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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche Moxonidin und Eprosartanmesylat enthalten. Die Erfindung
bezieht sich auch auf die Verwendung dieser Zusammensetzungen zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Bluthochdruck,
insbesondere bei Bluthochdruckpatienten, die bereits unter Diabetes
Typ II leiden oder dafür
anfällig
sind, Diabetes Typ II zu entwickeln.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Veröffentlichungen
und die anderen hierin verwendeten Materialien veranschaulichen
den Hintergrund der Erfindung und insbesondere Fälle, um zusätzliche Details im Hinblick
auf die Praxis bereitzustellen.
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Kürzliche
Studien, wie die HOT (Hypertension Optimal Treatment)-Studie, haben
die Vorteile der Verringerung des Blutdrucks auf unter zuvor bestehende
Zielniveaus gezeigt [Hansson L. et al. (1998), Lancet 351(9118):
1755–62].
Als ein Ergebnis der HOT und anderer Versuche wurden die von den
Bluthochdruckbehandlungsrichtlinien empfohlenen Zielblutdruckwerte
während
der letzten Jahre zunehmend strenger. 2003 empfehlen die offiziellen
Bluthochdruckrichtlinien sogar eine noch wirksamere Blutdrucksenkung.
Die neuen ESC/ESH-Richtlinien empfehlen, den Blutdruck bei allen
Bluthochdruckpatienten auf wenigstens unter 140/90 mm Hg und auf
unter 130/80 mm Hg bei Diabetikern zu verringern [European Society
of Hypertension-European Society of Cardiology Guidelines Committee
(2003), J. Hypertens. 21(6): 1011–53; und Chobanian AV et al.
(2003) JAMA, 289(19): 2560–72].
Ein Trend hin zu noch niedrigeren Zielwerten kann zukünftig erwartet
werden.
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Obwohl
die gegenwärtigen
Richtlinien zur Blutdruckbehandlung zunehmend strengere Blutdruckzielwerte
empfehlen, werden diese Ziele in der klinischen Praxis durch ein
einzelnes Arzneimittel selten erreicht.
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Insbesondere
wird der systolische Blutdruck im Allgemeinen schlecht reguliert
[Taylor Nelson Sofres Healthcare, Cardio Monitor® Study
(1998)]. Sogar bei Patienten mit mildem bis mäßigem Bluthochdruck ist eine Monotherapie
nur bei ungefähr
50 bis 70% der Patienten wirksam und es besteht daher ein deutlicher
Bedarf an einer Kombinationstherapie, wenn strenge Blutdruckzielwerte
erzielt werden sollen. Arzneimittel, welche in der Kombinationstherapie
verwendet werden, sollten eine Anzahl von Voraussetzungen erfüllen, einschließlich eines
komplementären
Wirkungsmechanismus, einer erhöhten
Wirksamkeit in der Kombination und einer beibehaltenen (oder verbesserten)
Tolerierbarkeit [Trenkwalder P. (2002), J of Human Hypertension
16, Suppl 3: S17–S25].
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Das
sympathische Nervensystem (SNS) und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
(RAAS) tragen beide zur Entwicklung und Beibehaltung von Bluthochdruck
bei. [Rupp H & Jäger B. (2001),
J Clin Basic Cardiol 4: 47–51].
Die Aktivierung des SNS führt
zu einem erhöhten
Vasomotor-Tonus und ist somit ursächlich mit der Entwicklung
und der Aufrechterhaltung von hohem Blutdruck verbunden. Das RAAS
andererseits spielt eine wichtige Rolle bei der physiologischen
Regulierung von kardiovaskulären,
renalen und endokrinen Funktionen. Die Überaktivierung dieses Systems
trägt zur
Entwicklung und zur Beständigkeit
von verschiedenen Formen des Bluthochdrucks bei.
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In
der TOPIC-Studie wurde bereits gezeigt, dass die kombinierte Therapie
von Moxonidin mit dem Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Inhibitor Enalapril eine
positive Wirkung zeigt.
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Die
Kombination war bei 27 jener Bluthochdruckpatienten wirksam, welche
auf eine Monotherapie mit Moxonidin nicht ansprachen [Waters J.
et al. (1999), J Clin Bas Cardiol. 2(2): 219–24; Prichard et al. (2002), Blood
Press 11(3): 166–72].
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Ein
weiterer Übersichtsartikel
von Vetter und Düsing
legt die Kombination von Moxonidin mit ACE-Inhibitoren als Beispiel
von nützlichen
Kombinationen nahe. Darüber
hinaus ist die Vierfachkombination aus einem Diuretikum, einem Kalziumkanalblocker
(CCB), Moxonidin und einem ACE-Inhibitor oder einem Angiotensin-II-Rezeptor
(AT1)-Blocker (ARB) erwähnt.
[Vetter H. & Düsing R.
(1997), Nieren und Hochdruckkrankheiten 26(31): 105–107].
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Zusätzlich wurde
in einem weiteren Dokument vorgeschlagen, Moxonidin mit anderen
antihypertensiven Mitteln, beispielsweise mit ACE-Inhibitoren und
ARBs zu kombinieren. Eine Verringerung des zentralen sympathischen
Tonus durch Imidazolin-I1-Rezeptoraktivierung
durch Moxonidin in Kombination mit der Inhibierung des RAAS durch
einen ARB kann additive/synergistische blutdrucksenkende Wirkungen
hervorrufen. [Farsang C. (2001), J Clin Basic Cardiol 4: 197–200].
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Darüber hinaus
haben Aranda et al. die synergistischen antihypertensiven Wirkungen
einer Kombinationstherapie mit Irbesartan und Moxonidin bei Patienten
mit moderatem essentiellen Bluthochdruck gezeigt, welche auf eine
Monotherapie nicht ansprachen. [Aranda P. et al. (1999) (Conference
abstract: 13th Scientific Meeting of the Inter-American Society
of Hypertension, USA), Hypertension 33(4): 1065].
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Darüber hinaus
besteht ein klarer Bedarf an neuen und wirksamen Ansätzen in
der Kombinationstherapie, um eine strenge Regulierung der Blutdruckniveaus
zu erzielen, insbesondere im Hinblick auf die neu etablierten Zielwerte
gemäß den vor
kurzem vorgeschlagenen europäischen
und US-Richtlinien [siehe vorstehend]. Besonders Patienten mit Diabetes
Typ II erfordern zwei oder mehr Medikamente, um deren Blutdruck auf
die vorgeschlagenen niedrigen Niveaus zu verringern [Zanchetti A & Ruilope LM (2002),
J Hypertension; 20: 2099–2110].
Diese Zielblutdruckwerte sind 130/80 mm Hg bei Patienten mit Proteinurie
bis zu 1 g/Tag und 125/75 mm Hg bei jenen mit Proteinurie von mehr
als 1 g/Tag. Die Fragen der Compliance, die die Verschreibung mehrerer
Arzneimittelklassen (gekoppelt mit den steigenden Kosten für Mehrfachmedikamentation)
umgeben, werden die kontinuierliche Zunahme und die Akzeptanz von
festen Dosiskombinationsprodukten weiter antreiben. Arzneimittel,
welche in der Kombinationstherapie verwendet werden, sollten eine
Anzahl von Erfordernissen erfüllen,
einschließlich
eines komplementären
Wirkungsmechanismus, einer erhöhten
Wirksamkeit in der Kombination und einer beibehaltenen (oder verbesserten)
Tolerierbarkeit.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, neue pharmazeutische
Kombinationen für
die wirksame Behandlung von Bluthochdruck durch Kombination von
Arzneimittel mit verschiedenen Wirkungsmechanismen zu entwickeln,
um eine strenge Regulierung von Blutdruckzielwerten, insbesondere
für den
(prä)diabetischen
Bluthochdruckpatienten, zu erzielen.
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Es
wurde nun gefunden, dass die kombinierte Verabreichung des I1 Imidazolin-Rezeptor-Agonisten Moxonidin
und des Angiotensin (AT1)-Rezeptor-Blockers (ARB) Eprosartan diese
Kriterien aufgrund der komplementären pharmakologischen Eigenschaften
beider Arzneimittel erfüllt.
Die Kombinationstherapie Moxonidin und Eprosartan ist für die Behandlung
von Bluthochdruck, insbesondere systolischem Bluthochdruck und Bluthochdruck,
wel cher mit einer metabolischen oder renalen Beeinträchtigung
und einer Herzinsuffizienz verbunden ist, gut geeignet, da diese
Arzneimittelkombination beide Hauptdrucksysteme SNS (sympathisches Nervensystem)
und RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System)
und in der Folge die neuro-hormonale Aktivierung inhibiert.
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Die
Kombination von zwei vollständig
verschiedenen Wirkungsweisen gewährleistet
eine wirkungsvolle Alternative zu gegenwärtigen Hydrochlorthiazid (HCTZ)-Kombinationen
und eröffnet
ebenso die Möglichkeit eines
größeren Schutzes
bei diabetisch und renal beeinträchtigten
Patienten.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend Moxonidin oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz hievon als selektiven I1 Imidazolin-Rezeptor-Agonisten und
Eprosartan oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hievon als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
(ARB) und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger.
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Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung, bestehend aus einer festgelegten Kombination von
Moxonidin und Eprosartanmesylat. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung 0,05 bis
1 mg, vorzugsweise 0,2 bis 0,6 mg Moxonidin, und 100 bis 1000 mg,
vorzugsweise 200 bis 800 mg, stärker
bevorzugt 300 bis 600 mg Eprosartan, entsprechend 122,6 bis 1226,3
mg, vorzugsweise 245,2 mg bis 980,8 mg, stärker bevorzugt 367,9 bis 735,8
mg Eprosartanmesylat. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf eine pharmazeutische Zusammensetzung, worin das Moxonidin
in einer Dosis von 0,2 mg, 0,3 mg, 0,4 mg oder 0,6 mg vorliegt und
das Eprosartan in einer Dosis von 400 mg, 600 mg oder 800 mg vorhanden
ist. Am stärksten
bevorzugt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
worin das Moxonidin in einer Dosis von 0,2 mg oder 0,4 mg vorliegt
und das Eprosartan in einer Dosis von 600 mg vorliegt.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann in der Form einer Tablette vorliegen, welche überwiegend
aus Eprosartan besteht und ferner Moxonidin in Eprosartan homogen verteilt
enthält.
Alternativ kann die pharmazeutische Zusammensetzung in Form einer
beschichteten Tablette vorliegen, worin ein kleiner Moxonidin enthaltender
Kern mit einer Eprosartan enthaltenden Mischung beschichtet ist.
Zusätzlich
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung in Form eines Eprosartan enthaltenden Tablettenkerns,
welcher mit einer Moxonidin umfassenden dünnen Schicht beschichtet ist.
Darüber
hinaus kann die pharmazeutische Zusammensetzung in Form einer Zweischichttablette
oder in Form einer Dreischichttablette vorliegen. Alle zuvor erwähnten Typen
von Tabletten können
mit einer zusätzlichen
Beschichtung ausgestattet sein, z. B. um eine Geschmacksmaskierung
und/oder ein spezifisches Arzneimittelfreisetzungsprofil.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung zusätzlich ein
Diuretikum, insbesondere Hydrochlorthiazid.
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Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die neue Verwendung einer
therapeutisch wirksamen Menge von Moxonidin als selektiven I1 Imidazolin-Rezeptor-Agonisten
und einer therapeutisch wirksamen Menge von Eprosartan als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten,
welcher unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem Bluthochdruck,
leidet oder dafür
anfällig
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine therapeutisch wirksame Menge von Moxonidin
als selektiven I1 Imidazolin-Rezeptor-Agonist und eine therapeutisch
wirksame Menge von Eprosartan zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung eines Patienten, welcher unter Bluthochdruck leidet oder
dafür anfällig ist,
insbesondere systolischem Bluthochdruck, verwendet. Vorzugsweise
wird Eprosartan in einem täglichen
Dosierungsbereich von 100 bis 1000 mg, vorzugsweise von 200 bis
800 mg, am stärksten
bevorzugt von 300 bis 600 mg verabreicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine therapeutisch wirksame Menge
von Moxonidin und eine therapeutisch wirksame Menge von Eprosartan
als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung eines Patienten, welcher unter Bluthochdruck, insbesondere
systolischem Bluthochdruck, leidet oder dafür anfällig ist, verwendet. Vorzugsweise
wird das Moxonidin in einem täglichen
Dosierungsbereich von 0,05 bis 1 mg, vorzugsweise von 0,2 bis 0,6
mg verabreicht.
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Zusätzlich ist
es ein Ziel der vorliegenden Erfindung Eprosartan in einer täglichen
Dosierung von 400 mg, 600 mg oder 800 mg und Moxonidin in einer
täglichen
Dosierung von 0,2 mg, 0,3 mg, 0,4 mg oder 0,6 mg für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten zu verwenden,
welcher unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem Bluthochdruck,
leidet oder dafür
anfällig
ist. Vorzugsweise ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung Eprosartan
in einer täglichen
Dosierung von 600 mg und Moxonidin in einer täglichen Dosierung von 0,2 oder
0,4 mg für
die Herstellung eines Arzeimittels zur Behandlung eines Patienten
zu verwenden, welcher unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem
Bluthochdruck, leidet oder dafür
anfällig
ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von jedweder
der vorstehend angegebenen Kombinationen zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung eines Patienten, welcher unter Bluthochdruck, insbesondere
systolischem Bluthochdruck, leidet oder dafür anfällig ist, welcher mit einer
metabolischen Beeinträchtigung
verbunden ist. Insbesondere ist die metabolische Beeinträchtigung
durch Insulinresistenz, Hyperglykämie, Diabetes mellitus II und/oder
Hyperlipidämie
gekennzeichnet. Zusätzlich
kann der Patient unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem
Bluthochdruck, leiden oder dafür
anfällig
sein, in Verbindung mit Diabetes mellitus Typ II. Darüber hinaus
kann der Bluthochdruck mit einer Nierenbeeinträchtigung und/oder einer Herzinsuffizienz
verbunden sein.
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Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die neue Verwendung einer
therapeutisch wirksamen Menge an Moxonidin als selektiven 11 Imidazolin-Rezeptor-Agonisten,
einer therapeutisch wirksamen Menge an Eprosartan als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
und zusätzlich
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Diuretikums, insbesondere
Hydrochlorthiazid, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
eines Patienten, welcher unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem
Bluthochdruck, leidet oder dafür
anfällig
ist und unter verwandten Erkrankungen, wie sie vorstehend definiert
sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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I. DEFINITIONEN UND NOMENKLATUR
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Bevor
die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben wird, soll klar
sein, dass diese Erfindung nicht auf spezifische Dosierungsformen,
Träger
oder dgl. beschränkt
sein soll, da diese variieren können.
Es soll auch klar sein, dass die hierin verwendete Terminologie
nur für
die Zwecke der Beschreibung spezieller Ausführungsformen verwendet wird
und nicht einschränkend
verstanden werden soll.
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Es
muss angeführt
werden, dass die in der Beschreibung und in den angeschlossenen
Ansprüchen verwendeten
Singulärformen "ein", "eine" und "der", "die", "das" die Pluralformen
umfassen, sofern dies im Zusammenhang nicht deutlich anderwertig
hervorgeht. Somit umfasst beispielsweise die Bezugnahme auf "ein wirksames Mittel" oder "ein pharmakologisch
wirksames Mittel" ein
einziges wirksames Mittel sowie zwei oder mehrere verschiedene wirksame
Mittel in Kombination, die Bezugnahme auf "einen Träger" umfasst Gemische aus zwei oder mehreren
Trägern
ebenso wie einen einzigen Träger,
und dgl.
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Bei
der Beschreibung und der Beanspruchung der vorliegenden Erfindung
wird die folgende Terminologie in Übereinstimmung mit den nachstehend
angegebenen Definitionen verwendet werden.
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Die
Ausdrücke "wirksames Mittel", "pharmakologisch wirksames
Mittel" und "Arzneimittel" werden hierin austauschbar
verwendet, um auf eine chemische Verbindung hinzuweisen, welche
einen gewünschten pharmakologischen,
physiologischen Effekt hervorruft. Die primären wirksamen Mittel hierin
sind Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Systems, insbesondere Eprosartan
als Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist, und Moxonidin als selektiver
Imidazolin-Rezeptor-Agonist. Die Ausdrücke umfassen pharmazeutisch
annehmbare, pharmazeutisch wirksame Derivate dieser wirksamen Mittel,
die hierin speziell erwähnt
sind, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Salze, Ester, Amide, Prodrugs, wirksame Metaboliten, Analoga,
und dergleichen. Wenn die Ausdrücke "wirksames Mittel", "pharmakologisch wirksames
Mittel" und "Arzneimittel" verwendet werden
oder wenn ein wirksames Mittel wie ein Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist oder ein
selektiver Imidazolin-Rezeptor-Agonist speziell identifiziert ist,
soll es klar sein, dass die Anmel derin beabsichtigt, dass davon das
wirksame Mittel als solches sowie pharmazeutisch annehmbare, pharmakologisch
wirksame Salze umfaßt sind.
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Der
Ausdruck "selektiver
Imidazolin-Rezeptor-Agonist",
der hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein pharmakologisch
wirksames, pharmazeutisch annehmbares Mittel, welches sich selektiv
an den I1-Subtyp des Imidazolin-Rezeptors (I1R) bindet. Die selektiven
Imidazolin-Rezeptor-Agonisten stellen eine neue Klasse von zentral
wirkenden antihypertensiven Mitteln dar, welche entwickelt wurden,
um den Blutdruck wirksam zu regulieren, ohne die nachteiligen Wirkungen
der Müdigkeit
und der mentalen Depression, welche üblicherweise mit zentral wirkenden
antihypertensiven Mitteln verbunden sind. Diese neue Generation
von zentral wirkenden antihypertensiven Mitteln ist selektiv für den Imidazolin-Rezeptor,
aber sie besitzt eine geringe Affinität für alpha(2)-adrenerge Rezeptoren.
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Der
Ausdruck "Inhibitor
des Renin-Angiotensin-Systems",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein pharmakologisch
wirksames, pharmazeutisch annehmbares Mittel, welches die nachteiligen
Wirkungen von Angiotensin, insbesondere Angiotensin II, direkt oder
indirekt inhibiert. Davon umfasst sind, ohne Einschränkungen,
Mittel, welche die Angiotensin-II-Synthese inhibieren; die Angiotensin-II-Bindung
an den AT1-Rezeptor inhibieren oder die Reninaktivität inhibieren.
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Die
Ausdrücke "Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist" oder "Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf ein pharmakologisch wirksames,
pharmazeutisch annehmbares Mittel, welches den Angiotensin-II-Typ
1 (AT(1))-Rezeptor durch inhibieren der Angiotensin-II-Bindung an
den AT1-Rezeptor blockiert, ohne andere
Hormonsysteme zu beeinflussen.
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Der
Ausdruck "Diuretikum", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein pharmakologisch wirksames, pharmazeutisch
annehmbares Mittel, welches in der Behandlung von Bluthochdruck
und der Behandlung von Ödemen,
wie kongestivem Herzversagen, verwendet werden kann.
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Unter "pharmazeutisch annehmbar", wie in der Zitierung
von "pharmazeutisch
annehmbarer Träger" oder einem "pharmazeutisch annehmbaren
Säureadditionssalz", wird hierin ein
Material verstanden, das biologisch oder in anderer Weise nicht
unerwünscht
ist, d. h. das Material kann in eine an einen Patienten zu verabreichende
pharmazeutische Zusammensetzung einverleibt werden, ohne irgendwelche
unerwünschte
biologische Wirkungen hervorzurufen oder in schädlicher Weise mit irgendwelchen
der anderen Komponenten der Zusammensetzung, in welcher es enthalten
ist, in Wechselwirkungen zu treten. "Pharmakologisch wirksam" (oder einfach "wirksam"), wie in einem "pharmakologisch wirksamen" Derivat oder Metaboliten,
bezieht sich auf ein Derivat oder einen Metaboliten mit dem gleichen
Typ an pharmakologischer Aktivität
wie die Stammverbindung und ungefähr äquivalentem Ausmaß. Wenn
der Ausdruck "pharmazeutisch
annehmbar" verwendet
wird, um ein Derivat (z. B. ein Salz) eines wirksamen Mittels zu
kennzeichnen, soll klar sein, dass die Verbindung ebenfalls pharmakologisch
wirksam, d. h. therapeutisch wirksam ist, um einen erhöhten Blutdruck
zu verringern.
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"Träger" oder "Vehikel", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf herkömmliche
pharmazeutisch annehmbare Exzipientenmaterialien, welche für die Arzneimittelverabreichung
geeignet sind, und umfassen alle beliebigen derartigen Materialien,
die in der Technik bekannt sind, welche nicht toxisch sind und nicht
mit den anderen Komponenten einer pharmazeutischen Zusammensetzung
oder eines Arzneimittelabgabesystems in nachteiliger Weise in Wechselwirkung
treten.
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Unter
einer "wirksamen" Menge oder einer "therapeutisch wirksamen
Menge" eines Arzneimittels
oder eines pharmakologisch wirksamen Mittels wird eine nicht-toxische,
aber ausreichende Menge des Arzneimittels oder des Mittels verstanden,
um die gewünschte
Wirkung hervorzurufen. In der Kombinationstherapie der vorliegenden
Erfindung ist eine "wirksame
Menge" einer Komponente
der Kombination die Menge der Verbindung, welche wirksam ist, um
die gewünschte
Wirkung zu gewährleisten,
wenn sie in Kombination mit den anderen Komponenten der Kombination
verwendet wird. Die Menge, welche "wirksam" ist, wird von Patient zu Patient variieren,
in Abhängigkeit
vom Alter und dem allgemeinen Zustand des Einzelnen, dem jeweiligen
wirksamen Mittel oder der Mittel, und dgl. Es ist daher nicht immer
möglich,
eine exakte "wirksame
Menge" anzugeben.
Eine geeignete "wirksame" Menge in jedem einzelnen
Fall kann jedoch durch einen Fachmann in diesem Gebiet unter Verwendung
von Routineexperimenten ermittelt werden.
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Die
Ausdrücke "behandeln" und "Behandlung", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf die Verringerung der Schwere
und/oder der Häufigkeit
von Symptomen, der Eliminierung von Symptomen und/oder der zugrundeliegenden
Ursache, auf die Prävention
des Auftretens von Symptomen und/oder deren zugrundeliegender Ursache,
und auf die Verbesserungen oder Heilung von Schäden. Beispielsweise umfasst somit "Behandeln" eines Patienten
die Prävention
einer bestimmten Krankheit oder eines nachteiligen physiologischen
Ereignisses bei einem dafür
anfälligen
Individuum sowie die Behandlung eines klinisch symptomatischen Individuums.
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II. DIE WIRKSAMEN MITTEL
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Selektive I1-Imidazolin-Rezeptor-Agonisten
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Der
I1-Subtyp von Imidazolin-Rezeptoren (I1R) ist ein Plasmamembranprotein,
welches in diverse physiologische Funktionen involviert ist. Der
I1-Imidazolin-Rezeptor ist ein neuer Neurotransmitterrezeptor, welcher überwiegend
im Hirnstamm, im Nebennierenmark und in der Niere gefunden wird.
Die Rezeptorfunktionen auf dem zellularen Niveau wirken durch Arachidonsäure und
Phospholipid-Signalkaskaden in neuronalen Zellen mit dem Endergebnis,
dass die sympathischen Prämotorneuronen
inhibiert werden. Von den Imidazolin-Rezeptoren wurde festgestellt,
dass sie in der Zentralnervensystemsteuerung von sympathischem Abfluss
involviert sind. Eine neue Klasse von zentral wirkenden antihypertensiven
Mitteln, die Imidazolin-Rezeptor-Agonisten
sind, wurden entwickelt, um den Blutdruck wirksam, ohne die nachteiligen
Wirkungen der Müdigkeit
und der mentalen Depression, zu regulieren, welche üblicherweise
mit zentral wirkenden antihypertensiven Mitteln verbunden sind.
Diese neue Generation von zentral wirkenden antihypertensiven Mitteln
ist hochselektiv für
den Imidazolin-Rezeptor, besitzt aber eine geringe Affinität für alpha(2)-adrenerge-Rezeptoren.
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Insbesondere
die 5-[(2-Imidazolin-2-yl)-amino]pyrimidin-Derivate, welche in der
deutschen Patentanmeldung
DE
28 49 537 beschrieben sind, welche blutdrucksenkende Eigenschaften
besitzen, sind zur Gruppe der selektiven I1-Imidazolin-Rezeptor-Agonisten zu zählen. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung der Verbindung
4-Chlor-5-[(4,5-dihydro-1H-imidazol-2-yl)-amino]-6-methoxy-2-methylpyrimidin
(= Moxonidine) der Formel I
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche Moxonidin umfassen, sind beispielsweise
unter den Handelsnamen Physiotens
®, Cynt
®,
Moxon verfügbar
und werden als antihypertensive Mittel verwendet. Es ist in der
Technik gut bekannt, dass Moxonidin einen selektiven Liganden des
I1-Subtyps von Imidazolin-Rezeptoren (I1R) darstellt [Emsberger
(2000), J Cardiovasc Pharmacol. 35: 527–41]. Diese Verbindungen können gemäß den gut
bekannten Verfahren hergestellt werden, welche in den zuvor erwähnten Patentanmeldungen beschrieben
sind, oder ähnlich
zu diesen Verfahren. Der anti-hyperglykämischen Eigenschaften von Moxonidin
sind gut bekannt [
EP 0 689 837 ].
Darüber
hinaus ist Moxonidin fähig,
Plasmainsulin bereits bei Patienten mit beeinträchtigter Glukosetoleranz zu
verringern, bei welchen die Fastenplasmaglukose bislang nicht beeinflusst
wurde.
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Angiotensin-Rezeptor-Blocker
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Angiotensin
II (AII) ist ein potenter Vasokonstriktor. Seine Bildung in der
Renin-Angiotensin-Kaskade rührt
von der enzymatischen Wirkung von Renin auf ein Blutplasma-α2-Globulin,
Angiotensinogen, her, um Angiotensin I (AI) zu produzieren. AI wird
anschließend
durch Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) in das Octapeptidhormon
AII umgewandelt. Angiotensin II bindet sich an Angiotensin-Subtyp
I (AT1)- und -Subtyp II (AT2)-Rezeptoren sowie
an mehrere andere Rezeptoren. Alle bekannten physiologischen Wirkungen
von Angiotensin II beruhen auf dessen Bindung an und Aktivierung
von AT1-Rezeptor, welcher reichlich in den
durch Angiotensin II beeinträchtigten
Geweben exprimiert wird. Angiotensin II wird als ein verursachendes Agens
für Bluthochdruck
angesehen. Die Inhibierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
durch die Verwendung von Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Inhibitoren,
welche die Produktion von AII durch Inhibierung des Angiotensin-Converting-Enzyms
inhibieren, haben sich zur Behandlung von Bluthochdruck, kongestivem
Herzversagen (CHF) und progressivem Nierenversagen als sehr nützlich erwiesen.
Vor kurzem wurden Mittel, welche den Angiotensin II-Typ I (AT(1))-Rezeptor
blockieren – sogenannte "Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
oder Blocker" (AIIRAs
oder ARBs) – entwickelt.
Viele dieser Nichtpeptid-Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten richten
sich an den AT1-Rezeptor. Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
sind im Allgemeinen hoch spezifisch, sie haben eine sehr geringe
Wirkung auf andere Hormonrezeptoren wie die ACE-Inhibitoren oder
auf Ionenkanäle.
Ob eine solche Spezifität
zu einem verschiedenen Wirksamkeitsprofil führt, ist noch zu untersuchen.
Diese Arzneimittel werden jedoch außerordentlich gut toleriert
und sind sehr sicher. ARBs sind zur Reduktion von sowohl systolischem
als auch von diastolischem Blutdruck sehr wirksam und der Vergleich mit
anderen Klassen von Mitteln fällt
günstig
aus. ARBs sind bei der Verlangsamung des Fortschreitens von Nierenversagen
bei Patienten mit Diabetes Typ II wirksam und können bei anderen Proteinurieleiden
wirksam sein. Insgesamt stellen ARBs einen wichtigen Zusatz im Instrumentarium
der kardiovaskulären
Therapien dar, mit einem außerordentlichen
Sicherheitsnachweis und einem wachsenden Nützlichkeitsprofil für mehrere
kardiovaskuläre
Leiden [Shusterman N. (2002), Expert Opin Drug Saf. 1(2): 137–52].
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Die Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
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Eprosartanmesylat
(Eprosartan) ist eine neue Imidazolylalkensäure, die im europäischen Patent
EP 0 403 159 B1 und
im S Patent Nr.
5,185,351 beschrieben
ist. Eprosartan, eine Verbindung der Formel II
ist ein gut bekannter Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist
und ist für
die Behandlung von Bluthochdruck, kongestivem Herzversagen und Nierenversagen
geeignet.
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Diuretika
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Das
in einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung angewandte "Diuretikum" kann jedes beliebige
geeignete Diuretikum oder eine Kombination aus zwei oder mehreren
Diuretika sein, wie Acetazolamid, Amilorid, Azosemid, Bendroflumethiazid,
Benzothiazid, Bumetanid, Chlorthiazid, Chlorthalidon, Clopamid,
Cyclopenthiazid, Cyclothiazid, Dichlorphenamid, Dorzolamid, Ethacrynatnatrium,
Ethacrynsäure,
Ethoxzolamid, Furosemid, Hydrochlorthiazid, Hydroflumethiazid, Indapamid,
Mefrusid, Methazolamid, Methylclothiazid, Metolazon, Metozalon,
Muzolimid, Piretanid, Polythiazid, Quinethazon, Spironolacton, Thrichlormethiazid,
Torsemid, Triamteren, Trichlormethiazid, Tripamid, Xipamid. Vorzugsweise
ist das Diuretikum Hydrochlorthiazid (6-Chlor-3,4-dihydro-2H-1,2,4-benzothiadiazin-7-sulphonamid-1,1-dioxid).
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Derivate
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Jedwede
der wirksamen Mittel können
in der Form eines Salzes verabreicht werden, vorausgesetzt, dass
das Salz pharmazeutisch annehmbar und im vorliegenden Zusammenhang
pharmakologisch wirksam ist. Salze der wirksamen Mittel können unter
Verwendung von Standardverfahren, welche den Fachleuten auf dem
Gebiet der synthetischen organischen Chemie bekannt und beispielsweise
in J. March, Advanced Organic Chemistry: Reactions, Mechanisms and
Structure, 4. Auflage (New York: Wiley-Interscience, 1992), beschrieben sind,
hergestellt werden.
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Beispielsweise
werden Säureadditionssalze
aus einem Arzneimittel in Form einer freien Base unter Verwendung
herkömmlicher
Verfahren, welche die Reaktion der freien Base mit einer Säure umfassen,
hergestellt. Geeignete Säuren
für die
Herstellung von Säureadditionssalzen
umfassen sowohl organische Säuren, z.
B. Essigsäure,
Propionsäure,
Glykolsäure,
Pyruvinsäure,
Oxalsäure, Äpfelsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Salicylsäure und
dgl., sowie anorganische Säuren,
z. B. Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dgl. Ein Säureadditionssalz
kann durch Behandlung mit einer geeigneten Base in die freie Base übergeführt werden. Umgekehrt
kann die Herstellung von basischen Salzen von Säureresten, welche auf einem
wirksamen Mittel vorhanden sein können, in ähnlicher Weise unter Verwendung
einer pharmazeutisch annehmbaren Base, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Ammoniumhydroxid, Kalziumhydroxid, Trimethylamin oder dgl., hergestellt werden.
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III. PHARMAZEUTISCHE ZUSAMMENSETZUNGEN
UND DOSIERUNGSFORMEN
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Orale
Dosierungsformen werden verwendet, um die Kombination von wirksamen
Mitteln zu verabreichen und umfassen Tabletten, Kapseln, Kapletten,
Lösungen,
Suspensionen und/oder Sirupe, und können auch eine Vielzahl von
Körnchen,
Perlen, Pulvern oder Pellets, welche verkapselt oder nicht verkapselt
sein können,
umfassen. Derartige Dosierungsformen werden unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren hergestellt, die den Fachleu ten auf dem Gebiet der pharmazeutischen
Formulierung bekannt und in den entsprechenden Textstellen beschrieben
sind, z. B. in Gennaro, A. R. (Hrsg.), Remington: The Science and
Practice of Pharmacy, 20. Auflage (Lippincott, Williams und Wilkins,
2000). Tabletten und Kapseln stellen die zweckmäßigsten oralen Dosierungsformen
dar, in welchen Fällen
feste pharmazeutische Träger
angewandt werden.
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Tabletten
können
unter Verwendung von Standardtablettenverarbeitungsverfahren und
entsprechender Ausrüstung
hergestellt werden. Ein Verfahren der Ausbildung von Tabletten ist
das direkte Verpressen einer pulverisierten, kristallinen oder körnigen Zusammensetzung,
welche das wirksame Mittel (die wirksamen Mittel), allein oder in
Kombination mit einem oder mehreren Trägern, Additiven oder dgl. enthält. Als
Alternative zur direkten Verpressung können Tabletten unter Verwendung
von Feucht-Granulierungs- oder Trocken-Granulierungs-Verfahren hergestellt
werden. Tabletten können
auch eher geformt als verpreßt
werden, ausgehend von einem feuchten oder in anderer Weise formbaren
Material; die Verpressung und die Granulierungsverfahren sind jedoch
bevorzugt.
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Zusätzlich zum
wirksamen Mittel (den wirksamen Mitteln) werden die Tabletten, welche
für die
orale Verabreichung unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung
hergestellt werden, im Allgemeinen andere Materialien, wie Bindemittel,
Verdünnungsmittel,
Gleitmittel, Sprengmittel, Füllstoffe,
Stabilisatoren, grenzflächenaktive
Mittel, Färbemittel
und dgl., enthalten. Bindemittel werden verwendet, um einer Tabletten
kohäsive Eigenschaften
zu verleihen und somit sicherzustellen, dass die Tablette nach der
Verpressung intakt bleibt. Geeignete Bindemittelmaterialien umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Stärke
(einschließlich
Maisstärke
und vorgelatinisierter Stärke),
Gelatine, Zucker (einschließlich
Saccharose, Glukose, Dextrose und Laktose), Polyethylenglycol, Wachse,
und natürli che
und synthetische Gummen, z. B. Acacia, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
einschließlich
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, und dgl.), und Veegum. Verdünnungsmittel
sind typischerweise erforderlich, um die Chargenmenge zu vergrößern, dass
eine Tabletten praktischer Größe hergestellt
wird. Geeignete Verdünnungsmittel
umfassen Dicalciumphosphat, Calciumsulfat, Lactose, Cellulose, Kaolin,
Mannit, Natriumchlorid, trockene Stärke und pulverisierten Zucker.
Gleitmittel werden verwendet, um die Tablettenherstellung zu erleichtern;
Beispiele geeigneter Gleitmittel umfassen beispielsweise Magnesiumstearat,
Calciumstearat und Stearinsäure.
Sprengmittel werden verwendet, um die Aufspaltung der Tablette zu
erleichtern und sind allgemein Stärken, Tone, Cellulosen, Algine,
Gummen, oder vernetzte Polymere. Füllstoffe umfassen beispielsweise
Materialien wie Siliciumdioxid, Titaniumdioxid, Aluminiumoxid, Talk,
Kaolin, pulverisierte Cellulose und mikrokristalline Cellulose sowie
lösliche
Materialien wie Mannit, Harnstoff, Saccharose, Lactose, Dextrose,
Natriumchlorid und Sorbit. Stabilisatoren werden verwendet, um die
Arzneimittelzersetzungsreaktionen, welche beispielsweise Oxidationsreaktionen
umfassen, zu inhibieren oder zu verzögern. Grenzflächenaktive
Mittel können
anionische, kationische, amphotere oder nichtionische grenzflächenaktive
Mittel sein.
-
Die
Dosierungsform kann auch eine Kapsel sein, in welchem Fall die wirksamen
Bestandteile enthaltende Zusammensetzung in Form einer Flüssigkeit
oder eines Feststoffs (einschließlich Teilchen, wie Körnchen,
Perlen, Pulver oder Pellets) verkapselt sein kann. Geeignete Kapseln
können
entweder hart oder weich sein und werden im Allgemeinen aus Gelatine,
Stärke
oder einem Cellulosematerial hergestellt, wobei Gelatinekapseln
bevorzugt sind. Zweistückige
harte Gelatinekapseln werden vorzugsweise verschlossen, wie mit Gelatinebändern oder
dgl. Siehe beispielsweise Remington: The Science and Practice of
Pharmacy, vorstehend, worin Materialien und Verfahren zur Herstellung
von verkapselten Pharmazeutika beschrieben sind. Wenn die wirksame
Bestandteile enthaltende Zusammensetzung in der Kapsel in flüssiger Form
vorhanden ist, ist ein flüssiger
Träger
notwendig, um das wirksame Mittel (die wirksamen Mittel) zu lösen. Der
Träger
muss mit dem Kapselmaterial und allen Komponenten der pharmazeutischen
Zusammensetzung verträglich
sein und muss für
die Verdauung geeignet sein.
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Wenn
zwei oder mehr wirksame Mitten in einer einzigen pharmazeutischen
Dosierungsform kombiniert werden, müssen mögliche Wechselwirkungen unter
den wirksamen Mitteln und unter den wirksamen Mitteln und den Exzipientien
berücksichtigt
werden. Eine derartige Berücksichtigung
liegt in der Zuständigkeit
der Fachleute auf dem Gebiet der pharmazeutischen Formulierung.
Beispielsweise ist Eprosartanmesylat sauer und kann mit basischen
Verbindungen oder Alkaliestern in solch einer Weise reagieren, dass
eine Hydrolyse und/oder Zersetzung von anderen Verbindungen, z.
B. Moxonidin, auftreten kann. Die vorliegende Zusammensetzung umfasst
daher pharmazeutische Zusammensetzungen, worin zwei oder mehr der
wirksamen Mittel innerhalb der pharmazeutischen Dosierungsform voneinander
getrennt sind, beispielsweise durch Voneinander-Trennen potentiell
miteinander wechselwirkender Verbindungen innerhalb der pharmazeutischen
Dosierungsform, wie in getrennten flachen Schichten einer Tablette
(z. B. einer Zweischicht- oder Dreischichttablette), konzentrischen
oder anderen mantelartigen Schichten, umhüllten Perlen oder Körnchen,
welche in eine komprimierte Tablette oder in eine Kapsel einverleibt
werden können,
und/oder durch Verwendung von Puffern (siehe beispielsweise
U.S. Patent Nr. 6,235,311 ).
Es wird von den Fachleuten auch anerkannt werden, dass derartige
Dosierungsformen, worin zwei oder mehr wirksame Mittel physikalisch
von den anderen wirksamen Mitteln getrennt sind, hergestellt werden
können,
sodass verschiedene wirksame Mittel verschiedene Freisetzungsprofile zeigen
werden, z. B. wenn ein wirksames Mittel mit einer enterischen Beschichtung
formuliert ist, das andere wirksame Mittel in einer Matrix zur anhaltenden
Freisetzung formuliert ist, und dgl. Alternativ können nicht
reaktive pharmazeutisch wirksame Derivate von einem oder mehreren
der potentiell wechselwirkenden Verbindungen verwendet werden.
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Feste
Dosierungsformen, seien es Tabletten, Kapseln, Kapletten oder Körnchen,
können
gewünschtenfalls
beschichtet werden, um so eine Maskierung des Geschmacks und/oder
eine verzögerte
Freisetzung zu gewährleisten.
Dosierungsformen mit verzögerten
Freisetzungsbeschichtungen können
und Verwendung von Standardbeschichtungsverfahren und entsprechender
Ausrüstung
hergestellt werden. Derartige Verfahren sind den Fachleuten auf
dem Gebiet bekannt und in entsprechenden Textstellen beschrieben,
z. B. in Remington, oben. Im Allgemeinen wird nach der Herstellung
der festen Dosierungsform eine Beschichtungszusammensetzung mit
verzögerter
Freisetzung unter Verwendung einer Beschichtungspfanne, einer luftfreien Sprühtechnik,
einer Wirbelschichtbeschichtungsausrüstung oder dgl. aufgebracht.
Beschichtungszusammensetzungen für
eine verzögerte
Freisetzung umfassen ein polymeres Material, z. B. Cellulosebutyratephthalat, Cellulosehydrogenphthalat,
Celluloseproprionatphthalat, Polyvinylacetatphthalat, Celluloseacetatphthalat, Celluloseacetattrimellitat,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Hydroxypropylmethylcelluloseacetat,
Dioxypropylmethylcellulosesuccinat, Carboxymethylethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat, Polymere und Copolymere
aus Acrylsäure,
Methacrylsäure,
und/oder Ester hievon.
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Dosierungsformen
mit anhaltender Freisetzung gewährleisten
eine Arzneimittelfreisetzung während einer
verlängerten
Zeitspanne und können
verzögert
freigesetzt werden oder nicht. Im Allgemeinen wird es von den Fachleuten
anerkannt werden, dass Dosierungsformen für eine anhaltende Freisetzung
durch Disper gieren eines Arzneimittels innerhalb einer Matrix eines
allmählich
biologisch erodierbaren (hydrolysierbaren) Materials, wie einen
unlöslichen
Kunststoff, ein hydrophiles Polymer oder eine Fettverbindung, oder
durch Beschichten einer festen, arzneimittelenthaltenden Dosierungsform
mit solch einem Material formuliert werden. Unlösliche Kunststoffmatrizes können sich
aus beispielsweise Polyvinylchlorid oder Polyethylen zusammensetzen.
Hydrophile Polymere, welche zur Herstellung einer Beschichtung zur
anhaltenden Freisetzung nützlich sind,
oder Matrixcellulosepolymere umfassen, ohne Einschränkung: Polymere
wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Methylcellulose, Ethylcellulose, Celluloseacetat, Celluloseacetatphthalat,
Celluloseacetattrimellitat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
Hydroxypropylcellulosephthalat, Cellulosehexahydrophthalat, Celluloseacetathexahydrophthalat
und Carboxymethylcellulosenatrium; Acrylsäurepolymere und -copolymere,
vorzugsweise gebildet aus Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Acrylsäurealkylestern,
Methacrylsäurealkylestern
und dgl., z. B. Copolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Methylmethacrylat und/oder Ethylmethacrylat, wobei ein Terpolymer
aus Ethylacrylat, Methylmethacrylat und Trimethylammoniumethylmethacrylatchlorid
(vertrieben unter dem Handelsnamen Eudragit RS) bevorzugt ist; Vinylpolymere
und Copolymere, wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Polyvinylacetatephthalat,
Vinylacetatcrotonsäurecopolymer
und Ethylen-Vinylacetat-Copolymere; Zein; und Shellak, ammonisierter Shellak,
Shellak-Acetylalkohol und Shellak-n-Butylstearat. Fettverbindungen
für die
Verwendung als Matrixmaterial für
eine anhaltende Freisetzung umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Wachse allgemein (z. B. Carnaubawachse) und Glyceryltristearat.
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IV. NÜTZLICHKEIT
UND VERABREICHUNG
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Die
Zusammensetzungen dieser Erfindung sind für die Behandlung von Patienten,
welche unter Bluthochdruck, insbesondere systolischem Bluthochdruck,
oder Bluthochdruck, welcher mit einer metabolischen Beeinträchtigung
(Insulinresistenz, Hyperglykämie,
Diabetes Mellitus Typ II und/oder Hyperlipidämie) und/oder einer Nierenbeeinträchtigung
und/oder einer Herzinsuffizienz verbunden ist, geeignet. Insbesondere
sind die Zusammensetzungen dieser Erfindung für die Behandlung von Patienten
geeignet, welche unter Bluthochdruck leiden, der mit Diabetes Mellitus
Typ verbunden ist, und/oder für
(prä)diabetische
Bluthochdruckpatienten, welche eine strenge Regulierung ihrer Blutdruckniveaus
benötigen.
-
Durchschnittlich
entwickeln diabetische Patienten zweimal wahrscheinlicher Bluthochdruck
als nicht Diabetiker. Jüngere
Empfehlungen weisen infolge der UK Prospective Diabetes Study (UKPDS)
in Richtung einer strengen Blutdruckkontrolle bei Bluthochdruckdiabetikern.
Eine strenge Regulierung des Blutdrucks bei diabetischen Patienten
vom Typ II führt
zu einer klinisch wichtigen Verringerung der Todesrisken, welche
mit Diabetes verbunden sind, von Komplikationen, welche mit Diabetes
verbunden sind, im Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie
und einer Schädigung
der visuellen Aktivität.
Diabetes Typ II tritt am häufigsten
bei übergewichtigen
oder fettleibigen Erwachsenen nach einem Alter von 30 auf und dieser
geht oft eine Insulinresistenz und/oder Hyperglykämie voraus,
welche auch mit einer Koronarherzerkrankung verbunden ist. Faktoren,
welche zu einer Insulinresistenz und Diabetes Typ II führen, umfassen
genetische Veranlagung, Fettleibigkeit, physische Inaktivität und fortschreitendes
Alter, welche auch alle Hauptdispositionsrisiken für Bluthochdruck
und kardiovaskuläre
Erkrankungen sind. Die Beziehung zwischen Diabetes, Bluthochdruck
und mikrovaskulären
und makrovaskulären
Komplikationen ist daher komplex.
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Es
besteht ein klarer Bedarf an neuen und wirksamen Ansätzen in
der Kombinationstherapie, um eine strenge Regulierung der Blutdruckniveaus
unter zuvor existierende Zielniveaus zu erreichen. Speziell Patienten
mit Diabetes vom Typ II benötigen
zwei oder mehrere Medikamentationen, um deren Blutdruck auf die
vorgeschlagenen niedrigen Niveaus zu verringern. Diese Zielblutdruckniveaus
sind 130/80 mm Hg bei diabetischen Patienten mit Proteinurie von
bis zu 1 g/Tag und 125/75 mm Hg bei jenen mit Proteinurie von mehr
als 1 g/Tag. Viele (prä)diabetische
Bluthochdruckpatienten, bei welchen ein klarer Bedarf nach einer
strengen Regulierung des Blutdrucks besteht, werden hinsichtlich
dieser Krankheit nicht optimal behandelt, üblicherweise in Folge des Fehlens
einer wirksamen, sicheren und zweckmäßigen Therapie. Da die Therapie
für (prä)diabetische
Bluthochdruckpatienten, möglicherweise
für das
Leben des Patienten andauern würde,
sollte sie einfach und zweckmäßig für den Patienten
sein. Eine hohe Befolgungsrate für
eine chronische Therapie wird dann festgestellt, wenn ein Arzneimittel
oral einmal täglich
verabreicht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination aus Moxonidin als
selektiver Imidazolin-Rezeptor-Agonist und Eprosartan als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
und wahlweise dem Diuretikum in einer Einzeleinheitsdosis-Tablette
oder -Kapsel für
eine einmal tägliche
Dosierung enthalten. Die vorliegende Erfindung spricht somit einen
medizinischen Hauptbedarf an, eine wirksame, sichere, einfache und
zweckmäßige Weise
zur Verringerung des Blutdruckniveaus bei Bluthochdruckpatienten,
insbesondere bei (prä)diabetischen
Patienten, bereitzustellen, für
welche eine hohe Wahrscheinlichkeit der Patientencompliance besteht.
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Es
wird im stärksten
Maße bevorzugt,
dass die wirksamen Mittel in einer Einzeldosierungsform verabreicht
werden, wie es zuvor betont wird. In einigen Fällen kann ein Patient jedoch
jedes wirksame Mittel in seiner eigenen getrennten Dosierungsform
verabreicht erhalten, oder eine Kombination von einzelnen "Kombinations"dosierungsformen,
welche zwei oder mehrere der vorliegenden wirksamen Mittel enthalten.
Wenn getrennte Dosierungsformen verwendet werden, kann Moxonidin
als der selektive Imidazolin-Rezeptor-Agonist und Eprosartan als
Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker
und wahlweise das Diuretikum im Wesentlichen zum gleicher Zeitpunkt
(gleichzeitig) verabreicht werden, oder zu getrennt gestaffelten
Zeitpunkten (nacheinander). Optimale vorteilhafte Wirkungen werden
erzielt, wenn die wirksamen Blutniveaukonzentrationen von jedem wirksamen
Mittel im Wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt aufrecht erhalten
werden, was bedeutet, dass eine gleichzeitige Arzneimittelverabreichung
im Allgemeinen bevorzugt ist. Eine einzige orale Dosierungsform,
welche alle aktiven Mittel umfasst, ist jedoch am stärksten bevorzugt.
Solche eine Dosierungsform gewährleistet Zweckmäßigkeit
und Einfachheit für
den Patienten, wodurch die Chancen für die Patientencompliance erhöht wird,
insbesondere bei Patienten, welche bereits mehrere Medikamente infolge
bestehender Herzerkrankungen oder anderer Erkrankungen einnehmen.
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Da
zwei oder sogar drei wirksame Mittel gemeinsam in einer Kombinationstherapie
genommen werden, muss auch die Potenz von jedem der Mittel und die
Interaktionswirkungen, die durch deren Kombination erzielt werden,
ebenfalls berücksichtigt
werden. Eine Berücksichtigung
dieser Faktoren liegt in der Zuständigkeit des durchschnittlichen
Klinikers für
die Zwecke der Bestimmung der therapeutisch wirksamen oder prophylaktisch
wirksamen Dosierungsmengen.
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Bevorzugte
orale Dosierungsformen enthalten eine therapeutisch wirksame Einheitsdosis
von jedem wirksamen Mittel, wobei die Einheitsdosis für eine einmal
tägliche
orale Verabreichung geeignet ist. Die therapeutisch wirksame Einheitsdosis
von jedem beliebigen einzelnen wirksamen Mittel wird selbstverständlich vom wirksamen
Mittel, dem Bedarf des Patienten und anderen Faktoren, die dem verschreibenden
Arzt bekannt sind, abhängen.
Die Fachleute auf dem Gebiet der pharmazeutischen Formulierungen
können
leicht geeignete Einheitsdosierungen für verschiedene wirksame Mittel
herleiten. Im allgemeinen werden jedoch die therapeutisch wirksamen
Einheitsdosierungen für
jedes der wirksamen Mittel wie folgt sein:
Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker:
Ungefähr
1 mg bis ungefähr
1000 mg Eprosartan als Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker. Vorzugsweise
100 bis 1000 mg, stärker
bevorzugt 200 bis 800 mg, am stärksten
bevorzugt 300 bis 600 mg Eprosartan.
Selektiver Imidazolin-Rezeptor-Agonist:
Ungefähr
0,05 mg bis ungefähr
20 mg Moxodinin als selektiver Imidazolin-Rezeptor-Agonist. Vorzugsweise
0,1 bis 0,6 mg, stärker
bevorzugt 0,2 bis 0,4 mg Moxonidin.
Diuretikum: Wahlweise ungefähr 1 mg
bis ungefähr
500 mg des Diuretikums, vorzugsweise 5 bis 50 mg Hydrochlorthiazid.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die wirksamen Bestandteile wie folgt:
600 mg Eprosartan
0,2
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die wirksamen Bestandteile wie folgt:
600 mg Eprosartan
0,3
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die wirksamen Bestandteile wie folgt:
600 mg Eprosartan
0,4
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Bestandteile wie folgt:
400 mg Eprosartan
0,2
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Bestandteile wie folgt:
400 mg Eprosartan
0,3
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Bestandteile wie folgt:
400 mg Eprosartan
0,4
mg Moxonidin
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Bestandteile wie folgt:
600 mg Eprosartan
0,4
mg Moxonidin
12,5 mg Hydrochlorthiazid
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Bestandteile wie folgt:
600 mg Eprosartan
0,4
mg Moxonidin
25 mg Hydrochlorthiazid
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Die
Formulierungen der Erfindung werden verabreicht werden, solange
der Patient unter Bluthochdruck leidet oder für Bluthochdruck anfällig ist,
insbesondere systolischen Bluthochdruck, oder Bluthochdruck, welcher
mit einer metabolischen Beeinträchtigung
(Insulinresistenz, Hyperglykämie,
Diabetes mellitus Typ II und/oder Hyperlipidämie) und/oder einer Nierenbe einträchtigung
und/oder einer Herzinsuffizienz, verbunden ist; sehr wahrscheinlich
wird dies während
einer ausgedehnten Zeitspanne und möglicherweise für die Lebensdauer
des Patienten sein. Die Verabreichung während wenigstens einer bis
zwei Wochen ist erforderlich, um einen Mindestvorteil zu erzielen.
Zusätzlich
zu den bevorzugten Formulierungen, welche für die tägliche Dosierung formuliert
sind, können
Formen derartiger Formulierungen mit anhaltender Freisetzung angewandt werden,
welche eine zweimal wöchentliche,
wöchentliche,
monatliche oder ähnliche
Dosierung gewährleisten.
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V. VERPACKTE KITS
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein verpackter Kit bereitgestellt, welcher eine Vielzahl von Oraldosierungsformen
für die
Selbstverabreichung; ein Behältermittel,
vorzugsweise verschlossen, zur Aufnahme der Dosierungsformen während der
Lagerung und vor der Verwendung; und Instruktionen für einen
Patienten, um die Arzneimittelverabreichung auszuführen, enthält. Die
Instruktionen werden typischerweise schriftliche Instruktionen auf
einer Packungsbeilage, einer Etikette und/oder einer anderen Komponente
des Kits sein, und die oralen Dosierungsformen sind wie hierin beschrieben.
Jede Dosierungsform kann einzeln enthalten sein, wie bei einem Blatt
aus einem Metallfolie-Kunststoff-Laminat, wobei jede Dosierungsform
von den anderen in einzelnen Zellen oder Blasen isoliert ist, oder
die Dosierungsformen können
in einem einzelnen Behälter,
wie in einer Plastikflasche, enthalten sein. Die vorliegenden Kits
werden auch typischerweise Mittel zur Verpackung der einzelnen Kitkomponenten
enthalten, d. s. die Dosierungsformen, die Behältermittel und die schriftlichen
Instruktionen für
die Anwendung. Derartige Verpackungsmittel können die Form einer Karton- oder
Papierschachtel, eines Kunststoff- oder Folienbeutels, etc. annehmen.
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FIGUREN
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1:
Wirkung der oralen Behandlung mit Moxonidin (Mox, 1 mg/kg), Eprosartan
(Epro, 3 mg/kg) oder deren Kombination auf den systolischen Blutdruck
von renalhypertensiven Ratten 6 Wochen nach der Einengung der rechten
Nierenarterie.
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2:
Wirkung der oralen Behandlung mit Moxonidin (Mox, 1 mg/kg), Eprosartan
(Epro, 3 mg/kg) oder deren Kombination auf den diastolischen Blutdruck
von renalhypertensiven Ratten 6 Wochen nach der Einengung der rechten
Nierenarterie.
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EXPERIMENTELLER TEIL
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Bei
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung werden, sofern nicht anders angeführt, herkömmliche
Verfahren der pharmazeutischen Formulierungen und dergleichen angewandt,
welche alle zum Durchschnittskönnen
gehören.
Derartige Verfahren sind vollständig
in der Literatur beschrieben. In den folgenden Beispielen wurde
Anstrengungen unternommen, die Genauigkeit im Hinblick auf die verwendeten
Zahlen (z. B. Mengen, Temperaturen, etc.) sicherzustellen, aber
einige experimentelle Fehler und Abweichungen sollten in Betracht
gezogen werden. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Temperaturen
in Grad Celsius und der Druck liegt am oder nahe Atmosphärendruck
bei Meeresniveau. Alle Reagenzien wurden, sofern nicht anders angeführt, kommerziell
erhalten.
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BEISPIEL 1
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Eine
Tablettenformulierung wurde durch eine Fielder-Hochschergranulierung
hergestellt. Das gereinigte Wasser wird während der Granulierung zugesetzt,
um das Dihydrat des Eprosartansalzes auszubilden. Die Filmbeschichtung
wird bis zu einer Menge von ungefähr 2,5 bis 4% des Kerngewichts
aufgebracht.
Bestandteile | Mengen
(% Gew./Gew.) |
Intragranulär |
Eprosartanmesylat
(400 mg als Zwitterion) | 61,32 |
Lactosemonohydrat
(äußerst fein)
NF | 3,59 |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel PH102) NF | 3,59 |
Prägelatinisierte
Stärke
(Stärke
1551) USP | 3,59 |
Gereinigtes
Wasser USP | 4,36 |
Extragranulär |
Croscarmellosenatrium
(Ac-Di-Sol) | 4,00 |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel PH102) NF | 18,74 |
Moxonidin
(0,4 mg) | 0,06 |
Magnesiumstearate | 0,75 |
Tablettenkerngewicht
Filmbeschichtung:
Opadry blau OY-S-20900 | 100 |
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BEISPIEL 2 – PHARMAKOLOGISCHES ASSAY FÜR DEN BLUTHOCHDRUCK
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1. Einführung
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Die
Wirkung einer kombinierten Verabreichung von Moxonidin, als ein
Beispiel eines selektiven Imidazolin I1-Rezeptor-Agonisten, und Eprosartan, als ein Beispiel
für einen
Angiotensin-II-AT1-Rezeptor-Antagonisten,
wurde durch Messen von deren Einfluß auf den Blutdruck und die
Herzfrequenz von hypertensiven 2K1C (Zwei-Nieren-Ein-Clip)-Ratten
analysiert. Die "Zwei-Nieren-Ein-Clip"-Technik führt zu einer
Nierenischämie
und zur Entwicklung von Bluthochdruck. Bei der Ratte ruft diese
Technik chronische Veränderungen
hervor, welche ähnlich
jenen bei Menschen mit einer unilateralen Nierenarterienstenose
sind. 2K1C-Ratten stellen ein Drucküberlastungsmodell bei Bluthochdruck
dar, welches durch die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
und periphere Gefäßver engung
gekennzeichnet ist. Dieses Modell wird als Hoch-Renin-Modell des Bluthochdrucks
für die
Bewertung von Angiotensin-Converting-Enzym
(ACE)-Inhibitoren und Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten (ARBs) breit verwendet.
-
2. Methoden
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Tiere:
Männliche
Sprague-Dawley CFY-Ratten wurden verwendet. Den Tieren wurden kommerzielle Laborratten-Foodpellets
gefüttert
und sie durften nach Belieben während
der Experimente Leitungswasser trinken.
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Zwei-Nieren-Ein-Clip-Bluthochdruck:
Unter Etheranästhesie
wurde ein Schnitt auf der rechten Seite des dorsalvertebrocostalen
Winkels vorgenommen. Nach einer leichten Exteriorisation der rechten
Niere wurde ein Silberclip auf die Nierenarterie aufgebracht, nahe
deren Ursprung aus der Aorta. Die linke Niere wurde nicht gestört.
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Messung
des Blutdrucks und der Herzfrequenz: Der Blutdruck und die Herzfrequenz
wurden durch die Schwanzmanschettenmethode (Modell 229, IITC Inc.,
CA, USA) von der ersten Woche nach dem Anbringen des Clips auf der
Nierenarterie, einmal pro Woche während 6 Wochen gemessen. Zum
Zeitpunkt der Blutdruckmessungen wurden die Tiere unter Verwendung
einer thermostatisierten Wärmekammer
minimal auf Umgebungstemperatur von 29°C erwärmt.
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Protokoll
des Experiments: Tiere, welche einen stabilen Bluthochdruck während der
sechswöchigen Studiendauer
entwickelten, wurden für
die Arzneimittelbehandlungen verwendet. 12 Tiere mit eingeführtem Bluthochdruck
wurden für
jede Behandlungsgruppe wie folgt verwendet:
- • Träger
- • Moxonidin
1 mg/kg
- • Eprosartan
3 mg/kg
- • Moxonidin
1 mg/kg + Eprosartan 3 mg/kg
-
Die
Tiere wurde oral behandelt und der Blutdruck wurde 30 min, 1 h,
2 h und 4 Stunden danach gemessen. Es wurden verschiedene Behandlungen
zufällig
während
des Tages angewandt.
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Statistische
Analyse: Die Parameter wurden als Mittelwert ± Standardabweichung vom Mittelwert
(SE) ausgedrückt
und nach der Varianzanalyse mittels des modifizierten "t"-Statistik-Verfahrens von Wallenstein et al. verglichen
[Wallenstein S. et al. (1980) Circ. Res. 47: 1–9].
-
3. Ergebnisse
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Die
Wirkungen von Moxonidin (1 mg/kg), Eprosartan (3 mg/kg) und deren
Kombination auf den Blutdruck sind in Tabelle 1 und in 1 und 2 gezeigt.
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Die
Moxonidinbehandlung rief eine signifikante Verringerung im Blutdruck
von renalhypertensiven Ratten hervor, wobei eine Maximalwirkung
2 Stunden nach der Verabreichung des Arzneimittels gezeigt wurde (Tabelle
1; 16% bzw. 19% Verringerung im systolischen und diastolischen Blutdruck).
Es wurde eine moderate Erholung des Blutdrucks 4 Stunden nach der
Behandlung festgestellt.
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Die
Verabreichung von Eprosartan verringerte ebenfalls signifikant den
Blutdruck (Tabelle 1) mit maximalen Wirkungen bei 19% und 21% (systolischer
bzw. diastolischer Blutdruck) 2 Stunden nach der Behandlung.
-
Die
Verabreichung der beiden Arzneimittel gemeinsam führte zu
einer signifikant stärkeren
Verringerung sowohl im systolischen als auch im diastolischen Blutdruck,
im Vergleich zu den Blutdruckwirkungen von Moxonidin und Eprosartan
alleine (Tabelle 1, 1 und 2), wobei
Maximalwerte 4 Stunden nach der Verabreichung erreicht wurden (26%
und 33% Verringerung im systolischen bzw. diastolischen Blutdruck).
-
Die
Herzfrequenz änderte
sich nicht signifikant während
des Experiments bei mit dem Träger
behandelten Tieren. Keine der Behandlungen rief signifikante Veränderungen
in der Herzfrequenz während
der Untersuchungen hervor (Tabelle 2). Tabelle 1: Wirkung der oralen Behandlung mit Moxonidin
(Mox), Eprosartan (Epro) oder deren Kombination auf den Blutdruck
von renalhypertensiven Ratten 6 Wochen nach der Einengung der rechten
Nierenarterie ("Zwei-Nieren-Ein-Clip-Bluthochdruck").
Gruppe | BW (g) | Blutdruck | Vor dem Eingriff | Nach dem
Eingriff |
6 Woche | Nach der
Arzneimittelverabreichung |
30
min | 1 h | 2 h | 4 h |
Kontrolle | 351 ± 8,6 | SBP | 121 ± 4,0 | 145 ± 2,7 | 142 ± 5,4 | 143 ± 4,2 | 140 ± 4,5 | 143 ± 4,7 |
MBP | 97 ± 1,4 | 133 ± 2,4 | 126 ± 5,2 | 129 ± 3,3 | 123 ± 3,9 | 130 ± 4,9 |
DBP | 84 ± 1,0 | 127
+ 2,5 | 118 ± 5,0 | 122 ± 2,9 | 114 ± 4,2 | 123 ± 5,1 |
Mox 1 mg/kg | 346 ± 4,4 | SBP | 121 ± 3,7 | 145 ± 1,8 | 136 ± 3,6 | 130 ± 2,1* | 122 ± 3,5* | 129 ± 3,1 |
MBP | 96 ± 1,0 | 130 ± 1,3 | 124 ± 3,2 | 117 ± 2,6* | 107 ± 4,2* | 116 ± 3,5 |
DBP | 84 ± 1,2 | 124 ± 1,6 | 118 ± 3,1 | 110 ± 3,3* | 100 ± 4,8 | 109 ± 3,8 |
Epro 3 mg/kg | 347 ± 8,6 | SBP | 125 ± 3,3 | 147 ± 1,9 | 131 ± 2,8 | 131 ± 3,1* | 119 ± 4,5* | 125 ± 6,1* |
MBP | 98 ± 1,0 | 131 ± 1,6 | 117 ± 2,8 | 116 ± 2,5* | 105 ± 4,6* | 112 ± 6,6* |
DBP | 84 ± 1,0 | 124 ± 2,0 | 111 ± 2,8 | 109 ± 2,3* | 98 ± 4,8* | 106 ± 6,6* |
Mox 1 mg/kg + Epro 3 mg/kg | 3455,3 | SBP | 124 ± 3,6 | 146 ± 2,1 | 130 ± 3,8 | 122 ± 3,5* | 110 ± 3,1* | 108 ± 4,7*§# |
MBP | 97 ± 1,3 | 134 ± 1,9 | 116 ± 3,8 | 106 ± 2,8*§# | 98 ± 3,6* | 94 ± 4,8*§# |
DBP | 84 ± 0,9 | 129 ± 2,0 | 109 ± 3,9 | 98 ± 3,1*§# | 92 ± 4,4* | 87 ± 4,9*§# |
- BW = Körpergewicht
der Tiere; SBP = systolischer Blutdruck (mmHg); MBP = mittlerer
Blutdruck (mmHg); DBP = diastolischer Blutdruck (mmHg).
-
Die
Ergebnisse sind der Mittelwert ± SE von 12 Tieren. Sterne
bezeichnen eine statistisch signifikante Differenz (P < 0,05) im Vergleich
zur *-Kontrolle (behandelt mit Träger), mit § Moxonidin oder mit # Eprosartan behandelten
Tieren. Tabelle 2: Wirkung der oralen Behandlung mit Moxonidin
(Mox), Eprosartan (Epro) oder deren Kombination auf die Herzfrequenz
(Schläge/min)
von renalhypertensiven Ratten 6 Wochen nach der Einengung der rechten
Nierenarterie ("zwei-Nieren-Ein-Clip-Bluthochdruck"). (Für Details
siehe Tabelle 1).
Gruppe | n | Vor dem Eingriff | Nach dem
Eingriff |
6. Woche | Nach der
Arzneimittelverabreichung |
30
m | 1
h | 2
h | 4
h |
Kontrolle | 12 | 378 ± 6,2 | 358 ± 7,1 | 361 ± 5,3 | 361 ± 6,8 | 367 ± 5,4 | 374 ± 4,7 |
Mox
1 mg/kg | 12 | 386 ± 8,1 | 371 ± 7,6 | 383 ± 5,3 | 376 ± 6,7 | 368 ± 5,9 | 384 ± 6,0 |
Epro
3 mg/kg | 12 | 385 ± 7,7 | 373 ± 6,4 | 370 ± 6,9 | 375 ± 7,4 | 378 ± 4,3 | 376 ± 5,2 |
Mox
1 mg/kg + Epro 3 mg/kg | 12 | 368 ± 7,0 | 361 ± 7,4 | 374 ± 5,3 | 363 ± 12,4 | 374 ± 4,6 | 377 ± 6,3 |
-
4. Schlußfolgerung
-
Sowohl
Moxonidin als auch Eprosartan verringerten den Blutdruck von renalhypertensiven (2K1C)-Ratten
signifikant. Die Kombination der beiden Arzneimittel zeigte signifikante
synergistische Wirkungen. Die Kombination ruft im Vergleich zu den
einzelnen Verbindungen überraschend
starke blutdrucksenkende Wirkungen hervor. Der deutliche antihypertensive
Effekt der Kombination legt nahe, dass es vernünftig ist, geringere Dosen
der einzelnen Verbindungen anzuwenden, um den gleichen antihypertensiven
Effekt mit weniger nachteiligen Nebenwirkungen zu erzielen.
-
Diese
Ergebnisse wurden durch eine unabhängig publizierte, spätere klinische
Studie mit 10 Humanpatienten, welche unter einem hypertensiven chronischen
Nierenversagen leiden, bestätigt
[Neumann J et al. (2003), "Eprosartan
combined with moxonidine normalizes sympathetic hyperactivity in
hypertensive chronic renal failure patients", J Am Soc Nephrol; 14:20A]. Es wurde
gezeigt, dass die kombinierte Behandlung von Eprosartan mit Moxonidin
die sympathische Aktivität
auf normale Niveaus verringerte.
-
BEISPIEL 3 – PHARMAKOLOGISCHES ASSAY ZUR
GLUCOSETOLERANZ
-
1. Einführung
-
Die
Wirkung der kombinierten Verabreichung von Moxonidin als ein Beispiel
für einen
selektiven Imidazolin-I1-Rezeptor-Agonisten und Eprosartan als ein Beispiel
für einen
Angiotensin-II-At1-Rezeptor-Antagonisten wurde durch Messen von
deren Einfluß auf
das Plasmaglukoseniveau in "Zucker-Ratten" analysiert. Die "Zucker-Ratte" ist ein Modell der
beeinträchtigten
Glukosetoleranz und wird breit verwendet, um Wirkungen von Verbindungen
auf die Glukosetoleranz zu analysieren.
-
2. Methoden
-
Tiere:
Männliche "Zucker-Ratten" HsdOla fa/fa von
Harlan wurden in den Experimenten verwendet. Den Tieren wurde herkömmliches
Laboratoriumsfutter gefüttert
und sie hatten uneingeschränkten
Zugang zu Leitungswasser während
des Experiments.
-
Protokoll
des Experiments: Die Tiere wurden 3 Wochen mit entweder dem Träger oder
den wirksamen Verbindungen behandelt. Moxonidin wurde über das
Trinkwasser zugeführt.
Eprosartan wurde täglich
in den Magen mittels einer Kanüle
verabreicht. Es wurden jeweils 10 Tiere in der folgenden Behandlungsgruppe
verwendet:
- • Träger
- • Moxonidin
1 mg/kg
- • Moxonidin
1 mg/kg + Eprosartan 3 mg/kg
- • Moxonidin
1 mg/kg + Eprosartan 30 mg/kg
- • Moxonidin
1 mg/kg + Eprosartan 100 mg/kg
-
Am
Ende der Arzneimittelbehandlungsperiode wurden die Tiere einem oralen
Glukosetoleranztest unterworfen. Den Tieren wurde eine Lösung mit
2 g Glukose über
eine Kanüle
in den Magen verabreicht. Die Blutproben wurden vor und 30, 60,
90 und 120 Minuten nach der Glukosebelastung durch eine Schwanzvenenkanüle entnommen
und hinsichtlich der Plasmaglukoseniveaus analysiert.
-
Statistische
Analyse: Die Parameter wurden als Mittelwert ± Standardabweichung des Mittelwerts
(SE) ausgedrückt
und nach der Analyse der Varianz wurden sie mittels des T-Tests
verglichen.
-
3. Ergebnisse
-
Die
Wirkungen von Moxonidin (1 mg/kg) alleine und in Kombination mit
ansteigenden Dosen (3 mg/kg; 30 mg/kg; 100 mg/kg) Eprosartan sind
in Tabelle 3 gezeigt.
-
Die
Moxonidinbehandlung führte
zu einer signifikanten Verringerung in den Plasmaglukoseniveaus
60 und 90 Minuten nach der oralen Glukosegabe.
-
Die
kombinierte Verabreichung von Moxonidin (1 mg/kg) und Eprosartan
lieferte eine weitere dosisabhängige
Verringerung im Plasmaglukoseniveau. Diese weitere Verringerung
war bei 90 und 120 Minuten in der Gruppe mit der Dosis von 30 mg
Eprosartan signifikant und bei 30, 90 und 120 Minuten in der Gruppe,
welche 100 mg/kg Eprosartan zusätzlich
zu Moxonidin erhielt.
-
4. Schlußfolgerung
-
Die
vorstehend dargestellten Experimente zeigten, dass sogar im Hinblick
auf die gut bekannten antihyperglykämischen Wirkungen von Moxonidin
die Kombination von Moxonidin mit Eprosartan eine weitere dosisabhängige Verringerung
der Plasmaglukoseniveaus zeigte, wodurch synergistische Wirkungen
ge zeigt werden. Die Arzneimittelkombination besitzt im Vergleich
zu den einzelnen Verbindungen überraschenderweise starke
plasmaglukoseverringernde Wirkungen in einem Modell für die beeinträchtigte
Glukosetoleranz. Dieses zusätzliche
charakteristische Merkmal neben dem deutlichen antihypertensiven
Effekt der Arzneimittelkombination macht sie für die Behandlung von Bluthochdruckpatienten,
welche unter einer metabolischen Beeinträchtigung, d. i. Insulinresistenz,
Hyperglykämie
und/oder Diabetes melitus leiden, ideal geeignet. Tabelle 3 Wirkung der oralen Behandlung mit Moxonidin
(Mox) oder der kombinierten Behandlung mit Moxonidin (Mox) und Eprosartan
(Epro) auf die Plasmaglukoseniveaus von Zucker-Ratten 30, 60, 90
oder 120 min nach einer Glukosegabe.
Gruppe | N | Minuten
nach der Glukosegabe | AUC (mg/dl*min) |
0 | 30 | 60 | 90 | 120 |
Kontrolle | 10 | 93 ± 4 | 269 ± 8 | 260 ± 17 | 288 ± 26 | 283 ± 26 | 30161 ± 1712 |
1
mg/kg Mox | 10 | 97 ± 6 | 240 ± 15 | 211 ± 15* | 221 ± 11* | 224 ± 14 | 24960 ± 1268* |
1
mg/kg Mox + 3 mg/kg Epro | 10 | 75 ± 3*§ | 226 ± 25 | 192 ± 17* | 224 ± 21 | 222 ± 17 | 23729 ± 2097* |
1
mg/kg Mox + 30 mg/kg Epro | 10 | 90 ± 12 | 225 ± 9* | 205 ± 13* | 182 ± 11*§ | 181 ± 12*§ | 22415 ± 911* |
1
mg/kg Mox + 100 mg/kg Epro | 10 | 87 ± 3 | 159 ± 12*§ | 177 ± 10* | 181 ± 14*§ | 156 ± 10*§ | 19172 ± 1160*§ |
-
Die
Glukosemengen sind in mg/dl angeführt. Die Daten stellen die
Mittelwerte ± die
Standardabweichung von 10 Tieren dar.
- AUC = "Fläche unter
der Kurve".
-
Sterne
zeigen statistisch signifikante Unterschiede (p < 0,05) im Vergleich zu den Kontrollen
* mit Träger-behandelten
oder § Moxonidin-behandelten
Tieren (T-Test).
-
Aus
den vorstehend erwähnten
pharmakologischen Tests wird deutlich, dass die Kombination von
einem selektiven Imidazolin-Rezeptor-Agonisten, wie Moxonidin, gemeinsam
mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker, wie Eprosartan, eine
potentielle neue Behandlungsmethode für Bluthochdruckpatienten bereitstellt,
welche eine strenge Regulierung ihrer Blutdruckwerte auf unter zuvor
bestehende Zielwerte benötigen.
-
Darüber hinaus
liegt ein Nachweis vor, dass die Verwendung von ARBs das Auftreten
von Diabetes bei Bluthochdruckpatienten verhindern kann und kardiovaskuläre Zwischenfälle bei
Diabetikern verringern wird. Von ARBs wurde gezeigt, dass sie das
Fortschreiten einer Nierenerkrankung bei diabetischen Patienten verlangsamen
und das Auftreten einer Nierenerkrankung im Endstadium verhindern,
wenn diese mit Behandlungsregimen verglichen werden, welche kein
ARB umfassen. Andererseits ist von Moxonidin bekannt, dass es einen
vorteilhaften Einfluß auf
den Metabolismus von Diabetespatienten besitzt. Moxonidin ist fähig, Plasmainsulin
zu verringern, welches bereits bei Patienten mit einer beeinträchtigten
Glukosetoleranz vorliegt, bei welchen die Fastenplasmaglukose noch
nicht beeinflußt
wird.
-
Darüber hinaus
wird eine komplementäre
pharmakologische Wirksamkeit der Kombination von Moxonidin/Eprosartan,
insbesondere bei Niedrig-Renin-Bluthochdruck und bei systolischem
Bluthochdruck erwartet. Die geringe Ansprechgeschwindigkeit von
Eprosartan bei spontanhypertensiven Ratten (SHR), einem Modell für den Niedrig-Rrenin-Bluthochdruck,
wird durch die Kombination mit Moxonidin, welches eine außerordentliche
Wirksamkeit bei SHR zeigt, erhöht.
-
Von
ARBs wird beschrieben, dass sie dem Katecholaminabfluß aus sympathischen
Nervenenden durch Blockade der präsynaptischen AT1-Rezeptoren
inhibieren. Diese Wirkung wurde besonders für Eprosartan beschrieben [Ohlstein
EH et al. (1997), "Pharmacology
55: 244–251].
Diese deutliche periphere sympatholytische Wirkung von Eprosartan,
gekoppelt mit den zentralen sympatholytischen Eigenschaften von
Moxonidin scheint weitere zusätzliche
und/oder synergistische Wirkungen aufzuzeigen, insbesondere bei
systolischem Bluthochdruck und Herzsuffizienz.
-
Darüber hinaus
ist Bluthochdruck oft mit einer metabolischen Beeinträchtigung
(Insulinresistenz, Hyperglykämie,
Diabetes mellitus Typ II und/oder Hyperlipidämie) verbunden und beide sind
durch übermäßige Aktivität des sympathischen
Nervensystems aneinander gebunden. Somit stellen in einem weiteren
Aspekt der vorliegenden Erfindung die dualen peripheren/zentralen
sympatholytischen Wirkungen der Kombination Moxonidin/Eprosartan
eine ideale Arzneimittelkombination für die Behandlung von Bluthochdruck
dar, welcher mit Insulinresistenz, Hyperglykämie und/oder Diabetes mellitus
verbunden ist. Dies wurde durch die kombinierte Verabreichung von
Moxonidin mit Eprosartan gezeigt, welche eine zusätzliche
synergistische Wirkung auf die Plasmaglukoseniveaus zeigte.
-
Die
Stimulation von beiden, dem SNS und dem RAAS, zeigt eine neurohormonale
Aktivierung (Anstieg von Katecholaminen, Renin, Angiotensin III
und Aldosteronplasmaniveaus) und in der Folge fördert dies die strukturelle
Remodellierung von vaskulären,
Herz- und Nierengewebe, wie es bei chronischer Herzinsuffizienz und
Nierenerkrankungen feststellbar ist. Eine optimale Arzneimittelbehandlung
für Endorganerkrankungen würde daher
sowohl das SNS als auch RAAS abschwächen. Moxonidin schwächt durch
die Aktivierung von Imidazolin I1-Rezeptoren sowohl im Gehirnstamm
als auch in den Nieren bei unter antihypertensiven Dosen die sympathische Überaktivität ab und
verbessert in der Folge Glomerulosklerose, Proteinurie und die Nierenremodellierung
bei Ratten, wogegen Angiotensin-Rezeptor-Blocker, wie Eprosartan,
dafür bekannt
sind, die strukturelle und funktio nellen Herz-, Nieren- und Gefäßschädigungen
infolge der Blockade des AT1-Rezeptors zu verringern.
-
Zusammengefaßt liefert
die vorliegende Erfindung mit der kombinierten Verabreichung von
Moxonidin und Eprosartan in einer pharmazeutischen Zubereitung eine
neue hochwirksame Behandlungsmethode für Bluthochdruck, insbesondere
systolischen Bluthochdruck und Bluthochdruck, welcher mit metabolischer
und renaler Beeinträchtigung
und Herzinsuffizienz verbunden ist, da diese Kombination die beiden
Hauptdrucksysteme SNS und RAAS inhibiert und in der Folge die neurohormonale
Aktivierung. Dieses Wirkungsprofil erfüllt die Erfordernisse, welche
für eine
ideale Kombinationstherapie aufgestellt sind, d. s. ein komplementärer Wirkungsmechanismus
und eine verbesserte Wirksamkeit. Es wird erwartet, dass die außerordentliche
Tolerierbarkeit von Moxonidin als auch von Eprosartan aufrechterhalten
wird, da beide Arzneimittel außerordentliche Sicherheitsprofile
besitzen.
-
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