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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur radioaktiven
Dekontamination einer Oberfläche,
insbesondere einer metallischen Oberfläche, die sich im Innern eines
Hohlkörpers
befindet.
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Bei
den Kernreaktoren benutzt man Kreisläufe oder Baukomponenten, die
in Kontakt mit Radioelementen kommen, die zum Beispiel während des Reaktorbetriebs
durch eine Wärmetauscherflüssigkeit
transportiert werden.
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Die
druckwassergekühlten
Kernreaktoren umfassen zum Beispiel einen Primärkreislauf, in dem das Druckkühlwasser
des Reaktors zirkuliert, das die Kühlung des Brennstoffs des Reaktorkerns
gewährleistet
und das sukzessive mit den Brennelementen des Kerns im Innern des
Reaktorbehälter
und mit Wärmetauschrohren
des Dampfgenerators in Kontakt kommt. Bei der Zirkulation im Primärkreislauf wird
das Druckkühlwasser
mit radioaktiven Elementen belastet, die sich anschließend wenigstens
in bestimmten Teilen des Primärkreislaufs
absetzen.
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Insbesondere
setzen sich Substanzen wie Metalloxide, die Radioelemente einschließen, auf
der Innenoberfläche
von Primärleitungen,
die die Primärbauelemente
des Reaktors miteinander verbinden, und auf Innenwandoberflächen oder
Bauelementen des Behälters
oder der Dampfgeneratoren des Kernreaktors ab.
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Wenn
es notwendig ist, auf einer kontaminierten Oberfläche des
Primärkreislaufs
bei einem Bauelement einen Einsatz durchzuführen, um zum Beispiel eine
Kontrolle, eine Reparatur oder einen Austausch des Bauelements durchzuführen, muss das
mit dem Einsatz beauftragte Personal gegen ionisierende Strahlungen
geschützt
werden, die von kontaminierten Oberflächen stammen. Man muss dann
teure biologische Schutzeinrichtungen vorsehen, deren Installation
lange dauern kann. Die Arbeiten, die in Zonen durchgeführt werden,
die Strahlungen ausgesetzt sind, erfordern das beim Einsatzpersonal
das Tragen von Spezialkleidung oder die Benutzung von ferngesteuerten
automatischen Vorrichtungen.
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Auf
jeden Fall sind Kosten und Dauer der Einsätze erheblich.
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Im
Falle von Einsätzen
bei kontaminierten Bauelementen oder Leitungen, bei Demontage oder Abtragung
von Bauelementen, oder sogar bei Wartungsarbeiten mit regelmäßigen Zeitintervallen,
um abgelagerte radioaktive Substanzen zu beseitigen, ist vorgeschlagen
worden, Dekontaminationsmethoden anzuwenden, bei denen kontaminierte Oberflächen mit
einer chemischen Angriffslösung
in Kontakt gebracht werden, zum Beispiel einer Salpetersäurelösung, die
Kaliumpermanganat enthält,
wie beschrieben in FR-2.600.203.
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Im
Allgemeinen sind die durch Radioelemente enthaltende Substanzen
kontaminierten Oberflächen
Innenoberflächen
von Bauelementen, die die Form von Hohlkörpern haben, wie zum Beispiel
der Reaktorbehälter
oder die Wasser- bzw. Primärkammer
eines Dampfgenerators, oder Rohrleitungen, wie zum Beispiel die
Primärleitungen
mit großem
Durchmesser, oder auch Oberflächen
von Bauelementen, die sich im Innern eines Hohlkörpers wie zum Beispiel eines
Behälters
oder eines Pumpengehäuses befinden.
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Die
chemische Angriffslösung
wird dann in den Hohlkörper
eingefüllt
und so während
einer ausreichend langen Zeit mit den Substanzen auf der kontaminierten
Fläche
in Kontakt gebracht, oder auch in Zirkulation versetzt, im Kontakt
mit diesen Substanzen, bis sich diese Substanzen im gelösten Zustand in
der Angriffslösung
befinden, die entweder am Ende der Behandlung entleert und beseitigt
wird oder im Innern des Hohlkörpers
erneuert wird, zum Beispiel indem man sie nach Regeneration recycelt.
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Diese
Operationen erfordern generell bei einer ausreichend kompletten
und effizienten Dekontaminierung viel Zeit.
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In
bestimmten Fällen
wird die Dekontamination von Elementen des Primärkreislaufs, die demontiert
oder herausgeschnitten werden, wie etwa Rohrleitungsstücke oder
-krümmer
oder auch Teile von Primärpumpen
zur Aufrechterhaltung der Zirkulation des Kühlwassers, zum Beispiel ein
Pumpenrad, im Innern eines Reinigungsbehälters durchgeführt, in den
das zu dekontaminierende Bauelement und eine chemische Angriffslösung hineingegeben
werden, die zur Kontamination während
einer ausreichend langen Zeit mit dem Bauelement Kontakt hat, und dann
entleert oder in Zirkulation versetzt wird, mit eventuell einem
Recycling und einer Regeneration der chemischen Lösung.
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Im
Falle des Austauschs eines oder mehrerer Dampfgeneratoren eines
Druckwasserreaktors ist es notwendig, die Primäranschlussrohrleitungen des Dampfgenerators
zu durchtrennen und dann die Stutzen der Austauschgeneratoren mit
den durchschnittenen und bearbeiteten Rohrleitungen zu verschweißen.
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Vor
diesen Operationen ist es notwendig, die Innenoberflächen von
bestimmten Rohrleitungen sorgfältig
zu dekontaminieren, die generell nur von einem Ende her zugänglich sind.
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Solche
Austauschoperationen, die den Einsatz vieler Mittel und die Ausführung zahlreicher
sukzessiver Aufgaben nach einem genauen Plan erfordern, sind besonders
dann zufriedenstellend, wenn die Stillstandszeit des Kernreaktors
so kurz wie möglich
ist.
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Daher
ist es sehr wünschenswert,
die Ausführungszeit
der verschiedenen Aufgaben und insbesondere der Dekontamination
zu verkürzen.
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Generell
ist es für
jede Anwendung vorteilhaft, über
schnelle und effiziente Verfahren zu verfügen, um Oberflächen oder
Bauelemente im Innern von Hohlkörpern
zu dekontaminieren, zum Beispiel Rohrleitungen, Behälter, Wasser-
bzw. Primärkammern
von Kernreaktoren oder Reinigungsbehälter, indem man Mittel einsetzt,
die praktisch sind und in Kernkraftwerken üblicherweise zur Verfügung stehen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht folglich darin, eine Dekontaminationsverfahren
einer insbesondere metallischen Oberfläche vorzuschlagen, die sich
im Innern eines Hohlkörpers
befindet und auf der wenigstens eine Substanz fixiert ist, die wenigstens ein
Radioelement enthält,
indem man die auf der Oberfläche
fixierte radioaktive Substanz im Innern eines Hohlkörpers mit
einer chemischen Angriffslösung in
Kontakt bringt, was ermöglicht,
die Dekontamination mit einfachen Mitteln schnell und wirkungsvoll durchzuführen, die
praktisch sind und die in einem Kernkraftwerk zur Verfügung stehen.
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Zu
diesem Zweck geht man vor wie beschrieben in dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Dekontaminationsvorrichtung gemäß Anspruch
8 zur Anwendung des Verfahrens der Erfindung.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung folgt eine beispielartige Beschreibung mehrerer Realisierungsarten
eines Verfahrens und einer Vorrichtung nach der Erfindung, benutzt
zur Dekontamination der Rohrleitungen oder Bauelemente eines Primärkreislaufs
eines Druckwasserreaktors, die sich auf die beigefügten Zeichnungen
bezieht.
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Die 1 ist
eine schematische Ansicht einer Reinigungsanlage, die eine Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht.
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Die 2 ist
eine Axialschnittansicht eines Krümmers eines Primärkreislaufs
des Kernreaktors, dargestellt während
einer Dekontaminationsoperation durch das Verfahren der Erfindung
und entsprechend einer ersten Realisierungsvariante.
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Die 3 ist
eine Axialschnittansicht eines Krümmers eines Primärkreislaufs,
dargestellt während
einer Dekontaminationsoperation durch das Verfahren der Erfindung
und entsprechend einer zweiten Realisierungsvariante.
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Die 4 ist
ein schematischer, teilweise geschnittener Aufriss einer Anlage
zur Dekontamination eines Rads einer Primärkreislaufpumpe durch das erfindungsgemäße Verfahren.
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In
der 1 ist ein Hohlkörper 1 dargestellt, in
dessen Innern man wenigstens eine Oberfläche dekontaminiert, die zum
Beispiel die Innenoberfläche des
Hohlkörpers
selbst sein kann. Der Hohlkörper 1 kann
zum Beispiel ein Teilstück
einer Rohrleitung oder ein Behältnis
sein, zum Beispiel ein Behälter, dessen
Innenoberfläche
vor einer Intervention bzw. einem Einsatz dekontaminiert werden
muss.
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Die
im Innern des Hohlkörpers 1 zu
dekontaminierende Oberfläche
kann auch die Oberfläche
eines schwer zu demontierbaren oder nichtdemontierbaren Bauelements
sein, das man im Innern des Hohlkörpers 1 gelassen hat.
Der Hohlkörper 1 umfasst
ein geschlossenes Ende und ein offenes Ende, auf dem eine Verschlussplatte 2 angebracht
ist, die auf dem offenen des Hohlkörpers 1 dicht befestigt werden
kann. Im Innern des Hohlkörpers
ist zum Beispiel in einer axialen Richtung des Hohlkörpers ein Spritzrohr 3 angeordnet,
mit einer Vielzahl von Düsen,
die auf die zu reinigende Oberfläche
gerichtet sind, zum Beispiel die Innenoberfläche des Hohlkörpers 1.
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Das
Spritzrohr 3 wird durch eine Rohrleitung 4, die
mit dem Druckstutzen einer Hochdruckpumpe 5 verbunden ist,
mit einem Reinigungs- und Dekontaminations-Druckfluid versorgt,
das die Rohrleitung 4 in Richtung des Pfeils 6 durchfließt.
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Der
Saugstutzen der Hochdruckpumpe 5 ist durch eine Leitung 7 mit
einem Speichertank 8 verbunden, der das Dekontaminationsfluid
enthält.
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Der
Speichertank 8 ist an seiner Unterseite mit der Leitung 7 verbunden
und an seiner Oberseite mit einer Leitung 9, die den Speichertank 8 mit
dem Druckstutzen einer Beschleunigungspumpe 10 verbindet,
deren Saugstutzen durch eine Verbindungsleitung 11 mit
dem Innenvolumen des Hohlkörpers 1 verbunden
ist, an einer unteren Stelle des Hohlkörpers 1. Die Pumpe 10,
die zum Beispiel eine Membranpumpe sein kann, ermöglicht,
das Dekontaminationsfluid im unteren Teil des Hohlkörpers 1 zurückzugewinnen
und in den Speichertank 8 zu befördern, um sein Recycling und
seine Wiederverwendung für die
Dekontamination des Hohlkörpers
mit Hilfe der Hochdruckpumpe 5 zu ermöglichen.
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Im
Innern des Speichertanks 8 kann man auch die Regeneration
des Dekontaminationsfluids realisieren, das im Allgemeinen eine
chemische Angriffslösung
ist.
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Im
ihrem oberen Teil enthält
die Verschlusseinrichtung 2 einen Stutzen, auf dessen Höhe bzw. bei
dem ein Manometer wie etwa ein Wassersäulenmanometer 13 durch
eine Leitung mit dem Innenvolumen des Hohlkörpers 1 verbunden
ist. Das Manometer 13 ermöglicht, den Innendruck des
Hohlkörpers 1 zu
messen und einer Steuereinrichtung 10a der Beschleunigungspumpe 10 ein
Drucksignal zu liefern, um die Fördermenge
der Beschleunigungspumpe 10 gemäß derjenigen der Hochdruckpumpe 5 zu
regeln.
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Die
Beschleunigungspumpe, die zum Beispiel eine Membranpumpe ist, kann
im Trockenbetrieb arbeiten, ohne Schaden zu nehmen, so dass man
die Fördermenge
der Beschleunigungspumpe nach Belieben an die der Hochdruckspritzpumpe 5 anpassen
kann.
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Die
Hochdruckspritzpumpe 5 liefert dem Spritzrohr ein Fluid
mit einem höheren
Druck als dem Umgebungsdruck und zum Beispiel enthalten zwischen
2 und 400 bar, so dass das Spritzrohr 3, das Düsen 15 umfasst,
Druckstrahlen 14 erzeugt, von denen jeder auf eine Zone
der zu reinigenden Oberfläche
im Innern des Hohlkörpers 1 gerichtet
ist.
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Das
Dekontaminationsfluid ist ein chemisches Reagens, das flüssig, gasförmig oder
geliert sein kann.
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Die
chemischen Reagenzien können
Säuren sein,
basisch oder neutral, oxidierend oder reduzierend, und sie können bei
Umgebungstemperatur oder einer höheren
Temperatur als der Umgebungstemperatur verwendet werden. Die Reagenzien
können
im Innern des Speichertanks 8 dosiert und regeneriert werden;
der Tank 8 kann Heizeinrichtungen enthalten, zum Beispiel
Widerstandsheizungen, um das Dekontaminationsfluid auf eine Temperatur über der
Umgebungstemperatur zu bringen, um das Fluid reaktionsfähiger zu
machen.
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Wenn
das Dekontaminationsfluid durch eine flüssige chemische Lösung gebildet
wird, entleert man die Flüssigkeit
an einem tiefen Punkt des Hohlkörpers 1,
entweder mittels einer Beschleunigungspumpe, wie der in der 1 dargestellten
Pumpe 10, oder – da
bzw. wenn der Rückgewinnungstank
sich unter dem Niveau des Hohlkörpers 1 befindet – mit Hilfe
der Schwerkraft.
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Wenn
das Dekontaminationsfluid durch Reagenzien in gelierter Form gebildet
wird, wird das reaktive Gel in dem Hohlkörper durch die Düsen 15 des Spritzrohrs 3 zerstäubt in Form
von Strahlen 14; dann erfolgt eine Spülung der dekontaminierten Oberfläche durch
Zerstäubung
von – im
Allgemeinen – Wasser
und anschließend
eine Entleerung der Spülflüssigkeit
durch Pumpen.
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Die
Zerstäubung
der Reagenzien und Spülungsprodukten
in Form von Druckstrahlen ermöglicht,
kontaminierende Substrate, die Radioelemente enthalten, von der
zu reinigenden Oberfläche
zu lösen – durch
die mechanische Wirkung des Strahls und die ätzende chemische Wirkung des
Reagenzmittels.
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Entsprechend
des Typs des verwendeten Reagenzmittels kann man dank der Hochdruckpumpe 5 je
nach Bedarf mit Einspeisungsdrücken
in das Spritzrohr arbeiten, die innerhalb des Intervalls der oben
angegebenen Drücke
liegen.
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Um
eine Dekontaminationsoperation zu starten, realisiert man im Innern
des Speichertanks 8 die Vorbereitung einer chemischen Lösung, deren
Konzentration an Reagenzmittel man anpasst. Die Lösung wird
homogenisiert und eventuell auf eine gewünschte Temperatur gebracht,
um die beste Reaktionsfähigkeit
beim Kontakt mit der zu dekontaminierenden Oberfläche zu erhalten.
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Während der
Dekontamination kann die recycelte Lösung im Innern des Tanks 8 regeneriert werden.
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Die
Verbindung zwischen dem Speichertank 8 und dem Hohlkörper 1,
in dem man die Dekontamination durchführt, kann aus biegsamen oder
steifen Rohrleitungen bestehen, oder aus biegsamen oder steifen
Leitungsabschnitten bestehen.
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Das
Zerstäubungsrohr
bzw. die Zerstäubungseinrichtung 3 kann
durch ein geformtes hohles Element gebildet werden, dessen Querschnitt
eine beliebige Form aufweist (zum Beispiel rund, quadratisch oder
hexagonal). Die Form der Zerstäubungseinrichtung 3 ist
angepasst an die Geometrie der im Innern des Hohlkörpers zu
dekontaminierenden Oberfläche.
Die Zerstäubungseinrichtung
ist aus einem Material mit einer guten Festigkeit gegenüber den
zur Dekontamination verwendeten Reagenzien und dem Spritzdruck.
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Die
Zerstäubungsdüsen 15 der
Zerstäubungseinrichtung 3 können so
vorgesehen werden, dass die Strahlen 14 die zu dekontaminierende
Oberfläche
total abdecken, wobei die aus den Düsen 15 stammenden
Strahlen 14 sich überlappen
können, was
die Effizienz der Dekontamination keinesfalls verringert.
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Mit
Bezug auf die 2 und 3 werden nun
zwei spezielle Reinigungsfälle
der Innenoberfläche
eines Hohlkörpers
beschrieben, der durch einen Primärkreislaufkrümmer gebildet
wird.
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Die
sich entsprechenden Elemente in der 1 und in
den 2 und 3 tragen dieselben Bezugszeichen.
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Im
Falle der Realisierungsart nach einer ersten Variante, dargestellt
in der 2, ist der Hohlkörper 1, gebildet durch
einen herausgeschnittenen und an seinen Enden bearbeiteten Primärkreislaufkrümmer, an
einem ersten Ende durch eine Verschlusseinrichtung 2 verschlossen,
die in ihrem zentralen Teil von einer Öffnung durchquert wird, in
die ein Stutzen 16 montiert ist, für den Anschluss der Spritzeinrichtung 3 an
die Versorgungsleitung 4 der Spritzeinrichtung 3 mit
Druck-Dekontaminationsflüssigkeit.
Die rohrförmige
Spritzeinrichtung 3 ist mit ihrem Fluideintrittsende durch
einen Anschluss 3' mit
einem Endstück
des Stutzens 16 verbunden, im Innern des Hohlkörpers 1.
Der Endteil des den Hohlkörper 1 bildenden
Primärkreislaufkrümmers, der
zu dem durch die Verschlusseinrichtung 2 verschlossenen
Ende entgegengesetzt ist, ist durch eine der Verschlusseinrichtung 2 entsprechende
Verschlusseinrichtung 2' verschlossen,
die keine zentrale Öffnung
für einen Stutzen
aufweist.
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Die
Verschlusseinrichtungen 2 und 2' sind jeweils auf einer maschinell
bearbeiteten Endfläche des
Krümmers 1 angeordnet
und mit mechanischen Mittel festgespannt, zum Beispiel des Typs
Schraube und Schraubenmutter, mit Einfügung einer Dichtung 17 zwischen
der Verschlusseinrichtung 2 und dem ersten Ende des Krümmers 1.
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Ein
zweiter Stutzen 18 durchquert die Verschlusseinrichtung 2 in
eine Zone, die sich im unteren Teil des Hohlkörpers 1 befindet.
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Wenn
das Spritzrohr 3 mit Druckfluid versorgt wird, bilden die
Düsen 15 Strahlen 14,
von denen jeder einen Teil der Innenoberfläche des Krümmers 1 abdeckt.
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Das
Spritzrohr 3 kann eine Krümmung analog der Krümmung des
Krümmers 1 aufweisen,
so dass die Achse der Rampe zusammenfällt mit zusammenfällt mit
der Krümmungsachse
des Krümmers 1.
Die Düsen 15 sind
entsprechend der Länge des
Spritzrohrs 3 angeordnet und so ausgerichtet, dass die
Strahlen 14 die Gesamtheit der Innenoberfläche des
Krümmers 1 abdecken
können,
wobei benachbarte Strahlen außerdem Überlappungsbereiche
bilden können.
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Die
Druckstrahlen, die auf die Innenoberfläche des Hohlkörpers 1 treffen,
lösen durch
mechanische und ätzende
chemische Wirkung radioaktive Substanzen ab, das heißt auf der
Innenoberfläche des
Krümmers 1 abgelagerte
Substanzen, die wenigstens ein Radioelement umfassen.
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Ein
Teil der Ablagerungen von radioaktiven Substanzen kann ebenfalls
in dem Angriffsreagens aufgelöst
werden.
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Das
die losgerissenen Partikel und die gelösten Substanzen enthaltende
Angriffsreagenz sammelt sich in dem unteren Teil des Hohlkörpers 1,
um durch den Stutzen 18 und die eventuell eine Beschleunigungspumpe
umfassende Entleerungsleitung 11 entleert zu werden.
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Im
Falle der zweiten Realisierungsvariante der Reinigung eines Primärkreislaufkrümmers 1,
bei der der Krümmer
nur durch eine maschinell bearbeitete Eingangsöffnung zugänglich ist, wird die Verschlusseinrichtung 2 auf
der Eingangsöffnung
befestigt und das mit dem Stutzen 16 verbundene Spritzrohr 3 durchquert
die Verschlusseinrichtung 2 in ihrem zentralen Teil. Das
entsprechend der Achse des Krümmers 1 gebogene
Spritzrohr 3 umfasst ein Außenrohr 3a, in dem
die Spritzdüsen 15 befestigt
sind, und ein zum Rohr 3a koaxiales Innenrohr 3b (3).
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Das
Außenrohr 3a kommuniziert
mit einem offenen ersten Ende mit einem durch den Stutzen 16 und
die Leitung 4 gespeisten Dekontaminationsfluidsammler,
und trägt
an ihrem geschlossenen Ende eine Verschlussvorrichtung 19 des
zweiten Endes des Krümmers 1.
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Die
Verschlussvorrichtung 19 umfasst einen aufblasbaren Stopfen 20,
der von außerhalb
des Krümmers 1 durch
eine Leitung 21 mit Druckgas versorgt wird, die längs des
Spritzrohrs 3 verläuft.
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Das
Innenrohr 3b des Spritzrohrs 3 umfasst einen ersten
Endteil, der auf Höhe
der Verschlusseinrichtung 2 mit einer Entleerungsleitung
verbunden ist, und ein zweites, offenes Ende, das an die obere Oberfläche der
Verschlussvorrichtung 19 angrenzt, das eine steife Trageinrichtung
des aufblasbaren Stopfens 20 umfasst.
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Um
das Spritzrohr 3 im Innern eines durch ein offenes erstes
Ende zugänglichen
Primärkreislaufkrümmers anzubringen,
führt man
die Verschlussvorrichtung 19 mit dem Stopfen 20 im nicht-aufgeblasenen
Zustand ein, den man aufbläst, wenn
die Verschlussvorrichtung positioniert ist. Man führt dann
das Spritzrohr ins Innere des Krümmers ein,
bis die Verschlusseinrichtung 2 sich auf dem ersten Ende
des Krümmers 1 abstützt.
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Man
befestigt die Verschlusseinrichtung mit mechanischen Mitteln auf
dem ersten Ende des Krümmers 1 und
bläst den
aufblasbaren Stopfen 20 auf bis er das zweite Ende des
Krümmers 1 dicht
verschließt.
Dann erfolgt die Reinigung der Innenoberfläche des Krümmers zwischen dem durch die
Verschlusseinrichtung 2 und dem aufblasbaren Stopfen 20 durch
das Spritzrohr.
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Das
Dekontaminationsfluid, das in den ringförmigen peripheren Raum zwischen
den Rohren 3a und 3b des Spritzrohrs 3 eingespeist
wird, wird in Form von Druckstrahlen 14 so auf die Innenoberfläche des
Krümmers 1 gespritzt,
so dass sie diese ganz abdecken. Das Dekontaminationsfluid, das
Partikel von radioaktiven Substanzen enthält, die von der Innenoberfläche des
Krümmers 1 weggerissen
wurden, oder gelöste
Substanzen, wird durch das Rohr 3b zurückgewonnen, das mit einer Saugvorrichtung wie
etwa einer Pumpe verbunden ist.
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Die
in den 2 und 3 dargestellten Vorrichtungen
können
sowohl zur Dekontamination von Krümmern als auch, wie oben beschrieben,
von geradlinigen Rohrstücken
von Primärkreisläufen benutzt
werden.
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In
der 4 ist eine Dekontaminationsanlage dargestellt,
die dazu dient, den hydraulischen Teil einer Primärkreislaufpumpe
einer demontierbaren Einheit 22 zu dekontaminieren, gebildet
durch das Pumpenrad 22a, einer Antriebswelle des Pumpenrads
und einer die Dichtungen aufnehmenden Wärmebarriere.
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Das
Pumpenrad 22a und die Hülle
der Wärmebarriere,
die während
des Reaktorbetriebs mit dem Primärkreislaufwasser
des Reaktors Kontakt hat, können
mit radioaktiven Substanzen wie zum Beispiel Oxiden überzogen
sein, die sich während des
Reaktorbetriebs auf dem Pumpenrad und einem Teil des Trägers ablagern.
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Die
Pumpenhydraulik muss einer Revision unterzogen werden und für diesen
Eingriff muss man sie nach einer bestimmten Betriebszeit in dem
Primärkreislauf
des Reaktors dekontaminieren. Diese Dekontamination gemäß dem Verfahren
der Erfindung kann nicht im Innern des Pumpengehäuses stattfinden, da es nicht
möglich
ist, ein oder mehrere Zerstäubungsrohre
in das Pumpengehäuse
einzuführen.
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In
der 4 ist die Anlage dargestellt, die ermöglicht,
die Hydraulik bzw. den hydraulischen Teil der Pumpe zu dekontaminieren;
analoge Elemente der Vorrichtung der 4 in Bezug
auf die Vorrichtung der 1 bis 3 tragen
dieselben Bezugszeichen.
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Die
Anlage umfasst insbesondere einen Hohlkörper 1, gebildet durch
einen Behälter,
in dem ein System aus Spritzrohren 3 angeordnet ist, dessen
Düsen 15 auf
den zentralen Teil des Reinigungsbehälters 1 ausgerichtet
ist, in dem sich die Pumpenwelle befindet.
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Der
Behälter 1 umfasst
einen oberen Rand, auf dem die Wärmebarriere 22 ruht,
so dass der zu reinigende Pumpenteil, das Pumpenrad 22a und
die Hülle
der thermischen Barriere, den Düsen
des Spritzrohrs ausgesetzt sind.
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Man
kann ein System aus Spritzrohren 3 mit einer Vielzahl von
Spritzrohren 3 verwenden, die in paralleler Anordnung rund
um das Pumpenrad und die Wärmebarrierehülle herum
verteilt sein können.
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Man
kann auch nur ein oder zwei Spritzrohre 3 benutzen und
das Pumpenrad und die Wärmebarriere
während
der Reinigung um die Pumpenradachse rotieren lassen.
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Die
Dekontaminationsanlage umfasst einen Dekontaminationsmitteltank 8,
eine Hochdruckpumpe 5, um das Dekontaminationsfluid des
Tanks 8 in die Spitzrohre 3 zu pressen, und eine
Beschleunigungspumpe 10, die durch eine Leitung 11 mit
einem unteren Entleerungsteil des Behälters 1 und durch eine
Leitung 9 mit dem Tank verbunden ist.
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Die
Anlage funktioniert in der gleichen Weise wie die vorhergehend beschriebenen
Anlagen.
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Das
Dekontaminations-Druckfluid wird von der Hochdruckpumpe in die Spritzrohre 3 gepresst, wie
dargestellt durch den Pfeil 6, so dass die aus den Düsen 15 austretenden
Strahlen 14 die gesamte Außenoberfläche des Pumpenrads 22 und
der Wärmebarriere
bespritzen. Die Druckstrahlen erzeugen – durch mechanische Wirkung – die Ablösung von
radioaktiven Partikeln und die Auflösung von radioaktiven Substanzen
durch chemische Auflösung.
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Das
im unteren Teil des Reinigungsbehälters 1 durch die
Leitung 11 zurückgewonnene
Dekontaminationsfluid enthält
Partikel von radioaktiven Substanzen und bestimmte radioaktive Sorten
in gelöster Form
in den Dekontaminationsmittel-Fluids.
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Das
im unteren Teil des Reinigungsbehälters 1 zurückgewonnene
Dekontaminationsfluid kann gefiltert werden, bevor es in den Tank 8 zurückgeleitet wird.
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Die
Spritzrohre 3 des Spritzrohrsystems sind so angeordnet,
dass alle Teile der Außenoberfläche des
Pumpenrads und der Wärmebarrierehülle bespritzt
werden.
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Selbstverständlich kann
eine Anlage wie die in der 4 dargestellte
angepasst werden an die Dekontamination von verschiedenen Typen
von Primärkreislaufkomponenten
von Kernreaktoren.
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Man
kann entweder die Spritzrohre austauschen, um sie an die Form des
zu dekontaminierenden Bauteils anzupassen, oder den Reinigungsbehälter 1 insgesamt
austauschen.
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Die
hauptsächlichen
Vorteile des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind
die folgenden:
- – Die Verbesserung der Dekontaminationseffizienz
aufgrund der Kombination der mechanischen und chemischen Effekte.
Die chemischen Reagenzmittel ermöglichen,
die Schichten aus radioaktiven Substanzen, zum Beispiel die Oxidschichten,
zu schwächen,
indem wesentliche Elemente dieser Schichten aufgelöst werden.
Der mechanische Effekt der Druckstrahlen ermöglicht, die durch den chemischen
Angriff geschwächten Schichten
loszulösen.
Derart macht man benachbarte bzw. darunterliegende Oxidschichten
zugänglich
für die
chemische Angriffslösung.
- – Die
permanente Erneuerung der chemischen Dekontaminationslösung ermöglicht,
die Dekontaminationseffizienz zu verbessern. Die Dekontaminationseffizienz
ist nämlich
mit der Dicke der Diffusionsschicht der Angriffslösung und
folglich mit der Geschwindigkeit des Fluids verknüpft.
- – Man
reduziert das Volumen der verwendeten Lösungen und folglich der bei
der Reinigung erzeugten Abwässer.
Das notwendige Angriffslösungsvolumen
ist das, das genügt,
um die Hochdruckpumpe ohne Einlaufabriss oder Kavitation zu betreiben.
Dieses Volumen ist generell sehr viel kleiner als das Volumen, das
zur kompletten Auffüllung
des Hohlkörpers,
in dem sich die zu dekontaminierende Oberfläche befindet, nötig ist.
- – Die
Außenseite
eines auf seiner Innenoberfläche
zu dekontaminierenden Hohlkörpers
bleibt aufgrund des Fehlens eines Kontakts zwischen den chemischen
Dekontaminationslösungen
und der Außenoberfläche des
Hohlkörpers
vollkommen frei von Radioelementen, die von der zu dekontaminierenden
Oberfläche
stammen.
- – Die
Handhabung und die Positionierung der Werkzeuge sind einfacher und
mit
- kleineren Hebezeugen möglich.
- – Der
Umbau einer Dekontaminationsanlage des klassischen Typs mit einem
dazu dienenden Kreis, chemische Reaktionsflüssigkeit in Zirkulation zu
versetzen, ist durch unbedeutende Änderungen möglich. Im Allgemeinen genügt es, eine Hochdruckpumpe,
um die Zerstäubung
der chemischen Reaktionsflüssigkeit
sicherzustellen, und eventuell eine Beschleunigungspumpe zu installieren,
um das Fluid aus einem Hohlkörper
zu entleeren, in dem man die Dekontamination durchgeführt hat.
- – Es
besteht keine Gefahr des Überlaufens
von Lösungen,
da der Hohlkörper
dicht verschlossen werden kann.
- – Das
mit der Dekontamination beauftragte Personal ist nur geringen Dosisraten
ausgesetzt, aufgrund der Schnelligkeit der Montage der zur Dekontamination
notwendigen Werkzeuge.
- – Die
Dichtheit der Verschlusseinrichtung, die auf dem Hohlkörper angebracht
werden kann, kann von einfacher Ausführung sein.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Realisierungsarten
beschränkt.
In bestimmten Fällen
kann man teleskopische Spritzrohre verwenden, die ermöglichen,
Teile der zu dekontaminierenden Oberfläche zu erreichen, die von der Öffnung des
Hohlkörpers
weit entfernt sind, oder Spritzrohre, die an ihrem Ende mit einem
Rotationskopf ausgerüstet
sind, oder Vorrichtungen, die Arme und Düsen umfassen, die aufgrund
der Reaktions- bzw. Rückstoßkräfte des
durch die Düsen
ausgestoßenen Druckfluids
rotieren.
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Es
ist möglich,
abnehmbare Spritzrohre vorzusehen – für die Dekontamination von Bauteilen
mit unterschiedlichen Formen.
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Falls
der Hohlkörper
nicht rotationssymmetrisch ist, kann man mehrere in eine selbe Verschlusseinrichtung
montierte Spritzrohre vorsehen, um die Zerstäubung von Strahlen auf Oberflächen von
komplexer Geometrie der zu dekontaminierenden Bauteile zu ermöglichen.
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Generell
ist die Erfindung auf zahlreichen Teilgebieten der Nuklearindustrie
anwendbar.