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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum (Auf)Konzentrieren
von Makromolekülen
oder Agglomeraten von Molekülen
oder Teilchen, im Hinblick auf einen eventuellen Nachweis oder eine
spezifische Extraktion der genannten Makromoleküle oder der genannten Agglomerate.
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Stand der
Technik
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Derzeit
sind die Verfahren zum (Auf)Konzentrieren von Makromolekülen oder
von Agglomeraten von Molekülen
größtenteils
bestimmt für
das Gebiet der medizinischen Diagnostik, insbesondere für das Gebiet
des Nachweises von DNA-Strängen
oder Protein-Komplexen, wie z.B. Antigenen oder Prionen.
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Für den Nachweis
von DNA-Strängen
besteht die derzeitige Technik meistens darin, DNA-Stränge aufzukonzentrieren
durch Verstärkung (Amplifikation)
in einem flüssigen
Medium nach dem allgemein unter der Abkürzung PCR ("Polymerase-Ketten-Reaktion") bekannten Verfahren.
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Dieses
Verfahren besteht darin, die in einer flüssigen Probe enthaltenen DNA-Stränge auf
ein sehr hohes Vielfaches zu vervielfältigen (bis zum 105–106-fachen) durch Injizieren von Polymerase
in die Probe, die einer Serie von thermischen Zyklen unterworfen
wird.
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Nach
einer ausreichend großen
Anzahl von thermischen Zyklen, die in jedem Fall über 10 liegt,
ist die Aufkonzentrierung der DNA ausreichend hoch, um ihren Nachweis
zu erlauben.
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Dieses
Verfahren, wie es vorstehend erläutert
worden ist, erfordert jedoch eine beträchtliche Zeitdauer aufgrund
der Anzahl der thermischen Zyklen, die wiederholt werden müssen, um
eine ausreichende DNA-Menge zu erhalten. Darüber hin aus ist dieses Verfahren
von einem starken Hintergrund-Rauschen begleitet, weil die Polymerase
auch DNA-Segmente, die in der flüssigen
Probe vorhanden sind, verstärken
kann, die hinsichtlich ihrer Natur von den nachzuweisenden DNA-Segmenten verschieden
sind.
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Um
diese Nachteile zu überwinden,
wurden alternative Verfahren zu der PCR entwickelt. Unter diesen
Verfahren ist ein Verfahren zu nennen, das keine Verstärkung (Amplifikation)
erfordert. Das Prinzip dieses Nachweisverfahrens ohne Verstärkung (Amplifikation)
beruht darauf, dass Target-DNA-Segmente eingefangen werden, so wenig
zahlreich sie auch sein mögen.
Es besteht darin, die Target-DNA-Segmente
mit paramagnetischen Nanokügelchen
zu hybridiseren, die so funktionalisiert worden sind, dass sie die
genannten Segmente an der Oberfläche
dieser Kügelchen
vor dem Nachweis aufkonzentrieren. Bei diesem Verfahren tritt jedoch
das Problem einer nicht-spezifischen Adsorption bestimmter paramagnetischer
Kügelchen,
die mit einem Latex umhüllt
sind, auf, die an den festen Wänden
des Reaktors in dem Bereich haften, in dem das Verfahren durchgeführt wird,
unter dem Einfluss einer Hydrophobie oder von elektrischen Kräften. Die erzielte
Empfindlichkeit ist dann nicht mehr so hoch wie erhofft.
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Das
Dokument US-A-6 020 131 (K. Ijiro, M. Shimomura) betrifft verschiedene
Verfahren zur Identifizierung einer Target-Nucleinsäure, die
in einer flüssigen
Probe vorhanden ist, die auf der Bildung einer Monoschicht eines
Pigments basieren können,
das zwischen die Basen einer Nucleinsäure an der Wasser-Luft-Grenzfläche der
flüssigen
Probe eingebaut werden kann. Die in der flüssigen Probe enthaltene Target-Nucleinsäure verbindet
sich dann mit dem Pigment unter Bildung der Monoschicht und auf
diese Weise wird der Oberflächendruck
dieser Monoschicht modifiziert. Die Messung der Druckschwankungen
spiegelt die Anwesenheit der Target-Nucleinsäure wieder.
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Was
den Nachweis von Proteinen, wie z.B. Antikörpern oder Antigenen, angeht,
so unterscheidet man zwei Test-Typen voneinander: die so genannten
Tests "in homogener
Phase" und die Tests
in "heterogener
Phase". Die Tests
in homogener Phase werden in Lösung
durchgeführt.
Die Messung der Antikörper-Menge
erfolgt direkt in der Lösung
durch Fixieren dieses Antikörpers
an dem komplementären Antigen,
ohne dass eine physikalische Trennung zwischen den freien Antikörpern und
den an ein Antigen gebundenen Antikörpern stattfindet. Diese Unterscheidung
zwischen einem freien Antikörper
und einem gebundenen Antikörper
wird gemacht aufgrund von verschiedenen Kunstgriffen, die insbesondere basieren
beispielsweise auf einer Fluoreszenz-Übertragung zwischen zwei Antikörpern (das
Antigen wird sandwichartig eingeschlossen beispielsweise zwischen
zwei markierten Antikörpern).
Diese Tests bieten den Vorteil, dass sie sehr schnell und wenig
kostspielig sind. Sie werden daher in sehr großem Umfange in Selektionier-Programmen
mit hohem Durchsatz, beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie
verwendet. Ihre Empfindlichkeit ist jedoch begrenzt auf Werte in
der Nähe
von etwa 1 nM, was die Tests angeht, die auf Nucleinsäuren basieren.
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Deshalb
werden in der Diagnostik-Industrie vorzugsweise Tests in heterogener
Phase angewendet, bei denen ein Antikörper an einem festen Träger immobilisiert
wird, wobei es dann möglich
ist, den Träger
zu waschen, um die Gesamtmenge der Markierungsreagentien zu eliminieren.
Darüber
hinaus wird eine Verstärkung
(Amplifikation) des Signals durchgeführt durch Verwendung eines
Enzyms als Markierungsmolekül
(Marker-Molekül).
Diese Tests an einem festen Träger
sind langsamer und umständlicher
als diejenigen in homogener Phase, sie erlauben jedoch die Erzielung
von Empfindlichkeiten, die viel höher sind und bei etwa 0,1 pM
liegen, d.h. 10 000 mal höher
sind als die Tests in homogener Phase. Die Verwendung eines festen
Trägers
macht diese Tests jedoch schwierig in der Durchführung.
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Was
die Protein-Komplexe, wie z.B. die Prionen, angeht, so müssen diese
ebenfalls, um nachweisbar zu sein, in physiologischen Flüssigkeiten, z.B.
in Blut, einer Aufkonzentrierungsphase unterworfen werden. Für diese
Moleküle
ist die PCR-Technik,
wie sie weiter oben beschrieben ist, nicht anwendbar, weil diese
keine Nucleotide enthalten. Daher haben Untersuchungen in Bezug
auf das Gebiet der Prionen vor kurzem dazu geführt, ein so genanntes "Verfahren zum Amplifizieren
(Verstärken)
von anormal gefalteten Proteinen" (abgekürzt als
PMCA), für "Protein Misfolding
Cyclic Amplification" bezeichnet)
zu verwenden.
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Die
Prionen, die insbesondere für
spongiforme Encephalopathien verantwortlich sind, stellen Komplexe
oder Agglomerate dar, die bestehen aus einem natürlichen Protein, dem Glycoprotein
PrPc, das normalerweise an der Oberfläche zahlreicher Zellen
im Organismus vorhanden ist, und einem infektiösen Protein PrPsc,
das sich von dem normalen Glycoprotein PrPc nur
durch seine Konformation unterscheidet, die anormal gefaltet ist.
Die Proteine PrPsc sind einerseits in der
Lage, sich mit den Proteinen PrPc zu assoziieren,
und andererseits sind sie in der Lage, die Transformation von normalen
Proteinen in infektiöse
Proteine einzuleiten. Der Nachweis der Prionen wird erschwert durch
den Umstand, dass sie nur in dem Gehirn in nachweisbarer Menge vorhanden
sind, während
sie im Blut nur in Spurenmengen zu finden sind.
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Die
PMCA-Methode erlaubt somit das (Auf)Konzentrieren der Prionen in
dem Entnahme-Medium, d.h. in dem Blut, sodass sie nachgewiesen werden
können.
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Um
dies zu erreichen, wird eine Ultraschallbehandlung angewendet, die
dazu dient, die Prionen zu fragmentieren (zu zerkleinern). Alle
Prionen, die aus dieser Fragmentierung durch Ultraschall resultieren,
wachsen wieder in vitro mit Hilfe der Proteine PrPc der
Probe. Dieser elementare Zyklus (Fragmentierung-erneutes Wachsen)
wird so oft wie erforderlich wiederholt, bis die Menge der Prionen
nachweisbar wird.
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Die
Stufe des Nachweises, erleichtert durch die Verstärkungsstufe,
wird durchgeführt
durch Fluoreszenz-Spektroskopie. Die nachzuweisenden Proteine werden
mit Hilfe einer fluoreszierenden Sonde markiert, deren Anwesenheit
sich zeigt, wenn sie durch eine Lichtquelle mit einer charakteristischen Wellenlänge beleuchtet
wird. Dieses Verfahren bringt jedoch meistens ein nicht vernachlässigbares
Hintergrundrauschen mit sich aufgrund des Umstandes, dass die Sonden
sich auch mit anderen Molekülen als
den nachzuweisenden Prionen assoziieren können.
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Bei
einem weiterentwickelten Verfahren, als Fluoreszenz-Korrelations-Verfahren
bezeichnet, verwendet man zwei fluoreszierende Sonden, die Licht mit
zwei unterschiedlichen Wellenlängen
emittieren, und die sich beide symmetrisch und spezifisch mit den
Proteinen PrPc verbinden, wobei die letzteren
im Innern der Prionen in einer hohen Konzentration vorliegen. Man
belichtet anschließend
mit Lichtbündeln mit
zwei unterschiedlichen Wellenlängen
ein sehr kleines Volumen der Flüssigkeit,
welche die nachzuweisenden Prionen enthält, und weist auf interstationäre Weise
die beiden starken Fluoreszenzemissionen nach, die ein Agglomerat
von normalen oder infektiösen
Proteinen PrP darstellen, an denen die fluoreszierenden Sonden verankert
sind. Es bleibt jedoch ein Hintergrundrauschen bestehen, das insbesonde re
auf die Anwesenheit von fluoreszierenden Sonden, die keine spezifische
Adsorptionsstelle gefunden haben, und auf die Anwesenheit von isolierten
normalen Proteinen PrPc zurückzuführen ist,
an die fluoreszierende Sonden gebunden sind.
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Die
vorstehend erläuterten
(Auf)Konzentrierungsverfahren weisen somit alle einen oder mehrere der
folgenden Nachteile auf:
- – sie erlauben keine spezifische
(Auf)Konzentrierung der Makromoleküle oder Agglomerate, die konzentriert
werden sollen, weil bestimmte dieser Verfahren Species erzeugen
können,
die insbesondere bei einem eventuellen Nachweis ein beträchtliches
Hintergrundrauschen mit sich bringen;
- – sie
erlauben keine ausreichende (Auf)Konzentrierung der Makromoleküle oder
Agglomerate im Hinblick auf einen eventuellen Nachweis.
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Beschreibung
der Erfindung
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, ein Verfahren zur
(Auf)-Konzentrierung
von Makromolekülen
oder Agglomeraten von Molekülen oder
Teilchen vorzuschlagen, das insbesondere eine selektive (Auf)Konzentrierung
der genannten Makromoleküle
oder der genannten Agglomerate für
einen eventuellen Nachweis derselben erlaubt, bei dem das Hintergrundrauschen
so weit wie möglich
begrenzt ist oder die Durchführung
einer eventuellen Reinigung einer Probe, erlaubt, welche die genannten
Makromoleküle
oder Agglomerate enthält.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäß erreicht mit
einem einen Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren zur selektiven
(Auf)Konzentrierung eines Makromoleküls oder eines Agglomerats von
Molekülen
oder Teilchen, das in einer flüssigen
Probe enthalten ist, wobei das Verfahren die folgenden Stufen umfasst:
- – Herstellung
einer stabilisierten Dispersion vom Schaum- oder Emulsions-Typ ausgehend
von einem Medium, das die genannte flüssige Probe und eine Grenzflächenschicht
enthält,
die in der Lage ist, das genannte Makromolekül oder das genannte Agglomerat,
das aufkonzentriert werden soll, selektiv zu fixieren, und
- – Resorption
der in der vorhergehenden Stufe gebildeten Dispersion zur erneuten
Bildung der genannten Grenzflächenschicht.
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Unter
einer Grenzflächenschicht
versteht man erfindungsgemäß eine Monoschicht
(oder eine quasi bidimensionale Zone), die an der Oberfläche der
flüssigen
Probe angeordnet ist (der so genannten ersten flüssigen Phase), die das Makromo lekül oder Agglomerat,
das aufkonzentriert werden soll, enthält. Aufgrund seiner spezifischen
Natur und seiner spezifischen Eigenschaften ist diese Schicht in
der Lage, die selektive Übertragung
des Makromoleküls
oder des Agglomerats der flüssigen
Probe auf die Grenzflächenschicht
zu gewährleisten
und damit das genannte Makromolekül oder das genannte Agglomerat mit
seinem sehr kleinen Volumen, verglichen mit dem der flüssigen Probe,
aufzukonzentrieren.
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Je
nach Art des Makromoleküls
oder Agglomerats, das aufkonzentriert werden soll, kann die Grenzflächenschicht
einer zweiten flüssigen
Phase entsprechen, die auf der Oberfläche der flüssigen Probe abgeschieden worden
ist (dies ist beispielsweise der Fall, wenn es sich darum handelt,
ein Makromolekül
vom DNA-Typ aufzukonzentrieren), wobei diese Phase solche Eigenschaften
aufweist, dass sie die Anziehung des Makromoleküls oder Agglomerats in die
Phase erlaubt. Die Grenzflächenschicht kann
auch der Grenzfläche
zwischen der umgebenden Atmosphäre
und der flüssigen
Probe entsprechen (beispielsweise dann, wenn das Makromolekül oder Agglomerat,
das aufkonzentriert werden soll, einen hydrophoben Charakter hat,
wie z.B. die Prionen, und die es enthaltende flüssige Probe ein wässriges
Medium ist).
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Für den Fall,
dass die Grenzflächenschicht einer
zweiten flüssigen
Phase entspricht, kann das erfindungsgemäße Verfahren eine Vorstufe
umfassen (die vor der Stufe der Bildung der Dispersion angeordnet
ist), die darin besteht, auf der Oberfläche der flüssigen Probe die genannte zweite
flüssige Phase
oder Grenzflächenschicht
abzuscheiden.
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Im
Allgemeinen wird die Stufe der Bildung der Dispersion durchgeführt durch
mechanisches Rühren
des Mediums, das die flüssige
Probe und die Grenzflächenschicht
enthält,
oder durch direktes Einspritzen von Gas- oder Flüssigkeits-Kapillarstrahlen in
die flüssige
Probe oberhalb der Grenzflächenschicht.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass ein Schaum eine Dispersion darstellt,
die eine Vielzahl von Gasblasen (in der Regel Luftblasen) enthält, die
zusammen mit einem interstitiellen flüssigen Medium in Form von dünnen interstitiellen
Filmen zwischen den Blasen vorliegen. Dieser Dispersions-Typ enthält somit
eine Vielzahl von Flüssig-Gas-Grenzflächen. Der erfindungsgemäße Schaum
kann beispielsweise erhalten werden durch starkes mechanisches Rühren des
oben genannten Mediums oder durch Injektion von Gaskapillarstrahlen
(in der Regel Luftstrahlen) in das Innere dieses Mediums.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß eine Emulsion eine Dispersion
darstellt, in der die Grenzflächenschicht
im Innern der flüssigen
Probe in Kügelchen
unterteilt ist, wobei die genannte flüssige Probe ein interstitielles
Medium darstellt. Man bildet auf diese Weise eine Vielzahl von Flüssig-Flüssig-Grenzflächen aus
und vergrößert dadurch
beträchtlich
die Kontaktoberfläche
zwischen der flüssigen
Probe und der Grenzflächenschicht.
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Die
Emulsion mit dem gleichen Titer wie der Schaum kann erhalten werden
durch mechanisches Rühren
des Mediums, das die flüssige
Probe und die Grenzflächenschicht
enthält,
aber auch durch direkte Injektion von Flüssigkeits- oder Gas-Kapillarstrahlen in
die flüssige
Probe unterhalb der Grenzflächenschicht.
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Erfindungsgemäß trägt somit
das Durchlaufen einer Dispersion vom Schaum oder Emulsions-Typ,
um die (Auf)Konzentrierung eines Makromoleküls oder eines Agglomerats von
Molekülen oder
Teilchen zu gewährleisten,
zur Behandlung einer Vielzahl von interstitiellen Zonen zwischen
der flüssigen
Probe und der Grenzflächenschicht
bei, wodurch die Oberflächengröße zwischen
diesen beiden Medien beträchtlich
vergrößert und
dadurch die Fixierung der Makromoleküle oder der Agglomerate von
Molekülen
durch die dispergierte Grenzflächenschicht
beträchtlich
verbessert wird. Diese Fixierung läuft ab in quasi bidimensionalen
Zonen, weil sie im Bereich der interstitiellen Zonen stattfindet,
wodurch die Wirksamkeit und die Einfangzeit für die aufzukonzentrierenden
Makromoleküle
durch die Grenzflächenschicht
stark erhöht
werden.
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Wenn
die Struktur der funktionalisierten Grenzflächenschicht potentiell instabil
ist unter dem Einfluss der Bildung der Grenzflächen-Oberfläche, kann man die Instabilität nach Rayleigh
dazu benutzen, eine Emulsion herzustellen unter quasi statischen
Bedingungen, wobei die Flüssigkeit
mit der höchsten
Dichte oberhalb der Flüssigkeit
mit der geringsten Dichte unter den Anfangsbedingungen zu finden
ist.
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Nach
der Resorption der Dispersion befindet man sich so wieder in Gegenwart
einer Grenzflächenschicht,
die sich wieder gebildet hat und konzentriert ist an Makromolekülen oder
Agglomeraten von Molekülen,
und einer flüssigen
Phase, die der flüssigen
Probe entspricht, die vollständig
oder teilweise frei von den genannten Makromolekülen oder Agglomeraten ist.
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Der
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, dass man
die Makromoleküle
oder Agglomerate schnell und ohne Amplifikation (Verstärkung) (auf)konzentrieren
kann und dies auf selektive Weise, indem man die Bildung einer Dispersion durchläuft, welche
die Wirksamkeit der (Auf)Konzentrierung erhöht.
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Wie
weiter oben beschrieben, wird nach dem Einfangen der Makromoleküle oder
Agglomerate von Molekülen
oder Teilchen, die (auf konzentriert werden sollen, die Dispersion
einer Resorptionsstufe unterworfen. Diese Stufe kann auf unterschiedliche Weise
durchgeführt
werden. Beispielsweise kann diese Stufe zur Resorption der Dispersion
durchgeführt
werden durch Drainage der interstitiellen Filme im Falle eines Schaums
oder des interstitiellen Mediums im Falle einer Emulsion. Die Kinetik
der Resorption kann gegebenenfalls durch eine sorgfältige Auswahl
der die Grenzflächenschicht
aufbauenden Moleküle
der Makromoleküle
oder Agglomerate in Bezug auf die Kettenlänge der Moleküle beispielsweise mit
Hilfe einer mechanischen Scherung der Dispersion durchgeführt werden.
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Je
nach Art der Grenzflächenschicht
und des Makromoleküls
oder Agglomerats, das (auf)konzentriert werden soll, und insbesondere
dann, wenn die Grenzflächenschicht
einer zweiten flüssigen
Phase entspricht, kann die Grenzflächenschicht mindestens ein
Molekül
umfassen, das in der Lage ist, die Makromoleküle oder Agglomerate von Molekülen oder
Teilchen, die in Frage kommen, selektiv zu fixieren.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist das Molekül, das
in der Lage ist, das Makromolekül
oder Agglomerat von Molekülen
oder Teilchen, das (auf)konzentriert werden soll, von Anfang an
in der Grenzflächenschicht
vor der Bildung des Schaums oder der Emulsion enthalten; es kann
ein Molekül
sein, das Gruppen trägt,
die geeignet sind, das Makromolekül oder das genannte Aggregat
durch chemische Affinität, durch
elektrische oder magnetische Polarisation und/oder durch Ionisation
zu fixieren, wobei das genannte Molekül vorzugsweise ein Tensid-Molekül sein kann.
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Wenn
das genannte Molekül
kein Gemisch mit anderen (weiteren) Tensidmolekülen darstellt, kann das genannte
Molekül
wegen der Tensideigenschaften auch ein Molekül zur Stabilisierung der Dispersion
sein, die sich im Verlaufe einer der Verfahrensstufen gebildet hat.
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In
diesem Fall übt
das Molekül
eine doppelte Funktion aus, die darin besteht, das Makromolekül oder Agglomerat,
das (auf)konzentriert werden soll, zu fixieren, sowie darin, die
Stabilisierung der Dispersion zu gewährleisten, um auf diese Weise
zu einer Verlängerung
der Kontaktzeit im Bereich der interstitiellen Zone zwischen den
anziehenden Molekülen und
den Makromolekülen
oder Agglomeraten, die (auf)konzentriert werden sollen, zu erhöhen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann angewendet werden auf das (Auf)Konzentrieren von Makromolekülen oder
Agglomeraten jeden beliebigen Typs.
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Als
Beispiele für
Makromoleküle,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(auf)konzentriert werden können,
können
genannt werden die Nucleinsäuren,
die Proteine, wie z.B. die Antikörper
oder die Antigene. Als Beispiele für Agglomerate von Molekülen, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (auf)konzentriert
werden können,
können
die Prionen genannt werden. Als Beispiele für Agglomerate von Teilchen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
(auf)konzentriert werden können,
können
kolloidale Teilchen, wie z.B. Gold-Teilchen, genannt werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann somit für
die (Auf)Konzentrierung einer speziellen Nucleinsäure, bei
der es sich um die DNA handelt, verwendet werden.
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Im
Falle der DNA entspricht die Grenzflächenschicht einer zweiten flüssigen Phase,
die ein Molekül
umfasst, das die DNA fixieren kann, bei dem es sich beispielsweise
handelt um ein Molekül,
das durch eine Sonde funktionalisiert ist (wie z.B. eine DNA, die
komplementär
ist zu der DNA, die aufkonzentriert werden soll), um so die spezifische
Hybridisierung der aufzukonzentrierenden DNA beispielsweise mit
einem Lipid, das durch eine DNA funktionalisiert ist, die zu der
aufzukonzentrierenden DNA komplementär ist, zu ermöglichen.
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Der
Umstand, dass das Molekül
ein Lipid sein kann, ist besonders vorteilhaft im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, da diese Kategorie von Molekülen dazu beiträgt, die
Stabilisierung der gebildeten Dispersion zu gewährleisten. Darüber hinaus
erlaubt die Funktionalisierung dieses Moleküls durch eine DNA, die komplementär zu der
aufzukonzentrierenden DNA ist, eine (Auf)Konzentrierung und eine selektive
Extraktion der genannten DNA.
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Als
Beispiele für
funktionalisierte Lipide, die wirksam sind bei der (Auf)Konzentrierung
von DNA, können
genannt werden, biotinylierte Lipide, die eine Avi dingruppe aufweisen,
oder ein Avidin-Derivat, auf das die komplementäre DNA durch ein vorher biotinyliertes
Ende aufgepfropft worden ist, das der komplementären DNA einverleibt worden
ist, oder kationische Lipide, die mindestens eine Spermin-Gruppe aufweisen,
an der die komplementäre
DNA adsorbiert ist. Derartige kationische Lipide können Lipide vom
DOGS-Typ oder Dioctadecylamidoglycylspermin-Typ sein, die unter dem Warenzeichen
TransfectamTM im Handel erhältlich sind.
Diese Lipide weisen zwei gesättigte
C18-Kohlenstoffketten sowie einen polaren
Kopf auf, der aus einer Spermin-Gruppe besteht, die eine starke
Affinität
gegenüber
DNA aufweist. Die komplementäre
DNA wird dabei an den Spermin-Stellen adsorbiert. Die resultierenden
Lipide stellen gute funktionalisierte Sonden dar, welche die spezifische
Hybridisierung der aufzukonzentrierenden DNA, als "Ziel-DNA" bezeichnet, erlauben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann angewendet werden zum selektiven (Auf)Konzentrieren von Antigenen
oder Antikörpern,
die in einer flüssigen Probe
enthalten sind, ohne einen festen Träger zu passieren, wie dies
im Falle der Herstellung des Standes der Technik ist. Bei dieser
Ausführungsform entspricht
die Grenzflächenschicht
einer zweiten flüssigen
Phase, die auf der Oberfläche
der flüssigen Probe
abgeschieden worden ist und Vesicula oder Liposome enthält, die
aus Phospholipiden aufgebaut sind und einen Antikörper oder
ein Antigen, der (das) komplementär zu dem Antigen oder dem Antikörper, der
aufkonzentriert werden soll, enthält.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann außerdem
für die
(Auf)Konzentrierung von Agglomeraten von Molekülen, wie z.B. Prionen, angewendet werden.
Im Falle von Prionen entspricht die Grenzflächenschicht der Grenzfläche (flüssige Probe/Umgebungsatmosphäre), wobei
die Grenzflächenschicht geeignet
ist für
die selektive (Auf)Konzentrierung von Prionen aufgrund des hydrophoben
Charakters der Prionen (wobei die flüssige Probe ein wässriges
Medium, wie z.B. Blut, ist).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann außerdem
für die
(Auf)Konzentrierung von kolloidalen Teilchen verwendet werden. Diese
können
beispielsweise sein Gold-Teilchen
im Submikron-Bereich, die in Wasser solubilisiert sind (nach der
Terminologie der Erfindung der flüssigen ersten Phase entsprechend).
In diesem Fall entspricht die Grenzflächenschicht einer zweiten flüssigen Phase,
die Moleküle umfasst,
die geeignet sind, diese kolloidalen Gold-Teilchen zu fixieren,
wobei die genannten Moleküle
beispielsweise Moleküle
darstellen, die Thiolgruppen -SH tragen.
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Das
erfindungsgemäße (Auf)Konzentrierungsverfahren,
das vorstehend beschrieben worden ist, dient, wie sein Name sagt,
dazu, in einer Grenzflächenschicht
ein Makromolekül
oder ein gegebenes Aggregat von Makromolekülen aufzukonzentrieren. Es
kann angewendet werden, um das Makromolekül oder ein gegebenes Agglomerat
von Molekülen
oder Teilchen zu reinigen, nachzuweisen oder zu verstärken (amplifizieren).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher außerdem ein Verfahren zur Reinigung
eines Makromoleküls
oder eines Agglomerats von Molekülen
oder Teilchen, das ursprünglich
in einer flüssigen Probe
enthalten ist, wobei das Verfahren umfasst das (Auf)Konzentrieren
des genannten Makromoleküls oder
des genannten Agglomerats innerhalb der genannten Grenzflächenschicht
durch Anwendung des erfindungsgemäßen (Auf)Konzentrierungsverfahrens,
wie es vorstehend beschrieben worden ist, an das sich eine Eliminierung
der flüssigen
Probe anschließt,
die an dem genannten Makromolekül
oder dem genannten Agglomerat verarmt ist, nach der Stufe der Aufkonzentrierung.
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Beispielsweise
kann dieses Verfahren angewendet werden im Falle der Reinigung der
DNA. In diesem Fall besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, ausgehend
von Molekülen,
die durch eine spezifische komplementäre DNA funktionalisiert worden
sind, eine Target-DNA spezifisch zu extrahieren aus einer flüssigen Probe,
die beispielsweise eine Mischung von verschiedenen DNA oder verschiedenen DNA-Abschnitten
umfasst, wobei die genannte Probe anschließend eliminiert wird.
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Dieses
Verfahren kann auch angewendet werden für die Reinigung von Proteinen.
Das selektive Einfangen von Proteinen mittels der funktionalisierten
Lipid-Schicht, gefolgt
von einer späteren
Kristallisationsstufe der genannten Proteine, kann es ermöglichen,
diese Proteine zu isolieren, um ihre Struktur zu untersuchen oder
auch um eine Lösung
des fraglichen Proteins zu reinigen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Nachweis
eines Makromoleküls
oder eines Agglomerats von Molekülen oder
Teilchen, die anfänglich
in einer flüssigen
Probe enthalten sind, wobei das Verfahren umfasst das Aufkonzentrieren
im Innern einer Grenzflächenschicht des
genannten Makromoleküls
oder des genannten Agglomerats durch Anwendung des vorstehend beschriebenen
(Auf)Konzentrierungsverfahrens, an das sich der Nachweis des genannten
Makromoleküls oder
des genannten Agglomerats im Innern der genannten Schicht unter
Anwendung geeigneter Nachweisverfahren anschließt.
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Wenn
das Makromolekül
die DNA ist, kann der Nachweis der DNA nach dem selektiven (Auf)Konzentrieren
erfolgen mittels einer durch einen Laser angeregten Fluoreszenz
oder durch Nachweis der elektrischen Potentialschwankung der Oberfläche im Bereich
der funktionalisierten Schicht oder auch durch ein Grenzflächen-Rhoelogieverfahren. Das
Leistungsvermögen
des Nachweises durch Fluoreszenz oder auf elektrischem Wege kann
insbesondere verbessert werden, indem man durch Anwendung eines
mechanischen oder hydrodynamischen Verfahrens die Grenzflächenschicht,
welche die hybridisierten Target-DNA enthält, an einem Punkt der Grenzfläche (beispielsweise
im Zentrum) konzentriert, der mit dem Anregungslaser-Volumen oder
auch mit der Anwesenheit einer elektrischen Sonde zusammenfällt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft schließlich noch ein Verfahren zur
Verstärkung
eines Makromoleküls
oder auch eines Agglomerats von Molekülen oder Teilchen, die anfänglich in
einer flüssigen
Probe enthalten sind, wobei das Verfahren umfasst die (Auf)Konzentrierung
des genannten Makromoleküls oder
des genannten Agglomerats im Innern einer Grenzflächenschicht
durch Anwendung des vorstehend beschriebenen (Auf)Konzentrierungsverfahrens,
wobei man die genannte flüssige
Probe nach der Stufe der Aufkonzentrierung des genannten Makromoleküls oder
des genannten Agglomerats im Innern der genannten Schicht ersetzt
durch eine Flüssigkeit,
die Verstärkungsmittel
(Amplifikationsmittel) enthält,
woran sich die Stufe der Verstärkung
(Amplifikation) mittels der genannten Agentien anschließt.
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Auf
diese Weise kann dann, wenn das Verstärkungsverfahren auf DNA angewendet
wird, nach dem Aufkonzentrieren der Target-DNA-Segmente in der Grenzflächenschicht
die flüssige
Probe, die an diesen Segmenten verarmt ist, abgezogen und ersetzt
werden durch eine gereinigte Flüssigkeit,
die Verstärkungsmittel
(Amplifikationsmittel), wie z.B. Polymerase und Desoxyribonucleotide,
enthält.
Die Verstärkungsphase
durch PCR kann dann in Anwesenheit von parasitären DNA-Segmenten durchgeführt werden
und das Hintergrundrauschen der PCR ist dabei beträchtlich
vermindert.
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Wenn
beispielsweise das Verstärkungsverfahren
auf Agglomerate von Molekülen,
wie z.B. Prionen, angewendet wird, kann nach dem Aufkonzentrieren
der Prionen in einer gegebenen Grenzflächenschicht nach dem vorstehend
beschriebenen Aufkonzentrierungsverfahren die flüssige Probe, die an den genannten
Prionen verarmt ist, abgezogen und durch eine reine Flüssigkeit
ersetzt werden, die Verstärkungsmittel,
wie z.B. normale PrPc-Proteine, die noch nicht
transformiert worden sind, enthält.
Anschließend
können
die klassischen Stufen der PMCA (Ultraschallbehandlung...) angewendet
werden, ohne durch parasitäre
Moleküle
gestört
zu werden.
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An
dieses Verstärkungsverfahren
kann sich ein ultraempfindlicher Nachweis anschließen, der beispielsweise
in Korrelation zu der Fluoreszenz gemeinsam mit der PMCA oder ohne
diese durchgeführt
wird. Durch diese Methode kann man das Leistungsvermögen des
Nachweises verbessern, wobei man mit Hilfe eines mechanischen oder
hydrodynamischen Verfahrens die lokal vorliegenden Prionen an einem
Punkt der Grenzflächenschicht
konzentriert, der mit dem Volumen der Lasermessung oder auch mit
der Anwesenheit einer elektrischen Sonde zusammenfällt.
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Weitere
Charakteristika und Vorteile der Erfindung gehen aus der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung
von speziellen Ausführungsformen hervor,
die unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen nachstehend
beschrieben werden. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die verschiedenen Stufen, um zu einer (Auf)Konzentrierung einer
Target-DNA nach einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aufkonzentrierungsverfahrens
zu gelangen.
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2 zeigt
eine detaillierte Ansicht eines interstitiellen Films, der bei der
Bildung eines Schaums gebildet wurde.
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3, 4 und 5 repräsentieren
Reinigungs-, Nachweis- und Aufkonzentrierungsverfahren, die nach
dem in der 1 im Detail dargestellten Aufkonzentrierungsverfahren
durchgeführt
werden.
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Beschreibung einer speziellen
Ausführungsform
der Erfindung
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Die 1 zeigt
zur Erläuterung
der Erfindung, und ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist,
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum (Auf)Konzentrieren einer Target-DNA in vier Stufen (a), (b),
(c) und (d).
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Die
Stufe (a) der 1 zeigt einen Mikrobecherglas 10,
in dem mittels einer Mikropipette oder einer Spritze eine flüssige Probe 12,
welche die Ziel-DNA 14 enthält, die in der 1 in
Form von Strängen
dargestellt ist, abgeschieden ist. Oberhalb der Probe 12 befindet
sich die umgebende Atmosphäre 11.
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Im
Verlaufe der in der 1 mit (b) bezeichneten Stufe
wird eine Monoschicht 16, die eine Mischung von Liganden-Lipiden 18 und
Verdünnungsmittel-Lipiden 17 (das
Verhältnis
zwischen den Liganden-Lipiden und den Verdünnungsmittel-Lipiden beträgt 1 : 4)
umfasst, auf der Oberfläche
der flüssigen Probe 12 abgeschieden.
Diese Monoschicht 16 entspricht nach der Terminologie der
Erfindung einer Grenzflächenschicht.
Diese Liganden-Lipide 18 sind der Art, dass die Target-DNA sich mit den
genannten Lipiden hybridisieren können. Damit dies geschehen kann,
müssen
diese Lipide im Verlaufe einer Vorstufe funktionalisiert werden.
Die Liganden-Lipide können somit
anfänglich
biotinylierte Lipide vom Biotin-(LC)-DPPE-Typ sein, an denen in einer ersten Stufe
Avidin absorbiert wird und dann in einer zweiten Stufe eine zu der
Target-DNA komplementäre DNA
aufgepfropft wird auf das Avidin mittels einer Biotin-Gruppe, die
an einem der Enden der komplementären DNA fixiert ist. Das Ganze
(biotinylierte Lipid-Avidin-biotinylierte komplementäre DNA)
stellt ein Lipid dar, das durch eine Sonde funktionalisiert ist,
die eine spezifische Hybridisierung der Target-DNA-Stränge erlaubt.
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Die
Lipide können
auch kationische Lipide sein, die mindestens ein Spermin-Ende umfassen, an
dem eine DNA absorbiert ist, die zu der aufzukonzentrierenden Target-DNA
komplementär
ist.
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Selbstverständlich können die
Moleküle,
die die Target-DNA fixieren können,
beliebige Moleküle sein,
die in der Lage sind, die Target-DNA selektiv zu fixieren. Erfindungsgemäß und wie
in der Stufe (c) der 1 erläutert, wird eine Dispersion
vom Schaum-Typ hergestellt durch Einleiten von Luft in die flüssige Probe,
wobei der genannte Schaum aus einer Ansammlung von Blasen besteht,
die durch interstitielle flüssige
Film zusammengehalten werden. Die temporäre Stabilität des Schaums wird durch die Lipide,
welche die Phase aufbauen, in Form der Monoschicht 16 gewährleistet.
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Eine
detaillierte Ansicht eines interstitiellen flüssigen Films, der die Dispersion
vom Schaum-Typ aufbaut, ist in der 2 dargestellt.
In dieser Figur weist der Film eine octaedrische Form 22 mit
einem sehr kleinen Volumen auf, in dessen Innern gleichzeitig die
flüssige
Probe 12 und die Monoschicht 16 oder eine Grenzflächenschicht
vorhanden sind. Deshalb steht die Target-DNA 14 praktisch
in direktem Kontakt mit den funktionalisierten Lipiden 18 der
Monoschicht oder der Grenzflächenschicht
und sie wird daher sehr schnell durch diese Lipde 18 adsorbiert. Dadurch,
dass sie einen Schaum passieren muss, werden die Wirksamkeit und
die Kinetik des Einfangens der DNA durch die Lipide vervielfacht
aufgrund des sehr geringen Volumens der interstitiellen Film, die
den Schaum aufbauen.
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Schließlich wird
im Verlaufe einer Schlussstufe, in der 1 als Stufe
(d) bezeichnet, der Schaum resorbiert, wobei wiederum Platz entsteht für ein nichtdispergiertes
biphasisches Medium, das die Lipid-Monoschicht 24 mit einer
sehr geringen Dicke umfasst, in deren Bereich die Target-DNA an
den hybridisierten Lipiden 19 adsorbiert sind, wobei diese Monoschicht
einer Bezugs-Grenzflächenschicht 24 in
der Zeichnung entspricht, und eine Phase 26 der flüssigen Probe 12,
die an der Target-DNA verarmt ist, entspricht. Selbstverständlich brauchen
in der 1 die Lipide 17, 18 und 19 nicht
nur im Bereich der Monoschicht 16 oder der Grenzflächenschicht 24 (für die 1d)
mit einer sehr geringen Dicke lokalisiert zu sein. Aus Gründen der
besseren Sichtbarkeit sind die genannten Lipide jedoch stark vergrößert dargestellt.
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Die 3, 4 und 5 erläutern unterschiedliche
Anwendungen, die für
das erfindungsgemäße (Auf)Konzentrierungsverfahren
denkbar sind, bei denen eine spezielle Ausführungsform, wie sie vorstehend
beschrieben worden ist, angewendet wird.
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So
erläutert
die 3 den Fall, bei dem nach dem (Auf)Konzentrieren
der genannten Target-DNA nach dem in der 1 erläuterten
Verfahren die genannten DNA durch Fluoreszenz-Methoden nachgewiesen
werden. In diesem Fall umfassen die Lipide 19, die durch
eine DNA funktionalisiert sind, die komplementär zu der Target-DNA ist, und
die hybridisiert worden sind, außerdem einen fluoreszierenden Marker.
So kann man die Anwesenheit der Target-DNA im Bereich der Grenzflächenschicht 24 durch
eine Fluoreszenz-Messung bestimmen.
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Die 4 erläutert einen
speziellen Fall der Reinigung einer vorher (auf)konzentrierten DNA
unter Anwendung des (Auf)Konzentrierungsverfahrens, wie es in der 1 detailliert
dargestellt ist. Wenn einmal die Resorption des Schaums stattgefunden hat,
wird die Phase 26, die an DNA verarmt ist, wobei die genannte
DNA größtenteils
an der Schicht 24 adsorbiert ist, mit Hilfe einer Mikropipette 23 abgezogen und
man erhält
eine Grenzflächenschicht 24 der
gereinigten DNA.
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Die 5 erläutert den
Fall, bei dem das (Auf)Konzentrierungsverfahren mit dem alleinigen Ziel
angewendet wird, eine noch konzentriertere Phase an einer gegebenen
DNA zu erhalten als die ursprüngliche
Phase der genannten DNA. In diesem Fall wird die an Target-DNA reiche
Schicht 24 mit Hilfe einer Mikropipette 23 abgezogen,
um für
verschiedene Anwendungen verwendet zu werden.
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Selbstverständlich sind
auch andere Anwendungen denkbar, die in den beiliegenden Zeichnungen
nicht dargestellt sind.