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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Nachweisen von Schlacke. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
das Nachweisen des Vorhandenseins von Schlacke in einem Gießrohr, welches
geschmolzenes Metall von einer Gießpfanne zu einer Gießwanne führt. Die
Erfindung betrifft auch eine Gießanlage mit einer solchen Vorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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In
der metallurgischen Industrie gibt es unterschiedliche Verfahren,
bei welchen flüssiges
Metall auf die eine oder andere Weise verarbeitet werden soll. Ein
Beispiel ist das Gießen
von Metall, wie zum Beispiel Stahl. Bei einem Teil eines solchen
Gießverfahrens
wird das flüssige
Metall aus einer Gießpfanne über eine
Gußdüse, die
im allgemeinen als Gießrohr
bezeichnet wird, zu einer Gießwanne
geführt. Das
Metall fließt
aus der Gießwanne über eine
andere Gußdüse zu einer
Gußform
oder Kokillenform, in welcher das Metall gekühlt und in feste Form überführt wird.
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Bei
Schmelz- und Erwärmungsprozessen gibt
es das Risiko, daß Schlacke
in dem geschmolzenen Metall gebildet wird. Um das Risiko minimal
zu machen, daß Schlacke
in dem Endgußprodukt
eingeschlossen ist, kann die Gießanlage eine Schlackennachweisvorrichtung
aufweisen. Wenn die Schlackennachweisvorrichtung in dem geschmolzenen Metall
Schlacke nachweist, wird ein Alarm gegeben, so daß geeignete
Maßnahmen
getroffen werden können.
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Beim
Stand der Technik weist eine Art von Schlackennachweisvorrichtung
elektromagnetische Spulen auf, die über einem Schiebetor in der
Gießpfanne
angeordnet sind. Diese Art von Schlackennachweisvorrichtung arbeitet
nach dem Prinzip, daß für ein elektromagnetisches
Feld die Eindringtiefe von Metall viel kleiner ist als die Eindringtiefe
von Schlacke. Somit darf ein großer Anteil des elektromagnetischen
Feldes durch die Schlacke hindurchgehen, ähnlich Luft, und deshalb ist
es für
die Vorrichtung schwierig, Schlacke von Gas zu unterscheiden (wie
zum Beispiel Luft). Im Boden der Gießpfanne, d.h. unmittelbar über dem
Schiebetor, ist dies nicht ein signifikantes Problem, denn im Meßbereich
der Gießpfanne
ist sie allgemein mit geschmolzenem Metall gefüllt.
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Es
wäre jedoch
auch wünschenswert,
Schlacke im Gießrohr
zwischen der Gießpfanne
und der Gießwanne
nachzuweisen. Dies vermeidet die Notwendigkeit, Schlacke nachweisende
elektromagnetische Sensoren (Spulen) in jeder Gießpfanne
einzubauen, die in einer Gießanlage
verwendet wird. Außerdem
sind in einer Gießpfanne
eingebaute Sensoren in einer solchen Position, wo es ein relativ
hohes Risiko für
eine mechanische Beschädigung
der Sensoren gibt. Es wäre
deshalb wünschenswert,
elektromagnetische Schlackennachweissensoren in einer solchen Weise
einzubauen, daß Kosten
verringert und das Risiko einer mechanischen Beschädigung der
Sensoren minimiert werden. Obgleich es Schlackennachweisvorrichtungen
gibt, die Vibrationsmeßgeräte oder Vibrationsmeßgeräte in Kombination
mit Infrarotmeßvorrichtung
gibt, fehlt doch ein zufriedenstellendes Verfahren zum Nachweis
von Schlacke in dem Gießrohr
mittels Elektromagnetismus. Der Grund hierfür besteht darin, daß das geschmolzene
Metall, welches von der Gießpfanne
durch das Gießrohr
gelangt, das Gießrohr
nicht immer vollständig
füllt.
Infolgedessen kann der Abschnitt des Gießrohres, der Gas statt Metall
enthält,
fälschlicherweise für Schlacke
gehalten werden mit der Folge der Erzeugung eines falschen Alarms.
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JP10005958A beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schlackennachweis gemäß den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 15. Gemäß diesem
Dokument werden für
die Ermittlung des Spannungsbereiches, welcher das Vorhandensein von
Schlacke anzeigt, Parameter ins Auge gefaßt, wie Gießrohrgeometrie und -material,
Stahlart und Fließgeschwindigkeit,
aber die Empfindlichkeit wird von dem Betriebspersonal eingestellt,
und die tatsächliche
Durchflußgeschwindigkeit
wird nicht gemessen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren,
eine Vorrichtung und eine Gießanlage
zu schaffen, die für
den Nachweis von Schlacke in einem Gießrohr geeignet sind, welches sich
zwischen einer Gießpfanne
und einer Gießwanne
erstreckt.
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Diese
und andere Aufgaben, die sich aus dem Folgenden ergeben, werden
durch ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Gießanlage
gemäß den anliegenden
Ansprüchen
gelöst.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen für das Nachweisen
des Vorhandenseins von Schlacke in einem Gießrohr für das Führen von geschmolzenem Metall
aus einer Gießpfanne
zu einer Gießwanne.
Gemäß diesem
Verfahren wird eine Sendespule für
die Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes verwendet, welches
in das Gießrohr
und seinen Inhalt eintritt. Eine Empfangsspule wird verwendet, um
das elektromagnetische Feld, welches in das Gießrohr eingetreten ist, aufzunehmen.
Das elektromagnetische Feld erzeugt eine Induktionsspannung in der
Empfangsspule. Wenn der Wert der induzierten bzw. Induktionsspannung
außerhalb
eines definierten Spannungsbereiches liegt, zeigt dies die Gegenwart
von Schlacke in dem Inhalt an. Der Spannungsbereich wird je nach der
Größe der Durchflußmenge des
geschmolzenen Metalls bestimmt, welches durch das Gießrohr hindurchgelangt.
Die Größe kann
entweder direkt an dem Gießrohr
oder indirekt dadurch nachgewiesen werden, daß man an einer anderen Stelle
mißt und aus
der Messung die Durchflußmenge
in dem Gießrohr
berechnet.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Nachweis
von Schlacke in Übereinstimmung
mit dem oben erwähnten
Verfahren vorgesehen.
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Somit
basiert die Erfindung auf der Einsicht, daß Schlacke erfolgreich auch
in Räumen
nachgewiesen kann, wie zum Beispiel Gießrohren, die nicht notwendigerweise
vollständig
mit geschmolzenem Metall gefüllt
sind, wobei eine Alarmgrenze je nach der Menge von Gas (zum Beispiel
Luft), welches vorhanden ist, eingestellt wird. Insbesondere basiert
die Erfindung auf der Einsicht, daß das Vorhandensein von Gas
dadurch ermittelt werden kann, daß man die Durchflußmenge,
d.h. das Volumen pro Zeiteinheit von durch das Gießrohr hindurchgehendem
geschmolzenem Metall ermittelt.
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Der
Vorteil des Ermittelns der Durchflußmenge von geschmolzenem Metall
besteht darin, daß ein Verhältnis der
Durchflußkomponenten
zur Verfügung gestellt
wird, d.h. die Menge an Metall zu der Menge an Gas in dem Gießrohr, wobei
in Abhängigkeit
von einer Änderung
dieses Verhältnisses
die Sensitivität der
Nachweisvorrichtung variiert werden kann. Wenn zum Beispiel die
Durchflußmenge
von geschmolzenem Metall nach einiger Zeit abnimmt, erhöht sich
die Anforderung oder das Niveau zum Vorsehen eines Alarmes der Nachweisvorrichtung.
Dies geschieht durch Vergrößern des
definierten Spannungsbereiches. Dies bedeutet, daß je nach
dem derzeit definierten Spannungsbereich eine gegebene induzierte Spannung
entweder das Vorhandensein von Schlacke anzeigt oder nicht. Somit
kann einerseits eine gegebene induzierte Spannungsgröße außerhalb
eines Spannungsbereiches fallen, der vor einer Abnahme der Durchflußmenge bestimmt
ist, was eine Anzeige des Vorhandenseins von Schlacke zur Folge
hätte, und
andererseits würde
nach der Abnahme der Durchflußmenge
und der Vergrößerung des
Spannungsbereiches derselbe Wert der induzierten Spannung von dem
neu definierten Spannungsbereiche abgedeckt, wobei das als Vorhandensein
von Gas ausgelegt würde,
wenn überhaupt,
und nicht als Schlacke. Das Risiko, daß Schlacke in der Durchflußmenge des
geschmolzenen Metalls mitgerissen wird, steigt gewöhnlich zum
Ende des Prozesses hin an, wenn die Gießpfanne fast entleert ist.
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Die
Veränderung
des Spannungsbereiches kann auf die folgende Weise veranschaulicht
werden. Nimmt man an, daß die
Empfangsspule für
ein leeres Gießrohr,
d.h. nur Gas und kein geschmolzenes Metall, eine Induktionsspannung
mit einer Signalstärke V1 erzeugt. Wenn geschmolzenes Metall, welches durch
das Gießrohr
hindurchgeht, das Gießrohr
vollständig
auffüllt,
wird eine Spannung mit einer Signalstärke V2 induziert,
wobei V2 < V1 Somit wird für ein gefülltes Gießrohr der Spannungsbereich
auf mindestens das Intervall 0 – V2 eingestellt, um jedoch auf der sicheren
Seite zu sein und nicht einen falschen Alarm zu riskieren, kann
der Spannungsbereich etwas erweitert werden. Wenn das Gießrohr nur
teilweise mit geschmolzenem Metall gefüllt ist, wird die Definition
des Spannungsbereiches zweckmäßig eingestellt.
Der neu definierte Spannungsbereich wird 0 – V3 sein,
wobei V2 < V3 < V1.
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Ein
einfaches Berechnungsbeispiel folgt nun. Wir nehmen an, daß für ein mit
geschmolzenem Metall vollständig
gefülltes
Gießrohr
der Spannungsbereich derart definiert ist, daß die Schlacke nur als vorhanden
angezeigt wird, wenn die Größe der induzierten
Spannung einen Metallgehalt von 90 % oder weniger anzeigt (während die
ermittelte Größe der Durchflußmenge geschmolzenen
Metalls noch etwa 100 % ist). Wenn also die induzierte Spannung
einem Gießrohr
entspricht, welches zu 95 % mit geschmolzenem Metall gefüllt ist,
gibt es keine Schlackenanzeige. Dies stellt einen 10 % Sicherheitsabstand
zur Vermeidung von Falschalarm zur Verfügung. Jetzt nehmen wir an,
daß später ermittelt
wird, daß die Durchflußmenge geschmolzenen
Metalls auf die Hälfte
abgefallen ist, d.h. nur 50 % des Gießrohres ist mit geschmolzenem
Metall gefüllt,
und der Rest ist mit Gas gefüllt.
Um den 10 % Sicherheitsabstand zu halten, wird der Spannungsbereich
derart definiert, daß das
Vorhandensein von Schlacke angezeigt wird, wenn der Wert der induzierten
Spannung einem Me tallgehalt von 45 % oder weniger entspricht. Es
sei bemerkt, daß die
Zahlen dieses Beispieles nur beispielhaft sind, um ein allgemeines
Prinzip der Veränderung
des Spannungsbereiches zu veranschaulichen.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Durchflußmenge
von geschmolzenem Metall, welches durch das Gießrohr geführt wird, entweder direkt oder
indirekt ermittelt werden. Unterschiedliche Arten von Durchflußmeßgeräten können für die direkte
Messung der Durchflußmenge
innerhalb des Gießrohres
verwendet werden. Es kann jedoch einfacher sein, von einem indirekten
Verfahren des Ermittelns Gebrauch zu machen. Zum Beispiel kann die
Durchflußmenge des
durch das Gießrohr
gelangenden geschmolzenen Metalls dadurch ermittelt werden, daß man die Gießgeschwindigkeit
in der Gießwanne
mißt und
die Durchflußmenge
geschmolzenen Metalls aus dieser gemessen Gießgeschwindigkeit berechnet.
Eine andere Alternative besteht darin, die Geschwindigkeit der Gewichtsabnahme
des Gießpfanneninhalts
zu messen und die Durchflußmenge
des geschmolzenen Metalls aus dieser gemessenen Geschwindigkeit der
Gewichtsabnahme zu berechnen. Eine weitere andere Alternative ist
die Messung der Gießgeschwindigkeit
und des Abmaßes
des Gußproduktes nach
der Kokillenform, wobei die Geschwindigkeit und das Abmaß die Durchflußmenge anzeigen.
Eine weitere Alternative ist der Nachweis des Öffnungsgrades oder der Position
des Schiebetores, welches unter der Gießpfanne angebracht ist, um
ein Rückmeldesignal
zu einem Prozessor vorzusehen, welcher die Durchflußmenge geschmolzenen
Metalls aus der Positionsinformation des Schiebetors berechnet,
d.h. wie weit das Schiebetor geöffnet
wurde. Ein Vorteil dieser unterschiedlichen Alternativen besteht
darin, daß normgerecht
vorhandene Meßsysteme
verwendet werden können,
um die gewünschte relevante
Information zur Bestimmung von Schlackenalarmeinstellungen vorzusehen.
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Die
Sendespule und die Empfangsspule werden in zweckmäßiger Weise
entweder durch gemeinsame oder separate Spulenhalter am Platz gehalten.
Wenn ein gemeinsamer Spulenhalter verwendet werden soll, kann er
in der Form einer Gabel gestaltet sein, die mindestens zwei Zweige
hat. Die Sendespule und die Empfangsspule können dann durch entsprechende
Zweige gehalten werden, die geeignet ausgestaltet sind, um auf entsprechenden Seiten
des Gießrohres
angeordnet zu werden. Der gegabelte Spulenhalter kann entweder selbststehend
sein oder mit anderen Geräten
verbunden sein, wie nachfolgend erläutert wird.
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Während des
Prozesses des Schlackennachweises werden die Spulen vorzugsweise
relativ zu dem Gießrohr
im wesentlichen unbeweglich gehalten. Wenn die Spulen relativ zu
dem Gießrohr
unbeweglich sind, d.h. sie jeder Bewegung des Gießrohres
folgen, wird ein gleichförmiges
Signal für
eine unveränderte
Durchflußmenge
geschmolzenen Metalls erhalten. Dies kann man dadurch erreichen,
daß man
zum Beispiel die Sendespule und die Empfangsspule an entsprechenden
Zweigen eines gegabelten, oben erwähnten Spulenhalters anbringt.
In diesem Fall ist der gegabelte Spulenhalter in zweckmäßiger Weise
derart angeordnet, daß eine
gedachte gerade Linie, die zwischen der Sendespule und der Empfangsspule
gezogen ist, das Gießrohr
kreuzt. In anderen Worten ist das Gießrohr zwischen den Zweigen
des gegabelten Spulenhalters angeordnet. Ein Vorteil der Benutzung
eines gegabelten Spulenhalters ist der, daß es möglich ist, einen relativ langen Stiel
desselben zu verwenden, wobei das Positionieren der Spulen um das
Gießrohr
herum durch Manövrieren
im Abstand von dem Gießrohr
erfolgen kann, ohne daß man
dicht an das Gießrohr
herankommen muß.
Die Zweige des gegabelten Halters ermöglichen eine korrekte Positionierung
der Spulen und verringern das Risiko von relativen Bewegungen zwischen
den Spulen, wobei unnötige
Fehlsignalveränderungen
vermieden werden. Das Risiko relativer Bewegungen zwischen den Spulen
wird ferner verringert, wenn die Zweige relativ kurz gemacht werden.
Deshalb kann ein relativ langer Stiel mit kurzen Zweigen in zweckmäßiger Weise
verwendet werden. Wenn der gegabelte Spulenhalter vorzugsweise nicht den
Umfang des Gießrohres
ganz umgibt, kann er leicht an dem Gießrohr angeordnet und von diesem entfernt
werden.
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Um
es den Spulen zu ermöglichen,
im wesentlichen jeder Bewegung des Gießrohres zu folgend, wird der
gegabelte Spulenhalter in zweckmäßiger Weise
an eine Anordnung gehängt,
welche den Bewegungen des Gießrohres
folgt. Ein Beispiel einer solchen Anordnung ist ein Gießrohrmanipulator
irgendeiner bekannten Art. Ein Gießrohrmanipulator hat im allgemeinen
die Form eines länglichen
Arms, der verwendet wird, um das Gießrohr heranzuholen, zu positionieren
und zu haltern. Der gegabelte Spulenhalter kann somit an einem solchen
Gießrohrmanipulator
angebracht werden. Als Alternative kann der gegabelte Spulenhalter
an die Schiebetoreinheit angehängt
werden, die an der Gießpfanne
angebracht ist, und andere Alternativen sind auch möglich, um
die gewünschte
Wirkung des Folgens der Bewegung zu erreichen.
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Die
zwei Zweige, welche die Sendespule bzw. die Empfangsspule halten,
können
in mindestens einer Ausführungsform
der Erfindung elektrisch gegeneinander isoliert sein. Wenn die Zweige
zum Beispiel mittels einer gemeinsamen Querstange mit dem Stiel
verbunden sind, kann diese Stange mit einer elektrischen Isolation
versehen sein. Diese Art von Unterbrechung macht unerwünschte elektromagnetische
Felder minimal.
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Obgleich
der gegabelte Spulenhalter viele Vorteile bietet, könnte das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung auch dadurch ausgeführt
werden, daß die
Spulen auf getrennten Halteelementen angeordnet werden, zum Beispiel
separaten Armen, die elektrisch gegeneinander isoliert sind. Diese
separaten Halteelemente können
auch an dem Gießrohrmanipulator
oder einer anderen Anordnung zum Folgen der Gierohrbewegung angebracht
sein. Dementsprechend gibt es unterschiedliche Wege, ein elektromagnetisches
Feld mittels einer oder mehreren Sendespulen von einer Seite des
Gießrohres
zu erzeugen und das elektromagnetische Feld mittels einer oder mehrerer
Empfangsspulen auf der anderen Seite des Gießrohres zu empfangen.
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Gemäß mindestens
einer Ausführungsform der
Erfindung ist als Alternative zur Schaffung von Sende- und Empfangsspulen
auf unterschiedlichen Seiten des Gießrohres jede Spule angeordnet,
um das Gießrohr
zu umgreifen. Den Spulen kann man eine Ringspulen- oder Ringform
geben, und das Gießrohr
erstreckt sich durch jede Ringspule bzw. durch jeden Torus. Die
Spulen können
mittels einer Spulenhalteranordnung, einschließlich Befestigungseinrichtungen
zum Anbringen der Spulen an dem Gießrohr, an dem Gießrohr angebracht
werden. Alternativ kann die Ringkonfiguration an anderem Ort angebracht
werden, wie zum Beispiel dem Schiebetor an der Gießpfanne,
und an dieser so angehängt sein,
daß sie
das Gießrohr
umgibt. Eine andere Alternative besteht darin, die Spulen zwischen
die Zweige eines gegabelten Spulenhalters anzubringen, der seinerseits
an einem Gießrohrmanipulator
oder einer anderen Anordnung zum Folgen des Gießrohres befestigt ist.
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Aus
der vorstehenden Diskussion sollte klar sein, daß unbeachtlich der gewählten Art
von Spulenanordnung es möglich
ist, die Spulen derart anzuordnen, daß sie die Fähigkeit haben, im wesentlichen beliebigen
Positionsveränderungen
des Gießrohres zu
folgen. Der Vorteil ist, daß die
Ausbreitung des das Gießrohr
durchdringenden erzeugten magnetischen Feldes konstant ist, wobei
die Genauigkeit des Nachweises erhöht ist. Die Bewegung des Gießrohres kann
während
des Gießens
des geschmolzenen Metalls erfolgen. Eine solche Bewegung kann linear oder
in Kreisbögen
sein. Das Gießrohr
neigt auch zur Bewegung, wenn das Schiebetor an der Gießpfanne bewegt
wird.
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Bei
mindestens einer Ausführungsform
der Erfindung als Ergänzung
zur Steuerung des definierten Spannungsbereiches kann die Frequenz
des elektromagnetischen Feldes, welches von der Sendespule erzeugt
ist, gesteuert werden. Man hat festgestellt, daß eine höhere Frequenz ein stabileres
induziertes Spannungssignal zur Verfügung stellt, wenn das Gießrohr nicht
vollständig
gefüllt
ist und eine turbulente Strömung
des geschmolzenen Metalls in dem Gießrohr vorhanden ist. Wenn also
innerhalb des Gießrohres
eine turbulente Strömung
nachgewiesen wurde, wird die Frequenz des elektromagnetischen Feldes
durch das System verändert,
in zweckmäßiger Weise
erhöht.
Auch die Größe der Durchflußmenge geschmolzenen
Metalls beeinflußt die
gewählte
Frequenz, um in das Metall einzutreten und etwaige Schlacke in der
Mitte oder an irgendeinen anderen Ort in der Strömung des geschmolzenen Metalls
nachzuweisen. Äußere Frequenzen,
welche störend
in die Messung eingreifen können,
können
ein Grund für
die Veränderung
der Frequenz sein. Somit kann das von der Sendespule (den Sendespulen)
erzeugte elektromagnetische Feld wechselnde Frequenzen haben. Auch
können
verschiedene Spulen für
die Erzeugung einiger elektromagnetischer Felder verwendet werden,
jede mit einer anderen Frequenz, um die Rauscheffekte zu minimieren. Ferner
können
einige Spulen für
das Erzeugen verschiedener elektromagnetischer Felder verwendet werden,
wobei eines oder mehrere Wechselfrequenzen haben kann.
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Die
Sendespule, welche das elektromagnetische Feld erzeugt, kann mit
Richtelementen versehen sein, wie zum Beispiel einem Kern, für eine optimierte
Richtung des elektromagnetischen Feldes zu dem Abschnitt des Gießrohres
hin, in welchem man prüfen
will, ob Schlacke vorhanden ist oder nicht. In ähnlicher Weise kann die Empfangsspule
mit solchen Richtungsgliedern versehen sein.
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Infolge
der Hochtemperaturumgebung können
gemäß mindestens
einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung die Sende- und Empfangsspulen mittels einer geeigneten
Kühlanlage
gekühlt
werden, wie zum Beispiel Wasser oder Gas enthaltende Kühlkanäle.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen für den Nachweis des
Vorhandenseins von Schlacke in einem Gießrohr, welches geschmolzenes
Metall von einer Gießpfanne
zu einer Gießwanne
führt,
und die Vorrichtung weist einen gegabelten Spulenhalter mit mindestens zwei
Zweigen auf, einem ersten Zweig, der eine Sendespule trägt, und
einem zweiten Zweig, der eine Empfangsspule trägt, wobei die zwei Zweige derart angeordnet
werden können,
daß sich
das Gießrohr zwischen
ihnen befindet. Dies ermöglicht
es den Spulen, relativ zueinander und dem Gießrohr und dem enthaltenen Metallstrom
im wesentlichen unbeweglich zu sein, wodurch unerwünschte Signalveränderungen
vermieden werden. Ein anderer Vorteil ist der, daß die Spulen
von der Gießpfanne
unabhängig sind.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung ist eine Gießanlage vorgesehen, die eine
Gießpfanne,
eine Gießwanne
und ein Gießrohr
zwischen diesen aufweist. Die Gießanlage weist auch eine Vorrichtung
für den
Nachweis des Vorhandenseins von Schlacke innerhalb des Gießrohres
auf, wie zuvor in dieser Anmeldung beschrieben wurde.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen
beschrieben, in denen ist:
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1 eine
schematische Veranschaulichung einer Vorrichtung, die angeordnet
ist, um Schlacke in einem Gießrohr
gemäß mindestens
einer Ausführungsform
der Erfindung nachzuweisen.
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2 eine
ausführlichere
schematische Darstellung der Komponenten, welche um das Gießrohr in 1 herum
gezeigt sind.
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3 ist
ein Flußdiagramm
unter Darstellung eines Beispiels eines Betriebes einer Steuereinheit.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
schematisch eine Gießpfanne 2,
die geeignet ausgestaltet ist, um geschmolzenes Metall zu enthalten,
welches durch ein Gießrohr 4 zu
einer Gießwanne 6 hin
gelangen soll. Das Metall fließt
aus der Gießwanne 6 über eine Gußdüse bzw.
Umgießdüse zu einer
Kokillenform, in welcher das Metall gekühlt und in feste Form überführt wird,
wobei die Umgießdüse und die
Kokillenform in der Figur nicht dargestellt sind. Ein gegabelter Spulenhalter 10 ist
außerhalb
des Gießrohres 4 vorgesehen
und an einem Gießrohrmanipulator 30 angebracht.
Der gegabelte Spulenhalter 10 enthält eine Sendespule zum Erzeugen
eines elektromagnetischen Feldes, welches sich durch das Gießrohr verbreiten
und von einer Empfangsspule aufgenommen werden soll, die auch in
dem gegabelten Spulenhalter 10 angeordnet ist. Der gegabelte
Spulenhalter 10 und die Spulen werden in Verbindung mit
der Diskussion der 2 weiter beschrieben.
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Fährt man
mit 1 weiter fort, so verläuft ein Signalkabel 40 zwischen
dem gegabelten Spulenhalter 10 und einem Verbinder 42.
Das Signalkabel 40 enthält
Innenkabel oder separate Leitungen zum Führen von Signalen zu der Sendespule
bzw. Empfangsspule bzw. von diesen. Mit dem Verbinder 42 sind
auch ein Sendesignalkabel 44 und ein Empfangssignalkabel 46 verbunden,
welche Leitungen für
das Vorsehen von Signalen zu der Sendespule bzw. der Empfangsspule
bzw. von diesen enthalten. Das Empfangssignalkabel 46 ist
an seinem anderen Ende mit einer Vorverstärkereinheit 48 verbunden, um
erzeugte Induktionsspannungssignale aus der Empfangsspule zu verstärken. Ein
Vorverstärkerkabel 50 bringt
die Signale zu einer Steuereinheit 52, die einen Prozessor
aufweist. Das Sendesignalkabel 44 ist direkt mit der Steuereinheit 42 verbunden.
Die Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes durch die Sendespule
kann somit durch Senden eines Signals aus der Steuereinheit 42 über das
Sendesignalkabel 44, den Verbinder 42 und die
zugeordneten Leitungen in dem Signalkabel 40 zu der Sendespule innerhalb
des gegabelten Spulenhalters 10 gesteuert werden.
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Die
Steuereinheit 52 ist über
ein Alarmkabel 56 mit einer Alarmeinheit 54 verbunden.
Die Steuereinheit 52 vergleicht das empfangene Induktionsspannungssignal
aus der Empfangsspule mit einem vorbestimmten bzw. vordefinierten
Spannungsbereich. Wenn die empfangene Spannung nicht in dem Spannungsbereich
enthalten ist, aktiviert die Steuereinheit 52 die Alarmeinheit 54,
die in zweckmäßiger Weise
ein akustisches und/oder visuelles Alarmsignal erzeugen kann. Auch
kann eine Steuertafel, wenngleich sie nicht gezeigt ist, vorgesehen
sein, um eine kontinuierliche visuelle Überwachung des Schlackennachweisprozesses
vorzusehen.
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Weiterhin
empfängt
die Steuereinheit 52 Informationen über die Durchflußmenge,
d.h. das Volumen pro Zeiteinheit des geschmolzenen Metalls durch
das Gießrohr.
Dieser Teil der Information wird über eine Strömungseingangsleitung 58 empfangen, die
an ihrem anderen Ende mit einer (nicht gezeigten) Strömungsnachweisvorrichtung
verbunden ist, die entweder eine Direktmeßvorrichtung oder eine Indirekt-Meßvorrichtung
mit nachfolgender Berechnung ist, wie oben erläutert. Wenn ermittelt wird,
daß eine
merkliche Änderung
der Durchflußmenge
von geschmolzenem Metall aufgetreten ist, setzt die Steuereinheit 52 einen
anderen Spannungsbereich. Eine verringerte Durchflußmenge führt zu einer
Einstellung eines größeren Spannungsbereiches,
und eine vergrößerte Durchflußmenge führt zu der
Einstellung eines engeren Spannungsbereiches. Somit ist der Punkt,
an welchem die Alarmeinheit 54 eingeschaltet wird, von
der empfangenen Durchflußmengeninformation
abhängig.
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In 2 ist
der gegabelte Spulenhalter 10 und seine Aufhängung an
dem Gießrohrmanipulator 30,
welcher das Gießrohr 4 hält, in größerer Einzelheit
gezeigt. 2 ist eine teilweise abgebrochene perspektivische
Ansicht. Der gegabelte Spulenhalter 10 weist einen Stielabschnitt 12,
einen ersten Zweigabschnitt 14, einen zweiten Zweigabschnitt 16 und einen
Querstangenabschnitt 18 auf. Bei dieser Ausführungsform
sind die Zweigabschnitte 14, 16 an gegenüberliegenden
Enden des Querstangenabschnittes 18 angeordnet, und der
Stielabschnitt 12 ist mit der Mitte des Querstangenabschnittes 18 verbunden. Bei
anderen Ausführungsformen
könnte
der Stielabschnitt jedoch auch an einem Ende des Querstangenabschnittes
angeordnet und sogar eine Verlängerung
eines der Zweigabschnitte sein.
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2 veranschaulicht,
daß das
Innere des ersten Zweigabschnittes 14 an seinem Ende, welches
von dem Querstangenabschnitt 18 am weitesten entfernt ist,
eine Sendespule 20 aufweist. Die Drähte 22 der Sendespule
gelangen durch den ersten Zweigabschnitt 14 über den
Querstangenabschnitt 18 und den Basisabschnitt 12 zu
der Steuereinheit (siehe auch 1).
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2 veranschaulicht
auch, daß das
Innere des zweiten Zweigabschnittes 16 an seinem Ende, welches
am weitesten von dem Querstangenabschnitt 18 entfernt ist,
eine Empfangsspule 24 aufweist. Die Drähte 26 der Empfangsspule 24 gelangen durch
den zweiten Zweigabschnitt 16 über den Querstangenabschnitt 18 und
den Basisabschnitt 12 zu der Steuereinheit (siehe auch 1).
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Die
Enden der Zweigabschnitte 14, 16 sind so angeordnet,
daß die
Sendespule 20, das Gießrohr 4 und
die Empfangsspule 24 in einer gerade Linie angeordnet sind.
Mit anderen Worten ist das Gießrohr 4 zwischen
den zwei Spulen 20, 24 angeordnet. Die Zweigabschnitte 14, 16 oder
ihre Teile können
zwischen unterschiedlichen Winkeln relativ zu dem Rest des gegabelten
Spulenhalters steuerbar sein. Hierdurch wird es möglich, daß die Spulen 20, 24 für das Einstellen
der Hauptausbreitungsrichtung des elektromagnetischen Feldes unter
einem rechten Winkel zu dem Gießrohr
in Arbeitsposition richtig angeordnet werden.
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Die
Drähte
der zwei Spulen 20, 24 können in dem Querstangenabschnitt 18 und
dem Stielabschnitt 12 elektrisch gegeneinander isoliert
sein, um einen unerwünschten
elektromagnetischen Einfluß auf
ein Signal zu vermeiden.
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Der
gegabelte Spulenhalter 10 ist zweckmäßigerweise aus hauptsächlich nicht-magnetischem Material
hergestellt, wie zum Beispiel einem nicht-rostenden Stahl, Keramikmaterial,
Fiberglas oder einem anderen ähnlichen
geeigneten Material, welches das elektromagnetische Feld nicht wesentlich
störend
beeinflußt.
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Der
gegabelte Spulenhalter 10 ist an dem Gießrohrmanipulator 30 mittels
einer Klemmanordnung 32 abgehängt, die zwei Vorsprünge 34 hat,
deren jeder an seinem Ende eine den Gießrohrmanipulator 30 umgebende
Klemme 36 hat. Die Klemmen 36 sind mittels Bolzen
oder Schrauben 38 an dem Gießrohrmanipulator 30 festgezogen.
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Der
Gießrohrmanipulator 30,
wie er in 2 veranschaulicht ist, ist ein
Normtyp und weist an dem Endabschnitt, welcher das Gießrohr 4 hält, eine
Greifeinrichtung auf. Diese weist zwei Greifabschnitte 62 auf,
die von dem hinteren länglichen
Abschnitt 64 des Gießrohrmanipulators 30 nach
oben hin geneigt sind. Die Neigung hängt unter anderem davon ab,
wie das Gießrohr
angeordnet werden soll. Der anfängliche Greifpunkt
auf dem Gießrohr
unterscheidet sich von dem Gießrohrpositionierpunkt
des Manipulators, wobei es wünschenswert
wird, den Winkel zu verändern.
Die Greifabschnitte 62 sind ferner mit einem Halter 66 verbunden,
der Hufeisenform hat.
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3 ist
ein Flußdiagramm
unter Darstellung eines Beispiels eines Betriebs der Steuereinheit 52,
die in 1 gezeigt ist.
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In
einem Schritt S1 bestimmt die Steuereinheit einen Spannungsbereich.
In einem Schritt S2 nimmt die Steuereinheit ein Signal als Anzeige
der an der Empfangsspule induzierten Spannung auf. In einem Schritt
S3 vergleicht die Steuereinheit den Wert des aufgenommenen Signals
mit dem definierten Spannungsbereich und bestimmt, ob der Wert sich innerhalb
des definierten Spannungsbereiches befindet oder nicht. Wenn sich
der Wert nicht innerhalb des definierten Spannungsbereiches befindet
(in einem solchen Fall ist der absolute Wert des aufgenommenen Signals
im allgemeinen größer als
der absolute Wert der maximalen Spannung des Spannungsbereiches),
dann betätigt
die Steuereinheit in einem Schritt S4 einen Schlackenermittlungsalarm. Wenn
andererseits in Schritt S3 ermittelt wird, daß der Wert des aufgenommenen
Signals von dem definierten Spannungsbereich umschlossen wird, kehrt die
Steuereinheit zum Schritt S2 zurück,
um ein neues Signal aufzunehmen, welches in dem nachfolgenden Schritt
S3 verglichen werden soll usw.
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Parallel
zu diesen Schritten nimmt die Steuereinheit auch ein Strömungs- bzw.
Durchflußmengensignal
in einem Schritt S5 auf. Das Durchflußmengensignal zeigt das Volumen
pro Zeiteinheit von durch das Gießrohr fließendem geschmolzenen Metall
an. In einem Schritt S6 vergleicht die Steuereinheit die ermittelte
Durchflußmenge
geschmolzenen Metalls mit gespeicherten Werten und prüft, ob es über der
Zeit keine merkliche Änderung
der Durchflußmenge
gegeben hat oder nicht. Gab es keine merkliche Änderung, fährt die Steuereinheit mit dem Schritt
S5 fort, um nachfolgende Durchflußmengensignale zu prüfen. Wenn
es jedoch eine merkliche Änderung
gibt, definiert die Steuereinheit entsprechend den gespeicherten
Werten (wie zum Beispiel einer Tabelle) den Spannungsbereich im
Schritt S1 neu.
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Es
sei bemerkt, daß 3 nur
ein Beispiel des Betriebs der Steuereinheit für Erläuterungszwecke ist und daß auch andere
Alternativen möglich sind.
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Bemerkt
sei auch, daß zahlreiche
Modifikationen und Variationen vorgenommen werden können, ohne
daß man
aus dem Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung herauskommt,
die in den anliegenden Ansprüchen
definiert ist. Obgleich die Beschreibung sich auf die Verwendung
einer Sendespule und einer Empfangsspule konzentriert, können zum
Beispiel das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch verschiedene
Sendespulen und verschiedene Empfangsspulen aufweisen.