-
Die
Erfindung ist eine Dichtungsanordnung. Sie bezieht sich insbesondere
auf eine Dichtungsanordnung für
eine Turbomaschine.
-
Die
Dichtungsanordnung kann angewendet werden, um eine Abdichtung in
irgendeiner geeigneten drehenden Maschine einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Gasturbinentriebwerke, aufrechtzuerhalten.
-
Bei
einem herkömmlichen
Gasturbinentriebwerk wird ein Gebläse benutzt, um Umgebungsluft mit
Druck zu beaufschlagen, die darin stromabwärts zu einem Verdichter geleitet
wird, um weiter verdichtet zu werden. Die Luft wird dann in einer
Brenneinrichtung mit Brennstoff vermischt, gezündet und verbrannt, um das
Gas zu expandieren, indem die Gastemperatur erhöht wird. Energie wird aus dem
Gas abgezogen, indem es vor dem Ausstoßen durch eine Turbine geleitet
wird. Das Triebwerk kann eine Hochdruckturbine aufweisen, welche
den Verdichter antreibt, und eine Niederdruckturbine, welche das
Gebläse
antreibt.
-
Die
drehbaren Abschnitte eines Triebwerks umfassen typischerweise ringförmige Anordnungen großer Gebläserotorschaufeln
und kleinerer Verdichter- und Turbinenrotorschaufeln, wobei die
Schaufeln normalerweise abwechselnd mit ringförmigen Anordnungen feststehender
aerodynamischer Leitschaufeln angeordnet sind (die gewöhnlich als
Statorschaufeln bezeichnet werden). Jede Gruppe von Rotorschaufeln
und Statorschaufeln wird als eine Stufe bezeichnet. Die Statorschaufeln
stellen sicher, dass das Gas unter dem korrekten Winkel auf den
Rotor auftrifft. Im Turbinenabschnitt dienen sie bei manchen Triebwerksbauarten
auch zur Steigerung der Geschwindigkeit und zum Reduzieren des Drucks des
Gases.
-
Die
drehbaren Komponenten verlaufen radial auswärts von Tragscheiben oder -trommeln,
die fest mit einer Welle verbunden sind, und um die Wellenachse
drehbar sind. Die Welle kann entlang ihrer Länge im Durchmesser variieren
und kann radiale Fortsätze
haben, um mit einer Komponente wie beispielsweise einer Dichtung
zusammenzuwirken.
-
Vorstehend
und nachstehend ist mit einer radialen Richtung eine Richtung senkrecht
zur Längsachse
des Rotors gemeint, und mit einer axialen Richtung ist eine Richtung
parallel zur Längsachse des
Rotors gemeint.
-
Die
konzentrische Fluchtung und drehbare Lagerung der Welle und anderer
drehbarer Komponenten innerhalb eines umgebenden Gehäuses wird durch
Lager aufrechterhalten, die in Verbindung mit der feststehenden
Tragkonstruktion des Triebwerks stehen. Die Lager dienen auch als
Mittel zum Überleiten
von Schwingungs-, aerodynamischen und zentrifugalen Kräften in
die Triebwerkstragkonstruktion. Während des normalen Betriebs
sind die umlaufenden Komponenten dynamisch ausbalanciert.
-
Die
Verdichter- und Turbinenstatorschaufeln bleiben relativ zu den Rotoren
feststehend und sind so normalerweise am Verdichter- bzw. Turbinengehäuse befestigt.
Damit das Triebwerk effizient arbeiten kann, muss der Gaskanal durch
das Triebwerk abgedichtet sein, um Verluste durch Leckage zu vermeiden.
Daher müssen
die Statoren gegenüber
den Trommeln des Verdichters und der Turbine effektiv abgedichtet
werden, so dass das bearbeitete Gas nur entlang des gewünschten
Gaskanals wandert.
-
Es
gibt eine Anzahl von Grenzflächen
zwischen drehbaren und feststehenden Oberflächen, die eine Abdichtung erfordern.
Typischerweise ist eine Abdichtung am Gebläseauslass, an der Zwischenstufe
zwischen dem Mitteldruck- und dem Hochdruckverdichter, an der Hochdruckverdichterauslassstelle,
an der Hochdruckturbinenvordrallposition, und an den Zwischenstufenstellen
zwischen der Nieder- und der Mitteldruckturbine erforderlich. Diese Aufzählung ist
nicht abschließend.
Eine Abdichtung ist an jeglicher Luft-Abdichtstelle erforderlich,
wo eine Verringerung der Leckage einen Leistungsvorteil bringt.
-
Eine
Luftdichtung kann durch Verwenden einer Labyrinthdichtung hergestellt
werden. Diese sind nicht als mechanische Sperre ausgebildet, sondern bilden
vielmehr einen verbundenen Pfad für die Luft, so dass eine beherrschte,
aber minimale Leckage durch die Dichtung stattfindet.
-
Eine
andere Lösung
ist die Verwendung segmentierter Dichtungen, die konform um eine
umlaufende Welle ausgelegt sind. Jedoch kann die Druckdifferenz über der
Dichtungsflä che
die Segmente gegen ihr Gehäuse
drücken,
wodurch ihre Mobilität
und folglich ihre Dichtungseffizienz reduziert werden.
-
Beide
oben erwähnten
Dichtungen unterliegen der Leckage, wenn große radiale Wellen- oder Trommelbewegungen
auftreten, und die Welle und die Dichtung können beschädigt werden, wenn die Auslenkung
groß genug
ist. In gleicher Weise können Dichtungen,
die kolbenringartige Dichtungsanordnungen benutzen, durch Verschleiß oder Missbrauch verklemmen.
-
Bürstendichtungen
werden ebenfalls eingesetzt, und obwohl sie eine Verbesserung der
Abdichtung bringen, finden sie keine weitverbreitete Verwendung
bei "Schwerlast"-Dichtungsanwendungen in Gasturbinentriebwerken.
Ein Problem bei Bürstendichtungen
liegt darin, dass die Druckdifferenz über der Borstenpackung die
Borsten axial gegen die Stützplatte
der Dichtung zusammendrückt.
Als Ergebnis verschleißen
die Borsten schnell, und schließlich
arbeitet die Bürstendichtung
schlecht, wobei sie tatsächlich
als eine Einfachrippen-Labyrinthdichtung wirkt.
-
Die
europäische Patentanmeldung Nr. 1
130 294 (General Electric Company) beschreibt eine Bürstendichtung,
die in einem Träger
montiert ist, der beweglich mittels einer Mehrzahl flexibler Haltedrähte an einem
Halter aufgehängt
ist. Eine Mehrzahl konzentrischer Nuten sind in der vorderen Stirnfläche des
Trägers
gebildet, um eine Labyrinthdichtung zwischen dem Träger und
dem Halter zu bilden.
-
Das
United States Patent Nr. 2,598,176 (Power
Jets) beschreibt ein Dichtungselement, das relativ zu einer Oberfläche eines
Rotors, gegen welchen es abdichtet, axial beweglich ist. Das Dichtungselement
ist mit einer Tragkonstruktion über
einen ringförmigen
flexiblen Metallbalg verbunden, der so angeordnet ist, dass er das
Dichtungselement vom Rotor weg vorspannt.
-
Die
europäische Patentanmeldung Nr. 0
899 40 (Rolls-Royce) beschreibt einen ringförmigen Dichtungsring,
der axial relativ zu einer Oberfläche eines Rotors beweglich
ist, gegen den es abdichtet. Eine flexible ringförmige Membran verbindet den
Dichtungsring mit einer feststehenden Konstruktion und wirkt zum
Bewegen des Dichtungsrings axial entlang der Dichtungsfläche des
Rotors.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Dichtungsanordnung zum Abdichten eines Leckspaltes
zwischen relativ zu einander beweglichen Teilen in einem Strömungsweg
zwischen einem Bereich hohen Strömungsmitteldrucks
und einem Bereich niedrigen Strömungsmitteldrucks
vorgesehen, mit einem Dichtungsteil, das eine stromaufwärtige Oberfläche, eine
stromabwärtige
Oberfläche,
eine radial äußere Oberfläche, und
eine radial innere Oberfläche
hat, wobei das Dichtungsteil über
elastische Mittel mit einem Gehäuse
in Verbindung steht, wobei die elastischen Mittel fest mit der stromaufwärtigen Oberfläche des
Dichtungsteils verbunden sind, so dass während des Betriebs sowohl die
auf das Dichtungsteil durch axial auf und umfangsmäßig über die
radial innere Oberfläche
strömendes
Strömungsmittel
ausgeübte
Radialkraft als auch die auf das Dichtungsteil wegen einer über dem
Dichtungsteil stehenden Druckdifferenz ausgeübte Axialkraft durch die elastischen
Mittel aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dichtungsmittel
zwischen der stromabwärtigen
Oberfläche
des Dichtungsteils und dem Gehäuse
vorgesehen ist, wobei das Dichtungsmittel als radial elastischer
Ring ausgebildet ist, der in einer umfangsmäßigen Nut sitzt, die im Gehäuse gebildet
ist, so dass im Betrieb das Dichtungsmittel in gleitender Berührung mit
dem Gehäuse
und dem Dichtungsteil steht.
-
Vorzugsweise
ist die radial innere Oberfläche
des Dichtungsteils mit einer Mehrzahl von Kanälen versehen, die von der stromaufwärtigen Oberfläche zu der
stromabwärtigen
Oberfläche
verlaufen.
-
Die
Erfindung stellt eine Dichtung zwischen zwei Volumen auf unterschiedlichen
Drücken
in umlaufenden Maschinen bereit. Wie zuvor erwähnt, ist eine Stelle, wo eine
Abdichtung erforderlich ist, die Grenzfläche zwischen einer feststehenden
Konstruktion und einer umlaufenden Oberfläche. Die Grenzfläche zwischen
einer Statorschaufel und einem Verdichterrotor oder Turbinenrotor
(manchmal als Verdichtertrommel oder Turbinentrommel bezeichnet)
ist eine solche Stelle.
-
Die
Dichtungsanordnung umfasst einen Ring von Dichtungsteilen, die kontinuierlich
oder segmentiert sein können.
Die genannten Segmente können miteinander
verbunden sein oder einfach aneinander anstoßen. Die Dichtungsanordnung
umfasst ein Gehäuse,
das bei diesem Ausführungsbeispiel
starr am Stator befestigt und an der Grenzfläche zwischen dem Stator und
dem Rotor angeordnet ist. Das Gehäuse bietet Abstützung und
Festlegung für
ein elastisches Mittel, beispielsweise einen Federarm. Das elastische
Mittel trägt
wiederum ein Dichtungsteil. Ein großer Druckabfall über der
Dichtungsanordnung induziert große Axialkräfte auf das Dichtungsteil.
Das elastische Mittel bietet axiale Abstützung für das Dichtungsteil, wodurch
verhindert wird, dass das Dichtungsteil gegen die stromabwärtige Seite
des Gehäuses
gedrückt
wird und verklemmt.
-
Die
radial innere Oberfläche
des Dichtungsteils ist so konfiguriert, dass es im Betrieb einen
hydrodynamischen und/oder hydrostatischen Auftrieb erzeugt. Es macht
dies durch Rückhalten
von Strömungsmittel
in einem kleinen Spaltvolumen zwischen der radial inneren Oberfläche und
den Rotoren. Dies wird als hydrodynamische und/oder hydrostatische
Schmierung oder als "luftschwimmend" bezeichnet. Das
eingeschlossene Strömungsmittel
bildet eine Luftdichtung zwischen den beiden Volumen, während es
auch Verschleiß der
benachbarten Oberflächen
verhindert.
-
Der
durch die Luftschwimmgeometrie erzeugte Auftrieb kann bei niedrigen
Wellendrehzahlen eine Unterstützung
durch Belüftungskanäle benötigen, die
Strömungsmittel
auf stromaufwärtigem Druck
die radial innere Oberfläche
der Dichtungsteile belüften
und dadurch einen zusätzlichen
hydrostatischen Auftrieb erzeugen.
-
Die
Anordnung ist besonders für "Schwerlast"-Dichtungsanforderungen
in umlaufenden Maschinen geeignet, wo Differenzdrücke, relative
radiale Bewegungen, und relative Oberflächengeschwindigkeiten hoch
sind. Ein hydrodynamischer und/oder hydrostatischer Auftrieb nimmt
zu, wenn die relative Geschwindigkeit zwischen der radial inneren
Oberfläche
und dem Rotor erhöht
wird, was dazu führt, dass
ein steiferer Luftfilm erzeugt wird. Dies hilft, eine Berührung zwischen
dem Dichtungsteil und dem Rotor während Übergangsbewegungen zu vermeiden. Unter
den Hochdrehzahlbedingungen des stationären Zustands kann eine Tendenz
zu einem größeren als
gewünschten
Spalt bestehen, was in einer höheren
Leckage resultieren kann. Jedoch ist die Leckage im Vergleich zu
einer herkömmlichen
Dichtung immer noch klein.
-
Die
Erfindung und wie sie konstruiert und betrieben wird, wird nunmehr
in näheren
Einzelheiten unter beispielsweise Bezugnahme auf eine Ausführungsform
beschrieben, die in den anliegenden Zeichnungen dargestellt ist,
in welchen:
-
1 eine
bildliche Darstellung eines Querschnitts eines typischen Gasturbinentriebwerks
mit einer Dichtungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt,
-
2 eine
bildliche Darstellung einer typischen Grenzfläche zwischen einer feststehenden Statorschaufel
und einer umlaufenden Trommel mit einer Dichtungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt,
-
3 eine
vergrößerte Darstellung
der Dichtungsanordnung zeigt,
-
4 eine
andere Darstellung der Dichtungsanordnung ist, die eine radial innere
Oberfläche zeigt,
-
5 eine
vergrößerte Darstellung
der radial inneren Oberfläche
zeigt,
-
6 eine
Querschnittsdarstellung der radial inneren Oberfläche zeigt,
-
7 eine
mögliche
Form von miteinander verbundenen Segmenten zeigt, wie sie an der
Grenzfläche
zwischen dem Dichtungsanordnungsgehäuse und der feststehenden Tragkonstruktion
erscheinen würde,
-
8 ein
keilförmiges
Profil auf der radial inneren Oberfläche zeigt,
-
9 ein
alternatives keilförmiges
Profil auf der radial inneren Oberfläche zeigt,
-
10 einen
auf der radial inneren Oberfläche
gebildeten Flansch zeigt,
-
11 zu
der radial inneren Oberfläche
ausmündende
Kanäle
zeigt,
-
12 zu
der radial inneren Oberfläche
ausmündende
Kanäle
zeigt,
-
13 eine
alternative Ausführungsform
der Konfiguration der radial inneren Oberfläche zeigt,
-
14 eine
weitere alternative Ausführungsform
der Konfiguration der radial inneren Oberfläche zeigt.
-
1 zeigt
die Hauptabschnitte eines Gasturbinentriebwerks 2. Die
Gesamtkonstruktion unter Betrieb des Triebwerks 2 ist von
herkömmlicher
Art, in der Fachwelt bekannt und wird in dieser Beschreibung nicht über das
zum Verständnis
der Erfindung Notwendige hinaus beschrieben. Für die Zwecke dieser Beschreibung
ist das Triebwerk in fünf
Abschnitte aufgeteilt – einen
Gebläseabschnitt 4,
einen Verdichterabschnitt 6, einen Brenneinrichtungsabschnitt 8 und
einen Turbinenabschnitt 10, die zusammen als "Kerntriebwerk" bekannt sind, und
einen Bypass-Abschnitt 12. Der Verdichter 6 und
die Turbine 10 weisen Statorschaufeln 14 und Rotorschaufeln 16 bzw. 17 auf.
Luft, die allgemein durch den Pfeil "A" angedeutet
wird, tritt in das Triebwerk 2 durch den Gebläseabschnitt 4 ein,
der auf einer Seite durch eine äußere Wand 18 und
auf der anderen Seite durch eine diskontinuierliche innere Wand 20 begrenzt
ist. Die Abstützung
für die
innere Wand 20 und das Kerntriebwerk wird durch eine Anordnung
von Stützteilen 22 bereitgestellt,
die radial zur äußeren Wand 18 hin verlaufen
und mit dieser in Verbindung stehen. Die innere Wand 20 umfasst
mehrere feststehende und drehbare Abschnitte, deren Einzelheiten
zum Verständnis
der Erfindung nicht erforderlich sind. Die Luft wird verdichtet,
und der Luftstrom wird aufgeteilt, so dass er stromabwärts durch
den Bypass-Kanal 12 bzw. zum Verdichter 6 strömt, wie
allgemein durch "B" bzw. "C" angedeutet ist. Die Luft wird vom Verdichter 6 weiter
verdichtet, wobei ein Teil davon in den Brenneinrichtungsabschnitt 8 eintritt,
und der Rest der Luft an anderer Stelle verwendet wird. Brennstoff
wird in den Brenneinrichtungsluftstrom eingespritzt, der sich mit
der Luft vermischt und zündet,
bevor sie aus dem hinteren Teil des Triebwerks durch den Turbinenabschnitt 10 ausgetragen
wird.
-
Bei
dieser Ausführungsform
sind die Niederdruckrotorschaufeln 16 im Verdichter 6 und
der Turbine 10 fest verbunden, um eine Niederdruckrotortrommel 26 zu
bilden. Die Gebläseschaufeln 24 und
die Niederdrucktrommel 26 sind fest mit einer ersten Welle 30 verbunden,
die um die Mittelachse des Triebwerks 2 drehbar ist. In
gleicher Weise sind die Hochdruckrotorschaufeln 17 im Verdichter 6 und
der Turbine 10 fest verbunden, um eine Hochdrucktrommel 28 zu
bilden, die fest mit einer zweiten Welle 32 verbunden ist,
die um die Mittelachse des Triebwerks 2 drehbar und koaxial
mit der ersten Welle 30 ist.
-
Die
erste Welle 30 ist durch Lager 34 am stromaufwärtigen Ende
der Welle und durch Lager 36 am stromabwärtigen Ende
drehbar gelagert. Erste und zweite feststehende Teile 38 und 40 stützen die Lager 34 bzw. 36 ab,
die in Verbindung mit einem feststehenden Abschnitt der inneren
Wand 20 stehen. Die zweite Welle 32 ist durch
Lager 42 am stromaufwärtigen
Ende der Welle und durch Lager 44 am stromabwärtigen Ende
drehbar gelagert. Eine Dichtungsanordnung 46 ist fest am
Innendurchmesser der zweiten Welle 32 zwischen den genannten Lager 42 und 44 angebracht.
Eine Dichtungsanordnung 48 ist fest an den Statorschaufeln 14 angebracht.
-
In 2 ist
eine vergrößerte Ansicht
der Grenzfläche
zwischen der Dichtungsanordnung 48 und der Turbinenstatorschaufel 14 dargestellt,
die bei dieser Ausführungsform
als statische Tragkonstruktion 50 wirkt. Die Dichtungsanordnung 48 ist
um ein erstes drehbares Teil 52 herum angeordnet und mit der
genannten statischen Tragkonstruktion 50 verbunden. Das
erste drehbare Teil 52 stellt irgendeine drehbare Oberfläche dar,
wie beispielsweise die Niederdruckrotortrommel 26 oder
die Hochdruckrotortrommel 28. Die Einzelheiten, wie die
Dichtungsanordnung 48 mit der statischen Tragkonstruktion 50 verbunden
ist, stellen keinen Schlüssel
zum Verständnis
des Betriebs der Dichtungsanordnung 48 dar. Relativ zur
Dichtungsanordnung 48 ist ein Bereich hohen Drucks stromauf
und ein Bereich relativ niedrigen Drucks stromab vorhanden, wie
durch "D" bzw. "E" angedeutet ist.
-
Eine
weitere vergrößerte Darstellung
der Dichtungsanordnung 48 ist in den 3 und 4 dargestellt.
Der Klarheit halber ist die statische Tragkonstruktion 50 nicht
gezeigt.
-
Die
Dichtungsanordnung 48 umfasst ein Gehäuse 54, das fest mit
einem elastischen Mittel 56 verbunden ist, das wiederum
in Verbindung mit einem Dichtungsteil 58 steht, das eine
stromaufwärtige Oberfläche 60,
eine stromabwärtige
Oberfläche 62, eine
radial äußere Oberfläche 64 und
eine radial innere Oberfläche 66 hat.
Das Dichtungsteil 58 ist mit einer Mehrzahl von Kanälen 68 versehen,
die von der stromaufwärtigen
Oberfläche 60 zur
stromabwärtigen
Oberfläche 62 über die
radial innere Oberfläche 66 verlaufen.
-
Wie
in 5 dargestellt, sind die Kanäle 68 auf der radial
inneren Oberfläche 66 gebildet,
so dass sie mindestens eine Richtungsänderung haben. "D" und "E" zeigen
die stromaufwärtige
bzw. die stromabwärtige
Seite des Dichtungsteils 58 an.
-
Die
Kanäle 68 haben
einen rechteckigen Querschnitt, wie in 6 gezeigt
ist. Die Kanäle 68 haben
eine Tiefe "d" im Bereich von etwa
0,5 Mikrometer bis 10 Mikrometer, und eine Breite "w" im Bereich von 0,1 mm bis 15 mm mit
einem angrenzenden Feld "v" von ungefähr einem
Drittel der Kanalbreite. Die genauen Abmessungen hängen von
der gewünschten
hydrodynamischen und/oder hydrostatischen Filmdicke ab.
-
Das
Dichtungsteil 58 ist mit mindestens einem Belüftungskanal 70 versehen,
der von der stromaufwärtigen
Oberfläche 60 zu
der radial inneren Oberfläche 66 verläuft. Die
stromabwärtige
Oberfläche 66 des
Dichtungsteils 58 ist mit einem Dichtmittel 72 versehen.
Das Dichtmittel 72 ist als radial elastischer Ring ausgebildet,
der in einer umfangsmäßigen Nut 73 sitzt,
die im Gehäuse 54 vorgesehen
ist. Im Betrieb steht das Dichtungsmittel 72 in gleitender Berührung mit
dem Gehäuse 54 und
dem Dichtungsteil 58. Bei einer alternativen Ausführungsform
ist das Dichtungsmittel 72 als diskontinuierlicher Ring
ausgebildet, der manchmal als Schlitzring bezeichnet wird. Das Dichtungsmittel 72 ist
aus mindestens einem einer Gruppe von Materialien ausgewählt, die Stahllegierungen,
Nickellegierungen, Bronzelegierungen, Bronze, Kohlegraphit, Siliziumnitrid,
Siliziumcarbid, Zirkoniumoxid, Aluminiumoxid, Zialon und Stellit
umfassen. Für
den Fachmann ist klar, dass diese Aufzählung nicht erschöpfend ist.
-
Es
ist außerdem
eine Dichtungsvorrichtung 76 vorgesehen, die stromauf des
Dichtungsmittels 72 positioniert ist und im allgemeinen
radial gerichtet ist, und die eine Abdichtung zwischen dem Gehäuse 54 und
dem Dichtungsteil 58 und einer allgemein mit "F" bezeichneten Kammer herstellt. Die
genaue Konfiguration der Dichtungsvorrichtung 76 ist nicht
wichtig, aber sie kann die Form einer Labyrinthdichtung haben, mit
inneren und äußeren ringförmigen Flanschen 78 bzw. 80 in
Verbindung mit dem Gehäuse 54 bzw.
dem Dichtungsteil 58. Die Flansche 58 und 80 sind
so konfiguriert, dass trotz einer etwaigen relativen Radialbewegung
zwischen dem Gehäuse 54 und dem
Dichtungsteil 58 ein gewundener Pfad hergestellt ist, derart,
dass eine gesteuerte, aber minimale Leckage durch die Dichtung stattfindet.
Dies stellt sicher, dass die Kammer "F" auf
einem geringfügig niedrigeren
Druck als die Luft stromauf der Dichtungsvorrichtung 76 bleibt.
Bei dieser Anordnung kann das Dichtungsteil 58 frei auf
dem Luftfilm schwimmen, wie er durch die radial innere Oberfläche 66 eingefangen
ist, und wird nicht durch Hochdruckluft gehemmt, die das Dichtungsteil 58 zum
ersten drehbaren Teil 52 hin drängt.
-
Wie
zuvor beschrieben, ist die Dichtungsanordnung 48 als Ring
ausgebildet und um ein erstes drehbares Teil 52 herum angeordnet.
Der Ring kann kontinuierlich oder zum leichte ren Einbau in Segmente
unterteilt sein. Jedes Segment kann einfach an das andere anstoßen, oder,
wie die Darstellung des äußeren Durchmessers
des Rings in 7 zeigt, als verbundene Segmente 82 ausgebildet
sein, wodurch ein gewundener Strömungsmittelleckage-Pfad gebildet wird,
so dass eine gesteuerte, aber minimale Leckage durch die Dichtung
stattfindet.
-
Das
elastische Mittel 56, die Dichtungsvorrichtung 76,
das Dichtungsmittel 72, das Gehäuse 54, und das Dichtungsteil 58 können jeweils
als kontinuierlicher Ring ausgebildet sein oder eine Reihe von einfach
aneinander gestoßenen
oder miteinander verbundenen Segmenten umfassen. Zusätzlich kann
pro Segment das elastische Mittel 56 aus einem oder mehreren
Elementen gebildet sein.
-
Im
Betrieb wird die Abdichtung zwischen dem Hochdruckbereich D und
dem Niederdruckbereich E durch Strömungsmittel aufrechterhalten,
das in kleinen Spaltvolumen 84 zwischen der radial inneren
Oberfläche 66 und
dem ersten drehbaren Teil 52 zurückgehalten wird. Untersuchungen
bis heute zeigen, dass eine optimale Leistung erreicht wird, indem ein
Spalt 84 von mehr als 1 Mikrometer, aber weniger als etwa
5 Mikrometer aufrechterhalten wird. Die Kanäle 68 sind so konfiguriert,
dass Luft in das Spaltvolumen 84 "eingeschaufelt" wird, wo es eine beträchtliche
Verweilzeit hat und eine hydrodynamische und/oder hydrostatische
oder "Luftschwimm"-Dichtung bildet.
-
Es
ist unbedingt notwendig, dass die radial innere Oberfläche 66 aufrechterhalten
wird. Im Betrieb während
des Anfahrens oder Abschaltens oder im Ruhezustand kann die radial
innere Oberfläche 66 das
erste drehbare Teil 52 berühren. Um eine Erosion zu vermeiden,
kann die radial innere Oberfläche 66 mit
einer erosionsbeständigen
Beschichtung oder Oberflächenbehandlung
versehen sein, die aus mindestens einer Gruppe von Materialien ausgewählt ist, die
mit nitriertem Stahl, aufgekohltem Stahl, harteloxiertes Aluminium,
Wolframcarbid, Chromcarbid, Titancarbid, Titannitrid umfasst. Für den Fachmann versteht
es sich, dass diese Liste nicht erschöpfend ist.
-
Wenn
der Spalt 84 sich wegen relativer Radialbewegung zwischen
der radial inneren Oberfläche 66 und
dem ersten drehbaren Teil 52 vergrößert, fällt der im Spalt 84 erzeugte
Filmdruck ab, was zu einem Versatz des Dichtungsteils 58 radial
einwärts führt. Umgekehrt,
wenn der Spalt 84 wegen relativer Radialbewegung zwischen
der radial inneren Oberflä che 66 und
dem ersten drehbaren Teil 52 kleiner wird, nimmt der im
Spalt 84 erzeugte Druck zu, wodurch das Dichtungsteil 58 zur
Bewegung auswärts gedrängt wird.
-
Relative
Radialversätze
der feststehenden Tragkonstruktion 50 und der ersten drehbaren
Oberfläche 52 können zu
einer ungünstigen
Vergrößerung des
Spalts 84 führen.
Des weiteren können
auch die auf die radial innere Oberfläche 66 als Ergebnis
des hydrodynamischen und/oder hydrostatischen Auftriebs erzeugten
Radialkräfte
einen ungünstigen
Einfluss auf den Spalt 84 bewirken. Das elastische Mittel 56 ergibt
eine radiale Abstützung
für das
Dichtungsteil 58, wodurch der Spalt 84 beherrscht
wird.
-
Um
den Spalt 84 während
des Betriebs innerhalb annehmbarer Grenzen zu halten, wird die radiale
Elastitzität
des elastischen Mittels 56 gegen die radial auswärts gerichtete
Kraft, die durch den hydrodynamischen und/oder hydrostatischen Film
im Spalt 84 erzeugt wird, ausgeglichen. Das elastische
Mittel 56 ist so konfiguriert, dass, wenn die relative
Drehzahl zwischen der radial inneren Oberfläche 66 und dem ersten
drehbaren Teil 52 im wesentlichen 0 ist, die radial innere
Oberfläche 66 am
ersten drehbaren Teil 52 anliegt oder sich in enger Nähe befindet.
Zusätzlich
ist das elastische Mittel 56 so konfiguriert, dass, wenn
die relative Drehzahl zwischen der radial inneren Oberfläche 66 und
dem ersten drehbaren Teil 52 klein ist, die radial auswärts gerichtete
Kraft, die im hydrodynamischen Film erzeugt wird, ausreichend groß ist, um
der radialen Einwärtskraft
des elastischen Mittels 56 entgegen zu wirken, wodurch der
Spalt 84 aufrechterhalten wird. Desweiteren ist das elastische
Mittel 56 so konfiguriert, dass, wenn die Relativgeschwindigkeit
zwischen der radial inneren Oberfläche 66 und dem ersten
drehbaren Teil 52 hoch ist, das elastische Mittel 56 der
radialen Auswärtskraft
in einem solchen Maße
entgegenwirkt, dass der Spalt 84 aufrechterhalten wird.
-
Ein
zusätzliches
elastisches Mittel kann erforderlich sein, um den Spalt 84 zwischen
dem ersten drehbaren Teil 52 und der radial inneren Oberfläche 66 aufrechtzuerhalten.
Es kann irgendein geeignetes Mittel eingesetzt werden, um dies zu
erreichen, wie als nicht beschränkendes
Beispiel eine um die radial äußere Oberfläche 64 des
Dichtungsteils 58 herum vorgesehene, in sich geschlossene
ringförmige Schraubenfeder.
-
Zusätzlich ist
das elastische Mittel 56 so konfiguriert, dass es einer
wegen einer Druckdifferenz über
dem Dichtungsteil 58 auf das Dichtungsteil 58 ausgeübten Axialkraft
wider steht. Auf diese Weise wird das Dichtungsteil 58 daran
gehindert, gegen das Gehäuse 54 gedrängt und
verklemmt zu werden.
-
Um
zusätzlichen
Auftrieb bei niedrigen Wellendrehzahlen zu erzeugen, ist die radial
innere Oberfläche 66 des
Dichtungsteils 58 so ausgebildet, dass im Betrieb ein Spalt 84 zwischen
dem ersten drehbaren Teil 52 und der radial inneren Oberfläche 66 aufrechterhalten
wird, die am stromaufwärtigen Ende
des Dichtungsteils 58 größer als am stromabwärtigen Ende
ist, wodurch ein keilförmiger
Zwischenraum 86 gebildet ist, wie in 8 gezeigt
ist.
-
Alternativ,
wie in 9 gezeigt ist, kann das Dichtungsteil 58 mit
einer radial inneren Oberfläche 66 ausgebildet
sein, die zur stromaufwärtigen
Seite des Dichtungsteils 58 hin keilförmig ist, aber zur stromabwärtigen Seite
des Dichtungsteils 58 im wesentlichen parallel mit dem
ersten drehbaren Teil 52 ist.
-
Alternativ,
wie in 10 gezeigt ist, ist ein umfangsmäßiger Flansch 88 im
wesentlichen zum stromabwärtigen
Ende der radial inneren Oberfläche 66 des
Dichtungsteils 58 vorgesehen, die einen rechteckig geformten
Zwischenraum 90 bildet.
-
Bei
allen oben beschriebenen Ausführungsformen
stellt der Zwischenraum 80, 90 sicher, dass selbst
bei Nulldrehzahl oder sehr niedrigen Wellendrehzahlen ein Spalt 84 zwischen
der radial inneren Oberfläche 66 und
dem ersten drehbaren Teil 52 vorhanden ist. Der Zwischenraum 86, 90 ist
mit Luft aus dem Hochdruckbereich "D" gefüllt, der
einen hydrodynamischen und/oder hydrostatischen Film bildet, wodurch
Auftrieb erzeugt und eine radial auswärts gerichtete Kraft auf das
Dichtungsteil 58 ausgeübt wird.
-
Der
von der radial inneren Oberfläche 66 erzeugte
Auftrieb kann der Ergänzung
bedürfen,
wenn die Relativdrehzahl der radial inneren Oberfläche 66 und
des ersten drehbaren Teils 52 niedrig ist. Die Belüftungskanäle 70 ermöglichen
die Zufuhr von Strömungsmittel
aus dem Hochdruckbereich D zur radial inneren Oberfläche 66,
wodurch zusätzlicher
hydrostatischer Auftrieb bereit gestellt wird. Zusätzlich können die
Kanäle 70 Drosseln
enthalten, um die Strömung
von Luft bei höheren
relativen Drehzahlen zu begrenzen, wodurch der Spalt 84 minimiert
und die Dichtungsleistung der Auslegungsbedingungen maximiert wird.
Die Kanäle 70 enden
an der radial inneren Oberfläche 66 entlang
einer gemeinsamen Umfangslinie, wie in 11 gezeigt
ist. Alternativ, wie in 12 gezeigt
ist, können
die Kanäle 70 so
konfiguriert sein, dass sie in einer weniger regelmäßigen Ordnung
an der radial inneren Oberfläche 66 enden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
sind die an der radial inneren Oberfläche 66 des Dichtungsteils 58 gebildeten
Kanäle 68,
wie in 13 dargestellt, unter einem
Winkel zur Axialrichtung der Dichtungsebene vorgesehen.
-
Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform,
wie in 14 dargestellt, sind die Kanäle 68 mit einer
gekrümmten
Form unter einem Winkel zur Axialrichtung der Dichtungsebene ausgebildet.
-
Die
Dichtungsanordnung 48 kann zum Aufrechterhalten einer Abdichtung
in irgendeiner drehenden Maschine einschließlich, aber nicht ausschließlich, Gasturbinenwerken
eingesetzt werden.
-
Die
in 1 bis 4 gezeigten Konfigurationen
sind schematisch. Die Auslegung und Positionierung der Dichtungsanordnung,
Rotorschaufeln, Lager, Gebläsegehäuse und
anderer Teile kann variieren. In ähnlicher Weise wird die Kombination
und Konfiguration dieser Komponenten zwischen verschiedenen Auslegungen
variieren.