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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren für die Behandlung von multiplem
Myelom. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Induzieren von Apoptose in Myelom-Zellen durch Verabreichung
eines K121-ähnlichen
Antikörpers.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Multiples
Myelom (MM) ist eine B-Zellen-Malignität, gekennzeichnet durch die
Anhäufung
von terminal differenzierten B-Zellen (Plasmazellen) im Kochenmark.
Neuere Forschung hat einige von den genetischen und molekularen
Defekten identifiziert, die in myelomatösen Plasmazellen vorkommen
(Drach, J., et al. (2000) Cancer Res Clin Oncol. 126: 441; Ludwig,
H., et al. (1999) Annals Oncol. 10 (6): S31). Diese Werte zeigen
an, dass multiple molekulare Ereignisse zu nachhaltiger genetischer
Instabilität
der Zellen, Resistenz gegen Chemotherapie und erhöhter Neovaskularisation
des Knochenmarks führen.
Die gegenwärtige
Therapie für
MM ist Chemotherapie mit hoher Dosis und/oder autologe periphere
Blutstammzellentransplantation. Derzeit wird die letztere Behandlung
favorisiert, zurückzuführen auf
eine höhere
5-Jahre-Überlebensrate
(52% im Verhältnis zu
12%). Kürzlich
haben antiangiogene Mittel wie beispielsweise Thalidomid eine objektive
Reaktion bei ungefähr
30% der refraktären
Patienten erzeugt. MM ist trotz dieser drastischen Therapien irreversibel
tödlich, wobei
mittlere Überlebenszeiten
von 4–6
Jahren von der Art der Behandlung abhängen (Kyle, RA., et al. (2001) The
Oncologist. 6 (2): 119).
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Es
gibt gegenwärtig
40000 Patienten mit MM in den Vereinigten Staaten, mit einer Schätzung, dass jedes
Jahr ungefähr
14000 neue Patienten diagnostiziert werden (Chauhan, D., und Anderson,
KC., (2001) Apoptosis. 6 (1–2):
47). Die Inzidenz von MM weltweit liegt zwischen 1,5–4,5/100000/Jahr,
abhängig
von dem Land (Hurez, D., (1993) Revue du Praticien. 43 (3): 271).
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Die
malignanten B-Zellen bei MM erzeugen überschüssige Mengen von leichter Kette,
einer Komponente von Immunoglobulin, und diese leichten Ketten sind
in dem Serum und Urin von Individuen mit dieser Krankheit vorhanden.
Ungefähr
70% von MM-Patienten erzeugen leichte Ketten vom kappa-Typ, wobei die verbleibenden
30% vom lambda-Typ sind (Kyle, RA., (1999) Path Biol. 47 (2): 148).
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K121
ist ein muriner monoklonaler Antikörper (mAb), der spezifisch
humane freie kappa-leichte Ketten und ein Antigen, exprimiert auf
der Oberfläche
von Myelom-Zellen vom kappa-Typ, erkennt. Dieses Antigen wird als
kappa-Myelom-Antigen oder KMA bezeichnet (Boux, HA., et al. (1983)
J Exp Med. 158: 1769). Es wurde festgestellt, dass KMA aus freien
kappa-leichten Ketten, exprimiert in nicht-kovalenter Assoziation mit Aktin auf
der Zellmembran, besteht (Goodnow et al. (1985) J. Immunol. 135:
1276). K121 zeigt keine Kreuzreaktivität mit irgendwelchen normalen
oder malignanten Lymphoid-Zellen
oder mit intakten Molekülen
von humanem Immunoglobulin (Boux, HA, et al. (1984) Eur. J. Immunol.
14: 216).
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Ein
quantitativer Immunoassay zum Messen von freien kappa-leichten Ketten
in dem Serum und Urin von Patienten, die an MM leiden, wurde unter
Verwendung von K121 entwickelt (Axiak, SM., (1987) J Immunol Methods.
99: 141). Die neuere Literatur weist darauf hin, dass Quantifizierung
von freien leichten Ketten verwendet werden kann, um den Fortschritt
der Therapie dieser Patienten und die Reaktion auf sie zu überwachen
(Drayson, M., (2001) Blood 97 (9): 2900).
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Es
wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass K121 verwendet werden kann,
um kappa-Myelom-Zellen
Zytotoxine zuzuführen
(Goodnow et al. (1985) J. Immunol. 135: 1276). In der Tat ist ein Immuntoxin,
umfassend das zytolytische Peptid Melittin, verknüpft mit
einem K121-scFV-Fragment (scFv-mel), als potentielles therapeutisches
Mittel für
die Behandlung von MM entwickelt worden (Dunn, RD., et al. (1996)
Immunotechnology 2: 229). K121 wurde früher verwendet, um B-pro-lymphozytische
Leukämie
zu behandeln (WESTON et al. (1998) Leukemia and Lymphoma 29: 361).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben jetzt gefunden, dass K121 allein (d. h. nicht konjugiert
mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel) imstande ist, KMA
tragende Zellen durch Induktion von Apoptose zu töten. Weiterhin
haben die Erfinder demonstriert, dass K121 allein das Wachstum von
Tumorzellen in vivo verhindern kann. Diese Ergebnisse zeigen an,
dass K121-ähnliche
Antikörper
potentiell als primäre
therapeutische Mittel bei der Behandlung von multiplem Myelom verwendbar
sind.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt ein Verfahren
für die
Behandlung von multiplem Myelom vom kappa-Typ bei einem Subjekt
bereit, wobei das Verfahren Verabreichen einer wirksamen Menge von
einem K121-ähnlichen
Antikörper
an das Subjekt umfasst, wobei der K121-ähnliche Antikörper nicht
mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel konjugiert ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls die Verwendung eines K121-ähnlichen
Antiköpers
für die Herstellung
eines Medikaments für
die Behandlung von multiplem Myelom vom kappa-Typ bereit, wobei
der K121-ähnliche
Antikörper
nicht mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel konjugiert
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des ersten Aspekts umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt,
das Subjekt zu behandeln, um die in der Flüssigkeit des Subjekts vorhandenen
Mengen an freien kappa-leichten Ketten vor der Verabreichung des
K121-ähnlichen
Antikörpers
zu reduzieren. Vorzugsweise werden die in dem Serum des Subjekts
vorhandenen Mengen an freien kappa-leichten Ketten reduziert. Eine
Reduzierung der Mengen an freien kappa-leichten Ketten kann durch
zum Beispiel Plasmapharese erreicht werden. Es wird bevorzugt, dass
die Behandlung zum Reduzieren der Mengen an freien kappa-leichten Ketten bei dem
Subjekt unmittelbar vor der Verabreichung des K121-ähnlichen
Antikörpers
durchgeführt
wird.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur autologen hämatopoetischen
Zelltransplantation bei einem Subjekt bereit, wobei das Verfahren
umfasst
- (i) Entfernen einer hämatopoetischen
Vorläufer-Zellpopulation
aus dem Subjekt,
- (ii) Behandeln der Zellpopulation mit einem K121-ähnlichen
Antikörper,
und
- (iii) Transplantieren der behandelten Zellpopulation von Schritt
(ii) in das Subjekt,
wobei der K121-ähnliche Antikörper nicht
mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel konjugiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des zweiten Aspekts beinhaltet das Verfahren auch intravenöse Infusion
eines K121-ähnlichen
Antikörpers
in das Subjekt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des zweiten Aspekts wird das Verfahren der autologen Transplantation
an dem Subjekt während
oder nach zytoreduktiver Therapie durchgeführt.
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In
einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Töten
von Myelom-Zellen vom
kappa-Typ in einer gemischten Zellpopulation bereit, wobei das Verfahren
Inkontaktbringen der gemischten Zellpopulation mit einem K121-ähnlichen
Antikörper
umfasst, wobei der K121-ähnliche
Antikörper
nicht mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel konjugiert
ist.
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In
einem vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Induzieren von Apoptose in KMA-tragenden Zellen bereit, wobei
das Verfahren Einwirken eines K121-ähnlichen Antikörpers auf
die Zellen umfasst, wobei der K121-ähnliche Antikörper nicht
mit einem Toxin oder einem zytolytischen Mittel konjugiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des vierten Aspekts sind die KMA-tragenden Zellen Myelom-Zellen
vom kappa-Typ.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der K121-ähnliche Antikörper die CDR-Loops
(CDR1, CDR2 und CDR3) des K121-Antikörpers, wie in 9a gezeigt,
auf. In einer anderen Ausführungsform
weist der K121-ähnliche
Antikörper
das VH- und VL-Gen des K121-Antikörpers, wie
in 9a gezeigt, auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der K121-ähnliche Antikörper ein
chimärer
Antikörper
oder ein humanisierter Antikörper.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1.
(a) Zytotoxische Aktivität
von mAb K121 auf HMy2- und K562-Lymphoblastoid-Zellen, wie durch
das Austreten von zytoplasmatischer LDH (Extinktion bei 492 nm)
gemessen. Zellen inkubiert für
20 h in Anwesenheit und Abwesenheit von K121 mAb (6,25 μM). (b) Kinetik
von K121-induziertem Zelltod. (c) Konzentrationsabhängigkeit
des Tötens
von HMy2-Zellen durch K121.
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2.
Durchflusszytometrische Analyse von K121-induzierter Apoptose von
HMy2-Zellen. Lichtstreuungsprofil von HMy2-Zellen, inkubiert mit
PBS oder K121 für
16 und 20 h. FSC und SSC entsprechen der Zellgröße bzw. Zellkomplexität.
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3(a) Durchflusszytometrische Analyse von K121-induzierter
Apoptose von HMy2-Zellen unter Verwendung von Annexin-V-FITC. HMy2-Zellen
wurden in Abwesenheit (Kontrolle) oder Anwesenheit von K121 bei
37°C für 16 oder
20 h inkubiert. Danach wurden die Zellen mit Annexin-V-FITC inkubiert und
mit Propidiumiodid gegengefärbt.
(b) Zytotoxizität
von K121 mAb auf HMy2-Zellen, ausgeführt parallel mit dem Annexin-V-Assay.
HMy2-Zellen wurden bei 37°C
für 16
oder 20 h in Abwesenheit (Kontrolle) oder Anwesenheit (5,35 μM) von K121
mAb inkubiert. Der Kulturüberstand
wurde zur Analyse des Austreten von zytosolischer LDH geerntet.
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4(a) Durchflusszytometrische Analyse von K121-induzierter
Apoptose von HMy2-Zellen unter Verwendung des TUNEL-Assays. HMy2-Zellen
wurden in Abwesenheit (Kontrolle) oder Anwesenheit von K121 bei
37°C für 16 oder
20 h inkubiert. Danach wurden die Zellen fixiert und intrazelluläre DNA wurde
enzymatisch mit Fluorescein-12-dUTP an dem 3'-Ende markiert. (b) Zytotoxizität von HMy2-Zellen
nach 16 und 20 Stunden Inkubation mit und ohne K121, ausgeführt parallel
mit dem TUNEL-Assay. HMy2-Zellen wurden bei 37°C für 16 oder 20 h in Abwesenheit
(Kontrolle) oder Anwesenheit (5,35 μM) von K121 mAb inkubiert. Der Kulturüberstand
wurde zur Analyse des Austreten von zytosolischer LDH geerntet.
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5.
Zeitverlauf der Serumspiegel von humanem IgG, sekretiert durch HMy2
in SCID-Mäusen
nach (a) keiner Behandlung (PBS), (B) Behandlung mit scFv-mel oder
(c) Behandlung mit K121 mAb. Zellen (107) wurden
am Tag 0 i. p. injiziert und Behandlung mit scFv-mel (0,5 mg/Dosis)
oder K121 mAb (1,25 mg/Dosis) an den Tagen 1–3 gegeben. Innerhalb einer
Behandlungsgruppe stellt jedes Symbol IgG-Werte für eine individuelle Maus dar.
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6.
Auswirkung von Antikörperbehandlung
auf Tumorwachstum in SCID-Mäusen.
SCID-Mäuse, injiziert
mit HMy2-Zellen am Tag 0 und K121 mAb, verabreicht über 3 Tage
(Tag 1, 2 und 3) mit Gesamtdosismengen von 3,0, 1,5, 0,3, 0,15 und
0 (PBS-Kontrolle) mg. Das Tumorwachstum wurde durch Quantifizierung von
humanem IgG in Mäuseserum
bewertet. Die aufgetragenen Werte sind Mittelwerte von 6 Mäusen, ausgenommen
der Woche-6-Wert in der unbehandelten Gruppe, wo der Wert von einer
einzigen Maus ist.
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7.
Auswirkung der Antikörperdosis
auf das Überleben
von Tumor tragenden Mäusen.
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8.
Spiegel von humanem IgG in dem Serum von unbehandelten und Antikörper-behandelten Mäusen 42
Tage nach der Injektion von Tumorzellen. Die Werte sind für individuelle
Mäuse.
*Humanes IgG nicht nachweisbar, † Mortalitäten
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9. (a) Die Aminosäuresequenz und entsprechende
DNA-Sequenz für
die variablen Regionen der schweren Kette (VH) und leichten Kette
(VL) von K121. Die CDR-Regionen sind in Fettdruck gezeigt. (b) Überlappende
Oligonucleotide (VH1–VH6),
abgeleitet von dem VH-Gen von K121. (c) Überlappende Oligonucleotide
(VL1–VL6),
abgeleitet von dem VL-Gen von K121. (d) PCR-Primer für Oligonucleotid-Extension von K121 VH.
(e) PCR-Primer für
Oligonucleotid-Extension von K121 VL. (f) Schematische Darstellung
eines Verfahrens zum Erzeugen der variablen Regionen der schweren
und leichten Kette des monoklonalen Antikörpers K121 unter Verwendung
der Oligonucleotid-Extension.
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10.
PCR-Primer für
PCR-Amplifikation von K121-VH- und VL-Gen. Die Restriktionsenzymstellen für gerichtetes
Klonieren in die Säuger-Expressionsvektoren
sind unterstrichen. Die cK-VH-R- und cK-VL-R-Primer schließen eine
Spleißakzeptorstelle
(gezeigt in Fettdruck) ein.
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11(a). ELISA zum Nachweis und zur Quantifizierung
von humanem Antikörper
in dem Überstand von
transfizierten CHO-Zellen. Der Kulturüberstand von den transfizierten
CHO-Zellen wurde seriell verdünnt und
humaner Antikörper,
der an das immobilisierte anti-humane IgG + A + M der Ziege gebunden
war, wurde mit anti-humanem Fc-spezifischen AP-Konjugat der Ziege
nachgewiesen. Eine Standardkurve wurde parallel unter Verwendung
serieller Verdünnungen
von humanem IgG1 κ durchgeführt. Gebundener
Antikörper
wurde durch Farbentwicklung und Extinktion, gemessen bei 405 nm,
visualisiert. (b) Ein ELISA zum Nachweis der Bindung von chimärem K121
an humane kappa-leichte Kette. Kulturüberstand von transfizierten
und untransfizierten CHO-Zellen wurde seriell verdünnt und
Antikörper,
der an immobilisierte humane kappa-leichte Ketten gebunden war,
wurde unter Verwendung von anti-humanem Fc-spezifischen AP-Konjugat
der Ziege nachgewiesen. Nach der Farbentwicklung wurde gebundener
Antikörper
durch Extinktion bei 405 nm nachgewiesen.
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12.
Zytotoxische Aktivität
von chimärem
K121 (cK121) auf HMy2- und K562-Lymphoblastoid-Zellen,
wie durch das Austreten von zytoplasmatischer LDH gemessen. Zielzellen
wurden in Anwesenheit von PBS (Kontrolle), 5,5 μM murinem K121 (mK121) oder
0,8 μM chimärem K121
(cK121) für
20 h bei 37°C
in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 inkubiert.
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13.
Konzentration von cK121, sekretiert durch individuelle Klone. Die
Konzentration von cK121 wurde durch einen ELISA unter Verwendung
von mit antihumanem IgG, IgA und IgM beschichteten Vertiefungen
bestimmt. Die Werte stellen die positiven Klone 1–5 und einen
negativen Klon 6 dar.
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14(a). Schematische Darstellung eines Verfahrens
zur Humanisierung von K121 VL unter Verwendung eines humanen VL-Gens
als Gerüst.
(b) Die DNA-Sequenz von einer VL mit humanem Gerüst und K121-VL. (c) Oligonucleotide
für K121-VL-Humanisierung
unter Verwendung von PCR.
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15(a). DNA-Sequenz der Gene von K121 und der variablen
schweren Kette von humanem VH3 (hVH). (b) VH-Mutagenese-Primer zur
Verwendung bei der Humanisierung von K121.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wenn
hier verwendet bezeichnet der Ausdruck „K121-ähnlicher Antikörper" einen Antikörper, welcher nicht
mit einem Toxin oder zytolytischen Mittel konjugiert ist und die
VH- und VL-Region, gezeigt in 9a, aufweist
oder mit einem Antiköper,
der die VH- und VL-Region, gezeigt in 9a,
aufweist, zum Binden an Myelom-Zellen vom kappa-Typ konkurriert.
Vorzugsweise bezeichnet der Begriff „K121-ähnlicher Antikörper" einen Antikörper, der
an das gleiche Epitop wie ein Antikörper mit der VH- und VL-Region, gezeigt
in 9a, bindet.
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Der
K121-ähnliche
Antikörper
weist vorzugsweise die CDR-Loops (CDR1, CDR2 und CDR3) des K121-Antikörpers, wie
in 9a gezeigt, auf. Der K121-ähnliche
Antikörper
kann das VH- und VL-Gen des K121-Antikörpers, wie in 9a gezeigt,
aufweisen.
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K121-ähnliche
Antikörper
können
durch ihre Fähigkeit
identifiziert werden, mit K121 (oder chimären oder humanisierten Formen
von K121) beim Binden an KMA auf HMy2-Zellen zu konkurrieren. Bei
dieser Verfahrensweise kann K121 unter Verwendung etablierter Verfahrensweisen
mit Biotin konjugiert werden (Hofmann, K., et al. (1982) Biochemistry
21: 978–84).
K121-ähnliche
Antikörper
werden dann durch ihre Fähigkeit eingeschätzt, mit
der Bindung von biotinyliertem K121 an KMA auf HMy2-Zellen zu konkurrieren.
Die Bindung von biotinyliertem K121 an HMy2-Zellen kann durch die
Zugabe von Fluorescein-markiertem Streptavidin bewertet werden,
welches an Biotin auf K121-Molekülen
bindet. Die Fluoreszenz-Färbung
von Zellen wird dann durch Durchflusszytometrie und die konkurrierende
Wirkung des exprimierten K121-ähnlichen
Antikörpers
als Prozentgehalt der Fluoreszenz-Niveaus, erhalten in Abwesenheit
des Konkurrenten, quantifiziert.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung schließt
der Begriff „Antikörper", wenn nicht gegenteilig
festgelegt, zweiwertige Fragmente ganzer Antikörper, die ihre Bindungsaktivität für ein Zielantigen
behalten, ein. Derartige Fragmente schließen zum Beispiel F(ab')2-Fragmente
ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der K121-ähnliche Antikörper ein
rekombinanter oder monoklonaler Antikörper. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist der Antikörper
ein chimärer
oder humanisierter Antikörper.
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Wenn
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet, ist der K121-ähnliche
Antikörper
nicht mit einem Toxin oder zytolytischen Mittel konjugiert. Mit „Toxin" meinen wir ein beliebiges
auf dem Fachgebiet bekanntes Toxin wie beispielsweise Ricin, Saprin,
Diphtherie-Toxin und Pseudomonas-Exotoxin.
Mit „zytolytischem
Mittel" meinen wir
ein Mittel wie beispielsweise Melittin, das Lyse von Zellen verursacht.
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Überall in
dieser Beschreibung beinhalten das Wort „umfassen" oder Variationen wie beispielsweise „umfasst" oder „umfassend" selbstverständlich den
Einschluss eines angegebenen Elements, einer ganzen Zahl oder eines
Schrittes oder einer Gruppe von Elementen, ganzen Zahlen oder Schritten,
aber nicht den Ausschluss irgendeines anderen Elements, einer ganzen
Zahl oder eines Schrittes oder einer Gruppe von Elementen, ganzen
Zahlen oder Schritten.
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Monoklonale Antikörper
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Monoklonale
Antikörper,
die gegen KMA-Epitope gerichtet sind, können durch den Fachmann leicht hergestellt
werden. Die allgemeine Methodik zum Erzeugen monoklonaler Antikörper durch
Hybridome ist bekannt. Immortale Antikörper-erzeugende Zelllinien
können
durch Zellfusion und auch durch andere Techniken wie beispielsweise
direkte Transformation von B-Lymphozyten mit onkogener DNA oder
Transfektion mit dem Epstein-Barr-Virus erzeugt werden. Platten
von monoklonalen Antikörpern,
hergestellt gegen KMA-Epitope, können
auf verschiedenartige Eigenschaften; d. h. für Isotyp- und Epitop-Affinität, gescreent werden.
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Mäuse-abgeleitete
monoklonale Antikörper
können
für sowohl
direkte in vivo als auch extrakorporale Immuntherapie verwendet
werden. Jedoch wurde beobachtet, dass, wenn Mäuse-abgeleitete monoklonale Antikörper bei
Menschen als therapeutische Mittel verwendet werden, der Patient
humane anti-Mäuse-Antikörper erzeugt.
So werden Mäuse-abgeleitete
monoklonale Antikörper
zur Therapie, insbesondere für
langfristigen Gebrauch, nicht bevorzugt. Mit etablierten Techniken
der Gentechnologie ist es jedoch möglich, chimäre oder humanisierte Antikörper zu
erzeugen, die Tier-abgeleitete und Mensch-abgeleitete Anteile haben. Das Tier
kann eine Maus oder ein anderes Nagetier wie beispielsweise eine
Ratte sein.
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Wenn
die variable Region des chimären
Antikörpers
Mäuse-abgeleitet
ist, während
die konstante Region Mensch-abgeleitet ist, wird der chimäre Antikörper im
allgemeinen weniger immunogen sein als ein „reiner" Mäuse-abgeleiteter
monoklonaler Antikörper.
Diese chimären
Antikörper
würden
wahrscheinlich für
therapeutischen Gebrauch mehr geeignet sein, sollte es sich herausstellen,
dass „reine" Mäuse-abgeleitete Antikörper ungeeignet
sind.
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Chimäre Antikörper
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Methodiken
zum Erzeugen chimärer
Antikörper
sind für
den Fachmann verfügbar.
Zum Beispiel können
die leichte und schwere Kette unter Verwendung von zum Beispiel
der leichten Kette von Immunoglobulin und der schweren Ketten von
Immunoglobulin in gesonderten Plasmiden gesondert exprimiert werden.
Diese können
dann gereinigt und in vitro zu vollständigen Antikörpern zusammengebaut
werden; Methodiken zum Bewerkstelligen von derartigem Zusammenbau
sind beschrieben worden. Siehe zum Beispiel Scharff, M., Harvey
Lectures 69: 125 (1974). Siehe auch Oi et al. Bio Techniques 4 (4):
214–221
(1986); und Sun et al. Hybridoma 5 (1986) Suppl 1: 517–20. Ein
derartiges DNA-Konstrukt kann DNA, codierend funktionell umgeordnete Gene
für die
variable Region einer leichten oder schweren Kette eines K121-ähnlichen
Antikörpers,
verknüpft mit
DNA, codierend eine humane konstante Region, umfassen. Lymphoid-Zellen
wie beispielsweise Myelome oder Hybridome, transfiziert mit den
DNA-Konstrukten für
leichte und schwere Kette, können
die Antikörperketten
exprimieren und zusammenbauen.
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In-vitro-Reaktionsparameter
für die
Erzeugung von IgG-Antikörpern
aus reduzierten isolierten leichten und schweren Ketten sind ebenfalls
beschrieben worden. Siehe zum Beispiel Beychok, S., Cells of Immunoglobulin
Synthesis (Zellen der Immunoglobulinsynthese), Academic Press, New
York, S. 69, 1979. Coexpression von leichten und schweren Ketten
in den gleichen Zellen, um intrazelluläre Assoziation und Verknüpfung von
schweren und leichten Ketten zu vollständigen H2L2-IgG-Antikörpern zu erreichen, ist ebenfalls
möglich. Eine
derartige Coexpression kann unter Verwendung entweder der gleichen
oder verschiedener Plasmide in der gleichen Wirtszelle bewerkstelligt
werden.
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Humanisierte Antikörper
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der K121-ähnliche Antikörper humanisiert,
das heißt,
durch molekulare Modellierungstechniken ein Antikörper erzeugt,
bei dem der humane Gehalt des Antikörpers maximiert wird, während wenig
oder kein Verlust von Bindungsaffinität, zuzuschreiben der variablen
Region des murinen Antikörpers,
verursacht wird.
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Die
nachstehend beschriebenen Verfahren sind auf die Humanisierung von
K121-ähnlichen
Antikörpern
anwendbar. Eine zwei-Schritt-Herangehensweise kann verwendet werden,
welche beinhaltet (a) Auswählen
von Sequenzen des humanen Antikörpers,
die als humane Gerüste
zur Humanisierung verwendet werden, und (b) Bestimmen, welche Reste
der variablen Region des tierischen monoklonalen Antikörpers zur
Insertion in das gewählte
humane Gerüst
ausgewählt
werden sollten.
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Der
erste Schritt beinhaltet Auswahl der besten verfügbaren Sequenzen des humanen
Gerüsts,
für welche
Sequenzinformation verfügbar
ist. Dieses Auswahlverfahren basiert auf den folgenden Auswahlkriterien.
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(1) Prozent Identitäten
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Die
Sequenzen der variablen Regionen der schweren und leichten Kette
eines tierischen monoklonalen Antikörpers, der humanisiert werden
soll, werden optimal ausgerichtet und vorzugsweise mit allen bekannten
Sequenzen der variablen Region der schweren und leichten Kette des
humanen Antikörpers
verglichen.
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Sobald
die Sequenzen so verglichen sind, werden die Identitäten des
Rests aufgezeichnet und die Prozent Identitäten werden bestimmt. Wenn alle
anderen Faktoren gleich sind, ist es wünschenswert, einen humanen
Antikörper
auszuwählen,
welcher die höchsten
Prozent Identität
mit dem tierischen Antikörper
hat.
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(2) Sequenz-Ambiguitäten
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In
Fällen,
wo Sequenzen durch direkte Proteinsequenzierung abgeleitet sind,
können
die bekannten Kettensequenzen des humanen Antikörpers auf die Anwesenheit von
unidentifizierten Resten und/oder Ambiguitäten eingeschätzt werden,
welche Sequenzunsicherheiten sind. Die häufigsten von derartigen Unsicherheiten
sind fehlerhafte Identifizierung einer sauren Aminosäure für eine Amidaminosäure, zurückzuführen auf den
Verlust von Ammoniak während
der Sequenzierungsprozedur, z. B. inkorrekte Identifizierung eines
Glutaminsäurerests,
wenn der tatsächlich
in dem Protein vorhandene Rest ein Glutaminrest war. Wenn alle anderen
Faktoren gleich sind, ist es wünschenswert,
eine Kette eines humanen Antikörpers
mit so wenig derartigen Ambiguitäten
wie möglich
auszuwählen.
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(3) Pin-Region-Abstand
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Variable
Regionen der Antikörperkette
enthalten in der Domäne
Disulfidbrücken.
Die Entfernung (Anzahl von Resten) zwischen den diese Brücken umfassenden
Cysteinresten, wird als der Pin-Region-Abstand bezeichnet (Chothia et al. J.
Mol. Biol. 196: 901 (1987)). Wenn alle anderen Faktoren gleich sind,
ist es am meisten wünschenswert,
dass der Pin-Region-Abstand eines ausgewählten humanen Antikörpers ähnlich oder identisch
mit dem des tierischen Antikörpers
ist. Es ist ebenfalls wünschenswert,
dass der Pin-Region-Abstand der
humanen Sequenz ähnlich
mit dem der 3-dimensionalen Struktur eines bekannten Antikörpers ist,
um die Computermodellierung zu erleichtern.
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Basierend
auf den vorhergehenden Kriterien wird der humane Antikörper (oder
die Antikörper)
mit der besten Gesamtkombination von wünschenswerten charakteristischen
Eigenschaften als Gerüst
zur Humanisierung des tierischen Antikörpers ausgewählt. Die
ausgewählten
schweren und leichten Ketten können
von den gleichen oder verschiedenen humanen Antikörpern sein.
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Der
zweite Schritt in den Verfahren dieser Erfindung beinhaltet die
Bestimmung, welche Sequenzen von der variablen Region des tierischen
Antikörpers
zum Pfropfen in das humane Gerüst
ausgewählt
werden sollten. Dieses Auswahlverfahren basiert auf den folgenden
Auswahlkriterien:
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(1) Restauswahl
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Zwei
Typen von Resten der potentiellen variablen Region werden in den
Sequenzen des tierischen Antikörper
eingeschätzt,
von welchen die ersten „minimale
Reste" genannt werden.
Diese minimalen Reste umfassen strukturelle CDR-Loops plus alle
erforderlichen zusätzlichen
Reste, wie gezeigt durch Computermodellierung, um die strukturellen
CDR-Loops zu stützen
und/oder zu orientieren.
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Der
andere Typ von Resten der potentiellen variablen Region wird als „maximale
Reste" bezeichnet. Sie
umfassen die minimalen Reste plus alle zusätzlichen Reste, welche, wie
bestimmt durch Computermodellierung, innerhalb etwa 10 Å von Resten
des strukturellen CDR-Loops fallen und besitzen eine Wasser-Lösungsmittel-zugängliche
Oberfläche
(Lee et al., J. Biol. Chem. 55: 379 (1971)).
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(2) Computermodellierung
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Um
potentielle Reste der variablen Region zu identifizieren, wird Computermodellierung
ausgeführt
an (a) den Sequenzen der variablen Region des tierischen Antikörpers, der
humanisiert werden soll, (b) den ausgewählten Sequenzen des Gerüsts des
humanen Antikörpers
und (c) allen möglichen
rekombinanten Antikörpern,
umfassend Sequenzen des Gerüsts
des humanen Antikörpers,
in welchen die verschiedenartigen minimalen und maximalen Reste
des tierischen Antikörpers
gepfropft worden sind.
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Die
Computermodellierung wird durchgeführt, indem Software, geeignet
für Proteinmodellierung,
und strukturelle Information, erhalten von einem Antikörper, der
(a) Aminosäuresequenzen
der variablen Region, am nächsten
identisch denjenigen des tierischen Antikörpers, hat und (b) eine bekannte
3-dimensionale Struktur
hat, verwendet wird. Ein Beispiel von Software, die verwendet werden
kann, ist die Software SYBYL Biopolymer Module (Tripos Associates).
Der Antikörper,
von dem die strukturelle Information erhalten werden kann, kann,
aber muß nicht
notwendigerweise ein humaner Antikörper sein.
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Basierend
auf in der vorhergehenden Analyse erhaltenen Ergebnissen werden
rekombinante Ketten, enthaltend die tierischen variablen Regionen,
die eine Computermodellierungsstruktur erzeugen, die sich am nächsten an
die des tierischen Antikörpers
annähert,
zur Humanisierung ausgewählt.
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Gänzlich humane
Antikörper
können
hergestellt werden, indem Bibliotheken der Expression von humanem
Immunoglobulin (Stratagene Corp., La Jolia, Calif.) verwendet werden,
um Fragmente humaner Antikörper
(VH, VL, FV, Fd, Fab oder F(ab')2) zu erzeugen,
und diese Fragmente verwendet werden, um unter Verwendung von Techniken, ähnlich denjenigen
zum Erzeugen chimärer
Antikörper,
vollständige
humane Antikörper
zu konstruieren.
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Arten der Verabreichung
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K121-ähnliche
Antikörper
können
direkt an ein Subjekt verabreicht werden, das einer Behandlung für multiples
Myelom bedarf
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Das
Wachstum von Tumorzellen kann gehemmt oder vermindert werden, indem
an ein Subjekt, das der Behandlung bedarf eine wirksame Menge eines
K121-ähnlichen
Antikörpers
verabreicht wird. Typischerweise kann der Antikörper in einer Menge von etwa
0,001 bis 2000 mg/kg Körpergewicht
pro Dosis und stärker bevorzugt
etwa 0,01 bis 500 mg/kg Körpergewicht
pro Dosis verabreicht werden. Wiederholte Dosen können wie
durch den behandelnden Arzt vorgeschrieben verabreicht werden. Jedoch
sind andere Mengen ebenfalls geeignet. Im allgemeinen wird die Verabreichung
des Antikörpers
durch Infusion durchgeführt,
so dass die vorhandene Menge des Antikörpers, die eine nachteilige
Wirkung erzeugen kann, durch Verändern
der Verabreichungsrate unter Kontrolle gehalten werden kann. Typischerweise
kann die Infusion einer Dosis einige Stunden dauern. Jedoch wird
hier ebenfalls die konstante Infusion einer Dosis für therapeutische
Zwecke in Erwägung
gezogen, die die Aufrechterhaltung eines konstanten Spiegels des
Antikörpers
im Serum gestattet. Die Infusion des K121-ähnlichen Antikörpers kann
wie folgt durchgeführt
werden. Intravenöses
(i. v.) Schlauchmaterial kann vorbehandelt, z. B. mit 0,9% NaCl
und 5% humanem Serumalbumin, und für intravenöse Verabreichung plaziert werden.
Die i. v.-Infusion kann ein Gesamtvolumen von 250 ml von 0,9% NaCl
und 5% humanem Serumalbumin umfassen und kann über einen Zeitraum von etwa
2 Stunden, abhängig
von allen beobachteten geschwindigkeitsabhängigen Nebenwirkungen, infundiert
werden. Lebenszeichen sollten z. B. alle fünfzehn Minuten während der
Infusion und jede Stunde nach der Infusion bis zur Stabilität genommen
werden. Eine sorgfältige
kardiopulmonäre
physische Untersuchung kann vor und beim Abschluss der Infusion
durchgeführt
werden. Medimenkatöse
Behandlungen, die Acetaminophen, Diphenhydramin, Epinephrin und
Corticosteroide einschließen,
können
zur Behandlung von allergischen Reaktionen, sollten sie vorkommen,
bei der Hand gehalten werden. Die Verabreichung des Antiköpers kann
wiederholt werden, wenn es durch den praktischen Arzt als wünschenswert
angesehen wird.
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Wie
durch den Fachmann anerkannt ist, haben einige Myelom-Patienten
signifikante Mengen an freier kappa-leichter Kette in ihrem Blutkeislauf.
Da K121-ähnliche
Antikörper
mit freien kappa-leichten Ketten reagieren, kann ihre Anwesenheit
in der Flüssigkeit
des Subjekts die Wirksamkeit der Behandlung verringern. Dementsprechend
umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das
Verfahren der Behandlung weiterhin den Schritt, das Subjekt zu behandeln,
um vor der Verabreichung des K121-ähnlichen
Antikörpers
die Mengen an freien kappa-leichten Ketten, die in der Flüssigkeit
(z. B. Blut) des Subjekts zirkulieren, zu reduzieren. Dieser zusätzliche
Behandlungsschritt kann zum Beispiel Plasmapherese beinhalten. Wie
dem Fachmann bekannt sein wird, ist Plasmapherese ein Vorgang, bei
welchem das Plasma aus Blutzellen durch eine Vorrichtung, bekannt
als Zellseparator, entfernt wird. Der Separator arbeitet entweder
durch Zentrifugieren des Bluts mit hoher Geschwindigkeit, um die
Zellen von der Flüssigkeit
abzutrennen, oder durch Hindurchführen des Bluts durch eine Membran
mit Poren, die so klein sind, dass nur das Plasma hindurchgehen
kann. Die Zellen werden in das Subjekt zurückgeführt, während das Plasma, das die freien
kappa-leichten Ketten enthält,
verworfen und mit anderen Flüssigkeiten
ersetzt wird. Eine medikamentöse
Behandlung, um das Blut vor dem Gerinnen zu bewahren (z. B. ein
Antikoagulans), kann während
der Prozedur durch eine Vene gegeben werden.
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K121-ähnliche
Antikörper
sind auch auf das Ausspülen
von malignanten Plasmazellen aus biologischen Proben, seien es Flüssigkeits-
oder Gewebeproben, anwendbar. Das Spülen von Myelom-Zellen aus einer
Flüssigkeitprobe
ist Teil der Erfindung und kann praktisch ausgeführt werden, indem eine biologische Flüssigkeit,
von der vermutet wird, dass sie malignante Plasmazellen umfasst,
mit einem K121-ähnlichen
Antikörper
in Kontakt gebracht wird, der fähig
ist, selektiv an malignante Zellen zu binden und deren Apoptose
zu verursachen. Dieses Verfahren kann zum Ausspülen ungewünschter Zellen ex vivo benutzt
werden, indem eine biologische Probe von einem Patienten extrahiert
wird, die malignanten Zellen durch Apoptose, induziert durch K121-ähnliche
Antikörper,
eliminiert werden und dann die gespülte Probe in den Patienten
zurückgefüllt wird.
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Es
wird erkannt, dass Verfahren zum Behandeln von multiplem Myelom,
die die Verwendung eines K121-ähnlichen
Antikörpers
beinhalten, in Isolation oder als Zusatz zu bekannten Regimes der
Chemotherapie oder Radiotherapie durchgeführt werden können. Zum
Beispiel kann die Behandlung mit K121-ähnlichem Antikörper in
Verbindung mit oder nach der Behandlung mit Arzneimitteln wie beispielsweise
Melphalan oder Cyclophosphamid durchgeführt werden.
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Damit
die vorliegende Erfindung klarer verständlich ist, werden bevorzugte
Formen mit Bezug auf die folgenden nichtbegrenzenden Beispiele beschrieben.
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BEISPIEL 1: Bewertung der Zytotoxizität
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Die
zytotoxische Aktivität
von mAb K121 wurde unter Verwendung des CytoTox96 Non-Radioactive Cytotoxicity
Assay Kit (Promega) eingeschätzt,
welches Lactat-Dehydrogenase (LDH), freigesetzt in den Überstand
von Zellen während
der Zell-Lyse, misst. HMy2 (KMA-positiv) und K562 (KMA-negativ)
Zellen wurden von Vorratskulturen geerntet und mit 1 × 106 Zellen/ml in 2 × RPMI, ergänzt mit 5% FBS, resuspendiert.
Aliquots von 3 × 104 Zellen wurden in individuelle Vertiefungen
einer Gewebekulturplatte mit 96 Vertiefungen gegeben. K121 mAb mit
Konzentrationen von 2,5, 5,0, 7,5, 10, 12,5 μM wurde in doppelter Ausführung in
einem Volumen von 30 μl
in geeignete Vertiefungen gegeben. Nach 20 h Inkubation bei 37°C in einer
Atmosphäre
mit 5% CO2 wurde der Überstand aus jeder Vertiefung
gesammelt und mit 3000 g für
1 min zentrifugiert. Der geklärte Überstand
(50 μl)
wurde in eine andere Mikrotiterassay-Platte mit 96 Vertiefungen überführt und
mit einem gleichen Volumen von Substrat gemischt. Die Platte wurde
bei Raumtemperatur im Dunkeln für
30 min inkubiert und die Reaktion mit 50 μl Stoplösung gestoppt. Extinktionswerte
wurden auf einem Mikroelisa-Plattenlesegerät Organon Teknika (Turnhout,
Belgien) bei 492 nm gemessen. Kulturmedium (1 × RPMI, ergänzt mit 2,5% FBS) allein wurde
als Hintergrudkontrolle eingeschlossen, weil FBS und Phenolrot in
dem Medium zu scheinbar erhöhten
LDH-Niveaus führen
können.
Für Untersuchungen
des Zeitverlaufs wurden HMy2-Zellen mit 12,5 μM von K121 mAb inkubiert und
der Kulturüberstand
wurde 4, 8, 12, 16 und 20 Stunden nach Zugabe des Antikörpers geerntet.
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BEISPIEL 2: Apoptose-Assays
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Der
Mechanismus der zytotoxischen Aktivität von K121 auf HMy2-Zellen
wurde auf zwei Wegen, Annexin-V-Bindung und dem TUNEL-Assay, eingeschätzt. Ein
paralleler LDH-Assay wurde während
beider Assays ausgeführt,
um zu bestätigen,
dass Zelltod erfolgte.
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Annexin-V-Bindung.
Annexin V ist ein Protein, das spezifisch an Phosphotidyl-Serin
in der Zellmembran bindet. Bindung erfolgt, sobald die Membran begonnen
hat zusammenzubrechen, und das Phospholipid „flippt aus" in das extrazelluläre Medium.
Infolgedessen misst dieses Verfahren das früheste Stadium der Apoptose.
Das Verfahren der Annexin-V-Bindung wird kurz beschrieben. HMy2-Zellen
wurden von Vorratskulturen geerntet und in 1 × RPMI, ergänzt mit 5% FBS zu einer Dichte
von 1 × 106 Zellen/ml, resuspendiert. Fünfhundert-Mikroliter-Aliquots
von Zellen wurden in eine Gewebekulturplatte mit 6 Vertiefungen
gegeben. Ein gleiches Volumen von K121 mAb mit einer Konzentration
von 10,7 μM
wurde zu den Zellen gegeben und das Assay-Gefäß bei 37°C in einer Atmosphäre mit 5%
CO2 inkubiert. Für die negative Kontrolle wurde
ein gleiches Volumen von PBS hinzugegeben. Die Zellen wurden durch
Zentrifugation aus den Vertiefungen bei t = 16 und 20 h geerntet.
Ein Aliquot des Überstands
wurde dem Assay für
extrazelluläre
LDH unterzogen und das Zellpellet wurde in Bindungspuffer (10 mM
HEPES, 140 mM NaCl and 2,5 mM CaCl2·2H2O) gewaschen. Gewaschene Zellen wurden in
100 μl Bindungspuffer
resuspendiert und mit 2 μl
Annexin-V-FITC (Bender MedSystems, Wien, Österreich) für 15 min
bei Raumtemperatur inkubiert. Zusätzliche 400 μl Bindungspuffer
wurden hinzugegeben und die Zellen mit 1 μl von 1 mg/ml Propidiumiodid
(Sigma-Aldrich, St. Louis, MI) auf Eis für 15 min gegengefärbt. Die
Zellen wurden dann durch Durchflusszytometrie unter Verwendung eines
FACScan (BD) analysiert.
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TUNEL-Assay.
In den Endstadien der Apoptose macht die chromosomale DNA ein charakteristisches Muster
der Fragmentierung durch. Der TUNEL-Assay stützt sich auf ein terminales
Transferase-Enzym, um die 3'-Enden
der fragmentierten DNA zu markieren. Daher ist dieser Assay ein
Maß für die Endstadien
der Apoptose. Kurz gesagt wurden Vertiefungen in doppelter Ausführung, die
HMy2-Zellen in Anwesenheit von K121/oder PBS enthielten, eingerichtet
und inkubiert, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben ist. Der
Assay der TdT-vermittelten dUTP-nick-end-Markierung (TUNEL) wurde
unter Verwendung des Apoptosis Detection System Fluorescein (Apoptose-Nachweissystem
mit Fluorescein) (Promega, Madison, W1) durchgeführt. Die Zellen wurden vorbereitet
und der Assay wie von den Herstellern beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt wurden die Zellen in PBS gewaschen und mit 10% Formaldehyd
und nachfolgend 70% Alkohol fixiert. Intrazelluläre DNA wurde enzymatisch mit
Fluorescein-12-dUTP an dem 3'-Ende
markiert und auf dem FACScan analysiert.
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BEISPIEL 3: SCID-Mäusetumor-Modell
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Um
die potentiellen anti-Tumor-Wirkungen von K121 in vivo einzuschätzen, wurden
6 Wochen alten SCID-Mäusen
am Tag 0 intraperitoneal (i. p.) HMy2-Zellen injiziert. Anschließend an
die Injektion von Tumorzellen wurde den Mäusen entweder K121-Antikörper oder
PBS durch i. p.-Injektion verabreicht. Da HMy2-Zellen humanes IgG
sekretieren, wurde Fortschreiten des Tumorwachstums durch Quantifizierung
von humanem IgG in dem Serum von Empfängermäusen unter Verwendung eines
für humanes
IgG spezifischen Immunoassays überwacht.
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BEISPIEL 4: Quantifizierung von humanem
IgG
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Ein
Enzym-verknüpfter
Immunosorbent-Assay (ELISA) wurde verwendet, um die Spiegel von
humanem IgG in den Seren von SCID-Mäusen zu quantifizieren. Protein
A in PBS-Az (50 μl/Vertiefung
von 100 μg/ml)
wurde in einer ELISA-Platte mit 96 Vertiefungen bei 37°C für 1 Stunde
inkubiert. Die Vertiefungen wurden 3 Mal mit PBS-Az gewaschen und
nichtspezifische Bindungsstellen wurden mit 3% BSA in PBS-Az bei 37°C für 1 Stunde
blockiert. Die Vertiefungen wurden zweimal in PBS-Az gewaschen und
bei 37°C
für 1 Stunde mit
50 μl/Vertiefung
von Mäuseserum,
verdünnt
2,5-fach mit 1% BSA in PBS-Az,
inkubiert. Nach 3 Waschungen mit PBS-Az wurden die gebundenen Antikörper mit
50 μl/Vertiefung
antihumaner κ-leichter
Kette von der Ziege, AP-konjugiert (1:1000 Verdünnung in 1% BSA-PBS-Az) bei
37°C für 1 Stunde,
nachgewiesen. Die gebundenen Antigen-Antikörper-Komplexe wurden durch
die Zugabe von p-Nitrophenylphosphat-(pNPP)-Substrat (50 μl/Vertiefung
mit 1 mg/ml) in ELISA-Substratpuffer
(0,1 M Glycin, 1 mM MgCl2, 1 mM ZnCl2, pH 10,4) nach 2 Waschungen in PBS-Az,
einer in MilliQ-Wasser und einer in ELISA-Substratpuffer, visualisiert.
Die Farbe wurde bei Raumtemperatur für 10 min entwickelt und die
Reaktion wurde durch die Zugabe von 3 M NaOH (50 μl/Vertiefung)
gestoppt. Die Extinktion wurde bei 405 nm unter Verwendung eines
Mikroelisa-Plattenlesegeräts
Organon Teknika (Turnhout, Belgien) bestimmt.
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Für die Quantifizierung
von humanem IgG wurde eine Standardkurve in den Assay eingeschlossen. Mäuseserum
wurde mit seriellen Verdünnungen
von gereinigtem humanem IgG1 kappa (6 μg/ml–6 ng/ml; Serotec Ltd, Oxford,
England) ersetzt.
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BEISPIEL 5: Inkubation mit K121 führt zum
Tod von Antigen-tragenden Zellen
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Inkubation
von HMy2- und K562-Zellen mit K121 enthüllte, dass das mAb spezifischen
Zielzellentod in einer sowohl zeit- als auch konzentrationsabhängigen Weise
induziert (1). Die zytotoxische Aktivität von K121
wurde zuerst ungefähr
12 h nach Zugabe zu der Zielzellkultur nachgewiesen und das Niveau
des Zelltodes vergrößerte sich über die
folgenden 8 h. Die zytotoxische Wirkung von K121 war maximal bei
einer Endkonzentration von 3,6 μM,
wobei signifikante Zytotoxizität
bei 2,5 μM
nachgewiesen wurde. Die beobachtete zytotoxische Aktivität von K121
erfolgte in Abwesenheit von hinzugegebenen zusätzlichen Effektorzellen oder Serumkomponenten
(d. h. Komplement).
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HMy2-Zellen,
inkubiert in Anwesenheit oder Abwesenheit von K121, wurden mit 200× Vergrößerung unter
einem umgekehrten Lichtmikroskop beobachtet. Gleichzeitige Untersuchungen
von HMy2-Zellen, inkubiert mit einem scFv-mel-Immuntoxin (Dunn,
RD., et al., (1996) Immunotechnology 2: 229) wurden ausgeführt. Zellen,
inkubiert mit K121 mAb, zeigten Anzeichen von Zellschrumpfung und
Membran-"Bläschenbildung". Im Gegensatz dazu
verursachte das scFv-mel Klumpen der Zellen und Membran-Lyse.
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Durchflusszytometrische
Analyse von K121-behandelten HMy2-Zellen zeigte eine Zunahme in
den 90°-Lichtstreueigenschaften,
verglichen mit unbehandelten Zellen (2), welche
eine Zunahme in der innerlichen Körnigkeit und Chromatin-Kondensation
in den Antikörper-behandelten
Zellen widerspiegelt. Es gab eine begleitende Abnahme in den vorwärts-Lichtstreueigenschaften
von Antikörper-behandelten Zellen,
welche ein Anzeichen von Zellschrumpfung ist. Die Kombination von
vergrößerter Körnigkeit,
Chromatin-Kondensation und Zellschrumpfung, gezeigt durch die K121-behandelten
Zellen, ließ darauf
schließen,
dass diese Zellen als Ergebnis der Induktion von Apoptose sterbend
waren.
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BEISPIEL 6: Die Wechselwirkung von K121
mit Zielzellen induziert Apoptose
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Zwei
unabhängige
Assaysysteme wurden verwendet, um den Mechanismus zu bestimmen,
durch welchen K121 Antigen-tragende Zellen tötet. Apoptose im frühen Stadium
wurde durch die Bindung von Annexin V an K121-behandelte Zellen
bewertet. Immunofluoreszenzfärbung
mit Annexin-V-FITC enthüllte
eine zunehmende Anzahl von positiv gefärbten HMy2-Zellen 16 und 20
h nach initiierender Behandlung mit K121, verglichen mit nicht-Antikörper-behandelten
Zellen (3a). Der zunehmende Prozentgehalt
von Annexin-V-gefärbten
Zellen korrelierte mit einem vergrößerten Anteil von toten Zellen,
wie durch Färben
mit Propidiumiodid (3a) und Austreten
von LDH (3b) bestimmt wurde.
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Die
Analyse der DNA-Fragmentierung, ein Vorgang im späten Stadium
von Apoptose, wurde unter Verwendung des TUNEL-Verfahrens bewertet.
Die Verschiebung der Fluoreszenz, beobachtet in HMy2-Zellen, inkubiert
mit K121, war signifikant nach 16 und 20 Stunden Inkubation, wenn
mit unbehandelten Zellen verglichen wurde (4a),
und ist typisch für
das mit Apoptose verbundene DNA-Fragmentierungsschema.
Wiederum korrellierte die Messung von Apoptose mit einer zunehmenden
Anzahl von toten Zellen, wie sie durch Austreten von LDH bestimmt
wurde (4b). Wenn zusammengenommen
zeigen diese Werte, dass K121-behandelte Zellen Apoptose durchmachen.
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BEISPIEL 7: K121 verhindert das Wachstum
von HMy2-Tumorzellen in Mäusen
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SCID-Mäusen, die
107 HMy2-Zellen am Tag 0 erhalten hatten,
wurden entweder 3 aufeinander folgende Dosen von K121 (jeweils 1,25
mg) (n = 6) oder scFv-mel (jeweils 0,5 mg) (n = 7) an den Tagen
1, 2 und 3 oder PBS (jeweils 1,25 mg) (n = 6) als Behandlungskontrolle
verabreicht. Blutproben wurden vor der Verabreichung der Tumorzellen
und in wöchentlichen
Intervallen nach der Injektion von Tumorzellen genommen, und das
Wachstum von HMy2-Zellen wurde durch das Erscheinen von humanem
IgG in dem Serum der Tiere überwacht.
In den PBS-behandelten Kontrollmäusen
wurde humanes IgG in dem Serum von 6/6 Tieren nachgewiesen (5a), wobei die Zeit für den anfänglichen Nachweis von humanem
IgG von 3 Wochen bis 8 Wochen nach der Injektion von Tumorzellen
reichte. Ähnlich
zeigten Mäuse,
behandelt mit einem Immuntoxin, umfassend das zytolytische Peptid
Melittin, verknüpft
mit einem K121-scFv-Fragment
(scFv-mel), erhöhte
Spiegel von humanem IgG 3 Wochen nach der Injektion von Zellen (5b). Im Gegensatz dazu wurde humanes IgG in
dem Serum von K121-behandelten Tieren über den gleichen Zeitraum nicht
nachgewiesen (5c). Im allgemeinen
zeigten die PBS- und scFv-mel-behandelten Tiere abdominale Schwellung,
wurden lethargisch und nach 9 Wochen waren 5/6 Mäuse gestorben. Mit K121 behandelte
Mäuse zeigten
diese Symptome nicht und alle waren in der Woche 9 am Leben, zu
welcher Zeit eine Maus aus dieser Gruppe zusammen mit dem überlebenden
Tier aus der Kontrollgruppe getötet
und seziert wurde. Das K121-behandelte Tier hatte keine groben Organabnormalitäten. Das
unbehandelte Tier jedoch hatte eine große Tumormasse in der Abdominalhöhle, eine
vergrößerte Milz
und Schwund der Lungen. Gewebeproben von beiden Tieren werden gegenwärtig durch immunozytochemische
Techniken auf HMy2-Infiltration untersucht. Diese Studien demonstrierten
klar, dass K121 allein fähig
ist, das Wachstum von humanen Lymphoblastoid-Tumorzellen in einem
Modell mit immunschwachen (SCID) Mäusen zu verhindern.
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In
einem zweiten Beispiel erhielten SCID-Mäuse, denen 107 HMy2-Zellen
am Tag 0 injiziert wurden, variierende Dosierungsmengen von K121
an den Tagen 1, 2 und 3 wie folgt:
Gruppe 1; PBS-Kontrolle
(n = 6)
Gruppe 2; 1,0 mg K121 pro Dosis. Gesamtantikörperdosierung,
3,0 mg (n = 6)
Gruppe 3; 0,5 mg K121 pro Dosis. Gesamtantikörperdosierung,
1,5 mg (n = 6)
Gruppe 4; 0,1 mg K121 pro Dosis. Gesamtantikörperdosierung,
0,3 mg (n = 6)
Gruppe 5; 0,05 mg K121 pro Dosis. Gesamtantikörperdosierung,
0,15 mg (n = 6)
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Das
Fortschreiten des Tumors wurde durch Quantifizierung von humanem
IgG in dem Serum der Mäuse überwacht.
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Alle
unbehandelten Mäuse
entwickelten erhöhte
Spiegel von humanem IgG bis zum Tag 28 (6) und die
Mehrheit (4/5) von dieser Gruppe starb bis zum Tag 42 (7).
Postmortale Untersuchung enthüllte vergrößerte Milzen
und makroskopische Tumore in Leber und Niere. Tumor tragende Mäuse, behandelt
mit K121, zeigten entweder verzögertes
Einsetzen des Fortschreitens von Tumor oder vollständige Abwesenheit von
Tumorwachstum, wie durch Spiegel von humanem IgG im Serum (6 und 8)
und postmortale Untersuchung bei Beendigung des Experiments am Tag
56 angezeigt wurde. Über
die 4 Behandlungsgruppen zeigten 7 von 24 Mäusen nicht nachweisbare Spiegel
von humanem IgG in ihrem Serum am Tag 42 (8). Sechs
von diesen Mäusen
zeigten keine groben Anzeichen von Tumorwachstum bei postmortaler
Untersuchung am Tag 56. Alle unbehandelten Mäuse starben oder wurden aus
ethischen Gründen
am Tag 49 euthanasiert, während
13/24 Mäuse
in den Antikörper-Behandlungsgruppen
bis zum Tag 56 überlebten
(7).
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Zusammenfassend
gesagt reagierten Tumor tragende Mäuse auf K121-Behandlung in
einer dosisabhängigen
Weise. Vollständige
Abwesenheit von Tumorwachstum am Tag 42 war bei 30% der Mäuse offensichtlich,
wobei diese Wirkung bei den Mäusen
am ausgesprochensten war, die eine Gesamtdosierung von 1,5 mg K121
erhielten (8). Das Tumorwachstum war schnell
und aggressiv bei unbehandelten Mäusen mit 100% Mortalität bis zum
Tag 49 (7). An diesem Zeitpunkt zeigten
die vereinigten Behandlungsgruppen eine Mortalität von weniger als 10%.
-
BEISPIEL 8: Synthese eines K121-ähnlichen
Antikörpers
durch Oligonucleotidzusammenbau unter Verwendung von PCR
-
Ein
Beispiel der Strategie, die verwendet wird, um einen monoklonalen
Antikörper
durch Extension von synthetischen Oligonucleotiden unter Verwendung
der PCR zu erzeugen, ist kürzlich
in der Literatur beschrieben worden (Sato et al. (1994) Molecular
Immunology 31 (5): 371). Um einen K121-ähnlichen
monoklonalen Antikörper
aus der veröffentlichten
DNA-Sequenz (wie in 9a gezeigt) zu
erzeugen, kann das VH-Gen in sechs überlappende Oligonucleotide
VH1–VH6
geteilt werden (9b). In ähnlicher
Weise kann das K121-VL-Gen in sechs überlappende Oligonucleotide
VL1–VL6
geteilt werden (9c). Drei von den
VH-Oligonucleotiden würden
die sense-DNA-Sequenz haben (9d, VH1, 3 und 5) und drei
würden
die anti-sense-DNA-Sequenz haben (9d,
VH2, 4 und 6). Ähnlich würden drei
von den VL-Oligonucleotiden die sense-DNA-Sequenz haben (9e, VL1, 3 und 5)
und drei würden
die antisense-DNA-Sequenz haben (9e,
VL2, 4 und 6).
-
Die
erste PCR unter Verwendung einer Taq-Polymerase werde die drei Gruppen
von Oligonucleotiden zusammenbauen, um drei doppelsträngige DNA-Fragmente
zu erzeugen (9f). Die drei Produkte
der ersten Amplifikation würden
dann Gel-extrahiert werden und die isolierten DNA-Fragmente würden als
Template zum Zusammenbauen der vollen Gensequenz unter Verwendung
einer Taq-Polymerase verwendet werden. In dem ersten Zusammenbau
des VH-Gens würde
ein PCR-Primer, komplementär
zu der 5'-Region
des Gens (VHF), und ein antisense-Primer, komplementär zu der
3'-Region des Gens
(VHR), verwendet werden, um die vollständige K121-VH-Gensequenz zu
erzeugen. Ähnlich
sollten PCR-Primer zur 5' (VLF)
und 3' (VLR) Region des
VL-Gens zur Amplifikation des vollständigen K121-VH-Gens verwendet
werden. Die finalen Genprodukte sollten sequenziert werden, um die
Anwesenheit und genaue Übereinstimmung
der vollen V-Gene zu bestätigen.
-
Das
synthetisierte K121-VH- und -VL-Gen sollte dann in einen Säugerexpressionsvektor
ligiert werden, der die relevanten Gene der murinen Ig-konstanten
Region enthält;
Cγ1 für die schwere
Kette und Cκ für die leichte
Kette. Eine Säugerzelllinie
sollte dann mit den resultierenden Vektoren transfiziert werden
und die Expression von funktionellem K121 sollte durch Immunoassay überwacht
werden, wie für
den chimären
Antikörper
beschrieben ist.
-
BEISPIEL 9: Konstruktion des chimären Antikörpers, cK121
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Isolation von K121-VH- und -VL-Gen
-
Die
Gene der variablen Region der schweren Kette (K121 VH) und der leichten
Kette (K121 VL) des monoklonalen Antikörpers, K121, wurden durch PCR
isoliert. Das Templat zur Amplifikation des VH- und VL-Gens war das scFv-mel-Genkonstrukt.
PCR-Primer (10), die zur Amplifikation verwendet
wurden, waren gestaltet, um kompatible Restriktionsstellen für gerichtetes
Klonieren in die Säugerexpressionsvektoren pCMV-γ1 und pCMV-KR
einzuführen
(Makler et al. (1997) Immunotechnology 3: 31).
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Die
Produkte der PCR-Amplifikation wurden durch Elektrophorese auf einem
1%-Agarosegel getrennt und die DNA-Banden der erwarteten Größe wurden
unter Verwendung eines QIAquick Gel-Extraktions-Kits (Qiagen, Deutschland)
extrahiert. Die isolierten Genfragmente wurden dann in den pGEM-T-Vektor ligiert
und in kompetente Bakterienzellen, JM109 (Promega, USA), transformiert.
Nach Inkubation über
Nacht identifizierte PCR-Screening unter Verwendung von Vektor-spezifischen
Primern (M13) die ein Insert enthaltenden Kolonien. Positive Klone
von VH und VL wurden gewählt
und Plasmid-DNA
wurde unter Verwendung des Kits Wizard Mini-prep (Promega, USA)
hergestellt. Zwei Klone, die VH und VL darstellten, wurden auf einem ABI-automatisierten
DNA-Sequenzer von dem Sydney University Prince Alfred Macromolecular
Analysis Centre (SUPAMAC) sequenziert. Die DNA-Sequenzen von K121
VH und VL waren mit den in 9a gezeigten identisch,
wobei die zusätzlichen
Restriktionsenzym-Stellen und Nucleotide in die PCR-Primer eingebracht waren
(10).
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Ligation von K121 VH und VL in den Expressionsvektor
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Die
Gene für
K121 VH und VL wurden aus pGEM-T-Klonen unter Verwendung der Restriktionsenzyme BamHI
und ApaLI restriktionsverdaut. Die restriktionsverdauten VH- und
VL-Inserte wurden durch Gelextraktion gereinigt. Eine Leadersequenz
für die
schweren und leichten Ketten wurde durch Restriktion von pCMV-γ1 mit ApaLI
und HindIII und nachfolgende Gelextraktion des Leadersequenzinserts
isoliert. Die Hind-III- und Apa-LI-verdaute Leadersequenz wurde
gleichzeitig mit dem K121-VH- und -VL-Gen in restriktionsverdaute Hind-III-
und Bam-HI-pCMV-γ1
bzw. pCMV-KR ligiert. Nach Transformation in kompetente JM109-Zellen
wurden Inserte enthaltende Kolonien durch PCR unter Verwendung der
VH- und VL-Gen-spezifischen Primer gescreent. Plasmid-DNA wurde
aus positiven Klonen hergestellt und die Inserte wurden durch Restriktionsenzymverdauung
mit BamHI und HindIII bestätigt.
In diesem Stadium sollten die pCMV-γ1-cVH- und pCMV-KR-cVL-Plasmide
unter Verwendung von Vektor-spezifischen Primern sequenziert werden,
um die korrekte K121-VH- und -VL-DNA-Sequenz zu bestätigen.
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Transfektion von Expressionsplasmiden
in CHO-Zellen
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CHO-K1
(Chinese Hamster Ovarian (vom Eierstock des chinesischen Hamsters))
Zellen wurden in DMEM/F12-Medium mit 10% FBS (Sigma Aldrich, USA)
gezüchtet
und bei 37°C
in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 inkubiert. Eine Gesamtmenge von
5 μg der
Plasmidzubereitungen, pCMV-γ1-cVH
und pCMV-KR-cVL, wurde
mit 4 × 106 CHO-Zellen in 200 μl RPMI-Medium (Sigma Aldrich,
USA), ergänzt
mit 10% FBS und 2 mM L-Glutamin (Trace Biosciences, NSW), inkubiert.
Das Zell/DNA-Gemisch wurde in einer Küvette plaziert und Elektroporation
wurde in einem Gene Pulser (Gen-Elektroporator) (BioRad, USA) mit
den folgenden Einstellungen ausgeführt; Widerstand 100 Ohm, Volt
0,3, Kapazität
Ext 960 μFD
und Zeitkonstante 33–38
ms. Danach wurden die Zellen in 10 ml DMEM/F12-Medium mit 10% FBS überführt und
für 48
h bei 37°C
in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 gezüchtet. Die Auswahl von transfizierten
Zellen wurde unter Verwendung des Neo-Selektionsmediums, enthaltend
400 μg/ml
G418-Antibiotikum (GENETICIN, Sigma Aldrich, USA) in DMEM/F12, durchgeführt. Nach
3 Tagen wurde der Kulturüberstand
ausgetauscht und die Zellen wurden in 150-cm2-Gewebekulturkolben
expandiert. Nach 7 Tagen im Selektionsmedium wurde die Expression
von cK121 durch zwei gesonderte ELISAs bewertet.
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BEISPIEL 10: Bewertung des exprimierten
chimären
Antikörpers,
cK121
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Die
Verfahrensweise für
den ELISA wurde wie ausführlich
in Beispiel 4 beschrieben mit einigen Veränderungen in speziellen Reagenzien
ausgeführt.
Kurz gesagt wurde, um die Expression eines chimären Antikörpers, enthaltend die humane
Fc-Region, zu bestimmen, ein ELISA durchgeführt, indem die Vertiefungen einer
Platte mit 96 Vertiefungen mit antihumanem IgG, IgA und IgM von
der Ziege beschichtet wurden (50 μl/Vertiefung
von 10 μg/ml).
Konditioniertes Medium von den transfizierten CHO-Zellen wurde dann
in den Vertiefungen inkubiert, gefolgt von einem anti-humanem (Fc-spezifischen)
AP-Konjugat von
der Ziege und Farbentwicklung mit dem Substrat pMPP (Sigma Aldrich,
USA). Eine Standardkurve für
den ersten ELISA wurde unter Verwendung serieller Verdünnungen
von humanem IgG1 kappa (6 μg/ml–6 ng/ml)
hergestellt. Parallel wurde geklärter Überstand
von transfizierten CHO-Zellen serieller Verdünnung unterworfen und die Proben wurden
analysiert (11a). Eine Verdünnungskurve ähnlich der
Standardkurve wurde für
die cK121 exprimierenden CHO-Zellen erhalten. Die geschätzte Konzentration
von cK121 in dem konditionierten Medium der CHO-Zellen war 6 ng/μl.
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Ein
zweiter ELISA wurde ausgeführt,
um die Bindung des exprimierten Antikörpers an das Antigen, speziell
erkannt von K121, zu demonstrieren. Die Vertiefungen der zweiten
Assay-Platte wurden mit humanen freien kappa-leichten Ketten beschichtet
(50 μl/Vertiefung
von 100 μg/ml
Lösung).
In dem zweiten ELISA zeigte geklärter
CHO-Zellüberstand
Bindung an humane freie kappa-leichte Ketten über einen Bereich von Probenverdünnungen
(11b). Durch Vergleich wurde keine
Bindung für
konditioniertes Medium von untransfizierten CHO-Zellen beobachtet.
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BEISPIEL 11: Reinigung von cK121
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Die
Reinigung von cK121 wurde durch Ausfällung von Proteinen mit Ammoniumsulfat
in dem konditionierten CHO-Zellmedium (1,4 Liter) ausgeführt. Nach
extensiver Dialyse des resolubilisierten Proteins in PBS-Az wurde
die Probe der Affinitätsreinigung
auf Protein-A-Agarose (Sigma Aldrich, USA) unterworfen. Verdünnte Proben
wurden in PBS pH 7,4 dialysiert, auf einer Amicon-Rührzelle
(Millipore, USA) eingeengt und filtersterilisiert (Minisart RC15,
0,2 μm,
Sartorius, AG). Die Konzentration von cK121 wurde unter Verwendung eines
Extinktionskoeffizienten von 14 mit einer Extinktion von 280 nm
abgeschätzt.
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BEISPIEL 12: Zytotoxizität von cK121
auf HMy2- und K562-Lymphoblastoid-Zellen
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Die
Zytotoxizität
von cK121 auf HMy2- und K562-Lymphoblastoid-Zellen wurde unter Verwendung
des Assays mit Austreten von zytoplasmatischer LDH wie in Beispiel
1 beschrieben bestimmt. Der gereinigte cK121 zeigte signifikante
zytotoxische Aktivität
gegen Antigen-positive HMy2-Zellen und reagierte nicht mit der nicht-Antigen-tragenden
Zelllinie, K562 (12). Diese Ergebnisse zeigen
an, dass cK121 die Fähigkeit,
Zelltod in der Zielzelllinie zu induzieren, bewahrt hat. Um zu bestätigen, dass
der Mechanismus von Zelltod Apoptose ist, sollten die in Beispiel
2 beschriebenen Assays auf HMy2-Zellen unter Verwendung von gereinigtem cK121
durchgeführt
werden.
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BEISPIEL 13: Auswahl von stabilen cK121
sekretierenden Zellen
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Herstellung
von cK121 in großem
Maßstab
erfordert Auswahl einer Zelllinie, die in Abwesenheit von Selektionsantibiotikum,
G418, zu stabiler Antikörper-Sekretion
fähig ist.
Daher wurden Klone aus den Vertiefungen, die positive Ergebnisse
in beiden ELISAs (A 405 nm > 0,2)
erzeugten, ausgewählt
und durch begrenzende Verdünnung
kloniert. Anschließend
wurden CHO-Zellen von einzelnen Klonen, die imstande waren, sekretierten
cK121 zu erzeugen, in DMEM-F12 ohne das Antibiotikum gezüchtet. Zellen,
die in Abwesenheit von Antibiotikum fortfuhren, cK121 zu sekretieren,
wurden als stabile cK121 erzeugende Zelllinien ausgewählt. Konditioniertes
Medium von cK121-CHO-Zelllinien wurde durch Immunoassay wie in Beispiel
9 beschrieben bewertet und die erzeugte Menge von Antikörper wurde
aus der Standardkurve von humanem IgG 1 kappa bestimmt. 13 zeigt
5 positive Klone, die für
zukünftige
Expression ausgewählt
wurden (Klone 1–5).
Ein negativer Klon wurde als Kontrollprobe eingeschlossen.
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Um
weitere funktionelle Untersuchungen an den in Beispiel 13 erzeugten
cK121-Klonen auszuführen, kann
ein Experiment mit Expression in großem Maßstab durchgeführt werden.
Der cK121 kann gereinigt werden und Experimente mit in-vivo-Tier-Untersuchung
können
durchgeführt
werden.
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BEISPIEL 14: Strategie zur Humanisierung
des Gens der variablen Region der leichten Kette (VL) von K121 unter
Verwendung einer Region des Vκ-humanen
VL-Gerüsts
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Ein
schematischer Überblick über die
zur Humanisierung von K121 VL verwendete PCR-Verfahrensweise ist in 14a abgebildet.
Die humane Region des VL-Gerüsts
(hVL) wurde früher
identifiziert und aus cDNA isoliert, indem eine früher beschriebene,
auf PCR basierende Strategie (Asvadi, PhD Thesis, UTS, 1998) verwendet
wurde. Plasmid-DNA von einem einzigen Klon, enthaltend das hVL-Gen, wurde sequenziert und
wird in 14b mit der DNA-Sequenz von
K121 VL verglichen. DNA-Sequenz,
gezeigt in Fettdruck, kodiert die Komplementarität bestimmenden Regionen (CDR's) von K121. Die
Oligonucleotide, die verwendet werden, um die DNA-Sequenz für CDR1,
CDR2 und CDR3 von K121 in die Gerüstregion von hVL einzubringen,
werden in 14c gezeigt. Die Gerüstregion,
die die K121-CDR2
enthält,
kann von hVL durch Verdauung der Gene mit dem Restriktionsenzym
Age1 unterschieden werden und die Restriktionsstelle wird in dem PCR-Primer
VLC gezeigt.
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PCR-Amplifikation
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Wie
in 14a gezeigt war das Templat für PCR-Amplifikation
das hVL-Gen, und die Reaktionen in der ersten PCR wurden unter Verwendung
der Primer-Paare VLA + VLE, VLB + VLF, VLC + VLG und VLD + VLH ausgeführt. Amplifikation
der vier Fragmente wurde unter Verwendung des Kits TITANIUM Taq
PCR (Clontech, CA) ausgeführt.
Die Produkte aus jeder Reaktion wurden durch Agarosegelelektrophorese
mit Ethidiumbromid visualisiert und durch Gelextraktion (Promega,
MA) isoliert. Eine zweite PCR wurde ausgeführt, um die vier amplifizierten
Fragmente zusammenzubauen. Das resultierende amplifizierte Produkt
hatte ungefähr
380 bp. Die DNA-Bande wurde Gel-extrahiert und in den Vektor pGEM-T
entsprechend dem Protokoll, empfohlen durch den Hersteller (Promega,
MA), ligiert. Ein Aliquot des Ligationsgemisches wurde in wärmekompetente
JM109-Zellen transformiert und Proben wurden auf LB-amp-Platten
ausplattiert. Nach Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurden einzelne Kolonien ausgesucht und über Nacht in SOC-Medium entsprechend dem
Protokoll (Promega, MA) gezüchtet.
Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines DNA-Reinigungssystems Wizard
Plus Miniprep isoliert. Zehn Klone wurden entsprechend der empfohlenen
Verdauungsprozedur (Promega, MA) der Verdauung mit den Restriktionsenzymen
Age1 und BamH1 unterworfen. Produkte aus der Verdauung wurden auf
einem Ethidiumbromid enthaltenden 1%-Agarosegel visualisiert. Ein
einzelner Klon, der ein DNA-Fragment
von ungefähr
der korrekten Größe erzeugte,
sollte sequenziert werden, um zu bestätigen, dass das Insert das
modifizierte VL-Gen enthält.
Das humanisierte K121-VL-Gen sollte dann in den Säuger-Expressionsvektor
pCMV-KR ligiert werden, wie in Beispiel 9 beschrieben ist.
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BEISPIEL 15: Humanisierung des Gens der
variablen Region der schweren Kette (VH) von K121 unter Verwendung
eines Gens des humanen VH3-Gerüsts
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Das
humane Gen der variablen Region der schweren Kette, hVH, wurde isoliert
und kloniert, indem eine PCR-Strategie verwendet wurde, wie sie
in Beispiel 14 beschrieben ist. Bin pGEM-T-Plasmid, enthaltend das
hVH-Gen, wurde als Templat für
die Verfahrensweise des QuikChange Site-Directed Mutagenesis Kit
verwendet (15a). Primer, die verwendet
wurden, um die drei CDR's
aus K121 VH in das hVH-Gerüst
einzubringen, sind in 15b abgebildet.
Nach jeder Runde von Mutagenese sollte das Plasmid sequenziert werden,
um zu bestätigen,
dass die DNA-Sequenz korrekt ist. Das humanisierte K121-VH-Gen sollte dann
in den Säuger-Expressionsvektor
pCMV-γ1
ligiert werden, wie in Beispiel 9 beschrieben ist.
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DISKUSSION
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Die
hier ausführlich
beschriebenen Experimente demonstrieren, dass der marine monoklonale
Antikörper
K121 Zelltod in einer humanen Lymphoblastoid-Zelllinie, HMy2, in
Abwesenheit von irgendwelchen zusätzlichen Effektorzellen oder
zugesetzten Serumkomplementproteinen induziert. Wir haben früher gezeigt, dass
HMy2-Zellen ein Antigen, KMA, exprimieren, welches von K121 erkannt
wird. Wenn HMy2-Zellen mit K121 allein bei einer Konzentration von
3,6 μM inkubiert
wurden, erfolgte signifikanter Zelltod, wie durch die Freisetzung
von intrazellulärer
LDH angezeigt wurde (1).
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Die
Spezifik der zytotoxischen Aktivität von K121 wird durch die Tatsache
demonstriert, dass Behandlung einer KMA-negativen Zelllinie, K562,
nicht zu signifikantem Zelltod führte
(1).
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Mikroskopische
Beobachtung von HMy2-Zellen, inkubiert in Anwesenheit oder Abwesenheit
von K121, zeigte an, dass Zelltod in Anwesenheit von K121 erfolgte.
In Anwesenheit von K121 schienen die Zellen zu schrumpfen und es
gab Anzeichen von Membran-"Bläschenbildung". Diese Auswirkungen
sind typisch für Zellen,
die einen Prozeß,
bezeichnet als programmierter Zelltod oder Apoptose, durchmachen
(Kerr, JFK, et al. (1972) Br J Cancer 26: 239). Im Gegensatz dazu
führte
die Inkubation von HMy2-Zellen mit dem Immuntoxin scFv-mel zu Zellverklumpen
und Membranlyse. Offensichtlich war das Aussehen von Zellen, inkubiert
mit K121, verschieden von dem derjenigen, inkubiert mit dem Immuntoxin,
scFv-mel. Diese
vorbereitenden Beobachtungen lassen darauf schließen, dass
der Mechanismus, der unter Verwendung von K121 zu Zelltod führt, verschieden
von der zytotoxischen Wirkung von scFv-mel ist.
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Analyse
der Lichtstreueigenschaften von HMy2-Zellen, die K121-induzierten
Zelltod durchmachten, enthüllte
Veränderungen
in der inneren Struktur und Größe der Zellen,
die konsistent mit Apoptose waren (2). Diese
Interpretation des Mechanismus, durch welchen K121 Zielzellen tötet, wurde
durch zwei gesonderte Assays zur Apoptose bestätigt, die frühe bzw.
späte Stadien
des Prozesses messen (3 & 4).
So induziert K121 in Abwesenheit von irgendwelchen exogenen Faktoren
Apoptose in KMA-tragenden Zellen in vitro. Weiterhin verhindert
K121 das Wachstum von Tumorzellen in vivo. Verabreichung von K121
an Mäuse,
die eine Tumor-induzierende Dosis von HMy2-Zellen erhalten hatten,
verhinderte Tumorwachstum, wie durch die Anwesenheit von humanem
IgG im Serum der Empfängermaus
gemessen wurde (5). Tumorwachstum wurde bei
allen Mäusen
in der PBS-behandelten
Gruppe beobachtet, wie durch Spiegel von humanem IgG im Serum und
grobe Morphologie bei der Sektion angezeigt wurde.
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Apoptose
ist ein wichtiges biologisches Ereignis, einbezogen in die embryonale
Entwicklung und insbesondere die Entwicklung und das Funktionieren
des Immunsystems (Mastrangelo AJ. und Betenbaugh M. (1998) TIBTECH.
16: 88). Im Gegensatz zu dem Zelltod, entstehend aus Nekrose, erfolgt
Apoptose in Abwesenheit irgendeiner Pathologie und ruft keine entzündliche
Reaktion hervor (Kerr, JFR. et al. (1972) Br J Cancer 26: 239).
Dies ist eine wichtige Betrachtung im Hinblick auf die Verwendung
potentieller therapeutischer Mittel, die Apoptose in Zielzellen
auslösen
können.
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Alle
oben erwähnten
Publikationen werden hierin im vollem Umfang als Referenz einbezogen. SEQUENZAUFLISTUNG