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Die
vorliegende Erfindung betrifft Aerosolsuspensionsformulierungen,
die frei von Chlorfluorkohlenstoffen (CFCs) sind. Die vorliegende
Erfindung betrifft speziell Formulierungen, die im Wesentlichen
frei von CFCs sind, und Formulierungen, die für medizinische Anwendungen
besonders brauchbar sind, insbesondere für Dosierinhaliergeräte (MDIs).
Ein Inhaliergerät
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist in WO-A-01/64274 offenbart.
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Dosierinhaliergeräte haben
sich als effektive orale und nasale Abgabesysteme erwiesen, die
in großem
Umfang zur Abgabe von Bronchodilatoren und steroidalen Verbindungen
an Asthmatiker sowie zur Abgabe von anderen Verbindungen, wie Pentamidin
und antientzündlichen
Mitteln, die keine Bronchodilatoren sind, verwendet worden sind.
Das rasche Einsetzen der Wirkung von auf diese Weise verabreichten
Verbindungen und das Fehlen irgendwelcher signifikanten Nebenwirkungen
haben dazu geführt,
dass eine große
Anzahl von Verbindungen zur Verabreichung auf diesem Wege formuliert
wurden. Der Wirkstoff wird in der Regel durch ein Treibmittelsystem
an den Patienten abgegeben, welches ein oder mehrere Treibmittel
beinhaltet, die den geeigneten Dampfdruck haben und für die orale
oder nasale Verabreichung geeignet sind. Die bevorzugteren Treibmittelsysteme
beinhalten in der Regel CFC Treibmittel 11, CFC Treibmittel 12,
CFC Treibmittel 114 oder Mischungen davon. Der Dampfdruck der Treibmittelsysteme
wird oft eingestellt, indem ein weniger flüchtiges flüssiges Hilfsmittel mit dem
Treibmittel gemischt wird.
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Treibmittel
CFC 11, CFC 12 und CFC 114 gehören
jedoch zu einer Klasse von Verbindungen, die als Chlorfluorkohlenstoffe
bekannt sind, die mit der Verarmung der Atmosphäre an Ozon in Verbindung gebracht wurden.
Es ist postuliert worden, dass Ozon bestimmte schädliche UV-Strahlen
blockiert, und dass eine Abnahme des atmosphärischen Ozongehalts somit zu
einer Zunahme der Inzidenz von Hautkrebs führt. In den Siebziger Jahren
des zwanzigsten Jahrhunderts wurden bestimmte Schritte unternommen,
um die CFC-Emissionen von Aerosolen zu reduzieren. Andere Treibmittel,
wie Kohlenwasserstoffe, wurden verwendet, oder das Produkt wurde
in einer anderen Weise abgegeben. Weil die Verwendung von CFC in
medizinischen Anwendungen relativ gering ist, d. h. weniger als
1 % der gesamten CFC-Emissionen, und wegen der mit Dosierinhaliergeräten zusammenhängenden
gesundheitlichen Vorteile wurden zu jener Zeit keine Schritte unternommen,
um die Verwendung von CFC-Treibmitteln in Dosierinhaliergeräten zu begrenzen.
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Fortlaufende
und technisch weiterentwickelte Ozonmessungen haben jedoch gezeigt,
dass die früheren
Beschränkungen
des Einsatzes von CFC unzureichend waren, und dass weitere deutliche
Schritte unternommen werden sollten, um CFC-Emissionen drastisch
zu reduzieren. Es ist empfohlen worden, dass die CFC-Produktion
praktisch auslaufen soll. Es ist somit eventuell nicht möglich, die
Verwendung von CFC-Treibmittel mittel- und langfristig aufrechtzuerhalten.
Obwohl einige Bemühungen
unternommen worden, nicht unter Druck stehende Dosierinhaliergeräte zu verwenden,
waren viele dieser Vorrichtungen nicht gänzlich erfolgreich. Einige
hiermit zusammenhängende
Leistungsprobleme sind: Abgabe gleichförmiger Dosen, mechanische Komplexität, Bereitstellung
der erforderlichen Dosen pro Aerosolbehältereinheit, Konformität mit strengen gesetzlichen
Standards und Anwendungsprobleme bei Individuen, weil sie sperrig
und/oder für
Patienten mühsam
zu verwenden sind, insbesondere wenn der Patient das Medikament
akut braucht.
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Es
gibt infolgedessen einen Bedarf an CFC-freien Druckaerosolformulierungen,
wie Dosierinhaliergeräten,
die im Wesentlichen frei von CFCs sind. Treibmittel ohne CFC müssen für Druck-Dosierinhaliergeräte mehrere
Kriterien erfüllen.
Sie müssen
ungiftig, stabil und unreaktiv mit dem Medikament und den anderen Hauptkomponenten
in dem Ventil/Sprühkopf
sein. Ein Treibmittel, das sich als geeignet erwiesen hat, ist CF3CHFCF3, das auch
als HFA 227, HFC 227 oder 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan bekannt
ist, nachfolgend HFA 227. Bestimmte physikalische Eigenschaften,
d. h. Polarität
und Löslichkeit
von HFA 227, unterscheidet sich jedoch von jenen der üblicherweise
verwendeten CFC-Treibmitteln. Üblicherweise
verwendete Tenside sind möglicherweise
in HFA 227 unlöslich.
Wenn das Medikament als Lösung
abgegeben werden soll, ist das Medikament in diesem Treibmittel
möglicherweise
nicht leicht löslich.
Der Polaritätsunterschied
zwischen HFA 227 und den zuvor verwendeten CFC-Treibmitteln kann
zu einer anderen Abgabe des Medikaments führen, wenn HFA 227 ein CFC-Treibmittel
ersetzt. Ein weiteres derartiges Nicht-Chlorfluorkohlenstoff-Treibmittel
ist Hydrofluorkohlenstoff 134a, das auch als 1,1,1,2-Tetrafluorethan
oder HFA 134a bekannt ist, nachfolgend HFA 134a.
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Formulierungen
des Standes der Technik, die Mometason in Kombination mit HFA 227
in einem Dosierinhaliergerät
enthalten, verwenden Ethanol, um das Mometason in einem kristallinen
Zustand in Kombination mit dem Treibmittel zu suspendieren. Diese
Formulierungen haben im Zeitverlauf verbesserte Stabilität.
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Die
oben genannten spezifischen Kombinationen liefern möglicherweise
jedoch nicht die gewünschte Löslichkeit,
Stabilität,
geringe Toxizität,
genaue Dosis, korrekte Teilchengröße (im Fall einer Suspension) und/oder
Verträglichkeit
mit üblicherweise
verwendeten Ventilbauteilen von Dosierinhaliergeräten. Es
besteht somit ein Bedarf an CFC-freien Formulierungen zur Behandlung
von Asthma und Verfahren zur Herstellung derselben, welche die genannten
Defizite nicht zeigen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Dosierinhaliergerät, das eine
Aerosolsuspensionsformulierung zur Inhalation enthält, wobei
die Aerosol-Suspensions-Formulierung zur Inhalation eine wirksame
Menge von Mometasonfuroat, ein Tensid und ein Chlorfluorkohlenstoff-freies
Treibmittel, vorzugsweise HFA 227 oder HFA 134a enthält, wobei
die Formulierung im Wesentlichen frei von einem Träger ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Aerosol-Suspensions-Formulierung zur Inhalation, wobei die
Aerosol-Suspensions-Formulierung zur Inhalation eine wirksame Menge von
Mometasonfuroat und ein nicht-Chlorfluorkohlenstoff-basierendes
Treibmittel enthält,
und wobei die Formulierung frei von einem Träger ist, bei dem a) ein Trockenpulvergemisch
von mikronisiertem Mometason mit einem Trockenpulvertensid gemischt
wird, μm
eine gleichförmige
Mischung zu bilden; b) die Mischung in einen Dosierinhaliergeräte-Kanister
gefüllt
wird, c) auf den Kanister ein Dosierventil aufgepresst wird, und
d) der Kanister mit einem nicht-Chlorfluorkohlenstoff-basierenden
Treibmittel gefüllt
wird, sowie die dadurch hergestellten Produkte.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Dosierinhaliergerät, das eine
Aerosolsuspensionsformulierung zur Inhalation enthält, die
eine wirksame Menge Mometasonfuroat, ein Trockenpulvertensid und
HFA 227 enthält,
wobei das Mometasonfuroat in einer Menge von etwa 400 μg bis etwa
50 μg vorhanden
ist, die Formulierung frei von zusätzlichen Hilfsstoffe ist und
bei dem das Dosierinhaliergerät
bei Betätigung
des Dosierinhaliergeräts
eine Dosis mit gleichförmigem
Wirkstoffgehalt abgibt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Dosierinhaliergerät, das eine
Aerosolsuspensionsformulierung zur Inhalation enthält, die
eine wirksame Menge Mometasonfuroat und HFA 227 enthält, wobei
das Mometasonfuroat in einer Menge von etwa 400 μg bis etwa 50 μg vorhanden
ist, wobei der Prozentsatz der feinen Teilchen, die bei Betätigung des
Dosierinhaliergeräts
abgegeben werden, etwa 55 % bis etwa 85 % beträgt und bei dem die feinen Teilchen
eine Teilchengröße von weniger
als etwa 4,7 μm
aufweisen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Mometasonfuroat,
die Wirkkomponente von ELOCON® Lotion, Creme und Salbe
und NASONEX Nasenspray, ist ein antientzündliches Corticosteroid mit
der chemischen Bezeichnung 9,21-Dichlor-11(β),17-dihydroxy-16(α)-methylpregna-1,4-dien-3,20-dion-17-(2-furoat). Es
ist praktisch unlöslich
in Wasser, gering löslich
in Methanol, Ethanol und Isopropanol, löslich in Aceton und Chloroform
und unbegrenzt löslich
in Tetrahydrofuran. Sein Verteilungskoeffizient zwischen Octanol
und Wasser ist größer als
5000. Mometason kann in verschiedenen hydratisierten und kristallinen
Formen vorliegen. Dieses Produkt ist von Schering-Plough Corporation,
Kenilworth, New Jersey, USA, erhältlich.
Die vorliegende Erfindung ist besonders nützlich, wenn das Medikament
Mometasonfuroat oder/und Salze, Enantiomere und Clathrate davon
ist.
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Das
Mometason kann beispielsweise mit etwa 50 μg Mometasonfuroat pro Dosis
oder etwa 100 μg Mometasonfuroat
pro Dosis oder etwa 200 μg
Mometasonfuroat pro Dosis oder etwa 400 μg Mometasonfuroat pro Dosis
dosiert werden.
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In
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
zusätzliche
aktive Bestandteile verwendet werden. Formoterolfumarat ist beispielsweise
ein selektiver β2-adrenerger Bronchodilator, der den erfindungsgemäßen Formulierungen
zugesetzt werden kann. Formoterolfumarat kann in verschiedenen hydratisierten,
kristallinen und enantiomeren Formen vorliegen, z. B. als Monohydrat.
Dieses Produkt ist im Handel von Schering-Plough Corporation, Kenilworth,
New Jersey, USA, und Novartis Corporation, East Hanover, New Jersey,
USA, erhältlich.
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Pharmazeutische
Aerosolformulierungen auf Treibmittelbasis des Standes der Technik
verwenden in der Regel eine Mischung flüssiger Chlorfluorkohlenstoffe
als Treibmittel, obwohl viele andere ein Einzeltreibmittel verwenden.
Wie in der Technik bekannt ist, dient das Treibmittel als Vehikel
für sowohl
die aktiven Bestandteile als auch die Hilfsstoffe. Fluortrichlormethan,
Dichlordifluormethan und Dichlortetrafluorethan sind die am häufigste
verwendeten Treibmittel in Aerosolformulierungen zur Verabreichung
durch Inhalation. Derartige Chlorfluorkohlenstoffe (CFCs) sind jedoch
an der Zerstörung
der Ozonschicht beteiligt, und ihre Produktion läuft aus. HFA 134a und HFA 227
werden als weniger schädlich
für die
Ozonschicht als viele Chlorfluorkohlenstofftreibmittel bezeichnet,
und beide werden einzeln oder in Kombination als innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Erfindung angesehen. Konventionelle Chlorfluorkohlenstoffe
oder Mischungen davon können
jedoch auch als Treibmittel für
die erfindungsgemäßen Formulierungen
verwendet werden.
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Wie
Fachleuten bekannt ist, ist ein Träger und/oder Trägermaterial
eine inerte Substanz, in der oder auf der der aktive Arzneimittelbestandteil/die
aktiven Arzneimittelbestandteile und Hilfsstoff(e), falls vorhanden, dispergiert
ist bzw. sind. Wenn die erfindungsgemäßen Formulierungen HFA 227
als Treibmittel verwenden, ist überraschenderweise
gefunden worden, dass kein Träger
erforderlich ist. Demnach wird ein Dosierinhaliergerät offenbart,
das eine Aerosolsuspensionsformulierung zur Inhalation enthält, welche
eine wirksame Menge Mometasonfuroat und HFA 227 enthält, wobei
die Formulierung im Wesentlichen frei von einem Träger ist.
Die Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen verwenden
vorzugsweise HFA 227 oder HFA 134a oder Kombination davon in Kombination
mit Mometasonfuroat und Trockenpulvertensid.
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Die
aktiven Bestandteile können
wie folgt in die Behälter
eingebracht werden, die die Formulierung aufnehmen: Der Behälter, der
das Medikament aufnimmt, kann mit Medizin, Ethanol und einem Tensid
in einer einzigen oder mehreren Stufen, vorzugsweise in einer einzigen
Stufe, gefüllt
werden. Das Treibmittel oder die Mischung von Treibmitteln kann
dem Behälter
in ähnlicher
Weise in der gleichen oder mehreren Stufen zugegeben werden.
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Erfindungsgemäße Formulierungen
werden nach Verfahren hergestellt, die in der Technik für andere Aerosolzusammensetzungen
gebräuchlich
sind. In einem zweistufigen Füllverfahren werden
in der Regel alle Bestandteile außer dem Treibmittel in einem
Gefäß gemischt.
Die erforderliche Menge der obigen Mischung wird in die einzelnen
Kanister dosiert. Das Ventil wird auf die Kanister aufgepresst,
und danach wird die geeignete Treibmittelmenge durch das Ventil
zugegeben. In einem einstufigen Füllverfahren werden alle Bestandteile
einschließlich
des Treibmittels gemischt und in ein Gefäß eingebracht. Die Ventile
werden auf die Kanister gepresst, und die gesamte Formulierung wird
danach in den Kanister dosiert. Bei einem Kaltfüllverfahren wird alternativ
ein Mischgefäß auf Temperaturen
unter dem Siedepunkt des Treibmittels gekühlt, alle der Bestandteile
einschließlich
des gekühlten
Treibmittels (unter dessen Siedetemperatur) werden dem Gefäß zugesetzt. Die
erforderliche Menge der Formulierung wird in den Kanister dosiert,
und das Ventil wird danach auf den Kanister aufgepresst.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
mit konventionellen Füllgeräten in die
Aerosolbehälter
gefüllt
werden. Da HFA 227 und 134a möglicherweise
nicht mit allen Elastomerkompounds verträglich sind, die derzeit in
vorhandenen Aerosolventilzusammenstellungen verwendet werden, ist
es möglicherweise
erforderlich, sie durch andere Materialien zu ersetzen, wie weißen Bunakautschuk,
oder Hilfsstoffe und gegebenenfalls Tenside zu verwenden, die die
nachteiligen Wirkungen von HFA 227 und 134a auf die Ventilkomponenten herabsetzen.
Suspensionen der vorliegenden Erfindung können vorzugsweise entweder
durch die Druckfüll- oder
Kaltfüllverfahren
hergestellt werden, die in der Technik wohl bekannt sind.
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In
Abhängigkeit
von der speziellen Anwendung kann der Behälter mit einer festgelegten
Menge der Formulierung für
einmalige oder mehrmalige Dosierung beschickt werden. Der Behälter ist
in der Regel für mehrmalige
Dosierung bemessen, und daher ist es sehr wichtig, dass die abgegebene
Formulierung bei jeder Dosis im Wesentlichen einheitlich ist. Wenn
die Formulierung beispielsweise zur Bronchienerweiterung ist, wird
der Behälter
typischerweise mit einer ausreichenden Formulierungsmenge für 120 oder
200 Betätigungen beschickt.
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Geeignete
Suspensionen können
teilweise einem Screening unterzogen werden, indem bestimmte physikalische
Eigenschaften der Formulierung beobachtet werden, d. h. die Geschwindigkeit
der Teilchenagglomerierung, die Größe der Agglomerate und die
Geschwindigkeit von Aufrahmen/Absetzen des Teilchenmaterials und
Vergleichen derselben mit einem annehmbaren Standard. Geeignete
Lösungen
können
einem Screening/einer Bewertung unterzogen werden, indem die Löslichkeit
des Medikaments über
den gesamten empfohlenen Lagerungstemperaturbereich beobachtet wird.
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Für Dosierinhaliergeräte sind
Suspensionen möglicherweise
aus Effizienz- und Stabilitätsüberlegungen
besonders bevorzugt. Fachleute wählen
in Abhängigkeit
von den Charakteristika der Formulierung möglicherweise die Zugabe von
einem oder mehreren von Konservierungsmittel, Puffer, Antioxidans,
Süßungsmittel
und/oder Aromen oder anderen Geschmacksmaskierungsmitteln.
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Die
verfügbaren
Dosierventilabgabevolumina liegen im Bereich von etwa 25 bis etwa
100 Mikrolitern pro Betätigung,
während
die in einer Dosis zur Behandlung eines speziellen Zustands erforderlichen
Wirkstoffsubstanzmengen allgemein etwa 10 bis etwa 500 Mikrogramm
pro Ventilbetätigung
sind. Diese beiden Faktoren führen
in Kombination zu Einschränkungen,
die in den vorhergehenden Ethanolparametern für eine gegebene Formulierung
die Fakten diktieren. Die Bestimmung dieser Mengen liegt innerhalb
des Wissens von Fachleuten auf diesem Sektor.
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In
erfindungsgemäßen Formulierungen,
die zur Behandlung von Erkrankungen der unteren Atemwege, wie Asthma,
geeignet sind, liegt mindestens ein wesentlicher Anteil des Wirkstoffs
als suspendierte Teilchen mit atemfähigen Größen vor, z. B. etwa 0,5 bis
etwa 10 Mikrometern in ihrer größten Dimension.
In Formulierungen, die zur Behandlung von Erkrankungen der oberen
Atemwege, wie Rhinitis, geeignet sind, sind möglicherweise etwas größere Wirkstoffteilchen
zulässig,
der genannte Größenbereich
bleibt jedoch bevorzugt. Wenn die Wirkverbindung eine Suspension
bildet, sollte die Teilchengröße relativ gleichförmig sein,
wobei im Wesentlichen die gesamten Teilchen vorzugsweise im Bereich
zwischen etwa 0,1 und 25 μm,
vorzugsweise 0, 5 bis 10 μm,
insbesondere 1 bis 5 μm
liegen. Teilchen größer als
10 μm können im
Mund-Rachenraum aufgehalten werden, während Teilchen kleiner als
etwa 0,5 μm
vorzugsweise nicht verwendet werden, da sie mit größerer Wahrscheinlichkeit
wieder ausgeatmet werden und die Lungen des Patienten daher nicht
erreichen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung beinhaltet neue Formulierungen,
die ein Dispersionssystem eines gut gemischten binären Gemisches
aus Wirkstoffsubstanzpulver Mometasonfuroat dispergiert mit einem
zweiten Pulvertensid aufweisen, wie beispielsweise Lecithin, Stearinsäure, Palmitinsäure, Magnesiumstearat,
Magnesumpalmitat, Magnesiumlaureat und anderen geeigneten Trockenpulvergemischtensiden, wie
sie Fachleuten bekannt sind.
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Das
Trockengemisch kann beispielsweise etwa 5 Minuten oder eine solche
Zeitdauer, wie sie Fachleuten bekannt ist, in einem Turbula Mischer
T2C gemischt werden, um ein gleichförmiges Gemisch der Pulver zu
erreichen. Dieses Dispersionssystem wird individuell mit einem Pulverfüllgerät, wie beispielsweise
einem Autodose Powdernium – One-To-Many
System in 15 ml Aluminiumkanister mit Teflonbeschichtung (FPT – fluoriertes
Ethylencopolymer) oder andere polymerbeschichtete Kanister in jedes
Inhaliergerät
dosiert. Auf die Kanister können
danach 63 Mikroliter-Ventile oder dergleichen gepresst werden, und
sie können
mit Treibmittelfüllgeräten mit
HFA-227 oder HFA-134a Treibmittel gefüllt werden, beispielsweise
mit einem Pamasol Modell P2008/012. Die mit dem Suspensionsprodukt
gefüllten
Kanister werden nachfolgend mit einem Schallgerät, wie beispielsweise einem
Branson 5210 Schallgerät,
etwa 5 Minuten lang schallbehandelt, wie einem Fachmann bekannt
ist.
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Diese
speziellen Formulierungen ermöglichen
die Herstellung einer Wirkstoffsubstanz in einem MDI, der konsistente
Gleichförmigkeit
der Wirkstoffdosis (DDU) ohne Verwendung weiterer Hilfsstoffe und/oder
Additive zeigt. Die Verwendung die ses Typs von trockenem zweistufigem
Füllverfahren
schließt
die Möglichkeit des
Kristallwachstums der Wirkbestandteile während des Füllprozesses aus und gewährleistet
eine konsistente Teilchengrößenverteilung
in dem Produkt, das zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Füllprozesses
eingefüllt
worden ist. Diese Formulierung und dieser Füllprozess gewährleisten
adäquate
Dispersion der Teilchen in dem Suspendiermedium HFA-227, Fehlen von Kristallwachstum,
Fehlen von Verklumpen und adäquate DDU
nach Abgabe der Dosis.
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Bestimmte
Aspekte der Erfindung werden in den folgenden Beispielen näher erläutert. In
den Beispielen bedeutet "Prozent" Gewichtsprozent,
wenn der Kontext nicht eindeutig etwas anderes angibt. Die folgenden
Beispiele beschreiben die vorliegende Erfindung näher.
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Es
wurden die folgenden Trockenpulvergemischproben hergestellt.
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Beispiel
1 Tabelle
1 Trockenpulvergemische
von Mometasonfuroat (99,9 %) und Lecithin (0, 1 %, 0, 01 % und 0,
02 %)
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Zur
Herstellung wurde ein Trockenpulvergemisch des Mometasonfuroats,
Formoterolfumarats und Lecithins in einem Turbula-Mischer etwa 5
Minuten lang in den oben angegebenen Mengen direkt gemischt. Danach
wurde die Mischung manuell oder mit einem Autodose Powdernium Pulverfüllgerät oder dergleichen
in den 15 ml Kanister dosiert. Danach wurde ein 63 Mikroliter-Ventil aufgepresst
und das Treibmittel bis zu etwa 10 g/Kanister zugegeben. Danach
wurde 5 Minuten schallbehandelt.
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Beispiel
2 Tabelle
2 MDI-Formulierungsgemische
von Mometasonfuroat, Lecithin und HFA-227*
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Tabelle
2 beschreibt die verschiedenen Mengen des Wirkbestandteils und Tensids,
wenn sie mit HFA-227 in dem fertigen Dosierinhaliergerätkanister
kombiniert sind.
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Eine
feinere Teilchengrößenverteilung
des Mometasonfuroats verbessert die feine Teilchenfraktion der Formulierung,
die bei Betätigung
des Dosierinhaliergeräts
das Gerät
verlässt.
Unter typischen Temperatur- und relativen Feuchtigkeitswechselbedingungen
gibt es in der Tat bei einem MDI, der Mometasonfuroat mit einer feineren
Mometasonfuroatqualität
verwendet, eine wesentliche Abnahme der prozentualen Veränderung
der feinen Teilchengröße. Dies
führt in
Bezug auf das Mometason zu einem Anstieg der feinen Teilchenfraktion und
somit zu verbesserter Wirkstoffabgabe des Mometasons. Es ist somit
gefunden worden, dass bei Verwendung einer feineren Teilchengrößenqualität der Wirkstoffsubstanz
ein Produkt produziert wird, das suspendierte Wirkstoffteilchen
aufweist, die im Zeit- und Temperaturverlauf kein Teilchenwachstum
zeigen. Die aerodynamische Teilchengrößenverteilung liegt deutlich
innerhalb des Bereichs einer typischen wirksamen topischen Lungenmedikation,
d. h. mehr als 50 % der Teilchen sind kleiner als 4,7 μm. Sie zeigt
auch kein signifikantes Teilchenwachstum mit der Zeit und der Temperatur.
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Es
gibt eine Reihenfolge der Korrelation der Produktqualität mit der
Abnahme des Größenbereichs
der entsprechenden in dem Produkt suspendierten Wirkstoffsubstanz.
Es wurde be stimmt, dass Wirkstoffsubstanz, die einen hohen Anteil
großer
Kristalle enthielt, die größer als
5 bis 10 μm
waren, ein Produkt mit einer aerodynamischen Teilchengrößenverteilung
produzierte, die außerhalb
des Bereichs einer typischen wirksamen topischen Lungenmedikation
lag. Das Produkt, welches gröberes
Wirkstoffprodukt enthielt, zeigte auch inakzeptables Teilchenwachstum
mit der Zeit und der Temperatur.
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Die
Größe des in
dem Wirkstoffprodukt enthaltenen suspendierten Mometasonfuroat-Wirkstoffs
kann auf verschiedene Weise gesteuert werden. Die Wirkstoffsubstanz
kann während
der Fertigung der Produktcharge effizienter gemahlen werden. Hierzu
könnte
die Mikronisierungszuführungsgeschwindigkeit
reduziert werden, Zentrifugenklassierung zur Entfernung größerer Teilchen
verwendet werden und die Zahl der Zyklen erhöht werden, die das Material
in dem Mikronisierer durchläuft,
z. B. doppeltes Mikronisieren. Alternativ kann die Wirkstoffsubstanz
vor der Fertigung der Produktcharge sprühgetrocknet werden, beispielsweise durch überkritische
Fluidtechnologie, um gleichförmig
kleine Wirkstoffsubstanzteilchen zu erzeugen. Das Fertigungsverfahren
kann ferner modifiziert werden, z. B. indem die Fertigungstemperatur
der Charge reduziert wird, der zur Herstellung des Wirkstoffkonzentrats
verwendete Alkoholgehalt reduziert wird oder die Homogenisierungszeit
reduziert wird. Andere Verfahren zur Steuerung der Teilchengröße der Wirkstoffsubstanz,
die in der Technik bekannt sind, können auch verwendet werden,
z. B. die Verwendung von Tensiden oder andere Ansätze zur
Verzögerung
des Wachstums der Teilchengröße.
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Im
Fall des oralen MDI, das Mometasonfuroat enthält, ist ein Beispiel eines
annehmbaren Produktprofils für
die Stärke
von 100 μg/Betätigung mit
einem Anderson Cascade Schlagprallbrecher und 1 L Eintrittsöffnung nachfolgend
angegeben. Es sei darauf hingewiesen, dass die Daten auf zwei Betätigungen
des Dosierinhaliergeräts
basieren.
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Tabelle
3 Mometasonfuroat
mit 0,01 % Lecithin – HFA
227-Formulierung
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Der
Prozentsatz der Teilchen in Gruppe I liegt im Bereich von 4,1 %
bis etwa 4,8 %. Der Prozentsatz der Teilchen in Gruppe II liegt
im Bereich von etwa 5, 4 % bis etwa 5, 8 %. Der Prozentsatz der
Teilchen in Gruppe III bis zu dem Filter sollte vorzugsweise in
einem Bereich von etwa 55 % bis etwa 90 liegen, wobei die feinen
Teilchen eine Teilchengröße von weniger
als etwa 4, 7 μm,
vorzugsweise 60 bis 80 % oder etwa 75 oder etwa 85 % und etwa 88,3
% haben, bezogen auf die Daten der obigen Tabelle. Der Prozentsatz
der Teilchen in Gruppe IV liegt im Bereich von etwa 14,8 % bis etwa
18 %.
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Tabelle
4 Mometasonfuroat
mit 0,02 Lecithin – HFA – 227-Formulierung
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Der
Prozentsatz der Teilchen in Gruppe I liegt im Bereich von 4,6 %
bis etwa 5,2 %. Der Prozentsatz der Teilchen in Gruppe II liegt
im Bereich von etwa 5, 2 % bis etwa 6, 5 %. Der Prozentsatz der
Teilchen in Gruppe III bis zu dem Filter sollte vorzugsweise in
einem Bereich von etwa 55 % bis etwa 90 liegen, wobei die feinen
Teilchen eine Teilchengröße von weniger
als etwa 4,7 μm,
vorzugsweise 65 % bis 80 % oder etwa 75 oder etwa 80 % oder etwa
85 % und etwa 87, 7 % bis etwa 86 haben, bezogen auf die Daten der
obigen Tabelle. Der Prozentsatz der Teilchen in Gruppe IV liegt
schließlich
im Bereich von etwa 13,1 % bis etwa 14,2 %.
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Tabelle
5 Mometasonfuroat
mit 0,1 % Lecithin – HFA – 227-Formulierung
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Der
Prozentsatz der Teilchen in Gruppe I liegt im Bereich von 4,7 %
bis etwa 5,9 %. Der Prozentsatz der Teilchen in Gruppe II liegt
im Bereich von etwa 6, 6 % bis etwa 7, 1 %. Der Prozentsatz der
Teilchen in Gruppe III bis zu dem Filter sollte vorzugsweise in
einem Bereich von etwa 55 % bis etwa 90 liegen, wobei die feinen
Teilchen eine Teilchengröße von weniger
als etwa 4,7 μm,
vorzugsweise 65 % bis 80 % oder etwa 75 oder etwa 80 % oder etwa
85 % und etwa 85,5 % haben, bezogen auf die Daten der obigen Tabelle.
Der Prozentsatz der Teilchen in Gruppe IV liegt im Bereich von etwa
15,5 % bis etwa 13,1 %.
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Einem
Fachmann ist natürlich
klar, dass sich die Daten in den Tabellen 3 bis 5 in Abhängigkeit
von der Größe der Eintrittsöffnung des
Anderson Cascade Schlagprallbrechers ändern können.
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Die
genannten Beschreibungen verschiedener Ausführungsformen der Erfindung
sind für
verschiedene Aspekte der Erfindung repräsentativ und sollen nicht erschöpfend oder
auf die genauen offenbarten Formen begrenzt sein. Fachleuten ergeben
sich zweifellos viele Modifikationen und Varianten. Der Umfang der
Erfindung soll ausschließlich
durch die angefügten
Ansprüche
definiert sein.