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HINTERGRUND
ZU DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende betrifft eine Fliehkraft-Hauptkupplung und ein diese
verwendendes Fahrzeuggetriebesystem. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein automatisiertes Fahrzeuggetriebesystem, das einen Motor, ein
mehrgängiges
Getriebe, eine fliehkraftbetätigte
Hauptreibungskupplung zur antriebsmäßigen Ankupplung des Motors
an das Getriebe sowie einen Controller aufweist, der dazu dient,
die Kraftstoffbelieferung des Motors in Abhängigkeit von der Drossel-/Fahrpedalstellung
und weiteren erfassten Systembetriebsbedingungen, wie beispielsweise
wenigstens eines der Parameter Motordrehzahl, Getriebeeingangswellendrehzahl,
Getriebeausgangswellendrehzahl, Motordrehmoment und eingelegte Gangstufe,
zu steuern.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Zahnstoß verhinderndes Steuerungsverfahren/-system
für ein
automatisiertes mechanisches Fahrzeuggetriebesystem, das eine Fliehkraft-Hauptreibungskupplung
verwendet, die einzig durch die Motordrehzahl gesteuert ist.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Automatisierte
mechanische Getriebesysteme, bei denen der Fahrzeugfahrer oder -führer die Hauptkupplung
des Fahrzeugs nicht betätigen
muss (sogenannte „Zweitpedalsysteme"), sowie Kupplungssteuerungen
und Aktuatoren für
diese sind aus dem Stand der Technik bekannt, wie aus den US-Patentschriften
Nr. 4 081 065, 4 361 060, 4 936 428, 5 439 428, 5 634 867, 5 630
773, 5 960 916 und 5 947 847 ersichtlich. Diese Systeme arbeiten
nicht vollständig
zufriedenstellend, da gesonderte Kupplungsaktuatoren, Sensoren und/oder
elektrische und/oder hydraulische Energieanschlüsse (d.h. Druckluftanschlüsse und/oder
Hydraulikanschlüsse)
hierfür
erforderlich sind, was den Aufwand für die Realisierung, Montage
und Instandhaltung derartiger Systeme erhöht.
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Fliehkraftbetriebene
Reibungskupplungen sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt und
enthalten für
gewöhnlich
ein antreibendes Eingangselement, das durch eine Antriebsmaschine, gewöhnlich einen
Elektromotor oder einen Verbrennungsmotor, angetrieben ist, sowie
gemeinsam mit dem Antriebselement drehbare Gewichte, die sich bei
einer Rotation des Antriebselementes unter der Wirkung der Zentrifugalkraft
radial nach außen
bewegen, um zu bewirken, dass das antreibende Eingangselement reibschlüssig mit
einem angetriebenen Ausgangselement in Eingriff gelangt. Beispiele
von fliehkraftbetätigten
Kupplungen können
den US-Patentschriften Nr. 3 580 372, 3 696 901, 5 437 356, 3 810
533, 4 819 779, 5 441 137, 5 730 269 und 4 610 343 entnommen werden.
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Voll-
oder teilautomatisierte mechanische Getriebesysteme, die bei einer
Bestimmung, dass eine dynamische Schaltung aus einer momentan eingelegten
Gangstufe in den Leerlauf und anschließend in eine Zielgangstufe
erwünscht
ist, unter Beibehaltung der Fahrzeughauptreibungskupplung in einem
eingerückten
Zustand eine automatische Kraftstoffzufuhrsteuerung einleiten, um über den
auszurückenden
Klau enkupplungen ein vermindertes Drehmoment zu bewirken, sind aus
dem Stand der Technik bekannt, wie aus den US-Patentschriften Nr.
4 850 236, 5 820 104, 5 582 558, 5 735 771, 5 775 639, 6 015 366
und 6 126 570 ersichtlich. Diese Systeme enthalten Systeme, die
versuchen, den Motor derart mit Kraftstoff zu beliefern, um ein
anhaltendes Antriebsstrang-Nullmoment
zu erreichen, sowie Systeme, die Drehmomentumkehrungen erzwingen,
vgl. US-Patentschrift 4 850 236. Diese Systeme veranlassen den Motor
bei der Erfassung einer Leerlaufbedingung, unter Beibehaltung der
Hauptkupplung in einem eingerückten
Zustand mit einer Drehzahl umzulaufen, die bestimmt ist, um synchrone
Bedingungen zur Einrückung
der Zielgangstufe zu bewirken.
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US-Patentschrift
4 493 228, die alle Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Anspruchs
12 offenbart, beschreibt ein Drosselsteuerungssystem für ein automatisches
Vorgelegewellenschaltgetriebe, bei dem eine Leistungssteuerungseinrichtung entsprechend
einem vom Fahrzeugführer
betätigten Beschleunigungspedal
und Schaltanforderungen gesteuert ist. Während eines Schaltbetriebsmodus
wird ein Fehlersignal erzeugt, das eine Funktion der Differenz zwischen
der Getriebeeingangswellendrehzahl und einer gewünschten Drehzahl ist, die berechnet ist,
um die Drehzahl der einer gewünschten
Gangstufe zugeordneten Getriebezahnradelemente miteinander zu synchronisieren.
Dieser Betriebsmodus legt ein eine geschlossene Regelschleife aufweisendes oder
Nachlaufsteuerungssystem fest, bei dem die Einstellung der Leistungssteuerungseinrichtung
in einer Weise angepasst wird, um die Eingangswellendrehzahl zu
veranlassen, der Geschwindigkeit eines Getriebezahnradelementes
zu entsprechen, das einer gewünschten
Gangstufe zugeordnet ist.
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Fahrzeugantriebsstrangsysteme,
insbesondere für
Schwerlastfahrzeuge, die Fliehkraftkupplungen verwenden, arbeiten
nicht zufriedenstellend, da die Motoren gewöhnlich durch die Position der
Drossel-/Fahrpedaleinrichtung und nicht auf der Grundlage einer
geschlossenen Regelschleife, basierend auf einer Motorzieldrehzahl
und/oder einem Motorzielmoment gesteuert sind und somit keine akzeptable Steuerungsweise
für einen
sanften Fahrzeugstart und einen Betrieb mit niedriger Geschwindigkeit
ergeben. Herkömmliche
Fahrzeugantriebssysteme, die Fliehkraft-Hauptkupplungen verwenden,
sind nicht mit Kupplungen ausgestattet, die einen Schutz gegen Beschädigung und/oder Überhitzung
aufweisen, und/oder sind nicht dazu konfiguriert, bei Motordrehzahlen,
die ausgewählt
sind, um eine dynamische Schaltung bei eingerückter Hauptkupplung zuzulassen,
vollständig
zu schließen
oder auszurücken.
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Fliehkraftkupplungen
werden in Abhängigkeit
von der Motordrehzahl eingerückt
und ausgerückt,
was eine Veränderung
der Motordrehzahl erfordert, um die Kupplung wahlweise einzurücken oder
auszurücken.
Die Notwendigkeit, die Motordrehzahl zu verändern, um eine Einrückung und
Ausrückung
zu erreichen, kann es schwierig gestalten, bestimmte Bedingungen,
und insbesondere eine Zahnstoßbedingungen
(tooth-butt condition) zu überwinden.
Der Zahn-an-Zahn-Stoß-Zustand
kann auftreten, wenn versucht wird, in einen Gang zu schalten, während das
Fahrzeug angehalten ist. Die Verzahnung einer einrückenden
Kupplungsmuffe schlägt
oder stößt gegen
das Ende der vorgesehenen aufnehmenden Verzahnung des Zahnrades,
das Ziel der Einrückung
ist. Wenn zwischen den Teilen keine Relativdrehbewegung vorhanden
ist, bleiben sie in dem gegeneinander anstoßenden Zustand. Bei einer herkömmlichen,
durch den Fahrzeugführer
gesteuerten Hauptkupplung würde
die Hauptkupplung augenblicklich eingerückt werden, um die Eingangswelle
zu verdrehen und augenblicklich eine relative Drehbewegung zwischen
der Muffe und dem Zielzahnrad zu erzeugen. Bei einer Fliehkraftkupplung fehlt
die Möglichkeit,
die Hauptkupplung durch den Fahrzeugführer einzurücken, um die gewünschte Relativdrehung
zwischen der Kupplungsmuffe und dem Zahnrad zu erzielen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie sie durch die unabhängigen Patentansprüche 1 bzw.
12 definiert ist, werden die Nachteile des Standes der Technik vermindert
oder auf ein Minimum reduziert, indem eine Fliehkraft-Hauptreibungskupplung
und ein automatisiertes Fahrzeuggetriebesystem, das diese verwendet,
geschaffen sind, wobei das Fahrzeuggetriebesystem eine eine geschlossene
Riegelschleife aufweisende Regelung verwendet, um unter Verwendung
des Controllers zur Veränderung
der Motordrehzahl eine Einrückung
zu unterstützen.
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Ein
Verfahren zur Steuerung eines automatisierten Fahrzeuggetriebesystems,
um eine Zahnstoßbedingung
zu überwinden,
ist hier offenbart. Das automatisierte Getriebesystem enthält einen
Verbrennungsmotor mit einem Motorausgangselement, ein mehrgängiges Geschwindigkeitswechselgetriebe mit
einer Eingangswelle, eine Fliehkraft-Reibungskupplung zur antriebsmäßigen Verbindung
des Motorausgangselementes mit der Eingangswelle, eine Drossel,
die auf eine vom Fahrzeugführer
vorgegebene Anforderung eines Motorkraftstoffbelieferungsgrades
anspricht, und einen Systemcontroller. Der Systemcontroller empfängt Eingangssignale,
einschließlich
zwei oder mehrerer Signale über
(i) die Mo tordrehzahl, (ii) Drossel-/Fahrpedalstellung, (iii) eingelegte
Getriebegangstufe, (iv) Eingangswellendrehzahl, (v) Fahrzeuggeschwindigkeit,
(vi) Stellung der Klauenkupplungselemente und (vii) Schaltsignale,
die einen Versuch, einen Gang in dem Getriebe zu schalten, kennzeichnen.
Der Systemcontroller weist wenigstens einen Betriebsmodus zur gezielten
Steuerung der Motorkraftstoffbelieferung auf, um wenigstens entweder
die Motordrehzahl und/oder das Motordrehmoment zu steuern. Der Systemcontroller verarbeitet
diese Signale entsprechend logischen Regeln, um Ausgangsbefehlssignale
an Systemaktuatoren, einschließlich
wenigstens eines Motorcontrollers, auszugeben. Das Verfahren enthält die Schritte, dass:
- a) bestimmte einen Zahnstoß (ein Zahn-an-Zahn-Stoßen, engl.
tooth butt) ergebende Bedingungen (Zahnstoßteilbedingungen) erfasst werden;
- b) das Auftreten des Zahnstoßzustandes basierend auf den
Zahnstoßteilbedingungen
festgestellt wird;
- c) mit dem Auftreten des Zahnstoßzustandes eine automatische
Steuerung des Motors durch den Controller angeordnet wird;
- d) nach dem Auftreten des Zahnstoßzustandes wenigstens periodisch
die Zahnstoßteilbedingungen überprüft werden
und die automatische Steuerung des Motors durch den Controller beendet wird,
falls eine beliebige Zahnstoßteilbedingung nicht
erfüllt
ist;
- e) automatisch die Motordrehzahl mit einer ersten Anstiegsrate
unter der Steuerung durch den Controller er höht wird, bis entweder eine
erste Zielmotordrehzahl oder eine erste abgelaufene Zielanstiegszeit
erreicht ist;
- f) die Motordrehzahl automatisch auf eine Leerlaufdrehzahl erniedrigt
wird, wenn entweder die erste Zielmotordrehzahl oder die erste abgelaufene
Zielanstiegszeit unter der Steuerung des Controllers erreicht wird;
- g) falls das Getriebe nach der Reduktion der Motordrehzahl auf
die Leerlaufdrehzahl in einem Zahnstoßzustand bleibt, die Motordrehzahl
unter der Steuerung durch den Controller mit einer zweiten Anstiegsrate
erneut automatisch bis auf einen Maximalwert erhöht wird, der durch entweder
eine zweite Zielmotordrehzahl oder eine zweite abgelaufene Zielanstiegszeit
festgelegt ist;
- h) beim Erreichen entweder der zweiten Zielmotordrehzahl oder
der zweiten abgelaufenen Zielanstiegszeit unter der Steuerung durch
den Controller die Motordrehzahl automatisch auf eine Leerlaufdrehzahl
erniedrigt wird und
- i) die automatische Steuerung des Motors durch den Controller
abgeschaltet wird.
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Das
Verfahren kann ferner wie folgt im Einzelnen angegeben werden:
- Schritt c): Übertragung der Motorsteuerung
an eine Stoßschutzroutine
innerhalb des Systemcontrollers mit dem Auftreten des Zahnstoßzustandes;
- Schritt d): wenigstens eine periodische Überprüfung der Zahnstoßteilbedingungen
während
der Ausführung
der
- Stoßschutzroutine
und Verlassen der Stoßschutzroutine,
falls eine beliebige der Zahnstoßteilbedingungen nicht erfüllt ist;
- Schritt g): falls das Getriebe nach der Reduktion der Motordrehzahl
auf die Leerlaufdrehzahl in einem Zahnstoßzustand bleibt, erneute automatische
Erhöhung
der Motordrehzahl unter der Steuerung der Stoßschutzroutine mit einer zweiten
Anstiegsrate bis zu einem Maximalwert, der durch entweder eine zweite
Zielmotordrehzahl oder eine zweite abgelaufene Zielanstiegszeit
festgelegt ist;
- Schritt i): Abschaltung der automatischen Steuerung des Motors
durch den Controller.
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Ein
Steuerungssystem zur Steuerung eines automatisierten Fahrzeuggetriebesystems,
um einen Zahnstoßzustand
zu überwinden,
ist hier beschrieben. Das automatisierte Getriebesystem enthält einen
Verbrennungsmotor mit einem Motorausgangselement, ein mehrgängiges Geschwindigkeitswechselgetriebe
mit einer Eingangswelle, eine Fliehkraft-Reibungskupplung zur antriebsmäßigen Verbindung
des Motorausgangselementes mit der Eingangswelle, eine Drossel,
die auf eine vom Fahrzeugführer
vorgegebene Anforderung eines Motorkraftstoffbelieferungsgrades
anspricht, und einen Systemcontroller. Der Systemcontroller empfängt Eingangssignale,
einschließlich
zweier oder mehrerer Signale über
(i) die Motordrehzahl, (ii) Drossel-/Fahrpedalstellung, (iii) eingelegte
Getriebegangstufe, (iv) Eingangswellendrehzahl, (v) Fahrzeuggeschwindigkeit,
(vi) eine Stellung von Klauenkupplungselementen und (vii) Schaltsignale,
die einen Versuch kennzeichnen, einen Gang in dem Getriebe zu schalten.
Der Systemcontroller weist wenigstens einen Betriebsmodus zur gezielten
Steuerung der Motorkraftstoffbelieferung auf, um wenigstens entweder
die Motordrehzahl und/oder das Motordrehmoment zu steuern. Der Systemcontroller
verarbeitet diese Signale entsprechend logischen Regeln, um Ausgangsbefehlssignale
an Systemaktuatoren, einschließlich
wenigstens eines Motorcontrollers, auszugeben. Das Steuerungssystem
enthält
logische Schritte, die dazu dienen, um:
- a)
bestimmte Zahnstoßteilbedingungen
zu erfassen;
- b) das Auftreten des Zahnstoßzustandes basierend auf den
Zahnstoßteilbedingungen
festzustellen;
- c) mit dem Auftreten des Zahnstoßzustandes eine automatische
Steuerung des Motors durch den Controller anzuordnen;
- d) nach dem Auftreten des Zahnstoßzustandes wenigstens periodisch
die Zahnstoßteilbedingungen
zu überprüfen und
die automatische Steuerung des Motors durch den Controller zu beenden,
falls eine beliebige Zahnstoßteilbedingung nicht
erfüllt
ist;
- e) automatisch die Motordrehzahl mit einer ersten Anstiegsrate
unter der Steuerung durch den Controller zu erhöhen, bis entweder eine erste
Zielmotordrehzahl oder eine erste abgelaufene Zielanstiegszeit erreicht
ist;
- f) die Motordrehzahl automatisch auf eine Leerlaufdrehzahl zu
erniedrigen, wenn entweder die erste Zielmotordrehzahl oder die
erste abgelaufene Zielanstiegszeit unter der Steuerung durch den Controller
erreicht wird;
- g) falls das Getriebe nach der Reduktion der Motordrehzahl auf
die Leerlaufdrehzahl in einem Zahnstoßzustand bleibt, die Motordrehzahl
unter der Steuerung des Controllers mit einer zweiten Anstiegsrate
erneut automatisch bis auf einen Maximalwert zu erhöhen, der
durch entweder eine zweite Zielmotordrehzahl oder eine zweite abgelaufene
Zielanstiegszeit festgelegt ist;
- h) beim Erreichen entweder der zweiten Zielmotordrehzahl oder
der zweiten abgelaufenen Zielanstiegszeit unter der Steuerung des
Controllers die Motordrehzahl automatisch auf eine Leerlaufdrehzahl
zu erniedrigen; und
- i) die automatische Steuerung des Motors durch den Controller
abzuschalten.
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Diese
und weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich
beim Lesen der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung des Fahrzeugantriebsstranges, das
die Fliehkraftkupplung und Motorkraftstoffzufuhrsteuerung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung in Form eines Graphen unter Veranschaulichung
der Klemmkrafteigenschaften der Fliehkraftkupplung gemäß der vorliegenden
Erfindung bei unterschiedlichen Motordrehzahlen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung der Zielmotordrehzahlen für unterschiedliche
Drossel-/Fahrpedalstellungen beim Fahrzeugstart für das System
gemäß der vorliegenden
Erfindung, in graphischer Form.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf die Abdeckung und den Fliehkraftmechanismus
der erfindungsgemäßen Kupplung
in einer ausschnittsweisen Schnittdarstellung.
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5 zeigt
eine zum Teil aufgeschnittene Darstellung des Rollen-, Rampen- und
Federmechanismus zur Klemmkraftbegrenzung, wie er gemeinsam mit
dem Fliehkraftmechanismus verwendet wird.
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6A und 6B zeigen
Ausschnittsdarstellungen, die die Stellung der Fliehgewichte in
der radial vollständig
inneren Position bei ausgerückter Kupplung
bzw. der radial vollständig äußeren Position
bei vollständig
eingerückter
Kupplung veranschaulichen.
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7 zeigt
eine schematisierte Teilschnittsansicht der vorliegenden Erfindung.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung der durch den Controller eingesetzten
Logik zur Feststellung, ob es geeignet oder nicht geeignet ist,
die Motordrehzahl zu begrenzen, um einen Kupplungseingriff zu verhindern,
in Form eines Flussdiagramms.
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9A, 9B und 9C zeigen
schematische Darstellungen der durch den Controller eingesetzten
Logik, um einen Zahnstoßzustand
zu identifizieren und zu überwinden,
in Form eines Flussdiagramms.
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10 zeigt
eine schematische Darstellung eines Graphen einer für die Kupplung
gewünschten Motordrehzahl
in Abhängigkeit
von der Zeit, wie dies durch die Logik festgelegt wird, die durch
den Controller eingesetzt wird, um einen Zahnstoßzustand zu überwinden.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Ein
wenigstens teilweise automatisiertes Fahrzeugantriebsstrangsystem 10,
das die fliehkraftbetätigte
Reibungshauptkupplung und Steuerung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet, ist in 1 in einer schematisierten Darstellung
veranschaulicht. Das System 10 kann ein vollautomatisiertes,
wie beispielsweise aus der US-Patentschrift 4 361 060 ersichtlich,
ein teilweise automatisiertes, wie beispielsweise aus den US-Patentschriften
Nr. 4 648 290 und 5 409 432 ersichtlich, oder ein manuell geschaltetes
System mit Hilfsunterstützung
durch einen Controller sein, wie es beispielsweise aus den US-Patentschriften
Nr. 4 850 236, 5 582 558, 5 735 771 und 6 015 366 zu ersehen ist.
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In
dem System 10 ist ein mehrgängiges Getriebe 12,
das eine Hauptgetriebegruppe 14 aufweist, die mit einer
Hilfsgetriebegruppe 16 der Split-Bauart verbunden ist,
mit einem Verbrennungsmotor 18, beispielsweise einem allgemein
bekannten Benzin- oder Dieselmotor, über eine Fliehkraft-Hauptreibungskupplung 20 gemäß der vorliegenden
Erfindung antriebsmäßig verbunden.
Das Getriebe 12 kann, um ein Beispiel anzugeben, von der
Art sein, die im Stand der Technik allgemein bekannt ist und durch die
Anmelderin der vorliegenden Anmeldung, die EATON CORPORATION, unter
der Handelsmarke „Super-10" und „Lightning" verkauft wird und
die in größerer Einzelheit
in den US-Patentschriften Nr. 4 754 665, 6 015 366, 5 370 013, 5
974 906 und 5 974 354 veranschaulicht ist. Derartige Getriebe 12 können alternativ
ohne eine Hilfsgetriebegruppe 16 der Split-Bauart ausgeführt sein.
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Der
Motor 18 enthält
eine Kurbelwelle 22, die an einem Antriebselement 60 der
Fliehkraft-Hauptkupplung 20 befestigt ist, das mit einem
Abtriebselement 62 in Eingriff oder außer Eingriff kommt, das an der
Eingangswelle 28 des Getriebes befestigt ist. Eine Getriebeausgangswelle 30 ragt
von der Hilfsgetriebegruppe 16 weg, um beispielsweise über eine Antriebsachse 31 oder
ein Verteilergetriebe eine Antriebsverbindung zu den Antriebsrädern des
Fahrzeugs zu schaffen.
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Die
Ausdrücke „eingerückt" oder „in Eingriff" und „ausgerückt" oder „außer Eingriff", wie sie in Verbindung
mit einer Hauptreibungskupplung verwendet werden, beziehen sich
auf die Fähigkeit
bzw, mangelnde Fähigkeit
der Kupplung, ein Drehmoment einer wesentlichen Stärke zu übertragen.
Ein eher zufälliger
Kontakt der Reibflächen
wird, wenn nicht wenigstens eine minimale Klemmkraft auftritt, nicht
als eingerückter
oder Eingriffszustand betrachtet.
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Wie
aus der 1 ersichtlich, benötigt die Fliehkraftkupplung 20 keinen
externen Kupplungsaktuator und wird in Abhängigkeit von der Drehzahl (ES)
des Motors betätigt.
Die Fliehkraftkupplung 20 benötigt auch keine Verbindungen
zu funktionsgemäßen Gestängen, Befehlssignaleingängen, zu
einer Leistungselektronik und/oder Druckluft- und/oder Hydraulikleitungen.
Während
die wirtschaftlichste Anwendung der vorliegenden Erfindung mit einer
trockenlaufenden Kupp lung erreicht wird; ist die vorliegende Erfindung
ebenfalls auf die Technologie von nasslaufenden Kupplungen anwendbar.
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Das
Getriebesystem 10 enthält
ferner Drehzahlsensoren 32 zur Erfassung der Motordrehzahl (ES), 34 zur
Erfassung der Eingangswellendrehzahl (IS) und 36 zur Erfassung
der Ausgangswellendrehzahl (OS) und zur Bereitstellung hierfür kennzeichnender
Signale. Ein Sensor 37 liefert ein Signal THL, das die
Stellung des Fahrpedals 39 oder die Drehmomentanforderung
kennzeichnet. Das Signal ist gewöhnlich
ein prozentualer Anteil (zwischen 0% und 100) des vollständigen Fahrpedal-/Drosselstellwegs. Der
Motor 18 ist elektronisch gesteuert. In einer beispielhaften
Ausführungsform
enthält
der Motor 18 einen elektronisch ansprechenden Motorcontroller 38.
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Ein
X-Y-Schaltaktuator 40, der beispielsweise nach einer der
in den US-Patentschriften Nr. 5 481 170, 5 281 902, 4 899 609 und
4 821 590 veranschaulichten Arten ausgebildet sein kann, kann vorgesehen
sein, um die Hauptgruppe und/oder die Hilfsgruppe des Getriebes
automatisiert oder elektrisch betätigt (Shift-By-Wire) zu schalten.
Ein beispielhafter Aktuator weist ein Paar elektrisch betätigter Motoren
oder Servomotoren, die das Getriebe über eine mechanische Schnittstelle
schalten. Eine Schaltauswahlvorrichtung 42 ermöglicht dem
Fahrzeugführer,
einen Betriebsmodus auszuwählen,
und liefert ein Signal GRT, das die Gangübersetzung
des gewünschten
Ganges oder eine Zielgangstufe kennzeichnet. Die Schaltauswahlvorrichtung 42,
wie sie in 1 veranschaulicht ist, weist
mehrere Gangbereichsknöpfe,
die durch den Fahrzeugführer
ausgewählt
werden können.
Die Schaltauswahlvorrichtung 42 könnte alternativ andere, nicht
veranschaulichte Formen, beispielsweise die eines Gangschalthebels, der
einen Schaltknauf aufweist, einnehmen. Der Hebel kann zwischen Stellungen,
die den Gangbereichen entsprechen, gekippt werden.
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Der
Motorcontroller 38 und der X-Y-Schaltaktuator 40 tauschen
durch das System über
eine elektronische Steuereinheit (ECU) 44 und eine Getriebe-ECU 46 sowie
eine System-ECU 50 Daten aus. Die Motor-ECU 44 und
die System-ECU 50 kommunizieren
miteinander über
einen ersten Multiplexdatenbus 52, der einen geeigneten
Kommunikationsprotokoll, wie beispielsweise SAE J-1922, SAE J-1939,
ISO 11898 oder dergleichen, einsetzt. Die Getriebe-ECU 46 und
die System-ECU 50 kommunizieren in ähnlicher Weise über einen
zweiten Multiplexdatenbus 53 miteinander. Es sollte verständlich sein,
dass die Erfindung gleich gut funktioniert, wenn eine oder mehrere
der ECUs 44, 46 und 50 miteinander kombiniert
werden.
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Die
ECUs 44, 46, und 50 sind vorzugsweise durch
eine Mikroprozessor basierte Steuereinheit von der Art gebildet,
wie sie in den US-Patentschriften Nr. 4 595 986 und 4 361 065 veranschaulicht
ist. Die ECUs 44, 46, 50 empfangen Eingangssignale von
dem Drossel-/Fahrpedalstellungssensor 37, den Drehzahlsensoren 32, 34 und 36 über herkömmliche elektrische
Signale und Leistung leitende Elemente 54, beispielsweise
Kabeldrähte.
Die ECUs 44, 46, 50 verarbeiten derartige
Signale entsprechend vorbestimmten logischen Regeln, um Ausgangsbefehlssignale
an Systemaktuatoren, beispielsweise den Motorcontroller 38,
den Schaltaktuator 40 und dergleichen, über die Leitungselemente 54 auszugeben. Die
ECUs 44, 46, 50 können ferner einander anweisen,
Befehlssignale auszugeben. Das Kommunikationsprotokoll kann eine
Priorität
derartiger Befehle festlegen. Die ECUs spei chern Steuerungsalgorithmen
oder Programme zur Steuerung des Motors, des Getriebes und der Kupplung.
Einzelheiten des Kupplungsalgorithmus sind nachstehend beschrieben.
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Auf
bekannte Weise ist es zur Ausrückung einer
Klauenkupplung in einem mechanischen Fahrzeuggetriebe, insbesondere
in einem Schwerlastfahrzeug, erforderlich, die bei der eingerückten Klauenkupplung
vorhandene drehmomentinduzierte Schaltblockade aufzuheben. Falls
ein Öffnen
der Hauptreibungskupplung 20 nicht erwünscht ist, kann die drehmomentinduzierte
Schaltblockade aufgehoben werden, indem der Motor derart mit Kraftstoff versorgt
wird, um ein angenommenes Antriebsstrang-Nullmoment zu bewirken
und/oder Drehmomentumkehrungen zu erzwingen, die zwangsläufig Übergänge durch
den Nullmomentwert des Antriebsstrangs ergeben.
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Voll-
oder teilautomatisierte mechanische Getriebesysteme, die bei einer
Feststellung, dass ein Schaltvorgang aus einer momentan eingelegten Gangstufe
in den Leerlauf und anschließend
in eine Zielgangstufe erwünscht
ist, unter Beibehaltung der Hauptreibungskupplung des Fahrzeugs
im eingerückten
Zustand die automatische Kraftstoffzufuhrsteuerung einleiten, um über der
auszurückenden Klauenkupplung
ein reduziertes Drehmoment zu bewirken, sind aus dem Stand der Technik
bekannt, wie aus den oben erwähnten
US-Patentschriften
Nr. 4 850 236, 5 582 558, 5 735 771, 5 775 639, 6 015 366 und 6
126 570 ersichtlich. Eine Schaltung bei eingerückt bleibender Hauptkupplung
wird in vielen Situationen bevorzugt, da derartige Schaltungen dazu
neigen, eine höhere
Schaltqualität
zu bieten und/oder weniger Verschleiß in dem Antriebsstrang zu
verursachen. Zu diesen Systemen gehören Systeme, die versuchen,
den Motor derart mit Kraftstoff zu beliefern, um ein Antriebsstrang-Null moment
zu erreichen und aufrechtzuerhalten, vgl. US-Patentschrift 4 593 580,
sowie Systeme, die den Motor derart mit Kraftstoff versorgen, um
eine oder mehrere Drehmomentumkehrungen zu erzwingen, vgl. US-Patentschrift
4 850 236. Bei einer Erfassung eines Leerlaufzustands des Getriebes
wird die Kupplung 20 im eingerückten Zustand
gehalten und die Motordrehzahl angewiesen, eine für das Einlegen
einer gewünschten
oder Zielgangstufe im Wesentlichen synchrone Drehzahl anzunehmen
(ES = OS × GRT).
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Eine
Steuerung des Motordrehmomentes, um ein gewünschtes Ausgangs- oder Motorschwungradmoment
zu erreichen, ist an sich bekannt, wie aus der US-Patentschrift
5 620 392 ersichtlich. Das Motordrehmoment, wie es hier verwendet
wird, bezieht sich auf einen Wert, der ein Motordrehmoment, gewöhnlich das
Bruttogesamtmotormoment, kennzeichnet und von dem aus ein Ausgangs-
oder Schwungradmoment berechnet oder geschätzt werden kann. Die Beziehung
zwischen dem Gesamtmotormoment und dem Schwungradmoment ist in den US-Patentschriften
Nr. 5 509 867 und 5 490 063 erläutert.
Ein Motordrehmomentwert kann unter Verwendung mehrerer Betriebsparameter,
einschließlich der
Kraftstoffströmungsrate,
Luftströmungsrate
und Lufttemperatur geschätzt
werden.
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Um
ein Beispiel anzugeben, Datenlinks, die SAE J-1939 oder einem ähnlichen
Protokoll entsprechen, ermöglichen
der ECU 50, über
den Datenlink Befehlssignale auszugeben, damit der Motor gemäß einem
beliebigen von verschiedenen Modi mit Kraftstoff versorgt wird,
wie beispielsweise
- i) entsprechend der vom
Fahrzeugführer
vorgegebenen Einstellung des Fahrpedals oder der Drossel,
- ii) derart, um eine befohlene Motordrehzahl oder Zielmotordrehzahl
zu erreichen (ES = EST),
- iii) derart, um ein befohlenes Motordrehmoment oder Zielmotordrehmoment
zu erreichen (ET = ETT) und
- iv) derart, um die Motordrehzahl oder das Motordrehmoment unterhalb
von Grenzwerten zu halten (ES < ESMAX und/oder ET < ETMAX).
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Es
können
viele Eingangs-/Datensignale wie beispielsweise die Motordrehzahl
(ES), das Motordrehmoment (ET) und dergleichen, ebenfalls durch den
Bus 52 und die Leitungselemente 54 übertragen werden.
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Der
Aufbau der Fliehkraftkupplung 20, wie er am besten in den 4–7 veranschaulicht
ist, ist nachstehend in größeren Einzelheiten
beschrieben. Die Kupplung 20 enthält das Eingangs- oder Antriebselement 60,
das drehfest an der Motorkurbelwelle 22 (gewöhnlich an
dem Motorschwungrad) angebracht ist, während das Ausgangs- oder Abtriebselement 62 auf
der Getriebeeingangswelle 28 drehfest angebracht ist. Auf
bekannte Weise führt
eine Rotationsbewegung des Eingangselementes 60 dazu, dass
die Kupplung 20 einrückt
und den Motorausgang, gewöhnlich
ein Motorschwungrad oder dergleichen, an die Getriebeeingangswelle 28 antriebsmäßig ankuppelt.
Die Klemmkraft und somit die Drehmomentübertragungskapazität der Kupplung 20 sind eine
Funktion der Drehzahl (ES) des Motors 18 und des Kupplungseingangselementes 60.
Die Kupplung 20 sollte einen anfänglichen Eingriffszustand bei
einer Motordrehzahl erreichen, die geringfügig größer ist als die Motorleerlaufdrehzahl.
Die Kupplung 20 sollte bei einer Motordrehzahl vollständig einrücken, die
kleiner ist als die Motordrehzahl, bei der ein erstes Hochschalten
erforderlich ist. Anders als bei typischen durch eine Feder vorgespannten
Hauptreibungskupplungen, die normalerweise eingerückt sind,
wird die Kupplung 20 bei niedrigen Motordrehzahlen ausgerückt.
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Um
einen einwandfreien Fahrzeugstart und eine dynamische Schaltung
bei eingerückter
Hauptkupplung 20 zu ermöglichen,
sollte die Kupplung 20, wenn sie einmal vollständig eingerückt ist,
bei Motordrehzahlen, die größer sind
als (i) die höchste
erwartete Drehzahl, bei der Herunterschaltvorgänge eingeleitet werden, und
(ii) die minimal erwartete Motordrehzahl nach einem Hochschaltvorgang
in dem eingerückten
Zustand verbleiben. Der anfängliche
Eingriffszustand ist die Drehmoment übertragende Anfangsberührung der
Kupplungsreibflächen,
wie dies den US-Patentschriften Nr. 4 646 891 und 6 022 295 zu entnehmen
ist. Eine Logik, die dazu dient, lediglich einfache oder Gangstufen überspringende
Hochschaltungen nur dann einzuleiten, wenn die erwartete Motordrehzahl
bei Vollendung des Schaltvorgangs einen minimalen Referenzwert übersteigt,
ist aus den US-Patentschriften
Nr. 6 113 516 und 6 149 545 entnehmbar.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung der Klemmkraft einer beispielhaften
Ausführungsform der
Kupplung 20 und somit die Drehmomentübertragungskapazität bei unterschiedlichen
Motordrehzahlen.
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In
dem veranschaulichten Beispiel bildet das System 10 einen
Antriebsstrang für
Schwerlastfahrzeuge, während
der Motor 18 ein elektronisch gesteuerter Dieselmotor ist,
der eine Leerlaufdrehzahl von ungefähr 600 U/min bis 700 U/min, Punkt 64,
und eine abgeregelte Spitzendrehzahl von ungefähr 1800 U/min bis 2000 U/min
aufweist. In der beispielhafter Ausführungsform kommt die Kupplung 20 in
anfänglichen
Eingriff bei einer Drehzahl von ungefähr 750 U/min, Punkt 66 (ESIE), die geringfügig über der Leerlaufdrehzahl liegt,
und weist eine zunehmende Klemmkraft, Linie 70, auf, wenn
die Motordrehzahl steigt. Die Kupplung ist bei oder unterhalb der
gekappten maximalen Klemmkraft von 17,8 kN (4000 Pfund) bei ungefähr 1400
U/min, Punkt 72, vollständig
eingerückt.
Bei der maximalen Klemmbelastung, die ausgewählt ist, um die Kupplung unter
extremen Bedingungen vollständig
zu schließen
oder zu verriegeln (d.h. im Wesentlichen kein Schlupf bei Drehmomentbelastungen,
die wesentlich größer sind
als die erwarteten Drehmomentbelastungen) bleibt die Kupplung 20 geschlossen,
Linien 74 und 76, bis die Motordrehzahl auf einen
Wert unterhalb von 850 U/min fällt,
um den Entkopplungs- oder Freigabepunkt 78 zu erreichen.
An dem Entkopplungspunkt 78 rückt die Kupplung 20 bei
sinkender Motordrehzahl sehr schnell aus, Linie 80, um
ein Abwürgen
des Motors zu verhindern.
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Die
Drehzahl von 850 U/min liegt unterhalb von (i) der minimalen Motordrehzahl,
bei der Herunterschaltungen angefordert werden, und (ii) der bei Vollendung
einer Hochschaltung minimal erwarteten Motordrehzahl, bei der ein
einfacher oder Gangstufen überspringender
Hochschaltvorgang eingeleitet wird. Vgl. US-Patentschrift 6 149
545. Demgemäß ermöglicht eine
Fliehkraftkupplung 20, die die in 2 angezeigten
charakteristischen Verhaltenseigenschaften aufweist, einen sanften
regulierten Fahrzeugstart und stellt sicher, dass die Kupplung für dynamisches
Hochschalten und Herunterschalten eingerückt bleibt.
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Der
Aufbau einer beispielhaften Ausführungsform
der Fliehkraftkupplung 20 ist aus den 4, 5, 6A, 6B und 7 ersichtlich, auf
die Bezug genommen wird. Die Kupplung 20 enthält eine
Kupplungsdeckelanordnung 100, eine Reibscheibeneinrichtung 102,
eine Zwischendruckplatte 104 und eine Reibscheibeneinrichtung 106.
Wie von herkömmlichen
Kupplungen allgemein bekannt, sind die Deckelanordnung 100 eine
Hauptdruckplatte 130 und die Zwischendruckplatte 104 an
einem Schwungrad 136 mit diesem drehbar montiert und weisen
den Antriebsabschnitt 60 der Kupplung auf. Die Reibscheibeneinrichtungen 102 und 106 sind
gewöhnlich über eine
Keilverzahnung an der Getriebeeingangswelle 28 befestigt
und umfassen den Abtriebsabschnitt 62 der Kupplung.
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Ein
kuppelnder Abschnitt 20A der Kupplung 20 ist in
Aufbau und Funktion entsprechenden Abschnitten existierender Zweiplattenkupplungen ähnlich.
Im Unterschied zu herkömmlichen
Zweiplattenkupplungen enthält
die Deckeleinrichtung 100 jedoch vier Fliehgewichte 110,
die über
Schwenkzapfen 112 schwenkbar an der Deckeleinrichtung 100 gelagert sind.
Rückstellfedern 114 spannen
die Fliehgewichte 110 radial nach innen vor, damit diese
an Anschlägen 116 ruhen,
(vgl. 6A). Ein Anschlagselement 118 begrenzt
die radial nach außen
gerichtete Bewegung der Fliehgewichte 110 (vgl. 6B).
Wenn der Motor und die Deckeleinrichtung 100 rotieren,
führt die
Wirkung der Fliehkraft dazu, dass sich die Fliehgewichte 110 entgegen
der Vorspannkraft der Federn 114 von der Stellung gemäß 6A zu
der Stellung gemäß 6B bewegen.
Die Fliehgewichte 110 tragen jeweils eine oder mehrere
Rollen 120 oder funktionsmäßig ähnliche Keil- oder Klemmverbindungselemente,
die zwischen einer Auflagedruckfläche und einer Rampe wirken,
um eine axiale Klemmkraft zur Einrückung der Hauptreibungskupplung 20 be reitzustellen. 7 zeigt
eine schematische Darstellung der Betriebselemente, auf die die
Rollen 120 einwirken. Die Verwendung von zwei in Axialrichtung
zueinander ausgerichteten Rollen 120 ist insofern vorteilhaft,
weil sie die axiale Reaktionskraft der Fliehgewichte an den Schwenkzapfen 112 im
Wesentlichen beseitigt. Die Elemente der Kupplung 20 sind
ausschnittsweise in 7 veranschaulicht, wie sie um die
Drehachse 122 der Eingangswelle 28 rotieren.
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Die
Rollen 120 sind zwischen einer im Wesentlichen ebenen Fläche 124 einer
ortsfesten Druckaufnahmeplatte 125 und einer rampenartigen Fläche 126 einer
axial verschiebbaren Rampenplatte 128 aufgenommen. Alternativ
kann die Fläche 124 rampenförmig gestaltet
und/oder das Klemmverbindungselement durch eine keilförmige Konfiguration gebildet
sein. Es können
andere Keilverbindungskonfigurationen verwendet werden. Die Druckaufnahmeplatte
kann manuell und/oder automatisch mittels einer Einstelleinrichtung 125A einstellbar
sein, um Verschleiß oder
dergleichen auszugleichen. Die Rampenplatte 128 wirkt auf
eine axial verschiebbare Hauptdruckplatte 130 über ein
vorgespanntes Federelement 132, wie beispielsweise eine
Membranfeder ein, das die von der Rampenplatte 128 der
Druckplatte 130 zugeführte
Axialkraft begrenzt. Die Hauptdruckplatte 130 übt eine
Klemmkraft CF auf die Reibbelege 134 der Reibscheiben 102, 106 aus,
die zwischen einer Fläche 130A der
Hauptdruckplatte 130 und der Zwischendruckplatte 104 sowie
zwischen der Zwischendruckplatte 104 und einer Fläche 136A des
Motorschwungrads 136 festgelegt sind. Die Nabenabschnitte 140 und 142 der
Reibscheiben 102 bzw. 106 sind geeignet angepasst,
um über
eine Keilverzahnung an der Eingangswelle 28 drehfest befestigt
zu werden, während
die Platten 125, 128, 130 und 104 gemeinsam
mit dem Motorschwungrad 136 rotieren.
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Im
Ruhezustand steht eine der Rollen 120 mit dem vertieften
Abschnitt 146 der Fläche 126 in Verbindung
und übt
keine nach links wirkende axiale Klemmkraft auf die Reibbeläge aus.
Sobald sich die Rolle ausreichend radial nach außen bewegt und auf den rampenartigen
Abschnitt 148 der Rampenfläche 126 auftrifft,
wird eine zunehmende axiale Klemmkraft ausgeübt (vgl. Linie 70 in 2).
Wenn sich die Rolle weiter radial nach außen auf dem flach ausgedehnten
Abschnitt 150 der Rampenfläche 126 bewegt, bleibt
die Klemmkraft bei einem gekappten, oberen Wert (vgl. Linien 74 und 76 nach 2),
wie er durch die Vorspannfeder 132 begrenzt ist. Es ist aus
dem Stand der Technik bekannt, eine Kraft auf eine Feder auszuüben, um
die angewandte Maximalkraft zu begrenzen, wie aus der US-Patentschrift
5 901 823 ersehen werden kann.
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Um
die Rollen 120 den Rampenabschnitt 148 hinauf
bis zu dem flachen oder ebenen Abschnitt 150 zu verlagern,
ist eine größere Fliehkraft 152 erforderlich
als diejenige, die erforderlich ist, um die Rollen 120 auf
dem ebenen Abschnitt gegen die Wirkung der Federkraft 154 von
den Rückstellfedern 114 zu
halten. Dies ist der Grund für
die Differenz zwischen dem Wert der Motordrehzahl bei der anfänglichen
maximalen Klemmkraft, Punkt 72 in 2, und dem
Motordrehzahlwert zum Ausrücken,
Punkt 78 in 2. Hintere Abschrägungen und/oder
Ausnehmungen können
der Fläche 150 und/oder
der Neigungsfläche
der Rampe 148 und/oder dem ebenen Abschnitt 150 hinzugefügt werden,
und die relativen Massen und/oder die Federkonstante der Feder 114 können verändert werden,
um die Motordrehzahl beim Ausrückvorgang,
Punkt 78 in 2, zu verändern.
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Auf
bekannte Weise ist zum Starten eines Schwerlast fahrzeugs, was gewöhnlich in
einer Startgangstufe (d.h. bei einem relativ hohen Übersetzungsverhältnis zwischen
der Eingangswellendrehzahl und der Ausgangswellendrehzahl) geschieht,
an der Eingangswelle weniger Drehmoment erforderlich (z.B. 814 bis
1220 Nm (600 bis 900 Fußpfund),
abhängig
von der Steigung) als benötigt
wird, um das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten in Bewegung zu
halten. Gewöhnliche
Dieselmotoren für Schwerlastfahrzeuge
weisen ein maximales Ausgangsdrehmoment von ungefähr 1898
bis 2983 Nm (1400 bis 2200 Fußpfund)
bei einer Drehzahl des maximalen Drehmoments auf.
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Für eine Ausführungsform
der Hauptreibungskupplung 20 ergibt eine Klemmkraft von
4482 N (1000 Pfund) eine Drehmomentübertragungskapazität von ungefähr 814 bis
949 Nm (600 bis 700 Fußpfund),
während
eine Klemmkraft von 17793 N (4000 Pfund) eine Drehmomentübertragungskapazität von 4068
Nm (3000 Fußpfund)
ergibt, die weit über
der Drehmomentlieferkapazität
des Motors und der Übertragungskapazität des Antriebsstrangs
liegt und eine größere Sicherheitsreserve
zur Verfügung
stellt, wenn sich die Kupplung in dem obersten Klemmbelastungszustand,
Linien 74 und 76 in 2, befindet.
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Während eines
Anfahrvorgangs eines Fahrzeugs, d.h. beim Starten des Fahrzeugs
aus dem Stillstand, sollte die Kupplung 20 bei einer Drehzahl zwischen
ungefähr
750 U/min und 950 U/min vollständig
schließen,
wobei die genaue Drehzahl von Faktoren abhängt, wie beispielsweise, ob
das Fahrzeug auf einer steilen Steigung in Bewegung gesetzt wird.
Ein Kupplungsschluss tritt auf einer steilen Steigung bei einem
höheren
Drehmomentwert auf. In dem Fahrzeuganfahrmodus, d.h. wenn das Fahrzeug angehalten
ist oder sich mit einer sehr niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeit bewegt,
ist die Kupplung 20 nicht vollständig eingerückt, und es ist eine Startgangstufe
(gewöhnlich
der Rückwärtsgang,
der erste oder zweite Gang in einem Getriebe mit zehn Vorwärtsgängen) eingelegt.
Die Steuerungslogik gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet in einem Anfahrmodus, der nachstehend beschrieben
werden soll.
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Es
wird ein Kupplungssteuerungsalgorithmus dazu verwendet, das Einrücken der
Kupplung 20 zu steuern. Der Kupplungssteuerungsalgorithmus hilft,
einen Fahrzeugstart und Schaltvorgang zu erleichtern. Obwohl er
als der Kupplungssteuerungsalgorithmus bezeichnet wird, wirkt er
wechselweise mit dem Getriebealgorithmus und dem Motoralgorithmus,
um den Motor unter bestimmten Umständen zu steuern, da die Einrückung der
Kupplung in erster Linie von der Motordrehzahl abhängt. Unter
derartigen Umständen
kann der Kupplungsalgorithmus die anderen Algorithmen, wie auch
Fahrereingaben, außer Kraft
setzen.
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Im
Allgemeinen steuert der Kupplungssteuerungsalgorithmus aktiv den
Motor und steuert dadurch das Wiedereinrücken der Kupplung, wenn entweder
die Kupplung ausgerückt
ist oder sich das Fahrzeug nicht bewegt. Eine Ausnahme von diesem besteht,
wenn der Parameter FAHRERAUSWAHL = LEERLAUF, d.h., wenn der Fahrer
den Leerlauf als den Gangbereich auswählt. Wenn der Leerlauf ausgewählt ist,
gibt das System 10 den Motor von der Steuerung durch den
Kupplungsalgorithmus frei, da die Einrückung oder Ausrückung der
Kupplung 20 ohne Einfluss ist. Eine Ausnahme zu dieser
Ausnahme tritt jedoch dann auf, wenn eine Eingangswellenrotation
beim anfänglichen
Systemstart nicht detektiert wird. Beim anfänglichen Systemstart ist der
Leerlauf immer der ausgewählte
Gangbereich. Falls eine Eingangswellenrotation nicht detektiert
wird, falls EINGANGSWELLENDREHZAHL (IS) < 100 U/min, dann soll der Kupplungsalgorithmus
eine Steigerung der Motordrehzahl in der gleichen Weise anfordern, wie
sie nachstehend in der Stoßschutzsteuerungsroutine
eingesetzt wird. Das System fährt
fort, die MOTORDREHZAHL (ES) zu erhöhen, bis der Parameter EINGANG ÜBER MINIMUM
(eine Statusmeldung, die anzeigt, ob die Eingangswellendrehzahl (IS)
größer ist
als 100 U/min) gleich WAHR ist. Dies wird getan, um zu helfen, die
Motordrehzahl (ES) zu erreichen, bei der eine Kupplungseinrückung eingeleitet
wird, und um sicherzustellen, dass der Eingangswellendrehzahlsensor 34 funktioniert.
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Beim
Starten oder Anfahrvorgang eines Fahrzeugs aus dem Stillstand ist
es erforderlich, das Getriebe in einen Antriebsgangbereich zu platzieren und
eine der Klauenkupplungen in Eingriff zu bringen. Es ist jedoch
verständlich,
dass in einem Fahrzeugstillstandzustand die Einrückung einer Klauenkupplung
in einem Getriebe 12, das eine Fliehkraftkupplung 20 verwendet,
eine Begrenzung der Drehzahl des Motors erfordern kann, um sicherzustellen, dass
die Kupplung 20 ausgerückt
ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Motorsteuerungssystem
den Motor 18 als Reaktion auf eine Bedingung, beispielsweise
einen Kaltstart, bei einer erhöhten
Drehzahl betreibt.
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Falls
der Versuch, in einen Gang zu schalten, unter Fahrzeugstillstandbedingung
vorgenommen wird, muss die Motordrehzahl unter derjenigen liegen,
bei der die Kupplung 20 beginnt, in Eingriff zu kommen,
um sicherzustellen, dass die Eingangswelle und die Klauenkupplungen
aufhören
können
umzulaufen. Der Kupplungsalgorithmus entsprechend der in dem Flussdiagramm
nach 8 veranschaulichten beispielhaften Logik begrenzt
die Motordrehzahl, falls die folgenden Bedingungen vorliegen:
- i) GEWÜNSCHTER
GANG ≠ LEERLAUF
(der Gangauswahlhebel befindet sich nicht in der „Leerlauf"-Stellung); UND
- ii) EINGELEGTER GANG = FALSCH (es wird angezeigt, dass ein Gang
nicht eingelegt ist); UND
- iii) FAHRZEUGBEWEGUNG = FAHRZEUG IST NICHT IN BEWEGUNG; UND
- iv) Pedal 39 befindet sich oder befand sich kürzlich in
einer Stellung, die kleiner ist als eine vorbestimmte Pedalstellung,
die den Bereich der Drossel-/Fahrpedalstellungen anzeigt, in dem
ein Leerlaufzustand angenommen wird (z.B. 5% der Drosselverstellung);
UND
- v) STEUERUNGSSCHALTZUSTAND ≠ SCHIEBT
IN DEN GANG (der X-Y-Schaltaktuator 40 schiebt das Getriebe
nicht in einen Gang).
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Der
Motordrehzahlgrenzwert unter einer derartigen Bedingung ist der
kleinere Wert aus einer vorbestimmten maximalen Motordrehzahl für einen Nichtleerlaufzustand
(750 U/min in einer beispielhaften Ausführungsform) und einem Motordrehzahlgrenzwertziel
für einen
Modus mit einem Übersetzungsbereich
ohne Gas und nicht im Leerlauf und mit ausgerückter Kupplung (oder einfacher
gesagt, die KUPPLUNGMOTOR-LEERLAUFDREHZAHL), die kleiner ist als
eine vorbestimmte Leerlauf-Offset-Drehzahl des Motors (von 10 U/min
in einer beispielhaften Ausführungsform).
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Wenn
bestimmt ist, dass ein Begrenzen der Motordrehzahl nützlich ist,
wird der Pedalstellungsparameter ignoriert, so dass selbst in dem
Fall, dass die Pedalstellung durch den Fahrzeugführer bis über den vorbestimmten Grenzwert
hinaus erhöht
wird, die Motordrehzahl auf die niedrigere Drehzahl begrenzt wird,
die erforderlich ist, um die Kupplung in einem freigegebenen Zustand
zu platzieren und dadurch das Einlegen eines Ganges zuzulassen.
Falls sich jedoch ein beliebiger der anderen Parameter verändert, beispielsweise
das Getriebe in den Leerlauf überführt wird
oder ein Gang eingelegt wird oder das Fahrzeug beginnt, sich in
Bewegung zu setzen, oder der X-Y-Schaltaktuator 40 das
Getriebe in einen Gang drückt,
dann wird der Motordrehzahlgrenzwert nicht mehr benötigt und
wird deshalb aufgehoben.
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Falls
das Getriebe in einem angehaltenen Zustand nicht in einen Gang geschaltet
werden kann, kann dies auf ein Aufeinanderstoßen von Zahnrädern oder
Zähnen
zurückzuführen sein.
Wenn der Versuch, einen Gang einzulegen, unternommen wird, während das
Fahrzeug angehalten ist, können
die Zähne
der einrückenden
Kupplungsmuffe gegen die flachen Stellen an dem Ende der vorgesehen
Empfangsverzahnungen des Zahnrades, das Ziel der Einrückung ist,
anschlagen oder anstoßen.
Dieser Zustand ist als Zahn-an-Zahn-Stoßen oder Zahnstoßen bekannt
und rührt
von dem relativ engen Spielraum zwischen den in Eingriff kommenden
Zähnen,
der erforderlich ist, um ein Flankenspiel zwischen den zueinander
passenden Teilen zu minimieren, sowie von der Gestalt der einander
zugewandten Enden der Zähne
her. Im Allgemeinen liegt eine ausreichende Relativdrehung zwischen
den in Eingriff kommenden Elementen vor, so dass die Kupplungsmuffe
sich weiter aus dem Zahnstoßzustand
heraus dreht, um ein Einrücken
zu er möglichen.
Unter gewissen Umständen
und insbesondere, wenn sich das Fahrzeug in einem vollständigen Stillstand
befindet, kann jedoch kein Drehzahlunterschied zwischen den Teilen
gegeben sein. Das Fehlen einer Relativdrehung kann dazu führen, dass
die Muffe in einem anstoßenden Zustand
verbleibt und die Schalteinrichtung 40 nicht in der Lage
ist, den gewünschten
Gang einzulegen. Bei einer in herkömmlicher Weise vom Fahrzeugführer steuerbaren
Hauptkupplung kann eine derartige Situation überwunden werden, indem die
Hauptkupplung augenblicklich eingerückt wird, um eine Verdrehung
der Eingangswelle und der drehfest an dieser angekoppelten Elemente
herbeizuführen.
Bei einer fliehkraftbetätigten
Hauptkupplung kann jedoch nicht einfach damit begonnen werden, die
Kupplung einzurücken,
da man keine genaue Kontrolle über
die Kupplungseinrückung
hat, da die Einrückung
mit der Motordrehzahl variiert.
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Wenn
der X-Y-Schaltaktuator 40 beginnt, in Richtung auf eine
Gangeinrückung
zu drücken, überwacht
das System 10 durch seine Sensoren und Steuereinheiten
die Einrückung,
um zu bestimmen, ob das Getriebe 12 eine Hilfsunterstützung braucht, um
ein Zahn-an-Zahn-Stoßen
zu überwinden.
Wenn ein Gang in dem Getrieb 12 eingelegt worden ist, führt das
System einen normalen Fahrzeugstart aus dem Stillstand durch. Die
Flussdiagramme gemäß den 9A, 9B und 9C veranschaulichen eine
beispielhafte Ausführungsform
der Logik einer Stoßschutzroutine,
die verwendet wird, um ein Zahn-an-Zahn-Stoßen
zu identifizieren und zu überwinden.
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Die
Stoßschutzroutine
innerhalb des Kupplungssteuerungsalgorithmus übernimmt die Steuerung des
Motors, um die Motordrehzahl ES in einer gesteuerten Weise zu erhöhen. Eine
derartige Steuerung wird durchgeführt, wenn bestimmte, nachstehend
identifizierte Zahnstoßbedingungen
erfüllt
sind:
- i) das Fahrzeug bewegt sich nicht (Bedingung
1); und
- ii) es wird angezeigt, dass ein Gang nicht eingelegt ist (Bedingung
2); und
- iii) der gewünschte
Gang ist nicht der Leerlauf (Bedingung 3); und
- iv) der X-Y-Schaltaktuator 40 drückt in eine Gangstellung (Bedingung
4).
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Falls
die oben angegebenen Bedingungen alle erfüllt sind, weist die Stoßschutzroutine
des Kupplungssteuerungsalgorithmus den Motor an, seine Drehzahl
zu erhöhen,
wie dies in 10 veranschaulicht ist. Bis
zu drei Motordrehzahlerhöhungszyklen
oder -stöße werden
bei einem versuch, ein Einrücken
herbeizuführen,
eingesetzt. Die Stoßschutzroutine
wird beendet, wenn der Indikator GANG EINGELEGT (innerhalb der ECU 50)
anzeigt, dass ein Gang eingelegt ist (Bedingung 5), oder wenn die
EINGANGSWELLENDREHZAHL (IS) ≥ 25 U/min
(Bedingung 6). Falls die drei Motordrehzahlerhöhungszyklen zu Ende geführt sind,
ohne dass der Gang eingelegt wird, wird die Drossel-/Fahrpedalsteuerung
wieder an den Fahrer zurückgegeben.
Der Fahrer hat dann die Möglichkeit,
selbst das Einlegen eines Ganges durch Regulierung des Fahrpedals
zu unterstützen.
Wenn der gewählte
Startgang gewechselt wird oder der gewünschte Gang in den Leerlauf und
zurück
in einen Gang geändert
wird, soll die Zyklusroutine bedarfsweise zurückgesetzt und erneut aktiviert
werden, um den Startgang einzulegen.
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Wenn
die Startbedingungen für
die Stoßschutzsteuerungsroutine
erfüllt
sind, beginnt der erste Motordrehzahlerhöhungszyklus nach einer vorbestimmten
Verzögerungszeit,
die als „ERSTE
STOßVERZÖGERUNG" oder „ERSTE
ERHEBUNGSVERZÖGERUNG" bezeichnet ist.
Die ERSTE ERHEBUNGSVERZÖGERUNG
beträgt
ungefähr
0,25s und stellt eine Zeit für
einen ordnungsgemäßen Eingriff
der Kupplung 20 zur Verfügung, bevor die erste Drehzahlrampe
beginnt. Die Motordrehzahl wird entsprechend der Darstellung der „KUPPLUNGSWUNSCHMOTORDREHZAHL" nach 10 rampenartig
von ihrem anfänglichen
Wert (der gleich der KUPPLUNG-MOTOR-LEERLAUFDREHZAHL minus dem MOTOR-LEERLAUF-OFFSET-WERT
ist, wobei der MOTOR-LEERLAUF-OFFSET-WERT
in einer beispielhaften Ausführungsform
10 U/min beträgt)
mit einer HOHEN ERHEBUNGSRATE erhöht, bis sie größer ist
als ein Zielwert (WENIG GAS-NIEDRIGE DREHZAHL 160 + EINGRIFFSPUNKT-OFFSET-MITTELWERT
(wie nachstehend bei der Beschreibung der Routine für den Fahrzeugstart
aus dem Stillstand und der 3 erläutert))
(Bedingung 7) und steigt anschließend mit einer langsameren NIEDRIGEN
ERHEBUNGSRATE an. Die HOHE ERHEBUNGSRATE beträgt ungefähr 300 U/min/s. Die NIEDRIGE
ERHEBUNGSRATE beträgt
ungefähr 100
U/min/s. Die Drehzahlerhöhung
wird angehalten, wenn entweder die EINGANGSWELLENDREHZAHL (IS) > ZIELEINGANGSDREHZAHL
(Bedingung 8) oder die GEMESSENE MOTORDREHZAHL (ES) > (EINGRIFFSPUNKT-REFERENZDREHZAHL
+ EINGRIFFSPUNKTOFFSET-MAXIMUM (in einer beispielhaften Ausführungsform
gleich 100 U/min) + ERHEBUNGS-OFFSET-DREHZAHL) (Bedingung 9) oder
ein Timer die Zykluszeit übersteigt
(Bedingugn 10). Falls es in dem ersten Zyklus nicht zu einem Eingriff
oder Einrücken
kommt, erhöhen
nachfolgende Erhebungen oder Stöße den gemessenen
Motordrehzahlgrenzwert und den Timergrenzwert, um auf eine aggressivere
Weise das Einrücken
zu unterstützen.
Zwischen den Erhebungen wird eine ERHEBUNGSINTERVALL-Verzögerungszeit
von ungefähr einer
Sekunde zugelassen, damit es zu einem Einrücken kommt. Wie oben erwähnt, wird
für den
Fall, dass ein Eingriffszustand nach der dritten Erhebung oder dem
dritten Stoß nicht
erreicht werden kann, die Steuerung der Motordrehzahl an den Fahrer
zurückgegeben.
Wenn die Motordrehzahlsteuerung wieder an den Fahrer zurückübertragen
ist, reagiert das Kraftstoffzufuhrsystem auf die Fahrpedaleinstellungen
durch den Fahrer. Dies kann unmittelbar durch ein Kabelsystem (nicht
veranschaulicht) oder weniger direkt mit einem Drive-By-Wire-System erzielt werden,
das elektrische Signale von dem Drossel-/Fahrpedalstellungssensor 37 verwendet,
um die Kraftstoffzufuhr zu steuern.
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Wenn
die Drosselsteuerung wieder an den Fahrzeugführer zurück übergeben wird, bevor die Fliehkraftkupplung 20 eingerückt ist,
muss aufgepasst werden, um den Fahrer an einem abrupten Einrücken der
Kupplung 20 zu hindern. Um ein derart abruptes Einrücken zu
verhindern, erhöht
der Kupplungssteuerungsalgorithmus den Motordrehzahlgrenzwert mit
einer mäßigen Rate,
die zu der Drossel-/Fahrpedalstellung proportional ist, anstatt
diesen unmittelbar auf den Vollgaswert zurückzubringen.
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Falls
die gemessene DROSSEL-/FAHRPEDALSTELLUNG kleiner ist als ein vorbestimmter KUPPLUNGSPEDALLEERLAUF-Wert,
der in einer beispielhaften Ausführungsform
5% beträgt,
begrenzt der Kupplungsalgorithmus die Drehzahl oder das Drehmoment
des Motors auf einen Wert, der gerade unterhalb des Leerlaufwertes
liegt. Die Drehzahl wird vorzugsweise auf den Minimalwert aus der
MAXIMALEN MOTORLEERLAUFDREHZAHL (gleich 750 U/min in einer beispielhaften
Ausführungsform) und
dem zuvor beschriebenen anfänglichen
Wert der FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTEN
MOTORDREHZAHL oder KUPPLUNGSWUNSCHMOTORDREHZAHL (MOTORLEERLAUFDREHZAHL
DER KUPPLUNG minus MOTORLEERLAUF-OFFSET-WERT) begrenzt.
-
Wenn
der Fahrer mehr Gas gibt, wird der Motordrehzahlgrenzwert mit einer
Rate der NORMAL GESTEUERTEN RAMPENFÖRMIG ERHÖHTEN DREHZAHL (von 200 U/min/s
in einer beispielhaften Ausführungsform)
oder mit einer Rate der durch RTD (RIDE THROUGH DETENT, Überwindung
der Blockade) gesteuerten Rampendrehzahl (von 250 U/min/s in einer
beispielhaften Ausführungsform)
erhöht,
falls die GEMESSENE PEDALSTELLUNG (des Fahrpedals) größer ist
als der Wert von KUPPLUNGSPEDAL-RTD (von 90% der Drosselverstellung
in einer beispielhaften Ausführungsform).
Die Erhöhung
dauert fort, bis entweder:
- i) sich die Eingriffsbedingungen
verändern,
beispielsweise
a) GANG EINGELEGT = WAHR oder
b) STEUERUNGSSCHALTZUSTAND ≠ SCHIEBEN
IN GANG oder
c) FAHRZEUGBEWEGUNG ≠ FAHRZEUG NICHT IN BEWEGUNG ODER
- ii) GEMESSENE MOTORDREHZAHL (ES) < GEWÜNSCHTE MOTORDREHZAHL DER KUPPLUNG
minus KUPPLUNGS-OFFSET-RESERVE (in einer beispielhaften Ausführungsform
25 U/min) ODER
- iii) GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL DER KUPPLUNG = J1939-KONFIGURATIONSMAP-MOTORDREHZAHL [6]
(in einer beispielhaften Ausführungsform
gleich der HOHEN MOTORLEEFLAUFDREHZAHL (Governor plus Droop), wie
durch das J1939-Protokoll festgesetzt.
-
Falls
sich die Eingriffsbedingungen verändern, reagiert das System
durch die Auswahl einer geeigneten nächsten Routine, beispielsweise
einer nachstehend beschriebenen Routine für den Fahrzeugstart aus dem
Stillstand. Falls die GEMESSENE MOTORDREHZAHL (ES) nicht mit dem
Grenzwert mithält,
wird die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL gleich GEMESSENE MOTORDREHZAHL + KUPPLUNGS-OFFSET-RESERVE
(von 25 U/min in einer beispielhaften Ausführungsform) gesetzt, bevor
die Erhöhung
fortgesetzt wird, um zu verhindern, dass ein zu weiter Bereich zugelassen
wird, in dem eine unkontrollierte Beschleunigung auftreten kann.
Es sollte verständlich sein,
dass in dem Fall, dass die GEMESSENE MOTORDREHZAHL (ES) nicht mit
dem Grenzwert mithält,
wenn der Grenzwert abnimmt, die FÜR DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE MOTORDREHZAHL gleich
der GEMESSENEN MOTORDREHZAHL + KUPPLUNGS-OFFSET-RESERVE gesetzt
wird, um eine unkontrollierte Beschleunigung zu vermeiden. Falls
der Grenzwert der FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTEN
MOTORDREHZAHL die J1939-KONFIGURRTIONSMAP-MOTORDREHZAHL
erreicht, wird er ohne eine weitere Erhöhung gehalten. Dies ermöglicht einem
Fahrer die Flexibilität
bei seiner Drossel-/Fahrpedalsteuerung, ohne dass die automatische
Steuerung vollständig
herausgenommen wird.
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Es
wird nun eine Routine für
den Fahrzeugstart aus dem Stillstand oder eine Routine für den Anfahrvorgang
eines Fahrzeugs beschrieben. Wie es für eine Fliehkraftkupplung kennzeichnend
ist, stellt die Kupplung 20 bei einer Erhöhung der
Motordrehzahl eine erhöhte
Klemmkraft und Drehmomentübertragungskapazität bereit.
Es ist deshalb wichtig, die Rate, mit der die Motordrehzahl steigt,
zu steuern, um die Anwendung der Klemmkraft zu steuern. Wenn eine
derarti ge Steuerung in einem System, das das J1939-Protokoll verwendet,
durch den Kupplungssteuerungsalgorithmus angewandt wird, wird ein J1939-Befehl „Drehzahl-/Drehmomentgrenzwert" ausgegeben, und
diesem wird die höchste
Priorität innerhalb
der Hierarchie der Befehle zugeteilt. Bei Anwendung der Drosselsteuerung
bzw. des Fahrpedals wird ein Motordrehzahlzielwert für diese
Drossel-/Fahrpedaleinstellung bestimmt. Die Motordrehzahl wird von
der Leerlaufdrehzahl auf diese Motordrehzahl (eine KUPPLUNGSZIELDREHZAHL)
mit einer gesteuerten Rate erhöht,
um eine Erhöhung des
Kupplungsdrehmoments mit einer Rate, die größer ist als die Eigenfrequenz
des Antriebsstrangs, zu verhindern.
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3 zeigt
zwei einander schneidende Linien, eine Wenig-Gas-Ziellinie 156 und
eine Viel-Gas-Ziellinie 158, die Zielmotordrehzahlen über dem
vollen Bereich der Drossel-/Fahrpedalstellungen, von 0% bis 100
der Drosselverstellung, veranschaulichen. Die vier Endpunkte dieser
beiden Linien (in denen die prozentuale Drosseleinstellung 0 und 100
entspricht) werden experimentell festgesetzt und folgendermaßen bezeichnet:
Wenig Gas – Niedrige Drehzahl 160;
Wenig Gas – Hohe
Drehzahl 162; Viel Gas – Niedrige Drehzahl 164 und
Viel Gas – Hohe Drehzahl 166,
die in einer beispielhaften Ausführungsform
725 U/min, 990 U/min, 740 U/min bzw. 975 U/min betragen. Eine Kupplungszieldrehzahl 168 ist durch
die untere der beiden Linien für
eine gegebene Drossel-/Fahrpedalstellung definiert. Die Kupplungszieldrehzahl-Linie 168 ist
zur Unterscheidung mit einer stärkeren
Linie eingezeichnet.
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Wie
in 3 veranschaulicht, ist die Kupplungszieldrehzahl 168 eine
Funktion der Drosselstellung. Beispielsweise beträgt die Kupplungszieldrehzahl 168 bei
einer Dros selstellung von 20% 778 U/min. Für eine Drosselstellung von
100 beträgt
der Zielwert 975 U/min. Die Anwendung der beiden Linien 156 und 158,
um eine KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 mit zwei Steigungen festzulegen,
liefert einen auf eine geeignetere Weise abgestimmten Kupplungsalgorithmus.
Während
der Entwicklung dieses Algorithmus ist festgestellt worden, dass
die Zweisteigungsbeziehung gegenüber
einer Linie mit einer einzigen Steigung überlegen ist. Obwohl die etwas steilere
Wenig-Gas-Ziellinie 156 von der Viel-Gas-Ziellinie 158 nicht
weit entfernt ist, ist der Unterschied ausreichend, um bei der Reaktion
der Drossel einen wahrnehmbaren Unterschied zu erzielen. Das Fahrzeug
schien reaktionsempfindlicher, wenn eine Zweisteigungslinie 168 angewandt
worden ist. Im umgekehrten Fall erschien das Fahrzeug mit einer
Einzelsteigungslinie bei Startvorgängen mit kleinen Drosselwinkeln
träger.
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Bevor
die normale Routine für
den Fahrzeugstart aus dem Stillstand eingeleitet wird, müssen die folgenden
Bedingungen erfüllt
sein: die Fahrpedalstellung muss größer sein als eine vorbestimmte Fahrpedalstellung,
die als dafür
kennzeichnend angesehen wird, dass der Fahrer das Fahrpedal nicht niederdrückt (5%
der Drosselverstellung in der beispielhaften Ausführungsform);
der gewünschte Gang,
wie er durch den Steuerungsalgorithmus bestimmt wird, ist nicht
der Leerlauf (der Gangauswahlhebel befindet sich nicht in dem neutralen
Bereich); ein Antriebsgang ist eingelegt und die Kupplung ist ausgerückt.
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Die
Routine erhöht
die Motordrehzahl mit einer gesteuerten Rate, um den Drehzahlgrenzwert, der
durch die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 festgelegt ist, zu
erreichen. Die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 bildet lediglich
einen Grenzwert und zwingt den Motor nicht, mit einer Drehzahl umzulaufen,
die höher
ist als diejenige, die nach der Drosseleinstellung angefordert ist.
Dieser Grenzwert wird über
J1939-Befehle übermittelt.
Die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL bildet einen Motordrehzahlsteuerparameter, der durch
eine Routine für
den Fahrzeugstart aus dem Stillstand definiert wird. Die FÜR DIE KUPPLUNG
GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL verändert
sich von einem anfänglichen
Punkt, der einer MOTORLEERLAUFDREHZAHL DER KUPPLUNG (der Zieldrosselstellung
für den
Drehzahlgrenzwert von 0% in einer Nichtleerlauf-Gangstellung und bei ausgerückter Kupplung)
abzüglich
eines MOTORLEERLAUF-OFFSET-WERTES (von 10 U/min in der beispielhaften
Ausführungsform)
entspricht, bis zu einer Zwischendrehzahl, die dem Wenig-Gas-Niedrige-Geschwindigkeit-Punkt 160 (von
725 U/min in der beispielhaften Ausführungsform) zuzüglich einem Eingriffspunkt-Offset-Mittelwert
enspricht, der nachstehend definiert ist.
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Die
Motordrehzahl wird mit einer gesteuerten Rate in Richtung auf die
ZIELDREHZAHL 168 verändert.
Die gesteuerte Rate nimmt ab, wenn die Motordrehzahl steigt. Die
gesteuerte Rate, mit der die Motordrehzahl zunächst bis zu einer Zwischendrehzahl, die
kleiner ist als die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL, verändert wird, entspricht einem
NORMALEN SCHNELLEN ANSTIEG VOM LEERLAUF oder beträgt 300 U/min/s.
Die gesteuerte Erhöhungsrate
zwischen der Zwischendrehzahl und der KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 fällt auf
einen NORMAL GESTEUERTEN ANSTIEG oder auf 200 U/min/s in der bevorzugten
Ausführungsform
ab. Die kontrollierte Erhöhung
dauert fort, bis die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL erreicht ist, solange
die Motordrehzahl dem rampenförmigen
Anstieg innerhalb eines Bereiches von, in der beispielhaften Ausführungsform,
(25 U/min plus (Fahrpedalstellung (%)) U/min) folgt. Es sollte verständlich sein,
dass Einheiten in der vorstehenden Bereichsberechnungen vermischt
werden, jedoch bei Tests erwiesen worden ist, dass die Gleichung
einen geeigneten Motordrehzahlbetriebsbereich liefert, wenn versucht
wird, die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 zu erreichen.
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Falls
die Pedalstellung größer ist
als, in der bevorzugten Ausführungsform,
90% und der Motor sich unterhalb der Zwischendrehzahl befindet,
dann wird die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL mit einer SCHNELLEN RAMPENRATE BEI RASTENÜBERBRÜCKUNG (RIDE-THROUGH-DETENT)
erhöht,
die in einer beispielhaften Ausführungsform
300 U/min/s beträgt.
Wenn der Motor sich oberhalb der Zwischendrehzahl befindet, wird
die Rampenrate auf eine GESTEUERTE RAMPENRATE BEI RASTENÜBERBRÜCKUNG erniedrigt,
die in einer beispielhaften Ausführungsform
250 U/min/s beträgt.
Die Motordrehzahlerhöhung
dauert fort, solange die Motordrehzahl in den Bereich bleibt, der
(25 U/min + (Fahrpedalstellung (%)) U/min) entspricht. Die Kalibrierungen
der RAMPENRATE BEI RASTENÜBERBRÜCKUNG ergeben
einen etwas schnelleren Fahrzeugstart, wenn viel Gas gegeben wird.
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Wenn
die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL bis auf die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 erhöht worden
ist, bleibt sie bei diesem Wert, bis entweder die Drosseleinstellung
verändert
wird oder die Kupplung einrückt.
Eine Ausnahme hierzu ist dann gegeben, wenn über die ÜBERBRÜCKUNG DER RASTE (RIDE-THROUGH-DETENT,
KICK-DOWN-RASTE) hinausgegangen wird. Dies bedeutet, dass in dem
Fall, wenn die Fahrpedalstellung größer als 90% ist und sich die FÜR DIE KUPPLUNG
GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL in der Nähe
der KUPPLUNGSZIELDREHZAHL für
eine vorbestimmte Zeitdauer (von 1,5 Sekunden in einer beispielhaften
Ausführungsform)
befindet, die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL anschließend
mit einer langsameren Rate einer ERHÖHUNGSRATE MIT HOHEM WIDERSTAND
(Widerstand gegen das Anfahren) erhöht wird, die in der bevorzugten
Ausführungsform
50 U/min/s entspricht, bis das Fahrpedal losgelassen, die Fahrpedalstellung
verringert oder die Kupplung einrückt. Beispiele für einen
hohen Widerstand bei Startbedingungen, die derartige Umstände herbeiführen können, umfassen
einen Versuch eines Anfahrvorgangs im Schlamm sowie einen Versuch
eines Anfahrvorgangs auf einer steilen Steigung.
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Falls
die KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 kleiner ist als entweder
die momentane Motordrehzahl oder die momentan FÜR DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE MOTORDREHZAHL
(beispielsweise wenn die Drossel-/Fahrpedaleinstellung verringert wird,
nachdem die FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL bis auf die oder in die Nähe der KUPPLUNGSZIELDREHZAHL
erhöht worden
ist), wird DIE FÜR
DIE KUPPLUNG GEWÜNSCHTE
MOTORDREHZAHL unmittelbar auf die neue KUPPLUNGSZIELDREHZAHL 168 ohne eine
rampenartige Verzögerung
vermindert.
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Auf
Grund der mechanischen Beschaffenheit der Komponenten der offenbarten
Fliehkraftkupplung 20 kann die Beziehung zwischen der Drehmomentübertragungskapazität der Kupplung
und der Motordrehzahl auf Grund vieler Faktoren variieren. Zu diesen
Faktoren gehören
Federermüdung,
Verschleiß des
Kupplungsreibmaterials, Staub und Schmutz, die Reibung bewirken,
sowie ggf. weitere Faktoren. Derartige Faktoren können dazu
führen,
dass die Kurve des Drehmomentes über
der Drehzahl sich in Bezug auf die Drehzahl nach oben oder nach
unten verschiebt. Während
dies nicht eine Fehlfunktion der Kupplung herbeiführen muss,
können
sich ihr Verhalten, die Reaktion auf die Drossel etc. ändern, was Änderungen
der Betriebseigenschaften nach sich zieht. Unter extremen Umständen kann
der Anfahrvorgang aus dem Stillstand rau sein, oder es kann ungewöhnlich viel
Gas erforderlich sein, um das Startverhalten zu erzielen, das aus
einer geringen Anwendung des Fahrpedals resultieren sollte. Deshalb
wird eine einfache adaptive Routine verwendet, um die Kurve der
Kupplungszieldrehzahl gegenüber der
Drosseleinstellung nach oben oder nach unten anzupassen, um das
Verhalten wieder auf ein Optimum zu bringen.
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Bei
einer gegebenen Konfiguration der Fliehkraftkupplung 20 gibt
es eine spezielle Kurve der Kupplungszieldrehzahl gegenüber der
Drossel-/Fahrpedalstellung, wie in 3 veranschaulicht, bei
der die Kupplung auf eine optimale Weise arbeitet. Die optimale
Kurve ist eine Kurve, bei der die Kupplung 20 gerade beginnt,
bei einer Drehzahl, die geringfügig
(15 bis 30 U/min in einer beispielhaften Ausführungsform) oberhalb der Wenig-Gas-niedrigen-Drehzahl 160 liegt,
Drehmoment zu erzeugen. Ferner sind die Steigungen der Drehzahlgrenzkurven 156 und 158 bei
wenig und viel Gas derart, dass ein weiter Bereich von Starteigenschaften über dem Drosselstellungsbereich
erreicht werden kann, während
ein gutes Ansprechvermögen
auf die Drossel erzielt wird.
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Während die
Bestimmung des Wenig-Gas-niedrige-Drehzahl-Punktes 160 objektiv
erfolgt, ist eine Bestimmung der Steigungen der beiden Kurven 156 und 158 und
die Positionierung des Viel-Gas-niedrige-Drehzahl-Punktes 164 eher
subjektiver Natur. Diese Werte werden deshalb eher auf empirische
Weise bestimmt. Als guter objektiver Anhaltspunkt, der verwendet
werden kann, gilt jedoch, dass der Viel-Gas-Hohe-Drehzahl-Punkt 166 bei
einer Motordrehzahl platziert werden sollte, die ungefähr 25 bis
30 % der Spitzendrehmo mentübertragungskapazität der Kupplung
ergibt.
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Die
Kupplungszieldrehzahlkurve 168 nach 3 ist in
der Weise gemäß dem vorstehenden
Absatz empirisch abgeleitet worden. Wenn die Kurve 168 bestimmt
ist und in der Kalibrierung einprogrammiert ist, kann sie bei einer
gegebenen Konfiguration der Fliehkraftkupplung für jede beliebige Anwendung verwendet
werden. Die folgende adaptive Routine soll verwendet werden, um
die Kurve nach oben und unten anzupassen oder zu verschieben, um
Verschleiß,
Reibung, etc. auszugleichen.
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Um
die Kurve 168 für
eine bestimmte Fliehkraftkupplung „anzupassen" oder einzustellen,
muss eine „Eingriffspunkt"-Drehzahl der Kupplung bestimmt werden.
Eine Eingriffspunkt-Drehzahl
für eine Fliehkraftkupplung
ist die Motordrehzahl, bei der die Kupplung gerade beginnt, Drehmoment
zu entwickeln. Die Eingriffspunkt-Drehzahl wird bestimmt, indem
die Motordrehzahl vom Leerlauf aus langsam erhöht und der Punkt aufgezeichnet
wird, an dem die Eingangswelle des Getriebes gerade umzulaufen beginnt.
Die Eingriffspunkt-Drehzahl kann während zwei Abschnitten des
Fliehkraftbetriebes ermittelt werden. Die erste eventuelle Möglichkeit,
die Eingriffspunkt-Drehzahl festzulegen, liegt vor, wenn versucht
wird, einen Gang einzulegen, wenn das Fahrzeug angehalten ist. Falls
die Zahn-an-Zahn-Stoß-Schutzroutine
aufgerufen ist, wird die Motordrehzahl, bei der die Eingangswellendrehzahl
25 U/min übersteigt,
als die Eingriffspunkt-Drehzahl aufgezeichnet. Die zweite Möglichkeit
ist dann gegeben, wenn eine Eingangswellendrehzahl oberhalb von
100 U/min beim Systemeinschalten (Power up) nicht detektiert worden
ist. Unter derartigen Umständen
wird die Zahn-an-Zahn-Stoß-Schutzroutine ebenfalls
aufgerufen.
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Es
wird ein Eingriffspunkt-Offset-Wert berechnet, der gleich der aufgezeichneten
Eingriffspunkt-Drehzahl abzüglich
einer Referenzeingriffspunkt-Drehzahl ist (die in der beispielhaften
Ausführungsform
765 U/min beträgt).
Die Referenzeingriffspunkt-Drehzahl ist als die Drehzahl auf der
Wenig-Gas-Ziellinie 156 definiert, die einem prozentualen
Referenzeingriffspunkt-Drosseleinstellwert entspricht, der in der
beispielhaften Ausführungsform 15%
beträgt.
Der Eingriffspunkt-Offset-Wert wird bei einem Maximalwert auf ein
Eingriffspunkt-Offset-Maximum und bei einem Minimalwert auf ein
Eingriffspunkt-Offset-Minimum begrenzt, die in der beispielhaften
Ausführungsform
100 U/min bzw. –100
U/min betragen. Ein Eingriffspunkt-Offset-Mittelwert wird von dem
Eingriffspunkt-Offset-Maximum berechnet, indem dieser mit einem
Mittelwert früherer
Messungen des Eingriffspunkt-Offset-Wertes
gemittelt wird. Der Eingriffspunkt-Offset-Mittelwert wird zu dem Zieldrehzahlgrenzwert
hinzuaddiert, um die Linie je nach Umständen nach oben oder nach unten
zu verschieben.
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Beim
Abschalten (Power-down) des Systems, wird der Eingriffspunkt-Offset-Mittelwert
in der ECU 50 gespeichert. Falls der abgespeicherte Wert verfälscht wird
oder die ECU neu ist oder neu programmiert wird, wird ein Ablauf
des Kupplungsalgorithmus bei einem Systemstart erzwungen, wobei
der anfänglich
berechnete Eingriffspunkt-Offset-Wert unmittelbar als der Eingriffspunkt-Offset-Mittelwert
verwendet wird.
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Demgemäß ist ersichtlich,
dass ein neues und verbessertes Steuerungsverfahren/-system für ein Getriebesystem
und eine Fliehkraft-Hauptreibungskupplung geschaffen ist.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung mit einem gewissen Grad an Genauigkeit
beschrieben worden ist, versteht es sich, dass die Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
lediglich dazu dient, ein Beispiel anzugeben, und dass zahlreiche Änderungen
in Bezug auf die Form und im Detail möglich sind, ohne von dem Rahmen
und Schutzumfang der Erfindung, wie sie nachfolgend beansprucht
ist, abzuweichen. Beispielsweise kann die beschriebene Kupplung
in anderen, auch außerhalb
eines Fahrzeugantriebsstrangs liegenden Anwendungen verwendet werden.
Ferner kann die Kupplung auch dazu verwendet werden, andere als
die hier speziell angegebenen antreibenden und angetriebenen Vorrichtungen
miteinander zu verbinden.