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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Duloxetin, insbesondere ein Verfahren zum Herstellen von (+)-Duloxetin
in einer enantiomer reinen Form, und Zwischenprodukte zur Verwendung
darin.
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Duloxetin,
N-Methyl-3-(1-naphthalinyloxy)-3-(2-thienyl)propanamin, ist ein
dualer Serotonin- und Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer. (+)-Duloxetin
hat eine besondere therapeutische Verwendbarkeit als Antidepressivum.
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Duloxetin
und seine Herstellung sind in den US-Patentschriften 5023269 und
4956388 und auch in Tetrahedron Letters, 31, (49), 7101-7104, 1990
beschrieben. Sieben verschiedene Synthesewege sind auch in Drugs
of the Future 2000, 25 (9), 907-916 beschrieben worden. Diese Synthesen
haben entweder eine Spaltung eines Schlüsselzwischenprodukts oder eine
stereospezifische Reduktion einer Ketogruppe zu dem Alkohol umfasst.
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EP 457559 beschreibt ein
Verfahren zum Herstellen chiraler 1-Aryl-3-aminopropan-1-ole, und die Synthese
von chiralem Duloxetin wird erläutert.
Das Produkt von Beispiel 10 ist das S-(+)-Isomer und nicht das S-(–)-Isomer.
Die Chiralität
wird in das Verfahren über
die asymmetrische Synthese von S-(–)-1-β-Hydroxy-1-(2-thienyl)-3-dimethylaminopropan
eingeführt
(Beispiel 1, Stufe B). Das chirale Zwischenprodukt wird dann durch
die Stufen C und D geführt,
die keine asymmetrischen Reaktionen sind, was zur Herstellung von S-(+)-Duloxetinoxalat
führt.
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WO
00/61540 beschreibt Verfahren zur Herstellung von 3-Aryloxy-3-arylpropylaminen.
Die Herstellung von Duloxetin ist nicht erläutert.
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US 5,362,886 lehrt ein Verfahren
zum Herstellen von (+)-Duloxetin. Die Chiralität wird in das Reaktionsschema
durch die Spaltung eines Vorläuferalkohols ±-N,N-Dimethyl-3-hydroxy-3-(2-thienyl)propanamin mit
(S)-(+)-Mandelsäure
eingeführt.
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EP 0273658 lehrt die Herstellung
von Duloxetin, aber es wird keine Spaltung von racemischem Duloxetin
gelehrt.
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WO
09/062219 beschreibt die Diastereoisomerisierung eines Schlüsselzwischenprodukts
in der Synthese von Duloxetin, aber nicht seine weitere Umwandlung
in gespaltenes Duloxetin.
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Wir
haben nun festgestellt, dass ein besonderes chirales Zwischenprodukt,
das in der Synthese von (+)-Duloxetin verwendet wird, nämlich
eine beträchtliche Racemisierung während des
Kuppelns mit einem 1-Naphthylhalogenid unter den im Stand der Technik
verwendeten Reaktionsbedingungen eingeht. Insbesondere in Gegenwart
einer starken Base, wie Natriumhydrid, und eines protischen polaren
Lösemittels,
wie DMSO, kann das Dimesylanion gebildet werden, das eine teilweise
oder vollständige
Racemisierung des kondensierten Produkts bewirken kann.
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Es
besteht daher ein Bedürfnis
für ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von (+)-Duloxetin, welches
die mit den Verfahren des Standes der Technik, wie vorstehend beschrieben,
verbundenen Probleme vermindert. Wir haben ein solches Verfahren
entwickelt, das vorteilhaft beim Verhindern einer Racemisierung
ist, so dass eine enantiomer reine Form von (+)-Duloxetin erhalten
wird. Insbesondere kann unser Verfahren den vorstehend beschriebenen
Vorteil erreichen durch Durchführen
einer Spaltung als Endschritt in dem Reaktionsverfahren (wodurch
die Möglichkeit
für eine
Racemisierung während
vorhergehender Zwischenverfahrensschritten verhindert wird) und/oder
Vermeiden von Bedingungen, die zur Herstellung von Zwischenprodukten führen würden, die
zur Racemisierung neigen würden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird daher ein Verfahren zum Herstellen von (+)-Duloxetin
oder eines Säureadditionssalzes
davon bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst:
- (i) Spalten von racemischem (±)-Duloxetin mit einer chiralen
Säure,
so dass ein Salz der chiralen Säure
und (+)-Duloxetin erhalten wird, das im Wesentlichen frei von (–)-Duloxetin
ist; und
- (ii) falls erwünscht,
Umwandeln des in Schritt (i) hergestellten Salzes in die freie Base
oder in ein anderes geeignetes Säureadditionssalz.
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Der
Spaltungsschritt (i) wird erreicht mit einer geeigneten chiralen
Säure in
einem geeigneten Lösemittel.
Die chirale Säure
kann typischerweise ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Mandelsäure, Weinsäure, Di-p-toluylweinsäure, Dibenzoylweinsäure, Campfersulfonsäure und Ähnlichen.
Andere geeignete chirale Säuren
können
durch Prüfen
bestimmt werden, und ihre Verwendung in einem Verfahren, wie vorstehend
beschrieben, fällt
in den Bereich der vorliegenden Erfindung. Bevorzugt ist die in
einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete chirale Säure
(–)-Di-p-toluylweinsäure. In
geeigneter Weise ist das verwendete Lösemittel ein niedriger Alkohol,
wie Methanol oder Ethanol, obwohl wiederum andere geeignete Lösemittel
durch Prüfen
bestimmt werden können,
und ihre Verwendung in einem Verfahren, wie vorstehend beschrieben,
fällt in
den Bereich der vorliegenden Erfindung. Ein bevorzugtes Lösemittel
ist Methanol.
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Die
Salze von (+)-Duloxetin, hergestellt durch den Spaltungsschritt
(i), sind als Zwischenprodukte zum Herstellen der freien Base oder
eines anderen geeigneten Säureadditionssalzes
verwendbar.
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Geeignete
Salze, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
werden, umfassen (+)-Duloxetinmandelat, (+)-Duloxetintartrat, (+)-Duloxetin-di-p-toluyltartrat,
(+)-Duloxetindibenzoyltartrat, (+)-Duloxetincampfersulfonat und Ähnliche.
Ein bevorzugtes Salz ist (+)-Duloxetindi-p-toluyltartrat, welches als
Zwischenprodukt zum Herstellen der freien Base oder eines anderen
geeigneten Säureadditionssalzes
verwendbar ist.
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Zwischenproduktsalze,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie vorstehend beschrieben, hergestellt sind, können in
die freie Base oder ein anderes Säureadditionssalz gemäß dem Schritt
(ii) eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung umgewandelt werden. In geeigneter Weise kann ein Zwischenproduktsalz
der chiralen Säure
und (+)-Duloxetin mit einer Base, wie Natriumhydroxid, zum Erhalt
der freien Base behandelt werden. Die freie Base selbst kann, falls
erwünscht,
in ein Säureadditionssalz
davon umgewandelt werden.
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Geeignete
Säureadditionssalze,
die in dem Schritt (ii) gebildet werden können, umfassen solche, die mit
pharmazeutisch annehmbaren organischen oder anorganischen Säu ren gebildet
werden und sind dem Fachmann bekannt. Säuren, die gewöhnlich zum
Bilden solcher Salze verwendet werden, umfassen sowohl anorganische
Säuren,
wie Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff, Iodwasserstoff-, Schwefel-
und Phosphorsäure,
als auch organische Säuren,
wie p-Toluolsulfon-, Methansulfon-, Oxal-, p-Bromphenylsulfon-,
Kohlen-, Bernstein-, Citronen-, Benzoe- und Essigsäure, und
verwandte anorganische und organische Säuren. Solche pharmazeutisch
annehmbaren Salze umfassen daher Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfat,
Bisulfit, Phosphat, Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Metaphosphat,
Pyrophosphat, Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat, Decanoat,
Caprylat, Acrylat, Formiat, Isobutyrat, Caprat, Heptanoat, Propiolat,
Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Butin-1,4-dioat,
Hexin-1,6-dioat,
Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat,
Methoxybenzoat, Phthalat, Terephthalat, Sulfonat, Xylolsulfonat,
Phenylacetat, Phenylpropionat, Phenylbutyrat, Citrat, Lactat, 3-Hydroxybutyrat,
Glycollat, Maleat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonate, Naphthalin-1-sulfonat,
Naphthalin-2-sulfonat, Mandelat und ähnliche Salze. Bevorzugte pharmazeutisch
annehmbare Säureadditionssalze
umfassen solche, die mit Mineralsäuren, wie Chlorwasserstoffsäure und
Bromwasserstoffsäure,
gebildet werden, und solche, die mit organischen Säuren, wie
Oxalsäure
und Maleinsäure,
gebildet werden. Ein besonders bevorzugtes Säureadditionssalz ist das Hydrochlorid.
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Ein
besonders bevorzugtes Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst:
- (i) Spalten von racemischem (±)-Duloxetin
mit Di-p-toluylweinsäure
zum Erhalt von (+)-Duloxetindi-p-toluyltartrat, das im Wesentlichen
frei von (–)-Duloxetin
ist; und
- (ii) Umwandeln von (+)-Duloxetindi-p-toluyltartrat, hergestellt
in dem Schritt (i), in (+)-Duloxetin-Hydrochlorid.
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Ein
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ergibt bevorzugt (+)-Duloxetin in reiner enantiomerer Form.
So kann das Verhältnis
von (+)-Duloxetin : (–)-Duloxetin,
wie durch die vorliegende Erfindung hergestellt, wenigstens etwa
94 : 6 betragen, wie wenigstens etwa 98 : 2 oder bevorzugter wenigstens
etwa 99 : 1. Bevorzugt hat durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestelltes (+)-Duloxetin eine enantiomere Reinheit
von wenigstens etwa 99% oder insbesondere wenigstens etwa 99,5%.
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Der
Anteil von (+)-Duloxetin, das durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde, kann erhöht werden, indem ein oder mehrere,
z. B. zwei oder drei, Um kristallisierungen in dem Schritt (i) durchgeführt werden.
Hierzu kann ein als Ergebnis einer Spaltung erhaltenes kristallines
Salz in einem Lösemittel
hierfür
aufgelöst
und das Salz aus der erhaltenen Lösung umkristallisiert werden.
Auf diese Weise kann somit der Anteil eines Salzes mit (+)-Duloxetin
erhöht
werden, bis es im Wesentlichen rein ist, d. h. im Wesentlichen nur
ein Salz mit (+)-Duloxetin vorhanden ist.
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Die
Mutterlauge aus dem Spaltungsschritt (i) oder die Mutterlauge aus
dem oder jedem Umkristallisierungsschritt ist mit (–)-Duloxetin
angereichert. Das (–)-Duloxetin,
das in einer oder mehreren dieser Laugen oder den vereinigten Laugen
vorhanden ist, kann in (±)-Duloxetin
zur Wiederverwendung in einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung,
im Wesentlichen wie hierin vorstehend beschrieben, umgewandelt werden.
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Ein
weiterer bevorzugter Aspekt eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst:
- (i) Spalten von racemischem (±)-Duloxetin
mit einer chiralen Säure
und Erhalten einer mit (–)-Duloxetin
angereicherter Mutterlauge;
- (ii) Umwandeln von in dem Schritt (i) erhaltenem (–)-Duloxetin
in (±)-Duloxetin;
und
- (iii) falls erwünscht,
Verwenden von in dem Schritt (ii) erhaltenem (±)-Duloxetin in einem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung, im Wesentlichen wie hierin vorstehend beschrieben.
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In
geeigneter Weise können
eine oder mehrere Mutterlaugen, die aus einem Verfahren, wie vorstehend
beschrieben, erhalten wurden, oder vereinigte solche Mutterlaugen
mit einer Base behandelt werden, um restliche chirale Säure zu entfernen
und dadurch die mit (–)-Duloxetin
angereicherte freie Base zu erhalten. Die freie Base kann dann in
das Racemat umgewandelt werden, typischerweise durch Erwärmen unter
Rückfluss
in einem geeigneten Lösemittel
für einige
Stunden, optional in Gegenwart einer geeigneten Säure (z.
B. HCl) oder einer Base (z. B. NaOH), welches Racemat dann zur Verwendung
in einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, im Wesentlichen wie hierin vorstehend beschrieben, recycelt
werden kann.
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Im
Wesentlichen wie vorstehend beschrieben, ist es ein Ziel eines Verfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung,
eine mit Verfahren des Standes der Technik verbundene Racemisierung
zu vermeiden, um eine enantiomer reine Form von (+)-Duloxetin zu
erhalten. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann dies erreicht werden durch die Spaltung von (±)-Duloxetin
als Endverfahrensschritt bei der Herstellung von (+)-Duloxetin,
im Wesentlichen wie vorstehend beschrieben, und die Techniken des
Standes der Technik zur Herstellung von Duloxetin können ebenfalls
weiter unter Verwendung der folgenden Reaktionsbedingungen in einem
O-Alkylierungsschritt, der in der Synthese von Duloxetin angewandt
wird, modifiziert werden. Insbesondere umfasst ein Zwischenprodukt-Verfahrensschritt
das Umsetzen von Zwischenproduktverbindungen der Formeln (I) und (II),
so dass eine Verbindung der Formel (III) oder ein Säureadditionssalz
davon erhalten wird:
![Figure 00060001](https://patentimages.storage.***apis.com/62/3f/16/3a8cfa9117ff21/00060001.png)
in Anwesenheit
einer Base und eines Phasenübertragungskatalysators,
worin eine Gruppe von X und Y Hydroxy ist und die andere eine austretende
Gruppe ist. Die Verwendung solcher Reaktionsbedingungen ist vorteilhaft
zum Vermeiden der Verwendung stärkerer
Basen, wie Natriumhydrid, die gemäß den Herstellungstechniken
des Standes der Technik verwendet werden (solche stärkeren Basen
sind eine Brandgefahr und ebenfalls teuer), unter Verwendung von
Phasenübertragungskatalysatoren,
welche den vorstehenden unter milderen Bedingungen durchzuführenden
Reaktionsschritt erleichtern.
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Die
Verwendung der vorstehenden Reaktionsbedingungen können auch
Vorteile bieten, wenn chirale Zwischenprodukte bei der Synthese
von (+)-Duloxetin verwendet werden, durch Vermeiden der beträchtlichen Racemisierung
des chiralen Zwischenprodukts (S)-2-(1-N,N-Dimethyl-3-hydroxy)propylamino)-thiophen,
das während
seiner Kupplung mit einem 1-Naphthylhalogenid unter den im Stand
der Technik verwendeten Reaktionsbedingungen auftritt. Wie vorstehend
diskutiert, wurde insbesondere in Anwesenheit einer starken Base, wie
Natriumhydrid, und eines protischen polaren Lösemittels, wie DMSO, das Dimesylanion
unter den Reaktionsbedingungen des Standes der Technik gebildet,
was eine teilweise oder vollständige
Racemisierung des kondensierten Produkts verursachte. Diese unerwünschte Racemisierung
kann vermieden werden, indem der O-Alkylierungsschritt unter den
hierin beschriebenen Reaktionsbedingungen durchgeführt wird
zum Erhalt eines Verfahrens zum Herstellen von (+)-Duloxetin oder
eines Säureadditionssalzes
davon, welches den folgenden Zwischenprodukt-Verfahrensschritt des
Umsetzens der Zwischenproduktverbindungen der Formeln (Ia) und (II)
umfasst, so dass eine Verbindung der Formel (IIIa) oder ein Säureadditionssalz
davon erhalten wird:
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Bevorzugt
kann die verwendete Base ein Alkalimetallhydroxid, ein Alkalimetallcarbonat,
ein Alkalimetallbicarbonat oder Ähnliches
sein. In geeigneter Weise kann die Base ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat,
Natriumbicarbonat und Ähnlichem.
Kaliumhydroxid kann häufig
bevorzugt sein.
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Geeignete
Phasenübertragungskatalysatoren
können
Kronenether, quaternäre
Ammoniumsalze, quaternäre
Phosphoniumsalze und Ähnliche
sein. Ein bevorzugter Phasenübertragungskatalysator
kann in geeigneter Weise Tetrabutylammoniumbromid oder 18-Krone-6
sein.
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Eine
geeignte austretende Gruppe, wie durch X oder Y wiedergegeben, kann
p-Toluolsulfonyl, Methansulfonyl, Triphenylphosphinoxid, Halogen
und Ähnliches
sein, wobei Halogen bevorzugt ist.
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Bevorzugt
ist X Hydroxy und Y ist eine austretende Gruppe, wie Halogen, typischerweise
Fluor.
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Ein
Zwischenprodukt der Formel (III) oder ein Säureadditionssalz davon wird
typischerweise in (±)-Duloxetin
durch Demethylieren umgewandelt, typischerweise in Gegenwart eines
Reagens, wie Phenylchlorformiat oder Trichlorethylchlorformiat oder Ähnliches,
um das entsprechende Zwischenprodukt bereitzustellen, welches dann
zum Erhalt von (±)-Duloxetin
oder eines Säureadditionssalzes
davon hydrolysiert wird. Ein Zwischenprodukt der Formel (IIIa) oder
ein Säureadditionssalz
davon wird in ähnlicher
Weise typischerweise durch Demethylieren in (+)-Duloxetin oder ein
Säureadditionssalz
davon umgewandelt, typischerweise in Gegenwart eines Reagens, wie
ein Phenylchlorformiat oder Trichlorethylchlorformiat oder Ähnliches,
zum Erhalt des entsprechenden Zwischenprodukts, welches dann zum
Erhalt von (+)-Duloxetin oder eines Säureadditionssalzes davon hydrolysiert
wird.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren umfasst das Umsetzen von Zwischenproduktverbindungen
der Formeln (I) und (II) zum Erhalt einer Zwischenproduktverbindung
der Formel (III) oder eines Säureadditionssalzes
davon, das Demethylieren einer Verbindung der Formel (III) oder
eines Säureadditionssalzes
davon, so dass (±)-Duloxetin
erhalten wird, und das Umwandeln von (±)-Duloxetin in (+)-Duloxetin
oder ein Säureadditionssalz
davon unter Anwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
im Wesentlichen wie hierin vorstehend beschrieben. Ein noch weiter
bevorzugtes Verfahren umfasst das Umsetzen von Zwischenproduktverbindungen
der Formeln (Ia) und (II) zum Erhalt einer Zwischenproduktverbindung
der Formel (IIIa) oder eines Säureadditionssalzes
davon und das Demethylieren einer Verbindung der Formel (IIIa) oder
eines Säureadditionssalzes,
so dass (+)-Duloxetin oder ein Säureadditionssalz
davon erhalten wird.
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Ein
besonders bevorzugtes Verfahren umfasst das Umsetzen von Zwischenproduktverbindungen
der Formeln (I) und (II), worin X Hydroxy ist und Y Fluor ist, gefolgt
von Oxalsäure
zum Erhalt eines Oxalatsalzes der Zwischenproduktverbindung der
Formel (III), das Demethylieren der Zwischenproduktverbindung der
Formel (III), so dass (±)-Duloxetin
erhalten wird, und das Umwandeln von (±)-Duloxetin in (+)-Duloxetin
durch Anwenden eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
im Wesentlichen wie hierin vorstehend beschrieben. Insbesondere
ist es besonders bevorzugt, dass die Spaltung zum Erhalt von (+)-Duloxetin
umfasst:
- (i) Spalten von racemischem (±)-Duloxetin
mit (–)-Di-p-toluylweinsäure zum
Erhalt von (+)-Duloxetindi-p-toluyltartrat, das im Wesentlichen
frei von (–)-Duloxetin
ist; und
- (ii) Umwandeln von (+)-Duloxetindi-p-toluyltartrat, hergestellt
in dem Schritt (i), in (+)-Duloxetin-Hydrochlorid.
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Die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung als Ausgangsmaterialien
verwendeten Verbindungen können
nach in der Technik bekannten Standardverfahren hergestellt werden.
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(+)-Duloxetin
oder ein Säureadditionssalz
davon, hergestellt gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung, kann in geeigneter Weise formuliert
werden zum Erhalt einer pharmazeutischen Zusammensetzung, um eine
pharmazeutische Zusammensetzung zu ergeben, die (+)-Duloxetin oder
ein Säureadditionssalz davon
umfasst, erhalten durch ein Verfahren, im Wesentlichen wie hierin
vorstehend beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele erläutert, die
den Bereich der Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Beispiel 1
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N,N-Dimethyl-γ-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanaminoxalat
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2-(1-N,N-Dimethyl-3-hydroxy)propylamino)thiophen
(12,4 g) wurde in DMSO (70 ml) aufgelöst. Kaliumhydroxid (18,7 g)
und Tetrabutylammoniumbromid wurden zugesetzt (0,1 g). Die Reaktionsmischung
wurde 1 Stunde bei 60°C
gerührt,
und 4-Fluornaphthalin (11,7 g) wurden langsam während 2 Stunden zugesetzt. Nachdem
die Reaktion vollständig
war, wurde sie in Eis-Wasser gequencht und in Toluol extrahiert.
Die Toluolschicht wurde getrocknet und unter vermindertem Druck
konzentriert. Der Rückstand
wurde in 100 ml Ethylacetat aufgelöst, und Oxalsäure (7 g)
wurde zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde gerührt und filtriert
(15,5 g, 76% Ausbeute).
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Beispiel 2
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(±)-N-Methyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanamin
((±)-Duloxetin)
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N,N-Dimethyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanamin
(50 g) wurde in Toluol (250 ml) aufgelöst. Zu der Reaktionsmischung
wurden Diisopropylethylamin (24,8 g) und Phenylchlorformiat (30
g) langsam zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde auf 60°C erwärmt und
2 Stunden gerührt.
Nach der vollständigen
Reaktion wurde die Mischung in 50 ml 5%iger Natrumbicarbonatlösung gequencht.
Die Toluolschicht wurde abgetrennt, getrocknet und zum Erhalt eines
Rückstandes
konzentriert.
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Der
Rückstand
wurde in einer Mischung von DMSO und Wasser aufgelöst. Dazu
wurde Natriumhydroxid (22 g) zugesetzt, und die Reaktionsmischung
wurde 8 Stunden unter Rückfluss
erwärmt.
Die Reaktionsmischung wurde dann mit 700 ml Wasser verdünnt und
mit Ethylacetat extrahiert. Die Ethylacetatschicht wurde getrocknet
und zum Erhalt der Titelverbindung (74%) konzentriert.
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Beispiel 3
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(+)-N-Methyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanamin
((+)-Duloxetin)
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(±)-Duloxetin
(20 g) wurde in Methanol (20 ml) aufgelöst, und (–)-Di-p-toluylweinsäure (6,5
g) wurde zugesetzt. Die Reaktion wurde 1 Stunde unter Rückfluss
gerührt,
Methanol unter vermindertem Druck konzentriert, Aceton (150 ml)
zugesetzt und auf 5°C
abgekühlt.
Die erhaltenen Feststoffe wurden filtriert und unter vermindertem
Druck bei 40°C
zum Erhalt des (–)-Di-p-toluyltartratsalzes
von (+)-Duloxetin (12,5 g) getrocknet.
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Das
vorstehende Tartratsalz wurde in einer Mischung von Wasser und Toluol
suspendiert, und 500 mg Natriumhydroxid wurden unter Rühren zugesetzt.
Die Toluolschicht wurde abgetrennt, getrocknet und unter vermindertem
Druck auf den Rückstand
konzentriert. Zu dem Rückstand
wurde Ethylacetat (20 ml) zugesetzt, gefolgt von Oxalsäure (2,2
g). Die Reaktion wurde auf 5°C
abgekühlt
und die Mischung 1 Stunde gerührt.
Die Feststoffe wurden abfiltriert und unter vermindertem Druck bei
40°C zum
Erhalt der Titelverbindung als Oxalat (6,5 g) getrocknet.
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Die
nach der Filtration erhaltene methanolische Mutterlauge des (–)-DPTA-Salzes
von (+)-Duloxetin wurde durch Laugelösung (50% NaOH) auf pH 10 basisch
gemacht und 10 Stunden unter Rückfluss
erwärmt. Extraktionen
mit Dichlormethan (100 ml), gefolgt von der Konzentration des Lösemittels
ergaben die Racematbase (8,5 g) mit einem Enantiomerverhältnis (+/–) von 48
: 52 durch chirale HPLC.
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Beispiel 4
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(S)-N,N-Dimethyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanaminoxalat
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(S)-2-(1-N,N-Dimethyl-3-hydroxy)propylamino)thiophen
(12,5 g) wurde in DMSO (60 ml) aufgelöst. Kaliumhydroxid (20,5 g)
und 18-Krone-6 wurden zugesetzt (0,12 g). Die Reaktionsmischung
wurde 1 Stunde bei 60°C
gerührt,
und 4-Fluornaphthalin (11,9 g) wurde langsam während 2 Stunden zugesetzt.
Nachdem die Reaktion vollständig
war, wurde sie in Eis-Wasser gequencht und in Toluol extrahiert.
Die Toluolschicht wurde getrocknet und unter vermindertem Druck
konzentriert. Der Rückstand
wurde in 100 ml Ethylacetat aufgelöst, und Oxalsäure (7,5
g) wurde zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde gerührt und
zum Erhalt der Titelverbindung in 88%iger Ausbeute filtriert.
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Beispiel 5
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(+)-N-Methyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanamin-Hydrochlorid
((+)-Duloxetin-Hydrochlorid)
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(S)-N,N-Dimethyl-?-(1-naphthalinyloxy)-2-thiophenpropanaminoxalat
(50 g) wurde in Wasser aufgelöst.
Der pH der Lösung
wurde auf zwischen 9 bis 10 mit 5% Natriumhydroxid eingestellt.
Die Mischung wurde mit Toluol extrahiert. Die Toluolschicht wurde
unter vermindertem Druck auf etwa 250 ml konzentriert. Zu der Reaktionsmischung
wurde ?-Chlorethylchlorformiat (30 g) langsam zugesetzt. Die Reaktionsmischung
wurde auf 60°C
erwärmt
und 2 Stunden gerührt.
Nach vollständiger
Reaktion wurde die Mischung unter vermindertem Druck auf einen Rückstand
konzentriert. Der Rückstand
wurde in Methanol aufgelöst
und 2 Stunden unter Rückfluss
erwärmt.
Die Reaktionsmischung wurde unter vermindertem Druck konzentriert
zum Erhalt eines festen Rückstandes,
der mit Aceton zum Erhalt der Titelverbindung (36 g) angerieben
wurde.