-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Satelliten-Kommunikationsnetze. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Niederorbitsatelliten-Kommunikationsnetze,
die a priori-Kenntnisse der Netztopologie (z. B. als eine Funktion
der Zeit oder der geographischen Satellitenposition) nutzen, um
die Effizienz der Leitweglenkung und die gesamte Netzleistung wesentlich
zu steigern.
-
2. Erörterung des Standes der Technik
-
Dynamische
Leitweglenkung in einem einzelnen autonomen System eines auf dem
Internetprotokoll (IP) basierenden Kommunikationsnetzes wird typischerweise
durch Verwendung eines Interior Gateway Protocol (IGP), wie etwa
des Open Shortest Path First (OSPF) Leitweglenkungsprotokolls vollzogen.
Das OSPF-Protokoll ist grundsätzlich
ein Internet-Vernetzungs- oder Netzübergangs-Protokoll, das die
Kommunikation mit externen Netzen erleichtert. Für Beispiele der Implementierung
des OSPF-Protokolls wird auf RFC 1583, Moy, "OSPF Version 2", März
1994 Bezug genommen, dessen Offenbarung in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme
hierin integriert ist.
-
Die
Leitweglenkung wird in dem OSPF-Protokoll dadurch vollzogen, dass
jeder Netzknoten eine Leitweglenkungs-Datenbank hat, die auf die
Netztopologie bezogene Informationen (z. B. Verbindungen zwischen Netzknoten)
enthält.
Die Leitweglenkungs-Datenbank wird von jedem Knoten verwendet, um
einen Pfad zur Übertragung
einer Mitteilung zu einem Bestimmungsort zu bestimmen. Die Leitweg- oder Pfad-Informationen werden
typischerweise in einer Leitweglenkungstabelle gespeichert. Die
Leitweglenkungs-Datenbanken werden durch Austausch von Verbindungsstatusanzeigepaketen
(LSA) zwischen benachbarten Knoten aktualisiert. Diese Pakete enthaltenen
allgemein auf aktuelle Verbindungen der Netzknoten bezogene Informationen und
werden typischerweise periodisch und/oder im Fall einer Modifikation
der Netztopologie übertragen.
Das OSPF-Protokoll bestimmt eine bestimmte Leitweglenkvorrichtung,
um in Netzen des Rundfunktyps LSA-Pakete in großer Zahl an Nachbarn zu senden,
während
in Netzen des Nicht-Rundfunktyps LSA-Pakete über Punkt-zu-Punkt- und/oder
Rundfunkpakete übertragen
werden. Auf diese Weise ist das OSPF-Protokoll in der Lage, die
Topologie eines Internetprotokoll-Kommunikationsnetzes festzustellen
und von dem Internetprotokoll zu verwendende Leitwege zu bestimmen.
-
Das
OSPF-Protokoll kann ferner funktionsunfähige Kommunikationsverbindungen
durch die periodische Übertragung
und den Empfang von Nachbarentdeckungs- und -erhaltungspaketen beziehungsweise
Paketen des "Hallo"-Typs zwischen Netzknoten
erfassen. Diese Pakete werden von jedem Knoten periodisch gesendet,
um benachbarte Knoten zu entdecken und die Kommunikation zwischen
diesem Knoten und den benachbarten Knoten sicherzustellen. Des weiteren
kann das OSPF-Protokoll alternative Leitwege für gegenwärtige Leitwege bestimmen, die
betriebsunfähige
Verbindungen nutzen und die nicht länger existenzfähig sind. Das
OSPF-Leitwegprotokoll weist jedoch verschiedene Nachteile auf. Insbesondere
nimmt das Protokoll einen finiten Zeitintervall, um einen unterbrochenen
oder betriebsunfähigen
Leitweg zu erfassen und zu reparieren. Obgleich dies in den Fällen unvermeidbar
ist, in denen der Leitweg aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses
funktionsunfähig
wird, ist die Protokolleffizienz suboptimal, wenn a priori-Kenntnisse
hinsichtlich Veränderungen
der Netztopologie zur Verfügung
stehen, die sich auf die Existenzfähigkeit von Leitwegen auswirken. In
diesem Fall kann die Protokolleffizienz verbessert werden, indem
alternative Leitwege vor einer Veränderung der Netztopologie bestimmt
werden.
-
In
einem Versuch, auf Veränderungen
der Netztopologie zu reagieren, bietet der Stand der Technik verschiedene
Systeme, die alternative Leitwege basierend auf Modifikationen der
Netztopologie bestimmen. Beispielsweise zeigt das US-Patent Nr.
5,365,520 (Wang et al.) eine dynamische Signal-Leitweglenkung auf. Datenpakete
werden durch eine Konstellation von Knoten oder Satelliten zu einer
Endeinheit geschickt. Der Knoten, an dem ein Paket die Konstellation
verlässt,
ist ein Endknoten. Jedes Paket enthält einen Leitweglenkungscode.
Wenn ein Knoten ein Paket empfängt,
prüft der
Knoten den Leitweglenkungscode, um zu bestimmen, ob dieser Knoten
ein Endknoten für
dieses Paket sein könnte.
Ein Tabellennachschlagvorgang wird unter Verwendung des Leitweglenkungscodes
als Index für
eine Leitweglenkungstabelle durchgeführt. Die Tabelle identifiziert
eine Verbindung, die bei der Leit weglenkung des Pakets zu einem
Nachbarknoten zu verwenden ist. Eine Anzahl von verschiedenen Tabellen
wird für
jeden Orbit verwendet, wobei die Tabellen erzeugt werden können, um
die Bewegung von Knoten über
Raumbereiche nachzuverfolgen. Das Paket wird auch geprüft, um die
Kompatibilität
zwischen dem Pakettyp und einer ausgewählten Verbindung zu verifizieren.
Wenn ein Knoten den Schluss zieht, dass der Knoten ein Endknoten
sein könnte,
wertet der Knoten eine Kanalkennung aus, um zu bestimmen, ob der
Knoten gegenwärtig
die Partei bedient, an die das Paket gerichtet ist.
-
Das
US-Patent Nr. 5,999,797 (Zancho et al.) zeigt ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Bereitstellung von privaten globalen Netzen
in einem Satellitenkommunikationsnetz auf. Die privaten Netze zwischen Kommunikationsendgeräten werden
innerhalb eines Satellitenkommunikationssystems eingerichtet. Jedes private
Netz stellt Benutzern ein Netz von dedizierten Kommunikationswegen
zur Verfügung,
die eine Dauer haben, die die Dauer des einzelnen Anrufs übersteigt.
Ein dedizierter Kommunikationsweg wird geschaffen, indem Gesprächsübergabepläne für Satelliten-Endgerät-Verbindungen
sowohl für
ein Quell- als auch Bestimmungs-Endgerät bestimmt werden und indem
Satelliten-Querverbindungspläne
bestimmt werden, die erforderlich sind, und den dedizierten Weg
für eine
den einzelnen Anruf übersteigende
Dauer aufrechtzuerhalten.
-
Das
US-Patent Nr. 6,157,624 (Zancho) zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verbindung von Endgeräten
unter Verwendung von privaten Sekundärdienstwegen in einem Satellitenkommunikationssystem auf.
Die Sekundärwege
zwischen kompatiblen oder nicht kompatiblen Kommunikationsendgeräten werden
unter Verwendung von terrestrischen Stationen innerhalb eines Satellitenkommunikationssystems
eingerichtet. Jeder Sekundärweg
bietet Benutzern die Möglichkeit,
Kommunikationswege zwischen kompatiblen oder nicht kompatiblen Endgeräten einzurichten.
Ein Sekundärweg
wird unter Verwendung von terrestrischen Stationen eingerichtet,
die terrestrisch basierte Verbindungen und Satellitenkommunikationsverbindungen
einrichten und aufrechterhalten. Terrestrische Stationen führen auch
die Frequenzübersetzung
und die Umformatierung von Daten durch, um es nicht kompatiblen
Endgeräten
zu ermöglichen,
miteinander zu kommunizieren. Da die Topologie des Satellitenkommunikationssystems
sich konstant verändert,
umfasst das Auf rechterhalten eines Sekundärweges Gesprächsübergaben
zwischen dem Satelliten und terrestrischen Stationen und das Einrichten
von verschiedenen Querverbindungen zwischen Satelliten. Eine Vorhersage
der Systemtopologie während der
Dauer des Sekundärweges
oder eines Abschnitts davon wird verwendet, um die Satelliten-Querverbindungen
zu bestimmen.
-
Das
US-Patent Nr. 5,430,729 (Rahnema) zeigt ein globales Kommunikationssystem
auf, das eine Konstellation von Satellitenknoten enthält, die
sich relativ zueinander bewegen, wobei Datenpakete über Kommunikationsverbindungen
in gleichmäßig verteilter
Weise geleitet werden. Eine gleichmäßige Nutzung von Verbindungen
wird innerhalb zulässiger
Leitwege erzielt, die durch End-zu-End-Transportverzögerungskriterien bestimmt werden.
Das Leitweglenkungsverfahren berechnet Leitwege im Voraus unter
Verwendung eines iterativen Prozesses, der Leitwege für jedes
Quelle-Bestimmungsort-Paar aus einem zulässigen anwendbaren Satz von
alternativen Minimal-Hop-Leitwegen auswählt, indem versucht wird, die
Verbindungsnutzungswahrscheinlichkeiten für Verbindungen, die in jedem
Schritt des Leitweg-Bestimmungsprozesses beteiligt sind, anzugleichen.
Das Leitweglenkungsverfahren berücksichtigt
Verbindungsausfälle
und Stilllegungen von Verbindungen und Knoten. Minimum-Hop-Leitwege
werden auf der Grundlage der Maximierung der Netz-Leitweglenkungs-Entropie
ausgewählt,
was zu einer gleichförmigen
Nutzung der Kommunikationsverbindungen des Systems führt. Eine
gerichtete Randomisierung von Leitwegen zwischen Quelle-Bestimmungsort-Knotenpaaren
wird implementiert, um eine Überbelastung
von Verbindungen zu verhindern, während die Pakettransportverzögerung minimiert
wird. Individuelle Leitweglenkungstabellen werden in jedem Satellitenknoten
erzeugt und aufrechterhalten. Die Tabellen können regelmäßig aktualisiert werden, um
Veränderungen
der Verkehrsnachfrageverteilung und der physischen Knoten-Anschließbarkeit
innerhalb der Konstellation wiederzugeben, die als Resultat der
Satellitenbewegung und von Ausfällen
im Netz auftreten.
-
Die
Systeme nach dem Stand der Technik weisen verschiedene Nachteile
auf. Im einzelnen erzeugt das System von Wang et al. Nachschlagetabellen
für jeden
Orbit, um die Leitweglenkung in Bezug auf Topologieveränderungen
zu bestimmen, was beträchtliche
Verarbeitungsleistung und eine erhöhte Systemkomplexität erfor dert.
Die Systeme von Zancho et al. und Zancho bestimmen Querverbindungspläne, die
von Satelliten verwendet werden, um die Einrichtung von und den
Verzicht auf Querverbindungen zu steuern. Somit sind diese Systeme
erforderlich, um die Pläne
unter den Satelliten zu verteilen, wodurch zusätzliche Aufgaben und zusätzliche
Kommunikation geschaffen werden. Da diese Systeme ferner die Querverbindungen
in Übereinstimmung
mit den verteilten Plänen
steuern, kann sich die Verbindungssteuerung störend auf von den Systemen verwendete
Kommunikationsprotokolle auswirken und deren Leistung verschlechtern.
-
Die
vorliegende Erfindung beseitigt grundsätzlich die vorstehend beschriebenen
Probleme, indem dem OSPF oder einem anderen Leitweglenkungsprotokoll
erlaubt wird, Leitwege vor einer bekannten Veränderung der Netztopologie neu
zu berechnen. Dies wird erreicht, indem verhindert wird, dass die
Nachbarentdeckungs- und
-erhaltungspakete beziehungsweise Pakete des "Hallo"-Typs über eine Verbindung gesendet und
empfangen werden, deren Funktionsunfähigkeit aufgrund einer Änderung
der Netztopologie kurz bevorsteht. Die Einstellung dieser Pakete
verursacht, dass ein "Tot"-Zeitgeber des Protokolls
für die
Verbindung abläuft,
wodurch das Protokoll veranlasst wird, die Verbindung als funktionsunfähig zu betrachten
und Leitwege in Übereinstimmung
mit dieser Überlegung
neu zu berechnen. Somit werden neue Leitwege bestimmt, bevor frühere Leitwege
aufgrund der funktionsunfähigen
Verbindung ungültig
werden.
-
AUFGABEN UND KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Leitwege innerhalb eines
Netzes in Übereinstimmung
mit Kenntnissen von bekannten Topologieveränderungen zu bestimmen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Leitwege innerhalb
eines Netzes neu zu berechnen, bevor aktuelle Leitwege aufgrund
von Änderungen
der Netztopologie funktionsunfähig
werden.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Leitwege innerhalb
eines Netzes neu zu berechnen, bevor gegenwärtige Leitwege funktionsunfähig werden,
indem Bedingungen innerhalb des Netzes eingerichtet werden, die
ein Leitweglenkungsprotokoll veranlassen, diese Leitwege neu zu
berechnen.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Leitweglenkungsprotokoll
zu befähigen, Leitwege
innerhalb eines Netzes neu zu berechnen, bevor gegenwärtige Leitwege
funktionsunfähig
werden, indem die Übertragung
und der Empfang von Nachbarentdeckungs- und -erhaltungspaketen über Verbindungen
blockiert wird, deren Funktionsunfähigkeit kurz bevorsteht.
-
Die
vorstehend genannten Aufgaben können
einzeln und/oder in Kombination gelöst werden, und die vorliegende
Erfindung soll nicht so ausgelegt werden, dass sie die Kombination
von zwei oder mehr Aufgaben erfordert, sofern dies nicht durch die
beigefügten
Patentansprüche
ausdrücklich
gefordert ist.
-
Gemäß vorliegender
Erfindung wird eine Kommunikationseinheit zum Übertragen und Empfangen von Mitteilungen
in einem Kommunikationsnetz, in dem Kommunikationsverbindungen zeitweilig
funktionsunfähig werden,
geschaffen, wobei die Kommunikationseinheit eine Kommunikationsvorrichtung
zum Übertragen
einer abgehenden Mitteilung zu mindestens einer anderen Kommunikationseinheit
in dem Netz und zum Empfangen einer ankommenden Mitteilung von mindestens
einer anderen Kommunikationseinheit in dem Netz; und eine Leitweglenkvorrichtung
enthält,
um abgehende Mitteilungen in dem Netz zu entsprechenden Bestimmungsorten
zu leiten. Die Leitweglenkvorrichtung enthält ein Protokollmodul (36),
um die Leitweglenkung von Mitteilungen in dem Netz in Übereinstimmung
mit einem Leitweglenkungsprotokoll (40) zu erleichtern,
wobei das Protokollmodul ein Netzmodul enthält, um Leitwege innerhalb des
Netzes für
die Übertragung
der abgehenden Mitteilungen zu den entsprechenden Bestimmungsorten
zu bestimmen, und wobei das Leitweglenkungsprotokoll die Neuberechnung
der Leitwege innerhalb des Netzes durch das Netzmodul ansprechend
auf das Auftreten eines bestimmten Zustands, der die Funktionsunfähigkeit
einer Kommunikationsverbindung anzeigt, erleichtert; und ein Leitwegerzeugungsmodul
(38, 42), um den bestimmten Zustand in dem Netzzustand,
der die Funktionsunfähigkeit
einer Kommunikationsverbindung anzeigt, vor der tatsächlichen
Funktionsunfähigkeit dieser
Kommunikationsverbindung einzurichten, um das Netzmodul in die Lage
zu versetzen, die Leitwege auf der Basis der und vor der Funktionsunfähigkeit
der Kommunikationsverbindung in Übereinstimmung
mit dem Leitweglenkungsprotokoll neu zu berechnen. Das Kommunikationsnetz
enthält
eine oder mehrere Bodenstationen und eine Vielzahl von Satelliten,
vorzugsweise in nied rigen Umlaufbahnen. Die Bodenstationen und die Satelliten
dienen grundsätzlich
als Netzknoten.
-
Die
Leitweglenkvorrichtungen verwenden typischerweise das OSPF-Leitweglenkungsprotokoll,
um Informationen durch das Netz zu leiten. Da sich die Netztopologie
aufgrund von bekannten Bewegungen der Satelliten ändert, veranlasst
die vorliegende Erfindung das OSPF-Protokoll, Leitwege neu zu berechnen,
bevor bestimmte Leitwege funktionsunfähig werden. Die vorliegende
Erfindung nutzt Kenntnisse der bekannten Satellitenbewegungen und
Topologieänderungen,
um die Übertragung
und den Empfang von derartigen Paketen zu blockieren, bevor ein
Leitweg funktionsunfähig
wird. Auf diese Weise werden von dem Protokoll neue Leitwege bestimmt,
bevor die vorherigen Leitwege aufgrund einer Topologieänderung
funktionsunfähig
werden.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine schematische Darstellung eines beispielhaften Satellitenkommunikationsnetzes
oder -systems, das von der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
-
2 ist
ein Blockschaltbild einer Leitweglenkvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung.
-
3 ist
eine schematische Darstellung eines beispielhaften, von der vorliegenden
Erfindung verwendeten Satellitenkommunikationsnetzes oder -systems,
wie es von einem Simulationstool dargestellt wird.
-
4 ist
eine schematische Darstellung eines beispielhaften Modells einer
Leitweglenkvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung, wie sie von einem Simulationstool dargestellt wird.
-
5A–5C sind
Diagramme des Durchsatzes des simulierten Satellitenkommunikationsnetzes aus 3.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFOR-MEN
-
Ein
von der vorliegenden Erfindung verwendetes, beispielhaftes Satellitenkommunikationsnetz
ist in 1 dargestellt. Genauer ausgedrückt enthält das Netz eine Vielzahl von
Satelliten 10, vorzugsweise auf niedrigen Umlaufbahnen,
und eine oder mehrere Bodenstationen 12. Die Bodenstationen
und die Satelliten dienen grundsätzlich
als Netzknoten, um die Kommunikation durch das Netz zu erleichtern.
Das Netz kann für verschiedene
Anwendungen genutzt werden. Beispielsweise können die Satelliten Informationen
zur Übertragung
zu anderen Satelliten oder einer bestimmten Bodenstation über das
Kommunikationsnetz sammeln und verarbeiten. Ferner können Informationen
zwischen Bodenstationen über
die Satelliten (z.B. für
die allgemeine Kommunikation) übertragen
werden.
-
Die
Satelliten und die Bodenstationen enthalten jeweils eine Leitweglenkvorrichtung 14 (2),
die mit anderen Leitweglenkvorrichtungen des Netzes über Punkt-zu-Punkt-Funkquerverbindungen
(z. B. zwischen Satelliten-Leitweglenkvorrichtungen)
oder Uplink- und Downlink-Funkverbindungen (z. B. zwischen Leitweglenkvorrichtungen
in den Satelliten und Bodenstationen) verbunden sind. Jeder Satellit 10 enthält eine Vielzahl
von Querverbindungen 16, 18 zur Kommunikation
mit anderen Satelliten. Die Querverbindungen 16 (Vorwärts- und
Rückwärts-Querverbindungen
in der Ansicht in 1) ordnen die Satelliten grundsätzlich in
einer Ringtopologie an und ermöglichen
die Kommunikation zwischen einem bestimmten Satelliten und dem unmittelbar
nachfolgenden (z. B. Vorwärts-Querverbindung) und
vorausgehenden (z. B. Rückwärts-Querverbindung)
Satelliten innerhalb der Ringtopologie. Diese Verbindungen sind
während
des Systembetriebs gewöhnlich
immer aktiviert. Querverbindungen 13 (z. B. Ost-West-Querverbindungen
in der Ansicht in 1) erleichtern die Kommunikation
zwischen Satelliten, die gegenseitige Sichtverbindung haben (z.
B. ermöglichen
die geographischen Positionen der Satelliten in Bezug auf die Erde
die Existenz von Kommunikationswegen zwischen den Satelliten). Mit
anderen Worten sind die Satelliten so positioniert, dass die Erde
oder andere Satelliten Übertragungen
zwischen Satelliten nicht stören.
Diese Querverbindungen sind aktiviert, wenn die geographische Anordnung
von Satelliten den Satelliten ermöglicht, miteinander in Sichtverbindung
zu stehen (z. B. die Existenz eines Kommunikationsweges zwischen
den Satelliten ermöglicht).
Die Satelliten enthalten ferner eine oder mehrere Downlink-Funkverbindungen 20 zur
Bodenstation 12, während
die Bodenstation eine oder mehrere Uplink-Verbindungen 22 zu
den Satelliten 10 enthält.
Die Verbindungen 20, 22 sind aktiviert, wenn entsprechende Satelliten
in einer Position sind, in der sie Sichtverbindung mit der Bodenstation
haben (zum Beispiel die Existenz eines Kommunikationsweges möglich ist).
-
Das
Kommunikationsnetz verwendet ein Leitweglenkungsprotokoll, um die
Leitweglenkung von Informationen durch das Netz zu erleichtern.
Nur als Beispiel verwendet das Netz das Open Shortest Path First (OSPF)
Internetprotokoll (IP), um dynamische Leitwege zu entdecken. Das
Netz kann jedoch jedes herkömmliche
oder auch andere Leitweglenkungsprotokolle verwenden. Gemäß dem OSPF-Protokoll
unterhält
jeder Knoten (z. B. Satellit und Bodenstation) innerhalb des Netzes
eine Leitweglenkungs-Datenbank (nicht dargestellt), die Informationen
enthält,
die den Knoten in die Lage versetzen, einen geeigneten Weg zum Leiten
einer Mitteilung zu bestimmen. Die in der Knotendatenbank enthaltenen
Informationen betreffen typischerweise Verbindungen (z. B. Querverbindungen,
Uplink-Verbindungen und Downlink-Verbindungen) zwischen den verschiedenen
Netzknoten, während
Leitweglenkungs-Informationen typischerweise in einer Leitweglenkungs-Tabelle
bereitgehalten werden. Das OSPF-Protokoll ist ein Leitweglenkungsprotokoll
des Verbindungsstatus-Typs und sieht die Synchronisierung von Knotendatenbanken
durch die Übertragung
von Paketen des Verbindungsstatusanzeige-Typs oder Datenbank-Aktualisierungspaketen
zu jedem Netzknoten vor. Diese Pakete werden herkömmlicherweise über mehrere
Punkt-zu-Punkt-Mitteilungen (z. B. Mitteilungen von einem Quellknoten
zu einen bestimmten Bestimmungs-Netzknoten) ansprechend auf Modifikationen
am Netz, die Veränderungen
in einer Knotendatenbank erleichtern, übertragen. Wenn ein Datenbank-Aktualisierungspaket empfangen
wird, wird im allgemeinen ein Punkt-zu-Punkt-Bestätigungspaket
(ACK) des OSPF-Typs von dem Bestimmungsknoten zu dem Quellknoten übertragen,
um den Empfang des Pakets anzuzeigen. Das OSPF-Protokoll kann ferner
funktionsunfähige
Kommunikationsverbindungen durch die periodische Übertragung und
den Empfang von Nachbarentdeckungs- und -erhaltungspaketen beziehungsweise
Paketen des "Hallo"-Typs zwischen Netzknoten
erfassen. Diese Pakete werden von jedem Knoten periodisch übertragen,
um benachbarte Knoten zu entdecken und die Kommunikation zwischen
diesen Knoten und den benachbarten Knoten sicherzustellen. Zusätzlich kann
das OSPF-Protokoll alternative Leitwege für aktuelle Leitwege bestimmen,
die funktionsunfähige
Verbindungen nutzen und nicht länger
existenzfähig
sind.
-
Das
OSPF-Protokoll ist wie vorstehend beschrieben ein Protokoll des
Verbindungsstatus-Typs und bietet verschiedene Vorteile in Bezug
auf Protokolle des Distanzvektor-Typs, wie z. B. RIP, bei welchem
Leitweglenkvorrichtungen Vektoren von Distanzen von bevorzugten
Wegen zu bekannten Bestimmungsorten austauschen. Beispielsweise
entdeckt das OSPF-Protokoll rasch funktionsunfähige oder unterbrochene Verbindungen
im gesamten Netz und verbreitet diese betreffende Informationen.
Ferner haben Verbindungsstatusprotokolle allgemein eine schnellere
Konvergenzzeit als Distanzvektorprotokolle. Darüber hinaus tritt bei Distanzvektorprotokollen
das "Zählen-bis-Unendlich-Problem" auf, wobei diese
Protokolle langsam auf Verbindungen reagieren, die funktionsunfähig werden.
Obgleich der herkömmliche "Split Horizon"-Algorithmus dieses
Problem teilweise abmildert, bietet dieser Algorithmus mehrere andere
Nachteile. Diese Arten von Konvergenzproblemen treten bei Verbindungsstatusprotokollen
nicht auf. Da jede Leitweglenkvorrichtung eine Datenbank der kompletten
Netztopologie unterhält,
können
eine funktionsunfähige
Verbindung betreffende Informationen rasch über das gesamte Netz verbreitet
werden. Die Leitweglenkvorrichtungen berechnen Leitweglenkungs-Tabellen
neu, die die aktualisierte Topologiedatenbank wiedergeben. Somit
ist ein Verbindungsstatus-Leitweglenkungsprotokoll
für Topologiedynamik
besser geeignet als ein Distanzvektorprotokoll. Obgleich Verbindungsstatusprotokolle
gewöhnlich
einen größeren Overhead
einschließen,
ist der mit dem OSPF-Protokoll verbundene Overhead deutlich geringer
als die Netzbandbreite, wie nachfolgend beschrieben wird.
-
Die
vorliegende Erfindung nutzt grundsätzlich die Merkmale des OSPF-Leitweglenkungsprotokolls und
a priori-Kenntnisse der Netztopologie (z. B. als eine Funktion der
Zeit oder der geographischen Position der Satelliten), um die Leitweglenkungsleistung
zu verbessern. Die Kenntnisse der Netztopologie befähigen das
OSPF-Protokoll, eine Leitweglenkungstabelle anzupassen, bevor Verbindungen
aufgrund von sich verändernden
Satellitenpositionen funktionsunfähig werden. Die Anpassung der
Leitweglenkungstabelle verhindert im wesentlichen, dass das Internetprotokoll
Datenpakete zu funktionsunfähigen
Verbindungen leitet, wodurch der Verlust dieser Datenpakete vermieden
wird.
-
Eine
Netz-Leitweglenkvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung ist in 2 gezeigt. Zunächst enthält jeder
Satellit 10 (1) eine Leitweglenkvorrichtung 14, um
Datenpakete durch das Netz zu leiten und die Kommunikation zu erleichtern.
Genauer ausgedrückt
enthält
die Leitweglenkvorrichtung 14 ein Anwendungsmodul 30,
Transportprotokollmodule 32 (z. B. TCP), 34 (z.
B. UDP), Internetprotokollmodule 36, Topologievorhersagefunktionsmodule
(TPF) 38, OSPF-Module 40, Paketfiltermodule 42 und
Ports 44, 46, 58, 50, 52 und 54.
Die verschiedenen Leitweglenkvorrichtungsmodule oder -komponenten
sind typischerweise als Softwaremodule implementiert, die auf einem
Leitweglenkvorrichtungsprozessor (nicht dargestellt) ausgeführt werden, aber
die Module können
auch durch beliebige Software- und/oder Hardware-Module in beliebigen
Kombinationen implementiert sein.
-
Die
Leitweglenkvorrichtungsports sind mit Funk-Transoeivern (nicht dargestellt)
innerhalb der Satelliten gekoppelt, um die Kommunikation über Querverbindungen 16, 18,
Downlink-Verbindungen 20 und Uplink-Verbindungen 22 zu
ermöglichen.
Die Transceiver codieren, modulieren und übertragen typischerweise Signale
von einem bestimmten Satelliten und empfangen ferner Signale von
anderen Satelliten oder der Bodenstation. Die Ports 48, 50 sind
typischerweise Querverbindungen 16 zugeordnet, die den
Satelliten mit unmittelbar nachfolgenden und vorausgehenden Satelliten
innerhalb der Ringtopologie koppeln. Die Ports 44, 46 sind
typischerweise Querverbindungen 18 zugeordnet, die den
Satelliten mit einem anderen Satelliten in Sichtverbindung koppeln,
während
der Port 52 Downlink-Verbindungen 20 zugeordnet
ist, die den Satelliten mit der Bodenstation 12 koppeln.
Der Port 54 ist Uplink-Verbindungen 22 zugeordnet,
die die Bodenstation mit Satelliten 10 koppeln.
-
Die
Ports sind jeweils mit dem IP-Modul 36 gekoppelt. Dieses
Modul implementiert grundsätzlich
das Internetprotokoll und dient als ein Schalter, um abgehende Datenpakete
zu den richtigen Ports zu leiten und ankommende Datenpakete zu dem
ordnungsgemäßen Leitweglenkvorrichtungsmodul
zur Verarbeitung zu leiten. Das IP-Modul 36 ist ferner
mit Transportprotokollmodulen 32, 34 gekoppelt.
Diese Module ermöglichen grundsätzlich den
Austausch von Informationen zwischen Satelliten und anderen Anwendungen über das Netz.
Die Module 32, 34 können durch verschiedene Transportprotokolle
implementiert sein, sind jedoch nur als Beispiel durch das Transmission
Control Protocol (TCP) bzw. das User Datagram Protocol (UDP) implementiert.
Das Anwendungsmodul 30 ist mit dem Transportprotokollmodul
gekoppelt und erleichtert die Ausführung von bestimmten Leitweglenkvorrichtungs-, Satelliten-
oder anderen Anwendungen. Das Paketfiltermodul 42 ist mit
dem IP-Modul 36 gekoppelt,
wobei das Topologievorhersagefunktionsmodul 38 und das
OSPF-Modul 40 mit dem Paketfiltermodul 42 gekoppelt
sind. Das OSPF-Modul 40 implementiert grundsätzlich das
OSPF-Leitweglenkungsprotokoll, während
die Module 38, 42 das OSPF-Protokoll modifizieren,
so dass es die Leitweglenkung in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung wie nachfolgend beschrieben durchführt.
-
Die
Bodenstation enthält
eine Leitweglenkvorrichtung, die im wesentlichen der vorstehend
beschriebenen Leitweglenkvorrichtung ähnlich ist, mit der Ausnahme,
dass die Ports der Leitweglenkvorrichtung der Bodenstation Ports 52, 54 einschließen. Die
Ports sind mit Funk-Transceivern (nicht dargestellt) in der Bodenstation
gekoppelt, um die Kommunikation über
Downlink-Verbindungen 20 und Uplink-Verbindungen 22 zu ermöglichen.
Die Transceiver codieren, modulieren und senden typischerweise Signale
von der Bodenstation und empfangen Signale von den Satelliten.
-
Die
Module 38, 42 modifizieren das OSPF-Protokoll,
um die Leitweglenkung gemäß vorliegender
Erfindung wie in der nachfolgenden Tabelle I angegeben durchzuführen.
-
Tabelle
I: Dynamische Systemwiederherstellung mit der Unterstützung von
TPF
-
Im
einzelnen bestimmt das Topologievorhersagemodul 38 auf
der Grundlage von a priori-Kenntnissen von Satellitenpositionen,
dass eine Querverbindung 16, 18, eine Downlink-Verbindung 20 oder
eine Uplink-Verbindung 22 demnächst an einem Zeitpunkt t funktionsunfähig wird.
Dieser Zeitpunkt folgt einem Zeitpunkt t – τ nach, an dem das OSPF-Modul
ein Nachbarentdeckungs- und -erhaltungspaket von einem anderen Satelliten
oder der Bodenstation erhalten hat und einen "Totzeit"-Zeitgeber ausgelöst hat. Die Totzeit D entspricht
einem Intervall, innerhalb dessen ein periodisch übertragenes
Nachbarpaket über
eine bestimmte Verbindung empfangen wer den muss, um die Existenzfähigkeit
der Verbindung anzuzeigen. Die Zeit τ stellt grundsätzlich den
Intervall zwischen dem Empfang des Nachbarpakets und der Vorhersagezeit
t da, wobei τ eine Zeitdauer
im Bereich von null bis zu dem periodischen Übertragungsintervall des Nachbarpakets
ist. Die Topologievorhersagefunktion benachrichtigt nachfolgend
das Paketfiltermodul 42, dass eine Querverbindung, Downlink-Verbindung
oder Uplink-Verbindung demnächst
innerhalb eines nachfolgenden Intervalls funktionsunfähig wird.
Dieser Intervall wird durch D + T dargestellt, was die Summe der
OSPF-Totzeit D und einer Zeit T ist, die die höchste Zeitdauer darstellt,
die das OSPF-Modul 40 benötigt, um eine Leitweglenkungstabelle nach
dem Ablauf der Totzeit neu zu berechnen. Mit anderen Worten informiert
das Topologievorhersagemodul das Paketfiltermodul über eine
funktionsunfähige
Verbindung zu einem Zeitpunkt vor der Funktionsunfähigkeit der
Verbindung, der ausreicht, um das Ablaufen der Totzeit (z. B. wenn
das OSPF-Protokoll die Verbindung als funktionsunfähig betrachtet)
und die Berechnung von neuen Leitwegen zu erlauben. Dies ermöglicht es,
neue Leitwege zu bestimmen und für
gegenwärtige
Leitwege zu verwenden, die aufgrund der funktionsunfähigen Verbindung
wie nachfolgend beschrieben funktionsunfähig werden. Das Paketfiltermodul 42 fährt fort,
ankommende und abgehende Nachbarpakete an einem Zeitpunkt t für die Verbindung,
deren Funktionsunfähigkeit vorhergesagt
ist, ansprechend auf die Benachrichtigung von dem Topologievorhersagemodul 38 zu
verwerfen.
-
Die
auf die Funktionsunfähigkeit
von Verbindungen bezogenen a priori-Kenntnisse sind typischerweise in einer
Nachschlagetabelle gespeichert, auf die das Topologievorhersagemodul
zugreifen kann. Die Tabelle enthält
allgemein Informationen, die sich auf die geographische Satellitenposition,
die Zeit und den Verbindungsstatus (z. B. funktionsfähig oder
funktionsunfähig)
beziehen. Die Nachschlagetabelle kann jedoch jede gewünschte Information
enthalten. Die Informationen werden allgemein für einen vorbestimmten Zeitintervall (z.
B. zwei Stunden) bereitgestellt, der Satellitenorbits entspricht,
und werden wiederholt für
nachfolgende Intervalle genutzt. Das Topologievorhersagemodul greift
auf die Nachschlagetabelleninformationen zu, um die Funktionsunfähigkeit
von Verbindungen zur Leitwegberechnung durch das OSPF-Protokoll
wie nachfolgend beschrieben vorherzusagen.
-
Wenn
der Totzeit-Zeitgeber für
die vorhergesagte Verbindung an einem Zeitpunkt t – τ + D abläuft (z. B.
die Summe der Zeit t – τ, zu der
ein Nachbarpaket empfangen wird, und eine Totzeit D), berechnet
das OSPF-Modul eine neue Leitweglenkungstabelle in dem Zeitintervall
T und überträgt eine
Verbindungsstatus-Aktualisierungsmitteilung
an benachbarte Netzknoten (z. B. Satelliten und/oder Bodenstationen),
um die entsprechenden Datenbanken zu aktualisieren. Auf diese Weise
bestimmt das OSPF-Modul, dass eine Verbindung innerhalb der Totzeit
D funktionsunfähig
ist, und verbreitet diese Information über das gesamte Netz über den Protokoll-Verbindungsstatus-Datenbankaustausch.
Das OSPF-Modul vollendet die Leitweglenkungstabellenberechnungen
nach dem Ablauf der Totzeit an einem Zeitpunkt t – τ + D + T
(z. B. die Summe des Ablaufs der Totzeit t – τ + D und einer Zeit T zum Berechnen
der Leitweglenkungstabelle) und sendet die neue Leitweglenkungstabelle
an das IP-Modul 36. Die vorhergesagte Verbindung wird nach
der Berechnung der Leitweglenkungstabelle an einem Zeitpunkt t +
D + T (z. B. die Summe der Vorhersagezeit t, der Totzeit D und der
Berechnungszeit T) funktionsunfähig
und nach dem Ablauf einer nachfolgenden Totzeit D an einem Zeitpunkt
t + 2D + T weist das Topologievorhersagemodul das Paketfiltermodul
an, das Verwerfen der Nachbarpakete zu beenden. Dies befähigt das
OSPF-Modul, Nachbarpakete über
die Verbindung von einer benachbarten Leitweglenkvorrichtung zu
empfangen und dadurch die Existenzfähigkeit dieser Verbindung zu
erfassen. Das OSPF-Modul passt ferner die Leitweglenkungstabellen
entsprechend an. Die zusätzliche
Totzeit D dient als ein Puffer, um geringfügige Ungenauigkeiten in dem
vorhergesagten Zeitablauf zu beheben und die Erfassung einer Verbindung,
unmittelbar bevor diese Verbindung funktionsunfähig wird, zu verhindern. Mit
anderen Worten stellt der zusätzliche
Zeitintervall sicher, dass der Intervall, in dem die Verbindung
tatsächlich
funktionsunfähig wird,
mit der Nutzung von alternativen Leitwegen zusammenfällt, die
von dem OSPF-Protokoll bestimmt wurden.
-
Das
Netz gemäß vorliegender
Erfindung wurde unter Verwendung des OP-NET-Simulationstools modellhaft dargestellt.
3 zeigt
die OPNET-Modelldarstellung
der beispielhaften Netztopologie. Im einzelnen ist jeder Satellit
10 als
eine Leitweglenkvorrichtung unter Verwendung eines Simulationstool-Knotenmodells modellhaft
dargestellt. Dieses Knotenmodell ist beispielhaft in
4 dargestellt.
Das Knotenmodell simuliert grundsätzlich die in der vorstehend
beschriebenen Leitweglenkvorrichtung
14 (
2)
implementierten Protokollschichten und enthält mehrere Module, die nur
als Beispiel in der nachfolgenden Tabelle II beschrieben sind. Die
Module sind typischerweise als Software zur Ausführung durch das Simulationstool
implementiert. Tabelle
II: Beispielhafte Leitweglenkvorrichtungs-Knotenmodule
Modulname | Modulbeschreibung |
add_assign | Das
add_assign-Modul weist dem von den eingebauten Verkehrsgeneratoren
erzeugten Verkehr oder dem aus einer Datei eingelesenen Verkehr
die Quell- und Bestimmungsort-IP-Adressen
zu. |
port_man | Das
port_man-Modul leitet die Pakete von der oberen Schicht zu dem geeigneten
Transportprotokoll (UDP oder TCP) in der unteren Schicht weiter.
Dies erfolgt in beiden Richtungen. |
udp | Das
udp-Modul implementiert das UDP-Protokoll. |
tcp | Das
tcp-Modul implementiert das TCP-Protokoll. |
ip_encap | Das
ip_encap-Modul implementiert den Teil des IP-Protokolls, der von
der Transportschicht empfangene Pakete mit den IP-Headern einkapselt,
bevor sie zu der Intranet-Schicht geschickt werden. Bei von der unteren
Schicht empfangenen Paketen zieht das ip_encap-Modul die IP-Header
von den Paketen ab |
ip | Das
ip-Modul implementiert den Leitweglenkungsteil des IP-Protokolls. |
route_maint | Das
route_maint-Modul hält
die von dem IP-Protokoll verwendete Leitweglenkungstabelle. |
icmp | (Nicht
für die
Simulationen verwendet). |
LinkOutPred | Das
LinkOutPred-Modul ist die Topologievorhersagefunktion (TPF). |
ospf_encap | Das
ospf_encap-Modul implementiert die Einkapselung und die Einkapselung
von Paketen, die von dem ospf_mod-Modul erzeugt werden. Zusätzlich implementiert
das ospf_ encap-Modul den Paketfilter. |
Modulname | Modulbeschreibung |
ospf_mod | Das
ospf_mod-Modul implementiert das OSPF Version 2 (RFC 1583) adaptive
Leitweglenkungsprotokoll. |
Eth_SNDCF | Das
Eth_SNDCF ist die Konvergenzfunktion, die die IP-Adressen auf die Ethernet-Adressen abbildet. |
mac | Das
mac-Modul ist die OPNET Standard Ethernet Medium Access Control
(MAC) Schicht. |
hub_tx1 | Das
hub_tx1-Modul ist der Punkt-zu-Punkt-Sender von der Ethernet-MAC-Schicht
zu dem Ethernet-Hub. |
hub_rx1 | Das
hub_rx1-Modul ist der Punkt-zu-Punkt-Empfänger von dem Ethernet-Hub zu
der Ethernet-MAC-Schicht. |
PPP_SNDCF_(2-
7) | Die
PPP_SNDCF_(2-7) sind Konvergenzfunktionen zwischen IP- und den Punkt-zu-Punkt-Protokoll-Verbindungen
(PPP). |
Pp_xmit(2-7) | Die
Pp_xmit(2-7)-Module sind die Punkt-zu-Punkt-Sender von einer PPP_SNDCF_(2-7)-Modulgruppe
zu einer anderen PPP_SNDCF_(2-7)-Modulgruppe, um Pakete mit 20 Megabits
pro Sekunde (Mbps) zu übertragen. |
Pp_rcv(2-7) | Die
Pp_rcv(2-7)-Module sind die Punkt-zu-Punkt-Empfänger von einem PPP_SNDCF_(2-7)-Modul
zu einem anderen PPP_SNDCF_(2-7)-Modul, um Pakete mit 20 Megabits
pro Sekunde (Mbps) zu empfangen. |
Cvs | Das
Cvs-Modul wird von der Versionskontrolle verwendet, um die Modellversionsnummer
nachzuverfolgen. |
-
Die
simulierten Bedingungen umfassten ein dynamisches Szenario mit einer
Datenverkehrslast, dem OSPF-Protokoll und Verbindungen 18,
die mit Unterbrechungen funktionsfähig und funktionsunfähig wurden. Dieses
Szenario wurde ferner ohne die Datenverkehrslast verwendet, um den
mit der Leitweglenkung gemäß der vorliegenden
Erfindung im Kommunikationsnetz verbundenen Overhead zu bestimmen.
Die Werte der OSPF-Parameter für
die Simulation wurden so ausgewählt,
dass die Leitweglenktechnik verifiziert wurde, und haben nicht unbedingt
optimale Werte. Die Schnittstellen, die das OSPF-Protokoll in der
Simulation implementieren, waren für Punkt-zu-Punkt- im Gegensatz
zu Rundfunk-Übertragungen
konfiguriert. Die verschiedenen OSPF-Parameter und die entsprechenden
Werte, die für
die Simulation verwendet wurden, sind nur als Beispiel nachfolgend
in Tabelle III beschrieben.
-
Tabelle
III: Beispielhafte OSPF-Parameter
-
Jeder
Satellit 10 in dem Simulationsszenario übertrug eine Gruppe von Mitteilungen
zu anderen Satelliten innerhalb des Netzes. Die Quelle und der Bestimmungsort
jeder Mitteilung waren unter den Netzsatelliten gleichmäßig verteilt.
Die Mitteilungsspeicherkapazität
betrug annähernd
500 Bytes, wobei die Mitteilungen in Übereinstimmung mit dem User
Datagram Protocol (UDP) übertragen
wurden. Die Mitteilungslast für
jeden Satelliten betrug annähernd
24 Mitteilungen pro Minute. Eine Bestätigung mit annähernd 40
Byte wurde durch eine Satellitenanwendungsschicht in Reaktion auf
jede erfolgreich empfangene Mitteilung übertragen. Die simulierte Last
ist ausreichend, um den Betrieb der Netz-Leitweglenkung für die erfolgreiche
Vollendung aller Mitteilungen zu verifizieren.
-
Das
Simulationsszenario steuerte Querverbindungen 16, 18,
um die Satellitenbewegungen zu simulieren. Im einzelnen wurden die
Querverbindungen 16 während
der Simulation freigegeben, während
die Querverbindungen 18 als eine Funktion der Simulationszeit
gesteuert (z. B. funktionsfähig
und funktionsunfähig
gemacht) wurden. Die Netz-Anschlussfähigkeit als Funktion der Zeit
ist im Rahmen eines Beispiels in der nachfolgenden Tabelle IV beschrieben.
-
Tabelle
IV: Netz-Anschlussfähigkeitsmatrix
-
Die
oberste Zeile der Tabelle bezeichnet die Zeit und die Verbindungskennungen.
Beispielsweise bezeichnet die Verbindungskennung "01-09" die Verbindung zwischen
Satelliten IP_1 und IP_9 in der vorstehend beschriebenen 3.
Die erste Tabellenspalte bezeichnet die Simulationszeit, während die
Tabelleneinträge den
Status (z. B. funktionsfähig
oder funktionsunfähig)
der der entsprechenden Verbindungskennung zu der angegebenen Simulationszeit
zugewiesenen Verbindung bezeichnen (z. B. bezeichnet eine "1" die Funktionsfähigkeit einer Verbindung, während eine "0" anzeigt, dass die Verbindung funktionsunfähig ist).
-
Die
Topologievorhersagefunktion wurde in der Simulation so konfiguriert,
dass sie Nachbarpakete über
den Paketfilter annähernd
6 Sekunden, bevor eine Querverbindung 18 funktionsunfähig wurde,
blockierte. Der Paketfilter verwarf diese Pakete, bis er von der
Topologievorhersagefunktion annähernd
5 Sekunden, nachdem die Verbindung funktionsunfähig wurde, angewiesen wurde,
diese Aktivität
zu beenden. Der Zeitraum von sechs Sekunden stellt die Summe einer
Totzeit D von fünf
Sekunden und eines Intervalls T von einer Sekunde zur Berechnung
von Leitwegen wie vorstehend beschrieben dar. Ein Beispiel dieser
Wechselwirkung ist in der nachstehenden Tabelle V dargelegt.
-
-
Genauer
ausgedrückt
zeigt die Tabelle an, dass vorhergesagt wird, dass die Verbindung
(z. B. an IP-Kanal fünf
verbunden) zwischen den Satelliten IP_1 und IP_18 in Kürze funktionsunfähig wird.
Diese Vorhersage wird zu der Zeit 594,0 Sekunden bestimmt, womit
angegeben wird, dass die Verbindung zur Summe der Vorhersagezeit
(z. B. 594,0 Sekunden), der Totzeit (z. B. fünf Sekunden) und des Berechnungsintervalls (z.
B. eine Sekunde) wie vorstehend beschrieben, oder zu einer Zeit
600,0 Sekunden (Tabelle IV) funktionsunfähig wird. Die Topologievorhersagefunktion
wartet auf den Ablauf einer nachfolgenden Totzeit (z. B. die Summe
von 600,0 Sekunden und eine Totzeit von fünf Sekunden) oder bis zu einer
Zeit 605,5 Sekunden, um die Paketfilter der Satelliten IP_1 und
IP_18 anzuweisen, dass Verwerfen der Nachbarpakete zu beenden (z.
B. eine "0" in der Schalter-Spalte
für die
Satelliten IP_1 und IP_18 zu der Zeit 594,0 Sekunden zeigt den Empfang und
die Übertragung
von Paketen an, während
eine "1" in der Schalter-Spalte
für diese
Satel liten zu einer Zeit 605,0 Sekunden anzeigt, dass die Pakete
unmittelbar vor dem Empfang von Anweisungen, diese Aktivität zu beenden,
verworfen werden).
-
Die
Simulationsergebnisse ergaben Overhead-Informationen der Leitweglenkung
gemäß vorliegender Erfindung
in dem Kommunikationsnetz. Die Lastinformationen von der Simulation
sind in 5A–5C grafisch
dargestellt. Diese Figuren zeigen im wesentlichen eine Kurve der
OSPF-Verkehrslast auf Querverbindungen zwischen Satelliten IP_1
und IP_18 (z. B. mit 01-18 bezeichnet), zwischen Satelliten IP_17
und IP_25 (z. B. mit 17-25 bezeichnet) und zwischen Satelliten IP_25
und IP_1 (z. B. mit 25-01 bezeichnet) des Kommunikationsnetzes.
Die Verbindung 25-01 stellt eine Querverbindung 16 innerhalb
der Ringtopologie dar, während die
Verbindungen 01-18 und 17-25 Verbindungen 18 der Satelliten
in Sichtverbindung darstellen. Tabelle IV gibt an, dass die Querverbindung
17-25 zu der Zeit 595,0 Sekunden funktionsfähig ist, während die Querverbindung 01-18
zu der Zeit 600,0 Sekunden funktionsunfähig wird. Dies wird in 5A und 5B durch
den fehlenden Durchsatz während
der Verbindungs-Funktionsunfähigkeit
bestätigt.
Da die Verbindung 25-01 eine Ringtopologieverbindung ist, bleibt
die Verbindung funktionsfähig
und ergibt Durchsatz während
der Simulation, wie 5C zeigt.
-
Der
in
5A–
5C angegebene
Durchsatz wird in Übereinstimmung
mit einem Zehn-Sekunden-Fenster bestimmt und wird zu einer Zeit
t Sekunden wie folgt berechnet:
worin Δt die Fensterdauer (z. B. auf
10 Sekunden eingestellt) ist, N(t) die Menge der Mitteilungen in
einem Fenster bei t Sekunden ist und S
n(t)
die Speicherkapazität
(z. B. in Bits) der n
ten Mitteilung in einem
Fenster bei t Sekunden ist.
-
Die
Kurven geben den Durchsatz auf einer einzigen Seite einer Duplex-Verbindung an. Beispielsweise zeigt 5A den
OSPF-Durchsatz vom Satelliten IP_1 zum Satelliten IP_18, während 5B den
OSPF-Durchsatz vom Satelliten IP_17 zum Satelliten IP_25 angibt. 5C gibt
den OSPF-Durchsatz vom Satelliten IP_25 zum Satelliten IP_1 an.
Der in den Kurven angegebene maximale Durchsatz ist annähernd 3000 Bits
pro Sekunde (bps), was annähernd
0,015% der verfügbaren
Bandbreite einer Querverbindung mit 20 Millionen Bits pro Sekunde
beträgt,
wie nachfolgend gezeigt wird.
-
Prozentsatz
der Overhead-Bandbreite = 100 X 3000 bps/20.000 bps = 0,015% Die
Simulationsresultate zeigten an, dass dann, wenn die Topologievorhersagefunktion
funktionsfähig
war, das Netz eine vollständige
Mitteilungsvollendung erreichte. Somit arbeitete die Leitweglenkung
gemäß vorliegender
Erfindung so, dass Mitteilungen auf neue Leitwege geleitet wurden,
bevor Verbindungen funktionsunfähig
wurden, wodurch verhindert wurde, dass das IP-Protokoll Pakete auf
funktionsunfähige
Verbindungen leitet. Wenn die Topologievorhersagefunktion außer Funktion
war, erlitt das Netz Paketverluste mit einer Mitteilungsvollendungsrate von
annähernd
98%. Die Mitteilungen wurden verloren, da das IP-Protokoll Pakete
auf funktionsunfähige
Verbindungen leitete, bevor das OSPF-Protokoll die funktionsunfähige Verbindung
erfasste, und zwar über
den herkömmlichen
Totzeit-Zeitgeber und das Aktualisieren der IP-Leitweglenkungstabelle.
-
Das
OSPF oder ein anderes Leitweglenkungsprotokoll in Kombination mit
der Topologievorhersage und dem Paketfilter gemäß vorliegender Erfindung bietet
einen Leitweglenkmechanismus, der in angemessener Weise der dynamischen
Natur eines Systems gerecht wird. Die vorliegende Erfindung nutzt
vorteilhaft a priori-Kenntnisse der Netztopologie als eine Funktion
der Zeit oder der geographischen Satellitenpositionen, um die Leitweglenkungsleistung
zu verbessern. Die Leitweglenkungsleistung wurde durch eine Analyse
der Ereignis-Zeitgebung und ein Simulationstool verifiziert. Die
Simulation zeigte an, dass der OSPF-Overhead in dem Netz in einem
dynamischen Szenario deutlich geringer (z. B. ein geringer Prozentsatz)
als die verfügbare Bandbreite
ist und dass die Leitweglenkung gemäß vorliegender Erfindung verhindert,
dass das IP-Protokoll Pakete während
des Systembetriebs (z. B. ohne Systemausfälle) zu funktionsunfähigen Schnittstellen
leitet. Wenn ein Systemausfall auftritt, leitet die vorliegende
Erfindung Pakete über
das OSPF-Protokoll um die Ausfälle
herum. Dies führt
zu einer verbesserten Leitweglenkung, die das OSPF-Protokoll mit
einer Funktionalität kombiniert,
die verfügbare
und bekannte Netztopologieinformationen vorteilhaft nutzt.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend beschriebenen und in den Zeichnungen
erläuterten
Ausführungsformen
nur einige wenige der vielen Arten der Implementierung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zur Leitweglenkung von Informationen in Satellitenkommunikationsnetzen
darstellen.
-
Das
Netz kann durch jede Art von Netz implementiert werden, in dem Ausfallzeiten
oder Topologieveränderungen
vorhergesagt werden können.
Das Netz kann eine beliebige Menge von beliebigen herkömmlichen
oder anderen Satelliten (z. B. in niedriger Umlaufbahn etc.), Bodenstationen
oder anderen Netzknoten umfassen, die in jeder gewünschten
Art und an beliebigen Stellen angeordnet sind. Die Satelliten und
die Bodenstationen können
jede beliebige Menge beliebiger Arten von Verbindungen (z. B. Uplink-Verbindungen, Downlink-Verbindungen,
Querverbindungen etc.) umfassen, um die Kommunikation zu erleichtern.
Die Verbindungen können
jedes geeignete Kommunikationsmedium (z. B. Funk oder eine andere
Signalenergie jeder gewünschten
Frequenz, verschiedene Übertragungsmedien
etc.) verwenden. Die vorliegende Erfindung kann auf jedes herkömmliche
oder andere Leitweglenkungsprotokoll angewandt werden, das eine
Sondierung durchführt
(z. B. die Topologie und die Existenzfähigkeit von Verbindungen bestimmt).
-
Die
Leitweglenkvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung kann eine beliebige Quantität aufweisen und kann durch
jede herkömmliche
oder andere Leitweglenkvorrichtung oder -einheit implementiert werden. Die
Leitweglenkvorrichtungen können über die
verschiedenen Verbindungen über
jedes beliebige Kommunikationsmedium (z. B. Funk oder andere Energiesignale
der gleichen oder verschiedener Frequenzen) kommunizieren. Die Leitweglenkvorrichtung
kann jedes geeignete Leitweglenkungsprotokoll (z. B. OSPF, Verbindungsstatus,
Distanzvektor etc.) verwenden. Die vorliegende Erfindung kann jede
gewünschte
Information und Kenntnisse hinsichtlich der Netztopologie verwenden,
wobei die Information auf beliebigen geeigneten Kriterien basieren
kann (z. B. Zeit, Position etc.). Die Leitweglenkungs-Datenbanken
und die Leitweglenkungstabelle können
durch jede Quantität
jeder herkömmlichen
oder anderen Speicherstruktur implementiert sein (z. B. Datenbank,
Tabelle, Datei, Aufzeichnung, Anordnung, Datenstruktur etc.). Die
Nachschlagetabelle zum Speichern der a priori-Kenntnisse kann durch
jede Quantität
herkömmlicher
oder anderer Spei cherstrukturen (z. B. Datenbank, Tabelle, Datei,
Aufzeichnung, Anordnung, Datenstruktur etc.) implementiert sein.
-
Die
Leitweglenkvorrichtungsmodule können
in Software oder Hardware oder in beliebigen Kombinationen daraus
implementiert sein. Die Leitweglenkvorrichtungsmodule können in
jeder beliebigen Weise angeordnet sein, während in Software implementierte
Module in jeder beliebigen Computersprache implementiert sein können. Die
Leitweglenkvorrichtung kann jede Quantität jedes herkömmlichen
oder anderen Prozessors (z. B. Mikroprozessor, Controller etc.)
oder Schaltung umfassen, um in Software implementierte Module auszuführen und/oder
Hardwaremodule zu verwirklichen. Die Funktionen der Leitweglenkvorrichtungsmodule können in
jeder Weise unter jeder Quantität
von Software- und/oder Hardwaremodulen innerhalb oder außerhalb
der Leitweglenkvorrichtung verteilt sein. Beispielsweise kann eine
separate Einheit in Kommunikation mit der Leitweglenkvorrichtung
verwendet werden, um die Topologievorhersage- und Filterfunktionen
zu implementieren. Es versteht sich, dass der Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet der Computertechnik die in Software implementierten
Module gemäß vorliegender
Erfindung auf der Grundlage der hierin enthaltenen Zeichnungen,
Tabellen und Funktionsbeschreibungen entwickeln könnte. Ferner
können
die Leitweglenkungsfunktionen und verschiedene Leitweglenkvorrichtungs-
oder Modulfunktionen gemäß vorliegender
Erfindung in beliebiger Weise modifiziert werden, um die hierin
beschriebenen Funktionen zu erhalten.
-
Die
Leitweglenkvorrichtung kann jede Quantität jeder Art von Anwendungen
(z. B. Satellit, Leitweglenkvorrichtung, Bodenstation, Protokolle
etc.) oder Anwendungsmodulen und jede Quantität jeder Art von Transportprotokollen
(z. B. TCP, UDP etc.) enthalten. Die Leitweglenkvorrichtung kann
jede Quantität
von Ports für
jede Quantität
oder jede Art von Kommunikation oder andere Einrichtungen (z. B.
Empfänger,
Sender, Transceiver etc.) enthalten. Die Transceiver können durch
jede Quantität
von herkömmlichen
oder anderen Transceivern oder Kombinationen von Empfängern und
Sendern implementiert sein und können
in jeder gewünschten
Art und Weise Informationen codieren, modulieren, senden und/oder
empfangen.
-
Die
Topologievorhersagefunktion kann jede gewünschte Information oder Kenntnis
nutzen, um die Funktionsunfähigkeit
von Verbindungen vorherzusagen (z. B. geographische Position, Zeit,
Orbit etc.). Die vorstehend angegebenen verschie denen Zeiten oder
Zeitintervalle (z. B. Vorhersage, Totzeit, Berechnungszeit etc.)
können
in jeder gewünschten
Einheit oder Teilen davon eingestellt oder genutzt werden (z. B.
Stunden, Minuten, Sekunden, Mikrosekunden, Nanosekunden etc.). Diese
Zeiten oder Intervalle können
auf jeden gewünschten
Wert eingestellt sein, der zur Durchführung der Leitweglenkung ausreichend
ist. Die Zeitlinie für
die Leitweglenkung kann in jeder gewünschten Weise modifiziert werden,
die den hierin beschriebenen Leitweglenkungsfunktionen gerecht wird.
Die verschiedenen Zeitgeber (z. B. Totzeit-Zeitgeber) können durch
jede Quantität
von herkömmlichen
oder anderen Zeitgebern implementiert werden und können durch
Software- und/oder Hardwaremodule oder beliebige Kombinationen daraus
implementiert werden.
-
Die
Nachschlagetabelle oder andere Speicherstruktur, die die Vorhersagekenntnisse
speichert, kann jede gewünschte
Information für
jeden gewünschten
Zeitintervall (z. B. Stunden, Tage, Monate etc.) enthalten. Die
Topologievorhersagefunktion kann den Paketfilter über das
Verwerfen und Akzeptieren von Paketen über jedes geeignete Benachrichtigungsschema
(z. B. Mitteilungen, Unterbrechungen etc.) benachrichtigen. Der
Intervall zwischen der Funktionsunfähigkeit einer Verbindung und
der Freigabe des Paketfilters für
das Akzeptieren von Paketen kann auf jeden gewünschten Intervall eingestellt
sein (z. B. Totzeit oder jeder andere gewünschte Zeitintervall), um mögliche Inkonsistenzen
der Zeitgebung auszugleichen.
-
Der
Paketfilter kann Pakete auf der Grundlage jeder gewünschten
Information (z. B. Paket-Headerinformation, Informationen innerhalb
von Paketdaten etc.) identifizieren und verwerfen. Der Paketfilter
kann Pakete für
jede beliebige Menge von Verbindungen verwerfen und akzeptieren.
Die von dem Netz übertragenen Pakete
können
jede beliebige Art, jedes Format oder jede Größe haben.
-
Die
Simulation kann durch jedes herkömmliche
oder andere Simulationstool durchgeführt werden. Die Simulation
kann unter Verwendung von beliebigen Szenarien (z. B. Topologieveränderung),
Modellen, Leitweglenkungs- oder anderen Parametern, Lasten (z. B.
Mitteilungen pro Zeitintervall) und/oder Verteilungen von Quelle
und Bestimmungsorten unter den Knoten durchgeführt werden. Der simulierte
oder tatsächliche Durchsatz
kann auf der Grundlage jedes gewünschten
Fensters jeder beliebigen Dauer gemessen werden. Die Simulation
kann mit Mitteilungen und/oder Bestätigungen jeder Art, jedes Formats
oder jeder Größe und/oder
mit jedem gewünschten
Protokoll (z. B. OSPF, UDP etc.) durchgeführt werden.
-
Es
versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hierin
aufgezeigten Anwendungen beschränkt
ist, sondern auf verschiedene Kommunikationsnetze und -protokolle
angewandt werden kann, um die Leitweglenkung zu verbessern. Ferner
kann die vorliegende Erfindung beliebige geeignete Bedingungen (z.
B. Beendigung von Übertragung
und Empfang von bestimmten Paketen, Veranlassen des Ablaufs von
Zeitgebern etc.) innerhalb des Netzes herstellen, um ein Leitweglenkungsprotokoll
zu veranlassen, Leitwege neu zu berechnen, um der Funktionsunfähigkeit
von Verbindungen aufgrund von Topologieveränderungen oder anderen Netzbedingungen
Rechnung zu tragen.
-
Aus
der vorstehenden Beschreibung ist zu erkennen, dass der Erfindung
ein neues Verfahren und eine neue Vorrichtung zur Leitweglenkung
von Informationen in Satellitenkommunikationsnetzen verfügbar macht, bei
welchen die Funktionsunfähigkeit
von Verbindungen auf der Grundlage von bekannten Topologieinformationen
vorhergesagt wird und Bedingungen eingerichtet werden, die ein Leitweglenkungsprotokoll
veranlassen, alternative Leitwege vor der Funktionsunfähigkeit
der Verbindungen zu bestimmen.
-
Nachdem
bevorzugte Ausführungsformen
eines neuen und verbesserten Verfahrens sowie einer Vorrichtung
zur Leitweglenkung von Informationen in Satellitenkommunikationsnetzen
beschrieben wurden, wird davon ausgegangen, dass unter Berücksichtigung
der hierin dargelegten Lehre dem Durchschnittsfachmann weitere Modifikationen
Variationen und Veränderungen
nahe gelegt werden. Daher versteht es sich, dass alle derartigen
Variationen, Modifikationen und Veränderungen als in den Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung gemäß der Definition
in den beigefügten
Patentansprüche
fallend betrachtet werden.