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Verwandte
Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht Priorität
aus der vorläufigen
U.S. Patentanmeldung mit der laufenden Nummer 60/296.682, eingereicht
am 7. Juni 2001.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf einen Assay zum Identifizieren
von Antagonisten von Rezeptoren für chemische Lockstoffe wie
zum Beispiel Chemokinrezeptoren. Im Vergleich mit früheren Assays besteht
ein Vorteil des Assays in seiner Fähigkeit, echte Antagonisten
eines Rezeptors für
chemische Lockstoffe von den Verbindungen, die falsch positive und
negative Signale erzeugen, zu unterscheiden.
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Hintergrund
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Verfahren
zur Hochdurchsatz-Durchmusterung („High-throughput screening", HTS) zum Identifizieren von
Antagonisten von Rezeptoren für
chemische Lockstoffe beruhen oft darauf, Störungen in nachgeschalteten
Ereignissen, wie zum Beispiel der Zellwanderung, zu ermitteln. Im
Fall der Chemokinrezeptoren wird oft die Zellwanderung von Leukozyten
untersucht. Jedoch ahmen Verbindungen, die Zellmembranen zerreißen oder
nachgeschaltete Ereignisse blockieren, diese Ergebnisse oft nach
und geben sich so als Kandidaten für Antagonisten aus. Es ist
dann ein erheblicher Aufwand erforderlich, um die echten Antagonisten
von den Verbindungen oder Molekülen,
die falsch positive Signale ausgelöst haben, zu unterscheiden.
Es ist eine beachtliche Aufgabe, echte Antagonisten, die nur einen
sehr kleinen Anteil der großen
Sammlungen von Kandidaten für
Antagonisten, die in Hochdurchsatz-Durchmusterungen untersucht werden,
darstellen, zu identifizieren. Das Umsetzen jeglicher Zeit- oder
Kosteneinsparungen kann ein neues Arzneimittel schneller und weniger teuer
zu den Patienten bringen.
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Herkömmliche
Assays, die zur Verwendung in HTS-Verfahren zum Suchen nach kleinen
Molekülen als
Antagonisten von Wechselwirkungen zwischen Liganden und Rezeptor
und von Signalgebung abgestimmt sind, sind üblicherweise eindimensional.
Das heißt,
dass sie nur die Wechselwirkung zwischen Liganden und Rezeptor oder
die zelluläre
Signalgebung, welche die Bindung des Liganden auslöst, isolieren
und untersuchen, nicht aber beides. Wegen dieser Trennung der physikalischen
Wechselwirkung (Bindung des Liganden an den Rezeptor) von der Funktion
(Signalgebung des Rezeptors und nachgeschaltete Ereignisse) werden
oft falsch positive Signale beobachtet, was die Ermittlung und Entwicklung
verlangsamt. Falsch positiv sind Moleküle, die aus unerwünschten
Ursachen zu dem gewünschten
Ergebnis führen;
man findet sie oft beim Suchen nach kleinen Molekülen als
Antagonisten. Kleine Moleküle,
die anfänglich
Inhibitoren von Wechselwirkungen der Bindung von Rezeptor und Ligand
zu sein scheinen (ein erwünschtes
Ergebnis), können
zu einem solchen Ergebnis führen,
indem sie zum Beispiel entweder die Wechselwirkung zwischen Liganden
und Rezeptor hemmen, indem sie an den Zielrezeptor oder Liganden
binden (erwünschte
Ursachen), oder indem sie Zellen krank machen oder abtöten oder
andere undefinierte Wirkungen hervorrufen (unerwünschte Ursachen).
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Weiterhin
scheitern herkömmliche
Schemata zur Entdeckung von Arzneimitteln für Antagonisten eines Rezeptors
für chemische
Lockstoffe darin, alle klinisch bedeutenden Moleküle zu erkennen,
eine Folge falsch negativer Signale. Falsch negativ bedeutet, dass
klinisch bedeutende Moleküle
nicht entfasst werden und unentdeckt bleiben. Zum Beispiel wird
ein Molekül,
das eine Bindung des Liganden für
einen Rezeptor für
einen chemischen Lockstoff an den Rezeptor für den chemischen Lockstoff
zulässt,
aber die Signalübertragung durch
den Rezeptor für
den chemischen Lockstoff inhibiert, in einer anfänglichen Untersuchung auf Hemmstoffe
der Ligandenbindung verborgen bleiben.
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Moleküle, die
chemische Lockstoffe darstellen, locken Zellen an. Zum Beispiel
wirken Chemokine, eine Gruppe von mehr als 40 kleinen Peptiden (im
Allgemeinen mit einer Größe von 7-10
kDa), als molekulare, Krankheitserreger und Tumormassen für die Zerstörung markierende
Leitsignale für
die Rekrutierung, Aktivierung und gerichtete Wan derung von T-Lymphozyten,
Neutrophilen und Makrophagen des Immunsystems. Während das Immunsystem das Individuum
gegen eindringende Krankheitserreger und Tumore verteidigt, kann
es eine Erkrankung verursachen, wenn es nicht korrekt reguliert
ist. Die Bindung von Chemokin an Rezeptor ist mit an G-Protein gebundenen
Signalübertragungskaskaden
verbunden, um die Signalübertragungsfunktionen
von chemischen Lockstoffen und chemischen Stimulanzien zu vermitteln.
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Eine
unangemessene Signalgebung durch Chemokine kann entweder Infektionen
fördern,
wenn sie nicht richtig ausgelöst
wird (Forster et al., 1999) oder zu Krankheiten, die mit fehlerhafter
Signalübertragung durch
Chemokine verbunden sind, führen,
einschließlich
Asthma, allergischer Erkrankungen, multipler Sklerose, rheumatoider
Arthritis und Arteriosklerose (Übersichtsarbeit
in Rossi und Zlotnick, 2000). Weil Chemokine Schlüsselrollen
bei Entzündung
und Lymphozytenentwicklung spielen, wird die Fähigkeit, ihre Aktivität spezifisch
zu manipulieren, gewaltige Auswirkungen auf das Lindern oder Aufhalten
von Krankheiten, für
die es derzeit keine befriedigende Behandlung gibt, haben. Antagonisten
von Chemokinrezeptoren können
eingesetzt werden, um die generalisierten und komplizierenden Wirkungen
kostspieliger immunsuppressiver Pharmazeutika bei der Transplantatabstoßung zu
umgehen (Übersichtsarbeit
in DeVries et al., 1999).
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Um
die Identifizierung von Antagonisten eines Rezeptors für chemische
Lockstoffe wie zum Beispiel von solchen für Chemokinrezeptoren zu beschleunigen,
würde ein
Assay, der falsche Signale aussondert, indem er sowohl die Bindung
eines Rezeptors für
chemische Lockstoffe als auch eine biologische Funktion untersucht,
die Arzneimittelentwicklung beschleunigen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zum Identifizieren
eines Antagonisten eines Rezeptors für chemische Lockstoffe bereit.
Eine Zelle, die einen Rezeptor für
chemische Lockstoffe hat, wird mit einem Kandidaten für einen
Antagonisten in Gegenwart eines Überschusses
einer optimalen Konzentration eines Liganden für den Re zeptor für chemische
Lockstoffe inkubiert und dann wird Zellwanderung untersucht. Zellwanderung
zeigt an, dass der Kandidat für
einen Antagonisten ein Antagonist ist.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zum Identifizieren eines
Antagonisten eines Chemokinrezeptors bereit. Eine Zelle, die einen
Chemokinrezeptor exprimiert, wird mit einem Kandidaten für einen
Antagonisten in Gegenwart einer hemmenden Konzentration eines Chemokin-Liganden
inkubiert und dann wird Zellwanderung untersucht. Zellwanderung
zeigt an, dass der Kandidat für
einen Antagonisten ein Antagonist ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zum Identifizieren
eines Antagonisten eines Chemokinrezeptors bereit. Ein Kandidat
für einen
Antagonisten eines Chemokinrezeptors wird erst in einem herkömmlichen
Assay identifiziert. In einem nachfolgenden Schritt wird der Kandidat
für einen
Antagonisten mit einer Zelle, die einen Chemokinrezeptor trägt, in Gegenwart
einer hemmenden Konzentration eines Liganden inkubiert und dann
wird Zellwanderung untersucht. Zellwanderung bestätigt, dass
der Kandidat für
einen Antagonisten ein Antagonist ist.
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Diese
und andere Ausführungsformen
werden unten ausführlich
erörtert.
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Beschreibung
der Abbildungen
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1.
zeigt Diagramme, welche die selektive Aktivierung von Zellwanderung
durch einen Antagonisten eines Chemokinrezeptors mittels des (B)
Tests der „umgekehrten
Aktivierung der Wanderung" („reversed-activation
of migration", RAM)
im Vergleich zu (A) herkömmlichen
Assays darstellt.
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2.
zeigt einen Graphen, der die Dosis-Wirkungs-Kurve für die Wechselwirkung
zwischen dem Chemokinrezeptor CXCR4 und dem Liganden SDF in Bezug
auf Zellwanderung darstellt. X-Achse: Konzentration (als log ausgedrückt) des
Chemokins; Y-Achse: Zellwanderung wie in einem Zellwanderungsassay
gemessen (Zahl der Zellen).
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3.
zeigt ein Diagramm, das typische Kurven, welche die Rechtsverschiebung
der Migrationskurve in Gegenwart eines Antagonisten unter RAM-Bedingungen
veranschaulichen, darstellt. X-Achse: Konzentration (als log ausgedrückt) des
Chemokins; Y-Achse: Zellwanderung wie in einem Zellwanderungsassay
gemessen (Zahl der Zellen).
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4.
stellt eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Zellwanderungsassays
dar.
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5.
zeigt Diagramme, welche die Ergebnisse eines RAM-Assay-Validierungsversuchs
unter Verwendung eines aus Protein bestehenden Antagonisten von
CXCR4 darstellen. Vom Chemokin SDF vermittelte Zellwanderung in
Gegenwart des Antagonisten von CXCR4, vMIP-II, unter (A) herkömmlichen
Bedingungen und (B) RAM-Bedingungen.
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6.
zeigt Balkendiagramme, welche die Ergebnisse eines RAM-Assay-Validierungsversuchs
unter Verwendung von kleinen, organischen Antagonisten von CXCR4
darstellen. Vom Chemokin SDF vermittelte Zellwanderung in Gegenwart
von aus kleinen, organischen Molekülen bestehenden Antagonisten
von CXCR4, (A) RAMAG-1, (B) RAMAG-2 und (C) RAMAG-3.
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7.
stellt die Wirksamkeit des RAM-Assays beim Erkennen falsch positiver
Signale dar. (A) herkömmlicher
Assay, der eine Inaktivierung von Zellwanderung durch drei Verbindungen,
von denen bekannt ist, dass sie nicht spezifisch sind, zeigt; (B)
RAM-Assay, bei dem die gleichen drei Verbindungen nicht auf einen Antagonisten
eines Chemokinrezeptors hinweisen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der
Test der „umgekehrten
Aktivierung der Wanderung" („reversed-activation
of migration", RAM-Assay)
der Erfindung identifiziert und unterscheidet Antagonisten, indem
er das Übergewicht
der verwirrenden falsch positiven und negativen Signale, die in
ande ren Assays gefunden werden, wesentlich verringert. Die Zeit und
die Arbeit, die damit verbunden sind, eine mögliche pharmazeutische Verbindung
zu bestätigen,
sind daher in großem
Maß verringert.
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Die
Verfahren der Erfindung beinhalten:
- (1) Inkubieren
einer Zelle, die einen Rezeptor für chemische Lockstoffe wie
zum Beispiel einen Chemokinrezeptor umfasst, mit einem Kandidaten
für einen
Antagonisten;
- (2) Inkontaktbringen der Zelle mit einer hemmenden Konzentration
eines Liganden für
den Rezeptor für chemische
Lockstoffe; und
- (3) Untersuchen der Zellwanderung.
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Zellwanderung
wird verwendet, um den Kandidaten für einen Antagonisten als einen
Antagonisten zu identifizieren.
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Das
Verfahren kann weiter eine „Vorstufe" umfassen, bei der
die Konzentration eines Liganden, bei dem es sich um einen chemischen
Lockstoff handelt (wie zum Beispiel ein Chemokin), welche die Zellwanderung
hemmt, ermittelt wird, die „Hemmkonzentration" des Liganden für einen
Rezeptor für
chemische Lockstoffe. Weitere Schritte können hinzugefügt werden,
abhängig
von der Art der Zelle oder des Wirkstoffs, der eingesetzt wird,
dem Assay, etc.
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Während herkömmliche
Untersuchungen auf Antagonisten der Zellwanderung die Verminderung
der Zellwanderung – eine
Verringerung der Aktivität – messen,
messen RAM-Assays die Aktivierung der Zellwanderung, eine Zunahme
der Aktivität
(1A, herkömmlicher Wanderungsassay, 1B RAM-Assay).
Im RAM-Assay werden die Zellen dazu herausgefordert, in Gegenwart
von die Wanderung hemmenden Konzentrationen von chemischen Lockstoffen
als Reaktion auf einen Kandidaten für einen Antagonisten zu wandern; in
einem herkömmlichen
Assay werden die Zellen dazu herausgefordert, als Reaktion auf einen
chemischen Lockstoff in Gegenwart eines Kandidaten für einen
Antagonisten zu wandern. Eine Verbindung, die in einem herkömmlichen
Zell wanderungsassay ein falsch positives Signal (Hemmen der Wanderung)
ergibt, wird beim Aktivieren von Zellwanderung in der RAM-Ausführung versagen.
Im RAM-Assay aktiviert nur ein echter Antagonist Wanderung. Diese
Unterscheidung erlaubt eine einfache Identifizierung von echten
Antagonisten.
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Ein
anderer Vorteil des RAM-Assays besteht darin, dass die identifizierten
Antagonisten wahrscheinlicher von therapeutischem Nutzen sind als
jene, die in herkömmlichen
Assay identifiziert wurden. Ein therapeutischer Antagonist eines
Rezeptors für
chemische Lockstoffe ist für
diesen Rezeptor spezifisch, wobei er seine Wirkung durch den Rezeptor
ausübt.
Ein solcher Antagonist verringert die effektive Affinität zwischen dem
chemischen Lockstoff und dem Rezeptor, ohne die physische Integrität der Zelle
zu beeinträchtigen
oder die nachgeschalteten Ereignisse der Signalgebung, die zu Wanderung
führen,
vollständig
zu unterbrechen. Ein falsch positiver, der in einem herkömmlichen
Assay identifiziert wurde, hat mindestens eines dieser Kennzeichen
nicht.
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Eine
mögliche
Erklärung
für den
Erfolg des RAM-Assays beruht auf der Beobachtung, dass eine Zelle eine
Polarität
in Bezug auf das vordere Ende und das hintere Ende haben muss, um
zu wandern. Eine solche Polarität
wird oft durch extrazelluläre
Signale wie zum Beispiel Chemokine ausgelöst. Für die Zellwanderung wird diese
Polarität
durch ein unterschiedliches Ausmaß der Besetzung von Rezeptoren
für chemische
Lockstoffe an den beiden Enden der Zelle erreicht. Allerdings hemmen
hohe Konzentrationen des chemischen Lockstoffs die Wanderung, weil
alle Rezeptoren in allen Richtungen der Zelle besetzt sind; die
Zelle hat keinen Anhaltspunkt für
die Richtung. Wenn steigende Konzentrationen des Liganden im Bezug
auf Zellwanderung aufgetragen werden, wird eine glockenförmige Kurve
beobachtet (ein Beispiel ist in 2 gezeigt).
Ein Antagonist eines Rezeptors, der die effektive Affinität eines
chemischen Lockstoffs zu einem Rezeptor vermindert, erlaubt es dem
Liganden, sich wie ein Ligand mit einer geringeren Affinität zu verhalten.
Die glockenförmige Kurve,
die zuerst in Abwesenheit von Antagonisten beobachtet wurde, verschiebt
sich in Gegenwart steigender Konzentrationen des Antagonisten nach
rechts (siehe zum Beispiel 3). Dies
ist eine mögliche
Erklärung
für den
Erfolg der vorliegenden Erfindung. Es liegt nicht in der Absicht
der Erfinder, durch diesen Vorschlag eingeschränkt zu werden.
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Definitionen
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Ein „Zellwanderungsassay" untersucht die Fähigkeit
einer Zelle, als Reaktion auf ein Signal zu wandern.
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Eine „hemmende
Konzentration" eines
chemischen Lockstoffs ist eine solche, die Zellwanderung hemmt.
Diese Konzentration liegt höher
als die, die Zellwanderung aktiviert.
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Ein „Rezeptor
für einen
chemischen Lockstoff" ist
ein Rezeptor, der an einen Liganden, bei dem es sich um einen chemischen
Lockstoff handelt, bindet und Zellwanderung auslöst. Zum Beispiel ist ein Chemokinrezeptor
ein Rezeptor für
einen chemischen Lockstoff, dessen Ligand, bei dem es sich um einen
chemischen Lockstoff handelt, mindestens ein Chemokin ist.
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In
den folgenden Abschnitten wird der RAM-Assay unter Verwendung von
Chemokinen und Rezeptoren für
Chemokine veranschaulicht. Es kann jedoch jeglicher chemische Lockstoff
und Rezeptor für
einen chemischen Lockstoff, der Zellwanderung auslöst, verwendet
werden. Tabelle A zeigt einige Beispiele von bekannten Rezeptoren
für chemische
Lockstoffe und einige ihrer Liganden. Tabelle
A Beispielhafte Rezeptoren für
chemische Lockstoffe beim Menschen und beispielhafte Liganden
1
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RAM-Assay
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Im
RAM-Assay wird eine chemokintragende Zelle mit einem Kandidaten
für einen
Antagonisten inkubiert und dann mit einer hemmenden Konzentration
eines Liganden für
den Zielchemokinrezeptor in Kontakt gebracht. Dann wird die Fähigkeit
der Zelle zu wandern untersucht. Wenn die Zelle in Gegenwart eines
Kandidaten für
einen Antagonisten im RAM-Assay wandert, dann wurde ein positives
Signal beobachtet. „Antagonist" beinhaltet jedes
Molekül,
das eine biologische Aktivität
wie zum Beispiel Zellwanderung teilweise oder vollständig blockiert,
hemmt oder neutralisiert. In ähnlicher
Weise beinhaltet „Agonist" jedes Molekül, das eine biologische
Aktivität
des Moleküls
wie zum Beispiel eines Chemokins nachahmt. Moleküle, die als Agonisten oder
Antagonisten wirken können,
schließen
kleine organische Moleküle,
Makromoleküle,
Antikörper
oder Fragmente von Antikörpern,
Fragmente oder Varianten von Chemokinen, Peptide etc. ein. Ein „Kandidat
für einen
Antagonisten" ist
eine Verbindung, die auf eine Wirkung als Antagonist untersucht
wird, gleichermaßen ist
ein „Kandidat
für einen
Agonisten" eine
Verbindung, die auf eine Wirkung als Agonist untersucht wird.
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Es
kann jegliche Ausführung
eines Zellwanderungsassays verwendet werden, wie zum Beispiel das ChemoTx®-System
(NeuroProbe, Rockville, MD) oder jedes andere geeignete Gerät oder System
(Bacon et al., 1988; Penfold et al., 1999). In Kürze arbeiten diese Zellwanderungsassays
wie folgt. Nach dem Gewinnen und Vorbereiten der Zellen, die den
aktiven Zielchemokinrezeptor tragen, werden die Zellen mit Kandidaten
für Antagonisten
gemischt. Die Mischung wird in die obere Kammer der Zellwanderungsapparatur
eingebracht. Zu der unteren Kammer wird eine hemmende Konzentration
des Liganden, bei dem es sich um ein Chemokin handelt, zugegeben.
Der Wanderungsassay wird dann ausgeführt, beendet und die Zellwanderung
wird bewertet.
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Um
den RAM-Assay zu starten, wird die Lösung mit der hemmenden Konzentration
des Liganden, bei dem es sich um ein Chemokin handelt, zu der unteren
Kammer (6, 4) einer Zellwanderungsapparatur
gegeben und die Zellsuspension wird in die obere Kammer (4, 4),
die durch eine poröse
Membran abgetrennt ist (5, 4) eingebracht.
Die Zellen werden unter Kulturbedingungen (37°C für menschliche Zellen) 60 bis
180 Minuten lang in einem befeuchteten Inkubator für Gewebskulturen
inkubiert. Die Dauer der Inkubation hängt vom Zelltyp ab und kann,
falls erforderlich, empirisch bestimmt werden.
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Am
Ende der Inkubationsperiode wird der Assay beendet. Zum Beispiel
werden nicht wandernde Zellen auf der oberen Kammer der Apparatur
unter Verwendung eines Gummischabers oder eines anderen manuellen
Verfahrens, enzymatisch oder chemisch, zum Beispiel mit EDTA- und
EGTA-Lösungen,
entfernt. Die Membran (5, 4), welche
die zwei Kammern voneinander trennt, wird dann aus der Apparatur
entfernt und mit Dulbeccos phosphatgepufferter Salzlösung (DPBS)
oder Wasser gespült.
Die Zahl der Zellen, die in die untere Kammer wandern, wird dann
bestimmt.
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Die
Konzentration des Kandidaten für
einen Antagonisten, der in RAM-Assays untersucht werden soll, kann
von weniger als nanomolar bis millimolar reichen. Beim Durchmustern
einer Sammlung von aus kleinen Molekülen bestehenden Verbindungen
(wie zum Beispiel einer mittels kombinatorischer Chemie synthetisierten
Bibliothek) beträgt
die Konzentration der Kandidaten für einen Antagonisten üblicherweise
etwa 1–20 μM. „Verbindung" beinhaltet kleine
anorganische und organische Moleküle, Makromoleküle, Peptide,
Proteine, Polypeptide, Nukleinsäuren
und Antikörper.
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Bestimmung
hemmender Konzentrationen des Liganden
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Es
kann eine Dosis-Wirkungs-Untersuchung der Zellwanderung auf einen
Liganden hin, bei dem es sich um ein Chemokin handelt, durchgeführt werden,
um die hemmenden Konzentrationen des Liganden, bei dem es sich um
ein Chemokin handelt, zu bestimmen. Jegliches Standardverfahren
zum Festlegen von Dosis-Wirkungs-Kurven kann verwendet werden. Ein
solches Verfahren beinhaltet das Gewinnen von Zellen, die den Zielchemokinrezeptor
exprimieren, das Zugeben der Zellen zu einem Zellwanderungsgerät in Gegenwart steigender
Chemokinmengen, das Messen der Zellwanderung, das Auftragen von
Zellwanderung gegen Chemokinkonzentration und dann das Berechnen
derjenigen Chemokinkonzentrationen, die Zellwanderung hemmen, aus
dem Graphen.
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Als
Beispiel kann ein herkömmlicher
Zellwanderungsassay wie zum Beispiel das ChemoTx®-System (NeuroProbe,
Rockville, MD) oder jedes andere geeignete Gerät oder System (Bacon et al.,
1988; Penfold et al., 1999) verwendet werden. Zellen, die den Zielrezeptor
exprimieren, werden gesammelt, um eine Dosis-Wirkungs-Kurve zu erhalten.
Es wird ein Ligand, bei dem es sich um ein Chemokin handelt, in
einer Konzentrationsreihe mittels fortgesetzter Verdünnung in
einem Puffer zubereitet. Der Bereich der Konzentration liegt üblicherweise
zwischen 0,1 nM und 10 mM, wird aber mit dem Liganden variieren.
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Um
den Zellwanderungsassay zu starten, werden Lösungen mit den verschiedenen
Konzentrationen des Liganden, bei dem es sich um ein Chemokin handelt,
zu der unteren Kammer (6, 4) einer
Zellwanderungsapparatur gegeben und die Zellsuspensi on wird in die
obere Kammer (4, 4), die
durch eine poröse Membran
abgetrennt ist (5, 4) eingebracht.
Die Zellen werden unter Kulturbedingungen (37°C für menschliche Zellen) 60 bis
180 Minuten lang in einem befeuchteten Inkubator für Gewebskulturen
inkubiert. Die Dauer der Inkubation hängt vom Zelltyp ab und kann,
falls erforderlich, empirisch bestimmt werden.
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Nach
Beendigung der Zellwanderung werden nicht wandernde Zellen auf der
oberen Kammer der Apparatur unter Verwendung eines Gummischabers
oder eines anderen manuellen Verfahrens, enzymatisch oder chemisch,
zum Beispiel mit EDTA- und EGTA-Lösungen,
entfernt. Die Membran (5, 4), welche
die zwei Kammern voneinander trennt, wird dann aus der Apparatur
entfernt und mit Dulbeccos phosphatgepufferter Salzlösung (DPBS)
oder Wasser gespült.
Die Zahl der Zellen, die in die untere Kammer wandern, wird dann
bestimmt.
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Zellwanderung
(Y-Achse) wird dann gegen den log (Chemokinkonzentration) (X-Achse)
aufgetragen; eine glockenförmige
Kurve wird beobachtet (2, siehe Beispiele). Aus dieser
graphischen Darstellung (2) kann die niedrigste Chemokinkonzentration,
die Zellwanderung hemmt, bestimmt werden. Der Übersichtlichkeit halber kann
eine zweite Y-Achse (y2, 1, 2),
die an der Spitze (maximale Zellwanderung) und dem entsprechenden
Wert auf der X-Achse schneidet, durch die Glockenkurve gezogen werden.
Die Konzentrationen auf der linken Seite der Y2-Achse
(niedriger) sind stimulierend (2, 2); diejenigen
auf der rechten Seite (höher)
sind hemmend (3, schattierter Bereich, 2).
Diese Konzentrationen sind die „hemmenden Konzentrationen" für die Zellwanderung
(Chemotaxis). Zum Beispiel wird, um die Konzentration, bei der die Wanderung
um 90 % des Maximums (auf der rechten Seite der Y2-Achse,
den „hemmenden" Konzentrationen) gehemmt
wird, zu bestimmen, der Wert, der 10 % der maximalen Wanderung entspricht,
auf der Y-Achse aufgesucht. Wenn das maximale Zellwanderungssignal
zum Beispiel 3,5 × 104 Zellen beträgt, würden 10 % davon 350 (3,5 × 104 × 0,1)
sein. Die hemmende Konzentration des Liganden wird dann bestimmt,
indem die entsprechende Koordinate auf der X-Achse aufgesucht wird.
Vorzugsweise beträgt
der Grad der Hemmung 50 %, 60 %, 70 % oder 80 % der maximalen Zellwanderung.
Bevorzugter beträgt
der Grad der Hemmung 90 % oder noch bevorzugter 95 % oder 100 %
Hemmung im Vergleich zum maximalen Signal für Wanderung. Die bestimmte
Chemokinkonzentration variiert und hängt von der Art des Rezeptors,
des Liganden, bei dem es sich um ein Chemokin handelt und der Zielzelle
ab. Ein Variieren des Maßes
der chemotaktischen Hemmung kann verwendet werden, um die Sensitivität des RAM-Assays
zu modulieren.
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Anwendung
von RAM-Assavs in umfangreichen Screening-Untersuchungen auf therapeutische
Antagonisten
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RAM-Assays
können
in Verbindung mit jedem anderen Assay, der verwendet wird, um nach
Antagonisten von Chemokinrezeptoren zu suchen, durchgeführt werden.
Die RAM-Ausführung
ist nicht nur als primärer
HTS-Schritt nützlich,
sondern bildet auch einen bestätigenden
oder sekundären
Assay für
Kandidaten für Antagonisten,
die in anderen Assays identifiziert wurden. Zum Beispiel kann ein
HTS-Verfahren, das die Mobilisierung von Ca2+ misst,
einschließlich
solcher Verfahren, die auf dem System FLIPRTM (Molecular
Devices Corp., Sunnyvale, CA) oder anderen auf Reportern basierenden
Verfahren, die Anstiege der Spiegel von freiem, intrazellulären Ca2+ untersuchen, beruhen, als primärer Assay
verwendet werden. RAM-Assays können dazu
verwendet werden, solche Kandidaten zu bestätigen oder umgekehrt. Als sekundärer Assay
würde RAM die
Kandidaten für
Antagonisten unterscheiden, die unspezifische Wirkungen ausüben. Wenn
RAM-Assays mit anderen HTS-Verfahren verwendet werden, wird ein
Mittel zum Unterscheiden echter Treffer von unspezifischen Blockern
bereitgestellt.
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Der
RAM-Assay kann auf jede andere Ausführung eines Assays, der Zellwanderung
oder Rezeptoraktivierung misst, angewendet werden, einschließlich von
Verfahren, die eine Wanderung von Zellen über eine poröse Membran
nicht erfordern. Basierend auf der Verwendung des Konzepts von RAM
können
mehr nützliche
Methoden, die höheren
Durchsatz und geringere Kosten bieten, entwickelt werden.
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Zellen zur
Verwendung im RAM-Assay
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Zellen
zur Verwendung im RAM-Assay, die einen Zielchemokinrezeptor (oder
einen Rezeptor für
chemische Lockstoffe) exprimieren, können mittels einer Reihe von
Verfahren gesammelt werden, zum Beispiel durch Zentrifugation nach
der Gewinnung aus einem Individuum oder der Freisetzung aus einer
Kultur, und dann in einem Puffer bei einer geeigneten Dichte, abhängig von
Zelltyp und Zellgröße, resuspendiert
werden. Geeignete Zellkonzentrationen reichen von etwa 1 × 106 bis 1 × 107 Zellen/ml; oft sind etwa 2,5 × 106 Zellen/ml geeignet.
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Chemokinrezeptoren
und Liganden
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Zellen,
die in der RAM-Ausführung
untersucht werden können,
schließen
alle diejenigen ein, die mindestens einen Chemokinrezeptor auf der
Zelloberfläche
exprimieren, wie zum Beispiel Monozyten vom Menschen, oder andere
Zellen, die so manipuliert sind, dass sie rekombinante Chemokinrezeptoren
exprimieren und in der Lage sind, Zellwanderung zu aktivieren. Bekannte
Chemokinrezeptoren und einige ihrer Liganden sind in Tabelle B gezeigt.
Beispiele von Chemokinrezeptoren schließen die Klasse CXC, zum Beispiel
CXCR1, CXCR2, CXCR3, CXCR4, CXCRS; die Klasse CC, CCR1, CCR2, CCR3,
CCR4, CCR5, CCR6, CCR7, CCR8, CCR9, CCR10 und CCR11; die Klasse
CX3CR wie zum Beispiel CX3CR1 und die Klasse XCR wie zum Beispiel
XCR1 ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Ein
Beispiel für
einen Rezeptor für
chemische Lockstoffe, bei denen es sich nicht um Chemokine handelt,
ist das Formylpeptidrezeptor-ähnliche
Protein 1 (FPRL1); die Liganden dafür sind w-Peptid1 und w-Peptid2
(Klein et al., 1998). Siehe auch Tabelle A für weitere Beispiele. Tabelle
B Zusammenfassung der bekannten Chemokinrezeptoren und einiger ihrer
bekannten Liganden beim Menschen (Rossi und Zlotnik, 2000)
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Chemokine,
die im RAM-Assay verwendet werden können, schließen alle
bekannten Chemokine ein. Beispiele von Chemokinen schließen IL-8,
GCP-2, Gro α,
Gro β, Gro γ, ENA-78,
PBP, MIG, IP-10, I-TAC, SDF-1 (PBSF), BLC (BCA-1), MIP-1 α, MIP-1 β, RANTES,
HCC-1, -2, -3 und -4, MCP-1, -2, -3 und -4, Eotaxin-1, Eotaxin-2,
TARC, MDC, MIP-3α (LARC),
MIP-3β (ELC),
6Ckine (LC), I-309, TECK, Lymphotactin, Fractalkin (Neurotactin),
TCA-4, Exodus-2, Exodus-3 und CKβ-11
ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Rezeptor-Ligand-Kombinationen
von Chemokinen schließen
solche, die mit entzündlichen
Erkrankungen, Infektionskrankheiten und Transplantatabstoßung verbunden
sind, ein. Solche Kombinationen schießen CX3CR1/Fractalkin (Transplantation),
CCR5/MIP-1α,
MIP-1β oder
RANTES (HIV), CXCR4/SDF-1 (HIV) und CCR7/MIP-3β, ELC oder 6Ckine LC (entzündliche
oder allergische Erkrankungen, zum Beispiel Asthma, multiple Sklerose
etc.) ein.
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Kandidaten
für Antagonisten
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Jedes
Molekül
oder jede Verbindung kann auf Aktivität als Antagonist eines Chemokinrezeptors überprüft werden.
Verbindungen, die Aktivitäten
von Rezeptor und Ligand bei Chemokinen wie zum Beispiel das Aktivieren
der Zellwanderung oder das Modulieren intrazellulärer Ca2+-Konzentrationen hemmen, sind Kandidaten
für Antagonisten.
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Solche
Moleküle,
die derartige antagonistische Wirkungen ausüben können, schließen kleine
Moleküle,
die an Chemokinrezeptoren oder ihre Liganden binden, ein. Beispiele
von Antagonisten, bei denen es sich um kleine Moleküle handelt,
beinhalten kleine Peptide, peptidähnliche Moleküle, vorzugsweise
lösliche
und synthetische organische Verbindungen, bei denen es sich nicht
um Peptide handelt, oder anorganische Verbindungen. Andere mögliche Antagonistenmoleküle schließen Nukleinsäuren wie
zum Beispiel Aptamere und Antikörper
ein. Diese Moleküle
können
in verschiedene Bibliotheken, die unter Verwendung des RAM-Assays schnell
nach neuen Antagonisten von Chemokinrezeptoren durchgemustert werden
können,
zusammengefasst werden.
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Nahezu
jeder Antikörper
(Ab, „antibody"), der chemotaktische
Zellwanderung hemmt, ist auch ein Kandidat für einen Antagonisten. Beispiele
von Antagonisten, bei denen es sich um Antikörper handelt, schließen polyklonale,
monoklonale, einzelkettige, antiidiotypische, chimäre Ab oder
humanisierte Versionen solcher Ab oder Fragmente ein. Ab können von
jeder Spezies stammen, in der eine Immunantwort ausgelöst werden kann.
Humanisierte Ab sind außergewöhnlich gut
für die
Behandlung von Krankheiten geeignet und stellen attraktive Kandidaten
für Antagonisten
dar (Jones et al., 1986; Riechmann et al., 1988; Verhoeyen et al.,
1988); (U.S. Pat. Nr. 4816567, 1989). Solche Antikörper können an
Chemokinrezeptoren binden, um Zellwanderung zu hemmen.
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Alternativ
kann ein möglicher
Antagonist oder Agonist ein eng verwandtes Protein sein, zum Beispiel eine
mutierte Form eines Liganden eines Chemokinrezeptors oder ein anderes
Protein, das ein Protein, das mit einem Chemokinrezeptor interagiert,
erkennt, aber keine Wirkung vermittelt und damit die Aktivität des Chemokinrezeptors
kompetitiv hemmt.
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Aptamere
sind kurze Oligonukleotidsequenzen, die verwendet werden können, um
nahezu jedes Molekül
zu erkennen und spezifische zu binden; solche Moleküle können auch
antagonistisch wirken. Die systematische Evolution von Liganden
durch den Prozess der exponentiellen Anreicherung (SELEX) (Ausubel
et al., 1987; Ellington und Szostak, 1990; Tuerk und Gold, 1990)
ist leisiungsstark und kann dazu verwendet werden, solche Aptamere
zu finden. Aptamere haben viele diagnostische und klinische Verwendungsmöglichkeiten
einschließlich
derer als Antagonisten. Darüber
hinaus sind sie billig herzustellen und können leicht in einer Reihe
von Ausführungen
angewendet werden, einschließlich
der Verabreichung in pharmazeutischen Zusammensetzungen, Bioassays
und diagnostischen Tests (Jayasena, 1999). Der RAM-Assay kann auch
als Raster zum Isolieren von Aptameren de novo verwendet werden.
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Quantifizieren
von wandernden Zellen
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Das
Quantifizieren von wandernden Zellen kann mittels einer großen Zahl
verfügbarer
Verfahren bewerkstelligt werden, wie zum Beispiel solcher, welche
die DNA-Menge untersuchen (zum Beispiel der CyQuant Zellenproliferationskit
(Molecular Probes)), und indem man dann das erzeugte Signal wie
zum Beispiel Fluoreszenz untersucht. Andere Verfahren schließen das
Zählen
der Zellen unter Verwendung eines Mikroskops oder das Markieren
von Zellen mit einem geeigneten nachweisbaren Markierungsstoff wie
zum Beispiel Farbstoffe (wie zum Beispiel Calcein AM (NeuroProbe)
oder die vielen Substanzen zur Kennzeichnung, die von Molecular
Probes (Eugene, OR) erhältlich
sind) oder radioaktives Markieren (zum Beispiel Iodieren der Zelloberfläche mit 135I, Markieren der Proteinsynthese mit 35S-Methionin/35S-Cystein
oder Markieren von Nukleinsäure mit 3H) ein.
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Puffer und
Zellkulturmedien
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Puffer,
die verwendet werden können,
um die verschiedenen Lösungen
zuzubereiten, beinhalten Zellkulturmedien, obwohl Serum oder andere
Wachstums- und chemotaktische Faktoren entfernt werden können, so
dass die Ergebnisse in einem Zellwanderungsassay nicht durcheinander
gebracht werden und größtenteils der
Wechselwirkung zwischen Chemokin und Chemokinrezeptor zuzuschreiben
sind. In einigen Fällen
kann ein Protein wie zum Beispiel verschiedene Albumine einschließlich Rinderserumalbumin
zugegeben werden, um die Zellen zu unterstützen. Die optimale Auswahl
der Medien hängt
vom Zelltyp ab, das zum Kultivieren der Zellen verwendete Medium
stellt üblicherweise
eine bevorzugte Auswahlmöglichkeit
dar. Beispiele geeigneter Kulturmedien schließen „Iscove's Modified Dulbecco's Medium" (IMDM), „Dulbecco's Modified Eagle's Medium" (DMEM), „Minimal Essential Medium
Eagle" (MEM), „Basal
Medium Eagle" (BME), „Click's Medium", „L-15 Medium
Leibovitz", „McCoy's 5A Medium", „Glasgow
Minimum Essential Medium" (GMEM), „NCTC 109 Medium", „Williams' Medium E", „RPMI-1640" und „Medium
199" ein. Ein Medium,
das spezifisch für
einen bestimmten Zelltyp oder eine bestimmte Zelllinie oder Zellfunktion
entwickelt wurde, zum Beispiel „Madin-Darby Bovine Kidney
Growth Medium", „Madin-Darby
Bovine Kidney Maintenance Medium",
verschiedene Hybridommedien, „Endothelial
Basal Medium", „Fibroblast
Basal Medium", „Keratinocyte
Basal Medium" und „Melanocyte
Basal" Medium sind
auch von Nutzen. Wenn gewünscht,
kann ein Medium mit reduziertem Protein oder ein proteinfreies und/oder
serumfreies Medium und/oder ein chemisch definiertes, von tierischen
Bestandteilen freies Medium verwendet werden, zum Beispiel können CHO,
Gentherapiemedium oder QBSF serumfreies Medium (Sigma Chemical Co.;
St. Louis, MO), DMEM Nährmischung
F-12 Ham, MCDB (105, 110, 131, 151, 153, 201 und 302), NCTC 135,
Ultra DOMA PF oder HL-1 (beide von Biowhittaker; Walkersville, MD) verwendet
werden.
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Wenn
erwünscht
können
die Medien weiter mit Reagenzien, die eine Azidose der Kulturen
begrenzen, ergänzt
werden, zum Beispiel mit einer Zugabe von Puffer zum Medium (wie
zum Beispiel N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-2-aminoethansulfonsäure (BES),
Bis(2-hydroxyethyl)amino-tris(hydroxymethyl)methan
(BIS-Tris), N-(2-Hydroxyethyl)piperazin- N'3-propansulfonsäure (EPPS
oder HEPPS), Glyclclycin, N-2-Hydroxyehtylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure (HEPES), 3-(N-Morpholino)propansulfonsäure (MOPS),
Piperazin-N,N'-bis(2-ethan-sulfonsäure) (PIPES),
Natriumhydrogencarbonat, 3-(N-Tris(hydroxymethyl)-methyl-amino)-2-hydroxy-propansulfonsäure) TAPSO,
(N-Tris(hydroxymethyl)methyl-2-aminoethansulfonsäure (TES), N-Tris(hydroxymethyl)methyl-glycin
(Tricine), Tris(hydroxymethyl)-aminomethan (Tris) etc.). Häufige Wechsel des
Mediums und Änderungen
der zugeführten
CO2-Konzentration (oft etwa 5 %) können auch
eingesetzt werden, um die Azidose zu beherrschen.
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Kits
-
Bestandteile
zum Ausführen
von RAM-Assay können
in Kits, Behälter,
Packungen oder Spender zusammen mit Anleitungen für die Anwendung
konfektioniert werden. Wenn sie als Kit geliefert werden, können die
verschiedenen Bestandteile der Zusammensetzung in gesonderte Behälter verpackt
und unmittelbar vor der Verwendung vermischt werden. Ein derart
getrenntes Verpacken der Bestandteile kann eine Lagerung über lange
Zeit ermöglichen,
ohne die Funktionen der Wirkstoffe einzubüßen. Zum Bespiel kann ein Kit
eine Zellwanderungsapparatur, eine Zelle, die einen Chemokin-Rezeptor
trägt,
und eine Lösung,
die eine für
die Zelle, die einen Chemokin-Rezeptor trägt, migrationshemmende Chemokinkonzentration
umfasst, enthalten. Die Lösung
kann lyophilisiert geliefert werden.
-
(a) Behälter oder
Gefäße
-
Die
in den Kits enthaltenen Reagenzien können in Behältern jeglicher Art geliefert
werden, so dass die Haltbarkeit der verschiedenen Bestandteile erhalten
bleibt und sie nicht von den Materialien des Behälters adsorbiert oder verändert werden.
Zum Beispiel können
abgedichtete Glasampullen lyophilisiertes Chemokin oder einen Puffer,
der unter einem neutralen, nicht reagierenden Gas wie zum Beispiel
Stickstoff abgefüllt
wurde, enthalten. Ampullen können
aus jedem geeigneten Material wie zum Beispiel Glas, organischen
Polymeren wie zum Beispiel Polycarbonat, Polystyren etc., keramischem
Material, Metall oder jedem anderen Material, das üblicherweise
dazu eingesetzt wird, Reagenzien zu aufzunehmen, bestehen.
-
Andere
Beispiele geeigneter Behälter
schließen
einfache Flaschen, die aus ähnlichen
Substanzen wie Ampullen gefertigt werden können, und Umhüllungen,
die aus mit Folien gefütterten
Innenseiten wie zum Beispiel Aluminium oder einer Legierung bestehen
können,
ein. Andere Behälter
schließen
Teströhrchen,
Phiolen, Kolben, Flaschen, Spritzen und Ähnliches ein. Behälter können einen
sterilen Zugangsanschluss haben wie zum Beispiel eine Flasche, die
einen Pfropfen hat, der von einer Injektionsnadel durchstochen werden
kann. Andere Behälter
können
zwei Kompartimente haben, die von einer leicht zu entfernenden Membran,
die es nach der Entfernung ermöglicht,
dass sich die Bestandteile vermischen, getrennt werden, zum Beispiel
lyophilisiertes Chemokin in einem Kompartiment und ein Puffer oder
Wasser in dem anderen. Entfernbare Membranen können Glas, Plastik, Gummi etc.
sein.
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(b) Unterweisendes Material
-
Kits
können
auch mit unterweisendem Material versehen werden. Die Anweisungen
können
auf Papier oder einem anderen Trägermaterial
gedruckt sein und/oder können
als elektronisch lesbares Medium wie zum Beispiel Floppy Disc, CD-ROM,
DVD-ROM, Zip Disc, Videoband, Tonband etc. geliefert werden. Ausführliche Anweisungen
können
nicht physikalisch mit dem Kit verbunden sein; stattdessen kann
ein Benutzer auf eine Webseite im Internet, die vom Hersteller oder
Vertriebshändler
des Kits angegeben ist, dirigiert werden, oder sie können als
elektronische Post bereitgestellt werden.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sind dazu vorgesehen, das Konzept des RAM-Assays
der vorliegenden Erfindung ohne Einschränkung zu veranschaulichen und
zu validieren. Der Rezeptor für
einen chemischen Lockstoff und die Liganden, die dazu verwendet
werden, die Erfindung zu veranschaulichen, sind Chemokinrezeptoren
und Chemokine. Es kann jedoch jeder Ligand, bei dem es sich um einen
chemischen Lockstoff handelt, für
jeden Rezeptor für
einen chemischen Lockstoff verwendet werden. Siehe Tabelle A für Beispiele.
-
Die
Beispiele 1, 2 und 4 zeigen die Wirksamkeit des RAM-Assays beim
Untersuchen von spezifischen und nicht spezifischen Antagonisten
von CXCR4, wie sie in herkömmlichen
Assays entdeckt wurden. Beispiel 3 zeigt die breite Anwendbarkeit
von Rezeptoren für
einen chemischen Lockstoff durch Untersuchen von drei Chemokinrezeptoren.
-
Beispiel 1
-
Bestimmen der hemmenden
Konzentration von SDF (CXCR4)
-
Es
wurde ein herkömmlicher
Zellwanderungsassay verwendet (Bacon et al., 1988; Penfold et al., 1999),
um eine Dosis-Wirkungs-Kurve für
aktivierte Lymphozyten, die CXCR4 auf der Zelloberfläche exprimieren,
zu erhalten. Zellen wurden durch Zentrifugation gewonnen und dann
in Zellwanderungspuffer („Hank's balanced salt solution" (HBSS)/0,1 % Rinderserumalbumin
(BSA) bei 2,5 × 106 Zellen/ml resuspendiert. Der CXCR4-Ligand,
bei dem es sich von Stroma abgeleiteten Faktor („stroma-derived factor", SDF-1) handelt,
wurde mittels fortgesetzter Verdünnung
in Zellwanderungspuffer in einer Konzentrationsreihe (0,1 nM bis
10 mM) zubereitet. Bei niedrigen Konzentrationen aktiviert SDF die
Zellwanderung von aktivierten Lymphozyten, die CXCR4 tragen.
-
Die
untere Kammer einer ChemoTx® Zellwanderungsapparatur
(5 μm Porendurchmesser,
mit Polyvinylpyrrolidon beschichtete Polycarbonat-Filter (Neuroprobe;
Gaithersburg, MD); 29 μl/Vertiefung)
wurde mit dem Liganden SDF beschickt und 20 μl der Zellsuspension wurden
in die obere Kammer eingebracht. Die Zellen wurden bei 37°C 150 Minuten
lang inkubiert. Der Assay wurde beendet, indem die Zellen unter
Verwendung eines Gummischabers aus der oberen Kammer und von der
Membranoberfläche
entfernt wurden. Die Zellen, die in die untere Kammer gewandert
waren, wurden mit dem CyQuant-Assay (Molecular Probes; Eugene, OR),
einem Fluoreszenzfarbstoffverfahren, das den Gehalt an Nukleinsäure misst,
quantifiziert.
-
Um
die zum Hemmen von Zellwanderung minimale Konzentration von SDF
zu bestimmen, wird die Chemokinkonzentration (X-Achse) gegen relative
Fluoreszenzeinheiten (RFU), die mit der Zahl der wandernden Zellen
korrelieren (Y-Achse), aufgetragen (2). Anfänglich nimmt
die Zellwanderung mit steigender Konzentration von SDF linear zu
(2, 2), bei höheren Konzentrationen (3, 2)
flacht der Grad der Wanderung jedoch erst ab und nimmt dann ab,
bis Wanderung kaum nachweisbar ist. Diese glockenförmige Kurve ist
für Zellwanderung,
die von Chemokin und Chemokinrezeptor vermittelt wird, kennzeichnend.
In diesem Experiment wurde festgestellt, dass 1 μM SDF zu einer vollständigen Hemmung
führte,
der Bereich der hemmenden Konzentration betrug 200 nM bis 1 μM.
-
Beispiel 2
-
Validierung des RAM-Assays
unter Verwendung eines viralen Polypeptidantagonisten von CXCR4
-
Im
RAM-Assay werden Antagonisten von Chemokinrezeptoren durch ihre
Fähigkeit,
Wanderung von Zellen, die mit hemmenden Chemokinkonzentrationen
inkubiert sind, zu aktivieren, identifiziert. Um den RAM-Assay zu
validieren, wurde das virale Chemokin vMIP-II als Antagonist von
CXCR4 verwendet. vMIP-II bindet mit hoher Affinität an CXCR4,
wobei es die Signalgebung des Rezeptors blockiert und Zellwanderung hemmt,
indem es mit dem üblichen
Liganden von CXCR4, SDF, konkurriert (Kledal et al., 1997). Wenn
Zellen, die CXCR4 exprimieren und durch hemmende Konzentrationen
von SDF immobilisiert sind, dazu aktiviert werden, in Gegenwart
von vMIP-II mit erhöhter
Migration zu wandern, würde
dieses Ergebnis das Prinzip des RAM-Assays bestätigen. Als Bezugspunkt und
als Kontrolle wurde ein herkömmlicher
Zellwanderungsassay durchgeführt.
Im der herkömmlichen
Ausführung
des Assays wird Zellwanderung durch vMIP-II gehemmt.
-
Zellwanderung
wurde unter Verwendung der beiden Ausführungen mit den entsprechenden
Mengen des Chemokins SDF gemessen:
- (1) ein
herkömmlicher
Assay (Kontrolle); 1 nM SDF und
- (2) ein RAM-Assay, 1 μM
SDF.
-
Aktivierte
Lymphozyten, die CXCR4 auf der Zelloberfläche exprimieren, wurden wie
in Beispiel 1 gewonnen. Für
den herkömmlichen
Assay wurde zuerst eine Konzentrationsreihe von vMIP-II mit aktivierten Lymphozyten
gemischt und die Lösung
wurde dann in die obere Kammer einer ChemoTx® Zellwanderungsapparatur
(5 μm Porendurchmesser,
mit Polyvinylpyrrolidon beschichtete Polycarbonat-Filter (Neuroprobe);
20 μl/Vertiefung)
eingebracht; 29 μl
einer 1 nM Lösung
von SDF wurde in die untere Kammer eingebracht. Für den RAM-Assay
wurden die Zellen wie für
den herkömmlichen
Assay zubereitet, mit der Ausnahme, dass die Konzentration von SDF
in der unteren Kammer 1 μM
betrug. Die Zellen wurden bei 37°C
150 Minuten lang inkubiert. Der Assay wurde beendet, indem die Zellen
unter Verwendung eines Gummischabers aus der oberen Kammer und von
der Membranoberfläche
entfernt wurden. Die Zellen, die in die untere Kammer gewandert waren,
wurden mit dem CyQuant-Assay (Molecular Probes) quantifiziert.
-
Im
herkömmlichen
Assay (5A) wurde die Zellwanderung
bei 11 nM vMIP-II teilweise gehemmt; die Zellwanderung wurde mit
steigender Konzentration von vMIP-II (bis zu 100 nM) weiter gehemmt,
was bestätigte,
dass vMIP-II ein Antagonist von CXCR4 ist. In der Ausführung des
RAM-Assays (5B) wurde in Abwesenheit
von vMIP-II geringe Wanderung beobachtet. Die Wanderung wurde jedoch
in Gegenwart von vMIP-II bei 11 nM aktiviert, was die Abnahme der
Wanderung, die im herkömmlichen
Assay (5A) beobachtet wurde, spiegelte.
Eine gesteigerte Konzentration von vMIP-II korrelierte mit einer
vermehrten Zellwanderung, wobei die maximale Wanderung bei 100 nM
beobachtet wurde.
-
Beispiel 3
-
Validierung des RAM-Assavs
unter Verwendung bekannter Antagonisten von kleiner Molekülgröße von CXCR3,
CXCR4 und CCR1
-
RAM-Assays
wurden wie in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
vorher identifizierte Antagonisten von kleiner Molekülgröße anstelle
von vMIP-II wie auch zusätzlich
Zelltypen wie in Tabelle 2 beschrieben verwendet wurden. Tabelle
2 Variablen der Experimente
-
Im
RAM-Assay, wobei aktivierte Lymphozyten in Gegenwart steigendender
Konzentrationen von RAMAG-1 und in Gegenwart des CXCR3-Liganden
I-TAQ bei 250 nM inkubiert waren, wurde die Zellwanderung bei weniger
als 1 μM
aktiviert (6A); mit steigender Konzentration
von RAMAG-1 nahm die Zellwanderung zu, wobei sie ein Maximum bei
(–6,5
bis –5)
von RAMAG-1 erreichte.
-
Bei
einer Konzentration des CXCR4-Liganden SDF-1 von 100 nM unter Verwendung
von CXCR4 exprimierenden MOLT-4 Zellen aktivierte RAMAG-2 die Zellwanderung
bei 5 μM
(5, B). Wie es bei RAMAG-1 beobachtet wurde, wurde
eine weitere Aktivierung der Wanderung gesehen, wenn die Konzentration
von RAMAG-2 auf 10 μM
anstieg.
-
Auch
der Antagonist von CCR1, RAMAG-3, ergab ähnliche Ergebnisse. In einem
RAM-Assay unter Verwendung
von CCR1 exprimierenden THP-1 Zellen aktivierte RAMAG-3 die Zellwanderung
bei 100 nM; als die Konzentration von RAMAG-3 anstieg, erhöhte sich
auch das Wanderungssignal (5, C).
-
Beispiel 4
-
Validierung des RAM-Assays
unter Verwendung bekannter kleiner Moleküle, welche die Zellwanderung
bei CXCR4 tragenden Zellen in herkömmlichen Assavs unspezifisch
hemmen
-
Dieses
Experiment zeigt schlüssig
die Fähigkeit
von RAM-Assays, unspezifische und spezifische Antagonisten von Chemokinrezeptoren
zu unterscheiden. Es wurden ein herkömmlicher Assay und RAM-Assays wie
in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt, aber mit den folgenden
Kandidaten für
Antagonisten:
- (1) Kontrolle (kein Kandidat
für einen
Antagonisten)
- (2) positive Kontrolle (vMIP-II; ein bekannter Antagonist von
CXCR4)
- (3) bekannte, unspezifische Hemmstoffe der Zellwanderung:
Verbindung
# 1
Verbindung # 2
Verbindung # 3
-
Wie
in 7A gezeigt wanderten Kontrollzellen,
aber diejenigen, die mit vMIP-II und den Verbindungen # 1, # 2 und
# 3 inkubiert waren, zeigten eine verminderte Zellwanderung. Wenn
die gleichen Kandidaten für
Antagonisten einem RAM-Assay unterzogen wurden, (7B),
wanderten die Kontrollzellen nicht, wie erwartet, während Zellen,
die mit vMIP-II behandelt waren, wanderten (ebenso erwartet). Die
Verbindungen # 1, # 2 und # 3, bekannte Verbindungen, welche die
Zellwanderung in herkömmlichen
Assays unspezifisch hemmen, versagten jedoch dabei, im RAM-Assay
die Zellwanderung zu aktivieren.
-
Aus
den Ergebnissen, die in den Beispielen 2–4 dargestellt werden, unterscheidet
der RAM-Assay zwischen unspezifischen und spezifischen Antagonisten
von Rezeptoren für
einen chemischen Lockstoff, wie zum Beispiel von Chemokinrezeptoren.
-
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