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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Desinfektion oder
Sterilisation von medizinischen, pharmazeutischen, zahnmedizinischen
und ähnlichen
Gegenständen,
beispielsweise denen der Leichenbehandlung. Seine besondere Anwendung findet
sie im Zusammenhang mit einem Kartuschenhalter für das Desinfektions- oder Sterilisationsmittel zur
Anwendung bei der Reinigung und Desinfektion biegsamer Endoskope,
und sie wird auch mit besonderem Bezug darauf beschrieben. Es ist
jedoch zu beachten, dass die Erfindung auch für die Behandlung anderer Gegenstände eingesetzt
werden kann.
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Flüssigkeitsbezogene
mikrobielle Dekontaminationssysteme sind üblicherweise so gestaltet, dass
die am Gegenstand befindlichen Mikroben durch ein flüssiges antimikrobielles
Mittel entfernt oder getötet
werden. Dies geschieht auf verschiedene Weisen, sei es in einem
Bad einer antimikrobiellen Flüssigkeit,
durch Besprühen
des Gegenstands mit einer antimikrobiellen Flüssigkeit, Eintauchen des Gegenstands
in einen antimikrobiellen Dampf oder Ähnliches.
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Flüssigkeitsbezogene
mikrobielle Dekontaminationssysteme werden heute vielfach bei solchen Gegenständen eingesetzt,
die den Temperaturen einer Dampfsterilisation nicht widerstehen
würden. Üblicherweise
erstellt ein Techniker die Lösung
des Desinfektions- oder Sterilisationsmittel und taucht die mikrobiell
zu dekontaminierenden Gegenstände dann
von Hand in die Lösung.
Bei diesem Verfahren führt
der hohe Grad an manueller Tätigkeit
zu jeder Menge unkontrollierter und undokumentierter Variablen.
Qualitätssicherungsprobleme
entstehen im Zusammenhang mit Fehlern des Technikers beim Mischen
des Sterilisiermittels, beim Einhalten der Eintauchdauer, beim Abspülen der
Reststoffe, beim Exponieren mit Umgebungsluft nach dem Spülschritt, und Ähnlichem.
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Um
dem mikrobiellen Dekontaminationssystem eine reproduzierbare Menge
des Sterilisationsmittels zuzuführen,
sind eine Reihe von Portioniersysteme entwickelt worden. Ein Problem,
das dabei überwunden
werden muss, ist, dass die Wirksamkeit der Peressigsäure durch
Reinigungsmittel, beispielsweise Detergentien, und Vorbehandlungsstoffe,
beispielsweise Puffer und Korrosionshemmer, verringert wird. Ein
Vermischen dieser Stoffe mit der flüssigen Peressigsäure führt daher
zu einer Verringerung der Lagerfähigkeit.
Bei den auf Peressigsäure
beruhenden Sterilisationsmitteln werden deshalb solche Zusatzstoffe
des Behandlungssystems üblicherweise getrennt
gehalten, um die Lagerfähigkeit
zu verbessern. Beispielsweise ist das Schneider et allii erteilte U.S.
Patent Nr. 5.037.623 die Offenlegung einer Dosiertasse, die eine
abgemessene Menge eines Peressigsäurekonzentrats enthält. Die
pulverförmig
vorliegenden Puffer, Detergentien und Korrosionshemmer sind davon
getrennt aufbewahrt. Die Dosiertasse ist mit einer geraden Entlüftungsleitung
ausgerüstet, die
in das Innere der Tasse hineinreicht. Das innere Ende der Entlüftungsleitung
ist mit einer gasdurchlässigen
Membran versehen, so dass der Behälter während der Lagerung entlüften kann.
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Das
Siegel et allii erteilte U.S. Patent Nr. 5.662.866 ist die Offenlegung
einer Dosiertasse mit zwei Kammern für die pulverförmigen Bestandteile eines
Sterilisationsmittels. Die äußere Kammer
enthält
ein erstes Reagenzmittel, während
die innerhalb der äußeren Kammer
angeordnete innere Kammer ein zweites Reagenzmittel enthält. Die
beiden Reagenzmittel reagieren in Wasser und bilden ein Oxidationsmittel,
beispielsweise Peressigsäure.
Auch Vorbehandlungsstoffe, beispielsweise Netzmittel. Korrosionshemmer
und Maskierungsmittel, werden häufig mit
in die beiden Kammern zugegeben. Die Außenwände der inneren und äußeren Tassen
sind mittels der an den oberen offenen Enden befindlichen Flansche
miteinander verbunden und bilden so die beiden Kammern. Eine durchlässige Membran
ist über
dem Flansch der inneren Tasse befestigt; dieser Abschluss ermöglicht das
Entlüften
beider Tassenkammern. Nach unten ist die äußere Tassenkammer durch einen
ersten entfernbaren Boden abgeschlossen; in gleicher Weise ist die
innere Tassenkammer mit einem zweiten entfernbaren Boden abgeschlossen.
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Damit
das Sterilisationsmittel in dem Flüssigkeitspfad des mikrobiellen
Dekontaminationssystems freigesetzt werden kann, wird die Dosiertasse
in einem mit dem System fließtechnisch
verbundenen Trog eingesetzt. Im Fall der Dosiertasse mit flüssigem Sterilisationsmittel
wird der abziehbare Deckel entfernt und somit der Inhalt zugänglich gemacht.
Ersatzweise durchstößt ein,
beispielsweise in dem Kochte erteilten U.S. Patent Nr. 5.439.654
offen gelegtes Messer den Boden der Dosiertasse. Im Fall der Dosiertasse
mit pulverförmigem
Sterilisationsmittel und entfernbarem Boden wird entsprechender Druck
angesetzt und so die Böden
von der inneren und äußeren Tassenkammer
abgetrennt. Die Minerovic et allii erteilten U.S. Patente Nr. 5.997.814
und 6.325.968 sind die Offenlegung von Zweikammer-Dosiertassen,
bei denen Teile der Tasse aus einem durchlässigen Material gefertigt sind,
die für
den dann in Wasser gelösten
Inhalt der Tasse durchlässig sind.
Ein Wasserstrahl wird in die Tasse geleitet, damit die Sterilisationsmittel
gelöst
und aus der Tasse heraus gespült
werden. WO 01/566 14 ist die Offenlegung einer Dreikammer-Dosiertasse,
bei der eine der Kammern eine Waschmittel zu Vorreinigung enthält. U.S.
Patent Nr. 6.364.103 ist die Offenlegung einer Kartusche mit einem
Dorn zum Durchstoßen
einer inneren Kammer.
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Üblicherweise
fließt
Wasser von oben in den Trog, fließt dann durch die Tasse und
unten durch eine Öffnung
im Boden aus dem Trog heraus. Die direkt neben der Tasse befindliche
Wand des Trogs hat nur geringen Kontakt mit dem Sterilisations-
oder Desinfektionsmittel. In den Fällen, wo die zu sterilisierenden
oder desinfizierenden Gegenstände
stark mit Blut oder anderem biologischen Stoffen verschmutzt sind,
kann sich ein Film biologischer Stoffe an der Wand aufbauen. In
Zeiten des Nichtgebrauchs könnte
der biologische Film Mikroben beherbergen. Das durch den Trog fließende Spülwasser
könnte
dann Teile dieses biologischen Films mitreißen und auf diese Weise die
Gegenstände
neukontaminieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen und verbesserten Kartuschenhalter
zur Aufnahmen einer Mehrkammer-Dosiertasse dar, durch die die oben
erwähnten
und weitere Probleme ausgeräumt werden
können.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung, wird ein Dekontaminationssystem
vorgestellt. Das System enthält
eine Kammer zur Aufnahme der zu dekontaminierenden Gegenstände. Innerhalb
der Kammer ist ein Kartuschenhalter für eine Einmalgebrauch-Kartusche
angebracht, wobei besage Kartusche ein Konzentrat eines Dekontaminationsmittels
enthält
oder aber ein Reagenzmittel, das beim Mischen mit Wasser die Dekontaminationslösung bildet.
Der Kartuschenhalter besteht aus einem Unterteil, das mit seiner Öffnung den
Trog darstellt, in die die Kartusche eingesetzt wird. Ein gezielt
schließbarer
Deckel sorgt für
einen Abschluss der Trogöffnung.
Eine Mehrzahl von Bohrungen nahe am oberen Ende des Trogs sorgen
für die
fließtechnische Verbindung
zwischen Trog und Kammer, so dass das in den Trog einfließende Wasser
zuerst durch die Kartusche geleitet wird, bevor es durch die Bohrungen
abfließt.
Ein Flüssigkeitsverteilsystem
ist fließtechnisch
mit dem Kartuschenhalter verbunden und sorgt für den Wasserzufluss in den
Trog.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kartuschenhalter
vorgestellt. Der Kartuschenhalter besteht aus einem Unterteil, das
den Trog darstellt, in den die mit einer Seitenwand versehene Kartusche
eingesetzt wird. Das Unterteil ist an dem einem oberen Ende mit
einer Öffnung
versehen. Das Unterteil enthält
eine Vielzahl von Bohrungen, die vom Trog zur Außenfläche des Unterteils nahe der Öffnung reichen.
Ein gezielt schließbarer
Deckel sorgt für
einen Abschluss der Öffnung.
Ein Flüssigkeitspfad
wird zumindest teilweise durch den Deckel gebildet und ist fließtechnisch mit
dem Trog verbunden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Desinfektionsmethode vorgestellt.
Die Methode besteht daraus, dass eine Kartusche durch eine von einem
Unterteil gebildete Öffnung
in einen Trog eingesetzt wird. Die Kartusche besitzt eine Seitenwand,
ein unteres und oberes Ende und enthält in sich ein Desinfektionsmittelkonzentrat
oder Reagenzien, die zusammen mit einer Flüssigkeit eine Desinfektionslösung bilden.
Die Methode umfasst des weiteren das Schließen der Trogöffnung mit
einem Deckel und das Bespeisen des Trogs mit der Flüssigkeit.
Die Flüssigkeit
wird durch das obere Ende so in die Kartusche geleitet, dass sich
die Flüssigkeit
mit dem Konzentrat oder Reagenzien vermischt und so die Desinfektionslösung bildet. Die
Desinfektionslösung
wird durch das untere Ende aus der Kartusche in den Trog geleitet.
Die Desinfektionslösung
wird zur Desinfektion des Trogs durch einen Zwischenraum zwischen
der Kartuschenseitenwand und dem Trog geleitet. Die Desinfektionslösung fließt durch
eine Vielzahl von nahe am oberen Ende des Trogs im Unterteil angebrachten
Bohrungen aus dem Trog heraus. Die zu desinfizierenden Gegenstände werden
mit der Desinfektionslösung
umspült.
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Ein
Vorteil zumindest einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist, dass die Sterilisations- oder Desinfektionslösung über alle
Oberflächen
des Kartuschenhalters geleitet und dadurch sichergestellt wird,
das der Kartuschenhalter mikrobiell dekontaminiert wird.
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Ein
weiterer Vorteil zumindest einer Ausführung der vorliegenden Erfindung
ist, dass der Operateur ohne Öffnen
des Kartuschenhalters feststellen kann, ob eine verbrauchte Kartusche
eingesetzt ist.
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Ein
weiterer Vorteil zumindest einer Ausführung der vorliegenden Erfindung
ist, dass der Kartuschenhalter auch als Verteilerpunkt für Gas- und Flüssigkeitsleitungen
dient und dadurch die Anzahl der vom Operateur herzustellenden Verbindungen reduziert
wird.
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Ein
weiterer Vorteil ist eine verbesserte Auflösung puderförmiger Reagenzien.
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden jedem, der übliche Kenntnisse
in dieser Technik besitzt, beim Lesen und Verstehen der folgenden detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Anwendungen offenbar.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung kann mit verschiedenen Komponenten und Anordnungen
von Komponenten sowie in verschieden Schritten und Schrittfolgen
realisiert werden. Die Zeichnungen dienen lediglich dem Zweck, eine
bevorzugte Ausführung
darzustellen, und sollen daher nicht als Einschränkung der Erfindung gedeutet
werden.
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1 ist
eine seitliche Schnittdarstellung eines automatisierten Wiederaufarbeitungsgeräts für Endoskope
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine Perspektivdarstellung des Gestells des Wiederaufarbeitungsgeräts aus 1 und
zeigt ein Kartuschenhalter und zwei geschlossene Endoskopkopfbehälter gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3 ist
eine perspektivische Rückansicht eines
Gestells des Wiederaufarbeitungsgerät s aus 1 und zeigt
ein Kartuschenhalter gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 ist
eine vergrößerte Perspektivdarstellung
des Kartuschenhalters aus 1 mit geöffnetem
Deckel und zeigt die Kartusche;
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5 ist
Teilquerschnitt durch eine vergrößerte Perspektivdarstellung
des Kartuschenhalters aus 1;
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6 ist
eine vergrößerte Perspektivdarstellung
des Kartuschenhalters aus 1 mit geöffnetem
Deckel und zeigt, wie die Kartusche in das Unterteil des Kartuschenhalters
eingesetzt wird;
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7 ist
eine vergrößerte seitliche
Schnittdarstellung des Kartuschenhalters aus 1 bei geschlossenem
Deckel; und
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8 ist
eine vergrößerte Perspektivdarstellung
des Kartuschenhalters aus 1 mit geschlossenem
Deckel und einer zur Aufnahme eines Endoskops geöffneter Endoskopkopf-Aufnahmebehälter.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungen
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird hier ein automatisiertes
Wiederaufarbeitungsgerät 10 dargestellt,
durch das eine Innenkammer 12 abgegrenzt wird, die zur
Aufnahme eines beräderten
Wagens oder Gestells 14 geeignet ist. Die zu desinfizierenden Gegenstände, beispielsweise
Endoskope oder andere medizinische, zahnmedizinische, pharmazeutische
und ähnlichen
Geräte,
beispielsweise solche der Leichenbehandlung, werden in offene Körbe oder Regale 16 des
Wagens 14 gestellt. Der Wagen 14 kann auf den
innen an jeder Seite der Kammer montierten Schienen 18 in
die Innenkammer 12 hinein und wieder heraus gerollt werden.
Eine Tür 20 kann die Öffnung 22 der
Kammer gezielt schließen.
Der Innenraum der Wiederaufarbeitungskammer 12 umfasst
vorzugsweise ein Volumen von 10 bis 15 Litern. Die Größe des Wiederaufarbeitungsgeräts ist darauf abgestimmt,
dass es unter Theken oder andere Arbeitsflächen passt. Es werden jedoch
auch höher
positionierte Anordnungen und andere Größen des Wiederaufarbeitungsgeräts erwogen.
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Obwohl
das Wiederaufarbeitungsgerät 10 hier
mit besonderem Bezug auf die Desinfektions- und Spülschritte
beschrieben wird, wird auch erwogen, weitere Schritte einzusetzen,
beispielsweise Vorreinigungsschritte. Obwohl üblicherweise die Desinfizierung,
also die Zerstörung
oder Inaktivierung aller gefährlichen
Mikroorganismen, gewünscht ist,
wird auch erwogen, höhere
Ebenen der antimikrobiellen Behandlung zu erreichen, beispielsweise
die Sterilisation (also die Zerstörung oder Inaktivierung aller
Mikroorganismen, egal ob gefährlich
oder nicht), oder auch niedrigere Ebenen, beispielsweise die hygienische
Reinigung. Die verschiedenen Dekontaminationsebenen können durch
Anpassen der ausgewählten
Chemikalien, der Konzentration der Chemikalien, der Zykluszeiten
oder Ähnliches
erreicht werden.
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Unter
Bezugnahme auch auf 2 bis 4, ist der
Kartuschenhalter 30 mittels Schrauben, Bolzen oder anderen
Befestigungselementen 34 über den Montagewinkel 32 an
dem dargestellten Wagen 14 montiert. In einer bevorzugten
Ausführung ist
der Montagewinkel 32 an einem oberen hinteren Teil 36 des
Wagens 14 so montiert, dass er zur Hinterwand 38 der
Kammer 12 (1) ausgerichtet ist.
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Der
Kartuschenhalter 30 wird mit einer Kartusche oder Dosiertasse 40 bestückt, die
in der bevorzugten Ausführung
eine abgemessene Menge eines Dekontaminationsmittelkonzentrats,
beispielsweise eines Desinfektions- oder Sterilisationsmittels,
enthält.
Das Konzentrat kann in flüssiger
oder fester Form vorliegen und bleibt bis zu Gebrauch in der verschlossenen
Kartusche 40. Der Kartuschenhalter 30 besteht
aus einem Unterteil 42, einem Deckel 44 und einem
Montageelement 46, durch das die Schrauben 34 mit
dem Kartuschenhalter verbunden sind. Das Montageelement 46 ist
mittels der Schrauben 48 oder anderer geeigneter Befestigungsmittel
mit dem Unterteil 42 verbunden (5). Der
Deckel 44, das Unterteil 42 und das Montageelement 46 werden
vorzugsweise aus einem steifen Kunststoff geformt, beispielsweise
durch Pressformen, während
die Einsätze 49 aus
Metall oder einem anderen genügend
hartem Material bestehen, in das ein Gewinde zur Aufnahme der Schrauben
geschnitten werden kann.
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Obwohl
der Kartuschenhalter 30 vorzugsweise an dem Wagen 14 montiert
wird, da dadurch der Zugang und der Ersatz der Kartusche 40 erleichtert
wird, wird auch erwogen, den Kartuschenhalter an anderen Stellen
in der Kammer 12 zu montieren, beispielsweise an die Wand
der Kammer.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf 4 bis 6,
bildet das Unterteil 42 des Kartuschenhalters 30 eine
innere Kammer oder einen Trog 50, in die die Kartusche 40 eingesetzt
werden kann. In der dargestellten Ausführung besteht das Unterteil
aus einen zylindrischen Teil 52 mit Seitenwand 54,
das am unteren Ende 55 durch ein Bodenteil 56 abgeschlossen
ist und am oberen Ende 60 eine Öffnung 58 hat. Zusammen
mit der oberen Fläche 64 des
Bodenteils 56 bildet die Innenfläche 62 der zylindrischen Seitenwand 54 den
Trog 50. Der Deckel 44 des Kartuschenhalters sorgt
für einen
gezielten Abschluss der Öffnung 58 und
dadurch auch des Trogs 50.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf 6 erstreckt
sich ein ringförmiger
Rand 70 vom oberen Ende 60 der zylindrischen Seitenwand 54 nach
oben hin und bestimmt somit eine obere horizontale Fläche 72,
die sich von der inneren Fläche 62 der
zylindrischen Seitenwand 54 aus radial einwärts erstreckt. Eine
abgeschrägte
Fläche 74 reicht
von der oberen Fläche 72 radial
nach außen
und herunter bis zur vertikalen Seitenfläche 76 des Randes.
Eine Vielzahl von radial verteilten Öffnungen 78 (zwölf in der
dargestellten Ausführung)
sind in die abgeschrägte
Fläche
eingearbeitet, die über
entsprechende Passagen mit dem Trog verbunden sind, beispielsweise über schräg durch
den Rand 70 geführte
Bohrungen 80 (5). Die vertikale Fläche 76 des
ringförmigen Randes 70 ist
mit dem oberen Ende 60 des zylindrischen Teilabschnitts
und zwar radial einwärts
von der Außenfläche 82 des
zylindrischen Teilabschnitts 52 verbunden und bildet dadurch
rundum eine ringförmige
Randfläche 84,
die sich schräg
nach unten und radial nach außen
von der senkrechte Fläche 76 aus erstreckt.
Der ringförmige
Rand 70 und der zylindrische Teilabschnitt 52 des
Unterteils 52 des Kartuschenhalters kann separat erstellt
und sodann durch Schweißen,
Kleben, Schraubgewinde oder auf andere Art miteinander verbunden
werden. Ersatzweise werden der Rand 70 und der zylindrische
Abschnitt 52 gemeinsam geformt, beispielsweise durch Pressformen,
wobei die Bohrungen 80 entweder beim Pressformen mit ausgebildet
oder danach angebracht werden.
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Weiter
unter Bezugnahme auf 4 bis 6 besteht
der Deckel 44 aus einem Oberteil 90 und einer
ringförmig
umlaufenden Zarge 92, die nach unten umlaufend am Rand
des Oberteils angebracht ist. Durch die ringförmige Zarge 92 wird
an einem unteren Ende eine untere Fläche 94 gebildet. Eine
innere ringförmige
Zarge reicht als Dichtrand 96 vom Oberteil herab und ist
einwärts
von der ringförmigen Zarge 92 angeordnet,
wodurch ein Kanal oder eine Nut 97 zwischen der ringförmigen Zarge
und dem Dichtrand 96 gebildet wird. Durch den Dichtrand 96 besteht
an seinem unteren Ende eine untere Fläche 98. Die Zarge 92 ist
etwas länger
als der innere Dichtring 96. Wenn der Deckel 44 in
seiner geschlossenen Lage ist, liegt die untere Fläche 98 des
inneren Dichtrings 96 auf oder beinahe auf der oberen Fläche 72 des
ringförmigen
Rands 70 des Unterteils. Die untere Fläche 94 der Zarge 92 befindet
sich dann über und
in einem kleinen Abstand entfernt von der ringförmig umlaufenden Randfläche 84,
wodurch sich dazwischen ein ringförmig umlaufender Spalt 100 ausbildet
(5); dieser Spalt ermöglicht. dass über die
Nut 97 ein Austausch zwischen den Öffnungen 78 und der
Außenhaut
der Kartusche erfolgen kann. Somit kann Flüssigkeit aus dem Trog 50 über die
Bohrungen 80, Nut 97 und den Spalt 100 auch
bei geschlossenem Deckel 44 in die Wiederaufarbeitungskammer 12 fließen.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 3 ist der Deckel 44 über ein
Scharnier 110 mit dem Montageelement 46 verbunden.
Insbesondere trägt
das Montageelement am oberen Ende eine Gabel 112 mit einem
U-förmigen
Schlitz 114, in den das Scharnierteil 116 des
Deckels 44 des Kartuschenhalters hineinpasst. Das Scharnierteil 116 ist
mit den seitlichen Elementen 118 und 120 der Gabel 112 über einen hohlen
Drehzapfen 122 drehbar verbunden. Das Scharnierteil 116 und
die seitlichen Elemente 118, 120 sind jeweils
so durchbohrt, dass der Drehzapfen 122 durchgeführt werden
kann. Wie in 5 dargestellt wird durch den
Drehzapfen 122 eine Innenkammer 124 gebildet,
die an beiden Enden des Zapfens mit eine Endkappe 126 abgeschlossen
ist. Die Kappen verankern den Zapfen 122 mit den seitlichen
Elementen 118, 120 und verhindern, dass Flüssigkeit aus
den Enden der Innenkammer 124 ausfließt.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf 1 ist der
Kartuschenhalter 30 mit dem Flüssigkeitsverteilsystem 128 des
Wiederaufarbeitungsgerät
s 10 fließtechnisch
verbunden. Frischwasser fließt über die
Wasserzuflussleitung 130 in das Flüssigkeitsverteilsystem 128.
Vorzugsweise wird das Wasser vorbehandelt, um Verunreinigungen,
beispielsweise Härtesalze
des Wassers, zu entfernen und gefährliche Organismen zu zerstören oder
zu entfernen. Beispielsweise kann das Wasser sterilisiert, destilliert, gefiltert
oder durch einen Ionenaustauscher geschickt werden und/oder einem
anderen Behandlungsverfahren unterzogen werden, bevor es dem Wiederaufarbeitungsgerät zugeführt wird.
Ersatzweise oder zusätzlich
kann das Wiederaufarbeitungsgerät 10 seine
eigenen Wasseraufbereitungsgeräte, beispielsweise
ein Filter 132, enthalten.
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Das
Flüssigkeitsverteilsystem 128 enthält eine
Pumpe 140, die das Wasser durch eine Flüssigkeitsleitung 142 zu
einem Verteilerpunkt 144 pumpt. Der Verteilerpunkt 144 ist über die
Flüssigkeitsleitungen 146, 148 mit
den oberen und unteren drehbaren Sprühstangen 150,152 verbunden,
die jeweils unten und oben in der Kammer 12 montiert sind.
Die Sprühstangen 150, 152 sprühen das
Wasser über
das Gestell und die zu dekontaminierenden Gegenstände. Ersatzweise
oder zusätzlich
werden andere Sprüheinrichtungen,
beispielsweise (nicht dargestellte) Düsen, in der Wand der Kammer
angebracht, durch die das Wasser und die Desinfektionslösung in
die Kammer 12 geleitet wird. Das Wasser oder die Desinfektionslösung tropft
von den Gegenständen
in der Kammer ab und sammelt sich in einem Sumpf 154 am
Boden der Wiederaufarbeitungskammer 12. Zumindest ein Teil
des zufließenden
Wassers wird in den Kartuschenhalter 30 geleitet, um sich
dort mit der Quelle des Desinfektionsmittels zu vermischen und somit die
Desinfektionslösung
zu bilden. Im Besonderen wird das Wasser von dem Verteilerpunkt 144 über die Flüssigkeitsleitung 156 in
die Kammer 12 geführt.
Die Flüssigkeitsleitung 156 ist
fließtechnisch
mit einer an der Hinterwand 38 der Kammer 12 angebrachten Auslassöffnung 158 verbunden.
Ein Heizgerät 160 in einer
der Flüssigkeitsleitungen
erwärmt
die zirkulierende Flüssigkeit
auf ihrem Weg zu den Sprühstangen 150, 152 oder
zu dem Kartuschenhalter 30.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf 3 enthält der Kartuschenhalter 30 einen
Flüssigkeitsanschluss
oder Kartuscheneinlassstutzen 164, der nach hinten aus
dem Seitenabschnitt 166 des Montageelements 46 herausragt
und durch eine geeignet platzierte Öffnung im Halterungswinkel 32 gesteckt wird.
Der Flüssigkeitsanschluss 164 ist
soweit verjüngt,
dass es sich durch Reibungskräfte
im Auslassstutzen 158 verankert, wenn das Gestell 14 nach
hinten in die Kammer 12 geschoben wird. Die durch den Auslassstutzen 158 fließende Flüssigkeit
strömt über den
Flüssigkeitsanschluss 164 in
den Kartuschenhalter 30.
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Unter
Bezugnahme auf 5 ist im Seitenabschnitt 166 des
Montageelements 46 eine innenliegende Flüssigkeitspassage 170 geformt,
die am flussaufwärts
gelegenen ersten Ende 172 mit dem Flüssigkeitsanschluss 164 und
am flussabwärts
gelegenen zweiten Ende 174 mit einer in dem hohlen Drehzapfen 122 angebrachten Öffnung 176 und
somit mit inneren Hohlraum 124 des Drehzapfens verbunden
ist. Durch das obere Teil 90 des Kartuschenhalterungsdeckels 44 wird
eine zweite interne Flüssigkeitspassage 178 gebildet,
die am flussaufwärts gelegenen
ersten Ende 180 mit einer zweiten in dem hohlen Drehzapfen
angebrachten Öffnung 182 und am
flussabwärts
gelegenen zweiten Ende 184 mit einer mittig angebrachten Öffnung 186 in
der unteren Fläche 188 des
Deckeloberteils 90 verbunden ist.
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Flüssigkeit
fließt
von dem Flüssigkeitsanschluss 164 durch
den Kartuschenhalter 30 flussabwärts auf einem durch die Pfeile
A markierten Flüssigkeitspfad
(5). Im Besonderen fließt das eintretende Wasser durch
die Flüssigkeitspassage 170 und
durch die erste Drehzapfenöffnung 176 in
den inneren Hohlraum 124 des Drehzapfens 122.
Das Wasser fließt
vom inneren Hohlraum 124 aus über die zweite Drehzapfenöffnung 182 in
die zweite Passage 178 im Deckel 90. Die Pumpe 140 sorgt
für einen
ausreichenden Druck des Wassers, so dass es als starker Strahl aus
der zentralen Öffnung 185 austritt.
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Unter
Bezugnahme auf 4 und 5 wird die
Kartusche 40 in das Unterteil 42 des Kartuschenhalters 30 vor
Beginn der Dekontaminationszyklusses und bevor der Deckel 44 geschlossen
wird eingesetzt. Eine am gegenüber
dem Scharnier 110 an dem Kartuschenhalter angebrachte Schließeinrichtung 190 sorgt
dafür,
dass der Deckel 44 mit dem Unterteil 42 während des
Dekontaminationszyklusses verbunden bleibt. Eine geeignete Schließeinrichtung
ist ein am Unterteil 42 befestigter Spannverschluss mit
Verriegelungslasche 192, die in einen an der umlaufenden
Zarge 92 des Deckels 44 befestigten Haken 194 eingreift;
es werden aber auch andere Schließeinrichtungen erwogen.
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Bei
einer bevorzugten, am besten in den 5 und 7 dargestellten
Ausführung,
besteht die Kartusche 40 aus einem äußeren, aus einem leichten und
steifen Polymer, beispielsweise Polyäthylen, geformten Tassenteil 200,
das eine erste Innenkammer 202 bildet. Das äußere Tassenteil 200 besteht üblicherweise
aus einer zylindrischen Seitenwand 204 und am unteren Ende 205 aus
einem durch Schnappverschluss abgeschlossenes und abnehmbares Bodenteil 206.
Eine zweite Innenkammer 208 wird durch ein inneres Tassenteil 210 gebildet.
In der bevorzugten Ausführung
besteht das innere Tassenteil aus einer halbkugelförmigen Außenwand 211, das
zumindest teilweise aus einem porösen Material geformt ist. Die
poröse
Wand 211 oder der poröse Teil
dieser Wand ist für
Wasser und die zirkulierende Desinfektionslösung durchlässig, jedoch undurchlässig für die innerhalb
der Kammern befindlichen festen chemischen Komponenten. Beim Zusammenbau
der Kartusche 40 wird ein poröser Deckel oder oberer Abschluss 212 rundum
mit den Flanschen 214, 216 der inneren und äußeren Tassenteile 210, 200 versiegelt,
wodurch die zwei Kammern 202, 208 und der gemeinsame
umlaufende Tassenflansch 218 gebildet werden. Während des
Dekontaminationszyklusses wirken der Flansch 218 und die
Ränder 70, 96 zusammen
und verhindern den direkten Stromfluss von der zentralen Öffnung 186 zu
den Bohrungen 80 und stellen somit sicher, dass die gesamte
den Trog 50 verlassende Flüssigkeit, jedenfalls deren
wesentlicher Teil, zuerst durch die Kartusche 40 fließt. Geeignete
Filterwerkstoffe für
die Ausbildung des inneren Tassenteils 208 und des oberen
Abschlusses 212 sind unter anderem Polypropylen, Polyethylen,
Nylon, Viskose, steife poröse
Stoffe, beispielsweise der Schaumkunststoff POREXTM oder
andere Schaumstoffe, Textilstoffe, Filz, Geflecht oder Ähnliches.
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Die
erste Kammer 202 der Kartusche 40 enthält eine
abgemessene Menge eines ersten Behandlungsmaterials und die zweite
Kammer 208 eine abgemessene Menge eines zweiten Behandlungsmaterials.
Vorzugsweise ist der äußere Tassenteil 200 durchsichtig,
so dass der Inhalt der Kartusche 40 von außen sichtbar
ist. Bei einem porösen
inneren Tassenteil 210 liegen die Behandlungsstoffe vorzugsweise
in fester Form vor, beispielsweise als Pulver oder fein zerteilte
Feststoffe, die sich leicht in Wasser verteilen und auflösen können. Beispielsweise
sind der erste und zweite Behandlungsstoff die Reagenzmittel, die
in Wasser miteinander reagieren und die Desinfektionslösung bilden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
enthält die
Desinfektionslösung
ein Oxidationsmittel, vorzugsweise eine Persäure, beispielsweise die Peressigsäure. Bei
dieser Ausführung
enthält
die erste Kammer ein erstes Reagenzmittel, beispielsweise einen
Peroxyd-Spender. Geeignete Peroxyd-Spender sind die Perborate, beispielsweise
das Natriummetaborat. Die zweite Kammer enthält das zweite Reagenzmittel,
beispielsweise einen Acetyl-Spender. Ein geeigneter Acetyl-Spenderist unter
anderem die Acetylsalicylsäure.
Die zwei Reagenzmittel reagieren in Wasser und bilden das Oxidationsmittel;
in der bevorzugten Ausführung
ist dies die Peressigsäure.
Eine oder die andere der Kammern kann auch Zusatzstoffe enthalten.
Beispielsweise werden bevorzugt Netzmittel zugefügt, um das Entfernen von Verschmutzungen
und das Eindringen der Desinfektionslösung in Spalte und Hohlräume zu verbessern;
Maskierungsmittel werden zugefügt,
um die Wasserhärte
zu verringern; Korrosionshemmer verringern das Korrodieren der Gegenstände und
der Bestandteile des Wiederaufarbeitungsgeräts durch die Desinfektionslösung; Pufferstoffe
stellen die Desinfektionslösung auf
den optimalen pH-Wert ein.
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Bei
anderen Ausführungen
ist die Kartusche 40 so ausgelegt, dass sie nur eine einzige
Flüssigkeit oder
ein einziges festes Desinfektionskonzentrat enthält, oder aber ein flüssiges und
getrennt davon ein festes Reagenzmittel, oder zwei voneinander getrennte
flüssige
Reagenzmittel, oder ein flüssiges oder
festes Reinigungskonzentrat, oder ein Reinigungskonzentrat getrennt
von einem Desinfektionskonzentrat, oder eine Kombination eines Reinigungs- und
Desinfektionskonzentrats. Die Kartusche kann also abhängig von
der Art der aufzunehmenden chemischen Stoffe nur eine Kammer, aber
auch mehr als zwei Kammern enthalten. Obwohl die Kartusche 40 hier
so beschrieben wurde, dass sie einen porösen innere Tassenteil 210 besitzt,
wird zusätzlich
auch erwogen, dass der innere Tassenteil analog dem äußeren Tassenteil,
also mit einem entfernbaren Boden, ausgebildet wird. Bei einer anderen
Alternative sind sowohl der innere als auch der äußere Tassenteil 200, 210 porös oder sie
haben einen porösen
Abschnitt, so dass Wasser und die gelösten Reagenzmittel hindurch
fließen
können.
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Unter
Bezugname auf 5 wird die Kartusche durch einen Öffnungsmechanismus 220 geöffnet und
dadurch das konzentrierte Desinfektionsmittel oder die konzentrierten
Reagenzmittel zum Bilden der Desinfektionslösung freigesetzt. In der bevorzugten
Ausführung
besteht der Öffnungsmechanismus aus
einem oder mehreren Zapfen, die aus dem Boden 56 des Kartuschenhalters
hervorragen. Bei der dargestellten Ausführung sorgen zwei Zapfen 222, 224 dafür, dass
der entfernbare Bodenabschnitt 206 der Kartusche gelöst und nach
oben geschoben wird, sobald der Kartuschenhalterungsdeckel 44 fest
verschlossen wird. Die Zapfen 222, 224 sind vorzugsweise
ungleich lang, so dass der gelöste
Bodenabschnitt 206 in einer angewinkelten Lage gehalten wird
und somit das Ausfließen
der Flüssigkeit
aus der Kartusche unterstützt
wird. Die Zapfen sind im Boden 56 des Kartuschenhalters
dadurch befestigt, dass deren mit Gewinde versehene Enden in entsprechend
im Boden 56 verteilte Gewindelöcher eingeschraubt werden.
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In
einer anderen Ausführung
ist der Öffnungsmechanismus
dergestalt, dass er ein Loch in den Bodenabschnitt 206 der
Kartusche schneidet oder sticht und durch einen (nicht dargestellten)
Antrieb, beispielsweise durch einen Presskolben, in den Trog nach
oben bewegt werden kann
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Bei
der Ausführung,
in der der Bodenabschnitt aus einem porösen Material geformt und dadurch
schon ein Durchfließen
des Wassers und der Lösungen
möglich
ist, entfällt
der Öffnungsmechanismus.
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Beim
Durchfließen
löst das
Wasser die Reagenzmittel oder anderen innerhalb der Kartusche 40 befindlichen
chemischen Komponenten und bildet so die Desinfektionslösung. Die
Desinfektionslösung fließt aus der
Kartusche heraus und zwar, durch die in der Kartusche befindliche Öffnung 230 (5), die
durch Entfernen oder anderweitiges Öffnen des Bodenteils 206 der
Kartusche gebildet worden ist. Der größte Teil der Lösung fließt aufwärts in dem üblicherweise
senkrecht nach oben gerichteten Ringraum 232, der zwischen
der Seitenwand 204 des äußeren Tassenabschnitts
und der üblicherweise senkrecht
ausgerichtete Innenfläche 62 des
Trogs ausgebildet ist. Die Lösung
fließt
durch die Bohrungen 80 hindurch und über den zwischen Unterteil 42 und
Deckel 44 ausgebildeten Spalt 100 aus dem Kartuschenhalter 30 heraus.
Während
des mikrobiellen Dekontaminationszyklusses desinfiziert die Lösung somit
auch alle Oberflächen
des Trogs 50.
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Wie
am besten in 5 dargestellt befindet sich
im Unterteil 42 des Kartuschenhalters 30 am untersten
Punkt des Trogs 50 eine kleine Öffnung 236. Diese Öffnung 236 sorgt
für ein
langsames Auslaufen der Lösung
aus dem Trog 50 in die Wiederaufarbeitungskammer 12 hinein
und stellt somit sicher, dass am Ende des Zyklusses kein Wasser
oder keine Lösung
im Trog verbleibt.
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Bei
einer andere Ausführung
ist die Öffnung 236 größer und
stellt somit den einzigen Ausgang für die Desinfektionslösung aus
dem Kartuschenhalter dar. Bei dieser Ausführung entfallen die Bohrungen 80 und
der Spalt 100.
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Ein
Fenster 240 (5) ist in die zylindrische Seitenwand 54 des
Unterteils 42 des Kartuschenhalters eingearbeitet. Das
Fenster 240 besteht aus einem durchsichtigen Material,
beispielsweise Glas oder Kunststoff. Durch einfachen Blick durch das
Fenster 240 kann der Operateur somit feststellen, ob eine
Kartusche 40 in den Trog 50 eingesetzt ist und
ob die Kartusche pulverförmiges
oder ein anderes Desinfektionskonzentrat enthält. Dadurch wird die Gefahr
verringert, dass ein Operateur versehentlich einen Kartuschenhalter 30,
in der gerade eine neue Kartusche 40 eingesetzt wurde, öffnet und
dadurch mit dem Inhalt der geöffneten
Kartusche in Berührung
kommt
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Bei
Dekontaminationszyklen, bei denen die Gegenstände durch biologische Stoffe,
beispielsweise durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten, stark verunreinigt
sind, werden die Gegenstände
vor oder während
des Desinfektionsschritts wahlweise mit einer Reinigungsflüssigkeit
gereinigt, beispielsweise mit einer Spülmittellösung oder einem enzymatischen
Reinigungsmittel. Wie in 1 dargestellt, wird in das Wiederaufarbeitungsgerät 10 wahlweise ein
Mehrfachspender 250 eingebaut, mit dem eine abgemessene
Menge eines Reinigungsmittelkonzentrats gezielt in die zirkulierende
Flüssigkeit
abgegeben werden kann. Am Anfang des Zyklusses vermischt sich das
einfließende
Wasser mit dem Reinigungsmittelkonzentrat und bildet so die Reinigungslösung, die
dann durch die Pumpe 140 weiter zu den Sprühstangen 150, 152 gefördert wird.
Während
dieses Reinigungsschritts wird ein Ventil 252 in der Zuflussleitung 156 zu
dem Kartuschenhalter 30 gezielt geschlossen und dadurch
verhindert, dass sich die Desinfektionslösung bildet und in die Wiederaufarbeitungskammer 12 gelangt.
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Sobald
die Reinigungslösung
genügend
lange zirkuliert worden ist, um das Meiste der biologischen Verunreinigung
der Gegenstände
zu entfernen, wird ein Ventil 260 in der Wasserabflussleitung 262 geöffnet und
die verschmutzte Reinigungslösung aus
dem Flüssigkeitsverteilsystem 128 in
einen Abfluss geleitet. In der Darstellung ist die Wasserabflussleitung
an den Sumpf 154 angeschlossen, kann aber auch von einer
anderen Stelle im Flüssigkeitsverteilsystem 128 abgehen. Über die
Wasserzuflussleitung 130 wird jetzt erneut Wasser in das
Wiederaufarbeitungsgerät 10 geleitet
und das Ventil 252 in der Zuflussleitung des Kartuschenhalters
wird geöffnet,
so dass sich das Wasser mit den chemischen Komponente in der Kartusche 40 vermischen
kann.
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Wahlweise
wird ein Detektor entweder innerhalb oder in fließtechnischer
Verbindung außerhalb der
Wiederaufarbeitungskammer 10 eingesetzt, mit dem festgestellt
werden kann, ob die Konzentration des Desinfektionsmittels für eine wirksame
Desinfektion ausreicht. Der Detektor kann ein chemischer Indikator 264 (1)
sein, beispielsweise ein mit einer entsprechenden Tinte getränkter Papierstreifen, dessen
Farbe sich verändert,
wenn er einer bestimmten Konzentration des Oxidationsmittels über eine
als ausreichend angesehene Dauer ausgesetzt ist, so dass in dieser
Zeit eine wirkungsvolle Desinfektion oder Sterilisation der Gegenstände in dem
Wiederaufarbeitungsgerät
erfolgen kann. Der Detektor kann aber auch ein biologischer Indikator
sein, der einen Bestand an Mikroorganismen enthält, der gegenüber dem
Dekontaminationsvorgang eine gewisse Widerstandsfähigkeit
aufweist. Bei einer anderen Ausführung
ist ein Peressigsäure-Messsystem
innerhalb oder in fließtechnischer
Verbindung außerhalb
der Wiederaufarbeitungskammer 10 eingesetzt, mit dem die
Konzentration der Peressigsäure
kontinuierlich bestimmt werden kann.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 1 und 2 und auch
auf 8 ist das Gestell 14 so aufgebaut, dass
es zwei üblicherweise
rechtwinklig zueinander angeordnete Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' aufnehmen kann,
obwohl auch erwogen wird, weniger oder auch mehr Behälter 270, 270' unterzubringen.
Die Behälter 270, 270' besitzen jeder eine
(nicht dargestellte) Innenkammer, in die ein Endoskopkopf oder ein
anderes mit Lumen versehenes Gerät
eingelegt wird. Den Endoskopkopf-Aufnahmebehältern 270, 270' wird die Desinfektionslösung über die
innerhalb der Wiederaufarbeitungskammer 12 befindlichen
Flüssigkeitsleitungen 272 zugeführt. In
den Endoskopkopf-Aufnahmebehältern 270, 270' besteht stets
ein leichter Überdruck,
so dass die Flüssigkeit
durch die Lumen des Endoskops gefördert wird. Ein Einführungsrohr
des Endoskops wird in ein langes aufgerolltes Rohr 274 gesteckt,
das von dem Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270 abgeht. Der Schlauch
und das Lichtleiterverbindungskabel wird auf das Gestell 14 gelegt.
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Um
sicherzustellen, dass der Druck innerhalb der Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' über den
gesamten Dekontaminationszyklus in einem bestimmten Druckbereich
bleibt (das heißt,
ausreichend hoch, um einen Lumen-Durchfluss aufrechtzuerhalten,
aber nicht so hoch, dass Schäden
entstehen können),
wird ein Drucksensor, beispielsweise ein Druckwandler 280 (1),
so montiert, dass er den Druck innerhalb der Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' bestimmen kann.
Beispielsweise kann der Druckwandler 280 außerhalb
der Wiederaufarbeitungskammer 12 montiert sein und den Druck
innerhalb jedes der Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' über ein
Verbindungsrohr 282 (1) bestimmen.
Die Verbindungsrohre 282 eines jeden der Behälter 270, 270' werden mit
einem entsprechenden Flüssigkeitsauslassventil 284 an
der Hinterwand der Wiederaufarbeitungskammer verbunden.
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 3 wird das
Montageelement 46 des Kartuschenhalters 30 vorteilhaft
auch als Rohrverteiler für
andere Flüssigkeitsverbindungen
innerhalb der Wiederaufarbeitungskammer 12 verwendet als
nur für
den oben beschriebenen Wasseranschluss der Kartuschenhalterung.
Beispielsweise wird das Montageelement 46 verwendet, um
die Verbindung der in der Wiederaufarbeitungskammer befindlichen
Druckleitungen 290 mit den Flüssigkeitsauslassventilen 284 herzustellen. Jede
Druckleitung 290 ist an ihrem einen Ende mit der Innenkammer
eines der Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' verbunden.
(Nicht dargestellte) Bohrungen in dem Montageelement 46 bilden
die fließtechnische
Verbindung zwischen einem Druckanschluss 292, 292', der gezielt
mit dem entsprechenden Flüssigkeitsauslassventil 284 verbunden wird,
und über
einen zweiten Druckanschluss 294, 294' zu den entsprechenden
Druckleitungen 290, 292'. In gleicher Weise wie der Flüssigkeitsanschluss 164 verankern
sich die Druckanschlüsse 292, 292' durch Reibungskräfte und
sorgen so für
ein dichte, zumindest für
eine im wesentlichen dichte Verbindung mit dem entsprechenden Flüssigkeitsauslassventil 284,
sobald das Gestell 14 vor dem Beginn des mikrobiellen Dekontaminationszyklusses
nach hinten in die Kammer 12 geschoben wird. Dadurch wird
die Anzahl der vom Operateur herzustellenden Verbindungen reduziert
und sichergestellt, dass Verbindungen nicht versehentlich übersehen
werden.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist der Druckwandler 280 an
ein Regelsystem 296 angeschlossen, das den gemessenen Druck überwacht
und unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Algorithmus, einer Vergleichstabelle
oder von Ähnlichem
weiter verarbeitet. Wenn der gemessene Druck einen vorher bestimmten
Mindestwert unterschreitet oder einen vorher bestimmten Maximalwert überschreitet, sorgt
das Regelsystem 296 für
eine Gegenmaßnahme.
Eine solche Gegenmaßnahme
kann das Auslösen
eines Alarms, beispielsweise einer Sirene oder eines (nicht dargestellten)
Blinklichts, sein, wodurch dem Operateur angezeigt wird, dass der
Druck außerhalb
des gewünschten
Bereichs liegt. Oder das Regelsystem 296 kann den Zyklus
ganz unterbrechen. Bei einer anderen Ausführung steuert das Regelsystem 296 die
Pumpe 140, um dadurch den Druck innerhalb des Gehäuses 20 so
zu erhöhen oder
abzusenken, dass er wieder im vorbestimmten Bereich liegt. In einer
wiederum anderen Ausführung steuert
das Regelsystem 296 einen in der Einlassleitung 272 eingebauten
regelbaren Strömungsbegrenzer
oder ein entsprechendes Ventil 298, beispielsweise ein
Magnetventil, und verringert oder vergrößert damit den Flüssigkeitszufluss
in den Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' entsprechend
dem gemessenen Druck.
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Der
Betrieb des Wiederaufarbeitungsgeräts 10 läuft üblicherweise
wie folgt ab: Eine frische Einmalgebrauch-Kartusche 40 wird
in den 50 des Kartuschenhalters 30 eingesetzt
und der Kartuschenhalterdeckel 44 wird geschlossen. Wenn
der Operateur sieht, dass der Kartuschenhalterdeckel 44 geschlossen
ist, stellt er mit einem Blick durch das Fenster 240 sicher,
dass der Kartuschenhalter nicht leer ist. Der Schnappverschluss 190 wird
verriegelt, wodurch der Deckel 44 auf das Unterteil 42 gepresst
und damit der Flansch 218 der Kartusche zwischen den oberen
und unteren Flächen 98, 72 der
ringförmigen Ränder eingespannt
wird. Die zu desinfizierenden Gegenstände werden auf den Wagen 14 gepackt. Der
Wagen 14 steht beim Beladen auf der geöffneten Tür 20. Der Kopf eines
zu reinigenden Endoskops wird in den einen der Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' gepackt. Der
Wagen 14 wird in die Kammer des Wiederaufarbeitungsgeräts gerollt
und dabei werden die Flüssigkeitsanschlüsse 164, 292, 292' mit den entsprechenden
Flüssigkeitsauslassventilen 158, 284 verbunden.
Die Tür 20 wird
geschlossen. Ein Ventil 300 in der Wasserzuflussleitung 130 wird geöffnet und
Wasser fließt
in das Flüssigkeitsverteilsystem 128.
Sobald ausreichend Wasser für
einen Dekontaminationsschritt eingelassen worden ist, wird das Ventil 300 geschlossen.
Das Wasser wird auf eine für
die Dekontamination geeignete Temperatur erwärmt, die im Fall von Peressigsäure zwischen
45 und 55°C
liegt. Wasser fließt
nun in den Kartuschenhalter 30 und durch den porösen Deckel 212 der
Kartusche hindurch. Das Wasser vermischt sich mit dem (zweiten)
Reagenzmittel in der oberen (zweiten) Kammer 208. Das Wasser
mit dem gelösten
zweiten Reagenzmittel fließt
weiter durch den porösen Wandabschnitt 211 hindurch
und in die untere (erste) Kammer 202 hinein, wo nun das
erste Reagenzmittel aufgelöst
wird, das dann mit dem gelösten
zweiten Reagenzmittel reagiert und die Desinfektionslösung bildet.
Die Desinfektionslösung
fließt
aus dem Kartuschenhalter 30 in die Wiederaufarbeitungskammer 12.
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Die
Pumpe 140 zirkuliert die Lösung aus dem Sumpf 154 heraus
und durch die Sprühstangen 150, 152,
durch die Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' und der Kartuschenhalter 30,
wie oben beschrieben. Nachdem die Desinfektionslosung ausreichend
lange zirkuliert worden ist, so dass die äußeren und inneren Oberflächen der
Endoskope und die anderen Gegenstände im Wiederaufarbeitungsgerät desinfiziert
worden sind, wird das Abflussventil 260 im Sumpf 154 erneut
geöffnet
und die Desinfektionslösung
in die Abflussleitung 262 geleitet. Jetzt wird zum Abspülen der
Endoskope und anderen Gegenstände
Frischwasser in das Wiederaufarbeitungsgerät 10 geleitet und
zwar entweder über
die Zuflussleitung 130 oder über eine getrennte (nicht dargestellte)
Leitung, die mit einem Vorrat hochgradig destillierten Wassers verbunden
ist. Das für
diesen Schritt verwendete Wasser ist vorzugsweise destilliert, um
die Gefahr einer Neukontaminierung zu verringern. Beispielsweise
wird bei dem Spülschritt abgekochtes,
mikrofiltriertes, destilliertes, deionisiertes oder auf andere Weise
vorbehandeltes Wasser eingesetzt. Wahlweise wird dem Spülwasser
eine leicht verdampfende Flüssigkeit
zugesetzt, beispielsweise Alkohol, um dadurch das Entfernen des
Wassers zu beschleunigen. Abschließend wird ein Lufttrocknungszyklus
eingesetzt. Unter Bezugnahme auf 1 wird frische
Luft durch einen Ventilator 310 direkt in die Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' und wahlweise
auch in die Kammer 12 geleitet. Vorzugsweise wird die einfließende Luft
oder ein anderes Trocknungsgas durch einen Filter 312, beispielsweise
einen Hochleistungsschwebstofffilter, geschickt, um unerwünschte Teilchen
und Mikroorganismen herauszufiltern. Die Luft kann zur Beschleunigung
des Trocknungsvorgangs erwärmt
werden, allerdings nicht über
eine Temperatur hinaus, bei der das Endoskop oder andere zu desinfizierende
Gegenstände
beschädigt
werden könnten.
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Wahlweise
werden andere Schritte in den Zyklus eingefügt oder einer oder mehrere
Schritte ausgelassen oder miteinander kombiniert. Beispielsweise
können
getrennte Reinigungs- und
Desinfektionsschritte ausgeführt
werden, in dem getrennte Kammern in der Dosiertasse gezielt einzeln
geöffnet werden,
um somit zuerst das Reinigungsmittelkonzentrat und erst danach das
Desinfektionsmittelkonzentrat freizusetzen. Ersatzweise kann das
Reinigungsmittelkonzentrat, wie oben beschrieben, an anderer Stelle
im Wiederaufarbeitungsgerät 10 enthalten
sein. Einer oder mehrere Leckprüfschritte
können wahlweise
in den Zyklus eingebaut werden. Beispielsweise wird das Endoskop,
bevor es in den Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' gepackt wird,
einer Leckprüfung
unterzogen, um die Dichtheit von den Lumen, die dicht sein müssen, sicherzustellen,
so dass kein Wasser an empfindliche Teile gelangt und bei der Wiederaufarbeitung
keine Schäden entstehen.
Wahlweise kann der Leckprüfschritt
auch erst nach der Platzierung des Endoskops im Endoskopkopf-Aufnahmebehälter 270, 270' erfolgen, entweder
bevor oder nach Einführung
des Behälters
in die Weideraufarbeitungskammer. Eine weitere Leckprüfung kann
nach der Wiederaufarbeitung erfolgen, um sicherzustellen, dass das
Endoskop bei der Wiederaufarbeitung nicht beschädigt worden ist.