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Hintergrund der Erfindung
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1. Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt im Bereich von Referenz-Kontrollen für analytische
Bestimmungen von Protein-Konzentrationen in humanen Körperflüssigkeiten.
Noch spezieller betrifft die vorliegende Erfindung Referenz-Kontrollen
für Bestimmungen
von C-reaktivem Protein.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Kardiovaskuläre Krankheiten
sind der Haupt-Todesgrund weltweit. Derzeit ist der einzig allgemein
akzeptierte Indikator eines Risikos eines nachteiligen kardiovaskulären Ereignisses
die Cholesterin-Konzentration, und bereits die Hälfte aller kardiovaskulären Ereignisse
treten in Menschen mit normalen Plasma-Lipid-Konzentrationen auf.
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C-reaktives
Protein (nachfolgend bezeichnet als „CRP") ist ein Plasma-Protein, das in der
Leber synthetisiert wird und aus fünf identischen, nicht-glycolsylierten
Polypeptid-Untereinheiten
besteht, die nicht-kovalent zur Bildung eines scheibenförmigen Pentamers
mit einem Molekulargewicht von etwa 125.000 miteinander verbunden
sind. CRP wird synthetisiert durch Hepatozyten als Antwort auf Cytokine,
die in die Leber durch aktivierte Leukozyten freigesetzt werden.
CRP ist ein nicht-spezifischer Marker von Entzündung, und seine Konzentration
erhöht
sich als Ergebnis von Gewebe-Verletzungen oder Infektionen und steigt
schnell innerhalb von 4 bis 6 Stunden vom Ausbruch auf akute Konzentrationen
dieser Zustände
an. Die Konzentration an CRP kann auf Werte von 25 bis 35 mg/l nach
einer Operation ansteigen, und Peak-Werte finden sich bei 30 bis
35 mg/l während
einer akuten bakteriellen Infektion. In Situationen von starkem
Trauma steigt die CRP-Konzentration
im Plasma auf Werte von 500 bis 1.000 mg/l an.
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CRP
ist auch ein Risiko-Indikator für
Herz-Kreislauf-Krankheiten. Unter den verschiedenen Prognose-Markern
einer Herzkrankheit, wie beispielsweise Serum Amyloid A, lösliches
interzelluläres
Adhäsions-Molekül Typ 1,
Interleukin-6, Homocystein, Gesamt-Cholesterin, LDL, Apolipoprotein B-100,
HDL und dem Verhältnis
von Gesamt-Cholesterin
zu HDL ist CRP der stärkste
Prediktor kardiovaskulärer
Ereignisse. Wenn scheinbar gesunde Erwachsene auf ihren CRP-Wert
getestet werden, zeigte sich beim vierten Viertel von ihnen (obere
25 %), dass sie ein viermal höheres
Risiko im Vergleich zu denen im ersten Viertel haben (mit einem
Confidence-Wert von 95 %), wobei dieses Verhältnis signifikant größer ist
als die Verhältnisse
jedes der anderen oben aufgeführten
Marker.
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Die
Verwendung von CRP als Prediktor von kardiovaskulären Ereignissen
unterscheidet sich jedoch von seiner Verwendung als Detektor anderer
Typen von Entzündung
oder Gewebe-Verletzung oder Infektion, da die Anstiege, die ein
Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
anzeigen, signifikant niedriger sind als die Anstiege, die mit anderen
Zuständen
verbunden sind. Für
die Voraussage von Herz-Kreislauf-Krankheiten werden daher hochempfindliche
CRP-Nachweis-Verfahren (high sensitivity CRP-Nachweis-Verfahren; „hsCRP"-Nachweis-Verfahren)
verwendet. Automatische Analysatoren, auf denen Tests auf hsCRP
durchgeführt
werden können,
schließen
die Geräte
Dade Behring BN II Plasma Protein System (Firma Dade Behring Inc.,
Deerfield, Illinois, USA), Abbott Laboratories IMx Immunessay Analyzer
(Firma Abbott Laboratories, Abbott Park, Illinois, USA), IMMULITE
(Firma Diagnostics Products Corporation, Los Angeles, Kalifornien,
USA) und IMMAGE (Firma Beckmann Coulter, Inc., Fullerton, Kalifornien,
USA) ein. Der Dade Behring BN II-Test macht Gebrauch von einem monoklonalen
Antikörper
auf einem Polystyrol-Teilchen mit Fest-Zeit-nephelometrischen Messungen.
Der Abbott IMx-Test ist ein Zwei-Stellen-Chemilumineszenz-Enzym-immunmetrischer Test
mit einem monoklonalen und einem polyklonalen Anti-CRP-Antikörper. Der
Beckmann-Coulter-IMMAGE-Test
macht Gebrauch von einem polyklonalen Anti-CRP-Antikörper auf
Latex-Teilchen mit Messungen der nephelometrischen Rate. Die Nachweis-Grenzen
für diese
Tests liegen im Bereich von 0,01 mg/l bis 1,0 mg/l, und diese Instrumente
müssen
zum Erreichen von Genauigkeit bei den CRP-Konzentrationen innerhalb dieser
Bereiche kalibriert werden, die unterhalb derjenigen liegen, die
traditionell in klinischen Laboratorien bei weniger empfindlichen
CRP-Tests gemessen werden.
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Wegen
der hohen Empfindlichkeit von hsCRP-Assays und den analytischen
Schwankungen, die typischerweise auftreten, ist eine Qualitätskontrolle
wichtig beim Überwachen
der Präzision
und Genauigkeit der Assays und der Assay-Instrumente. Referenz-Kontrollen
werden auf zwei Wegen erhalten. Auf dem ersten Weg wird Plasma oder
Serum von Blutspendern gescreent und so Einheiten identifiziert,
die passend niedrige Konzentrationen an CRP enthalten, und die so
identifizierten Einheiten werden zusammengefasst. Auf dem zweiten
Weg wird CRP von Plasma oder Serum durch Affinitäts-Chromatographie unter Verwendung von
Anti-CRP-Antikörpern
entfernt. Gereinigtes CRP wird dann der resultierenden, an CRP verarmten
Basis-Matrix zugesetzt, und so werden die speziellen gewünschten
Konzentrationen erhalten. Beide Verfahrensweisen sind zeitraubend
und kostspielig. Ein Screening erfordert beispielsweise extensives
Testen, und es kann sein, dass keine Einheiten mit den gewünschten
niedrigen Konzentrations-Werten hergestellt werden, oder es kann
sein, dass sie nicht zu dem benötigten
Volumen führen.
Ein selektives Entfernen von CRP durch Affinitäts-Chromatographie erfordert
Trenntechniken wie beispielsweise Dialyse und Chromatographie, gefolgt
von einem Konzentrieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wurde nun gefunden, dass CRP-Referenz-Kontrollen mit niedriger Konzentration
von Ausgangsmaterialien mit höherer
Konzentration hergestellt werden können durch einfaches Filtrieren
unter Verwendung von Filtermedien des Siliciumoxid-Typs. Biologische
Flüssigkeiten,
die von normalen gesunden Personen erhalten wurden, können als
Ausgangsmaterialien verwendet werden. Diese Verfahrensweise vermeidet
die Notwendigkeit, dass Antikörper
das Protein einfangen und macht stattdessen Gebrauch von Filtermedien,
die traditionell zum Entfernen von Lipiden verwendet wurden. Überraschenderweise
ist das Entfernen von CRP durch Filtermedien des Siliciumoxid-Typs
selektiv gegenüber
CRP und hat nur wenig oder keine Auswirkung auf andere Proteine
in der Ausgangs-Matrix
und dementsprechend tritt nur eine geringe oder nur vernachlässigbare Änderung
des Gesamt-Protein-Gehalts auf. Bemerkenswerterweise wird der Immonoglobulin-Gehalt nicht
signifikant durch die Filtration beeinträchtigt, und genauso geht es
mit Albuminen.
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Zubereitungen
mit niedriger Konzentration, die auf diesem Weg erhalten werden,
können
mit Zubereitungen höherer
Konzentration, wie beispielsweise weiteren Mengen des Ausgangs-Materials,
gemischt werden, die nicht filtriert wurden, um Referenz-Kontrollen mit mittleren
Konzentrationen an CRP zu erhalten. Durch Herstellen von Mischungen
in einer Serie von verschiedenen Mengen-Verhältnissen können zahlreiche Kontrollen
erhalten werden, die als Materialien für eine exakte Kontrolle des
Tests und Instruments über
einen weiten Bereich dienen, der die vorweggenommenen Ergebnisse
der Probe umfasst. Kontroll-Werte von speziellem Interesse gemäß der vorliegenden
Erfindung sind diejenigen mit CRP-Konzentrationen unterhalb des
medizinischen Entscheidungs-Punkts
und am meisten speziell diejenigen mit CRP-Konzentrationen, die
geringer oder gleich 1,0 mg/l sind.
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Details
dieser und anderer Merkmale, Ausführungsformen und Vorteile der
Erfindung werden aus der Beschreibung, die nun folgt, offensichtlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm (Plot) der Ergebnisse eines beschleunigten Stabillitäts-Tests von Kontroll-Proben
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, aufgenommen unter Bedingungen geschlossener Proben-Gefäße.
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2 ist
ein Diagramm (Plot) der Ergebnisse eines Realzeit-Stabilitäts-Tests
von Kontrollen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wiederum aufgenommen unter Bedingungen
geschlossener Proben-Gefäße.
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3 ist
ein Diagramm (Plot) der Ergebnisse eines Stabilitäts-Tests
von Kontrollen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, aufgenommen unter Bedingungen offener
Proben-Gefäße.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Filtermedien,
die in der praktischen Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind Medien des Siliciumoxid-Typs
oder sind Siliciumoxidenthaltende Medien, d.h. Medien, die Siliciumoxid
in bestimmter Form enthalten, einschließlich verarbeiteter Formen,
natürlich
auftretender Formen und gereinigter Formen. Eine Form von Siliciumoxid,
die verwendet werden kann, ist Perlit, das ein natürlich auftretendes
silikatartiges Gesteinsmaterial ist. Perlit ist im Handel erhältlich von
Lieferanten wie beispielsweise der Firma American Perlite Company
Redco II und Redco International, alle mit Firmensitzen in North-Hollywood, Kalifornien,
USA. Ein anderes Medium des Siliciumoxid-Typs ist gebranntes Siliciumoxid,
erhältlich
als AEROSIL, ein Produkt der Firma Degussa Corporation, Parsippany,
New Jersey, USA. Ein weiteres Beispiel ist gefälltes Siliciumoxid. Noch andere
Formen von Medien des Siliciumoxid-Typs sind für Fachleute mit Sachverstand
in diesem technischen Bereich in einfacher Weise offensichtlich.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist ein Filter-Medium des Siliciumoxid-Typs trägermäßig auf
einem Filter-Träger
aufgetragen, der für
eine hohe Oberfläche
und strukturelle Unversehrtheit sorgt. Cellulose und Cellulose-Derivate
sind Beispiele geeigneter Träger,
und andere sind Fachleuten mit Sachverstand im technischen Bereich
der Filtration und Chromatographie in einfacher Weise offensichtlich.
Ein Beispiel eines Trägers
für ein
Filter-Material des Siliciumoxid-Typs ist ZETA PLUS®, ein
AEROSIL-Filter auf
Cellulose als Träger,
erhältlich
von der Firma Cuno Incorporated Meriden, Connecticut, USA. Das Filter
kann jede beliebige von verschiedenen physikalischen Formen annehmen,
in denen Filter allgemein erhältlich
sind. Beispiele sind Vorfilter-Kartuschen, Scheiben, Membrane, Pads
und Kapseln. Eine Filtration kann auch durchgeführt werden mit einem Aufschlämm-Filter,
gefolgt von einer Fest-Flüssig-Trennung
durch einfache Filtration.
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Vor
der Siliciumoxid-basierten Filtration zum Entfernen von CRP kann
das Ausgangs-Material (d.h. die Basis-Matrix) auf eine bestimmte
Gesamt-Protein-Konzentration entweder konzentriert oder verdünnt werden, sofern
dies erwünscht
ist. Dies kann wünschenswert
sein, wenn beispielsweise die Filtration zum Entfernen von CRP am
besten bei einer speziellen Konzentration oder in einem speziellen
Konzentrations-Bereich durchgeführt
wird. Sowohl eine Konzentration als auch eine Verdünnung kann
erreicht werden durch in diesem technischen Gebiet bekannte Verfahrensweisen.
Eine Konzentration kann beispielsweise erreicht werden durch Ultra-Filtration
unter Verwendung von Ultra-Filtrations-Membranen
mit einem Molekulargewichts-Rückhalte-Wert (Cutoff)
von 1.000, um ein Entfernen von Wasser und Salzen zu ermöglichen,
und eine Verdünnung
kann erreicht werden durch Zusatz von Kochsalz-Lösung. Eine typische Ziel-Konzentration
an Gesamt-Protein kann innerhalb des Bereichs von etwa 3 g/dl bis
etwa 10 g/dl liegen.
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Eine
Einstellung des pH-Werts auf einen Wert nahe dem Neutral-Punkt kann
ebenfalls vor einer Filtration erfolgen, wenn die Matrix nicht bereits
bei einem pH-Wert nahe dem Neutral-Punkt ist. Ein bevorzugter End-pH-Wert-Bereich
liegt bei etwa 6,5 bis etwa 7,5 oder am meisten bevorzugt bei etwa
7,0 bis etwa 7,5. Eine Einstellung kann erreicht werden durch Zusatz
irgendeiner geeigneten Säure
oder Base, die darüber
hinaus gegenüber
den Matrix-Komponenten inert ist.
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Die
Menge an CRP, die durch Filtration entfernt wird, ist für die Erfindung
nicht kritisch, sondern kann jede beliebige Menge sein, die die
CRP-Konzentration auf einen Wert verringert, der geeignet dafür ist, als niedrigster
Konzentrations-Kontroll-Wert zu dienen, und der mit höheren Konzentrationen
in verschiedenen Mengenverhältnissen
gemischt werden kann, um einen Satz von Kontroll-Werten bei abgestuften
Konzentrationen zu liefern, die den gewünschten Bereich abdecken. In
der bevorzugten praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
ist die CRP-Konzentration nach der Filtration geringer als 0,1 mg/l,
noch mehr bevorzugt weniger als 0,05 mg/l und am meisten bevorzugt
innerhalb des Bereichs von 0,01 mg/l bis 0,05 mg/l. Ein Mischen
des Filtrats mit nicht-filtrierten
Mengen-Portionen erfolgt dann, um einen Bereich von Konzentrationen zu
erreichen, von denen die ungemischte, an CRP verarmte Kontroll-Probe
die niedrigste ist. Der Bereich selbst ist niedrig genug, um analytische
Schwankungen nachzuweisen. Allgemein liegt der Bereich unterhalb des
Bereichs von CRP in normalen gesunden Patienten, d. h. unterhalb
von 3 mg/l. Drei oder mehr Konzentrations-Werte werden vorzugsweise
auf diese Weise hergestellt, die beispielsweise im Bereich von unter
0,05 mg/l bis 3 mg/l oder mehr bevorzugt von etwa 0,1 mg/l bis etwa
1,0 mg/l liegen. Sobald einmal dieser Bereich von Kontroll-Proben
niedriger Konzentrationen hergestellt wurde, kann er durch zusätzliche
Kontroll-Proben bei höheren
Konzentrationen ergänzt
werden, einschließlich
derjenigen, die im Handel erhältlich
sind. Diese Kontroll-Proben höherer
Konzentration werden allgemein hergestellt, indem man entweder natives
oder rekombinantes CRP normalem menschlichem Serum zusetzt, statt
CRP aus dem Serum zu extrahieren. Kontroll-Proben höherer Konzentration
sind erhältlich
beispielsweise von der Firma Bio-Rad Laboratories, Inc., Hercules,
Kalifornien, USA, unter den Bezeichnungen LIQUICHEKTM Immunology
Control und LYPHOCHEK® Immunology Plus Control.
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Nach
Filtration des Ausgangs-Materials durch das Filter des Siliciumoxid-Typs
und nach Mischen – sofern
ein Mischen durchgeführt
wird – kann
ein anti-mikrobielles Mittel zugesetzt werden, um dem Material Stabilität zu verleihen.
Natriumazid ist ein Beispiel eines anti-mikrobiellen Mittels. Andere
Beispiele sind Gentamycin, Ciprofloxacin, Neomycinsulfat und Chloramphenicol.
Noch weitere Beispiele ergeben sich für Fachleute mit Sachverstand
in diesem technischen Bereich in einfacher Weise offensichtlich.
Die passende Menge an anti-mikrobiellem Mittel ist jede beliebige
Menge, die eine antimikrobielle Wirkung erreicht, d. h. die die
Proteine und andere Spezies in der Matrix stabil gegen einen mikrobiellen
Angriff macht. In den meisten Fällen
liegen geeignete Mengen im Bereich von etwa 0,01 mg/dl bis etwa
0,5 mg/dl. Sobald die Kontroll-Probe einmal hergestellt ist, kann
sie einem Vorgang der Steril-Filtration unterworfen werden, in einem
aseptischen Fläschchen
versiegelt werden und eingefroren werden, bis sie zum Gebrauch fertig
ist.
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Jede
Human-Körperflüssigkeit,
die CRP enthält,
kann als Ausgangsmaterial verwendet werden. Beispiele sind Cerebrospinal-Flüssigkeit,
Urin, Speichel, Gesamtblut, Serum und Plasma. Serum und Plasma sind bevorzugt.
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Das
folgende Beispiel wird für
Veranschaulichungs-Zwecke angeboten, und es ist nicht beabsichtigt, dass
dieses den Umfang der Erfindung beschränkt.
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Beispiel
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von an CRP verarmtem Human-Serum und das Mischen
des verarmten Serums mit normalem Human-Serum zur Herstellung von
Kontroll-Proben niedriger Konzentration, die für klinische Test-Verfahren
für hsCRP
in Konzentrationen bei oder unter 1,0 mg/l vorgesehen sind.
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Herstellung von normalem Human-Serum
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Einheiten
von normalem Human-Plasma wurden zusammengefasst und nach herkömmlichen
Verfahrensweisen unter Bildung einer Basis-Serum-Matrix defibriniert.
Die Gesamt-Protein-Konzentration der Matrix wurde auf 6,0 g/dl eingestellt
durch Konzentrieren der Matrix oder Verdünnen der Matrix mit normaler
Kochsalz-Lösung.
Der pH-Wert der Matrix wurde dann auf 7,3 eingestellt. Die Konzentration
an endogenem CRP in der Matrix wurde dann bestimmt durch den BN
100-Test der Firma Dade Behring Inc., und durch einen hsCRP-Test,
erhalten von der Firma Kamiya Biomedical Company (Seattle, Washington,
USA). Die Proben zeigten, dass die Konzentration an endogenem CRP
1,1 mg/l betrug.
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Herstellung von an CRP verarmtem
Human-Serum
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Weitere
Einheiten von normalem Human-Plasma wurden zusammengefasst und defibriniert,
und die Gesamt-Protein-Konzentration wurde auf 6,0 g/dl eingestellt,
und der pH-Wert wurde auf 7,3 eingestellt, wie dies oben beschrieben
wurde. Die resultierende Matrix wurde dann durch Filter-Pads oder
Kapseln filtriert, die aus einem gefällten Siliciumoxid oder Perlit
auf Cellulose bestanden, wofür
man ein mit Druck beaufschlagtes Filtrations-Gehäuse verwendete. Die Konzentration
an CRP in dem Filtrat wurde dann wie oben bestimmt, und die Ergebnisse
zeigten an, dass die Konzentration unterhalb der Men gengrenze sowohl
des BN 100-Tests lag (dessen Grenzwert 0,175 mg/l betrug) und des
Kamiya-hsCRP-Tests lag (dessen Grenzwert 0,05 mg/l betrug), was
ein effizientes und erfolgreiches Entfernen von CRP aus der Serum-Basis-Matrix
anzeigte. Lipide und Lipid-Komponenten
wurden auch bei der Filtration entfernt. Dies erhöhte die
Klarheit und Lagerstabilität
des Produkts. Die nachfolgende Tabelle 1 listet die Konzentrationen
an CRP und Lipid-Komponenten von einer typischen Serum-Probe sowohl
vor als auch nach der Filtration auf, wobei die CRP-Werte so angegeben
sind, wie sie durch jeden der beiden Tests bestimmt wurden. Tabelle 1 Konzentrationen an CRP und Lipid im Serum
vor und nach einer Filtration
| CRP
(bestimmt durch
BN 100)
(mg/l) | CRP
(bestimmt durch
Kamiya)
(mg/l) | Cholesterin
(mg/dl) | Triglyceride
(mg/dl) | HDL
(mg/dl) |
Vor
der Filtration | 1,1 | 1,02 | 117 | 75,7 | 30,5 |
Nach
der Filtration | < 0,175 | < 0,05 | < 3 | < 4 | < 3 |
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Serum-Protein-Konzentrationen,
einschließlich
Albumin, Immunglobulin und Gesamt-Protein, wurden auch bestimmt,
und zwar vor und nach einer Filtration. Dies erfolgte mittels herkömmlicher
Verfahrensweisen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt, die
angibt, dass die Änderungen
nicht signifikant waren. Tabelle 2 Konzentrationen an Serum-Protein vor und
nach einer Filtration
Zu
analysierende Substanz | Einheiten | vor
der Filtration | nach
der Filtration |
Gesamt-Protein | g/dl | 6,7 | 6,4 |
Albumin | g/dl | 3,8 | 3,8 |
Immunoglobulin-G | mg/dl | 957 | 826 |
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Mischen von normalen und an
CRP verarmten Seren
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Die
an CRP verarmten und die normalen Seren wurden gemischt in einem
Bereich von Mengen-Verhältnissen,
dass man Referenz-Kontroll-Proben mit niedriger CRP-Konzentration in
abgestuften Konzentrations-Werten erhielt. Beispielsweise wurde
zur Herstellung von 1 Liter jeder der Kontroll-Proben mit Ziel-CRP-Konzentrationen
von 0,3, 0,6 und 0,9 mg/l an CRP verarmtes Serum in Mengen von 725,
450 und 100 ml mit normalem Serum in Mengen von 275, 550 bzw. 900
ml gemischt. Die CRP-Konzentration wurde für jeden Kontroll-Wert bestimmt,
und sofern dies nötig
war, wurde die CRP-Konzentration
in jeder Kontroll-Probe auf den Ziel-Wert durch Zugabe entweder
von weiterem, an CRP verarmtem Serum oder durch Zugabe von normalem
Serum eingestellt. Natriumazid (0,084 mg/dl) wurde danach jeder
Kontroll-Probe zugesetzt, und die Kontroll-Proben wurden 30 min lang bei Raumtemperatur
gemischt, durch ein 0,2 μm-Filter
steril filtriert und aseptisch in sterile Glasfläschchen gegeben, die dann mit
sterilen Stopfen und Aluminium-Dichtungen versiegelt wurden. Die
Fläschchen
wurden dann bei –10
bis –20°C gelagert.
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Durchführung der Kontroll-Messungen
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Die
Schwankung der Kontroll-Proben wurde bewertet durch die oben angesprochenen
Tests, also den Dade-Behring-Test und den Kamiya-Test. Werte für den Mittelwert,
die Standard-Abweichung (SD) und den Schwankungs-Koeffizient (CV)
für jeden
dieser drei Werte sind in der nachfolgenden Tabelle 3 angegeben. Tabelle 3 Produkt-Schwankung
Test-Verfahren | Wert 1 | Wert 2 | Wert 3 |
| Mittelwert (mg/l) | SD | %CV | Mittelwert (mg/l) | SD | %CV | Mittelwert (mg/l) | SD | %CV |
Dade
Behring | 0,30 | 0 | 0 | 0,59 | 0,03 | 5,1 | 0,91 | 0,03 | 3,3 |
Kamiya | 0,19 | 0,01 | 5,3 | 0,50 | 0,01 | 2,0 | 0,87 | 0,04 | 4,6 |
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Die
CV-Werte in Tabelle 3 sind vergleichbar den Werten, wie sie von
typischen Patienten-Proben erhalten wurden, wenn sie mittels hsCRP-Tests
getestet wurden. Die Kontroll-Werte gemäß der vorliegenden Erfindung
genügen
damit einem der wichtigsten Kriterien eines Qualitäts-Kontroll-Materials,
das gegenüber
allen vorweggenommenen Testschwankungen und analytischen Schwankungen
so empfindlich wie eine tatsächliche
Patienten-Probe sein muss. Typischerweise sagen hsCRP-Test-Kits
einen Schwankungs-Wert
(CV) für Patienten-Proben
von weniger als 6 % voraus.
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Die
Stabilität
der Kontroll-Proben unter Bedingungen geschlossener Fläschchen
wurde durch ein beschleunigtes Stabilitäts-Modell bewertet. In Übereinstimmung
mit diesem Modell wurden Fläschchen
der Kontroll-Proben bei 25°C
für verschiedene
Zeitdauern gelagert und dabei der Abbau oder die Zersetzung der
zu analysierten Substanz schneller beobachtet als bei der empfohlenen
Lager-Temperatur von –10
bis –20°C. Am Ende
der Inkubations-Perioden von einem, zwei und drei Tagen wurde der
Gehalt der Glas-Fläschchen
auf seine jeweilige CRP-Konzentration getestet. Die Ergebnisse sind
in 1 gezeigt, in der die Rauten für die Kontroll-Probe des Werts
1, die Quadrate für
die Kontroll-Probe des Werts 2 und die Dreiecke für die Kontroll-Probe
des Werts 3 stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Änderungen
der CRP-Konzentration entweder unnachweisbar oder nicht signifikant
waren. Diese Ergebnisse sind äquivalent
denjenigen, die über
eine Zwei-Jahres-Periode erhalten würden, wenn die Fläschchen
ungeöffnet
bei –10
bis –20°C gelagert
würden.
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Ein
Realzeit-Test mit geschlossenem Fläschchen wurde über einen
längeren
Zeitraum durchgeführt, indem
man die geschlossenen Fläschchen
bei –10
bis –20°C lagerte.
Analysen wurden abgenommen zum Zeitpunkt des Starts des Tests und
nach drei Monaten. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt,
in denen die Symbole die gleichen sind wie diejenigen, die in 1 verwendet
wurden. Hier zeigen die Ergebnisse ebenfalls, dass die Änderungen
der CRP-Konzentration entweder nicht nachweisbar oder nicht signifikant
waren.
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Die
Stabilität
der Kontroll-Proben unter Bedingungen offener Fläschchen wurde bewertet durch
Simulieren der Bedingungen, unter denen die Kontroll-Proben tatsächlich von
Klinik-Ärzten
verwendet würden.
Dies erfolgte durch Lager der Fläschchen
in einem Eisschrank bei 2 bis 8°C
und Entfernen der Fläschchen
aus dem Eisschrank einmal täglich
für sieben
aufeinanderfolgende Tage, Belassen der Fläschchen zum Equilibrieren bei
Raumtemperatur für
15 Minuten und anschließend Öffnen der
Fläschchen
und In-Kontakt-Bringen
ihres Inhalts mit der Labor-Umgebung, und anschließendes Schließen der
Fläschchen
und erneutes Zurückbringen der
Fläschchen
in den Eisschrank. Die Ergebnisse für die Tage 3, 5 und 7 sind
in 3 gezeigt, und diese zeigen an, dass die Änderungen
der CRP-Konzentration entweder nicht nachweisbar oder nicht signifikant
waren.
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Die
vorangehenden Ausführungen
werden in erster Linie für
Zwecke der Veranschaulichung präsentiert.