DE60204392T2

DE60204392T2 - Verpackungsmaterial mit doppeltem Verwendungszweck für Isolationsmineralwolle

Info

Publication number: DE60204392T2
Application number: DE60204392T
Authority: DE
Inventors: Vincent Briard; Joel Jacob
Original assignee: Knauf Insulation SPRL
Current assignee: Knauf Insulation SPRL
Priority date: 2001-08-10
Filing date: 2002-08-12
Publication date: 2006-03-16
Anticipated expiration: 2022-08-13
Also published as: DE60204392D1; BE1014338A3; EP1283181B1; EP1283181A1; ATE296773T1; ES2242841T3

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Isolationsprodukt aus Mineralwolle. Dieses Produkt ist insbesondere für die thermische und akustische Isolierung von Gebäuden bestimmt, insbesondere von kommerziellen Gebäuden und Einfamilienhäusern.
Die Isolationsmaterialien aus Mineralwolle und insbesondere aus Glasfaser sind im Stande der Technik wohl bekannt. Diese Materialien aus Glasfasern enthalten ein Bindemittel, oft ein Phenolharz, das, auf die Fasern aufgebracht und in einem Ofen polymerisiert, eine Matte ergibt, die mechanische Eigenschaften derart besitzt, daß sie ihre Dicke im Moment der Verarbeitung wieder annimmt, trotz der Zusammenpressung, die sie während des Transports und der Lagerhaltung in der Verpackung erfahren hat.
Diese Art von Isolierstoff wird im allgemeinen in Form von Platten oder Rollen angeboten. Er kann auch oder kann auch nicht mit einer Dampfsperre überzogen sein, in Abhängigkeit von der Anwendung und den Bauvorschriften, die dort, wo er verwendet wird, in Kraft sind. In dem Falle, in dem eine Dampfsperre vorgesehen ist, wird diese mit der Fasermatte fest verbunden.
Bekannt ist ein Isolationsprodukt, welches umfaßt:

– eine Isoliermatte aus Mineralwolle, die auf sich selbst zu einer Rolle aufgewickelt ist, und
– ein Band aus Verpackungsmaterial, das eine Breite besitzt, die wenigstens gleich derjenigen der Isoliermatte ist (siehe beispielsweise US-A-5.556.682).

Dieses Isolationsprodukt umfaßt keine Dampfsperre für einen Dachstuhl, und das verwendete Dichteband dient allein dazu, das Isoliermaterial aus Mineral wolle zu verpacken, um es gegen jedes Eindringen von Feuchtigkeit in die Mineralwolle während der Lagerhaltung und des Transports zu schützen.
Im Fall einer Rolle variiert die Dicke der Matte von 20 bis 260 mm, vorzugsweise von 120 bis 240 mm. Ihre Länge hängt von ihrer Dicke und dem Grad der Zusammenpressung ab, dem die Matte unterworfen werden kann, ohne daß ihre physikalischen Eigenschaften beeinträchtigt werden. Die Breite liegt zwischen 350 und 2400 mm, vorzugsweise zwischen 600 und 1200 mm. Die Volumenmasse des Produkts, welche seine Isolationskraft charakterisiert, variiert von 8,5 bis 50 kg/m³, vorzugsweise von 10,5 bis 25 kg/m³, variiert.
Im allgemeinen sind diese Rollen, mit einer Dampfsperre überzogen oder auch nicht, in einem Film aus Kunststoffmaterial des Typs Polyethylen oder Polypropylen verpackt, der auf den Umfang geklebt und zusammengezogen ist, oder in einem Kraftpapier. Die meiste Zeit werden diese einzelnen Rollen anschließend zusammen auf Paletten verpackt, was die Handhabung erleichtert und eine Lagerhaltung im Freien gestattet.
Da es sich um eine Anwendung auf die Isolation eines schrägen Gebäudedaches handelt, und insbesondere von Einfamilienhäusern, besteht eines der Anwendungsprinzipien entsprechend der gegenwärtigen Technik darin, von der Länge der aufgerollten Matte Stücke oder Abschnitte aus Glaswolle abzuschneiden, deren Länge dem Abstand zwischen den Sparren des Dachgebälks äquivalent ist, vermehrt um einige Millimeter (zwischen 2 und 30 mm, insbesondere zwischen 5 und 15 mm). Diese abgetrennten Abschnitte werden anschließend von dem Benutzer zwischen den Sparren der Bedachung angebracht. In dem Falle, in dem die Mineralwollematte nicht mit einer Dampfsperre bekleidet ist, ist es üblich, nach der Anordnung des Isolierstoffes auf den Sparren (der warmen Seite) eine Dampfsperre aufzubringen. Diese Dampfsperre wird im allgemeinen von einem kontinuierlichen Film gebildet, beispielsweise aus Kunststoffmaterial oder aus Aluminium, der in Form von Rollen angeboten wird. Man muß sich diese unabhängig vom Isolationsmaterial besorgen. Die Dampfsperre wird auf den Sparren gewöhnlich mit einem Verankerungssystem fixiert. Anschließend ermöglicht ein Klebeband, welches auf die Stoßstellen des Films aufgebracht wird, die Gewährleistung einer besseren Abdichtung gegenüber Wasserdampf.
In dem Falle, in dem die Matte aus Mineralwolle im verpackten Produkt bereits einstückig mit einer Dampfsperre überzogen ist, ist die Anbringung beendet, sobald die Anordnung der Mineralwollematte vollzogen ist. Dennoch verlangt das Produkt vor seiner Verpackung eine Prozedur der Verbindung zwischen Mineralfasermatte und Dampfsperre, die kompliziert sein kann und die Produktionskosten belastet. Außerdem bedeckt die Dampfsperre die Bedachung nur in diskontinuierlicher Weise und garantiert also nicht eine totale Abdichtung.
Das Interesse an der Benutzung einer Dampfsperre liegt darin zu vermeiden, daß die Feuchtigkeit, mit welcher die Luft im Inneren des isolierten Gebäudes beladen ist, nicht dazu kommt, sich auf einer kalten Flächen zu kondensieren, im vorliegenden Fall auf dem Isoliermaterial oder der Unterbedachungsabschirmung. Dies kann in der Bedachung schwere Schäden hervorrufen und/oder die thermischen Isolierungseigenschaften desselben herabsetzen.
Der oben beschriebene erste Anwendungsfall hat den großen Vorteil, auf der gesamten Fläche der Bedachung eine Dampfsperre zu verwenden, die konti nuierlich verläuft und unter den Sparren angeordnet ist. Dieses Prinzip garantiert eine große Dichtheit gegenüber dem Wasserdampf.
Dennoch ist es bei dieser Anwendung erforderlich, sich zwei separat verpackte Produkte zu besorgen, was eine offensichtliche Quelle für die Schmutzbelastung der Baustellen ist.
Die vorliegenden Erfindung hat zum Ziel, ein Isolationsprodukt vorzuschlagen, deren verpacktes Isoliermaterial nicht mit einer Dampfsperre überzogen ist und die gleichzeitig die Vorteile der Anwendung einer Dampfsperre ermöglicht, welche kontinuierlich über die gesamte Fläche der Bedachung verläuft. Dieses Produkt soll auch den aktuellen Erfordernissen in Sachen Umweltverschmutzung begegnen.
Dieses Problem wurde gemäß der Erfindung durch ein Isolationsprodukt aus Mineralwolle gelöst, welches umfaßt:

– eine isolierende Matte aus Mineralwolle, die um sich selbst zu einer Rolle aufgewickelt ist, und
– ein Band aus Verpackungsmaterial, das eine Breite mindestens gleich derjenigen der isolierenden Matte aufweist,

Wenn sich der Benutzer dieses Produkt besorgt, erhält er somit gleichzeitig ein Isoliermittel aus Mineralwolle, das nicht verkleidet ist, und eine mit ihm nicht verbundene Dampfsperre, was es gestattet, die Isolierung unter optimalen Bedingungen ins Werk zu setzen, nämlich mit einer Dampfsperre, die kontinuierlich auf der Fläche des Daches verläuft. Außerdem ermöglicht es dieses Produkt im Gegensatz zu dem, was in der herrschenden Praxis abläuft, daß keine Verpackungsabfälle anfallen, weil das Verpackungsmaterial als Dampfsperre verwendet wird.
Entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Band aus Verpackungsmaterial eine Länge von mindestens 10% über derjenigen der isolierenden Matte auf, vorzugsweise von mindestens 20%. Vorteilhafterweise ist die Breite des Bandes aus Verpackungsmaterial größer als diejenige der Isoliermatte. Auf diese Weise kann der Verlust durch Schnittabfälle kompensiert werden, und man erhält eine gegenseitige Überdeckung benachbarter Verpackungsfilmbänder, was die Gewährleistung einer einwandfreien Abdichtung gewährleistet. Es ist selbstverständlich, daß die Breite des Bandes aus Verpackungsmaterial auch derjenigen der Isoliermatte gleich sein kann.
Das Verpackungsmaterial kann ein Material aus Kunststoff, Papier, eine metallisierte Folie u.s.w. sein. Es kann beispielsweise auf der Basis von Homopolymerisaten oder Copolymerisaten von Polyethylen oder Polypropylen, von Polyestern, Polyamiden u.s.w. vorliegen. Auch Aluminiumpapier kann angemessen sein. Auch eine Kombination dieser Materialien kann ins Auge gefaßt werden, ebenso wie mit Hilfsmitteln, welche in dieser Technik geläufig sind.
Die physikalischen Kenndaten des Verpackungsmaterials müssen so sein, wie sie gleichzeitig für ein Verpackungsmaterial und eine Dampfsperre verlangt werden. Diese Haupteigenschaften sind also ein gutes mechanisches Verhalten, ein geeigneter Feuerwiderstand und eine Wasserdampfdurchlässigkeit, die in kontrollierter Weise begrenzt ist.
Als bevorzugte physikalische Eigenschaften lassen sich die folgenden angeben:

– Flächengewicht gemäß der Norm DIN 53352: 25 bis 300 g/m², vorzugsweise 50 bis 150 g/m².
– Dicke gemäß der Norm DIN 53370: 0,025 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,050 bis 0,25 mm.
– Sd-Index (Wasserdampfdurchlässigkeit) gemäß der Norm DIN 52615: 0,15 bis 1000, vorzugsweise 0,2 bis 100.
– Feuerklassifizierung gemäß der Norm DIN 4102: B2, vorzugsweise B1.
– Reißfestigkeit unter Einwirkung einer Spitze, gemäß der Norm DIN 54301: 30 bis 500 N.
– Perforationswiderstand gemäß der Norm DIN 53142: 3 bis 30 Nm, vorzugsweise 5 bis 20 Nm.
– Maximale Spannung gemäß der Norm DIN 53354: 100 bis 750 N/5 cm, vorzugsweise 200 bis 500 N/5 cm.

Die Isoliermatte aus Mineralwolle kann die Form eines fortlaufenden Bandes haben, das beispielsweise auf Glaswolle oder Steinwolle basiert.
Andere Angaben mit Bezug auf das Isolationsprodukt gemäß der Erfindung und seine Verwendung sind in den beigefügten Ansprüchen angegeben.
Zur Verwirklichung des Isolationsproduktes gemäß der Erfindung wickelt man zunächst die Isoliermatte aus Mineralwolle um sich selbst derart auf, daß sich eine Rolle bildet. In vorteilhafter Weise wird hierauf das Band aus Verpackungsmaterial um die bereits gebildete Rolle herum aufgewickelt, vorzugsweise in der gleichen Art und im gleichen Sinn wie die Isoliermatte um sich selbst herum aufgewickelt wurde. Man erhält so Rollen, die einen Umfang von 750 bis 2000 mm, vorzugsweise 1000 bis 1600 mm und eine Höhe von 600 bis 2400 mm, vorzugsweise von 1000 bis 1500 mm und insbesondere etwa 1200 mm annehmen können.
Diese Rollen werden dann in geläufiger Art und Weise auf Lager genommen, das heißt, sie werden zu Einheiten von drei bis vier Rollen in einer Umhüllung aus Kunststoffmaterial oder durch ein Umbindungssystem zusammengestellt. Diese Einheiten werden auf einer Palette aus Holz zusammengeführt und festgehalten, derart, daß sich eine Gesamtheit ergibt, deren Dimensionen beispielsweise mit denen eines Lastwagens verträglich sind (etwa 1200 × 1200 × 2550 mm). Die Gesamtheit wird dann durch eine Hülle aus schrumpfbarem Kunststoffmaterial oder durch einen dehnbaren Film vor Witterungsunbilden geschützt, welcher die Rollen und die Palette aus Holz vollständig überdeckt.
Es ist so zu verstehen, daß die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist und daß hieran sehr wohl Modifizierungen angebracht werden können, ohne den Rahmen der beigefügten Ansprüche zu verlassen.

Claims

Isolationsprodukt aus Mineralwolle, umfassend – eine isolierende Matte aus Mineralwolle, die um sich selbst als Rolle aufgewickelt ist, und – ein Band aus Verpackungsmaterial, das eine Breite mindestens gleich derjenigen der isolierenden Matte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus Verpackungsmaterial eine Länge mindestens gleich derjenigen der isolierenden Matte und physikalische Eigenschaften aufweist, die geeignet sind für einen Einsatz als Dampfsperre für ein Dach, und daß dieses Band um die bereits gebildete Rolle aus der isolierenden Matte so aufgewickelt ist, daß es mit ihr das Isolationsprodukt bildet.
Isolationsprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus Verpackungsmaterial eine Länge von mindestens 10% über derjenigen der isolierenden Matte aufweist.
Isolationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial Eigenschaften der mechanischen Beständigkeit und der Feuerfestigkeit aufweist und im wesentlichen undurchlässig für Wasserdampf ist.
Isolationsprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial auf einem Kunststoff, auf Papier, auf metallischem Material und/oder auf einer Kombination von diesen basiert.
Isolationsprodukt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial aus einem Kunststoff ist, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenen, Polypropylenen, Polyestern und Polyamiden.
Isolationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende Matte auf Glaswolle oder Steinwolle basiert.
Verwendung des Isolationsprodukts nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für eine Isolation eines Daches durch Aufbringen der isolierenden Matte aus Mineralwolle auf dieses und einer kontinuierlichen Dampfsperre, die aus dem Band aus Verpackungsmaterial gebildet ist, auf die ganze Oberfläche des Daches.