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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet doppelpoliger elektrochirurgischer
Vorrichtungen zur Verwendung in der laparoskopischen Chirurgie,
und insbesondere die Konfiguration der Spitze einer solchen Vorrichtung
einschließlich
der Anordnung von Elektroden an der Spitze.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Herkömmliche
elektrochirurgische Instrumente und Techniken finden in chirurgischen
Verfahren breite Anwendung, weil sie, verglichen mit mechanischen
Schneidinstrumenten und dergleichen, im allgemeinen die Blutung
und das Trauma des Patienten, die bzw. das mit Schneidvorgängen verknüpft ist,
verringern. Herkömmliche
elektrochirurgische Technologien sind als einpolig oder doppelpolig klassifizierbar.
Einpolige Techniken beruhen auf der externen Erdung des Patienten,
wobei die chirurgische Vorrichtung nur einen einzigen Elektrodenpol bestimmt.
Somit muß der
elektrische Strom durch den Patienten fließen, um die externe Erdungsfläche zu erreichen.
Doppelpolige Vorrichtungen haben zwei nahe beieinander angeordnete
Elektroden zum Anlegen von Strom zwischen ihren Oberflächen. Dadurch,
daß sie
nahe beieinander angeordnet sind, haben doppelpolige Vorrichtungen
den Vorteil, daß der
Strom nicht durch den Körper
hindurch, sondern vielmehr nur zwischen den beiden Elektroden geleitet
werden muß.
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Herkömmliche
doppelpolige Vorrichtungen werden für gewöhnlich zur Aufrechterhaltung
oder Erzeugung einer Hämostase
verwendet. Elektrochirurgische Energie, die zwischen den Elektrodenpolen durch
Gewebe fließt,
fördert
die Gerinnung und verringert dadurch die Blutung. In der Vergangenheit sind
diese Vorrichtungen durch ihre Unfähigkeit, Gewebe zu schneiden,
beschränkt
gewesen, was ihre Nützlichkeit
sehr einschränkt.
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In
der letzten Zeit sind doppelpolige HF-Generatoren und -werkzeuge
entwickelt worden, die Gewebe mittels Plasma schneiden. Diese Systeme verwenden
einen Vorrat an leitender Flüssigkeit,
der durch das Anlegen eines elektrochirurgischen HF-Stroms auf einem
Abschnitt der Elektrodenspitze in eine „Blase" aus Plasma umgewandelt wird. Die Zellflüssigkeit
von Gewebe, das mit der Plasmablase in Berührung kommt, wird rasch verdampft,
wodurch eine Schneidwirkung erzeugt wird.
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Die
Erzeugung einer „Blase" aus Plasma in den
leitenden flüssigen
Medien an der Elektrodenspitze erfordert eine sehr hohe Stromdichte.
So haben die Elektrodenpole an diesen Vorrichtungen, anders als
bei herkömmlichen
doppelpoligen Instrumenten, nicht im allgemeinen die gleiche Größe. Vielmehr
ist der eine Pol (aktiver Pol) wesentlich kleiner als der andere
(Rückpol).
Diese Konfiguration ermöglicht
eine Stromdichte, die dazu ausreicht, Plasma nur am aktiven Pol
zu bilden. Wenn sie mit reduzierten Spannungspegeln, die zur Bildung
und Aufrechterhaltung einer Plasmablase nicht ausreichen, angesteuert
werden, sind diese Vorrichtungen als herkömmliche doppelpolige Vorrichtungen
verwendbar, um Strom durch einen festgelegten Gewebebereich zu leiten.
Somit kann ein einziges doppelpoliges Instrument sowohl schneiden,
als auch eine Hämostase
erzeugen/aufrechterhalten.
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Bekannte
doppelpolige Schneidvorrichtungen verwenden eine oder mehrere aktive
Elektrode(n) an der distalen Spitze des Instruments und eine Rückelektrode
in der Nähe
der distalen Spitze, aber proximal zur aktiven Elektrode (siehe
1).
Die aktive Elektrode liegt an der distalen Spitze vollständig frei
(unisoliert), und elektrische Energie fließt von dieser Elektrode zur
Rückelektrode,
wie das im allgemeinen durch die Pfeile angezeigt wird. Da die aktive Elektrode
vollständig
frei und ungeschützt
liegt, kann jeder Fehler bei der Plazierung oder Handhabung der Vorrichtung
zu einem unerwünschten
Schaden am umliegenden Gewebe führen.
US 5.542.945 ,
EP 0998879 A1 und
WO 99/37225 offenbaren beispielhafte
bekannte doppelpolige Schneidvorrichtungen.
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Somit
wäre es
wünschenswert,
eine verbesserte Konstruktion der Spitze bereitzustellen, die das Potential
für einen
Begleitschaden am Gewebe beseitigt oder minimiert und dadurch die
Sicherheit und Wirksamkeit der Vorrichtung erhöht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
hierin beschriebenen Vorrichtungen sind doppelpolige elektrochirurgische
Vorrichtungen zur Verwendung in der endoskopischen Chirurgie. Sie stellen
mechanische Konstruktionen dar, die mit gegenwärtig erhältlichen verdampfenden doppelpoligen Elektrochirurgiesystemen
kompatibel sind, wobei ein leitendes Medium verwendet wird, um einen
Weg für das
Fließen
von elektrischem Strom zwischen den Polen der Elektroden bereitzustellen.
Diese Technologie ermöglicht
die Verwendung solcher Vorrichtungen in einer Trockenfeldumgebung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine elektrochirurgische Sonde mit
einem distalen Ende und einem proximalen Ende bereit, wobei das
distale Ende eine Konfiguration aufweist, die eine äußere konvexe Seite
und eine innere konkave Seite definiert. Wenigstens eine aktive
Elektrode und wenigstens eine Rückelektrode
sind nur auf der inneren konkaven Seite angeordnet, und die gesamte äußere konvexe Seite
umfaßt
ein elektrisch isolierendes Material.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließt die
innere konkave Seite ferner einen äußeren peripheren Abschnitt,
einen mittleren peripheren Abschnitt und einen inneren Abschnitt
ein, wobei der äußere periphere
Abschnitt die aktive Elektrode ist, der innere Abschnitt die Rückelektrode
ist und der mittlere periphere Abschnitt ein elektrischer Isolator
ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist die wenigstens eine aktive Elektrode distal von der wenigstens
einen Rückelektrode
positioniert, und in noch einer anderen Ausführungsform sind der erste und
der zweite elektrische Isolator ferner auf einer ersten und einer
zweiten Randfläche
der aktiven Elektrode positioniert.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform schließt die innere
konkave Seite ferner einen ersten Seitenabschnitt, einen zweiten
Seitenabschnitt und eine zwischen dem ersten und dem zweiten Seitenabschnitt
positionierte Mitte ein, wobei der erste Seitenabschnitt eine aktive
Elektrode ist, der zweite Seitenabschnitt eine Rückelektrode ist und der mittlere Abschnitt
ein elektrischer Isolator ist.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
hat das distale Ende eine Länge
und eine Breite, die entlang der Länge in einer distalen Richtung
abnimmt.
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Es
ist auch ein elektrochirurgisches System bereitgestellt, das eine
erfindungsgemäße elektrochirurgische
Sonde und eine Hochfrequenzstromversorgung einschließt, wobei
die wenigstens eine aktive Elektrode mit einem ersten Pol der Stromversorgung elektrisch
gekoppelt ist und die wenigstens eine Rückelektrode mit einem zweiten
Pol der Stromversorgung elektrisch gekoppelt ist und die Stromversorgung
gestaltet ist, um Hochfrequenzspannung zwischen der aktiven und
der Rückelektrode
anzulegen.
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Um
die Natur und die Vorteile der vorliegenden Erfindung noch besser
zu verstehen, sollte auf die folgende Beschreibung zusammen mit
den beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
eine Konstruktion einer Spitze nach dem Stand der Technik für eine elektrochirurgische
Schneidvorrichtung;
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2 ist
eine perspektivische Ansicht eines elektrochirurgischen Systems
gemäß der vorliegenden
Offenbarung einschließlich
einer Stromversorgung und einer elektrochirurgischen Sonde zur elektrochirurgischen
Behandlung von Zielgewebe eines Patienten;
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3 ist
eine Seitenansicht einer elektrochirurgischen Sonde gemäß der vorliegenden
Offenbarung;
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4a und 4b sind
eine Seiten- bzw. eine Draufsicht eines distalen Endes einer elektrochirurgischen
Sonde gemäß der vorliegenden
Offenbarung;
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4c bis 4e sind
Vorderansichten der inneren konkaven Seite der distalen Spitze einer elektrochirurgischen
Sonde, die verschiedene Elektrodenkonfigurationen veranschaulichen;
und
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5 veranschaulicht
die Schritte eines Verfahrens zur Verwendung einer elektrochirurgischen Sonde
gemäß der vorliegenden
Offenbarung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Unter
Bezugnahme auf 2 bis 5 wird nun
ein beispielhaftes elektrochirurgisches System und Verfahren zum
Schneiden, Resezieren, Abladieren oder auf andere Weise erfolgenden
Modifizieren von Gewebe ausführlich
beschrieben. Wie in 2 gezeigt, umfaßt ein beispielhaftes
elektrochirurgisches System 11 im allgemeinen ein elektrochirurgisches Handstück oder
eine solche Sonde 10, das bzw. die mit einer Stromversorgung 28 zum
Bereitstellen einer Hochfrequenzspannung verbunden ist, und eine
Flüssigkeitsquelle
(nicht gezeigt) zum Liefern von elektrisch leitender Flüssigkeit,
zum Beispiel physiologische Kochsalzlösung, an die Sonde. Außerdem kann
das elektrochirurgische System ein Endoskop (nicht gezeigt) mit
einem faseroptischen Vorderlicht zum Betrachten der Operationsstelle
einschließen.
Das Endoskop kann eine Einheit mit der Sonde 10 bilden
oder Teil eines separaten Instruments sein. Das System 11 kann
auch eine Vakuumquelle (nicht gezeigt) zum Koppeln mit einem Absauglumen
oder einem Absaugschlauch 211 in der Sonde zum Absaugen
der Zielstelle einschließen.
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Wie
gezeigt, schließt
die Sonde 10 im allgemeinen einen proximalen Handgriff 19 und
einen länglichen
Schaft 18 mit einer oder mehreren aktiven Elektrode(n) 58 an
seinem distalen Ende ein (weiter unten ausführlicher beschrieben). Ein
Verbindungskabel 34 koppelt die aktiven Elektroden 58 elektrisch mit
der Stromversorgung 28.
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Die
Stromversorgung 28 hat durch den Bediener regelbare Spannungspegeleinstellungen 30 zum Ändern des
angelegten Spannungspegels, der auf den Spannungspegelanzeigen 32 zu
beobachten ist. Die Stromversorgung 28 schließt auch
ein erstes, ein zweites und ein drittes Fußpedal 37, 38, 39 und ein
abnehmbar mit der Stromversorgung 28 gekoppeltes Kabel 36 ein.
Die Fußpedale
ermöglichen
dem Chirurgen das Steuern des Flusses von elektrischem Strom zu
den Elektroden und das aus der Ferne erfolgende Einstellen des an
die aktiven Elektroden 58 angelegten Energiepegels. In
einer beispielhaften Ausführungsform
wird das erste Fußpedal 37 dazu verwendet,
die Stromversorgung in den Modus der „Ablation" zu versetzen, wird das zweite Fußpedal 39 dazu
verwendet, die Stromversorgung in den Modus der „Gerinnung" zu versetzen, und ermöglicht das dritte
Fußpedal 38 dem
Benutzer das Einstellen des Spannungspegels innerhalb des Ablationsmodus.
Im Ablationsmodus wird den aktiven Elektroden eine ausreichende
Spannung zugeführt,
um die Bedingungen zu schaffen, die für die molekulare Dissoziation
des Gewebes erforderlich sind (das heißt, Verdampfen eines Teils
der elektrisch leitenden Flüssigkeit,
Ionisieren der Dampfschicht und Beschleunigen von geladenen Teilchen
gegen das Gewebe). Der erforderliche Ablationspegel ist je nach
Anzahl, Größe, Form,
Position und Abstand der Elektroden unterschiedlich. Im Gerinnungsmodus
legt die Stromversorgung 28 eine Spannung an die aktiven
Elektroden an, die gering genug ist, um die Verdampfung der elektrisch
leitenden Flüssigkeit
und die anschließende
molekulare Dissoziation des Gewebes zu vermeiden. In diesem Modus
ist der zwischen den aktiven und Rückelektroden fließende elektrische
Strom dazu verwendbar, eine örtliche
Erwärmung
und Gerinnung des Gewebes zu verursachen.
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3 ist
eine ausführlichere
Darstellung einer elektrochirurgischen Sonde 10, die zusammen mit
dem erfindungsgemäßen System
verwendbar ist. Die Sonde 10 schließt im allgemeinen einen länglichen
Schaft 18, der biegsam oder starr sein kann, einen mit
dem proximalen Ende 20 des Schafts gekoppelten Handgriff 19 und
ein distales Ende 22 des Schafts, das dafür bestimmt
ist, die Elektroden zu tragen, ein. Das distale Ende des Schafts
und die darin befindlichen Elektrodenanordnungen werden weiter unten
ausführlicher
beschrieben. Der Schaft 18 kann ein Glasfaserverbundstoff
sein oder ein Kunststoffmaterial umfassen, das sich leicht zur Schaffung
einer gewünschten
Gestalt formen läßt, oder
er kann ein elektrisch leitendes Material umfassen, für gewöhnlich ein
Metall, zum Beispiel Wolfram, rostfreie Stahllegierungen, Platin
oder dessen Legierungen, Titan oder dessen Legierungen, Molybdän oder dessen
Legierungen, oder Nickel oder dessen Legierungen. In letzterem Fall
schließt
die Sonde 10 einen elektrisch isolierenden Mantel ein,
der typischerweise als eine oder mehrere elektrisch isolierende
Hülle(n)
oder Beschichtung(en) ausgebildet ist, zum Beispiel Polytetrafluorethylen,
Polyimid und dergleichen. Die Bereitstellung eines elektrisch isolierten
Mantels über
dem Schaft 18 verhindert den direkten elektrischen Kontakt
zwischen dem Metallschaft und jeder benachbarten Körperstruktur
oder dem Chirurgen. Ein solcher direkter elektrischer Kontakt könnte zu
einer unerwünschten
Erwärmung
und Nekrose der Struktur am Kontaktpunkt führen.
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Der
Handgriff
19 umfaßt
typischerweise ein Kunststoffmaterial, das sich leicht zur Schaffung
einer für
die Handhabung durch die Chirurgen geeigneten Gestalt formen läßt. Der
Handgriff
19 definiert einen inneren Hohlraum (nicht gezeigt),
der eine Stromanschlußeinheit
aufnimmt, die eine geeignete Schnittstelle zum Koppeln der Sonde
10 mit
der Stromversorgung
28 über ein
elektrisch leitendes Kabel (das heißt,
34) bereitstellt.
Ein Elektrodentragelement
102 erstreckt sich vom distalen
Ende des Schafts
18 (für
gewöhnlich
ca. 1 mm bis 20 mm) und trägt
sowohl die aktiven als auch die Rückelektroden. Ein Flüssigkeitsschlauch
233 erstreckt
sich durch eine Öffnung
im Handgriff
19 und schließt ein Anschlußstück
235 zum
Anschluß an
eine Flüssigkeitsvorratsquelle
zum Liefern von elektrisch leitender Flüssigkeit an die Zielstelle
(siehe obige Beschreibung) ein. Der Flüssigkeitsschlauch
233 ist
mit einem distalen Flüssigkeitsschlauch
koppelbar, der sich durch den Schaft
18 zu einer Öffnung am
distalen Ende der Sonde erstreckt. In alternativen Ausführungsformen
kann sich der Flüssigkeitsschlauch
entlang der Außenfläche des
Schafts erstrecken, mit einer Mehrzahl von Lumen, die sich durch
den Schaft zu einer Mehrzahl von Öffnungen am distalen Ende erstrecken,
gekoppelt sein oder völlig
unabhängig vom
Schaft sein. Zusätzliche
Einzelheiten hinsichtlich eines elektrochirurgischen Systems, in
dem die hierin beschriebene erfindungsgemäße Spitzenkonstruktion integriert
sein kann, finden sich im
US-Patent Nr.
5.697.281 , das hierin in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme
eingeschlossen ist.
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Das
distale Ende der Sonde wird nun ausführlich unter Bezugnahme auf 4a–4e beschrieben.
Wie in 4a und 4b gezeigt,
hat das distale Ende 100 der Sonde eine gekrümmte Konfiguration,
die durch eine äußere konvexe
Seite 102 und eine innere konkave Seite 104 bestimmt
ist. Zwar sind die innere und die äußere Seite als konvex und konkav
beschrieben, doch versteht es sich, daß diese Begriffe die Gesamtkonfiguration
der Seiten beschreiben sollen und nicht auf eine bestimmte geometrische
Konfiguration beschränkt
sein sollen. So ist zum Beispiel in der dargestellten Ausführungsform die äußere konvexe
Seite durch eine im wesentlichen kontinuierliche gekrümmte Fläche bestimmt,
während
die innere konkave Fläche
durch zwei im wesentlichen ebene Flächen 104a, 104b definiert
ist, die sich schneiden, um die konkave Fläche zu bilden. Es sind mehrere
sich schneidende gekrümmte
und/oder ebene Flächen
verwendbar, um die gesamten konkaven und konvexen Seiten zu bestimmen,
die hierin beschrieben sind.
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Das
distale Ende der Sonde hat auch eine Länge l und eine variierende
Breite w. In der dargestellten Ausführungsform nimmt die Breite
in der distalen Richtung ab (sie verjüngt sich), so daß das distale
Ende in der Draufsicht (4b) eine
insgesamt im wesentlichen U-förmige Konfiguration
hat. Gemäß einer
Ausführungsform
beträgt
die Länge
l ca. 1 bis 3 cm und die Breite w ca. 3 bis 4 mm. Weitere Abmessungen
dieser Ausführungsform
schließen
eine Spitzendicke t von ca. 3 mm und einen Spitzenabstand d von
ca. 1–2
cm ein.
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Nun
soll auf 4c–4e Bezug
genommen werden, wo zu sehen ist, daß die Sonde eine doppelpolige
Sonde ist, die wenigstens eine aktive Elektrode und wenigstens eine
Rückelektrode
hat, die auf der inneren konkaven Seite des distalen Endes der Sonde
montiert sind. Durch das hierin beschriebene Montieren der Elektroden
auf einer inneren konkaven Seite wird sowohl das Potential für einen
Begleitschaden am Gewebe reduziert als auch die Handhabung der Vorrichtung
erleichtert. Die Elektroden sind durch die äußere konvexe Seite gegen umliegendes
Gewebe geschützt
bzw. von diesem abgeschirmt, wodurch ein durch aktive Elektroden
während
des Betriebs der Vorrichtung verursachter Begleitschaden am Gewebe
und auch ein ähnlicher
Schaden, der durch die Handhabung der Vorrichtung während des
Versuchs, die Vorrichtung in der Nähe des Zielgewebes zu positionieren,
verursacht wird, minimiert werden. In einer Ausführungsform werden die erstgenannten
Vorteile sogar noch weiter vergrößert, indem
eine äußere konvexe
Seite bereitgestellt wird, die mit einem elektrisch isolierenden
Material, zum Beispiel Kunststoff, Keramik, Glas oder Silikon, bedeckt
ist oder daraus besteht. Bei der Verwendung von Kunststoff können die
hohen Temperaturen, die durch die Dampftasche erzeugt werden, den
Einschluß eines
isolierenden Materials (zum Beispiel Silikon) zwischen den Elektroden
und der Montagefläche
notwendig machen.
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4c–4e veranschaulichen
alternative Ausführungsformen
für die
Konfiguration der aktiven und Rückelektroden,
die auf der inneren konkaven Seite der distalen Spitze der Sonde
montiert sind. Bei jeder Ausführungsform
soll die Verdampfung nur in der Nähe der aktiven Elektrode auftreten,
und um dieses Ziel zu erreichen, muß die Rückelektrode wesentlich größer als
die aktive Elektrode sein.
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In
der in 4c gezeigten Ausführungsform schließt die innere
konkave Seite ferner ein: einen äußeren peripheren
Abschnitt 110, der sich um die äußere Peripherie 112 der
inneren konkaven Seite herum und benachbart zu dieser erstreckt;
einen mittleren peripheren Abschnitt 114, der sich innerhalb
der inneren Peripherie 116 des äußeren peripheren Abschnitts 110 und
benachbart zu dieser erstreckt; und einen inneren Abschnitt 120,
der sich innerhalb der inneren Peripherie 118 des mittleren
peripheren Abschnitts 114 und benachbart zu dieser erstreckt.
Der äußere periphere
Abschnitt 110 ist eine aktive Elektrode (das heißt, eine
oder mehrere aktive Elektrode(n) ist/sind auf dem äußeren peripheren
Abschnitt montiert), der innere Abschnitt 120 ist die Rückelektrode
und der mittlere periphere Abschnitt 114 umfaßt ein isolierendes
Material, um die aktive Elektrode von der Rückelektrode elektrisch zu isolieren.
Zwar wird auf die aktive Elektrode und die Rückelektrode im Singular Bezug
genommen, doch versteht es sich, daß die aktive Elektrode aus
mehreren aktiven Elektroden bestehen kann und die Rückelektrode
entsprechend aus mehreren Rückelektroden
bestehen kann.
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In
einer anderen Ausführungsform,
die in 4d veranschaulicht ist, schließt die innere
konkave Seite des distalen Endes der Sonde einen ersten Seitenabschnitt 130,
einen zweiten Seitenabschnitt 132 und einen mittleren Abschnitt 134 ein,
wobei letzterer benachbart zum ersten und zum zweiten Seitenabschnitt
angeordnet ist und diese voneinander trennt. In dieser Ausführungsform
ist der erste Seitenabschnitt die aktive Elektrode, ist der zweite Seitenabschnitt
die Rückelektrode
und isoliert der mittlere Abschnitt die aktive und die Rückelektrode elektrisch
voneinander.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
(siehe 4e) sind sowohl die aktive als
auch die Rückelektrode
auf der inneren konkaven Seite montiert (siehe obige Beschreibung),
wobei die aktive Elektrode distal von der Rückelektrode positioniert ist.
In einer Konfiguration erstreckt sich die Rückelektrode 140 über die
Breite des distalen Endes der Sonde und ist die aktive Elektrode
auf einem inneren Abschnitt 146 der distalen Spitze der
Sonde montiert, wobei elektrische Isolatoren 142, 144 auf
einer ersten und einer zweiten Randfläche der aktiven Elektrode positioniert
sind.
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5 ist
eine schematische Darstellung typischer Schritte eines Verfahrens
zur Verwendung des elektrochirurgischen Systems und der elektrochirurgischen
Sonde, die hierin beschrieben sind, zur Behandlung eines Patienten.
Zuerst wird das distale Ende der Sonde relativ zum Zielgewebe positioniert, so
daß die
aktive Elektrode der Sonde das Zielgewebe berührt oder sich sehr nahe an
diesem befindet (Schritt 500). Danach wird, in Schritt 502,
eine elektrisch leitende Flüssigkeit
zum distalen Ende der Sonde in der Nähe der aktiven Elektrode befördert (siehe
obige Beschreibung). Die elektrisch leitende Flüssigkeit kann dünnflüssig oder
gelförmig
sein, in einer bevorzugten Ausführungsform
ist sie aber eine isotonische physiologische Kochsalzlösung. Nach dem
Einführen
der elektrisch leitenden Flüssigkeit wird
die Stromversorgung 28 aktiviert, um eine Hochfrequenzspannung
zwischen der aktiven und der Rückelektrode
zu liefern, die dazu ausreicht, das Zielgewebe mittels örtlicher
molekularer Dissektion von Zielgewebekomponenten zu abladieren oder
auf andere Weise zu modifizieren. Die angelegte Spannung kann von
ca. 30 kHz bis 2,5 kHz variieren (oft von 100 bis 200 kHz), was
ca. 5 bis 1000 Volt im quadratischen Mittel (oft 10 bis 500 Volt
im quadratischen Mittel) entspricht. Die tatsächliche Spannung kann von mehreren
Faktoren, darunter die Größe der aktiven Elektrode
und die Betriebsfrequenz, abhängen.
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Schließlich wird
in Schritt 506 die aktive Elektrode relativ zum Zielgewebe
manipuliert, um am Zielgewebe das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wenn
zum Beispiel die Dissektion eines bestimmten Abschnitts des Zielgewebes
gewünscht
wird, ist die aktive Elektrode entlang eines vorgegebenen Wegs bewegbar,
um eine solche Dissektion zu vollziehen.
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Zwar
sind oben beispielhafte Ausführungsformen
und Verfahren zur Verwendung ausführlich beschrieben worden,
doch werden Fachleute verstehen, daß viele Variationen möglich sind,
ohne dabei vom Schutzbereich der Erfindung, der nur durch die beigefügten Ansprüche beschränkt ist,
abzuweichen.