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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindun betrifft optische Bauelemente und im Besonderen,
jedoch nicht ausschließlich
das Kapseln oder Anbringen von optisch aktiven Halbleiterbauelementen
oder optoelektronischen Bauelementen, wie zum Beispiel Lasern, Modulatoren,
Verstärkern,
Schaltaufbauten, oder ähnlichen.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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In
Halbleiterbauelementen, die einen aktiven Bereich aufweisen, verursacht
Strom, der durch den aktiven Bereich fließt, eine Erwärmung durch
strahlungslose Rekombination. Um die Wärme abzuführen, sind die Bauelemente üblicherweise
an einem Kühlkörper angebracht
oder mit einem Kühlkörper verbunden.
Ein solches Bauelement, das passive Fenster umfasst, ist in US-A-5
680 412 offenbart. Üblicherweise
werden die Bauelemente mit der Übergangsseite
nach unten betrieben, um die Kühlung durch
das Anordnen des aktiven Bereichs in der Nähe des Kühlkörpers zu verbessern. Um das
Ankoppeln an das Bauelement zu erleichtern, ragen die Enden (Facetten)
des Bauelements über
den Kühlkörper hinaus.
Diese Anordnung weist den Nachteil auf, dass sich durch den Mangel
an leitenden Pfaden, der eine erhöhte Absorption an den Facetten verursacht,
Wärme an
den Facetten aufbaut, was zu einer Leistungsabnahme und möglicherweise
katastrophaler optischer Spiegelbeschädigung (Catastrophic Optical
Mirror Damage – COMD)
führt.
Weist hingegen der Kühlkörper eine
größere Länge auf
als das Bauelement, könnte
die Kante des Kühlkörpers einen
Teil des ausgesendeten Lichts unterbrechen, und, falls sich Lötmittel,
das verwendet wird, um das Bauelement mit dem Kühlkörper zu verbinden, an einem
Ausgangsende des Bauelements „zusammenballt", wie es üblicherweise
vorkommt, wird auch dadurch das ausgesendete Licht blockiert.
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Eine
Anordnung nach dem bisherigen Stand der Technik, die verwendet wird,
um diese Nachteile zu überwinden,
benützt
ein Bauelement, in dem der aktive Bereich in einem spitzen Winkel
an den Seiten eines Kühlkörpers angeordnet
ist. Dann wird das Bauelement am Kühlkörper, der praktisch dieselbe Länge wie
die aktive Länge
des Bauelements aufweist, angeordnet. Diese Anordnung verringert
die Wärmeableitung
an den Facetten. Unglücklicherweise
erfordert diese Anordnung hohe Herstellungstoleranzen, schränkt das
Ankoppeln an andere optische Bauteile, zum Beispiel optische Fasern,
ein, und kann nicht für
Bauelemente mit einem oder mehreren aktiven Bereichen, die parallel
angeordnet sind, verwendet werden.
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Es
ist eine andere Aufgabe mindestens einer Ausführungsform mindestens eines
Aspekts der vorliegenden Erfindung, ein optisch aktives Halbleiterbauelement
bereitzustellen, das einen oder mehrere der oben genannten Nachteile überwindet
oder abschwächt.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein optisch aktives
Bauelement bereitgestellt, umfassend:
einen Bauelementkörper, der
einen aktiven Bereich und einen ersten optisch passiven Bereich,
der sich von einem Ende des aktiven Bereichs erstreckt, aufweist,
wobei der erste optisch passive Bereich ein inneres Ende, das angrenzend
an den aktiven Bereich angeordnet ist, und ein äußeres Ende, das eine erste Facette
des Bauelements definiert, aufweist; und
einen Kühlkörper, der
in thermischer Verbindung mit dem Bauelementkörper gehalten ist, wobei sich
der Kühlkörper gemeinsam
mit mindestens einen Teil des aktiven Bereichs und gemeinsam mit
nur einem Teil des ersten optisch passiven Bereichs erstreckt, so
dass die erste Facette des Bauelements über den Kühlkörper hinausragt.
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Der
aktive Bereich kann einen optisch und wahlweise auch elektrisch
aktiven Bereich umfassen.
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In
einer am meisten bevorzugten Form ist das optisch aktive Bauelement
ein Halbleiterbauelement, vorzugsweise hergestellt in einem III-V-Halbleitersystem,
wie zum Beispiel Galliumarsenid (GaAs), das zum Beispiel im Wesentlichen
in einem Wellenlängenbereich
von 600 bis 1300 nm arbeitet, oder Indiumphosphid (InP), das zum
Beispiel im Wesentlichen in einem Wellenlängenbereich von 1200 bis 1700
nm arbeitet. Das Material kann zum Beispiel AlGaAs oder In-GaAsP sein.
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Der
Bauelementkörper
kann zum Beispiel ein Laserbauelement, wie zum Beispiel eine Laserdiode,
oder ein Lichtmo dulator, ein Lichtverstärker oder ein Lichtschalter,
oder ähnliches
sein.
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Vorzugsweise
ist der/einer der optisch passive/n Bereich/e an einem Ausgang/Ausgängen des optisch
aktiven Bauelements/Bauelementkörpers
angeordnet.
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Ein
optisch aktives Bauelement umfassend ein Halbleiterlaserbauelement
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann einen optisch passiven Bereich aufweisen, der sich über ein
Ende /eine Kante/eine Seite des Kühlkörpers hinaus erstreckt, während ein Lichtverstärker gemäß der vorliegenden
Erfindung zwei optisch passive Bereiche aufweisen kann, die sich
jeweils über
gegenüberliegende
Enden/Kanten/Seiten des Kühlkörpers hinaus
erstrecken.
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Vorzugsweise
kann das Halbleiterbauelement eine monolithische Struktur aufweisen.
Vorzugsweise kann auch das Halbleiterbauelement auf einem Trägerwerkstoff
gezüchtet
oder dort auf andere Weise gebildet sein. Noch bevorzugter umfasst das
Halbleiterbauelement eine aktive Kernschicht, die zwischen einer
ersten (oder unteren) optischen Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht und
einer zweiten (oder oberen) optischen Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht
angeordnet ist. Es versteht sich, dass „obere" und „untere" hierin zur einfacheren Bezugnahme verwendet
wird, und nicht, um irgendeine bestimmte bevorzugte Anordnung der
Schichten anzudeuten. Tatsächlich
muss das Bauelement bei der Verwendung möglicherweise eine umgekehrte Anordnung
einnehmen.
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Das
Halbleiterbauelement kann eine Furche (oder eine Rippe) aufweisen,
die zumindest in der zweiten Hüllschicht ausgebildet
ist, wobei die Furche im Betrieb als Lichtwellenleiter wirken kann,
um einen optischen Feldtyp seitlich im Halbleiterbauelement zu begrenzen.
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Vorzugsweise
kann die aktive Kernschicht ein Lasermaterial umfassen, das eine
Quantum Well(QW)-Struktur umfassen oder aufweisen kann, die als
der optisch aktive Bereich gestaltet ist, wobei der optisch aktive
Bereich durch die Furche begrenzt ist.
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Der/jeder
mindestens eine optisch passive Bereich kann sich seitlich gleich
weit erstrecken, wie der optisch aktive Bereich.
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Der/die
optisch passive/n Bereich/e kann/können ein erstes Material mit
ungeordnetem Aufbau in der Kernschicht aufweisen.
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In
einer Abänderung
kann der optisch aktive Bereich seitlich durch seitliche Bereiche,
die ein zweites Material mit ungeordnetem Aufbau in der Kernschicht
umfassen, begrenzt sein.
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Vorteilhafterweise
sind die ersten und zweiten Materialien mit ungeordnetem Aufbau
im Wesentlichen dieselben. Vorteilhafterweise können die Materialien mit ungeordnetem
Aufbau durch ein Quantum Well Intermixing(QWI)-Verfahren gebildet
sein. Das QWI-Verfahren kann die Quantenwellenbegrenzung der Quantenwellen
innerhalb der aktiven Kernschicht auswaschen.
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Noch
bevorzugter kann das QWI im Wesentlichen frei von Verunreinigungen
sein. Die QWI-Bereiche können „blauver schoben" sein, das heißt, dass
zwischen den Bandlücken
des optisch aktiven Bereichs, in den Strom gepumpt ist, und dem/den
optisch passiven QWI-Bereich/en üblicherweise
ein Unterschied von mindestens 20–30 MeV, und möglicherweise
ungefähr
100 MeV oder mehr, besteht. Der/die optisch passive/n Bereich/e
können
eine höhere
Bandlückenenergie
und daher eine niedrigere Absorption aufweisen, als der optisch
aktive Bereich.
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Wird
der optisch aktive Bereich elektrisch betrieben, begrenzt/begrenzen
daher der/die optisch passive/n Bereich/e die Wärmeableitung am/an den Ende/n
des Bauelementkörpers.
Die verminderte Wärmeableitung
erlaubt ein Anordnen der Enden über
die Enden des Kühlkörpers hinaus,
das heißt, sie
können über den
Kühlkörper hinausragen.
Dadurch bleibt ein optischer Eingangs- oder Ausgangslichtstrahl
des Bauelements unbehindert, und es ermöglicht dem Eingangs-/Ausgangsstrahl
freien Zugang an den Enden des Bauelements, um zu oder von anderen
optischen Bauelementen, zum Beispiel einem Glasfaserkabel, anzukoppeln.
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Üblicherweise
weisen die passiven Bereiche eine Länge von ungefähr 10 bis
100 μm auf.
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Vorzugsweise
umfasst das Bauelement auch entsprechende Schichten aus elektrischem
Kontaktmaterial, die mindestens einen Abschnitt einer oberen Oberfläche der
zweiten Schicht und der zweiten Hüllschicht, und eine (untere)
Oberfläche
der ersten Hüllschicht,
oder noch wahrscheinlicher eine untere Oberfläche des Trägerwerkstoffes berühren. Eines der
Kontaktmaterialien kann an einer oberen Oberfläche der Furche bereitgestellt
sein.
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Vorzugsweise
besteht der Kühlkörper aus
einem hochwärmeleitfähigen Material,
zum Beispiel zumindest teilweise aus Kupfer, Diamant, Silizium, Aluminiumnitrid
oder ähnlichem.
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Vorzugsweise
ist der Kühlkörper auch
mit einem Lötkontakt
oder kalorischem Äquivalent
an einem der Kontaktmaterialien angeordnet.
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Vorzugsweise
ist die zweite Hüllschicht
näher am
Kühlkörper angeordnet,
als die erste Hüllschicht.
Diese Anordnung wird als „Übergangsseite nach
unten" bezeichnet,
und ein Anordnen des aktiven Bereichs so nahe wie möglich am
Kühlkörper schafft
eine Kühlanordnung
mit verbesserter Leistung.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Bildung eines optisch aktiven Bauelements bereitgestellt, das Verfahren
umfassend die Schritte:
- (a) Herstellen eines
Bauelementkörpers,
der einen aktiven Bereich und einen optisch passiven Bereich, der
an einem oder mehreren Enden des aktiven Bereichs bereitgestellt
ist, aufweist, wobei mindestens ein optisch passiver Bereich ein
inneres Ende, das angrenzend an den aktiven Bereich angeordnet ist,
und ein äußeres Ende,
das eine erste Facette des Bauelements definiert, aufweist; und
- (b) Anordnen eines Kühlkörpers und
des Bauelementkörpers
in thermischer Verbindung, so dass das innere Ende des mindestens
einen optisch passiven Bereichs innerhalb eines Bereichs des Kühlkörpers bereitgestellt
ist, und das äußere Ende
des mindestens einen optisch passiven Bereichs außerhalb
des Bereichs des Kühlkörpers bereitgestellt
ist, wobei sich der Kühlkörper gemeinsam
mit mindestens einem Teil des aktiven Bereichs und gemeinsam mit
nur einem Teil des ersten optisch passiven Bereichs erstreckt, so dass
die erste Facette des Bauelements über den Kühlkörper hinausragt.
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Schritt
(a) umfasst vorzugsweise:
- (i) das Bilden und
Anordnen:
einer ersten optischen Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht;
einer
optisch aktiven Schicht, in der wahlfrei eine Quantum Well(QW)-Struktur
gebildet ist; und
einer zweiten optischen Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht;
- (ii) das Bilden des oder jedes optisch passiven Bereichs in
der aktiven Schicht; und
- (iii) das Bilden einer Furche von mindestens einem Abschnitt
der zweiten Hüllschicht,
um den aktiven Bereich und den mindestens einen optisch passiven
Bereich zu begrenzen.
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Schritt
(i) kann mit Hilfe eines bekannten Züchtungsverfahrens, zum Beispiel
Molekülstrahlepitaxie
(Molecular Beam Epitaxy – MBE)
oder metallorganischer chemischer Aufdampfung (Metal Organic Chemical
Vapour Deposition – MOCVD)
ausgeführt werden.
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Vorzugsweise
kann/können
der/die passive/n Bereich/e in Schritt (ii) durch ein Quantum Well Intermixing(QWI)-Verfahren
gebildet werden, welches vorzugsweise das Erzeugen von Leerstellen
in den passiven Bereichen, oder ersatzweise das Implantieren oder
Eindringen von Ionen in den/die passiven Bereich/e, und das Weiterglühen umfassen kann,
um einen Bereich/e mit ungeordnetem Aufbau der optisch aktiven Schicht
zu schaffen (die ein Lasermaterial umfassen kann), der/die eine
größere Bandlücke aufweist/aufweisen,
als die Quantum Well-Struktur. Der/die passive/n Bereich/e können daher
durch Quantum Well Intermixing (QWI) gebildet werden.
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Schritt
(iii) kann vorzugsweise durch bekannte Ätzverfahren, zum Beispiel Trockenätzen oder Nassätzen, erzielt
werden.
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Vorzugsweise
kann der Kühlkörper an
einer Oberfläche,
die angrenzend an die zweite Hüllschicht angeordnet
ist, angebracht werden. Daher kann der Kühlkörper in dieser Ausführungsform
an einer oberen Oberfläche
der Furche in einer „Übergangsseite nach
unten"-Anordnung
angebracht werden.
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Vorzugsweise
kann die erste Hüllschicht
auf einem Trägerwerkstoff
gebildet werden. In einer Abänderung
kann der Kühlkörper an
einer Oberfläche des
Trägerwerkstoffes
angebracht werden.
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Vorzugsweise
kann Schritt (ii) durch Erzeugen von verunreinigungsfreien Leerstellen
ausgeführt
werden, und noch bevorzugter ein schadeninduziertes Verfahren verwenden,
um Quantum Well Intermixing (Durchmischen der Quantenwellen) zu erzielen.
In einer bevorzugten Ausführung
eines solchen Verfahrens, kann das Verfahren die folgenden Schritte
umfassen:
Auftragen einer dielektrischen Schicht, wie zum Beispiel
Siliziumoxid (SiO2), durch Verwenden eines
Diodenzerstäubers
und im Wesentlichen innerhalb einer Argonatmosphäre, auf mindestens einen Teil
einer Oberfläche
des Halbleiterlaserbauelementmaterials, um Punktgefügefehler
in mindestens einem Abschnitt des Materials, das angrenzend an die
dielektrische Schicht angeordnet ist, einzubauen;
wahlfreies
Auftragen einer weiteren dielektrischen Schicht durch ein nicht
zerstäubendes
Verfahren, zum Beispiel chemische Aufdampfung im Plasma (PECVD),
auf mindestens einem weiteren Teil der Oberfläche des Materials;
Glühen des
Materials, wodurch Gallium vom Material in die dielektrische Schicht übertragen
wird. Ein solches Verfahren ist in einem ebenfalls vom vorliegenden
Anmelder gemeinsam angemeldeten Patent mit dem Titel „Method
of Manufacturing Optical Devices and Related Improvements" (Verfahren zur Herstellung
optischer Bauelemente und damit verbundene Verbesserungen) beschrieben,
welches dasselbe Einreichungsdatum wie die vorliegende Anmeldung aufweist,
wobei sein Inhalt hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Vorzugsweise
kann das Verfahren den Schritt des Auftragens erster und zweiter
elektrischer Kontaktschichten auf einer Oberfläche der ersten Hüllschicht,
oder noch bevorzugter einer äußeren Oberfläche des
Trägerwerkstoffes,
und einer äußeren Oberfläche der
Furche umfassen. Noch bevorzugter kann die zweite elektrische Kontaktschicht
auf einem Abschnitt der Furche innerhalb eines Bereichs des optisch
aktiven Bereichs bereitgestellt sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann Schritt (ii) die folgenden Schritte
umfassen: erstens Auswählen
eines ersten Bereichs und Bilden eines ersten Materials mit ungeordnetem
Aufbau daselbst, und zweitens Auswählen eines zweiten Bereichs
und Bilden eines zweiten Materials mit ungeordnetem Aufbau daselbst.
Das erste sowie das zweite Material mit ungeordnetem Aufbau können einen
ersten beziehungsweise einen zweiten passiven Bereich an ersten
und zweiten Enden des Bauelementkörpers bereitstellen.
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In
einer Abänderung
kann das Verfahren, vorzugsweise in Schritt (ii), das Bilden von
Bereichen aus Material mit ungeordnetem Aufbau, die den aktiven
Bereich seitlich begrenzen, umfassen. Das kann die Furche dabei
unterstützen,
den/die optischen Feldtyp/en des Bauelements einzuschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindungen werden in der Folge nur als Beispiele
beschrieben unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, in
denen:
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1 eine
Querschnittsansicht eines optisch aktiven Bauelements gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 eine
Querschnittsansicht durch die Linie X-X' des optisch aktiven Bauelements von 1 zeigt;
und
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3 eine
Querschnittsansicht eines optisch aktiven Bauelements gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 2 ist ein
optisch aktives Bauelement gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung abgebildet, das im Allgemeinen mit 10 bezeichnet
ist. Das Bauelement 10 umfasst einen Bauelementkörper 12, der
bei dieser Ausführungsform
aus einem Halbleitermaterial gefertigt ist, der einen optisch aktiven oder
optischen Verstärkungsbereich 14 definiert,
der durch innere Enden 16, 18 optisch passiver
Bereiche 20 beziehungsweise 22 begrenzt ist. Äußere Enden 24, 26 der
passiven Bereiche 20, 22 definieren Enden oder
Facetten 24, 26 des Bauelements 10.
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Ein
Kühlkörper 28 steht
in thermischer Verbindung mit dem Bauelementkörper 12 und ist so
angeordnet, dass die inneren Enden 16, 18 der
passiven Bereiche 20, 22 an den Enden 16, 18 des
Verstärkungsbereichs 14 innerhalb
eines Bereichs oder Ausmaßes „A" des Kühlkörpers 28 bereitgestellt
sind, während
die äußeren Enden 24, 26,
wie in der Ausrichtung von 1 ersichtlich,
außerhalb
des Bereichs 28 bereitgestellt sind.
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Diese
Anordnung stellt passive Bereiche 20, 22, die über den
Kühlkörper 28 „hinausragen", bereit. Eine solche
Anordnung kann für
ein optisch aktives Bauelement 10, wie zum Beispiel einen
Lichtverstärker,
benützt
werden, wo ein Zugang sowohl an einem Eingangs- als auch einem Ausgangsende
des Bauelements erforderlich ist. Somit können die passiven Bereiche 20, 22 als
Eingangs-/Ausgangswellenleiter des Bauelements 10 angesehen
werden, die sich über
die gegenüberliegenden
Enden 24, 26 eines optisch aktiven Bereichs des
Bauelements 10 hinaus erstrecken.
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf 2, die das
Bauelement 10 von 1 in einem
Querschnitt entlang der Linie X-X zeigt; ist das Bauelement 10a,
wie man erkennen kann, monolithisch auf einem Trägerwerkstoff 30 gezüchtet. Der
Bauelementkörper 12 ist
ein geschichteter Aufbau, umfassend ein Trägermaterial 30, auf
dem durch bekannte Verfahren, wie zum Beispiel Molekülstrahlepitaxie (Molecular
Beam Epitaxy – MBE)
oder molekülorganischer
chemischer Aufdampfung (Molecular Organic Chemical Vapour Deposition – MOCVD),
eine erste optische Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht 36 und
eine aktive/Leitschicht 32, zum Beispiel aus Halbleiterlasermaterial,
und eine zweite Hüll-/Ladungsträger-Begrenzungsschicht 34 und
vorteilhafterweise auch eine Halbleiterkontaktschicht 40 gezüchtet ist.
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Der
Bauelementkörper 12 umfasst
einen Wellenleiter 38, der durch geeignete Ätzverfahren
in der zweiten Hüllschicht 34 gebildet
ist. Die Furche 38 schließt einen Lichtstrahl innerhalb
des optisch aktiven Bereichs 14 und den optisch passiven
Bereichen 20, 22 (nicht abgebildet) ein. Die Furche 38 erstreckt sich
zwischen den Enden 24, 26 des Bauelements 10, 10a.
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An
einer nach außen
zeigenden Oberfläche der
Furche 38 und unterhalb des Trägerwerkstoffes 30 sind
entsprechende elektrische Kontaktschichten 41, 42 angeordnet,
die verwendet werden, um das Bauelement 10 elektrisch zu
betreiben.
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In
einer bevorzugten Form dieser Ausführungsform umfasst die aktive
Schicht 32 eine Quantum Well-Struktur 54, die
in der aktiven Schicht 32 eingebettet ist, und durch die
Begrenzung der Furche 38 ist der Verstärkungsbereich 14 in
der aktiven Schicht 32 angeordnet.
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In
einer Abänderung
dieser Ausführungsform
ist der Verstärkungsbereich 14 seitlich
durch Quantum Well Inter mixed(QWI)-Bereiche 50, 52 begrenzt,
welche die Eingrenzung eines Lichtstrahls innerhalb der Quantum
Well-Struktur des Verstärkungsbereiches 14 unterstützen.
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Unter
nochmaliger Bezugnahme auf 1 umfassen
die passiven Bereiche 20, 22 innerhalb der aktiven
Schicht 32 Quantum Well Intermixed-Bereiche, die eine höhere Bandlückenenergie
und daher eine geringere Absorption als die Quantum Well-Struktur
des Verstärkungsbereiches 14 innerhalb
der aktiven Schicht 32 bereitstellen. Das bietet den Vorteil,
dass, wenn Strom in den aktiven Bereich 14 gepumpt wird,
eine Wärmeableitung
an den Enden 16, 18 des aktiven Bereichs 14 durch
den thermischen Kontakt mit einem Bereich des Kühlkörpers 28 geschaffen
ist, wodurch das Bauelement 10 gekühlt wird, während die passiven Bereiche 20, 22 über den Kühlkörper 28 hinausragen
und weniger Wärme
ableiten. Die Enden 24, 26 der passiven Bereiche 20, 22 sind
in keiner Weise durch den Kühlkörper 28 behindert,
wodurch freier Zugang zu den Enden 24, 26 des
Bauelements 10 für
Eingangs-/Ausgangskopplung, zum Beispiel zu anderen optischen Bauelementen,
gewährt
ist. Wie in 2 gezeigt, ist das Bauelement 10 in
einer „Übergangsseite
nach unten"-Anordnung
angeordnet, so dass der Verstärkungsbereich 14 so
nahe wie möglich
am Kühlkörper 28 angeordnet
ist. Es versteht sich, dass im Betrieb der Kühlkörper 28 ganz unten
und der (umgedrehte) Bauelementkörper 12 ganz
oben angeordnet sein können.
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Im
Bauelement 10 beträgt
der Abstand zwischen dem Kühlkörper 28 und
dem Verstärkungsbereich 14 üblicherweise
wahrscheinlich ungefähr
2 bis 5 μm.
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Der
Kühlkörper 28 ist
aus einem Material hergestellt, das gute thermische Eigenschaften
aufweist. In dieser Ausführungsform
ist der Kühlkörper 28 im
Wesentlichen aus Kupfer gefertigt. Es sind jedoch auch andere Materialien,
wie zum Beispiel Diamant, Silizium und Aluminiumnitrid, geeignet.
Der Kühlkörper 28 ist
an den Kontakt 41 angelötet
oder auf andere Weise an diesen angeschlossen.
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Die
QW-Intermixed-Bereiche sind die passiven Bereiche 20, 22 in
der aktiven Schicht, die in 1 und 2 gezeigt
ist. Die Furche 38 ist über dem
Verstärkungsbereich 14 und
den passiven Bereichen 20, 22 gebildet.
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Unter
nochmaliger Bezugnahme auf 2 wird nun
ein Verfahren zur Herstellung eines optisch aktiven Bauelements 10 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben, das in einem III-V-Halbleitersystem,
wie zum Beispiel GaAs oder InP, hergestellt ist.
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Das
Verfahren beginnt mit der Bereitstellung einer Trägerwerkstoffschicht 30.
In dieser Ausführungsform
ist der Trägerwerkstoff
Galliumarsenid (GaAs) und ist stark n-dotiert. Auf der Trägerwerkstoffschicht 30 wird
die erste Hüllschicht 36 gezüchtet. Die
erste Hüllschicht 36 umfasst
Aluminium-Galliumarsenid (AlGaAs) und ist mit einer ersten Konzentration
n-dotiert. Die erste Hüllschicht 36,
die zum Beispiel eine Brechung von ungefähr 3,0 bis 3,5 aufweist, ist üblicherweise
1 bis 3 μm
dick. Auf der ersten Hüll-schicht 36 ist
die optisch aktive Halbleiterschicht 32 gezüchtet. Die
aktive Schicht 32 umfasst ebenfalls AlGaAs. Die Schicht 32 ist
im Wesentlichen intrinsisch. Die aktive Schicht 32, die
zum Beispiel einen Brechungsindex von ungefähr 3,0 bis 3,5 aufweist, ist so
gezüchtet,
dass sie üblicherweise
einige Hundert nm dick ist. Innerhalb der aktiven Schicht 32 ist
eine Quantum Well(QW)-Struktur 54 bereitgestellt. Die QW-Struktur 54 ist üblicherweise
in der Mitte der Schicht 32 eingebettet.
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Auf
der aktiven Schicht 32 wird die zweite Hüllschicht 34 gezüchtet. Die
zweite Hüllschicht 34 ist
defektleitend mit einer Dotierungskonzentration ähnlich der ersten Konzentration.
Die zweite Schicht 34 ist ebenfalls aus AlGaAs angefertigt,
mit einer Dicke, Zusammensetzung und einem Brechungsindex ähnlich jenen
der ersten Hüllschicht 36.
Somit ist die Quantum Well(QW)-Struktur 54 zwischen n-dotierten und p-dotierten
ersten und zweiten Hüllschichten 36 beziehungsweise 34 angeordnet.
Die aktive Schicht 32 weist einen niedrigeren Aluminium(Al)-Gehalt
auf, als die Hüllschichten 34, 36.
Die aktive Schicht 32 weist einen höheren Brechungsindex auf als
die Hüllschichten 36, 34.
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Dann
wird eine selektive QWI-Maske (nicht abgebildet) über mindestens
einen Abschnitt des Bauelements 10 angeordnet, wo die Furche 38 definiert
werden wird, wobei jedoch Abschnitte (die den passiven Bereichen 20, 22,
die gebildet werden sollen, entsprechen) unmaskiert bleiben. Das
Verfahren, das vorzugsweise verwendet wird, um innerhalb der Quantum
Well-Struktur ein Quantum Well Intermixing (QWI) zu erzeugen, ist
ein schadeninduziertes Verfahren unter Verwendung von Leerstellen.
Es versteht sich jedoch, dass auch jedes andere Quantum Well Intermixing-Verfahren,
das einen Unterschied der Bandlückenenergie
zwischen der Quantum Well-Struktur 54 und den QW-vermischten
passiven Bereichen 20, 22 erzielt, bei dieser
Erfindung verwendet werden könnte.
Das schadeninduzierte Verfahren erfordert das Auftragen einer dielektrischen
Schicht, wie zum Beispiel Silizium (SiO2),
auf mindestens einem Teil einer Oberfläche des Halbleiterlaserbauelementmaterials
durch Verwendung eines Diodenzerstäubers und im Wesentlichen innerhalb
einer Argon-Atmosphäre,
um Punktgefügefehler in
mindestens einem Abschnitt des Materials, das angrenzend an die
dielektrische Schicht angeordnet ist, einzubauen;
das wahlfreie
Auftragen einer weiteren dielektrischen Schicht durch ein nicht
zerstäubendes
Verfahren, wie zum Beispiel chemische Aufdampfung im Plasma (PECVD),
auf mindestens einem weiteren Teil der Oberfläche des Materials;
das
Glühen
des Materials, wodurch Gallium vom Material in die dielektrische
Schicht übertragen
wird.
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Sobald
der Bauelementkörper 12 geglüht worden
ist, werden Abschnitte der zweiten Hüllschicht 34 auf beiden
Seiten der Furche 38, die definiert werden soll, durch
bekannte Ätzverfahren
weggeätzt,
nachdem eine geeignete Ätzmaske über einen
Bereich, der die Furche 38 definiert, angeordnet worden
ist.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, kann beim Züchten des Bauelementkörpers 12 eine
Endschicht 40 auf der zweiten Hüllschicht 34 gezüchtet werden, wobei
die Endschicht 40 eine stark p-dotierte GaAs-Schicht 40 ist.
Die Endschicht 40 dient als oberer Kontakt für den Bauelementkörper 12.
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Kontaktmetallaufträge 41, 42 werden
durch bekannte lithographische Verfahren an der Rippe 38 beziehungsweise
am Trägerwerkstoff 30 gebildet, um
ein elektrisches Betreiben des Bauelementkörpers 12 zu ermöglichen.
Schließlich
wird der Bauelementkörper 12 am
Kühlkörper 28 befestigt.
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Daher
ist der Bauelementkörper 12,
der im Querschnitt von 2 gezeigt ist, ein monolithisches aktives
Halbleiterbauelement. Der aktive Bereich 14 des Bauelements 10 ist
innerhalb der aktiven Schicht 32 angeordnet, und durch
die oben beschriebene Furche 38 in der Quantum Well-Struktur
eingeschlossen.
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf 3 ist ein
optisch aktives Bauelement gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt, das im Allgemeinen mit 10a bezeichnet
ist. Das Bauelement 10a weist Ähnlichkeiten mit dem Halbleiterbauelement 10 der
ersten Ausführungsform
auf, und demgemäß sind dieselben
Teile mit denselben Bezeichnungen, jedoch mit dem Anhang „a", bezeichnet worden.
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Das
Bauelement 10a umfasst einen Bauelementkörper 12,
der einen aktiven Bereich 14a, der an einem Ende 18a durch
einen optisch passiven Bereich 22a, der ein erstes Ende 25a aufweist,
begrenzt ist, aufweist. Ein anderes Ende 16a des Verstärkungsbereichs 14a und
ein zweites Ende 26a des passiven Bereichs 22a definieren
die Enden des Bauelements 10a.
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Ein
Kühlkörper 28a steht
in thermischer Verbindung mit dem Bauelementkörper 12, und ist so
angeordnet, dass die Enden 16a, 18a des Verstärkungsbereichs 14a innerhalb
eines Bereichs A des Kühlkörpers 28a bereitgestellt
sind, während
das zweite Ende 2ba des passiven Bereichs 22a außerhalb
des Bereichs A des Kühlkörpers 28a angeordnet ist.
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Diese
Ausführungsform
stellt einen passiven Bereich 22a bereit, der über den
Kühlkörper 28a „hinausragt". Eine solche Anordnung
kann für
ein optisch aktives Bauelement, wie zum Beispiel eine Halbleiterlaserdiode,
verwendet werden, wo am Ende 26a ein Ausgang des Bauelements 10a bereitgestellt
ist.
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Die
geschichtete Konstruktion des Bauelements 10a ist so gestaltet,
wie es zuvor für
die erste Ausführungsform
unter Bezugnahme auf 1 und 2 beschrieben
worden ist. Der passive Bereich 26 ist ein Quantum Well
Intermixed(QWI)-Bereich, der eine höhere Bandlückenenergie und daher eine geringere
Absorption als die QW-Struktur des Verstärkungsbereichs 14a,
bereitstellt.
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Diese
Anordnung bietet den Vorteil, dass die Enden 16a, 18a des
Verstärkungsbereichs 14a in
gutem thermischen Kontakt mit dem Kühlkörper 28a bereitgestellt
sind, während,
zum Beispiel zur Ausgangskopplung an eine Faser oder ein anderes
Bauelement, freier Zugang zum Ausgangsende 26a des Bauelements 10a gewährt ist.
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Das
Bauelement 10a kann durch ein Verfahren ähnlich oder
gleich dem oben für
das Bauelement 10 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Fachleute
werden verstehen, dass Abänderungen
der hierin beschriebenen Ausführungsformen möglich sind,
ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Es
versteht sich auch, dass ein Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung
darin besteht, dass die Bereitstellung von passiven Bereichen, welche über einen
Kühlkörper hinausragen,
am/an den Ende/n eines optischen Bauelements Schwierigkeiten in
Zusammenhang mit der Erwärmung
an Facetten des Bauelements umgeht, da die Bereiche nicht aktiv sind.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass
ein Ankoppeln an das Bauelement durch die vorspringenden passiven
Bereiche/Wellenleiter, die sicherstellen, dass die Ausgangs-/Eingangsstrahlen
nicht durch den Kühlkörper behindert oder
beeinflusst werden, einfacher ist.
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Es
versteht sich auch, dass in einer Abänderung ein tiefliegender Heterostruktur-Wellenleiter
anstelle eines Furchenwellenleiters verwendet werden könnte. Des
Weiteren könnten
auch andere Wellenleiter, wie zum Beispiel ein LOC-Wellenleiter
(Large Optical Cavity), ein parallelresonanter reflektierender Lichtwellenleiter
(ARROW = Antiresonant Reflecting Optical Waveguide), ein breiter
Lichtwellenleiter (WOW = Wide Optical Waveguide), oder ähnliche verwendet
werden.