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Die
Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Kombination, die
umfasst (a) einen von Cyclin abhängigen
Kinaseinhibitor (CDK) und (b) 4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-(4-pyridin-3-yl)-pyrimidin-2-ylamino)-phenyl]-benzamid
(im Folgenden als Verbindung I bezeichnet) und optional wenigstens
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, für eine simultane, separate
oder sequentielle Anwendung für
die Behandlung von Bcr/Abl-positiver Leukämie, die gegen eine Verbindung
der Formel I resistent ist.
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Das
Onkogen Bcr/Abl kodiert für
ein Fusionsprotein, das in den Zellen von 95% von Patienten mit
chronischer myelogener Leukämie
(CML) zu finden ist. Eine konstitutive Aktivierung der Bcr/Abl-Tyrosinkinase verleiht
einen Überlebensvorteil
für hämatopoetische
Zellen, die für
eine Leukämietransformation
beitragen. Spezieller macht eine Expression der Bcr/Abl-Kinase Zellen
relativ unsensibel für
eine Apoptose, die durch diverse Stimuli induziert wird, unter Einschluss
einer Wachstumsfaktordeprivation und cytotoxischer Arzneimittel. Kürzlich hat
sich die Aufmerksamkeit besonders auf die Verbindung I fokussiert,
nämlich
auf einen Inhibitor für Tyrosinkinase,
der die Bcr/Abl inhibiert, nämlich
den c-Kit, und in einem geringeren Ausmaß auch andere Kinasen. SALT
I, nämlich
das Monomesylatsalz der Verbindung I, hat sich als ein Mittel zur
Inhibition des Wachstums und einer Induktion von Apoptose in Bcr/Abl-positiven Leukämiezellen
in vitro erwiesen. Signifikant führt eine
orale Verabreichung von SALT I an Patienten mit CML zu klinischen
Antworten beim Großteil
an Patienten. Das Auftreten einer SALT I Resistenz in CML Patienten,
die initial auf dieses Mittel angesprochen haben, hat die Forschung
jedoch zu alternativen Möglichkeiten
für die
Behandlung dieser Krankheit veranlasst.
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Die
vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass eine Kombinationstherapie
einer Bcr/Abl+ Leukämie, die gegen SALT I resistent
ist, welche durch eine Überexpression
von Bcr/Abl charakterisiert ist, und die eine therapeutisch wirksame
Menge eines CDK Inhibitors enthält,
insbesondere Flavopiridol (FP) und eine therapeutisch wirksame Menge
von SALT I, einen therapeutischen Effekt hervorrufen kann, der größer ist
als der Effekt, der sich durch eine einzelne Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Menge entweder eines CDK Inhibitors allein
oder von SALT I allein erreichen Isst.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf eine Kombination für eine simultane,
separate oder sequentielle Anwendung, wie auf ein Kombinationspräparat oder
eine pharmazeutische fixe Kombination, die umfasst (a) einen von
Cyclin abhängigen
Kinaseinhibitor und (b) eine Verbindung I, worin die Wirkstoffe
(a) und (b) in jedem Fall in freier Form oder in Form eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes vorhanden sind, und optional wenigstens einen
pharmazeutisch akzeptablen Träger.
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Weiter
bezieht sich die Erfindung auf eine Kombination für eine simultane,
separate oder sequentielle Anwendung, wie auf ein Kombinationspräparat oder
auf eine pharmazeutische fixe Kombination, die umfasst synergistisch
wirksame Mengen aus (a) einem von Cyclin abhängigen Kinaseinhibitor und
(b) einer Verbindung I, worin die Wirkstoffe (a) und (b) in jedem
Fall in freier Form oder in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes
vorhanden sind, und optional wenigstens einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger.
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Alle
hierin gemachten Hinweise auf die WO plus entsprechende Nummern
sind so zu verstehen, dass sie sich auf die WIPO Publikationen der
PCT Patentanmeldungen der entsprechenden Referenzen beziehen.
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Das
Additionssalz Monomethansulfonsäure
der Verbindung I (im Folgenden als SALT I bezeichnet) und eine bevorzugte
Kristallform hiervon werden in
WO 99 003 854 A beschrieben.
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Der
Großteil
der CDK Inhibitoren wirkt auf CDK 1, 2, 4, 6 oder 7 oder ist zur
Inhibition mehrerer dieser Kinasen fähig. Beispiele für erfindungsgemäße CDK Inhibitoren
sind Inhibitoren von CDK, die Nukleinsäure kodieren, Peptide und peptidomimetische
Inhibitoren, Peptidaptamere, kleine Moleküle, wie Flavonoide, Purinderivate,
Pyrimidinderivate, Butyrolacton 1, indigoide Bisindolderivate, Benzolsulfonamide,
Thiazolderivate, Paullonderivate, Staurosporinderivate, Pyrazolopyridinverbindungen,
Indolderivate und Aminopyrazolverbindungen.
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CDK
Inhibitoren, die für
Nukleinsäuren
kodieren, werden beispielsweise beschrieben in
US 5 621 082 A und
WO 99 006 540 A .
Peptide und peptidomimetische Inhibitoren werden beispielsweise
beschrieben in
EP 0
666 270 A , Bandara et al., Nature Biotechnology 1997, 15,
Seiten 896 bis 901, und Chen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
1999, 96, Seiten 4325 bis 4329. Peptidaptamere werden beispielsweise
beschrieben von Cohen et al. in Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1998,
95, Seiten 14272 bis 14277. Übersichtsartikel über kleine
Moleküle
sind beispielsweise zu finden in Exp. Opin. Invest. Drugs 1998,
7, Seiten 865 bis 887 und in Curr. Opin. in Drug Discov. & Devel. 1999,
2, Seiten 274 bis 285.
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Erfindungsgemäße Flavonoide
sind Catechine, Genistein und Antikörper-Genistein-Konjugate, beispielsweise
B43-Genistein und EGF-Genistein (epidermaler Wachstumsfaktor), Quercetin,
Flavopiridol und Flavopiridolderivate.
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Flavopiridol
(L86-8275, HMR 1275) ist ein semisynthetisches Flavon, das vom Flavonoid
Rohitukin abgeleitet ist und beschrieben wird in
US 4 900 727 A ,
EP 0 241 003 und Int. J. Oncology
1996, 9, Seiten 1143 bis 1168. Flavopiridol ist 4H-1-Benzopyran-4-on,
2-(2-Chlorphenyl)-5,7-dihydroxy-8-(3-hydroxy-1-methyl-4-piperidinyl)-hydrochlorid,
(–)-cis-.
Flavopiridol wirkt als starker Inhibitor für multiple von Cyclin abhängige Kinasen
(CDKs) unter Einschluss von CDK1, 2, 4/6 und 7. Flavopiridolderivate,
wie Thio- und Oxoflavopiridole, werden beschrieben in J. Med. Chem.
2000, 43, Seiten 4126 bis 4134, während Flavopiridolanaloga beschrieben werden
in
US 5 733 920 A ,
WO 97 042 949 A und
WO 98 017 662 A .
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Erfindungsgemäße Purinderivate
werden beschrieben in Bioorg. Med. Chem. Lett. 1997, 7, Seiten 2697
bis 2702, Proc. Amer. Assoc. Cancer Res. 1998, 39, Seite 1207, Bioorg.
Med. Chem. Lett. 1998, 8, Seiten 793 bis 798, Science 1998, 281,
Seiten 533 bis 538 und Chemistry & Biology,
199, 6, Seiten 361 bis 375. In den Stellungen 2, 6 und 9 substituierte
Purine werden beispielsweise beschrieben in
US 6 316 456 B , J. Med. Chem.
1997, 40, Seiten 408 bis 412, besonders Olomucin, Bohemin wird beschrieben
in Drug. Metab. Dispos. 2001, 3, Seiten 326 bis 334, CVT 313 wird
beschrieben in J. Biol. Chem. 1997, 272, Seiten 29207 bis 29211, CVT
2584 und CVT 2454 werden beschrieben in MEDI, 2000, 136:26, Purvalanol
B, R-Roscovitin (CYC 202, 2-(R)-1-Ethyl-2-hydroxyethylamino)-6-benzylamino-9-isopropylpurin),
in den Stellungen 2 und 6 substituierte Purine, wie beispielsweise
NU 2058, werden beschrieben in
WO 99 002 162 A , während in den Stellungen 6 und
9 substituierte Purine beschrieben werden in
WO 99 043 675 und
WO 99 0043 676 A .
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Die
Angabe auf Pyrimidin basierendes Derivat bezieht sich unter anderem
auf Verbindungen, wie sie beschrieben werden in J. Med. Chem. 2000,
43, Seiten 2797 bis 2804, beispielsweise NU 6027 und NU 6034 und
im 91. Annual Meeting of the American Association for Cancer Research,
2000, 41, Seite 314 (PD 0183812), und auch in
WO 98 033 798 A , Proc. Amer.
Assoc. Cancer Res. 1998, 39, Abst. 3796 und Proc. Amer. Assoc. Cancer
Res. 1998, 39, Abst. 3794.
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Die
Angabe Paullonderivate bezieht sich auf Verbindungen, wie sie beschrieben
werden in Int. J. Chem. 1999, 42, Seiten 2909 bis 2919 und Cancer
Research 1999, 59, Seiten 2566 bis 2569, beispielsweise Alsterpaullon
(NSC 705701, 9-Nitropaullon) und Kenpaullon (NSC 664704, 9-Brompaullon).
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Die
Bezeichnung Benzolsulfonamide bezieht sich unter anderem auf Verbindungen,
wie sie beispielsweise beschrieben werden von Owa et al. in J. Med.
Chem. 1999, 42, Seiten 3789 bis 3799, besonders E 7070 (ER-35744).
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Thiazolderivate
sind Aminothiazole und Isothiazole, wie sie beschrieben werden in
US 6 040 321 A ,
US 6 262 096 A ,
WO 99 024 416 A ,
WO 99 021 845 A und
WO 99 062 890 A ,
besonders AG 12286 und AG 12275 (MEDI 1999, 214).
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Ein
Staurosporinderivat ist besonders Staurosporin, LY 333531, MLR52,
UCN-01 (7-Hydroxystaurosporin), UCN-02, Midostaurin (
EP 0 296 110 A ), NA 382,
2-Methyl K252a, K252a (J. Cell. Biol. 1991, 115, Seite 1275), KT-5720,
Ro-31-8425, Ro-31-7549 und Ro-31-3220.
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Indigoide
Bisindolderivate werden beschrieben in
WO 99 062 503 A und
WO 00 061 555 A .
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Pyrazolpyridininhibitoren
werden beschrieben in MEDI 2000, 38, besonders BMS 265246.
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Erfindungsgemäße Indolderivate
sind SU9516 ((Z)-3-(1H-Imidazol-5-ylmethylen)-5-methoxy-2,3-dihydro-1H-indol-2-on),
Oxindolinhibitoren, wie sie beschrieben werden im 90. und 91. Annual
Meeting Amer. Assoc. Cancer Res. 1999, 724, 2000, 41, Seite 31,
in Luzzio et al., 1999, Abst. 4102, in Inpharma. 2000, 1237, Seiten
7 bis 8, in Expert Opinion an Investigational Drugs 8, Seiten 903
bis 909 und in
WO 99
015 500 A , besonders GW 2059, GW 8510, GW 5181 und GW 2499.
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Über NSC
373853, NSC 373854, NSC 625987 und NSC 645787 wird berichtet im
Annual Meeting of the Amer. Soc. Clinic. Oncology, 1997, Seite 212.
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Überraschend
interagiert FP mit einer Verbindung I, beispielsweise einem SALT
I, in einer hoch synergistischen Weise als ein Trigger einer mitochondrialen
Schädigung
oder einer Apoptose in derartigen Zellen, unter Einschluss von Zellen,
die resistent sind gegen eine Verbindung I und eine Amplifikation
von Bcr/Abl entwickeln. Unerwartet hat sich nun gezeigt, dass der
antiproliferative Effekt auf Tumoren einer Kombination, die FP und
eine Verbindung I umfasst, größer ist
als der maximale Effekt, der durch einen dieser Wirkstoffe allein erreicht
werden kann.
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Die
vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass der CDK Inhibitor Flavopiridol
ausgeprägt
eine durch SALT I mediiert mitochondriale Schädigung und eine Apoptose in
Bcr/Abl+ Leukämiezellen erhöht unter
Einschluss von K562 Zellen, die gegen SALT I resistent sind, besonders
von K562R Zellen, die erhöhte
Mengen an Bcr/Abl Protein exprimieren.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Kombination, worin der von
Cyclin abhängige
Kinaseinhibitor aus der Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus FP,
CYC 202 und E 7070.
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Die
hierin verwendete Bezeichnung Kombinationspräparat definiert besonders einen
Kit von Teilen in dem Sinn, dass die oben definierten Kombinationspartner
(a) und (b) unabhängig
voneinander oder unter Verwendung unterschiedlicher fixer Kombinationen
mit distinguierten Mengen der Kombinationspartner (a) und (b) dosiert
werden können,
beispielsweise simultan oder zu verschiedenen Zeitpunkten.
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Die
Teile des Kits an Teilen können
dann beispielsweise simultan oder chronologisch gestaffelt verabreicht
werden, nämlich
zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in gleichen oder unterschiedlichen
Zeitintervallen für
irgendeinen Teil des Kits an Teilen. Besonders bevorzugt werden
die Zeitintervalle so gewählt,
dass die Wirkung auf die behandelte Krankheit bei der kombinierten
Anwendung der Teile größer ist
als die Wirkung, die erhalten wurde durch Verwendung von lediglich
einem der Kombinationspartner (a) und (b). Das Verhältnis der Gesamtmengen
der Kombinationspartner (a) zum Kombinationspartner (b), das im
Kombinationspräparat
verabreicht werden soll, kann schwanken beispielsweise entsprechend
den Bedürfnissen
einer Subpopulation an zu behandelnden Patienten oder entsprechend
der Bedürfnisse
eines einzelnen Patienten, wobei diese unterschiedlichen Bedürfnisse
eine Folge des Alters, Geschlechts, Körpergewichts und dergleichen
der Patienten sein können.
Vorzugsweise gibt es wenigstens einen günstigen Effekt, beispielsweise
eine mutuale Verbesserung des Effekts der Kombinationspartner (a)
und (b), insbesondere einen Synergismus, beispielsweise einen überadditiven
Effekt, zusätzlich
zu vorteilhaften Effekten, weniger Nebeneffekte, einen kombinierten
therapeutischen Effekt in einer nicht wirksamen Dosis eines oder
beider Kombinationspartner (a) und (b), und besonders bevorzugt
einen starken Synergismus der Kombinationspartner (a) und (b).
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Unter
einer Behandlung wird vorliegend die Verabreichung der Kombinationspartner
an einen Warmblüter
verstanden, der einer solchen Behandlung bedarf, mit dem Ziel einer
Heilung des Tumors oder einer Wirkung auf eine Tumorregression oder
auf die Verzögerung
einer Progression einer Krankheit.
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Unter
einer Verzögerung
einer Progression wird hierin verstanden, dass das Tumorwachstum
oder allgemein die Progression der Krankheit durch die Behandlung
wenigstens verlangsamt oder gehemmt wird, und dass Patienten über höhere Überlebensraten
verfügen
als Patienten, die entweder nicht behandelt oder nur durch eine
Monotherapie behandelt worden sind.
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Unter
einer gegen SALT I resistenten Leukämie wird vorzugsweise besonders
eine Leukämie
verstanden, bei welcher SALT I ein Reduktion seiner therapeutischen
Wirksamkeit zeigt, was unter anderem eine Leukämie beinhaltet, die resistent
ist gegen eine SALT I Behandlung durch eine Bcr/Abi Genamplifikation,
eine erhöhte
Expression von Bcr/Abl Protein und eine Mutation der Abl Kinasedomäne.
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Der
als Verbindung I bezeichnete Kombinationspartner (b) ist 4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-(4-pyridin-3-yl)-pyrimidin-2-ylamino)-phenyl]-benzamid
mit der Formel I
und diese
Verbindung kann wie in
WO
99 003 854 A beschrieben hergestellt und verabreicht werden.
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Die
Struktur der oben beschriebenen Wirkstoffe kann der aktuellen Auflage
des Standardkompendiums The Merck Index oder entsprechenden Datenbanken
entnommen werden, wie beispielsweise Patents International, beispielsweise
IMS World Publications. Der entsprechende Inhalt hiervon gilt als
durch die Bezugnahme eingeführt.
Jeder Durchschnittsfachmann ist durch diese Bezugnahmen ohne weiteres
in der Lage, die pharmazeutischen Indikationen und Eigenschaften
in üblichen
Testmodellen sowohl in vitro als auch in vivo herzustellen und zu
testen.
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Selbstverständlich sind
Bezugnahmen auf die Kombinationspartner (a) und (b) auch so zu verstehen, dass
dabei die jeweiligen pharmazeutisch akzeptablen Salze eingeschlossen
sind. Der Kombinationspartner, der eine saure Gruppe, beispielsweise
COOH enthält,
kann auch Salze mit Basen bilden. Ferner kann der Kombinationspartner
(a) und (b) oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz hiervon in
Form eines Hydrats verwendet werden oder auch andere Lösemittel
einschließen,
die zur Umkristallisation verwendet werden. Das 4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-(4-pyridin-3-yl)-pyrimidin-2-ylamino)-phenyl]-benzamid,
nämlich
der Kombinationspartner (a), wird bei der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise in Form des Monomesylatsalzes angewandt.
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Eine
Kombination, die umfasst (a) einen CDK Inhibitor und (b) eine Verbindung
I, worin die Wirkstoffe (a) und (b) in jedem Fall in freier Form
oder in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes vorhanden sind, und
optional wenigstens einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, wird
im Folgenden als eine erfindungsgemäße Kombination bezeichnet.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
inhibieren das Wachstums fester Tumoren und auch flüssiger Tumoren.
Weiter zeigen die erfindungsgemäßen Kombinationen
günstige
Effekte bei der Behandlung von Krankheiten, die mit einer deregulierten
Angiogenese verbunden sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die mit einer erfindungsgemäßen Kombination zu behandelnde
proliferative Krankheit eine Leukämie, besonders Bcr/Abl+ Leukämie
und vorzugsweise eine gegen SALT I resistente Leukämie.
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Umso überraschender
ist die experimentelle Erkenntnis, dass in vivo die Verabreichung
einer erfindungsgemäßen Kombination
im Vergleich zu einer Monotherapie, bei der nur einer der pharmazeutischen Wirkstoffe
verabreicht wird, die in der erfindungsgemäßen Kombinationen verwendet
werden, nicht nur eine günstigere,
insbesondere eine synergistische, beispielsweise eine antiproliferative
Wirkung, beispielsweise bezüglich
der Verzögerung
einer Progression einer proliferativen Krankheit oder bezüglich einer
Veränderung im
Tumorvolumen, ergibt, sondern auch weitere überraschende günstige Wirkungen,
beispielsweise weniger Nebeneffekte und eine niedrigere Mortalität und Morbidität. Die erfindungsgemäßen Kombinationen
eignen sich besonders zur Behandlung proliferativer Krankheiten,
die refraktär
sind auf Chemotherapeutika, wie sie als Mittel gegen Krebs bekannt
sind, und auch proliferativer Krankheiten, die refraktär für eine Behandlung
mit einem SALT I sind. Weiter eignen sich die erfindungsgemäßen Kombinationen
auch zur Verhinderung der metastatischen Ausbreitung von Tumoren
und des Wachstums oder der Entwicklung von Mikrometastasen.
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Ein
weiterer günstiger
Effekt ist, dass niedrigere Dosen der Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Kombination
verwendet werden können,
so dass beispielsweise die Dosierungen häufig nicht nur niedriger sein können, sondern
auch weniger häufig
angewandt werden müssen,
oder angewandt werden können,
um die Inzidenz von Nebeneffekten zu verringern, beispielsweise
von Diarrhöe
oder Nausea, wie sie mit einem der Kombinationspartner allein zu
beobachten sind. Dies entspricht den Wünschen und Bedürfnissen
der zu behandelnden Patienten.
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Anhand
etablierter Testmodelle kann gezeigt werden, dass eine erfindungsgemäße Kombination
zu den oben beschriebenen günstigeren
Effekten führt.
Der Durchschnittsfachmann ist ohne Weiteres in der Lage, ein zur
Belegung solcher günstiger
Effekte relevantes Testmodell zu selektieren. Die pharmakologische Wirksamkeit
einer erfindungsgemäßen Kombination
kann beispielsweise auch durch eine klinische Studie oder in einem
Testverfahren gezeigt werden, wie dies im Wesentlichen im Folgenden
beschrieben wird.
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Geeignete
klinische Studien sind besonders randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte
Parallelstudien an Krebspatienten mit einer Krankheit in der letzten
Stufe. Solche Studien eignen sich besonders für einen Vergleich der Wirkungen
einer Monotherapie unter Anwendung der Wirkstoffe und einer Therapie
unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Kombination hiervon und
zum Nachweis von besonders dem Synergismus der Wirkstoffe der erfindungsgemäßen Kombinationen.
Die primären
Endpunkte in solchen Studien können
die Wirkung auf Schmerzwerte, die Verwendung von Analgetika, der
Perfomancestatus, die Werte der Lebensqualität oder die Zeit bis zur Progression
der Krankheit sein. Die Evaluierung von Tumoren in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise
alle vier, sechs oder acht Wochen, ist eine geeignete Annäherung zur
Bestimmung des Effekts der erfindungsgemäßen Kombination. Bei einer
geeigneten Studienanordnung können Patienten
beispielsweise pro Behandlungszyklus von zwei Wochen eine Tagesdosis
an SALT I erhalten, die 50 bis 800 mg dieses Wirkstoffs beträgt, und
eine Tagesdosis von FP, die von 5 bis 75 mg/m2/Tag
während
3 Tagen reicht. Die Minimaldauer einer solchen Studie sollte beispielsweise
etwa vier Wochen betragen.
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Ein
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung in einer Menge, die zusammen eine therapeutische
Wirkung gegen eine proliferative Krankheit ergibt, welche die erfindungsgemäße Kombination
enthält.
In dieser Zusammensetzung können
die Kombinationspartner (a) und (b) zusammen, nacheinander oder
getrennt in einer kombinierten Einheitsdosierungsform oder in zwei
getrennten Einheitsdosierungsformen verabreicht werden. Die Einheitsdosierungsform
kann auch eine fixe Kombination sein.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
können
in an sich bekannter Weise hergestellt werden und sind Zusammensetzungen,
die sich für
eine enterale, beispielsweise eine orale oder rektale, oder eine
parenterale Verabreichung an Säuger
(Warmblüter)
unter Einschluss eines Menschen eignen, und die eine therapeutisch
wirksame Menge wenigstens eines pharmakologisch wirksamen Kombinationspartners
allein oder in Kombination mit ein oder mehr pharmazeutisch akzeptablen
Trägern
enthalten, die besonders für
eine enterale oder parenterale Anwendung geeignet sind. Bei einer
Ausführungsform
der Erfindung erfolgt eine intravenöse Verabreichung eines oder
mehrerer Wirkstoffe.
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Die
neue pharmazeutische Zusammensetzung kann beispielsweise etwa 10%
bis etwa 100%, vorzugsweise etwa 20% bis etwa 60%, der Wirkstoffe
enthalten. Pharmazeutische Zubereitungen zur Kombinationstherapie
für eine
enterale oder parenterale Verabreichung sind beispielsweise Einheitsdosierungsformen, wie
mit Zucker überzogene
Tabletten, Tabletten, Kapseln oder Suppositorien und auch Ampullen.
Sofern nichts anderes gesagt ist, werden diese Zubereitungen in
an sich bekannter Weise hergestellt, beispielsweise durch herkömmliche
Verfahren zur Vermischung, Granulation, Zuckerbeschichtung, Auflösung oder
Lyophilisation. Selbstverständlich
muss der Einheitsgehalt eines Kombinati onspartners, der in einer
Einzeldosis bei einer jeden Dosierungsform vorhanden ist, da die
erforderliche wirksame Menge auch durch Verabreichung mehrerer Dosierungseinheiten
erreicht werden kann.
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Besonders
kann eine therapeutisch wirksame Menge eines jeden Kombinationspartners
der erfindungsgemäßen Kombination
auch simultan oder sequentiell oder in irgendeiner Reihenfolge verabreicht
werden, wobei die Komponenten separat oder als eine fixe Kombination
verabreicht werden können.
So kann beispielsweise das erfindungsgemäße Verfahren zur Verzögerung einer
Progression oder zur Behandlung einer proliferativen Krankheit umfassen
(i) eine Verabreichung des ersten Kombinationspartners in freier
Form oder in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes und (ii)
eine Verabreichung des zweiten Kombinationspartners in freier Form
oder in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes, simultan oder
sequentiell in irgendeiner Reihenfolge, in gemeinsamen therapeutisch
wirksamen Mengen, vorzugsweise in synergistisch wirksamen Mengen,
beispielsweise in Tagesdosen, die den hierin beschriebenen Mengen
entsprechen. Die einzelnen Kombinationspartner der erfindungsgemäßen Kombination
können
separat zu unterschiedlichen Zeiten während des Verlaufs der Therapie
oder konkurrent in unterteilten oder einzelnen Kombinationsformen verabreicht
werden. Ferner wird unter einer Verwendung auch die Anwendung eines
Prodrugs eines Kombinationspartners verstanden, der in vivo zum
Kombinationspartner selbst umgewandelt wird. Die vorliegende Erfindung
ist daher auch so zu verstehen, dass sie alle derartigen Dosierungspläne einer
simultanen oder alternierenden Behandlung umfasst, wobei der Ausdruck
Verabreichung entsprechend zu interpretieren ist.
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Die
effektive Dosis eines jeden Kombinationspartners, die in der erfindungsgemäßen Kombination
zur Anwendung gelangt, kann schwanken in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten
besonderen Verbindung oder pharmazeutischen Zusammensetzung, der
Art der Verabreichung, dem zu behandelnden Zustand und der Schwere
des zu behandelnden Zustands. Die Dosierungsvorschrift für die erfindungsgemäße Kombination wird
daher entsprechend einer Reihe an Faktoren ausgewählt, zu
denen der Verabreichungsweg und die renale und hepatische Funktion
des Patienten gehören.
Ein Arzt, Chemiker oder Veterinärmediziner
mit durchschnittlichem Fachwissen kann die effektive Menge der einzelnen
Wirkstoffe ohne weiteres erkennen und vorschreiben, die zur Verhinderung,
Konterung oder Arretierung des Fortschreitens des jeweiligen Zustands
erforderlich ist. Eine optimale Präzision für die Erreichung einer Konzentration
an Wirkstoffen innerhalb des Bereichs, der eine Wirksamkeit ohne
eine Toxizität
ergibt, erfordert eine Behandlungsvorschrift auf Basis der Kinetiken
der Wirkstoffe, die an den Zielstellen verfügbar sind. Dies involviert
eine Betrachtung der Verteilung, des Gleichgewichts und der Elimination
der Wirkstoffe.
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Flavopiridol
kann in einem Dosierungsbereich von 10 bis 100 mg/m2/Tag,
vorzugsweise in einem Dosierungsbereich von 10 bis 50 mg/m2/Tag, verabreicht werden, wie dies beispielsweise
beschrieben wird in Clin. Cancer Res. 2001, 7, Seiten 1590 bis 1599,
beispielsweise durch eine 72 h dauernde kontinuierliche Infusion
alle 14 Tage in einer Dosis von 50 mg/m2/Tag,
mit einer Konzentration von 0,1 bis 0,2 mg/ml. Alternativ kann FP
mit einer bevorzugten Dosis von 78 mg/m2/Tag
während
3 Tagen alle 2 Wochen mit einer antidiarrhöalen Prophylaxe verabreicht
werden.
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119,5
mg SALT I entsprechen 100 mg der Verbindung I (freie Base) als Wirkstoff.
In Abhängigkeit
von der Spezies, dem Alter, dem einzelnen Zustand, der Verabreichungsart
und dem jeweiligen klinischen Bild werden wirksame Dosen von SALT
I, beispielsweise Tagesdosen, die etwa 50 bis 1000 mg, beispielsweise
50 bis 800 mg, Wirkstoff, vorzugsweise 50 bis 600 mg, beispielsweise
50 bis 400 mg, Wirkstoff entsprechen, an Warmblüter mit einem Körpergewicht
von etwa 70 kg verabreicht. Für
erwachsene Patienten mit Leukämie kann
eine Ausgangsdosis von 400 mg Wirkstoff pro Tag empfohlen werden.
Für Patienten
mit einer inadäquaten
Antwort nach Festlegung einer Antwort auf eine Therapie mit 400
mg Wirkstoff pro Tag kann eine Dosiserhöhung sicher im Erwägung gezogen
werden, wobei die Patienten so lange behandelt werden, so lange
sie von einer Behandlung profitieren und so lange dies ohne Begrenzung
durch Toxizitäten
möglich
ist.
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Beispielsweise
sind FP und SALT I synergistisch wirksam in einem Molverhältnis (FP:SALT
I), das im Bereich von 1:1 bis 1:20, vorzugsweise von 1:10, beispielsweise
bei 1:1,33, liegt.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Verabreichung
an einen Menschen, der an einer Tumorkrankheit, besonders an Leukämie, leidet,
einer Verbindung I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes
hiervon, das eine tägliche
Verabreichung einer pharmazeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der
Formel I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes hiervon an
einen Menschen während
einer Zeitdauer von über
drei Monaten umfasst. Speziell bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren, wodurch eine Tagesdosis von 50 bis 800 mg Wirkstoff,
besonders von 50 bis 600 mg hiervon, beispielsweise von 50 bis 400 mg,
verabreicht wird.
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Werden
die Kombinationspartner der erfindungsgemäßen Kombination in der Form
angewandt, wie sie als einzelne Wirkstoffe erhältlich sind, dann kann deren
Dosierung und Verabreichungsart entsprechend der Information erfolgen,
wie sie der Packungsbeilage des jeweiligen Handelsprodukts entspricht,
um den darin beschriebenen günstigen
Effekt zu erzielen, sofern hierin nichts anderes gesagt ist.
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Die
erfindungsgemäße Kombination
kann ein Kombinationspräparat
oder eine pharmazeutische Zusammensetzung sein.
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Weiter
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Kombination
für die
Behandlung einer proliferativen Krankheit und auf die Herstellung
eines Arzneimittels für
die Behandlung einer proliferativen Krankheit.
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Zusätzlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung von FP in Kombination
mit SALT I zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung einer proliferativen
Krankheit.
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Beispiel 1:
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Zellen:
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Humane
Leukämiezellen
K562 werden von der ATCC, Rockville, MD, USA, bezogen und in Medium RPMI
1640 kultiviert, das supplementiert ist mit Natriumpyruvat, MEM
essentiellen Vitaminen, L-Glutamat,
Penicillin, Streptomycin und 10% Hitze-inaktiviertem fötalem Kalbsserum
(Hyclone, Logan, UT, USA). Aus der Parentallinie von Wirkstoff-resistenten
K562 Zellen (K562R) werden durch Subkultivierung in progressiv höheren Konzentrationen
von Doxorubicin erhalten, wie dies vorher bereits in Yanovich et
al. beschrieben worden ist. Die gegen Doxorubicin resistente Variante
der Zelllinie K562 von humaner Leukämie (K562R) zeigt eine Querresistenz
zu anderen Anthracyclinantibiotika und zu Vinca Alkaloiden. Der
Phänotyp
der Zellen K562R ähnelt dem
anderer Multidrug-resistenter Zelllinien (Yanovich et al., 1989,
Cancer Res. 49, Seiten 4499 bis 4503). Vor Beginn aller experimenteller
Verfahren werden die Zelllinien in Medium kultiviert, das keinen
Wirkstoff enthält.
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Herstellung von S-100 Fraktionen:
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Nach
einer Behandlung mit Wirkstoff werden die Zellen geerntet und wird
die cytosolische S-100 Fraktion durch Ultrazentrifugation isoliert,
wie dies von Yu et al. in Mol. Pharmacol. 2001, 60, Seiten 143 bis
153 beschrieben ist.
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Zuordnung einer Apoptose:
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Nach
Wirkstoffaussetzungen werden die Cytozentrifugenpräparationen
mit Wright-Giemsa angefärbt und
durch Lichtmikroskopie betrachtet, um das Ausmaß an Apoptose zu evaluieren,
wie dies von Z. Wang et al. in Cancer Res. 59, Seiten 1259 bis 1267
(1999) beschrieben ist.
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Bestimmung des Mitochondrienmembranpotentials
(ΔΨm):
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Das
Mitochondrienmembranpotential wird überwacht durch Messung einer
Aufnahme von 3,3-Dihexylcarbocyaniniodid
(DiOC6) unter Anwendung eines FACScan Fließcytometers
und einer Software CellQuest (Becton Dickinson, Immunocytometry
Systems, San Jose, CA, USA), wie dies oben bereits von Z. Wang et
al. in Cancer Res. 59, Seiten 1259 bis 1267 (1999) beschrieben worden
ist.
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1. Eine Co-Aussetzung von K562 Zellen
an SALT I und FP resultiert zu einer ausgeprägten Potentiation von Apoptose
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(A)
K562 Zellen werden 48 h 150 nM FP ausgesetzt, wobei die Konzentration
an SALT I bestimmt wird, worauf die prozentuale Menge an Apoptosezellen
durch morphologische Untersuchung von mit Wright-Giemsa angefärbten Objektträgern gemäß obiger
Beschreibung erfolgt. Die dabei erhaltenen Werte stellen Mittelwerte
für drei
getrennte Experimente dar, die als Triplikat ± SD (Standardabweichung)
vorgenommen werden.
SALT
I (nM) | ohne FP | + FP (150
nM) | FP
(nM) | ohne SALT
I | + SALT
I (200 nM) |
| Mittelwerte | SD | Mittelwerte | SD | | Mittelwerte | SD | Mittelwerte | SD |
0 | 0,7 | 0,1 | 0,9 | 0,1 | 0 | 0,7 | 0,1 | 5,7 | 0,8 |
50 | 1,9 | 0,0 | 2,2 | 0,2 | 50 | 1,9 | 0,1 | 12,1 | 1,7 |
100 | 1,8 | 0,3 | 4,9 | 0,8 | 100 | 2,4 | 0,4 | 35,8 | 3,1 |
150 | 3,0 | 0,1 | 22,5 | 3,1 | 150 | 3,2 | 0,7 | 56,3 | 4,5 |
200 | 4,6 | 0,6 | 58,1 | 4,7 | 200 | 6,1 | 1,0 | 63,7 | 5,0 |
250 | 8,9 | 2,0 | 62,7 | 3,6 | 300 | 18,5 | 2,2 | 77,0 | 3,2 |
300 | 20,3 | 3,2 | 74,0 | 3,1 | |
400 | 30,8 | 2,7 | 82,9 | 4,4 |
500 | 53,8 | 3,5 | 85,5 | 5,7 |
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Eine
Aussetzung von K562 Zellen während
48 h an SALT I Konzentrationen von < 300 nM pro Woche induziert eine Apoptose,
während
Konzentrationen von 300 bis 500 nM eine Letalität von 20 bis 50% der Zellen induzieren.
Eine Coverabreichung von 150 nM FP, die selbst essentiell nicht
toxisch ist, nämlich
einen Zelltod von < 5%
induziert, führt
zu einer dramatischen Erhöhung
von Apoptose in Zellen, die Konzentrationen von 150 nM an SALT I
ausgesetzt werden. Eine Coverabreichung von FP mit Konzentrationen
von 100 nM ergibt eine ausgeprägte
Potentierung der letalen Effekte von 200 nM SALT I, und diese Effekte
sind im Fall von 300 nM FP besonders ausgeprägt.
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(B)
K562 Zellen werden 150 nM FP + 200 nM SALT I während 24 h oder 48 h ausgesetzt,
worauf die prozentuale Menge an apoptotischen Zellen gemäß der früheren Beschreibung
bestimmt wird. Die dabei erhaltenen Werte sind Mittelwerte aus drei
getrennten Experimenten, die im Triplikat ± SD (Standardabweichung)
durchgeführt
werden.
| Kontrolle | FP
(150 nM) | SALT
I (200 nM) | FP
+ SALT I |
24
h | Mittelwert | 0,67 | 1,40 | 2,57 | 9,73 |
| SD | 0,12 | 0,36 | 0,48 | 2,89 |
48
h | Mittelwert | 0,73 | 3,33 | 5,97 | 55,57 |
| SD | 0,09 | 0,50 | 1,20 | 4,01 |
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Die
letalen Effekte von 200 nM SALT I + 150 nM FP, die durch das Auftreten
apoptotischer Zellen reflektiert werden, sind nach 24 h moderat,
aber nach 48 h sehr extensiv, was eine verzögerte Wirkungsart für die Arzneimittelkombination
anzeigt.
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2. Synergistische Induktion von Apoptose
durch SALT I/FP
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K562
Zellen werden variierenden Konzentrationen von FP und SALT I in
einem fixen Verhältnis (1:1,33)
während
48 h ausgesetzt, worauf die prozentuale Menge apoptotischer Zellen
oder Zellen, die einen Abfall des ΔΨ
m Werts
zeigen, wie oben beschrieben überwacht
wird. Der Kombinationsindex (CI) wird in Relation zu den Fraktionen
an Zellen bestimmt, die affektiert werden durch Anwendung einer
Median-Dosis-Effekt-Analyse. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
repräsentativ
für drei
getrennte Experimente.
Affektierte
Fraktion | 0,075 | 0,120 | 0,250 | 0,560 | 0,712 |
CI – Apoptose | 0,851 | 0,790 | 0,595 | 0,345 | 0,290 |
CI – ΔΨm | 0,429 | 0,311 | 0,289 | 0,256 | 0,225 |
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Die
Median-Dosis-Effekt-Analyse wird zur Charakterisierung von Wechselwirkungen
zwischen SALT I und FP in Bezug auf sowohl eine Induktion einer
Apoptose als auch einen Verlust von ΔΨm bei
48 h angewandt. Werte für
den Kombinationsindex (CI) von unter 1,0 werden konsistent erhalten,
besonders im Fall einer Abnahme an ΔΨm,
was auf eine hoch synergistische Wechselwirkung zwischen SALT I
und Flavopiridol hinweist.
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3. Co-Aussetzung von Wirkstoff-resistenten
Zellen K562 (K562R), die hohe Mengen an Bcr/Abl Protein exprimieren,
an SALT I und FP resultiert in einer deutlichen Erhöhung an
Apoptose
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K562
Zellen werden während
48 h 1,5 μM
SALT I ± 200
nM FP ausgesetzt, worauf die prozentuale Menge apoptotischer Zellen
wie oben beschrieben bestimmt wird. Die dabei erhaltenen Werte sind
Mittelwerte aus drei getrennten Experimenten, die im Triplikat ± SD durchgeführt werden.
| Kontrolle | FP
(200 nM) | SALT
I (1,5 μM) | FP
+ SALT I |
Mittelwert | 0,73 | 1,77 | 12,57 | 48,57 |
SD | 0,12 | 0,35 | 1,62 | 3,10 |
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Die
Multiarzneimittel-resistente Zelllinie K562 (K562R) wird verwendet,
die eine etwa 300%ige Erhöhung
der Expression von Bcr/Abl Protein zeigt, im Verhältnis zur
Parentallinie. Die K562R Zellen entwickeln eine ausgeprägte Suszeptibilität für SALT I
mit einem IC50 Wert, der 10mal höher ist
als der Wert von Parentalzellen, beispielsweise ~ 3,0 μM gegenüber 0,4 μM in Parentalzellen
K562S. In K562R Zellen ist eine 48stündige Aussetzung an 150 nM
FP nicht toxisch, während
1,5 μM SALT
I eine Apoptose von nur ungefähr 10%
der Zellen induzieren. Im Gegensatz dazu ergibt eine Aussetzung
von K562S Parentalzellen an 1,5 μM SALT
I während
48 h eine Apoptose von > 95%.
In signifikanter Weise erhöht
eine Kombinationsbehandlung von K562R Zellen mit SALT I und FP das
Ausmaß an
Apoptose um etwa das fünffache
im Vergleich zu SALT I allein, nämlich
um etwa 50%. Diese Erkenntnisse zeigen, dass eine Coverabreichung
einer subtoxischen Konzentration an FP eine wesentliche Potentierung
einer von SALT I abhängigen
Letalität
an resistenten Zellen ergibt, die erhöhte Mengen des Bcr/Abl Proteins
inhibieren.
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Beispiel 2
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Kapseln mit 4-[(4-Methyl-1-piperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-[[4-(3-pyridinyl)-2-pyrimidinyl]-amino]-phenyl]-benzamidmethansulfonat
in β-Kristallform
-
Kapseln,
die 119,5 mg der im Titel angegebenen Verbindung (= SALT I) entsprechend
100 mg der Verbindung I (freie Base) als Wirkstoff enthalten, werden
gemäß der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
Zusammensetzung | Mengen |
SALT
I | 119,5
mg |
Cellulose
MK GR | 92
mg |
Crospovidon
XL | 15
mg |
Aerosil
200 | 2
mg |
Magnesiumstearat | 1,5 mg |
Gesamtmenge | 230
mg |
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Die
Herstellung der Kapseln erfolgt durch Vermischung der Komponenten
und Abfüllung
des erhaltenen Gemisches in Hartgelatinekapseln der Größe 1.
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Beispiel 3
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Kapseln mit 4-[(4-Methyl-1-piperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-[[4-(3-pyridinyl)-2-pyrimidinyl]-amino]-phenyl]-benzamidmethansulfonat
in β-Kristallform
-
Kapseln,
die 119,5 mg der im Titel genannten Verbindung (= SALT I) entsprechend
100 mg der Verbindung I (freie Base) als Wirkstoff enthalten, werden
aus der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Zusammensetzung | Mengen |
SALT
I | 119,5
mg |
Avicel | 200
mg |
PVPPXL | 15
mg |
Aerosil | 2
mg |
Magnesiumstearat | 1,5 mg |
Gesamtmenge | 338
mg |
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Die
Herstellung der Kapseln erfolgt durch Vermischung der Komponenten
und Abfüllung
des erhaltenen Gemisches in Hartgelatinekapseln der Größe 1.