DE607402C - Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh

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DE607402C
DE607402C DEO19185D DEO0019185D DE607402C DE 607402 C DE607402 C DE 607402C DE O19185 D DEO19185 D DE O19185D DE O0019185 D DEO0019185 D DE O0019185D DE 607402 C DE607402 C DE 607402C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh Es ist bekannt, bei der Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff aus Stroh dieses mit wäßrigen Lösungen von S02, die weniger als S0/0 S02 enthalten, unter Druck bei Temperaturen nicht über 1d.0° C nur wenige Stunden zu kochen. Hierbei kann ein Teil der S02 an Alkali oder Erdalkali gebunden und der Stoff nach der Kochung mechanisch zerkleinert und mit Chlor nachbehandelt werden. Auch ist es bekannt, Stroh zunächst mit Alkali vorzubehandeln und dann mit Alkali- oder Erdalkalisulfitlösung, die S bis 121/o S02, bezogen auf das Strohgewicht, enthält, bei einer Temperatur von ioo bis 11o° C q: bis s Stunden lang zu kochen und anschließend zu bleichen. Schließlich ist vorgeschlagen worden, Stroh zunächst mit Bisulfit oder Säure sowie Reduktionsmitteln und anschließend mit Alkali zu kochen. Nach diesen bekannten Verfahren können jedoch sehr leicht Schwierigkeiten bei der Aufschließung eintreten, die insbesondere durch den Kieselsäuregehalt des Strohes bedingt sind. Diese Übelstände lassen sich durch das Verfahren der Erfindung beseitigen, das' darin besteht, daß zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh dieses zunächst mit Reduktionsmitteln, z. B. mitNatriumhydrosulfit, gebleicht und anschließend i bis 2 Stunden unter Druck bei einer 1q:0° C nicht übersteigenden Temperatur mit wäßriger Lösung von S02, die bis zu 60%0 S02, bezogen auf das Strohgewicht, enthält, gekocht, nach der Kochung gewaschen und mechanisch zerkleinert wird.
  • Es hat sich gezeigt, daß durch die der Kochung vorangehende Bleiche mit Reduktionsmitteln außer den der Bleiche eigenen Wirkungen, wie beispielsweise die Zerstörung organischer Farbstoffe, eine Reihe kolloider Reaktionen stattfinden, deren Reaktionsverlauf durch die im Stroh enthaltenen Kolloide bedingt. ist. Die sich hierbei abspielenden Änderungen der Oberflächenspannung beeinflussen die Adsorptionsvorgänge, so daß eine selektive Beeinflussung der für die Lockerung des ursprünglichen Strohgefüges verantwortlichen Quellungserscheinungen stattfindet. Außer den vegetabilischen Eiweißverbindungen und den Harzstoffen werden insbesondere die organischen Kieselsäureverbindungen abgebaut, wobei regelmäßig eine Abscheidung von Kieselsäuregallerte stattfindet, die bei der nachfolgenden Druckbehandlung mit wäßriger Lösung von S02 die Säureeinwirkung nicht nur kapillaraktiv, sondern zugleich auch katalytisch beeinflußt. Hiernach ist ohne weiteres verständlich, weshalb die der Kochung vorangehende Bleiche mit Reduktionsmitteln einen so weitgehenden kolloiden Eingriff darstellt, daß das Gut nach der Säurebehandlung unter Anwendung von Chlor zu einem außerordentlich weißen Halbzellstoff führt. Es zeigt sich, daß nach einer solchen Bleiche das Stroh bei einer Temperatur von etwa i2o° C in i- bis 2stündiger Kochung mit einer Kochflüssigkeit, die 3 oJo S02, auf das Strohgewicht berechnet, enthält, so weit aufgeschlossen wird, daß es sich auf dem Kollergang vollkommen zerfasern läßt. Von Vorteil ist es bei der Aufschließung, die Kochflüssigkeit ziemlich stark zu verdünnen, damit das Kochgut dauernd bespült wird, was am vorteilhaftesten im Kugel- oder Drehkocher geschieht.
  • Wie ferner bereits bekannt, ist es für die Farbe des aufgeschlossenen Strohes von Vorteil, wenn der Kochflüssigkeit Alkali- oder Erdalkalihydroxyde zugesetzt werden. In erster Linie eignet sich hierzu Kalium-, Natrium-, Calcium- oder Magnesiumhydroxyd, ganz besonders aber hat sich Kaliumhydroxyd bewährt. Die Kochflüssigkeit wirkt besonders günstig, wenn etwa die Hälfte der schwefeligen Säure in Form von Sulfit oder Bisulfit und mindestens die Hälfte in Form von freier schwefeliger Säure enthalten ist.
  • Bei dem geringen Gehalt der Kochlaugen an S02 empfiehlt es sich, während des Kochens kein Gas abzulassen.
  • Wird nach .der Kochung die Auswaschung bei unter 50° C vorgenommen, so bleibt ein großer Teil der leimenden Stoffe im Stroh enthalten, wodurch sich die spätere künstliche Leimung erübrigt oder wenigstens vereinfacht.
  • Nach der Auswaschung wird, wie erwähnt, das Kochgut in bekannter Weise, z. B. in einem Kollergang, mechanisch zerkleinert.
  • Das nach dem beschriebenen Verfahren behandelte Stroh stellt eine Halbcellulose von großer Festigkeit dar, die in vielen Fällen als Ersatz für Cellulose dienen kann.
  • Stroh, das in der beschriebenen Weis;. behandelt ist, läßt sich noch mit Chlor weiterbehandeln und ergibt hierbei je nach der Stärke der Behandlung einen hochweißen Halbzellstoff oder Zellstoff mit wesentlich höherer Ausbeute als bei den heute üblichen Verfahren. Es empfiehlt sich, die Nachbehandlung mit Chlor in mehreren Stufen, notfalls mit zwischengeschalteter alkalischer Auswaschung, vorzunehmen.
  • Das in der beschriebenen Weise behandelte Fasergut stellt sowohl gebleicht wie ungebleicht einen hervorragenden Rohstoff für Papier, Pappe, Papiermache und anderePreßkörper dar und kann infolge seiner hohen Festigkeit stark -mit Holzschliff, Altpapier oder anderen geeigneten Faserstoffen gemischt werden. Zusätze von Kaolin und ähnlichem oder Farbstoffen machen keinerlei Schwierigkeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCfI: Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh, dadurch gekennzeichnet, daß das Stroh zunächst mit Reduktionsmitteln gebleicht und anschließend I bis z Stunden unter Druck bei einer id.o° C nicht übersteigenden Temperatur mit wäßriger Lösung von S02, :die bis zu 6% S02, bezogen auf das Strohgewicht, enthält, gekocht, nach der Kochung gewaschen und mechanisch zerkleinert wird.
DEO19185D 1931-06-28 1931-06-28 Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Stroh Expired DE607402C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967570C (de) * 1941-12-23 1957-11-21 Phrix Werke Akt Ges Verfahren zur Erzeugung eines fuer die Viskoseherstellung geeigneten Zellstoffes aus pentosanreichen Einjahrespflanzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967570C (de) * 1941-12-23 1957-11-21 Phrix Werke Akt Ges Verfahren zur Erzeugung eines fuer die Viskoseherstellung geeigneten Zellstoffes aus pentosanreichen Einjahrespflanzen

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