolldichtung für Kolbenmaschinen, insbesondere für Pumpen, Stopfbüchsen o. dgl., mit einem zwischen dem Kolben und dem Gehäuse angeordneten elastischen Dichtungsring, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben an seinem einen Ende und das .Gehäuse auf dem gegenüberliegenden Ende des Hubes je mit einem Bund oder Anschlag versehen sind, die in einem Totpunkt sich etwa bis auf die Starke des Dichtungsringes nähern und dabei den Ring senkrecht zur Kolbenachse einstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen