DE609981C - Metalldampf- oder Edelgasgleichrichter, insbesondere Grossgleichrichter, mit Gittersteuerung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
27. FEBRUAR 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 609981 KLASSE 21 g GRUPPE

21g S I308.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1930 ab

Die Erfindung betrifft Metalldampf- oder Edelgasgleichrichter, insbesondere Großgleichrichter, mit Gittersteuerung.

Bekanntlich legt man zur Verhinderung von Rückzündungen und anderen den Betrieb des Gleichrichters störenden Erscheinungen Neutralisationsflächen zwischen die Anode und die Kathode. Namentlich unmittelbar vor den Anoden bringt man solche Neutralisationsflächen an, damit die an der Kathode entwickelten, für die Ventilwirkung schädlichen ionisierten Quecksilberteilchen nicht bis zu dem Anodenkopf vordringen und dort zu Rückzündungen Anlaß geben können. Als Neutralisationsflächen benutzt man hauptsächlich Metallflächen, Gitter, die in die Anodenschutzrohre eingesetzt werden. Es sind bereits zahlreiche Gitterarten bekanntgeworden. Den Vorzug gibt man solchen Gitterformen, die in der Herstellung einfach und im Betrieb dauerhaft sind. Es ist bereits vorgeschlagen worden, solche Gitter aus sich kreuzenden Metallstreifen oder aus zylindrischen Metallringen, die ineinandergesetzt und gegebenenfalls durch metallene Querverbindungen miteinander verbunden werden, herzustellen. Auch wurde bereits vorgeschlagen, ein Anodengitter aus einem oder mehreren gewun· denen Metallbändern herzustellen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden Metalldampf- oder Edelgasgleichrichter nun

dadurch verbessert, daß als Ganzes getrennt nebeneinänderriegende, unabhängig voneinander steuerbare Gitter vorgesehen sin4,

Der neue Metalldampfstromrichter bietet den Vorteil besonders guter Anpassung der einzelnen Teile des Anodenrohrquerschnittes an die Betriebsverhältnisse im Gleichrichter. Besteht ein Gitter, welches beispielsweise zum Schutz gegen Rückzündungen der Anode eines Großgleichrichters vorgeschaltet ist, aus mehreren als Ganzes getrennt nebeneinanderliegenden, unabhängig voneinander steuerbaren Gittern, so bietet ein solches Gitter die Mög- *5 lichkeit, vor der Anode in dem Querschnitt des Lichtbogenweges zwischen Anode und Kathode nebeneinander, also in Richtung senkrecht zum Lichtbogenweg, mehrere Gitterteile zu schaffen, die sich auf verschiedenem' Potential befinden. Bekanntlich, haben die den Anoden vorgeschalteten Neutralisations gitter den Zweck, die in diesem Raum verbleibenden Restionen daran zu hindern, daß sie bis zu dem Anodenkopf vordringen und dort zu Rückzündungen Anlaß geben. Die in dem Raum verbleibenden Restionen sind nun aber je nach den besonderen Betriebs Verhältnissen eines Gleichrichters nicht gleichmäßig über den Querschnitt verteilt, sondern in einem Teil des Querschnitts befinden sich mehr Ionen als in einem anderen. Bei dem neuen Stromrichter können die verschiedenen

*.) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Alfred Siemens. in.Berlin-.CJ.iarloftenburg.

nebeneinanderliegenden Teile des Gitters von Fall zu Fall in ihrem Potential der Verteilung der Restionen in dem Lichtbogenquerschnitt angepaßt werden. So gelingt es, an jeder Stelle dasjenige Potential in dem Gitterquerschnitt zu schaffen, welches für die Vermeidung von Rückzündungen die günstigsten Wirkungen erzielt.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt.

Abb. ι zeigt eine Draufsicht auf ein im Querschnitt dargestelltes Anodenschutzrohr mit eingesetztem Anodengitter und Abb. 2 eine andere Ausführungsform.

Das Anodengitter 1 besteht aus nebeneinanderliegenden, geschlossene Formen (Nieren) bildenden Metallbändern 3 und 4, die mittels aus Isoliermaterial bestehender Stäbe 5 und 6 in dem Anodenschutzrohr 2 befestigt sind. Bei 7 und 8 sind Stromzuleitungen vorgesehen, mittels deren jedes Metallband für sich gesteuert werden kann.

In Abb. 2 wird das Gitter 1 durch aus Metallbändern hergestellte Formen (Nieren) 3, 4, 9 und 10 gebildet, die mittels der Halterungsstäbe 11 und 12 an dem Anodenschutzrohr 2 befestigt sind. Je zwei Formen können mittels eines Steges 13 und 14 miteinander mechanisch oder mechanisch und elektrisch verbunden sein. Die zur Steuerung der Gitterteile erforderlichen Leitungen können durch die Isolierstäbe, wie in Abb. 1 angegeben, hindurchgeführt werden.

In gewissen Fällen kann es vorteilhaft sein, Vorkehrungen zu treffen, daß die Steuerkörper ihre Lage im Räume und gegeneinander verändern können. Dies kann nach der Erfindung beispielsweise durch Verstellen von Hand oder mit Hilfe eines Elektromagneten durch andere Mittel erfolgen.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Metalldampf- oder Edelgasgleichrichter, insbesondere Großgleichrichter, mit Gittersteuerung, gekennzeichnet durch in jedem einzelnen Anodenrohre angeordnete mehrere als Ganzes getrennt nebeneinanderliegende, unabhängig voneinander steuerbare Gitter.

2. Anodengitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- · körper aus Metallbändern bestehen.

3. Anodengitter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallbänder zu vorzugsweise nierenartigen Formen geschlossen sind.

4. Anodengitter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch; gekennzeichnet, daß eine Veränderung der Lage der Steuerkörper unter Wahrung ihrer Lage nebeneinander im Räume und gegeneinander ermöglicht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen