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Preisanzeigende Waage mit Trommelskala für beiderseitige Ablesung
Die Erfindung betrifft eine preisanzeigende Waage mit Trommelskala, bei der Mittel
zur gleichzeitigen Anzeige des der abgewogenen Ware entsprechenden Gesamtpreises
für den Kaufmann und für den Käufer vorgesehen sind. Bisher war bei den selbstanzeigenden
Waagen die Anzeigetrommel mit zwei gleichen aus mehreren Preissatzreihen bestehenden
Skalen versehen. Die eine dieser Skalen war für den Kaufmann, die andere für den
Käufer bestimmt, wobei sich jeder Einzelpreissatz um den ganzen Trommelumfang erstreckte.
Die Ziffern der einen Skala mußten dabei gegenläufig zu den Ziffern der anderen
Skala angeordnet werden und waren demzufolge, auf einer von beiden Seiten gesehen,
unlesbar. Durch diese Anordnung war auch die Zahl der Einheitspreise, für welche
Preissätze berechnet waren, notwendigerweise beschränkt.
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Man hat weiterhin versucht, die übereinstimmenden Skalen für Käufer
und Verkäufer je auf dem halben Trommelumfang anzuordnen. Diese Art ist indessen
noch weniger zufriedenstellend, da man sofört sieht, daß bei dieser Anordnung der
Bereich einer selbstanzeigenden Waage um 5o °/o vermindert wird.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Anzeigevorrichtungen
bei Preiswaagen zu beseitigen, und ihr Wesen wird darin gesehen, daß bei Verwendung
von Schauorganen, die mit geeigneten Vergrößerungslinsen besetzt sind und die aus
der in Abschnitte aufgeteilten Trommelskala die zusammengehörigen, fortlaufende
Einzelpreissätze enthaltenden Bereiche herausgreifen und als zusammenhängendes Skalenbild
sichtbar machen, während sie die nicht zugehörigen Skalenbereiche abblenden, derartige
Schauorgane beiderseits der Trommel und gegeneinander versetzt angeordnet sind,
so daß bei entsprechender Verteilung und Anordnung der Einzelpreissätze auf den
zusammengehörigen Skalenabschnitten, wobei in der bei Gewichtsskalen üblichen Weise
die gleichen Einzelpreissätze gegenläufig angeordnet sind, auf beiden Ableseseiten
ein zusammenhängendes, über das ganze Ablesefenster sich erstreckendes gleichgerichtetes
Skalenbild erscheint. Die im normalen Gebrauch feststehenden Schauorgane bestehen
dabei zweckmäßig
aus nebeneinanderliegenden pyramidenstumpfartigen
Trichtern, in deren vorderen großen Öffnungen sich die Linsen befinden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist ein Aufriß des Erfindungsgegenstandes und veranschaulicht
die Waage von der Käuferseite aus gesehen.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die nach der Linie 11-11 der Fig. i
teilweise geschnittene Vorrichtung.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Waagenoberteils, wobei Teile weggebrochen
sind. Fig.4 zeigt in größerem Maßstabe ein Bruchstück der Abwicklung der drehbaren
Trommelskala, aus dem im einzelnen die Art der Anordnung der Ziffern auf derselben
ersichtlich ist, und Fig. 5 ist eine vergrößerte Teilansicht der feststehenden Tafel
der Einheitspreise. Nach den Zeichnungen trägt die starre Grundplatte i ein sich
nach oben erstreckendes Gehäuse 2, auf das ein Gehäusekopf 3 aufgesetzt ist, in
dem eine drehbare Trommelskala 4 in Lagern 5 und 6 ruht, welche der Trommelskala
4 freie Drehung um ihre Achse gestatten. Die Trommelskala 4 ist durch ein auf ihre
Achse sitzendes Ritzel7 und eine Zahnstange 8 (Fig. 2) oder andere geeignete Mittel,
die durch eine oder beide röhrenartige Stützen g und io des Gehäusekopfes 3 nach
unten verlaufen, mit einem Waagenhebel und Lastausgleichmechanismus beliebiger Konstruktion
verbunden, der deshalb nicht besonders dargestellt oder beschrieben ist. Der gezeigte
Typ ist bekannt und besonders geeignet, mit den Verkörperungen der Erfindung verbunden
zu werden. Das obere Gehäuse 3 weist eine längliche Öffnung i i an seiner Vorderseite,
die dem Kaufmann zugekehrt ist, auf, die in der Hauptsache von einem Flansch i2
umgrenzt ist. Längs der Öffnung i i ist eine Glühlampenröhre 13, angeordnet, welche
bei Betrieb der Waage die vordere Seite der drehbaren Skala 4 sowie eine stationäre
Einheitspreistafel 14 strahlend erleuchtet, die mit Schrauben 15 an der Unterseite
der Öffnung 11 befestigt ist. Der Teil 14 ist mit Sätzen 16 von Einheitspreiszahlen
17, die mit leeren Zwischenräumen 18 abwechseln, besetzt (siehe Fig. 5). Eine ähnliche
feststehende Einheitspreisskala ig ist in der langgestreckten Öffnung 2o auf der
gegenüberliegenden Seite der Waage, auf der Käuferseite, vorgesehen. Die Oberfläche
der Trommelskala 4 ist mit Preisreihen 2i und 22 versehen, die das Produkt von Gewicht
und Einheitspreisen 17 sind, die auf die feststehenden Einheitspreistafeln 14 und
ig gedruckt sind. Die Gesamtpreissätze 21 stimmen mit den Gesamtpreissätzen 22 überein
und sind zu letzteren entgegengesetzt so angeordnet; daß die Sätze 21 auf der Verkäuferseite
und die Sätze 22 auf der Käuferseite ablesbar sind.
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Am Flansch 12 ist ein Rahmen 26 mit Schrauben 23, 24 und 25 lösbar
befestigt, der eine Öffnung 27 aufweist, in die eine Anzahl zusammengesetzter Linsen
28 eingesetzt sind. Diese Linsen sind auf eine rechtwinklige Form zugeschnitten,
so daß sie, nach Einsetzen in den Rahmen, die darin vorhandene Öffnung 27 vollständig
ausfüllen. Die Linsen 28, 29, 3o und 31 besitzen eine solche Vergrößerungskraft
und sind in einem solchen Abstand von der Trommelskala 4. montiert, daß die Zeichen
auf der Skala, durch die Linsen gesehen, in bekannter Weise in zwei Dimensionen,
vertikal und horizontal, vergrößert erscheinen. Ein Satz pyramidenstuinpfartiger
Zellen 32, 33, 34 und 35 ist direkt hinter dem Rahmen 26 angeordnet und an ihm mit
Schrauben 36 befestigt, so daß hinter jede Linse, wie in Fig.2 gezeigt ist, eine
Zelle zu liegen kommt. Die Öffnungen der vorderen Enden der Zellen sind den Linsen
gleichgeformt und haben dieselbe lichteWeite. Die Flächen der hinteren Öffnungen
dieser Zellen, die an die Oberfläche der Trommelskala angrenzen, sind nur ein. Viertel
so groß an Fläche wie die Linsen. Der durch jede Linse gesehene Teil der Trommelskala
4 ist halb so hoch und halb so breit wie die Linsenfront; da jedoch Höhe wie Breite
doppelt vergrößert werden, scheint der durch jede Linse gesehene Teil der Trommelskala
4 die gleichen Flächenausmaße wie die Linsen zu haben. Jede Zelle .erscheint, durch
ihre Linsen gesehen, als rechtwinkliger Durchgang. Die Wände scheinen nicht zusammenzulaufen,
sondern sich zueinander parallel von jeder Linsenkante nach hinten zu erstrecken;
daher scheinen die aneinandergrenzenden Seiten zweier Zellen zu einer dünnen Wand
zu verschmelzen, die direkt nach hinten verläuft (siehe Fig. i). Da die Zellen auf
der Verkäuferseite so gestellt sind, daß ihre hinteren Öffnungen mit den Grenzlinien
der Sätze 21 der errechneten Gesamtpreisreihen zusammenfallen, welche zusammengehören,
so sind dem Verkäufer nur diese sichtbar, während die Sätze 22 unsichtbar sind.
Die sichtbaren Skalenbeile scheinen sich ununterbrochen über die ganze Länge der
Trommelskala 4 zu erstrecken. Da die anderen, für die Käuferseite der Waage bestimmten
Sätze 22 mit den Sätzen 21 übereinstimmen und da die Vergrößerungseinrichtung, bestehend
aus den Linsen 37, 38, 39 und 40, den Zellen 41, 42, 4.3 und 44 und dem Rahmen
45, von gleicher Bauart und Wirkung ist, werden die gleichen
Werte
für dieselbe Warenmenge für jeden beliebigen Einheitspreis sowohl dem Käufe als
auch dem Verkäufer auf den Tabellenfeldern angezeigt werden, wobei infolge des soeben
erklärten optischen Effektes beide Skalen die ganze Länge der Skalentrommel einzunehmen
scheinen.
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Zwei Gewichtszeichenstreifen 46 und 47 sind gleichfalls auf der Trommelskala
.4 vorgesehen, um das betreffende Gewicht der Ware in der üblichen Weise mittels
eines Ablesefadens 48 dem Verkäufer und Käufer anzuzeigen.
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Da die Tabellen scheinbar am Ende rechtwinkliger Durchgänge gesehen
werden, deren Wände parallel sind, nimmt der Beobachter instinktiv seine Stellung
genau vor den Linsen ein, genau so -wie man instinktiv durch die Mitte eines Gewehrvisiers
sieht. Deshalb besteht keine Wahrscheinlichkeit für einen entweder durch horizontale
oder vertikale Parallaxe verursachten Ableseirrtum. Denn wenn der Beobachter eine
fälsche Stellung einnimmt, bei der ein Parallaxenfehler denkbar wäre, so ist es
infolge der Bauart der Ableseeinrichtung einfach unmöglich, den angezeigten Wert
aus dieser Stellung zu erkennen, so daß der Ablesende von selbst erst die annähernd
richtige Stellung einnehmen muß, in der ein merklicher Ablesefehler beim Ablesen
nicht mehr unterlaufen kann.
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Infolge der Gruppierung einer verhältnismäßig kleinen Zahl von Preiszeichen
in einem Satz hinter jeder der vier Linsen ist das Auffinden des richtigen Preises
in hohem Maße erleichtert.
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Die Linsen sind so groß gewählt, daß vier von ihnen bei Tabellen der
dargestellten Größe erforderlich sind. Es ist einleuchtend, daß für längere Trommelskalen
größere Linsen erforderlich sind. Selbstverständlich können-für Trommelskalen von
gegebener Länge entweder mehrere kleine oder wenige große Linsen Verwendung finden.