DE60300600T2 - Auswuchtvorrichtung und -verfahren für Rotorwellenflansch - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kratzschutzplatten zur Verwendung bei der Auswuchtung und zum Schutz eines verbolzten drehbaren Flansches. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Benutzung derartiger Kratzschutzplatten bei einem Gasturbinentriebwerk.
- Es ist eine allgemein übliche Praxis, Bolzen und Muttern zu benutzen, um Flansche miteinander zu verbinden. Es ergibt sich jedoch ein Problem, wenn der Bolzenkopf in direkte Berührung mit der Flanschoberfläche gelangt. Beim Anziehen des Bolzens kann der Bolzenkopf die Flanschoberfläche anritzen, was schließlich zu einer Rissebildung und zu einem Bruch des Flansches führen kann. Es ist nicht möglich, einfach eine Unterlegscheibe zwischen dem Bolzenkopf und der Flanschoberfläche anzuordnen, weil beim Anziehen des Bolzens die Unterlegscheibe sich selbst drehen kann und dadurch die Flanschoberfläche beschädigt: Das Problem wurde bisher dadurch gelöst, dass eine Kratzschutzplatte anstelle einer Unterlegscheibe benutzt wurde. Anstelle eines einzigen Loches zur Aufnahme eines einzigen Bolzens besitzt eine Kratzschutzplatte mehrere Löcher, von denen jedes einen Bolzen aufnimmt. Daher kann sich die Kratzschutzplatte nicht drehen, wenn die Bolzen angezogen werden.
- Es ist allgemein üblich, Flansche zu benutzen, um sich drehende Wellen zu verbinden. Der Flansch einer rotierenden Welle wird mit dem Flansch der anderen rotierenden Welle verbolzt. Es ergibt sich jedoch ein Problem, wenn die verbundenen Wellen mit einer sehr hohen Drehzahl umlaufen. Die Flansche können von der Achse weg gerichtete Massenkräfte erzeugen, die, falls sie nicht ausgewuchtet werden, eine glatte Drehung der verbundenen Wellen behindern. Dieses Problem wurde beim Stande der Technik durch Benutzung von Auswuchtgewichten gelöst, die am Flansch festgelegt wurden, oder es wurden Kratzschutzplatten verwendet, an denen Ausgleichsgewichte angeordnet waren, um die sich drehenden Wellen auszuwuchten.
- Die US-A-3916495, die ein Verfahren und Mittel zum Auswuchten eines Gasturbinentriebwerks zur Reparatur im Freien betrifft, schlägt die Befestigung von Gewichtsunterlegscheiben an einem Spannbolzen vor. Die Spannbolzen übertragen kein Drehmoment und dienen dazu, eine Turbinenrotorscheibe in einem vorbestimmten axialen Abstand zu einer Welle zu halten.
-
1 veranschaulicht einen gemäß dem Stande der Technik ausgebildeten ausgewuchteten verbolzten Flansch. Ein Flansch2 ist unter Benutzung von zahlreichen Bolzen4 verbolzt. Eine Kratzschutzplatte6 schützt die Oberfläche des Flansches2 gegenüber den Köpfen der Bolzen4 . Die Kratzschutzplatten6 sind identisch und besitzen fingerartige Fortsätze8 . Jeder fingerartige Fortsatz8 besitzt ein Loch10 an seinem Ende. Auswuchtgewichte unterschiedlicher Massen werden über die Löcher10 festgelegt. Im typischen Fall besteht ein Auswuchtgewicht aus einem Aufbau aus Schraube, Mutter und Unterlegscheibe. Wenn eine größere Masse an einer bestimmten Stelle erforderlich ist, dann trägt der Aufbau mehrere oder schwerere Unterlegscheiben. - Diese Lösung ergibt verschiedene Nachteile. Es ist eine große Zahl einzelner Auswuchtgewichte erforderlich, um den drehbaren Flansch auszuwuchten, und die ausgewuchtete drehbare Welle ist daher schwer. Es gibt einen Grenzwert für die maximale Masse, die ein Auswuchtgewicht aufweisen darf, und es ist oft nicht möglich, die richtige Auswuchtmasse an der richtigen Stelle zu positionieren.
- Demgemäß sieht die vorliegende Erfindung eine Anordnung vor, die aus den folgenden Teilen besteht:
einem Flansch einer drehbaren Welle, die eine Mehrzahl von Löchern besitzt;
eine Mehrzahl von Kratzschutzplatten, von denen jede zwei oder mehrere Löcher aufweist, die auf entsprechende Löcher des Flansches ausgerichtet sind; und
eine Mehrzahl von Bolzen, die durch die Mehrzahl von Löchern im Flansch und die entsprechenden Löcher in den Kratzschutzplatten geführt sind, wobei jede der Kratzschutzplatten die gleiche ist. - Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl der Kratzschutzplatten wenigstens eine erste Kratzschutzplatte mit einer ersten Masse und wenigstens eine zweite unterschiedliche Kratzschutzplatte aufweist, die eine zweite unterschiedliche Masse besitzt.
- Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung gemäß dem Patentanspruch 1 vorgesehen.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Gruppe von Kratzschutzplatten zur Benutzung in einem verbolzten drehbaren Flansch vorgesehen, wie dies in dem Patentanspruch 6 beansprucht ist.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese ein Verfahren zur Festlegung einer ersten Welle an einer zweiten Welle zur im Wesentlichen ausgewuchteten Drehung, wie in Patentanspruch 7 beansprucht.
- Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen daher die Benutzung unterschiedlicher Kratzschutzplatten mit unterschiedlichen Massen. Infolgedessen kann ein höheres Auswuchtgewicht an einer optimalen Stelle konzentriert werden, indem eine schwerere Kratzschutzplatte benutzt wird. So ermöglicht die vorliegende Erfindung eine bessere Möglichkeit der Auswuchtung. Außerdem wird die ausgewuchtete drehbare Welle leichter.
- Die Kratzschutzplatten sind vorzugsweise gleich dick, haben jedoch eine unterschiedliche Form. Die Benutzung von Platten der gleichen Dicke bedeutet, dass Bolzen einer Standardgröße für alle Kratzschutzplatten verwendbar sind, und zwar unabhängig von deren Masse.
- Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden Bezug auf in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele genommen. In der beiliegenden Zeichnung zeigen:
-
1 veranschaulicht Kratzschutzplatten gemäß dem Stande der Technik; -
2 veranschaulicht im Schnitt ein Gasturbinentriebwerk; -
3 veranschaulicht schematisch eine Anordnung von Turbinenwellen; -
4 veranschaulicht einen ausgewuchteten verbolzten Flansch gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
5 veranschaulicht einen ausgewuchteten verbolzten Flansch gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und -
6A ,6B und6C veranschaulichen Feinauswucht-Einsteller. -
2 veranschaulicht ein Gasturbinentriebwerk100 , das axial in Strömungsrichtung hintereinander die folgenden Teile aufweist: einen Lufteinlass111 , einen Vortriebsfan112 , einen Zwischendruckkompressor113 , einen Hochdruckkompressor114 , eine Verbrennungsvorrichtung115 , eine Turbinenanordnung, bestehend aus Hochdruckturbine116 , Zwischendruckturbine117 und Niederdruckturbine118 sowie einer Schubdüse119 . - Das Gasturbinentriebwerk
100 arbeitet in der üblichen Weise derart, dass Luft, die in den Lufteinlass111 eintritt, durch den Fan112 beschleunigt wird, der zwei Luftströmungen erzeugt, nämlich eine erste Luftströmung in den Zwischendruckkompressor113 hinein und eine zweite Luftströmung, die den Vortriebsschub liefert. Der Zwischendruckkompressor113 komprimiert die ihm zugeführte Luft, bevor er sie an den Hochdruckkompressor114 abgibt, wo eine weitere Kompression stattfindet. - Die komprimierte vom Hochdruckkompressor
114 gelieferte Luft wird in die Verbrennungsvorrichtung115 eingeleitet, wo sie mit Brennstoff vermischt wird und wo die Mischung verbrannt wird. Die resultierenden heißen Verbrennungsprodukte expandieren dann durch die Hochdruckturbine116 , die Zwischendruckturbine117 und die Niederdruckturbine118 und treiben diese an, bevor sie über die Schubdüse119 ausgeblasen werden, wo sie einen zusätzlichen Antriebsschub erzeugen. Die Hochdruckturbine116 , die Zwischendruckturbine117 bzw. die Niederdruckturbine118 treiben über die Hochgeschwindigkeitswelle120 , die Zwischengeschwindigkeitswelle121 und die Niedergeschwindigkeitswelle122 die Hochdruckkompressoren114 , die Zwischendruckkompressoren113 und den Fan112 an. Die Hochgeschwindigkeitswelle120 dreht sich mit etwa 12000 u/min, und die Zwischengeschwindigkeitswelle dreht sich mit etwa 8000 u/min. - Die
3 veranschaulicht die Hochgeschwindigkeitswelle120 , die Zwischengeschwindigkeitswelle121 und die Niedergeschwindigkeitswelle122 . Die Wellen sind koaxial angeordnet, wobei die Niedergeschwindigkeitswelle122 innerhalb der Zwischengeschwindigkeitswelle121 liegt. Die Zwischengeschwindigkeitswelle121 liegt innerhalb der Hochgeschwindigkeitswelle120 . Die Hochgeschwindigkeitswelle120 besteht aus einer ersten Welle120a und einer zweiten Welle120b , die über verbolzte Flansche2 miteinander verbunden sind. Die Zwischengeschwindigkeitswelle121 besteht aus einer ersten Zwischengeschwindigkeitswelle121a und einer zweiten Zwischengeschwindigkeitswelle121b , die über verbolzte Flansche2 miteinander verbunden sind. Die Flansche sind unter Benutzung von Bolzen und Muttern miteinander verbunden. Kratzschutzplatten liegen zwischen den Köpfen der Bolzen und der Oberfläche des Flansches oder zwischen den Muttern und der Oberfläche der Flansche. -
4 veranschaulicht einen verbolzten Flansch gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die in4 dargestellte Ansicht zeigt einen Flansch2 der ersten Hochgeschwindigkeitswelle120a , betrachtet in Richtung des Pfeiles A gemäß3 . Der Flansch2 ist kreisringförmig ausgebildet und besitzt eine Mehrzahl von nicht dargestellten Löchern, die im gleichen Winkelabstand in einem Radius R1 angeordnet sind. Jedes Loch nimmt einen Bolzen4 auf. Der Kopf der Bolzen ist in den Figuren dargestellt. Jeder Bolzen4 tritt durch den Flansch2 über den benachbarten Flansch2 der zweiten Hochgeschwindigkeitswelle120b hindurch und ist mittels einer Mutter gesichert. Kratzschutzplatten6a ,6b sind zwischen dem Kopf eines jeden Bolzens4 und der Oberfläche des Flansches2 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel nehmen die Kratzschutzplatten jeweils zwei Bolzen auf. Es gibt zwei verschiedene Typen von Kratzschutzplatten, die die gleiche Dicke, aber eine unterschiedliche Form besitzen. Eine erste Type von Kratzschutzplatten6a hat eine erste Masse, und eine zweite Type von Kratzschutzplatten6b besitzt eine zweite Masse, die kleiner ist als die erste Masse. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwanzig Bolzen4 , drei erste Kratzschutzplatten6a und sieben zweite Kratzschutzplatten6b vorgesehen. Die Anordnung der ersten Kratzschutzplatten6a und der zweiten Kratzschutzplatten6b ist derart, dass die Hochgeschwindigkeitswelle120 bezüglich ihrer Drehung ausgewuchtet ist. -
5 veranschaulicht eine Modifikation des ersten Ausführungsbeispiels gemäß4 . Die Flansche haben wiederum zwanzig Bolzen4 und drei erste Kratzschutzplatten6a und sieben zweite Kratzschutzplatten6b . Der Flansch2 ist kreisringförmig und die Löcher für die Bolzen liegen auf einem Kreis mit dem Radius R1. Diese Anordnung besitzt zusätzlich Feinauswucht-Einsteller12 . Es gibt zwanzig Feinauswucht-Einsteller12 . Diese sind auf einem Kreis mit dem Radius R2 untergebracht, wobei R2 kleiner ist als R1. Ein Feinauswucht-Einsteller12 ist jeweils zwischen den Bolzen4 jeder Kratzschutzplatte angeordnet und jeweils ein Feinauswucht-Einsteller liegt zwischen jeweils zwei Kratzschutzplatten. Der Feinauswucht-Einsteller12 ist im Einzelnen in den6a ,6b und6c dargestellt. Es ist in jedem der Flansche2 von erster Hochgeschwindigkeitswelle120a und zweiter Hochgeschwindigkeitswelle120b ein Loch vorgesehen. Die Löcher in den Flanschen sind aufeinander ausgerichtet und eine Schraube14 ist durch jedes Loch gesteckt und wird an Ort und Stelle durch eine Mutter16 gehaltert. Eine oder mehrere Unterlegscheiben18 sind zwischen der Mutter16 und dem Flansch2 angeordnet. Die Zahl und Form der benutzten Unterlegscheiben18 kann verändert werden, um die Masse an einem bestimmten Punkt des Flansches einzustellen. So sind in6a zwei Unterlegscheiben18 gleicher Größe und Form vorgesehen. Bei6b sind zwei Unterlegscheiben18 unterschiedlicher Größe und Form vorgesehen, und in6c ist eine Unterlegscheibe18 einer speziellen Form vorgesehen. Je höher die Drehzahl der den Flansch2 tragenden Welle ist, um so größer ist die Notwendigkeit einer Feinauswuchtung der Welle unter Benutzung der Feinauswucht-Einsteller12 .
Claims (7)
- Anordnung mit den folgenden Merkmalen: einem Flansch (
2 ) einer drehbaren Welle (120a ), der eine Mehrzahl von Löchern aufweist; eine Mehrzahl von Kratzschutzplatten (6a ,6b ), von denen jede zwei oder mehrere Löcher aufweist, die auf die entsprechenden Löcher des Flansches ausgerichtet sind; eine Mehrzahl von Bolzen (4 ), die durch die Mehrzahl von Löchern im Flansch (2 ) und die entsprechenden Löcher in den Kratzschutzplatten (6a ,6b ) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl der Kratzschutzplatten (6a ,6b ) wenigstens eine erste Kratzschutzplatte (6a ) mit einer ersten Masse und wenigstens eine zweite unterschiedliche Kratzschutzplatte (6b ) aufweist, die eine zweite unterschiedliche Masse besitzt. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kratzschutzplatte (
6a ) und die zweite Kratzschutzplatte (6b ) die gleiche Dicke besitzen. - Anordnung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl der Kratzschutzplatten (
6a ,6b ) derart angeordnet ist, dass der rotierende Flansch (2 ) im Wesentlichen ausgewuchtet ist. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung außerdem Feinauswuchtmittel (
12 ) aufweist. - Gasturbinentriebwerk mit einer Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Verbindung von Turbinenwellen eines Gasturbinentriebwerks.
- Eine Gruppe von Kratzschutzplatten (
6a ,6b ) zur Benutzung in Verbindung mit einem verbolzten drehbaren Flansch (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (6a ,6b ) folgende Teile umfassen: wenigstens eine erste Kratzschutzplatte (6a ) mit einer ersten Masse und wenigstens eine zweite unterschiedliche Kratzschutzplatte (6b ) mit einer zweiten unterschiedlichen Masse. - Verfahren zur Festlegung einer ersten Welle (
120a ) an einer zweiten Welle (120b ) in einem im Wesentlichen ausgewuchteten Rotationszustand, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: es wird ein Flansch (2 ) einer ersten Welle (120a ) an einem Flansch (2 ) einer zweiten Welle (120b ) verbolzt; es wird die Oberfläche eines der Flansche (2 ) gegen jeden Bolzen (4 ) geschützt, indem eine Kratzschutzplatte (6a ,6b ) zwischen jeden Bolzen (4 ) und den Flansch (2 ) gefügt wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine erste Kratzschutzplatte (6a ) mit einer ersten Masse ausgewählt und plaziert wird und dass wenigstens eine zweite Kratzschutzplatte (6b ) ausgewählt und plaziert wird, die eine zweite Masse besitzt.
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