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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Verbinden dichter Körper aus
feuerfestem Metall wie aus Wolfram oder Molybdän mit kohlenstoffhaltigen Körpern und
insbesondere die Anwendung eines Reaktionslötverfahrens bei hoher Temperatur
zum Verbinden dichter Körper
aus Wolfram oder Molybdän
oder aus Legierungen davon mit kohlenstoffhaltigen Unterlagen bzw.
Trägern,
wie mit Graphit- oder Kohlenstoff-Kohlenstoff-Kompositen. In ganz
besonderer Weise betrifft die Erfindung das Reaktions(hart)löten von
Röntgenstrahlen
erzeugenden Anoden, die in erster Linie entweder aus Molybdän oder Wolfram hergestellt
sind, an Graphit-Träger
oder eine Kohlenstoffmatrix und an Kohlefaser-verstärkte Kompositträger zur
Erzeugung von Bauteilen, die sich zum Einsatz bei hoher Temperatur
in einer Vakuumumgebung eignen, worin sich Temperatur-Kreisläufe abspielen
und sich gemeinsame Tendenzen zu unerwünschten chemischen Reaktionen,
z.B. einer Kohlenstoff-Diffusion aus dem Träger unter Bildung von wesentlichen
Anteilen an Metallcarbid, ergeben würden.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
gibt verschiedene Anwendungen, bei denen es erwünscht ist, feuerfeste Körper aus
Wolfram oder Molybdän
an einem kohlenstoffhaltigen Substrat so zu befestigen, dass eine
wirkungsvolle Verbindung geschaffen wird, die über verlängerte Zeiträume in einer
Umgebung hoher Temperatur, d.h. oberhalb 1000°C und in bestimmten Fällen oberhalb
1500 oder sogar 2000°C,
hinreichend gut bestehen bleibt. Eine derartige Anwendung solcher
Strukturen liegt auf dem Gebiet rotierender Röntgenstrahl-Anoden, und
US 3,579,022 betrifft die
Erzeugung einer Drehanode für
eine Röntgenstrahlröhre, worin
eine Wolfram-Rhenium-Legierung an eine Graphit-Unterlage gebunden wird, wobei zuerst
eine dünne
Schicht aus Rhenium mit einer Dicke von einigen μm abgeschieden wird. In
US 3,649,355 wird eine Graphit-Unterlage
für eine
Dreh-Röntgenstrahl-Anode
zuerst mit Wolfram in einem Plasma besprüht, um einen Überzug aus
im Wesentlichen reinem Wolfram oder einer Legierung davon mit Rhenium,
Osmium oder dgl. zu erzeugen. Danach wird eine Außenschicht
aus Wolfram vorzugsweise aus der Gas-Phase mit CVD oder dgl. abgeschieden.
In
US 3,689,795 wird
eine Unterlage aus Molybdän
oder einer Molybdän-Legierung mit
einer Dicke von ca. 6 mm angewandt, und es wird eine Brennpunktspur
aus reinem Wolfram oder einer Wolfram-Rhenium-Legierung mit chemischer
Dampfabscheidung (CVD) oder einem ähnlichen Verfahren aufgebracht.
Zur Verbesserung der Bruchbeständigkeit
einer derartigen Molybdän-Unterlage
wird vorgeschlagen, die Unterlage unter Anwendung einer metallurgischen
Pulver-Technik aus einer Mischung aus Metallpulvern zu bilden, und
zwar so, dass die Unterlage 50 bis 500 ppm Bor enthält.
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US 4,132,917 zeigt einen
Graphit-Körper, der
ein Metallband aufweist, das darauf für eine Brennpunktspur gelötet ist.
Dargestellt und erläutert ist
im Patent die Anwendung einer Schicht aus Molybdän oder einer Molybdän-Legierung, die am
Graphit-Körper
anliegt, sowie aus einer Schicht aus einer Wolfram-Rhenium-Legierung,
die darüber
angeordnet ist. In einer Ausführungsform
wird ein dünner Überzug aus
Titancarbid auf das Graphit durch CVD aufgebracht, bevor ein Metallring
der gewünschten Form
mit einer Ti- oder Zr-Folie oder -Pulverpaste aufgelötet wird,
wobei der Ring mit einem pulvermetallurgischen Verfahren gebildet
sein kann.
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In
US 4,516,255 ist die Verwendung
einer Dreh-Röntgenstrahl-Anode
aus einer Molybdän-Legierung,
die etwas Kohlenstoff enthält,
wie aus TZM, offenbart, welche mit einem Brennpunktsweg aus Wolfram
oder einer Wolfram-Legierung
versehen ist. Unter Anwendung von Plasma-Sprühen oder dgl. wird ein Oxidüberzug,
wie aus Titanoxid, auf dem TZM-Körper
gebildet, vorzugsweise nachdem eine Zwischenschicht aus Molybdän (Mo) oder
Wolfram (W) mit einer Dicke von 10 bis 200 μm durch Plasma-Sprühen oder
dgl. aufgebracht worden ist.
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In
US 4,990,402 ist die technische
Lehre zum Verbinden eines Metall-Teils
mit einer Faser-verstärkten
pyrolytischen Graphit-Struktur oder dgl. wie für eine Struktur enthalten,
worin die Fasern unregelmäßig verteilt
sind. Zum Anlöten
einer Molybdän-Legierungskomponente,
wie aus TZM, wird ein Lötmittel
verwendet, das aus 70% Silber, 27% Kupfer und ca. 3% Titan zusammengesetzt
ist.
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Obwohl
sich solche und ähnliche
Verbindungsverfahren als vernünftig
und wirkungsvoll für bestimmte
Anwendungen erwiesen haben, ist weiterhin nach verbesserten Verfahren
zur Bindung dichter feuerfester Metallkörper, wie solcher aus Wolfram, Molybdän und deren
Legierungen, an kohlenstoffhaltige Träger durch Schaffung von Bindungen
gesucht worden, die eine ausgezeichnete Hochtemperaturstabilität über einen
langen Zeitraum sogar bei relativ wesentlichen Unterschieden der
Wärmeausdehnungskoeffizienten,
die eigentlich Spannungen an einer solchen Verbindungsstelle erzeugen
würden,
zeigen und ergeben, wobei gleichzeitig eine Diffusion von Kohlenstoff
aus einem solchen Träger
in den dichten feuerfesten Metallkörper unterbunden wird. Außerdem sollte,
bei Verbindung einer Röntgenstrahl-Anode
an einen Träger,
die Wärmeleitfähigkeit durch
die Verbindungsstelle hindurch vorzugsweise gleichwertig sein, so
dass kein Hitzefluss-Schock erzeugt wird, der die Hitze abschrecken
würde,
die aus einem freien Fluss weg von der Anode erzeugt wird, und die
Wärmekapazität des Trägers und
sein Abstrahlvermögen
sollten ebenfalls gleichwertig sein, um die auf ihn übertragene
Wärme gleichmäßig zu verteilen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Durch
die Erfindung wird ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Verbinden
von Körpern
aus feuerfestem Metall in elementarer Form mit kohlenstoffhaltigen
Trägern
angegeben und zur Verfügung gestellt,
und zwar so, dass eine Bindung erzeugt wird, die befähigt ist,
Temperaturen von mindestens so hoch wie 1300°C und vorzugsweise von mindestens
1500 bis 1600°C über deutlich
lange Zeiträume und
sogar noch höheren
Temperaturen über
kürzere Zeiträume Stand
zu halten, und die, vielleicht noch wichtiger, fähig ist, häufigen Kreisläufen zwischen viel
niedrigeren Temperaturen, z.B. nahe Raumtemperatur, und solch hohen
Temperaturen Stand zu halten. Mit weiteren zu bestimmten bevorzugten
Verfahren alternativen Verfahren werden Bindungen erzeugt, die die
Befähigung
aufweisen, bei einer Temperatur von ca. 2000°C oder darüber eingesetzt zu werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden ein Reaktivmetall, vorzugsweise in der Form einer Folie,
und eine Pulver-Mischung, enthaltend ein Borid des feuerfesten Metalls,
das verbunden wird, ein Carbid des Reaktivmetalls und vorzugsweise
zusätzliches
elementares Metall, z.B. eines aus der Folie und/oder dem Metallkörper, zwischen
komplementären
Oberflächen
der Körper
eingebracht, die verbunden werden. Dieses Bauteil wird dann auf
eine Reaktionslöttemperatur
erhitzt (wie dies nachfolgend noch spezifischer definiert wird).
Zum Verbinden dichter Wolframkörper,
z.B. derjenigen aus Einkristall-Wolfram oder dgl., kann eine alkoholische
Aufschlämmung
von Partikeln aus Wolframborid plus einem Carbid eines Reaktivmetalls,
z.B. aus Hafnium (Hf)- und/oder Zirkon (Zr)-Carbid, auf den kohlenstoffhaltigen
Träger
aufgebracht werden, wobei die Aufschlämmung auch einige dieser Metalle
in elementarer Form einschließen
kann. Wird ein Körper aus
Mo oder einer Mo-Legierung verbunden, wird W-Borid durch Mo-Borid ersetzt. Reaktivmetall
in Form einer Paste oder vorzugsweise einer Folie wird in Gegenüberstellung
mit der W- oder Mo-Oberfläche angeordnet,
die verbunden wird. Die Aufschlämmung enthält vorzugsweise
Pulver aus dem Reaktivmetall der Folie (und auch das Metall des
Carbids, sollte dieses ein anderes sein), und sie enthält vorzugsweise
auch W- oder Mo-Pulver (abhängig
vom zu verbindenden Körper).
Mit dem Verfahren wird eine feste und starke Verbindungsstelle geringer
Dicke mit guter Wärmeleitfähigkeit
erzeugt, was besonders wertvoll zur Herstellung einer Röntgenstrahl-Anode
ist. Die kohlenstoffhaltigen Substrate können z.B. Körper aus dichtem Graphit oder
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposite sein, worin jedes Bündel aus
Kohlenstofffasern oder Kohlenstofffilamenten aus Webstoff in einer
Richtung quer zur Oberfläche
des verbundenen dichten feuerfesten Körpers ausgerichtet ist und verläuft, wobei
die Komposite auch Fasern enthalten können, die parallel zur Oberfläche ausgerichtet
sind.
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In
einer besondern Ausführungsform
wird durch die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Röntgenstrahlröhren-Zielanode
angegeben und zur Verfügung
gestellt, wobei das Verfahren die Bereitstellung eines dichten Körpers aus
Wolfram (W)- oder Molybdän
(Mo)-Metall, die sich dazu eignen, als Zielanode zur Erzeugung von
Röntgenstrahlen
zu dienen, die Bereitstellung eines kohlenstoffhaltigen Trägerkörpers mit
der Befähigung,
hohen Temperaturen unter Vakuumbedingungen Stand zu halten, welcher
eine Oberfläche
komplementär
zu einer Oberfläche
des genannten dichten Körpers
aufweist, das Überziehen
der genannten komplementären
Oberfläche
des genannten Trägerkörpers mit
einer Materialschicht aus einer Mischung aus teilchenförmigem Hf- oder
Zr-Carbid und aus teilchenförmigem
Wolfram- oder Molybdänborid
sowie das Verbinden des genannten dichten Körpers mit dem genannten kohlenstoffhaltigen
Anodenträger
durch Einfügen
einer Schicht aus elementarem Hafnium (Hf) oder Zirkon (Zr) zwischen
den genannten komplementären
Oberflächen
des genannten Trägerkörpers und
dem genannten dichten Körper,
die Anordnung in Gegenüberstellung
der genannten komplementären
Oberflächen
des genannten dichten Körpers
und des genannten Trägers
und schließlich
das Erhitzen auf eine Reaktionslöttemperatur
unter Vakuum oder einer inerten Atmosphäre umfasst, so dass der genannte
dichte Körper
danach fest und stark am kohlenstoffhaltigen Träger haftet. Das entstandene
Produkt ergibt einen guten Wärmefluss
aus dem Anodenkörper
in den Träger
bei den entsprechenden Betriebstemperaturen.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform wird
durch die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden eines dichten Wolfram
(W)- oder Molybdän (Mo)-Körpers mit einem kohlenstoffhaltigen
Träger angegeben
und zur Verfügung
gestellt, wobei das Verfahren die Bereitstellung eines dichten W-
oder Mo-Metallkörpers,
welcher eine Oberfläche
aufweist, die zur Verbindung mit einem weiteren Körper vorgesehen
ist, die Bereitstellung eines kohlenstoffhaltigen Trägerkörpers mit
der Befähigung,
hohen Temperaturen in der Abwesenheit von Luft Stand zu halten,
welcher Träger
eine Oberfläche
aufweist, die komplementär
zur genannten bezeichneten Oberfläche des genannten dichten Körpers vorliegt,
das Überziehen der
genannten komplementären
Oberfläche
des genannten Trägerkörpers mit
einer Materialschicht aus einer Schicht aus Partikeln eines feuerfesten
Metallborids und eines Metallcarbids, die Bereitstellung einer Reaktivmetallschicht
und die Anordnung in Gegenüberstellung
der genannten zwei komplementären
Oberflächen
mit der genannten Schicht dazwischen sowie das Verbinden des genannten
dichten Körpers
mit dem genannten kohlenstoffhaltigen Trägerkörper durch Erhitzen auf eine
Reaktionslöttemperatur
umfasst, so dass der genannte feuerfeste Metallkörper danach fest und stark
am genannten kohlenstoffhaltigen Träger haftet, wobei sich eine Zwischenbarriere/sperre
zwischen den genannten zwei Körpern
bildet, wodurch eine Diffusion von Kohlenstoff aus dem genannten
Trägerkörper in
den genannten feuerfesten Metallkörper verringert bzw. unterbunden
wird.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform wird durch die Erfindung
ein Verfahren zum Verbinden eines dichten feuerfesten Metallkörpers aus
Wolfram (W) oder Molybdän
(Mo) an einen kohlenstoffhaltigen Träger angegeben und zur Verfügung gestellt,
wobei das Verfahren die Bereitstellung eines dichten feuerfesten
Metallkörpers
aus W oder Mo, welcher eine Oberfläche zur Verbindung mit einem
weiteren Körper
aufweist, die Bereitstellung eines kohlenstoffhaltigen Trägers mit
der Befähigung, hohen
Temperaturen in der Abwesenheit von Luft Stand zu halten, welcher
eine zur genannten Oberfläche
des genannten dichten Körpers
komplementäre Oberfläche aufweist,
das Überziehen
der genannten komplementären
Oberfläche
des genannten Trägers mit
einer Materialschicht aus einer Mischung aus Partikeln eines Borids
des feuerfesten Metalls des Körpers
und eines Reaktiv- oder Feuerfest-Metallcarbids, das Anordnen der
zwei komplementären
Oberflächen
in Gegenüberstellung
sowie das Verbinden des genannten feuerfesten Metallkörpers mit
dem genannten kohlenstoffhaltigen Träger durch Erhitzen auf eine
Reaktionslöttemperatur
von mindestens ca. 2200°C
umfasst, so dass der genannte feuerfeste Metallkörper danach fest und stark
am kohlenstoffhaltigen Träger
haftet und eine Zwischenbarriere dazwischen gebildet wird, die die
Diffusion von Kohlenstoff aus dem genannten Träger in den genannten feuerfesten Metallkörper sowohl
bei der genannten Stufe zum Verbinden als auch beim späteren Einsatz des
genannten Körpers
in einer Umgebung hoher Temperatur verringert.
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In
schließlich
noch einer weiteren Ausführungsform
wird durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verbinden
eines dichten Molybdän (Mo)-Körpers an
einen kohlenstoffhaltigen Träger
angegeben und zur Verfügung
gestellt, wobei das Verfahren die Bereitstellung eines dichten Mo-Körpers, der
eine Oberfläche
zur Verbindung mit dem weiteren Körper aufweist, die Bereitstellung
eines kohlenstoffhaltigen Trägerkörpers mit
der Befähigung,
mindestens so hohen Temperaturen wie ca. 1900°C in der Abwesenheit von Luft
Stand zu halten, wobei der Träger
eine zur genannten Oberfläche
des genannten dichten Mo-Körpers
komplementäre
Oberfläche
aufweist, die Bereitstellung einer Hf- oder Zr-Metallfolie zur angrenzenden
Anordnung an der genannten bezeichneten Oberfläche, das Überziehen der genannten komplementären Oberfläche des
genannten Trägerkörpers mit
einer Materialschicht aus einer Mischung aus Teilchen von Mo-Borid,
Hf- und/oder Zr-Carbid, elementarem Mo und aus elementarem Hf und/oder
Zr, das Anordnen der genannten zwei komplementären Oberflächen mit der genannte Folie
dazwischen in Gegenüberstellung
sowie das Verbinden des genannten dichten Körpers mit dem genannten kohlenstoffhaltigen
Trägerkörper durch
Erhitzen auf eine Temperatur bei oder nahe der eutektischen Temperatur
für eine
Lösung,
die Mo, MoB und Hf und/oder Zr umfasst, und durch Halten der genannten
Temperatur eine Zeit lang umfasst, die für Mo und Hf und/oder Zr hinreicht,
um Carbide durch Reaktionen der Oberfläche des genannten kohlenstoffhaltigen
Trägers
zu bilden, so dass der genannte feuerfeste Metallkörper danach
fest und stark am genannten kohlenstoffhaltigen Träger haftet,
wobei eine Zwischenbarriere, die sich zwischen den genannten zwei
Körpern
gebildet hat, die Diffusion von Kohlenstoff aus dem genannten Trägerkörper in
den genannten feuerfesten Metallkörper verringert.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Dargelegt
in 1 ist ein Verfahren zum Verbinden eines dichten
feuerfesten Metallkörpers
mit einem kohlenstoffhaltigen Träger
unter Ausgestaltung verschiedener Merkmale der Erfindung.
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Dargelegt
in 2 ist ein alternatives Verfahren zum Verbinden
eines dichten feuerfesten Metallkörpers mit einem kohlenstoffhaltigen
Träger
unter Ausgestaltung verschiedener Merkmale der Erfindung.
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Dargelegt
in 3 ist ein weiteres alternatives Verfahren zum
Verbinden eines dichten feuerfesten Metallkörpers mit einem kohlenstoffhaltigen
Träger
unter Ausgestaltung verschiedener Merkmale der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Es
ist herausgefunden worden, dass das generelle Ziel zum Verbinden
eines dichten feuerfesten Metallkörpers aus Wolfram oder Molybdän mit einem kohlenstoffhaltigen
Substrat, das einen relativ niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizient (coefficient
of thermal expansion = CTE) aufweist, einschließlich von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Kompositen,
in sehr wirkungsvoller Weise durch Anwendung eines Reaktionslötverfahrens
in der Gegenwart eines feuerfesten Metallborids und eines Reaktivmetallcarbids
zu bewerkstelligen ist. Mit "dichtem
Körper
aus Wolfram oder Molybdän" ist für die Zwecke
der vorliegenden Anmeldung ein Körper
gemeint, der eine Dichte von mindestens 80% seiner theoretischen
Maximaldichte (vorzugsweise von mindestens ca. 90% und noch bevorzugter
von mindestens ca. 95%) aufweist, wobei der Körper elementares Wolfram, elementares
Molybdän
oder eine Legierung dieser beiden mit mindestens ca. 90% Wolfram
oder 90% Molybdän
enthält.
Mit Reaktivmetall ist ein Metall gemeint, das einen Schmelzpunkt
von ca. 1600°C
oder darüber
aufweist und ein Carbid bildet, das ein Eutektikum mit entweder
Mo oder W bei einer Temperatur unterhalb von dessen Schmelzpunkt
und unterhalb des jeweiligen Schmelzpunkts von Mo oder W bildet;
Elemente der Gruppen IVb und Vb des Periodensystems sind bevorzugt,
wobei die Elemente der Gruppe IVb noch bevorzugter und Hf und Zr
am meisten bevorzugt sind.
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Eine
der Schwierigkeiten zur Schaffung einer starken und stabilen Bindung
zwischen einem kohlenstoffhaltigen Substrat und einem dichten Körper aus
feuerfestem Metall wie aus Wolfram oder Molybdän, wobei die Bindung stark
und stabil über
wesentliche Zeiträume
bei hohen Temperaturen, d.h. von mindestens ca. 1300, vorzugsweise
von mindestens ca. 1600 und vorstellbar von ca. 2000°C, erhalten bleibt,
besteht in der Bewältigung
der Spannungsbelastungen, die notwendiger Weise aus den wesentlichen
Unterschieden bei den linearen CTEs resultieren. Dabei ist es wichtig,
in der Lage zu sein, eine Bindung zu erzeugen und zu schaffen, die
eine Struktur aufweist, die den Spannungen und Belastungen Stand
hält, die
notwendiger Weise während
wesentlichen Temperaturverläufen
zwischen Umgebungs- und Betriebstemperaturen wegen der CTE-Unterschiede
auftreten. Beispielsweise beträgt
der CTE von Wolfram bei Raumtemperatur ca. 4,5 × 10–6/°C, und der
CTE von Molybdän
beträgt
ca. 5,43 × 10–6/°C, und wenn
ein wesentlicher Unterschied zwischen dem CTE des dichten feuerfesten
Metallkörpers
und demjenigen des kohlenstoffhaltigen Substrats besteht (beispielsweise
kann ein Faser-Kompositsubstrat einen CTE von ca. 1 × 106/°C
in der Orientationsrichtung der Fasern aufweisen, wogegen dichte
Graphit-Substrate Werte aufweisen, die von ca. 3 bis 9 × 10–6/°C schwanken
können),
besteht eine ausgeprägte
Möglichkeit
zur Entwicklung hoher Spannungen an und nahe der Grenzfläche der
Bindung während
der Temperaturverläufe.
Selbstverständlich sind
solche Verläufe
zu erwarten, weil eine hohe Betriebstemperatur für derartige Strukturen ganz
allgemein vorauszusetzen ist, wie z.B. für Fälle, bei denen die Struktur
als rotierende Röntgenstrahl-Anode dient,
weil derzeitige Röntgenstrahlröhren-Anoden so hohe Temperaturen
erreichen, dass deren Betrieb und Einsatz sogar häufig unterbrochen
werden muss, um sie abkühlen
zu lassen.
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Verschiedene
kohlenstoffhaltige Träger
werden in Betracht gezogen, einschließlich Graphit, pyrolytischer
Graphit, Faser-verstärkter
pyrolytischer Graphit und Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposite. Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposite,
in denen die Kohlenstofffasern in eine Kohlenstoffmatrix eingebettet
sind, sind in breitem Umfang in den letzten Jahren verfügbar gemacht
worden und können
mit sehr guten strukturellen Eigenschaften erzeugt werden; demzufolge
sind sie zu einem bevorzugten Material zur Verwendung in Hochtemperatur-Strukturanwendungen
geworden, einschließlich
der Verwendung als Trägerunterlage
für eine
Dreh-Röntgenstrahl-Anode.
Ein derartiger Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposit weist im Allgemeinen
eine Dichte von mindestens ca. 1,7 g/cm3 und
ein Abstrahlvermögen
im Bereich von ca. 0,85 bis 0,99 auf, um dadurch eine angemessene Wärmeverteilung
zu ermöglichen.
Solche Komposite können
aus Schichten mit verschiedenen Orientationen von Kohlenstofffaseranordnungen
oder Graphit-Tüchern
hergestellt sein, und oft sind sie aus gewebtem Kohlenstoff-Stoff
oder aus Bündeln
oder Heden von Kohlefaserfilamenten hergestellt, die in geeigneter
Weise im Allgemeinen parallel in sich abwechselnden Schichten angeordnet
sind, obwohl Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposite mit einem dreidimensionalen
Kohlenstoffgerüst
verwendet werden und bevorzugt sein können. Werden solche Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposite
für das
Grundmaterial einer Unterlage für
den dichten feuerfesten Metallkörper
verwendet, verläuft
die Orientation vorzugsweise so, dass die Anordnung einiger der
Faserbündel
oder der gewebten Blätter
quer, vorzugsweise senkrecht, zur gegenüber angeordneten Oberfläche des feuerfesten
Metallkörpers
verläuft,
der verbunden wird. Die Kohlenstofffasern oder -filamente, die in
solchen Kompositen vorliegen, weisen eine höhere Zugspannungsstärke in der
Axialrichtung auf, und weil sie vorzugsweise quer zur Oberfläche des
Verbunds angeordnet vorliegen, wird die Verbundstelle fester und
stärker.
Liegt ein dreidimensionales Kohlenstofffasergerüst vor, gibt es immer einige
Kohlenstofffasern, die quer zu jeder Oberfläche orientiert sind.
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In
herkömmlichen
kohlenstoffhaltigen Trägern
für Röntgenstrahlröhren- Anoden wird Graphit benutzt,
der eine Dichte von mindestens ca. 75% der theoretischen Dichte
aufweist. Graphit weist eine Anzahl unterschiedlicher kristalliner
Formen auf, und die bevorzugten Graphit-Formen zur Verwendung als Dreh-Anodenunterlage
sind diejenigen, die einen relativ hohen CTE aufweisen, der sich
demjenigen des metallischen Körpers
angleicht. Obwohl Isotropie nicht als Kriterium von größerer Wichtigkeit
angesehen wird, sind bevorzugte Graphite diejenigen, die als isotrop,
im Gegensatz zu anisotrop, kategorisiert würden. Solche Graphite sind
ohne Weiteres im Handel erhältlich,
wie von Toyo Tanso und Poco Graphite Co.. Ein bevorzugter Graphit
ist Toyo Tanso grade IG-610U.
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Während in
vielen früheren
Versuchen zur Erzeugung von Verbundstellen, wie belegt in einigen der
oben genannten Patente, Schichten aus Wolfram oder dgl. eingesetzt
und angewandt wurden, die aus einer Dampf-Atmosphäre, wie mit CVD, abgeschieden
worden waren, um als Brennpunktsweg für eine Drehanode zur Röntgenstrahlerzeugung
zu dienen, wird davon ausgegangen, dass die Haltbarkeit einer solchen
Anordnung inhärent
als Ergebnis der hierin vorher erwähnten Spannungsbelastungen
eingeschränkt
und begrenzt ist, d.h., dies würde
als Ergebnis des Unterschieds bei den CTEs erzeugt werden und auftreten,
wodurch die Gebrauchslebensdauer einer solchen Struktur eingeschränkt wird.
Eine weitere Einschränkung
der Gebrauchslebensdauer resultiert aus der Wirkung, die eine extrem
hohe Temperatur an der Verbundstelle auf das dünne Metall und den angrenzenden
Kohlenstoffkörper
ausüben würde. Es
ist seither herausgefunden worden, dass durch Anwendung eines vorab
hergestellten dichten Körpers
aus Wolfram, z.B. aus Einkristall-Wolfram, oder aus Molybdän, zur Stützung einer
Wolfram-Brennpunktsspur,
Strukturen, die eine hohe Temperaturstabilität und Haltbarkeit aufweisen,
geschaffen werden können.
Obwohl elementares Wolfram oder elementares Molybdän verwendet
werden können,
wird eine Legierung aus entweder TZM (99% Mo, 0,5% Ti, 0,07% Zr
und 0,05% C, bezogen auf das Gewicht) oder aus TZC (mit einer etwas
größeren Menge
an Kohlenstoff) oft eher als Mo verwendet, weil diese eine größere Stärke und
Festigkeit aufweisen und im Handel ohne Weiteres verfügbar sind.
Desgleichen könnten
Legierungen von W, z.B. mit einer kleinen Menge Re, ebenfalls verwendet werden.
Allerdings kann für
eine rotierende Röntgenstrahl-Anode
ein Einkristall-Material eher als ein polykristallines Material
bevorzugt sein.
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Zusätzlich zur
Erzeugung einer starken Bindung, die den Spannungsbelastungen Stand
hält, die bei
Vorgängen
und Abläufen
unter hoher Temperatur auftreten und zu erwarten sind, hat es sich
ebenfalls als lohnend erwiesen, dass die Verbundstelle eine dünne, aber
wirkungsvolle Barriere gegen eine Diffusion von Kohlenstoff durch
und aus der Trägerunterlage
zum Anodenkörper
ergeben und darstellen sollte. Tatsächlich sollte die Verbundstelle
vorzugsweise so konstruiert und aufgebaut sein, dass die Diffusion oder
Migration von Kohlenstoff aus dem Trägerkörper verzögert wird andernfalls kann
eine Carbid-Zone nicht nur innerhalb der Region der anfänglichen
Verbundstelle selbst, sondern auch über eine ausgedehnte Region
hinaus gebildet werden, die bis in die Oberflächenbereiche der Anode eindringt.
Ein solcher Diffusionswiderstand kann besonders wertvoll auf dem
Gebiet von Röntgenstrahl-Anoden
sein, bei denen Langlebigkeit und andauerndes hohes Wärmeleitvermögen während des
Betriebs in einer Umgebung hoher Temperatur wichtig sind, weil die
Wärmeleitfähigkeit
eines solchen Metallcarbids wesentlich niedriger als diejenige der
zu verbindenden Körper
ist. Außerdem
ist eine ziemlich dicke Carbid-Zone anfälliger, Brüche als Ergebnis von Wärmekreisläufen wegen
inhärenter
Unterschiede der CTEs zu ergeben.
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Es
wird festgestellt, dass eine solche wirkungsvolle Sperre gegen die
Erzeugung einer relativ dicken Schicht aus Metallcarbid als Teil
einer starken Verbundstelle durch überziehen der Oberfläche des kohlenstoffhaltigen
Substrats, wo die Verbindung stattfindet, mit einer Mischung bewerkstelligt
wird, die ein teilchenförmig
Borid des zu verbindenden feuerfesten Metallkörpers und ein teilchenförmiges Reaktivmetallcarbid,
vorzugsweise Hf- oder Zr-Carbid, enthält. Soll beispielsweise ein
dichter Körper
aus Wolfram mit dem kohlenstoffhaltigen Träger verbunden werden, kann
eine anfängliche
Vorstufenschicht in der Form einer Mischung aus teilchenförmigem Wolframborid
und Hafniumcarbid auf die entsprechende Oberfläche des Komposits aufgebracht
werden. Eine derartige Aufbringung kann in jeder geeigneten Weise
erfolgen, und danach führt
die Reaktionslötung
zur Schaffung einer relativ dünnen,
starken und festen Verbundstelle mit guter Gesamt-Wärmeleitfähigkeit.
Ist ein dichter Mo- Körper mit
dem teilchenförmigen
Träger
zu verbinden, kann eine teilchenförmige Mischung entweder aus
Hf- oder Zr-Carbid und aus Mo-Borid verwendet werden, die vorzugsweise
einen größeren Anteil
des Metallcarbids und einen kleineren Anteil des Metallborids umfasst.
Wird stattdessen z.B. ein dichter Wolframkörper am kohlenstoffhaltigen
Träger
angebracht, würde Wolframpulver
in Kombination entweder mit Hafnium- oder Zirkonpulver vorzugsweise
als geringerer Teil der teilchenförmigen Mischung verwendet werden,
die beim Reaktionslöten
zur Anwendung gelangt.
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Die
Partikel in solchen Mischungen können eine
Größe bis zu
ca. 50 μm
erreichen; allerdings werden vorzugsweise Partikel mit einer Durchschnittsgröße im Bereich
von ca. 5 bis ca. 25 μm
und noch bevorzugter Partikel mit einer Durchschnittsgröße von ca.
5 bis etwa 15 μm
verwendet. Oft ist das Metallcarbid in einer Menge von mindestens
dem ca. 2- bis 3-Fachen
und bevorzugter von dem ca. 2,5- bis 3,5-Fachen des Gewichts des
Metallborids vorhanden. Solche Mischungen aus teilchenförmigem Metallcarbid
und teilchenförmigem
feuerfesten Metallborid können
mit einem Alkohol und mit einem Binder, wie einem Cellulosederivat,
aufgeschlämmt
werden, um ein anhaftendes, Pasten-artiges Material zu erzeugen,
das bequem als viskose Flüssigkeit
auf die betreffende Oberfläche
zuerst gepinselt werden kann.
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Die
Mischung, mit der das kohlenstoffhaltige Substrat überzogen
wird, schließt
vorzugsweise auch geringere Mengen der elementaren Metalle ein, die
in den Carbid- und Borid-Bestandteilen vorhanden sind; beispielsweise
können
das Molybdän-
oder Wolframpulver und das Hafnium- oder Zirkonpulver z.B. in Einzelmengen
gleich ca. 10 bis 20 Gew.-% der gesamten teilchenförmigen Mischung
vorliegen. Die Partikelgröße der elementaren
Metalle kann ungefähr
die gleiche wie die oben dargelegte sein, oder sie kann geringfügig kleiner
sein. Als allgemeine Regel werden solche Pulver des elementaren
Metalls vorzugsweise jeweils in einer Menge ungefähr gleich oder
innerhalb ca. 25 Gew.-% des Borids angewandt. Außerdem sollte die Menge des
Mo- oder W-Pulvers annähernd
gleich der Menge von Hf oder Zr sein. Alles in Allem werden das
Mo- oder W-Pulver vorzugsweise nicht mit einem Gewichtsprozentsatz
eingesetzt, der um mehr als ca. 20% größer oder kleiner als derjenige
für das
Hf oder Zr ist, und vorzugsweise besteht bei den Gewichtsprozenten
keine größere Differenz
als eine von ca. 10%. Die Pulver werden am meisten bevorzugt in
ungefähr
gleichen Mengen angewandt.
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Alles
in Allem besteht die teilchenförmige
Mischung vorzugsweise im Wesentlichen aus ca. 14 bis ca. 20 Gew.-%
feuerfestem Metallborid, ca. 45 bis 56 Gew.-% Reaktivmetallcarbid
und aus ca. 13 bis ca. 19% der jeweiligen Hf- und Mo-Pulver. Bevorzugter enthält die Mischung
ca. 15 bis ca. 19% MoB oder WB und ca. 46 bis ca. 55% Hafnium- oder
Zirkoncarbid, wobei die Restmenge vorzugsweise im Wesentlichen aus
gleichen Mengen aus elementarem Hafnium und Molybdän besteht.
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Sobald
die Oberfläche
mit einer derartigen Aufschlämmung überzogen
worden ist, kann sie auf eine Temperatur erhitzt werden, die hinreicht,
die Borid- und Carbidpartikel, wie dargelegt in 2,
unter Vakuumbedingungen oder in einer Inertatmosphäre zu sintern,
die im Wesentlichen frei von O2, N2, H2, CO, CO2 und von SOx ist
(außer
Spurenmengen, wie sie in handelsüblichen
Gasen hoher Reinheit vorhanden sein können), welche alle als möglicherweise schädlich zur
Bewerkstelligung einer starken Bindung mit lang andauernder Stabilität anzusehen
sind. Die Zeit und Temperatur der Reaktionssinterstufe werden gemäß dem allgemeinen
Fachwissen der Fachleute eingestellt, abhängig von den besonderen Verbindungen,
die vorhanden sind. Schließt
beispielsweise die aufgeschlämmte
Schicht Molybdänborid
und Hafniumcarbid ein, könnte
die Reaktionssinterstufe bei einer Temperatur von ca. 1850 bis ca. 1950°C ca. 20
bis 30 min lang durchgeführt
werden, nachdem das überzogene
Substrat angemessen langsam auf diese Temperatur angehoben wurde. Als
Ergebnis, stellt sich eine Interdiffusion der Metalle und eine Reaktion
zwischen dem kohlenstoffhaltigen Substrat und einem oder mehreren
der Metalle und dem boridhaltigen Material in der Aufschlämmung ein.
Es tritt lediglich ein teilweises Schmelzen ein, und diese Phase
benetzt die Kohlenstoffoberfläche und
tritt mit ihr in Wechselwirkung, um eine sehr dünne, anhaftende Schicht aus
Hafnium- und Molybdäncarbid
zu erzeugen; durch diese Schicht wird in wirkungsvoller Weise die
Diffusion von Kohlenstoff in den Restbereich der Lötregion
während
der anschließenden
Reaktionslötstufe
und beim anschließenden Einsatz
verringert. Obwohl eine solche Vor-Sinterung wirkungsvoll ist, mag
sie unnötig
sein, da alternativ herausgefunden worden ist, dass ein solches
Verbinden eines dichten feuerfesten Metallkörpers mit einem kohlenstoffhaltigen
Träger
auch in wirkungsvoller Weise unter Anwendung einer Einzelerhitzungsstufe
(1) durchgeführt
werden kann, wie dies nachfolgend nach der kurzen Beschreibung des
in 2 dargelegten zweistufigen Verfahrens noch beschrieben
wird.
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Obwohl
die Verwendung eines Borids des gleichen feuerfesten Metalls wie
des dichten Körpers,
der verbunden wird, bevorzugt ist, gibt es weitere Optionen. Wird
beispielsweise ein Mo-Körper verbunden,
können
ein oder mehrere weitere kompatible feuerfeste oder Reaktivmetallboride,
wie Wolfram-, Vanadin- und/oder Zirkonborid, entweder zusammen mit
oder unter Ausschluss von Mo-Borid verwendet werden. Das Wolframborid
kann WB, W2B oder W2B5 sein, allerdings wird vorzugsweise W2B verwendet, besonders wenn ein W-Körper gebunden wird.
Ebenso kann das Molybdänborid
MoB2, MoB, Mo3B4 oder Mo3B5 sein; vorzugsweise wird allerdings MoB
verwendet. Eine relativ dünne,
aber kontinuierliche Schicht einer solchen teilchenförmigen Materialaufschlämmung wird
vorzugsweise so aufgebracht, dass die Enddicke des Verbunds ca.
0,18 mm (0,007 in) oder weniger, vorzugsweise nicht mehr als ca. 0,13
mm (0,005 in) und noch bevorzugter ca. 0,08 mm (0,003 in) plus oder
minus 0,03 mm (0,001 in) beträgt.
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Obwohl
Hafniumcarbid das bevorzugtere Carbid ist, könnte statt der Verwendung von
Hafniumcarbid-Partikeln in dieser Sintermischung Zirkoncarbid einen
Teil oder alles Hf-Carbid ersetzen. Alternativ dazu, könnten beide
zusammen mit Partikeln aus Molybdän-, Vanadin- oder Wolframcarbid
in der Aufschlämmung
zum Überziehen
der kohlenstoffhaltigen Oberfläche
verwendet werden.
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In
der zweiten Stufe des bevorzugten, bei etwas niedrigerer Temperatur
durchgeführten
Verbindungsverfahrens wird eine Schicht aus Hf oder Zr zwischen
der Oberfläche
des dichten feuerfesten Metallkörpers
und der Reaktions-gesinterten Oberfläche des kohlenstoffhaltigen
Trägers
eingefügt;
danach wird das Reaktionslötverfahren
durchgeführt. Die
Schicht kann aus einer dichten Paste von Metallpartikeln oder aus
einer metallischen Folie bestehen. Die Metallfolie wird bevorzugt
herangezogen und kann in der Form eines Folienmaterials mit einer
Dicke von ca. 1 bis 3 mils (0,0025 bis 0,076 mm) vorliegen. Sie
wird an der Oberfläche
des dichten feuerfesten Metallkörpers,
der zu verbinden ist, angelegt und kann eine Einzel- oder Mehrfachfolie
sein, teilweise davon abhängig,
was im Handel verfügbar
ist. Beispielsweise können
zwei Folien aus einer 0,0254 mm (0,001 in) dicken Hafniumfolie verwendet
werden, um eine ca, 0,05 mm dicke Schicht zu ergeben.
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Bei
Anwendung des einstufigen Verfahrens (1) wird
die Folienschicht ganz einfach oben auf das luftgetrocknete mit
Aufschlämmung überzogene kohlenstoffhaltige
Substrat gelegt. Die Einfügung
einer kontinuierlichen Schicht einer Pastenart aus kleinen Reaktivmetallpartikeln
ist durchführbar,
aber weniger erwünscht.
Dann wird der dichte feuerfeste Metallkörper in Gegenüberstellung
angeordnet, worauf die Reaktionssinterstufe durchgeführt wird.
Unabhängig
ob das ein- oder zweistufige Verfahren angewandt wird, ist die Zusammensetzung
des Reaktionslötmaterials
im Wesentlichen die gleiche. Wie vorher bereits ausgeführt, sollte
das Material eine Mischung aus einem feuerfesten Metallborid und
einem Reaktivmetallcarbid, vorzugsweise mit zusätzlichen kompatiblen elementaren
Reaktiv- und Feuerfestmetallen, z.B. aus Hf- und Mo-Pulver, einschließen. Wie vorstehend
bereits ausgeführt,
wird das Lötmaterial als
Mischung aus einem Binder und solchen teilchenförmigen Materialien, vorzugsweise
als eine Alkohol-Aufschlämmung
des Binders und der Teilchen/Pulver-Mischung, unter Anwendung eines
geeigneten Alkohols, wie von Ethylalkohol, aufgebracht. Ein Cellulosederivat
oder ein vergleichbarer organischer Binder, die durch Abtrennung
und Verflüchtigung
bei der anschließenden
Erhitzung auf die Reaktionssintertemperatur wieder entfernt werden, werden
vorzugsweise herangezogen, um eine fluide Mischung zu erzeugen,
die die Konsistenz einer fließfähigen Paste
aufweist, die einheitlich auf gepinselt oder auf sonstige geeignete
Weise auf die kohlenstoffhaltige Oberfläche aufgebracht werden kann.
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Sobald
der Lötmaterialüberzug aufgetragen worden
ist, wird er an Luft zur Härtung
des Binders erhitzt. Beispielsweise werden durch Erhitzen auf ca. 125°C über ca.
12 h der Cellulosebinder polymerisiert und der Alkohol verdampft.
Eine reine Folie, die frei von Kontaminanzien ist, wird dann aufgelegt,
um die gänzlich überzogene
Oberfläche
des Substrats zu bedecken, und der dichte feuerfeste Metallkörper wird
leicht von oben angedrückt,
wobei die Folie dazwischen als Sandwich angeordnet wird, um das Bauteil
für den
thermischen Lötzyklus
zuzubereiten. Entweder werden die Schwerkraft oder vorzugsweise ein
kleines, oben auf den dichten Feuerfestkörper aufgelegtes Gewicht in
verlässlicher
Weise während des
Reaktionslötzyklus
angewandt, um die Oberflächen
in Gegenüberstellung
mit einander zu halten. Beispielsweise kann es wünschenswert sein, einen Druck
von ca. 1380 Pa (0,2 bis 0,8 psi) auf die Folie anzulegen. Der eingeschlagene
Wärmezyklus schließt generell
eine gestaffelte Erhitzung, wie nachfolgend noch beschrieben wird,
auf eine Temperatur bei oder nahe der gewünschten Reaktionslöttemperatur
ein. Die gestaffelte Erhitzung auf die Reaktionslöttemperatur
dauert gewöhnlich
1 h und vorzugsweise ca. 2 h oder mehr. Die Reaktionslöttemperatur sollte
dann über
eine Dauer von mindestens 10 min, vorzugsweise von mindestens ca.
15 min und am meisten bevorzugt von mindestens ca. 20 min eingehalten
werden. Durch diese Anordnung und Vorgehensweise wird sichergestellt,
dass die Oberfläche des
Metallkörpers
eine Legierung mit der dünnen
Folie bildet, wobei diese Legierung (eutektische Phase) auch mit
dem Borid und Kohlenstoff zusammenwirkt, die vorhanden sein können, um
zusätzliche
Carbide auf dem Wege zur Bildung einer starken, stabilen Reaktionslöt-Verbundstelle
zu bilden, die dann eine dünne
Sperrschicht aus feuerfestem Metallcarbid und eutektoiden Phasen
einschließt,
welche gemeinsam eine Diffusion von Kohlenstoff aus dem kohlenstoffhaltigen
Substrat in die obere Region der Verbundstelle und in den dichten
feuerfesten Metallkörper
beim zukünftigen
Einsatz unter hoher Temperatur verringern. Außerdem ist davon auszugehen,
dass das Vorhandensein des elementaren Hf und/oder Zr und des elementaren
Mo oder W hilfreich sind, eine Eutektoid- (d.h. Festzustand)-Reaktion
zu erzeugen, wobei sich eine metallische Legierungszone auf der Mo-Körper- (oder
W-Körper)-Seite
der Carbid-Schicht bildet. Beispielsweise kann es sich um eine feste
Lösung
von Hf und HfMo2 handeln, welche, bei oder
oberhalb der eutektischen Temperatur, eine flüssige Lösung von ca. 28 Gew.-% Mo und
ca. 72 Gew.-% Hf bildet, die etwas MoB und Kohlenstoff gelöst enthält; allerdings
erfolgt eine Umkehr beim Abkühlen
unterhalb 1865°C,
wo sich eine Hf-reiche feste Lösung
und die Verbindung HfMo2 aus der flüssigen Phase
bilden. Dann läuft,
nach Abkühlung
auf ca. 1230°C,
eine Eutektoid- (d.h. Festzustand)-Reaktion ab, wobei die Hf-reiche
feste Lösungsphase
zu einer Hf-Phase niedriger Mo-Löslichkeit
plus zusätzlich
zur Verbindung HfMo2 zersetzt wird; d.h.:
Hf(β) = Hf(α) + HfMo2. Tatsächlich
ist wichtig, dass die entstandene Verbundstelle in der Lage ist,
einen solchen Wärme-Kreislauf
zu beherbergen, welchem eine Röntgenstrahl-Zielanode
und weitere derartige Vorrichtungen ausgesetzt sein werden, wobei
die Temperatur die eutektoide Temperatur (1230°C) übersteigt, und zwar so, dass
sich diese wiederholte eutektoide Reaktion innerhalb der Verbundstelle
auswirkt.
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In
einem Beispiel zur Herstellung eines Kohlenstoff-Kohlenstoff-Komposits, der sich
zum Verbund als Träger
für eine
Röntgenstrahl-Anode
eignet, wird im Handel erhältliches
kohlenstoffhaltiges Material verwendet, das mindestens ca. 1,27
cm dick ist und Z-Achsen-Faserbündel
aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche ausgerichtet
sind, an der die Bindung vorgenommen werden soll. Der Komposit wird
in Ethanol unter Anwendung einer Ultraschall-Reinigung gereinigt
und dann unter Vakuumbedingungen bei ca. 1000°C 1 h lang gebacken, worauf
das Ganze bei einer Temperatur von ca. 2600°C ca. 10 bis 15 min lang erneut
gebacken wird, um jegliche flüchtigen
Anteile zu beseitigen, die andernfalls möglicherweise eine nachteilige
Wirkung auf die Integrität
der Verbundstelle ausüben
könnten. Ein
bevorzugtes alternatives Material ist dichter Graphit wie der von
Toyo Tanso Co. aus Japan als deren IG-610U-Grad verfügbare. Im
Allgemeinen ist der Graphit vorzugsweise isotrop und sollte eine
Dichte von mindestens ca. 75% seiner theoretischen Dichte von 2,26
g/cm3, z.B. von ca. 77 bis 80%, aufweisen; er
sollte einen Wärmeausdehnungskoeffizient
von mindestens ca. 5 × 10–6/°C, aber vorzugsweise
nicht größer als
ca. 6 × 10–6/°C aufweisen.
Ein solcher Graphit sollte ein Wärmeleitvermögen von
mindestens ca. 100 W/m°C
aufweisen.
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Wie
vorher bereits angedeutet, ist das bevorzugte Lötmaterial eine Aufschlämmung einer
Mischung auf Teilchen zusammen mit einem organischen Binder in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel,
z.B. in Ethylalkohol. Der Binder kann eine Celluloseverbindung,
wie Hydroxypropylcellulose oder jeder weitere im Handel verfügbare organische
Binder sein, der als Ergebnis des Erhitzens unter Vakuumbedingungen
beseitigt wird oder kaum mehr als einen winzigen Kohlenstoffrückstand
zurücklässt. Die
Metallcarbid-Partikel und die feuerfesten Metallborid-Partikel können annähernd den
gleichen Korngrößenbereich
aufweisen, Ganz allgemein können
Partikelgrößen von
ca. 50 bis ca. 5 μm
herangezogen werden, und Partikel, die durch ein 325 Mesh (45 μm)-Sieb hindurchgehen,
können
verwendet werden, wobei aber Partikel von ca. 5 bis 15 μm im Allgemeinen
bevorzugt sind. Obwohl die elementaren Reaktiv- und Feuerfestmetalle
ebenfalls im gleichen Partikelgrößenbereich
eingesetzt werden können,
sind diese Materialien im Handel in Pulverform verfügbar; so
werden Molybdän
und/oder Wolfram und Hafnium und/oder Zirkon gewöhnlich als Pulver in einer
Größe von ca.
20 bis ca. 5 μm
ausgeliefert. Die Aufschlämmschicht
wird vorzugsweise in einer solchen Dicke aufgebracht, dass sich
eine Verbundstelle ergibt, die ca. 2 mils (ca. 50 μm) dick ohne den
Beitrag der Folie ist.
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Die
Reaktionslöttemperatur
schwankt etwas in Abhängigkeit
von den Materialien, die verwendet werden, und das Bauteil wird
generell bei dieser Temperatur mindestens ca. 15 min lang gehalten.
Ganz allgemein wird eine Temperatur gut unterhalb des Schmelzpunkts
des dichten Feuerfestmetalls, d.h. von Molybdän oder Wolfram, so gewählt, dass
die Schmelze als solche ganz klar nicht eintritt. Allerdings sollte
die Temperatur hinreichend hoch sein, so dass ein Eutektikum zwischen
der Folie gebildet wird, wobei eine geringere Menge des Metallpulvers
und des Mo- oder W-Materials an der Oberfläche gebunden wird; dieses Eutektikum
nimmt Teil an der Schaffung einer starken Bindung an dieser Oberfläche während der
Reaktionslötstufe.
Beispielsweise wird für
Molybdän
ein Schmelzpunkt von ca. 2890°K (2617°C) angegeben,
und während
Legierungen aus Mo mit Hafnium (F. von 2503°K, 2230°C) einen gemessenen eutektischen
Punkt bei ca. 1930°C
aufweisen, erscheint er auf ca. 1865°C als Ergebnis des Vorliegens
einer Kohlenstoff- und
Borid-Phase herabgedrückt.
So wird festgestellt, dass bei einer Temperatur geringfügig unterhalb
des gemessenen eutektischen Punkts für ein System mit den zwei Metallen,
d.h. mit Molybdän
und Hafnium, gearbeitet werden kann und eine sehr wirkungsvolle
Lötung
als Teilbestandteil dieses insgesamt neuen Verbindungsverfahrens
durchgeführt
wird. Demzufolge ist in einem solchen System eine Reaktionslöttemperatur
von ca. 1835 bis 1895°C
bevorzugt, wobei eine Temperatur von ca. 1850 bis ca. 1880°C bevorzugter
und eine Löttemperatur
von ca. 1865°C
am meisten bevorzugt ist. Alternativ dazu, ist, wenn Zirkoncarbid
und Zirkonpulver in der Aufschlämmung
anstatt Hafniumcarbid und Hafniumpulver enthalten sind, die gemessene
eutektische Temperatur von Zr (F. von 2125°K, 1852°C) und Mo niedriger, d.h. ca.
1520°C;
demnach könnte
das Reaktionslöten
bei einer Temperatur unterhalb 1500°C, z.B. bei ca. 1460°C, oder bei
einer höheren
Temperatur, falls gewünscht,
durchgeführt werden.
Werden Wolfram oder eine Legierung davon als das dichte feuerfeste
Material verwendet, bildet sich, obwohl dies einen viel höheren Schmelzpunkt, d.h.
von ca. 3680°K
(3407°C),
ergibt, ebenfalls ein Eutektikum mit Hafnium nahe der eutektischen
Temperatur von Mo und Hf, d.h. bei ca. 1930°C. Demgemäß sollten Löttemperaturbereiche unter 1900°C, wie ganz
allgemein oben bereits angegeben, ebenfalls geeignet für W/Hf sein.
Außerdem
bilden reines Wolfram und Zirkon ein Eutektikum bei einer Temperatur
von ca. 1660°C,
und somit können
Temperaturen von ca. 20 bis 30°C
darunter zum Reaktionslöten mit
einer vergleichbaren Mischung, die W und Zr enthält, geeignet sein. Allerdings
können
auch etwas höhere
Löttemperaturen,
z.B. bis zur gemessenen eutektischen Temperatur des Feuerfestmetalls
des Körpers
und des Reaktivmetalls in der Aufschlämmung, ganz allgemein ohne
Nachteile angewandt werden. Sollten sogar noch höhere Betriebstemperaturen erwünscht sein,
kann eine bei höherer
Temperatur anwendbare Verbundstelle tatsächlich, wie dies nachfolgend
noch beschrieben wird, durch Reaktionslöten von W an C mit einer teilchenförmigen Mischung
aus WB und HfC oder WC erzeugt werden, die frei von signifikanten
Mengen elementarer Metalle ist, so dass das Eutektikum keinen Beitrag
aus einem elementaren Reaktivmetall einschließt.
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Die
Menge des Alkohols und/oder organischen Binders in der Mischung
ist nicht besonders kritisch, solange eine mögliche Trennung der verschiedenen
Partikelfraktionen verhindert wird, d.h., es ist eine Auftrennung
als Ergebnis unterschiedlicher Gewichte oder Dichten zu verhindern.
Im Allgemeinen ist es hinreichend, dass eine genügend Bindermenge verwendet
wird, um so die Integrität
in der Überzugsschicht
zu ergeben und zu gewährleisten, d.h.,
dass sie an Ort und Stelle auf der Oberfläche verbleibt und sich die
Partikel über
die Oberfläche hinweg
einheitlich verteilen. Die Dicke der Überzugsschicht beträgt gewöhnlich ca.
0,076 mm (0,5 bis ca. 3 mils) und vorzugsweise ca. 0,051 mm (1 bis
2 mils). Sobald die Oberfläche
des Substrats überzogen
ist, um eine Schicht entsprechender Tiefe zu ergeben, wird der Binder
durch Erhitzen an der Luft ca. 12 h lang gehärtet, währenddessen der Alkohol verdampft wird.
Das Folienblatt oder die -blätter
werden dann darauf gelegt und als Sandwich zwischen dieser überzogenen
Oberfläche
und dem dichten feuerfesten Metallkörper, der verbunden wird, angeordnet. Ein
Gewicht wird vorzugsweise auf das Bauteil so gelegt, dass die Schwerkraft
einen leichten Druck während
der Reaktionslötstufe
ausübt.
Ganz allgemein sollte das Gewicht gleich dem Gewicht des dichten feuerfesten
Metallkörpers
plus/minus ca. 50% sein; in einem Versuch wurde ein Gewicht aufgelegt,
um eine Normaldruckbelastung von 0,00276 MPa (0,4 lb/in2)
zu ergeben, was sich als angemessen erwies.
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Wie
vorher bereits ausgeführt,
erfolgen die Erhitzung (und vorzugsweise die Abkühlung) vorzugsweise in Stufen,
um das Bauteil von Umgebungs- oder Raumtemperatur auf die Reaktionslöttemperatur
zu bringen, wo es für
die Dauer von mindestens ca. 15 min gehalten und dann auf Umgebungstemperatur
zurückgeführt wird.
Solche Stufen können
mit einer gewissen Breite schwanken; beispielsweise kann die Temperatur
mit einer im Wesentlichen linearen Geschwindigkeit von Umgebungstemperatur
auf ca. 700°C über einen
Zeitraum von ca. 60 bis 90 min angehoben werden, obwohl auch kürzere Zeitspannen
angewandt werden können.
Danach wird die Temperatur vorzugsweise auf die gewünschte Reaktionslöttemperatur
in zwei oder drei Stufenschritten angehoben, wobei ein kurzes Ziehen
lassen bei entsprechenden Zwischenstufentemperaturen eingeschoben
wird, um sicherzustellen, dass Temperaturgradienten innerhalb des
Bauteils minimiert sind. Ebenso ist, bei der anfänglichen Kühlstufe, eine langsamere Geschwindigkeit
bevorzugt, um es zu ermöglichen,
dass jede flüssige
Phase einheitlich an Ort und Stelle innerhalb des Bauteiles verfestigt
wird, um dadurch einen Radialfluss und die mögliche Erzeugung von Leerräumen in
der Verbundstelle zu verhindern.
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In
den folgenden Beispielen sind Verfahren beschrieben, die gegenwärtig für das Reaktionslösen solcher
Materialien bevorzugt sind und die beste Art und Weise darstellen,
die den Erfindern zur Durchführung
der Erfindung bekannt sind. Allerdings sollte es klar und selbstverständlich sein,
dass es sich dabei lediglich um beispielhafte Ausgestaltungen handelt
und keine Einschränkungen
beim Umfang der Erfindung, welcher in den beigefügten Ansprüchen abgesteckt ist, begründet werden.
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Beispiel I
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Zubereitungen
werden hergestellt, um einen Graphit-Ring mit einem Außendurchmesser
von ca. 13,59 cm (5,35 inches) und mit einem Innendurchmesser von
ca. 5,08 cm (2 inches) mit einer Scheibe aus TZM (einer Molybdänlegierung)
mit ungefähr dem
gleichen Außendurchmesser
(von ca. 13 cm) zu verbinden, welcher ein Zentralloch von 1,3 cm
(0,5 inches) und eine Dicke von 1,06 cm (0,416 inch) an seiner größten Dicke
aufweist. Die TZM-Scheibe weist eine flache Unterseite und eine
abgeschrägte
Oberseite auf, so dass ihre Dicke größer im Zentrum am Bereich des
1,3 cm großen
Lochs ist. Der Graphit-Ring ist maschinell aus IG-610U nahisotropem, mittelkörnigen,
feinporösen
Graphit mit einem CTE von ca. 6 × 10–6/°C hergestellt,
der relativ nahe am CTE von Molybdän, d.h. von 5,43 × 10–6/°C, liegt.
Der Graphit-Ring weist eine Dicke von ca. 5,08 (2 inches) an seinem
Zentrum auf und ist zu seinem Außenumkreis hin abgeschrägt.
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Die
planare Seite des Graphit-Rings wurde mit Schmirgelpapier mit Siliziumcarbid-Sand
einer Mesh-Größe Nr. 240
abgerieben und dann mit Ultraschall-Reinigung in Ethanol gereinigt.
Nach Freipumpen des gereinigten Teils von Alkohol unter Vakuum wurde
er bei hoher Temperatur zusammen mit einer ähnlich gereinigten Graphit-Probe
von 1,8 cm Durchmesser gebacken, die als Prozesssteuerungs- und Mikrostruktur-Analysenspezimen
diente. Die Graphit-Teile wurden ca. 30 min bei 1920°C unter einem Vakuum
von ca. 1,33 × 10–7 bar
erhitzt. Durch dieses Ausbacken werden jegliche flüchtigen
Bestandteile freigesetzt und verstreut, welche andernfalls beim anschließenden Reaktionssintern
freigesetzt werden und möglicher
Weise eine unerwünschte
Porosität
in der flüssigen
Phase des Reaktionslötmaterials
ergeben und ausbilden könnten.
Eine Aufschlämmung zum
Löten wird
dann aus einer Teilchen/Pulver-Mischung in Alkohol, d.h. in Ethanol,
mit einer Lösung aus
99 Teilen Ethanol und 1 Teil Hydroxylpropylcellulose gebildet, die
gerührt
wurde, um eine Lösung durchsichtiger
Klarheit zu erhalten, welche so aufbewahrt und gelagert wurde, dass
eine Absorption von Wasser aus der Atmosphäre verhindert ist. Alle verwendeten
Pulver wiesen eine Reinheit von mehr als 99,5% auf. Alle wiesen
eine Größe von weniger
als 325 Mesh (ca. 45 μm)
auf, und die meisten wiesen eine Durchschnitts partikelgröße von ca.
10 μm auf, wobei
ganz allgemein ca. 5 bis 20 μm
bevorzugt sind. Die Pulver-Mischung wurde mit 4 verschiedenen Pulvern
in den folgenden Gewichtsprozenten formuliert: Hf – 16%, Mo – 16%, MoB – 17% und
HfC – 51%.
Jedes Pulver wurde einzeln zur Lösung
gegeben und vermischt, um 10 Teile dieser Pulvermischung in 6 Gew.-Teilen
der Cellulose-Alkohol-Lösung
zu ergeben; dies wurde dann langsam von Hand mit einem Teflon-Rührstab ca.
20 min lang verrührt,
um das Ganze gründlich
zu vermischen und eine einheitliche grau-gefärbte Aufschlämmung viskoser,
aber gieß- und
streichfähiger
Konsistenz zu erhalten.
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Die
Oberseiten des Graphit-Rings und des Graphit-Zylinders mit einem
Durchmesser von 1,91 cm (3/4 inch) wurden mit der Pulver-Aufschlämmung überzogen.
Der Graphit-Ring wog ca. 886 g, und ca. 4 g der Pulver-Aufschlämmung wurden
einheitlich über
die flache Seite des Graphit-Rings aufgetragen, die eine Fläche von
ca. 125 cm2 (19,33 in2)
aufwies, d.h. ca. 1 g Pulver-Aufschlämmung pro 32,8 cm2 (5 sq.
in). Der Anstrich wurde von Hand mit einem Künstler-Farb-Pinsel durchgeführt. Die
Aufschlämmung
wurde in Schichten aufgetragen und stehen gelassen, μm an der
Luft zu trocknen. Der Graphit-Ring und der Testzylinder wurden periodisch
gewogen, bis die gewünschte
Menge der Pulver-Mischung auf beiden aufgebracht war.
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Als
diese Niveaus erreicht waren, wurden die Graphit-Teile mit den mit
der Pulver-Aufschlämmung überzogenen
Seiten nach oben und horizontal in einem Konvektionsofen bei ca.
125°C erhitzt,
um den Cellulose-Binder an Luft 9 bis 10 h lang härten zu
lassen, währenddessen
gegebenenfalls noch vorhandenes Ethanol und jegliches Wasser verdampft
wurden. Die Teile wurden dann entnommen, abgekühlt und dann mit Hafnium-Folie
zusammengebaut.
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Zwei
Ringe von Hafnium-Folie, jeweils ca. 0,025 mm (0,001 in) dick, wurden
verwendet; jede wies einen O. D. von ganz geringfügig kleiner
als der O. D. des Graphit-Rings und geringfügig größer als der O. D. des TZM-Rings,
welcher ca. 13,34 cm (5,25 in) beträgt, und einen I. D. von geringfügig kleiner
als der I. D. des Graphit-Rands auf. Bauteile wurden dann mit Hafnium-Folie
hergestellt, die horizontal auf die mit Aufschlämmung überzogenen flachen Oberflächen der
Graphit-Unterlage und mit dem TZM-Ring auf der Hf-Folie ruhend aufgelegt
wurde. Eine ähnliche
TZM-Scheibe mit einer flachen unteren Oberfläche wird verwendet, um über 2 kreisförmigen Scheiben
aus Hf-Folie auf dem Testzylinder zu liegen. 3 Metallgewichte aus
Wolfram und Tantal wurden dann auf die TZM-Scheibe gelegt, um das
Gesamtgewicht unter Aufnahme der Scheiben aus Hafnium-Folie auf
ca. 2836 g zu bringen, was einem nach unten gerichteten Druck von
ca. 0,4 psi über
die Oberflächenfläche von
ca. 125 cm2 entspricht. Die Testprobe wurde
ganz ähnlich
mit Gewicht belastet.
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Die
zwei Bauteile wurden dann in einen Vakuumofen mit Wolfram-Erhitzungselementen überführt, die
innerhalb einer Wasser-gekühlten
Außenumgrenzung
angeordnet waren, und der Ofen wurde dann auf ca. 1,2 × 10–8 bar
evakuiert. Es wurde mit einer Geschwindigkeit von ca. 600°C/h erhitzt,
bis eine Temperatur von ca. 700°C
erreicht war, zu welcher Zeit die Temperatur ca. 5 bis 15 min gehalten
wurde (Ziehen lassen). Die Erhitzungsgeschwindigkeit wurde dann
auf ca. 1000°C/h
gesteigert, wobei diese Geschwindigkeit danach weiter angewandt
wurde. Sobald die Zieltemperatur von 1200°C erreicht war, wurde sie 5
bis 10 min lang gehalten, und nachdem 1600°C erreicht waren, wurde diese
Temperatur ca. 10 bis 20 min gehalten. Das Erhitzen wurde dann auf ca.
1865°C,
die gewünschte
Reaktionslöttemperatur, fortgesetzt,
worauf das Bauteil bei dieser Temperatur 20 bis 30 min lang bei
einem Ofendruck von ca. 1,33 × 10–7 bar
gehalten wurde. Mit dem Temperaturanstieg verbindet sich die Hf-Folie
mit dem Mo-Legierungskörper
durch Festzustand-Diffusionsreaktion und durch die euktektische
Reaktion, d.h., feste Hf- (legiert mit Mo)-Phase + HfMo2-Phase
bilden eine flüssige
eutektische Phase bei eutektischen Temperaturen. Nach Beendigung
der Reaktionslötstufe
werden die Bauteile langsam mit einer Geschwindigkeit von ca. 200°C/h für die ersten
100°C abgekühlt und bei
ca. 1765°C
ca. 10 min lang gehalten. Dann wurde mit der gleichen Geschwindigkeit
auf 1600°C
abgekühlt,
und diese Temperatur wurde ca. 1 min gehalten. Die Abkühlgeschwindigkeit
wurde dann auf ca. 1000°C/h
bis ca. 600°C
gesteigert, von wo ab sich die Geschwindigkeit in dem Maße stufenweise
verlangsamte, wie der Abstrahlkühlwirkungsgrad
einsetzt, um die Temperatur zu verringern. Nach Erreichen der Umgebungstemperatur,
z.B. unterhalb ca. 40°C,
wurden das Ofenvakuum beendet und der Druck auf Atmosphären-Druck
zurückgebracht.
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Die
visuelle Untersuchung der Teile zeigt, dass die Lötnaht einheitlich
um den gesamten Umkreis ausgebildet ist und die Hf-Folie einen glatten
im Wesentlichen kontinuierlichen Saum an der Außenoberfläche der Verbindung gebildet
hat. Beide Bauteile wurden unter einem Stereomikroskop bei 3- bis 10-facher
Vergrößerung untersucht,
es wurde kein Beleg für
irgendwelche Mikrobruchstellen nachgewiesen. Die Untersuchung wurde
dann auch noch röntgenografisch
durchgeführt,
und die Ergebnisse waren negativ, was anzeigt, dass keine wesentlichen Mängel im
Verbundbereich eines jedes Bauteils auftraten. Das kleinere Bauteil
wurde dann in Epoxi montiert, und ein Schnittstück quer zum Durchmesser des
Zylinders wurde angefertigt. Dieses wurde dann in Epoxi, das gehärtet wurde,
erneut montiert, um ein Metallografie-Bauteil herzustellen. Unter
Anwendung von Standard-Metallografiemahl-
und -poliertechniken wurde das Schnittstück zubereitet und dann in einem
Elektronenrastermikroskop untersucht, um die Mikrostruktur im Bereich
der Verbundstelle zu betrachten und bezüglich irgendwelcher Leerräume oder
großer
Poren, Sprünge
oder weiterer Uneinheitlichkeiten zu überprüfen; keine wurden gefunden.
Dickenmessungen der Verbundstelle wurden durchgeführt, und
die Dicke wurde mit ca. 0,064 bis 0,076 mm (0,0025 bis 0,003 in)
ermittelt.
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Auf
der Grundlage dieser Befunde wird schließlich gefolgert, dass die vorliegende
Reaktionslötung
zur Schaffung einer Molybdän-Scheibe
auf einem dichten Graphit-Substrat geführt hat, die sich ausgezeichnet
zur Verwendung als Drehanode in handelsüblichen Röntgenstrahlröhren eignet,
weil eine starke, mängelfreie
Bindung als Ergebnis des vorliegenden Reaktionslötverfahrens bewerkstelligt worden
ist.
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Beispiel II
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Die
ganz allgemein in Beispiel I angegebene Verfahrensweise wurde mit
einem Graphit-Ring mit einem Durchmesser von ca. 5 cm und mit einer TZM-Scheibe vergleichbarer
Größe durchgeführt. Nach
Aufbringung der Aufschlämmung
auf die flachen Oberflächen
des Graphit-Ringsubstrats und eines Testzylinders werden diese gemäß dem in 2 dargelegten
zweistufigen Verfahren Reaktions-gesintert. Die überzogenen Graphit-Unterlagen werden
in den Vakuumofen unter den gleichen Vakuumbedingungen gegeben und
auf eine Temperatur von ca. 1945°C
ca. 2 h und 30 min lang mit einem zum vorher beschriebenen sehr ähnlichen
Erhitzungsplan erhitzt. Sobald die Reaktionssintertemperatur erreicht
ist, werden die überzogenen
Träger
bei dieser Temperatur ca. 30 min lang gehalten. Danach werden die
Erhitzung unterbrochen und der Ofen auf Umgebungstemperatur mit
einem im Wesentlichen gleichen Plan wie in Beispiel I abgekühlt.
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Danach
werden die zwei Ringe aus Hafnium-Folie auf der gesinterten Schicht
eingelegt, und eine TZM-Scheibe wird darauf gelegt und ganz allgemein
wie in Beispiel I mit Gewicht belastet. Der Testzylinder wird, getrennt
davon, wie vorher zusammengebaut. Die Bauteile werden dann erneut
in den Vakuumofen gegeben, und die Reaktionslötung wird mit dem in Beispiel
I angegebenen Zeit- und Temperaturplan durchgeführt, wobei auf eine Temperatur
von ca. 1865°C
erhitzt wird. Nach Herunterkühlen
unter ähnlichen
Bedingungen wie im Beispiel I, werden die Bauteile entnommen, und die
Untersuchung eines Schnittstücks
des Testzylinders zeigt, dass eine starke, einheitliche Verbindung
der Körper
bewerkstelligt worden ist.
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Zum
Test der Langlebigkeit und weiterer Charakteristika der Reaktionslötungen,
die erhalten werden, lässt
man Proben des Beispiels II und eine Probe mit vergleichbarem Durchmesser
von 5,08 cm, hergestellt gemäß dem Verfahren
des Beispiels I, ca. 50 h lang bei ca. 1600°C im Vakuumofen unter einem Vakuum
von ca. 1,33 × 10–7 bar
ziehen. Nach dem Ziehen lassen bei 1600°C lässt man die Proben Kreisläufe von
1600 bis 750°C
durchlaufen, die man wiederholt über
ca. 50 min auf 750°C
abfallen lässt, bevor
die Temperatur zurück
auf 1600°C
während der
nächsten
50 min wieder angehoben wird. Diese Vorgehensweise wird 20 Mal wiederholt,
so dass die Proben jeweils 21 Wärmezyklen
unterzogen worden sind. Jedes Mal werden die Proben am 1600°C-Niveau
ca. 10 min lang und ebenso am 750°C-Niveau ca.
10 min lang gehalten; dies stellt einen strengen Testzyklus dar,
der ersonnen ist, die Eignung des Produkts zu testen, um einem Kreislauf
Stand zu halten, dem eine Drehanode in erwarteter Weise ausgesetzt
sein wird.
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Nach
dem Ziehen lassen bei 1600°C
und den 21 Zyklen, wie beschrieben, werden die verbundenen Körper röntgenografisch
und auf sonstige Weise untersucht, und die Bindungen erscheinen kontinuierlich
und fest. Werden von den Proben Schnittstücke quer zur Verbundstelle
angefertigt und metallografisch untersucht, ist zu sehen, dass die
Dicke der Verbundstelle nicht angewachsen ist und lediglich geringere
Mengen von Molybdäncarbid- und Molybdänborid-Phasen
in den Korngrenzen des TZM-Körpers
vorliegen, der an die Mikrostruktur der Verbundstelle der mit dem
einstufigen Verfahren des Beispiels I hergestellten Bauteile angrenzt.
Eine sehr dünne
kontinuierliche Schicht auf Hafnium-reichem Carbid (gleich ca. 20%
der Dicke der Verbundstelle) erstreckt sich durch und über die
gesamte Kreisfläche
und hat im Wesentlichen die gleiche Dicke beibehalten, wie sie mit
dem Reaktionslötverfahren
gebildet wurde. Diese kontinuierliche Carbid-Schicht und die Ausgewogenheit der Verbundmikrostruktur
von diskreten Carbid- und Borid-Phasen bilden, im Zusammenwirken
mit der Hf- plus HfMo2-Eutektoidphase, eine
sehr wirkungsvolle Barriere gegen eine Kohlenstoff-Wanderung aus
dem Graphit-Substrat in den dichten Molybdänlegierungs(TZM)-Körper. Das
vorstehend Gesagte wird durch Messungen der Mikrohärte bestätigt.
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Die
Untersuchung von Proben des Beispiels II zeigt eine ziemlich ähnliche
Verbundstellen-Mikrostruktur; allerdings ist diesmal eine dünne Zone
einer Molybdäncarbid/borid-Phase
eingeschlossen, die in genereller Angrenzung an die Eutektoid-reiche
Zone der Verbundstelle gebildet wird, die als Ergebnis aus einer
C- und B-Diffusion während
der Hochtemperatur-Testbehandlung
im Anschluss an die anfängliche Reaktionssinterstufe
erscheint und auftritt. Weil die Dicke der Verbundstelle ungefähr die gleiche
geblieben und ein Anwachsen zu einer dicken Carbid-Zone hinein in
den TZM-Legierungskörper
verhindert worden ist, behält
die Probe jedenfalls eine gute Wärmeleitfähigkeit
quer durch die Bindung bei (wie dies auch für die Probe aus dem Verfahren
des Beispiels I der Fall ist), was ein wichtiges Merkmal für eine rotierende
Röntgenstrahl-Anode
darstellt.
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Mit
beiden Verfahren werden ganz gut akzeptierbare entstandene Produkte
erzeugt und sind als sehr gut geeignet zur Herstellung von Dreh-Röntgenstrahl-Anoden anzusehen,
die über
eine wesentliche Zeitspanne bei Temperaturen von 1500 bis 1600°C ohne nachteilige
Konsequenzen angewandt und eingesetzt werden können. Das etwas einfachere
einstufige Verfahren wird derzeit wegen der Wirtschaftlichkeit seiner
Durchführung
in der Praxis als bevorzugt angesehen; außerdem zeigt die Mikroskopieuntersuchung,
dass es weniger Anzeichen für eine
Kohlenstoff- und/oder Bor-Diffusion gibt, d.h., es werden wenigere,
geringere Carbid-Borid-Phasen, die lediglich in den Korngrenzen
des Verbund-Mo-Legierungskörpers
vorliegen, und nur ein minimaler Anstieg der Mikrohärte nachgewiesen.
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Beispiel III
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Die
in Beispiel I allgemein angegebene Verfahrensweise wird mit einem
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Kompositring mit einem Durchmesser von 5,08 cm
und mit einer Einkristall-W-Scheibe vergleichbarer Größe durchgeführt. Eine
Lötaufschlämmung wird
aus einer Teilchen/Pulver-Mischung in Alkohol, d.h. in Ethanol,
mit einer Lösung
aus 99 Teilen Ethanol und 1 Teil Hydroxypropylcellulose gebildet.
Die Pulver-Mischung wird mit gleichen Gewichtsprozenten von Wolframborid
und Wolframcarbid formuliert und vermischt, um 10 Gew.-Teile dieser
Pulver-Mischung in 6 Gew.-Teilen der Cellulose-Alkohollösung zu
ergeben.
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Die
oberen Oberflächen
des Kohlenstoff-Kohlenstoff-Rings und des Testzylinders werden mit
der Pulveraufschlämmung
durch einen von Hand aufgetragenen Anstrich mit einem Pinsel für Kunstmaler überzogen.
Die Aufschlämmung
wird in Schichten aufgetragen und an der Luft getrocknet. Der Ring
und der Testzylinder werden periodisch gewogen, bis die gewünschte Menge
der Pulver-Mischung auf beide aufgebracht worden ist.
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Sobald
diese Niveaus erreicht sind, werden die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Teile,
mit den mit Aufschlämmung überzogenen
Seiten nach oben und horizontal, in einem Konvektionsofen bei ca.
125°C erhitzt,
um den Cellulosebinder an Luft 9 bis 10 h lang härten zu lassen, währenddessen
jegliches gegebenenfalls noch vorhandenes Ethanol und Wasser verdampft
werden. Die Teile werden dann entnommen, abgekühlt und dann Reaktionsgesintert,
wie ganz allgemein in 3 dargestellt. Die überzogenen
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Träger
werden in einen Hochtemperatur-Ofen unter den gleichen Vakuumbedingungen
gegeben; der Ofen wird mit Argon wieder befüllt und auf eine Temperatur
von ca. 2350°C
ca. 1 h lang mit einem ähnlichen,
aber schnelleren Erhitzungsplan als dem vorherigen erhitzt. Sobald
diese Reaktionssintertemperatur erreicht ist, werden die überzogenen
Träger
bei dieser Temperatur ca. 7 min lang gehalten. Danach wird das Erhitzen
unterbrochen, und der Ofen wird auf Umgebungstemperatur mit einem
im Wesentlichen gleichen Programmablauf wie in Beispiel I abgekühlt.
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Danach
wird jede gesinterte Schicht mit einer zweiten Schicht aus dem gleichen
Aufschlämmungsmaterial überzogen,
das gegebenenfalls bis zu ca. 5% Kohlenstoffpulver enthalten kann,
worauf das Ganze in ähnlicher
Weise an der Luft getrocknet wird. Eine Einkristall-W-Scheibe wird
oben aufgelegt und mit einem Gewicht belastet, wie ganz allgemein
in Beispiel I beschrieben. Der Testzylinder wird, getrennt davon,
wie vorher mit einer ähnlichen W-Scheibe
zusammengebaut. Die Bauteile werden dann zurück in den Vakuumofen gegeben,
und es wird eine Reaktionslötung
unter Vakuum, oder gegebenenfalls unter Inertgas, mit einem Zeit-
und Temperaturplan durchgeführt,
der generell wie in Beispiel I abläuft, wobei aber auf eine Endtemperatur
von ca. 2350°C
erhitzt und diese Temperatur ca. 10 bis 15 min eingehalten wird.
Nach Herunterkühlen
unter einem ähnlichen
Plan wie dem in Beispiel I werden die Bauteile entnommen, und die
Untersuchung von Schnittstücken
des Testzylinders zeigt, dass eine starke, einheitliche Verbindung
der Körper
bewerkstelligt worden und die Einkristall-W-Scheibe zur Verwendung
als Dreh-Anode in handelsüblichen
Röntgenröhren ganz
ausgezeichnet geeignet ist, weil die charakteristischen Eigenschaften
den Einsatz und Betrieb bei einer Temperatur so hoch wie ca. 85%
der Reaktionslöttemperatur,
z.B. von ca. 2000°C,
ermöglichen.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezug auf bestimmte bevorzugte Ausgestaltungen
beschrieben worden ist, sollte es klar und selbstverständlich sein, dass
verschiedene Modifikationen und Änderungen, wie
sie für
den Durchschnittsfachmann auf dem einschlägigen technischen Gebiet offensichtlich
sind, vorgenommen werden können,
ohne von der Erfindung abzuweichen, die in den hieran angefügten Ansprüchen festgelegt ist.
Beispielsweise kann ein anderer dichter Graphit, wie ein dichter
pyrolytischer Graphit verwendet werden; mit "dicht" ist generell gemeint, dass es sich
dabei um mindestens 75% der theoretischen maximalen Dichte handelt,
wobei mindestens ca. 90% bevorzugt sind. Ebenso können Kohlenstofffaser-Kohlenstoff-Matrix-Komposite
mit einer Dichte von mindestens ca. 1,7 g/cm2 herangezogen
werden. Weitere Lösungsmittel
und Binder, wie sie im Stand der Technik gut bekannt sind, können zur
Anwendung gelangen, solange sie nicht an der abschließenden Lötstufe beteiligt
werden. Mit Hauptmenge sind mindestens ca. 40 Gew.-% und mit Nebenmenge
sind nicht mehr als ca. 25 Gew.-% gemeint. Mit der Temperatur einer
mit ca. angegebenen bestimmten Zahl von Graden ist plus oder minus
20 Grad gemeint.
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Besondere
Merkmale der Erfindung sind in den beigefügten Ansprüchen herausgestellt.