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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen eines gerichtet erstarrten
(DS) oder Einkristall-(SX)-Gießkörpers gemäß dem unabhängigen Anspruch.
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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht von einem Verfahren zum Herstellen eines gerichtet
erstarrten Gießkörpers und von
einer Vorrichtung zum Ausführen
des Verfahrens, wie es beispielsweise in der US-Patentschrift 3,532,155
beschrieben ist, aus. Das beschriebene Verfahren dient dazu, die
Führungsschaufeln
und Rotorblätter
von Gasturbinen herzustellen, und benutzt einen Ofen, der ausgepumpt
werden kann. Dieser Ofen weist zwei Kammern auf, die voneinander durch
eine wassergekühlte
Wand getrennt sind, und übereinander
angeordnet sind, wobei die obere Kammer derart ausgelegt ist, dass
sie erwärmt
werden kann, und einen schwenkbaren Schmelztiegel zum Aufnehmen
von zu gießendem
Material, beispielsweise einer nickelbasierten Legierung, aufweist.
Die untere Kammer, die durch eine Öffnung in der wassergekühlten Wand
mit dieser Heizkammer verbunden ist, ist derart ausgelegt, dass
sie gekühlt
werden kann, und weist Wände
auf, durch die Wasser fließt. Eine
Schubstange, die durch den Boden dieser Kühlkammer und durch die Öffnung in
der wassergekühlten
Wand geführt
ist, trägt
ein Kühlblech,
durch das Wasser fließt,
und das die Basis einer Gießform
bildet, die in der Heizkammer angeordnet ist.
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Beim
Ausführen
des Verfahrens wird zunächst
die gesamte Legierung, die in dem Schmelztiegel verflüssigt wurde,
in die Gießform
gegossen, die in der Heizkammer angeordnet ist. Eine schmale Zone
von gerichtet erstarrter Legierung wird so über dem Kühlblech gebildet, und bildet
die Basis der Gießform.
Während
die Gießform
abwärts
in die Kühlkammer
bewegt wird, wird diese Gießform
durch die Öffnung
geführt,
die in der wassergekühlten Wand
vorgesehen ist. Eine Erstarrungsfront, die die Zone gerichtet erstarrter
Legierung begrenzt, wandert von dem Boden aufwärts durch die gesamte Gießform und
bildet einen gerichtet erstarrten Gießkörper.
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Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen eines gerichtet erstarrten Gießkörpers ist
in der US-Patentschrift 3,763,926 offenbart. In diesem Verfahren
wird eine Gießform,
die mit einer geschmolzenen Legierung gefüllt ist, allmählich und
kontinuierlich in ein Zinnbad getaucht, das auf etwa 260 °C erwärmt ist. Dies
erzielt eine besonders schnelle Entnahme von Wärme aus der Gießform. Der
gerichtet erstarrte Gießkörper, der
durch dieses Verfahren gebildet wird, zeichnet sich durch eine Mikrostruktur
aus, die einen geringen Grad an Ungleichmäßigkeiten aufweist. Bei der
Herstellung von Gasturbinenschaufeln von vergleichbarer Auslegung
ist es unter Anwendung dieses Verfahrens möglich, α-Werte zu erzielen, die nahezu
doppelt so groß sind
wie die bei der Anwendung des Verfahrens gemäß der US-Patentschrift 3,532,155.
Um jedoch unerwünschte
Gasbildungsreaktionen zu verhindern, die die bei der Durchführung dieses
Verfahrens verwendeten Apparate schädigen könnten, benötigt dieses Verfahren eine
besonders genaue Temperatursteuerung. Zusätzlich muss die Wandstärke der
Gießform
größer als
bei dem Verfahren gemäß US-Patentschrift 3,532,155
sein.
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US-Patentschrift
5,168,916 offenbart eine Gießereianordnung,
die zur Herstellung von Metallteilen mit einer gerichteten Struktur
ausgelegt ist, wobei es sich um eine Anordnung des Typs handelt,
der eine Gießkammer
aufweist, die mit einer Schleuse zum Einführen und Entnehmen einer Gießform über eine
erste Öffnung
in Verbindung steht, die durch eine erste luftdichte Türvorrichtung
zum Gießen
und zum Kühlen
der Gießform,
die in der Kammer angeordnet ist, abdichtbar ist. Gemäß der Erfindung
weist die Anordnung zusätzlich
eine Vorheiz- und Entgasungskammer für die Gießform auf, die über eine zweite Öffnung,
die durch eine zweite luft dichte Tür abdichtbar ist, mit der Schleuse
in Verbindung steht.
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US-Patentschrift
5,921,310 offenbart ein Verfahren, das dazu dient, einen gerichtet
erstarrten Gießkörper herzustellen,
und eine Legierung benutzt, die in einer Gussform angeordnet ist.
Die Gießform
wird von einer Heizkammer in eine Kühlkammer geführt. Die
Heizkammer liegt hier bei einer Temperatur über der Liquidustemperatur
der Legierung, und die Kühlkammer
liegt bei einer Temperatur unterhalb der Solidustemperatur der Legierung.
Die Heizkammer und die Kühlkammer
sind voneinander durch eine Scheidewand getrennt, die quer zu der
Führungsrichtung
ausgerichtet ist, und die eine Öffnung für die Gießform aufweist.
Wenn das Verfahren ausgeführt
wird, wird eine Erstarrungsfront gebildet, unter der der gerichtet
erstarrte Gießkörper gebildet wird.
Der Teil der Gießform,
der in die Kühlkammer geführt wird,
wird mit einem Strom von Inertgas gekühlt. Als ein Resultat werden
Gießkörper, die
praktisch frei von Fehlern sind, mit relativ hohen Durchsatzraten
erzielt. Allerdings leidet die Qualität komplex geformter Gießkörper wie
z.B. Turbinenschaufeln und Blättern
mit hervortretenden geometrischen Merkmalen, z.B. Deckplatte, Plattform
oder Leitschaufel, unter einem Wärmestrom,
der nicht an der vertikalen Abzugsrichtung ausgerichtet ist, wenn
der Inertgasstrom auf solche hervortretenden Merkmale trifft, und
aufgrund des steilen Anstiegs an Außenfläche, der mit einem hervortretenden
Merkmal einhergeht, zu einer exzessiven Kühlung führt. Bei gerichtet erstarrten
Vielkristallen (DS) führt
dies zu unerwünschten
geneigten DS-Korngrenzen, und sowohl bei DS- und bei Einkristall-(SX)-Gießkörpern erhöht sich
das Risiko unerwünschter
Streukörner.
Außerdem
sinkt die Vektorkomponente des Temperaturgradienten, der an der
vertikalen Abzugsrichtung ausgerichtet ist, da ein Teil des Wärmestroms
nicht an der vertikalen Abzugsrichtung ausgerichtet ist und deshalb
nicht dazu beiträgt,
den vertikalen Temperatur gradienten aufzustellen. Auf diese Weise
erzielt das Verfahren in vertikaler Richtung keinen optimalen Temperaturgradienten,
und es besteht also ein Risiko für
unerwünschte
Freckles (Ketten kleiner Streukörner,
die insbesondere in dicken Abschnitten eines Gießkörpers auftreten können). Außerdem ist
die Beabstandung der Dendritarme in etwa umgekehrt proportional
zu der Wurzel des Temperaturgradienten, so dass die Dendritarmbeabstandung
sich durch Senken des Temperaturgradienten erhöht. Dies bedeutet, dass die
Distanz von einem Dendritstamm zu einem benachbarten interdendritischen
Bereich erhöht
wird, was die Menge an interdendritischer Seigerung erhöht (d.h.
die Diffusion muss eine größere Distanz überwinden).
Dies kann zu einem unerwünschten
einsetzenden Schmelzen während
einer anschließenden
Lösungswärmebehandlung
führen, die
für heutige
nickelbasierte SX- und DS-Superlegierungen
benötigt
wird. Zusätzlich
erhöht
die gesteigerte Dendritarmbeabstandung die interdendritischen Abstände, wo
sich Poren bilden können,
und führt
deshalb zu einer unerwünschten
Steigerung der Porengröße.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wie in den Ansprüchen dargelegt,
ein Verfahren zum Herstellen von einem oder mehreren gerichtet erstarrten
(DS) oder Einkristall-(SX)-Gießkörpern zu
finden, das eine Ausrichtung des Wärmestroms vermeidet, der wesentlich
von der vertikalen Abzugsrichtung an hervortretenden geometrischen
Merkmalen des Gießkörpers abweicht,
während
der Temperaturgradient in der vertikalen Abzugsrichtung innerhalb
des Gießkörpers erhöht wird.
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Wenn
ein hervortretendes geometrisches Merkmal der Maskenform, also ein
steiler Anstieg des Außenflächenbereichs,
wie z.B. eine Deckplatte, im Aufprallbereich der Gasstrahlen angetroffen
wird, wird der Inertgasstrom reduziert oder sogar unterbrochen,
um ein exzessives Kühlen
zu verhindern, und um eine Wärmestromrichtung
in dem Gießkörper zu vermeiden,
die von der vertikalen Abzugsrichtung abweicht. Eine solche abweichende
Wärmestromrichtung
führt zu
einer geneigten Erstarrungsfront, die wiederum unerwünschte geneigte
DS-Korngrenzen oder die Bildung von Streukörnern sowohl bei DS als auch
bei SX verursacht. Wenn ein solches hervortretendes geometrisches
Merkmal den Aufprallbereich der Gasstrahlen passiert hat, wird der
Gasstrom wieder auf einen Wert zurückgeführt, der an die Geometrie des
Gießkörpers angepasst
ist, der gerade den Aufprallbereich passiert.
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Vorteilhafterweise
sind die Stellen zur Entnahme der Wärme, die durch Gasdüsen erzeugt wird,
auf einer konstanten Höhe
unterhalb der Scheidewand und um den Umfang der Gießkörper in
der Gießformgruppe
herum angeordnet, so dass sie fortlaufende oder im Wesentlichen
fortlaufende Ringe um die Gießkörper bilden,
und so eine gute Gleichmäßigkeit
der Wärmeentnahme
erreichen, was wiederum eine erwünschte
flache und horizontale Erstarrungsfront fördert.
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Zusätzlich zu
der Hintergrundgasdruckeinstellung kann die Gaszusammensetzung ausgewählt werden,
um eine optimale Wärmeübertragung
durch die Gasdüsen
zu erreichen, indem die Lücke
an der Übergangsfläche zwischen
der Maskengießform
und dem Gießmetall
mit Gas gefüllt
wird, indem die offene Porosität
der Maskengießform
mit Gas gefüllt
wird, und durch Gaskonvektion in der Heizkammer und der Kühlkammer.
Z.B ist bekannt, dass Helium wesentlich mehr Wärme transportiert als Argon,
so dass das Variieren des Verhältnisses
der beiden Gase eine wesentliche Variation der Wärmeübertragung bereitstellt. Im
Allgemeinen kann jedoch das Inertgas aus einem vorgegebenen Gemisch
unterschiedlicher Edelgase und/oder Stickstoff bestehen. Im Allgemeinen
ist eine solche Erhöhung
der Wärmeübertragung günstig, solange
sie zu einem erhöhten
Wärmestrom in
vertikaler Richtung durch die Gießkörper führt, und so zu einem höheren Temperaturgradienten,
und also zu Vorteilen für
die Kornstruktur.
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Das
Schließen
von mechanischen Gasströmungsverbindungen
zwischen der Heiz- und der Kühlkammer
während
des Abziehens der Maskenform minimiert die schädliche Konvektion zwischen der
Heiz- und der Kühlkammer.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den begleitenden Figuren dargestellt, wobei
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1 eine
schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Ausführen
des Verfahrens gemäß der Erfindung zeigt,
und
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2 eine
Maskengießform
mit einer offenen Porosität
zeigt (Detail II aus 1).
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Die
Figuren zeigen nur die für
die Erfindung wichtigen Elemente. Gleiche Elemente sind in unterschiedlichen
Figuren gleich bezeichnet.
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Bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung
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Die
Erfindung zum Gießen
gerichtet erstarrter (DS) oder Einkristall-(SX)-Gießkörper wie
z.B. Schaufeln oder Blätter
oder anderer Bauteile von Gasturbinentriebwerken soll im Folgenden
unter Bezugnahme auf ein Ausführungsbeispiel
genauer beschrieben werden. In diesem Fall zeigt 1 eine
diagrammatische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Ausführen
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die in 1 gezeigte Vorrichtung weist
eine Vakuumkammer 2 auf, die mit Hilfe eines Vakuumsystems 1 abgepumpt
werden kann. Die Vakuumkammer 2 nimmt zwei Kammern 4, 5 auf,
die voneinander durch eine Scheidewand (Strahlungs- und Gasstromschirm) 3 getrennt
sind, die mit flexiblen Fingern oder Bürsten 21 verlängert sein
kann, und die übereinander
angeordnet sind, sowie einen schwenkbaren Schmelztiegel 6 zum
Aufnehmen einer Legierung, beispielsweise einer nickelbasierten
Superlegierung. Die obere 4 der zwei Kammern ist derart
ausgelegt, dass sie erwärmt
werden kann. Die untere Kammer 5, die über eine Öffnung 7 in der Scheidewand 3 mit
der Heizkammer 4 verbunden ist, enthält eine Vorrichtung zum Erzeugen
und Lenken eines Gasstroms. Diese Vorrichtung enthält einen
Hohlraum mit Mündungen oder
Düsen 8,
die nach innen auf eine Gießform 12 gerichtet
sind, sowie ein System zum Erzeugen von Gasströmen 9. Die Gasströme, die
aus den Mündungen
oder Düsen 8 austreten,
sind hauptsächlich
zentripetal gelenkt. Eine Schubstange 10, die beispielsweise
durch den Boden der Kühlkammer 5 geführt ist,
trägt ein
Kühlblech 11,
durch welches bei Bedarf Wasser fließen kann, und das die Basis
einer Maskengießform 12 bildet.
Mit Hilfe eines Antriebs, der auf die Schubstange 10 einwirkt,
kann diese Maskengießform 12 von
der Heizkammer 4 durch die Öffnung 7 in die Kühlkammer 5 geführt werden.
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Über dem
Kühlblech 11 weist
die Maskengießform 12 einen
dünnwandigen
Abschnitt 13 auf, der beispielsweise 10 mm dick ist und
aus Keramik hergestellt ist, der an seinem Bodenende zum Kühlblech 11 hin
einen oder mehrere Einkristallsamen aufnehmen kann, um die Bildung
von Einkristallgießkörpern und/oder
mehreren Helixinitiatoren zu fördern.
Indem sie von dem Kühlblech 11 abgehoben oder
auf das Kühlblech 11 abgesenkt
wird, kann die Maskengießform 12 jeweils
geöffnet
oder geschlossen werden. An ihrem oberen Ende ist die Maskengießform 12 offen,
und kann mit geschmolzener Legierung 15 von dem Schmelztiegel 6 mit
Hilfe einer Füllvorrichtung 14 gefüllt werden,
die in die Heizkammer 4 eingeführt wird. Elektrische Heizelemente 16, die
die Maskengießform 12 in
der Heizkammer 4 umgeben, halten den Teil der Legierung,
der in dem Teil der Maskengießform 12 an der
Seite der Heizkammer 4 angeordnet ist, über seiner Liquidustemperatur.
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Die
Kühlkammer 5 wird
mit dem Einlass eines Vakuumsystems 17 verbunden, um einströmendes Gas
aus der Vakuumkammer 2 zu entfernen, und um das entfernte
Gas zu kühlen
und zu veredeln.
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Um
einen gerichtet erstarrten Gießkörper zu erzeugen,
wird zunächst
die Maskengießform 12 durch
eine Aufwärtsbewegung
der Schubstange 10 in die Heizkammer 4 gebracht
(dargestellt in 1 durch gestrichelte Linien).
Legierung, die in dem Schmelztiegel 6 verflüssigt wurde,
wird dann mit Hilfe der Füllvorrichtung 14 in
die Maskengießform 12 gegossen.
Eine schmale Zone gerichtet erstarrter Legierung wird so über dem
Kühlblech 11 gebildet,
das die Basis der Gießform
bildet (nicht in 1 dargestellt).
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Während sich
die Maskengießform 12 abwärts in die
Kühlkammer 5 bewegt,
wird der keramische Teil 13 der Maskengießform 12 nach
und nach durch die Öffnung 7 geführt, die
in der Scheidewand 3 vorgesehen ist. Eine Erstarrungsfront 19,
die die Zone gerichtet erstarrter Legierung begrenzt, wandert von
dem Boden aufwärts
durch die gesamte Maskengießform 12 und
bildet einen gerichtet erstarrten Gießkörper 20.
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Zu
Beginn des Erstarrungsprozesses werden ein hoher Temperaturgradient
und eine hohe Wachstumsrate der Erstarrung erreicht, da das Material,
das in die Maskengießform 12 gegossen
wird, zunächst
direkt auf das Kühlblech 11 trifft,
und die Wärme,
die von der Schmelze entfernt werden soll, von der Erstarrungsfront
durch eine vergleichsweise dünne
Schicht von erstarrtem Material zu dem Kühlblech 11 geführt wird.
Wenn die Basis der Maskengießform 12,
die durch das Kühlblech 11 gebildet wird,
einige Millimeter, z.B. 5 bis 50 mm, gemessen von der Unterseite
der Scheidewand 3, in die Kühlkammer 5 gedrungen
ist, wird komprimiertes Inertgas, das nicht mit dem erhitzten Material
reagiert, beispielsweise ein Edelgas, wie z.B. Helium oder Argon,
oder ein anderes Inertfluid, von den Mündungen oder Düsen 8 zugeführt. Die
Inertgasströme,
die aus den Mündungen
oder Düsen 8 austreten,
treffen auf die Fläche
des keramischen Teils 13, und werden abwärts entlang
der Fläche
weg geführt.
Im Zuge dessen entfernen sie Wärme
q von der Maskengießform 12,
und also auch von dem bereits gerichtet erstarrten Teil des Maskengießforminhalts.
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Das
Inertgas, das in die Kühlkammer 5 geblasen
wird, kann durch das Vakuumsystem 17 aus der Vakuumkammer 2 entfernt,
gekühlt,
gefiltert und, sobald es auf einige Bar verdichtet wurde, Leitungen 18 zugeführt werden,
die wirksam mit den Mündungen
oder Düsen 8 verbunden
sind.
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Zusätzlich zu
einem Steigern des Inertgasstroms 9 nach einem Abzug von
zunächst
5 bis 50 mm, wie in US-Patentschrift 5,921,310 erwähnt, wird ein
zeitlich gesteuerter Strom von Kühlgas
an geometrische Merkmale des Gießkörpers und der Maskengießform 12,
z.B. Deckplatte, Plattform, Hauptschaufel und steile Übergänge der
Außenfläche, angepasst.
Wenn ein hervortretendes geometrisches Merkmal, das heißt ein steiler
Anstieg der Außenfläche, wie
z.B. eine Deckplatte den Aufprallbereich der Gasstrahlen passiert,
wird der Inertgasstrom 9 reduziert oder sogar unterbrochen,
um exzessives Kühlen zu
vermeiden, und um eine Wärmestromrichtung
in dem Gießkörper zu
vermeiden, die von der vertikalen Abzugsrichtung abweicht. Eine
solche Abweichung des Wärmestroms
verursacht eine geneigte Erstarrungsfront, die wiederum unerwünschte geneigte DS-Korngrenzen
oder die Bildung von Streukörnern verursachen
kann. Wenn ein solches hervortretendes geometrisches Merkmal den
Aufprallbereich der Gasstrahlen passiert hat, wird der Inertgasstrom 9 auf einen
Wert zurückgebracht,
der an die Geometrie des Gießkörpers angepasst
ist, der gegenwärtig
den Aufprallbereich passiert.
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Die
Gasdüsen 8 zusammen
mit der Scheidewand 3, die als eine Ablenkwand des Inertgasstroms 9 dient,
sind so ausgerichtet, dass die Gasströme entlang der Fläche der
Maskengießform 12 vor
allem abwärts
gerichtet sind, um die Wärmeentnahme gleichmäßiger und
abwärts
zu verteilen. Außerdem errichtet
dies eine gut abgegrenzte Obergrenze der Wärmeentnahme in einem Bereich
unterhalb der Scheidewand 3, um den Temperaturgradienten
zu maximieren.
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Der
Kühlgasstrom 9 insgesamt
und die Gasabpumprate werden mit einer Steuerungsvorrichtung 24 gesteuert,
um einen optimal gesteuerten Hintergrundgasdruck in der Kammer zu
erreichen. Eine gute Qualität
kann mit einer Druckspanne des Inertgases von 10 mbar bis 1 bar
erzielt werden. Dieser Hintergrundgasdruck wird für eine erhöhte und
optimale Wärmeübertragung
zwischen der Maskengießform 12 und
dem Gießmetall
ausgewählt,
und erhöht so
sowohl die Wärmeentnahme
in der Kühlkammer 5 als
auch die Wärmezufuhr
in der Heizkammer 4, so dass ein insgesamt höherer Temperaturgradient
erzielt wird. Außerdem
trägt der
Hintergrunddruck dazu bei, die Wärmeentnahme
durch Gasstrahlen um den Umfang der Gießkörper in der Maskengießformgruppe
herum zu homogenisieren, da er die Gasstrahlen in gewissem Umfang
streut, so dass sie einen begrenzten größeren Gießformbereich abdecken.
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Diese
begrenzten größeren Gießformbereiche
oder Stellen der Wärmeentnahme,
einer pro Düse 8,
können
an der Fläche
der Maskengießform 12 angeordnet
werden, indem die entsprechenden Düsen 8 positioniert
und ausgerichtet werden und die Gasströmungsrate angepasst wird, z.B.
durch eine Drosselklappe. Vorteilhafterweise sind die Stellen zur Wärmeentnahme
auf einer konstanten Höhe unterhalb
der Scheidewand 3 und um den Umfang der Gießkörper in
der Maskengießformgruppe
herum angeordnet, so dass sie fortlaufende oder im Wesentlichen
fortlaufende Ringe um die Gießkörper herum bilden,
und deshalb eine gute Gleichmäßigkeit
der Wärmeentnahme
erzielen, was wiederum eine wünschenswerte
flache und horizontale Erstarrungsfront fördert. Auf diese Weise sind
die Korngrenzen bei DS-Vielkristallen gut in vertikaler Richtung
ausgerichtet, und das Risiko für
die Bildung von Streukörnern sowohl
bei DS-Vielkristallen als auch Einkristallen (SX) wird reduziert.
Zusätzlich
reduziert der erhöhte Temperaturgradient
die Freckle-Bildung.
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Zusätzlich zu
der Einstellung des Gashintergrunddrucks kann die Gaszusammensetzung
ausgewählt
werden, um eine optimale Wärmeübertragung durch
die Gasdüsen 8 zu
erreichen, indem die Lücke 12b an
der Übergangsfläche zwischen
der Maskengießform 12 und
dem Gussmetall mit Gas gefüllt
wird und, die offene Porosität
der Maskengießform 12 mit Gas
gefüllt
wird, und durch Gaskonvektion in der Heiz- und Kühlkammer 4, 5 (wie
durch Pfeile in 1 angezeigt). Z.B. ist bekannt,
dass Helium wesentlich mehr Wärme überträgt als Argon,
so dass das Variieren des Verhältnisses
der beiden Gase eine wesentliche Variation in der Wärmeübertragung
bereitstellt. Im Allgemeinen kann das Inertgas jedoch aus einem vorgegebenen
Gemisch aus verschiedenen Edelgasen und/oder Stickstoff bestehen.
Die resultierende Erhöhung
der Wärmeübertragung
ist günstig,
solange sie zu einem erhöhten
Wärmestrom
in vertikaler Richtung durch die Gießkörper führt, und so zu einem höheren Temperaturgradienten,
und also zu Vorteilen für
die Kornstruktur.
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Ein
potentieller Nachteil des Hintergrundgasdrucks ist die Gaskonvektion
zwischen der Heiz- und der Kühlkammer 4, 5,
was eine reduzierte Kühlung
in der Kühlkammer 5 und
eine reduzierte Erwärmung
in der Heizkammer 4 verursacht, und so den Temperaturgradienten
in den Gießkörpern senkt.
Um eine solche schädliche
Konvektion zu minimieren, sind Gasströmungsverbindungen zwischen
der Heiz- und der Kühlkammer 4, 5 so
weit wie möglich
geschlossen. Insbesondere ist die Form der Scheidewand 3 dazu ausgelegt,
die Lücke
zwischen dem nach innen weisenden Umriss der Scheidewand 3 und
der Maskengießform 12 zu
minimieren, und die Scheidewand 3 ist vorteilhaft in Richtung
der Fläche
der Maskengießform 12 verlängert, z.B.
durch Fasern, Bürsten
oder flexible Finger 21. Außerdem schließen eine
Dichtung 23 zwischen der Scheidewand 3 und dem
Heizelement 16 sowie während
des Abziehens der Maskengießform 12 ein
beweglicher Deckel 22 der Füllvorrichtung jede Gasströmungsverbindung
zwischen der Heiz- und der Kühlkammer 4, 5.
Wenn das Heizelement 16 kein geschlossener Aufbau ist,
wenn es z.B. Öffnungen
aufweist, durch die Gas strömen könnte, wird
an der Außenfläche des
Heizelements 16 eine Gasdichtung hinzugefügt, um solche Öffnungen
zu schließen.
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Außerdem können die
Eigenschaften der Maskengießform 12 angepasst
werden, um eine optimale Wärmeübertragung
zu erreichen, z.B. die Menge an Porosität und die Wandstärke (siehe 2,
mit dem Detail II aus 1, wo eine Maskengießform 12 mit
einer offenen Porosität
mit Poren 12a gezeigt ist). Das Erhöhen der Porosität der Gießform erhöht die Wirkung
des Gases auf die Temperaturleitfähigkeit der Gießform 12,
da mehr und größere Poren
mit Gas gefüllt
werden. Das Senken der Wandstärke
der Gießform
erhöht
die Wärmeübertragung durch
die Maskengießform 12.
Eine höhere
Temperaturleitfähigkeit
der Maskengießform 12 und
eine höhere
Wärmeübertragung
durch die Maskengießform 12 sind
günstig,
da sie sowohl die Wärmeentnahme
in der Kühlkammer 5 als
auch die Wärmezufuhr
in der Heizkammer 4 erhöhen,
und so den Temperaturgradienten in dem Gießkörper erhöhen, mit den günstigen
Auswirkungen wie oben beschrieben. Für die vorliegende Erfindung
kann eine Maskengießform 12 mit
einer mittleren Stärke
von zwei Dritteln der üblicherweise
benutzten Stärke
der Maskengießform 12 mit
einer Spanne von ±1
mm benutzt werden.
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Obwohl
unsere Erfindung durch ein Beispiel beschrieben wurde, ist es offensichtlich,
dass Fachleute andere Formen anwenden können. Entsprechend soll der
Umfang unserer Erfindung nur durch die beiliegenden Ansprüche beschränkt sein.
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- 1
- Vakuumsystem
- 2
- Vakuumkammer
- 3
- Scheidewand
(Strahlungs- und Gasstromschirm)
- 4
- Heizkammer
- 5
- Kühlkammer
- 6
- Schmelztiegel
- 7
- Öffnung
- 8
- Düse
- 9
- Inertgasstrom
- 10
- Schubstange
- 11
- Kühlblech
- 12
- Maskengießform
- 12a
- Pore
in Maskengießform 12
- 12b
- Lücke
- 13
- Keramischer
Teil
- 14
- Füllvorrichtung
- 15
- Geschmolzene
Legierung
- 16
- Heizelement
- 17
- Vakuumsystem
- 18
- Leitungen
- 19
- Erstarrungsfront
- 20
- Gießkörper
- 21
- Flexible
Finger oder Bürsten
- 22
- Beweglicher
Deckel
- 23
- Dichtung
- 24
- Steuerungsvorrichtung