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Diese
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Verbindung, die ein selektiver
Inhibitor oder Hemmer der Serinprotease, Faktor Xa, ist, pharmazeutische
Zusammensetzungen davon und ihre Verwendung bei der Behandlung des
menschlichen oder tierischen Körpers.
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Die
Serinproteasen sind eine Gruppe aus proteolytischen Enzymen, die
einen gemeinsamen katalytischen Mechanismus aufweisen, der durch
einen besonders reaktiven Ser Rest gekennzeichnet ist. Beispiele für Serinproteasen
umfassen Trypsin, Tryptase, Chymotrypsin, Elastase, Thrombin, Plasmin,
Kallikrein, Komplement C1, acrosomale Protease, lysosomale Protease,
Cocoonase, α-lytische
Protease, Protease A, Protease B, Serincarboxypeptidase II, Subtilisin,
Urokinase, den Faktor VIIa, Faktor IXa und Faktor Xa. Die Serinproteasen
wurden ausgiebig über
einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten untersucht, und der therapeutische
Wert von Inhibitoren der Serinproteasen wird gut verstanden. Daher
hat beispielsweise ein Inhibitor des Faktors Xa einen Wert als therapeutisches
Mittel als Antikoagulans, beispielsweise bei der Behandlung und Prävention
von oder Vorbeugung vor thrombotischen Störungen. Die Verwendung eines
Faktor Xa Inhibitors als Antikoagulans ist in Anbetracht der Selektivität der Wirkung
bevorzugt. Viele klinisch zugelassene Antikoagulationsmittel sind
mit schädlichen
Wirkungen aufgrund der unspezifischen oder nicht spezifischen Art
ihrer Wirkungen in der Koagulationskaskade assoziiert.
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Es
wurde in der WO 99/11658 und der WO 99/11657 berichtet, dass bestimmte
Benzamidin- und Aminoisochinolinderivate, die eine sperrige lipophile
Seitenkette tragen, ausgezeichnete Inhibitoren der Serinproteasen
sind, insbesondere des Faktors Xa.
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Am
21. Dezember 2002 wurde eine weitere Reihe von Serinproteaseinhibitoren
offenbart in der WO 99/76971. Diese Verbindungen besitzen eine Vielzahl
von aromatischen Gruppen, wie Indolyl anstelle der Benzamidin- und
Aminoisochinolingruppen, die in den Verbindungen der WO 99/11658
und WO 99/11657 gefunden werden. Eine der Verbindungen, die speziell
offenbart wird in Beispiel 318, war 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin.
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Es
wurde gefunden, dass 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin ein
potenter oder starker und selektiver Inhibitor des Faktors Xa ist,
eine gute orale Verfügbarkeit
oder Freisetzung aufweist und ein besonders wünschenswertes pharmakologisches/toxikologisches
Profil besitzt. Die Verbindung und ihre pharmazeutisch annehmbaren
Salze sind daher potenziell oder möglicherweise nützlich für die Prophylaxe
oder Behandlung von thrombotischen Störungen, wie unter anderem einer
venösen
Thrombose, Lungenembolie, arteriellen Thrombose, Myokardischämie, einem
Myokardinfarkt und einer zerebralen Thrombose. Sie weisen ebenfalls
potenziell einen Nutzen auf bei der Behandlung eines akuten Gefäßverschlusses,
der in Verbindung steht mit einer thrombolytischen Therapie und
Restinose, z.B. nach einer transluminalen Koronarangioplastie oder
einer Bypasstransplantation der koronaren oder peripheren Arterien
und bei der Aufrechterhaltung vaskulärer Zugangsdauerhaftigkeit
oder – offenheit
(access patency) bei Langzeithämodialysepatienten.
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Um
als ein Kandidat in Betracht gezogen zu werden für eine weitere Entwicklung
als Arzneimittel oder Pharmazeutikum, muss eine Verbindung nicht
nur wünschenswerte
biologische Eigenschaften besitzen, sondern auch physikalische Eigenschaften,
die sie anpassen für
ihre Verwendung bei der Herstellung eines pharmazeutischen Produkts.
Insbesondere sollte die Verbindung einen stabilen, vorzugsweise
kristallinen, Feststoff bilden, der leicht hergestellt und formuliert
werden kann.
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Es
wurde gefunden, dass die Verbindung, die im Beispiel 318 der WO
00/76971 offenbart ist, 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
in kristalliner Form erhalten wer den kann durch Kristallisation
aus einem Chloroform/Ethylacetat-Lösemittelsystem. Es wurde gefunden,
dass die kristalline Form ein Chloroformsolvat ist. Leider stellte
sich als Schwierigkeit heraus, das Chloroform zu entfernen, das
in einem pharmazeutischen Produkt unerwünscht ist, und in Gegenwart
von Wasser neigte das kristalline Material dazu, sich in ein Gel
umzuwandeln.
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Das
Monohydrochloridsalz von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
wurde auch hergestellt. Das Monohydrochloridsalz wurde anfänglich als
ein amorpher Feststoff erhalten. Dieser Feststoff wurde durch eine
Dampfdruckisothermenbestimmung cyclisiert, in welcher der Feststoff
anfangs schmolz, dann dehydratisierte. Es wurde gefunden, dass das
dehydratisierte Material kristallin war. Leider wurde gefunden,
dass das kristalline Material, wie das amorphe Material, hygroskopisch
war.
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Überraschenderweise
wurde nun eine stabile, kristalline Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
gefunden. Sie wurde gefunden durch Auflösen von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
in 95% Ethanol bei etwa 50°C,
Zugabe von zwei Äquivalenten
Fumarsäure
und einem Stehen lassen der erhaltenen Lösung zum Kühlen.
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Daher
stellt die Erfindung unter einem Gesichtspunkt betrachtet 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
bereit.
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Ein
alternativer Name, durch den die Verbindung bekannt sein kann, ist
1-H-Indol-6-carboxamid, N-[(1R)-2-[4-(1-Methyl-4-piperidinyl)-1-piperazinyl]-2-oxo-1-phenylethyl]-,
(2E)-Butendioat (1:2) (Salz).
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Es
wird willkommen sein, dass die Verbindung in racemischer (D/L) oder
chiraler Form vorliegen kann, und dass das bevorzugte D-Isomer in
einem racemischen Gemisch mit dem L-Isomer verabreicht werden kann oder
allein. Die D-Konformation bezieht sich auf die Konformation von
D-Phenylglycin, aus welchem die Verbindung hergestellt werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
in kristalliner Form bereit.
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Es
wurde gefunden, dass das Difumaratsalz erhalten werden kann in mindestens
zwei verschiedenen kristallinen Formen, in Abhängigkeit von dem Lösemittelsystem,
das verwendet wird, um es zu kristallisieren.
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Die
erste kristalline Form des Difumaratsalzes wurde hergestellt durch
Lösen der
freien Base in Methanol oder 95% Ethanol, Erwärmen der Lösung auf etwa 50°C, Zugabe
von zwei Äquivalenten
Fumarsäure in
Methanol oder 95% Ethanol, dann Stehen lassen des erhaltenen Gemischs,
um es zu kühlen.
Es wurde gefunden, dass ein Salz, das als Difumarat identifiziert
wurde, in dünnen
Nadeln auskristallisiert. Eine Analyse durch Differenzial-Scanning-Kalorimetrie
(DSC) zeigte einen scharten Schmelzpunkt bei etwa 213°C. Das kristalline
Material wurde einer Röntgenpulverbeugungsanalyse
unterworfen. Es wurde gefunden, dass das erhaltene Röntgenpulverbeugungsbild
scharfe, intensive Peaks enthält
bei 2θ =
6,280; 7,830 und 19,513. Diese kristalline Form des Difumaratsalzes
wird im Folgenden als Form 1 bezeichnet. Eine Analyse in weiteren
Einzelheiten der Peaks wird in der Tabelle 1 unten bereitgestellt.
Das Röntgenpulverbeugungsbild
ist in der 1 gezeigt.
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Es
wurde gefunden, dass die Form 1 leicht abfiltriert werden kann und
morphologisch stabil ist, selbst unter Bedingungen hoher relativer
Feuchtigkeit (etwa 70%). Die Ergebnisse der Stabilitätsuntersuchung
sind in der Tabelle 2 unten tabelliert.
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Tabelle
2 Stabilitätsuntersuchung
an der Form 1
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Anmerkungen:
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- %
- ausgedrückt in Bezug
auf Material, das bei –70°C gelagert
wurde.
- % RF
- bedeutet % relative
Feuchtigkeit.
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Die
zweite kristalline Form des Difumaratsalzes wurde hergestellt durch
Kristallisation aus 50% wässrigem
Ethanol. Das kristalline Material wurde einer Röntgenpulverbeugungsanalyse
unterworfen. Es wurde gefunden, dass das erhaltene Röntgenpulverbeugungsbild
scharfe, intensive Peaks enthielt bei 2θ = 8,833; 20,810 und 23,824.
Diese kristalline Form des Difumaratsalzes wird im Folgenden als
Form 2 bezeichnet. Eine Analyse in weiteren Einzelheiten der Peaks
wird in der Tabelle 3 unten bereitgestellt. Das Röntgenpulverbeugungsbild
wird in der 1 gezeigt.
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Es
wurde gefunden, dass die Form 2 morphologisch stabil ist, selbst
unter Bedingungen hoher relativer Feuchtigkeit (etwa 70%). Die Ergebnisse
der Stabilitätsuntersuchung
sind in der Tabelle 4 unten tabelliert.
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Nachdem
die Form 2 hergestellt worden war durch Kristallisation aus 50%
wässrigem
Ethanol, wurde gefunden, dass diese Form auch hergestellt werden
konnte durch Suspendieren der Form 1 in Wasser und durch Kristallisation
aus Wasser. Die Stabilität
in Gegenwart von Wasser ist wünschenswert
bei einem Produkt, das gedacht ist, formuliert zu werden in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung unter Verwendung eines Verfahrens,
das es mit Wasser in Kontakt bringt, wie ein nasses Granulationsverfahren,
das verwendet wird bei der Herstellung einer Tablette.
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Tabelle
4 Stabilitätsuntersuchung
an der Form 2
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Anmerkungen:
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- %
- ausgedrückt in Bezug
auf Material, das bei –70°C gelagert
wurde.
- % RF
- bedeutet % relative
Feuchtigkeit.
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Röntgenpulverbeugungsbilder
wurden erhalten auf einem Siemens D5000 Röntgenstrahlendiffraktometer,
das ausgestattet war mit einer CuK Quelle (λ = 1,54056), betrieben bei einer
Röhrenladung
von 50 KV und 40 mA. Die Divergenzschlitzgröße betrug 1 mm, der Aufnahmeschlitz
1 mm und der Detektorschlitz 0,1 mm. Die Daten wurden gesammelt
durch einen Kevex Festphasen(Solid State (SiLi))-Detektor. Jede Probe wurde untersucht
(gescannt) zwischen 4 und 35 Grad (2-Theta) mit einer Schrittgröße von 0,02
Grad und einer maximalen Abtastgeschwindigkeit (Scan Rate) von 3
s/Stufe.
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Es
wird den Fachleuten in der Röntgenpulverbeugungsanalyse
verständlich
sein, dass die exakten Werte, die gemessen wurden für 2θ (oder die
entsprechenden d-Abstände)
verschieden sein können
in Abhängigkeit
von der speziellen Probe, die analysiert wird, und der Apparatur
und dem besonderen Analyseverfahren, das verwendet wird.
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1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
kann hergestellt werden durch das Verfahren, das beschrieben ist
in der WO 00/76971 oder wie beschrieben in den folgenden Beispielen.
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Es
wird verstanden werden, dass das Difumaratsalz gemäß der Erfindung
isoliert werden kann in Form von Solvaten (die physiologisch tolerierbar
sein können
oder auch nicht) und dass alle solche Solvate daher innerhalb des
Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind. Es
wird verständlich
sein, dass ein Solvat, das physiologisch nicht tolerierbar ist,
dennoch nützlich
sein kann bei der Herstellung eines pharmazeutischen Produkts, z.B.
bei einer Reinigungsstufe.
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Das
Difumaratsalz der Erfindung kann durch eine beliebige herkömmliche
Route oder Weg verabreicht werden, z.B. in den Gastrointestinaltrakt
(z.B. rektal oder oral), die Nase, Lungen, Muskulatur oder das Gefäßsystem
(Vaskulatur) oder transdermal. Das Difumaratsalz kann verabreicht
werden in einer beliebigen herkömmlichen
Verabreichungsform, z.B. als Tabletten, Pulver, Kapseln, Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen, Sirupe, Sprays, Suppositorien, Gele,
Emulsionen, Pflaster, etc. Solche Zusammensetzungen können Bestandteile
enthalten, die üblicherweise
bei pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Verdünnungsmittel,
Träger,
pH-Modifikatoren, Süßstoffe,
Füllmittel
und andere Wirkstoffe oder wirksame Mittel. Vorzugsweise werden
die Zusammensetzungen für
eine Injektion oder Infusion steril sein und in einer geeigneten
Lösungs-
oder Suspensionsform vorliegen. Solche Zusammensetzungen bilden
einen weiteren Gesichtspunkt der Erfindung.
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Unter
diesem Gesichtspunkt betrachtet, stellt die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die das Difumaratsalz gemäß der Erfindung
umfasst zusammen mit mindestens einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Hilfsstoff. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann gegebenenfalls
auch mindestens ein weiteres antithrombotisches und/oder thrombolytisches
Mittel umfassen. Die Verbindung kann unter Nutzen einen Teil bilden
einer Kombinationstherapie mit einem Antikoagulans mit einem verschiedenen
Modus oder Art der Wirkung oder mit einem thrombolytischen Mittel.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrachtet, stellt die Erfindung die
Verwendung des Difumaratsalzes gemäß der Erfindung bereit zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung bei einem Verfahren
der Behandlung des Menschen oder nicht menschlichen tierischen Körpers (z.B.
eines Säuger-,
Vogel- oder Reptilkörpers),
um einen Zustand, der auf den Inhibitor anspricht oder antwortet,
zu bekämpfen
(d.h. zu behandeln oder ihm vorzubeugen).
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Die
Dosierung der Verbindung der Erfindung wird abhängig sein von der Natur und
dem Schwerheitsgrad des Zustands, der behandelt wird, der Verabreichungsroute
oder dem Verabreichungsweg, und der Größe und der Spezies des Patienten.
Im Allgemeinen werden jedoch Mengen von 0,01 bis 100 μmol/kg Körpergewicht
verabreicht werden.
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Die
Erfindung wird nun weiter mit Bezugnahme auf die folgenden, nicht
begrenzenden Beispiele beschrieben.
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Experimentelles
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Die
verwendeten Abkürzungen
folgen der IUPAC-IUB Nomenklatur. Die folgenden Abkürzungen
werden durchgängig
verwendet: Boc (tert.-Butyloxycarbonyl), MeOH (Methanol), API-MS
(Ionenspraymassenspektrum), THF (Tetrahydrofuran), DSC (Differenzial-Scanning-Kalorimetrie)
und TGA (Thermogravimetrische Analyse).
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Alle
Lösungskonzentrationen
werden ausgedrückt
als Vol.-% (%Vol./%Vol.), sofern es nicht anders angegeben ist.
Die Reagenzien wurden von einer Vielzahl von kommerziellen Quellen
bezogen.
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IR
bedeutet, dass ein Infrarotspektrum erhalten wurde. 1NMR,
NMR, 1H-NMR oder 1H NMR bedeutet, dass ein magnetisches Protonenresonanzspektrum
erhalten wurde.
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API-MS
(chemisches Ionisationsmassenspektrum bei atmosphärischem
Druck (atmospheric pressure chemical ionization mass spectra)) wurden
erhalten auf einer PESciex API 150EX mit einem erwärmten Vernebler
und Stickstoff als Reaktionsgas im positiven Ionenmodus.
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Beispiel 1
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Herstellung der Form 1
von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
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Das
Difumaratsalz wird geeigneterweise hergestellt durch Lösen der
freien Base in Methanol oder 95% Ethanol und Erwärmen auf etwa 50°C (z.B. in
einer Konzentration von 460 mg in 15 ml). Zwei molare Äquivalente
Fumarsäure
(z.B. 232,2 mg) wurden dann zugegeben (z.B. als eine 0,25 M Lösung in
Methanol oder als eine Suspension in 3 ml 95% Ethanol). Nach Kühlen und
Kristallisation und Isolierung und Trocknen wurde das Produkt erhalten
als dünne
kristalline Nadeln, mit einem scharten Schmelzpunkt bei etwa 213°C gemäß DSC.
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Beispiel 2
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Herstellung der Form 2
von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
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Das
Difumaratsalz (15 mg) wird in 50% wässrigem Ethanol (EtOH:H2O/50:50) gelöst unter Verwendung von Beschallung,
um beim Lösen
zu helfen. Das Lösemittel
lässt man
dann bei Umgebungstemperatur über
Nacht verdampfen.
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Beispiel 2a
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Herstellung der Form 2
durch Suspension der Form 1 in Wasser
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1,5
g der Form 1 von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
wurde in 10 ml destilliertem Wasser suspendiert und 24 h lang gerührt. Die
Suspension dickte nach 5 bis 6 h ein, aber das Rühren wurde während der
verbleibenden Zeit fortgesetzt. Die Suspension wurde zentrifugiert, um
den Feststoff zu isolieren. Der Feststoff wurde mit Cyclohexan gewaschen
und bei Umgebungstemperatur unter Vakuum getrocknet. Eine Analyse
des Produkts durch Röntgenpulverbeugung
zeigte, dass der Feststoff nicht länger in der Form 1 vorlag und
sich in die Form 2 umgesetzt hatte.
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Beispiel 2b
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Herstellung der Form 2
durch Kristallisation aus Wasser
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2,5
g 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazindifumarat
wurden in 25 ml Wasser suspendiert. Die Suspension wurde dann auf
etwa 60 bis 70°C
erwärmt
und gerührt,
bis eine klare Lösung
erhalten wurde. Die klare Lösung
ließ man über Nacht
unter Rühren
auf Umgebungstemperatur kühlen.
Am nächsten
Tag wurden durch Filtration Kristalle gesammelt und unter Vakuum
bei 40°C
getrocknet.
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Herstellung von Zwischenprodukten
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1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
kann hergestellt werden durch das Verfahren von Beispiel 318 der
WO 00/76971. Alternativ kann es hergestellt werden aus Boc-D-Phg-OH und 1-(1-Methylpiperidin-4-yl)piperazin,
wie unten hierin beschrieben.
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Zwischenprodukt 1
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1-Boc-D-Phenylglycinyl-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
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Boc-D-Phg-OH
(40,0 g, 159,2 mmol) und 1-(1-Methylpiperidin-4-yl)piperazin (32,1
g, 175,1 mmol) wurden in wasserfreiem Dichlormethan (1,5 l) unter
N2 aufgeschlämmt. Das Gemisch wurde dann
auf –15°C in einem
Eis/MeOH-Bad gekühlt.
Triethylamin (26,6 ml, 191,0 mmol) wurde langsam zugegeben, die
Temperatur bei –15°C beibehalten,
gefolgt von langsamer Zugabe von Diethylcyanophosphonat (29,0 ml,
191,0 mmol), wieder unter Beibehaltung der Temperatur bei –15°C. Das Reaktionsgemisch
ließ man über Nacht
auf Raumtemperatur erwärmen.
Die Umsetzung oder die Reaktion wurde dann gestoppt (gequencht)
durch die Zugabe von gesättigtem
NaHCO3 (500 ml), und die Phasen wurden getrennt.
Die wässrige
Phase wurde dann extrahiert mit Dichlormethan (3 × 1 l).
Die organischen Phasen wurden vereinigt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum konzentriert,
um ein rohes Öl
zu ergeben. Eine Reinigung unter Verwendung von (Biotage) Flashchromatographie
mit 7,5% (2 M NH3 in MeOH) in THF ergab
53,6 g (81%) der Verbindung gemäß der Überschrift.
1H NMR (DMSO-d6) δ 7,33 (m,
5H), 7,12 (d, J = 8,1 Hz, 1H), 5,53 (d, J = 8,1 Hz, 1H), 3,31 (m,
5H), 2,72 (d, J = 11,3 Hz, 2H), 2,3 (m, 3H), 2,09 (s, 3H), 2,03
bis 1,86 (m, 2H), 1,76 (dt, J = 9,7, 1,8 Hz, 2H), 1,56 (m, 2H), 1,36
(s, 9H).
IS-MS, m/e 416,27 (M + 1).
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Eine
chirale HPLC zeigte an, dass keine Racemisierung stattgefunden hatte.
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Zwischenprodukt 2
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1-D-Phenylglycinyl-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazintrihydrochlorid
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1-Boc-D-phenylglycinyl-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
(49,6 g, 119,1 mmol) wurde in wasserfreiem MeOH (1 l) gelöst, und
HCl (Gas) wurde 2 h 15 min lang durch die Lösung geperlt, unter Feststellung
der Bildung eines weißen
Kristallisats. Die Lösemittel
wurden im Vakuum entfernt, um 48,3 g (95%) der Verbindung gemäß der Überschrift
als cremeweißen
Schaum zu ergeben.
1H NMR (DMSO-d6) δ 12,08
(bs, 1H), 11,03 (bs, 1H), 8,92 (bs, 2H), 8,79 (bs, 1H), 7,54 (m,
2H), 7,47 (m, 3H), 5,66 (s, 1H), 4,49 (m, 1H), 4,26 (bd, 1H), 3,91
(bs, 2H), 3,5 bis 2,8 (m, 9H), 2,69 (s, 3H), 2,4 bis 1,8 (m, 4H). IS-MS,
m/e 316,24 (M + 1).
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Zwischenprodukt 3
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1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
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Indol-6-carbonsäure (16,0
g, 99,3 mmol) und 1-D-Phenylglycinyl-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazintrihydrochlorid
(42,3 g, 99,3 mmol) wurden in wasserfreiem Dichlormethan (1 l) unter
N2 aufgeschlämmt. Das Gemisch wurde dann
auf –15°C in einem
Eis/MeOH-Bad gekühlt.
Triethylamin (58,1 ml, 416,9 mmol) wurde langsam zugegeben. Unter
Beibehaltung der Temperatur bei –15°C, gefolgt von einer langsamen
Zugabe von Diethylcyanophosphonat (18,1 ml, 119,1 mmol), Beibehaltung
der Temperatur bei –15°C. Das Reaktionsgemisch
ließ man über Nacht
auf Raumtemperatur erwärmen.
Die Reaktion wurde dann gestoppt (gequencht) durch die Zugabe von
gesättigtem
NaHCO3 (500 ml), und die Phasen wurden getrennt.
Die wässrige
Phase wurde dann mit Dichlormethan (3 × 500 ml) extrahiert, die organischen
Phasen wurden vereinigt, über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und konzentriert, um ein rohes Öl zu ergeben. Eine Reinigung
wurde durchgeführt
unter Verwendung von (Biotage) Flashchromatographie, unter Elution
mit 8,3% (2 M NH3 in MeOH) in CHCl3. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen
wurden vereinigt und im Vakuum konzentriert, um 45,1 g (99%) der
Verbindung gemäß der Überschrift
zu ergeben.
1H NMR (DMSO-d6) δ 11,35 (s,
1H), 8,65 (d, J = 7,7 Hz, 1H), 7,98 (s, 1H), 7,60 bis 7,45 (m, 5H),
7,40 bis 7,25 (m, 3H), 6,48 (t, J = 2,0 Hz, 1H), 6,09 (d, J = 7,7
Hz, 1H), 3,5 (m, 3H), 2,72 (d, J = 11,3 Hz, 2H), 2,40 (m, 2H), 2,09
(s, 3H), 2,05 (m, 2H), 1,77 (dt, J = 1,1, 10,2 Hz, 2H), 1,59 (d,
J = 11,3 Hz, 2H), 1,31 (m, 2H).
13C
NMR (DMSO-d6) δ 168,0, 166,4, 138,0, 135,1,
129,9, 128,4, 128,2, 128,0, 127,6, 126,6, 119,4, 118,1, 111,5, 101,2,
79,1, 60,6, 54,7, 53,7, 48,5, 48,3, 45,8, 45,4, 42,2, 27,7, 27,6.
IS-MS,
m/e 459,26 (M + 1).
[α]D 20 = –73,08 (c
= 0,02, MeOH).
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Eine
Portion der freien Base wurde isoliert aus einem Chloroform-Ethylacetat-Lösemittelsystem
als kristallines Material, das doppelbrechend war gemäß Mikroskopie.
Gemäß DSC und
TGA wurde gefunden, dass das Material ein Solvat war, das 0,5 mol
Chloroform pro mol freie Base enthielt. Es wurde gefunden, dass das
Chloroformsolvat einen breiten endothermen Peak aufwies bei 148
bis 158°C,
gefolgt von einem schärferen
endothermen Peak (bei 194,4°C)
als Schmelzpunkt der desolvatisierten freien Base.
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Vergleichsbeispiel 1
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1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazinhydrochlorid
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Zu
einer Lösung
von 1-(Indol-6-carbonyl-D-phenylglycinyl)-4-(1-methylpiperidin-4-yl)piperazin
(14,5 g, 31,6 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (300 ml) und wasserfreiem
MeOH (150 ml) bei 0°C
wurde HCl gegeben in Et2O (32,3 ml, 32,3
mmol). Nach etwa 5 min wurden die Lösemittel im Vakuum entfernt,
um 15,1 g (96%) der Verbindung gemäß der Überschrift zu ergeben.
1H NMR (DMSO-d6) δ 11,40 (s,
1H), 10,3 (bs, 1H), 8,68 (m, 1H), 7,99 (s, 1H), 7,6 bis 7,4 (m,
5H), 7,4 bis 7,3 (m, 3H), 6,48 (s, 1H), 6,11 (d, J = 7,3 Hz, 1H),
4,08 (bs, 1H), 3,6 bis 1,5 (bm, 15H), 2,66 (s, 3H). IS-MS, m/e 459,26
(M + 1).
[α]D 20 = –83,67 (c
= 0,01, MeOH).
Analyse für
C27H33N5O2·1,1HCl·1,7H2O:
Berechnet: C, 61,03; H, 7,30; N,
13,18; Cl, 7,34
Gefunden: C, 60,95; H, 6,91; N, 13,03; Cl,
7,00.
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Es
wurde gefunden, dass das nach dem obigen Verfahren hergestellte
Produkt das Monohydrochloridsalz war und amorph war. Die Analyse
durch Mikroskopie zeigte glasartige nicht doppelbrechende Partikel, und
eine Analyse durch DSC schlug fehl, einen Schmelzpunkt zu zeigen
in Übereinstimmung
mit einem amorphen Material. Unter Verwendung eines Mikroausgleichsflusssystems
wurde das Originalma terial cyclisiert durch eine Dampfdruckisothermenbestimmung,
wobei das Material schmolz, dann ein Dehydratisieren erlaubte. Nach
einer Dehydratisierung wurden Kristalle gebildet, die doppelbrechend
waren gemäß Mikroskopie,
und einen Schmelzpunkt aufwiesen von etwa 174°C, was zeigte, dass es das neue
kristallisierte, hygroskopische Material war.