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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Mikrostrukturen
und von Nanostrukturen. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren
zum Ausführen
von Rasterkraftmikroskop-Bildgebung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Lithographische
Verfahren sind das Kernstück
bei der Herstellung von Mikrostrukturen, die heutzutage Anwendung
finden in der Nanotechnologie und in der Molekularelektronik. Diese
Verfahren basieren oft auf dem Strukturieren eines Fotolack-Films,
worauf eine chemische Ätzung
des Substrats folgt.
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Die
Tauchstifttechnik, bei der Tinte von einem scharfen Objekt auf ein
Papiersubstrat mittels kapillarer Kräfte transportiert wird, ist
ca. 4000 Jahre alt. Swing, The Fountain Pen: A Collector's Companion (Running Press
Book Publishers, Philadelphia, 1997). Sie wurde im Laufe der Geschichte
ausführlich
verwendet, um Moleküle
in Größenordnungen
des Makromaßstabs
zu transportieren.
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Mittels
der vorliegenden Erfindung werden die zwei verwandten, jedoch hinsichtlich
Größenordnung und
Transportmechanismus unterschiedlichen Konzepte zusammengeführt, um
eine „Tauchstift"-Nanolithographie
(„dip
pen” nanolithography,
DPN) zu erschaffen. DPN verwendet eine Abtastsonden-Mikroskop-(scanning
probe microscope, SPM)-Spitze (beispielsweise die Spitze eines Rasterkraftmikroskops
(atomic force microscope, AFM)) als „Schreibfeder" oder als „Stift", ein Feststoffsubstrat
(beispielsweise Gold) als „Papier", und Moleküle mit einer
chemischen Affinität
für das
Feststoffsubstrat als „Tinte". Der Kapillartransport
von Molekülen
von der Spitze auf das Feststoffsubstrat wird in der DPN-Technik
verwendet, um direkt Strukturen zu schreiben, die aus relativ kleinen
Ansammlungen von Molekülen
in Größenordnungen
unterhalb von Mikrometern bestehen.
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DPN
ist nicht das einzige lithographische Verfahren, das es ermöglicht,
Moleküle
auf Zielsubstrate in einem positiven Druckmodus unmittelbar zu transportieren.
Beispielsweise kann Mikrokontakt-Drucken, bei dem ein Elastomerstempel
verwendet wird, Strukturen von Thiol-funktionalisierten Molekülen direkt
auf Goldsubstrate aufbringen. Xia et al., Angew. Chem. Int. Ed.
Engl., 37: 550 (1998); Kim et al., Nature, 376: 581(1995); Xia et
al., Science, 273: 347 (1996); Yan et al., J. Am. Chem. Soc., 120:
6179 (1998); Kumar et al., J. A. Chem. Soc., 114: 9188 (1992). Dieses
Verfahren ist eine zu DPN parallele Technik, die es ermöglicht,
eine gesamte Struktur oder Folge von Strukturen auf ein Zielsubstrat
in einem Schritt aufzubringen. Im Gegensatz hierzu ermöglicht es
die DPN, selektiv verschiedene Molekültypen an spezifischen Stellen
innerhalb eines bestimmten Typs von Nanostruktur zu platzieren.
In dieser Hinsicht komplementiert DPN das Mikrokontakt-Drucken und viele
weitere Verfahren zur Herstellung von Mikro- oder Nanostrukturen.
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Es
gibt ferner eine Vielzahl von Negativ-Drucktechniken, die darauf
basieren, dass Abtastsonden-Instrumente, Elektronstrahlen oder Molekularstrahlen
Substrate strukturieren, indem selbstanordnende Einzelschichten
und andere organische Materialien als Fotolackschichten verwendet
werden (d. h., um Material für die
folgende Verarbeitung oder für
Absorptionsschritte zu entfernen). Bottomley, Anal. Chem., 70: 425R
(1998); Nyffenegger et al., Chem. Rev., 97: 1195 (1997); Berggren
et al., Science, 269: 1255 (1995); Sondag-Huethorst et al., Appl.
Phys. Lett., 64: 285 (1994); Schoer et al., Langmuir, 13: 2323 (1997);
Xu et al., Langmuir, 13: 127 (1997); Perkins et al., Appl. Phys.
Lett., 68: 550 (1996); Carr et al., J. Vac. Sci. Technol. A, 15:
1446 (1997); Lercel et al., Appl. Phys. Lett., 68: 1504 (1996);
Sugimura et al., J. Vac. Sci. Technol. A, 14: 1223 (1996); Komeda
et al., J. Vac. Sci. Technol. A, 16: 1680 (1998); Muller et al.,
J. Vac. Sci. Technol. B, 13: 2846 (1995); Kim et al., Science, 257:
375 (1992). Jedoch kann DPN relativ kleine Mengen an Molekularsubstanzen
auf ein Substrat in nanolithographischer Weise liefern, die nicht
auf Fotolack, einem Stempel, komplexen Verarbeitungsverfahren oder
anspruchsvollen nicht kommerziellen Instrumentierung basieren.
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Ein
Problem, das auf AFM bis zu dieser Erfindung lastet, ist die schmale
Lücke,
die kapillar zwischen einer AFM-Spitze und der Lücke ausgebildet wird, wenn
ein Experiment in Luft durchgeführt
wird, bei dem Wasser von der Umgebung kondensiert und die bildgebenden
Experimente wesentlich beeinflusst, insbesondere diejenigen, bei
denen eine Auflösung
im Nanometerbereich oder sogar im Angströmbereich angestrebt wird. Xu
et al., J. Phys. Chem. B, 102: 540 (1998); Binggeli et al., Appl.
Phys. Lett, 65: 415 (1994); Fujihira et al., Chem. Lett., 499 (1996);
Piner et al., Langmuir, 13: 6864 (1997). Es wurde nachgewiesen,
dass dies ein dynamisches Problem ist und dass Wasser abhängig von
der relativen Feuchtigkeit und den Befeuchtungseigenschaften des
Substrats entweder von dem Substrat zu der Spitze oder umgekehrt
transportiert wird. Im letzteren Fall könnten metastabile Strukturen
im Nanometerlängenbereich
aus sehr dünnen
Schichten aus Wasser gebildet werden, die von der AFM-Spitze aufgebracht
werden (Piner et al., Langmuir, 13: 6864 (1997)). Die vorliegende
Erfindung zeigt, dass wenn die transportierten Moleküle sich
selbst an dem Substrat verankern können, stabile Oberflächenstrukturen
ausgebildet werden, wodurch sich ein neuer Typ der Nanolithographietechnik
ergibt, d. h. DPN.
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
ferner Probleme, die durch Wasserkondensation verursacht werden,
welche auftreten, wenn AFM durchgeführt wird. Insbesondere wurde
erkannt, dass die Auflösung
von AFM deutlich verbessert wird, wenn die AFM-Spitze mit bestimmten
hydrophoben Zusammensetzungen beschichtet wird, bevor AFM durchgeführt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben bemerkt, sieht die Erfindung ein Lithographieverfahren vor,
das als „Tauchstift"-Nanolithographie oder DPN („dip pen” nanolithography)
bezeichnet wird. DPN ist eine Nanolithographietechnik im Direktschreibmodus,
mit der Moleküle
auf ein betreffendes Substrat in einem Positivdruckmodus abgegeben werden.
DPN verwendet ein festes Substrat als „Papier" und eine Abtastsonden-Mikroskopspitze
(scanning probe microscope, SPM) (beispielsweise eine Spitze eines
Rasterkraftmikroskops (atomic force microscope, AFM)) als „Stift". Die Spitze ist
mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung (wie „Tinte") beschichtet und die beschichtete Spitze
wird verwendet, um die Strukturierungs-Zusammensetzung auf das Substrat aufzubringen,
um ein gewünschtes
Muster zu erzeugen. Nach dem gegenwärtigen Verständnis werden
die Moleküle der
Strukturierungs-Zusammensetzung
von der Spitze auf das Substrat mittels Kapillartransport überbracht. DPN
ist bei der Herstellung einer Vielzahl von Vorrichtungen im Mikromaßstab und
im Nanomaßstab
dienlich. Die Erfindung beschreibt Substrate, die mit DPN strukturiert
werden, einschließlich
Kombinationsarrays, Kits, Vorrichtungen und Software zur Ausführung von
DPN.
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Die
Erfindung beschreibt ferner ein Verfahren zur Ausführung von
AFM-Abbildungen in Luft. Das Verfahren umfasst das Beschichten einer
AFM-Spitze mit einer hydrophoben Verbindung. Dann wird das AFM-Abbildungsverfahren
in Luft mittels der beschichteten Spitze ausgeführt. Die hydrophobe Verbindung
wird derart gewählt,
dass das AFM-Abbildungsverfahren,
welches unter Verwendung der beschichteten AFM-Spitze ausgeführt wird,
im Vergleich zu dem AFM-Abbildungsverfahren, das unter Verwendung
einer nicht-beschichteten AFM-Spitze ausgeführt wird, verbessert ist. Schließlich beschreibt
die Erfindung AFM-Spitzen, die mit hydrophoben Verbindungen beschichtet
sind.
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Der
Umfang der Erfindung ist in den Ansprüchen 1–3 definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1:
Schematische Darstellung der „Tauchstift"-Nanolithographie
(„dip
pen” nanolithography,
DPN). Ein Wassermeniskus ist zwischen der Rasterkraftmikroskop-(atomic force microscope)-Spitze,
die mit 1-Octadecanethiol (ODT) beschichtet ist, und dem Gold-(Au)-Substrat
ausgebildet. Die Größe des Meniskus,
der mittels relativer Feuchtigkeit gesteuert wird, beeinflusst die
ODT-Transportrate, die effektive Kontaktfläche zwischen Spitze sowie Substrat
und die DPN-Auflösung.
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2A:
Lateralkraftabbildung eines Quadrats von 1 μm mal 1 µm aus ODT, das auf einem Au-Substrat mittels
DPN aufgebracht wurde. Diese Struktur wurde erzeugt, indem die 1-µm2-Fläche
bei einer Abtastrate von 1 Hz für
eine Zeitperiode von 10 Minuten bei einer relativen Feuchtigkeit
von 39% abgestastet wird. Daraufhin wurde die Abtastgröße auf 3 μm erhöht, und
die Abtastrate wurde auf 4 Hz erhöht, während das Bild aufgenommen
wurde. Die höhere
Abtastrate verhindert den Transport von ODT.
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2B:
Anhand des Kristallgitters aufgelöstes Seitenkraftbild einer
mittels ODT erzeugten selbst aufbauenden Einzelschicht (self-assembling
monolayer, SAM), die auf ein Au(111)/Glimmer-Substrat mittels DPN aufgebracht
wurde. Das Bild wurde mit einer schnellen Fouriertransformation
(fast fourier transformation, FFT) gefiltert, und die FFT der Rohdaten
ist in der Einfügung
rechts unten dargestellt. Die Einzelschicht wurde erzeugt, indem
eine Fläche
von 1000 Å im
Quadrat des Au(111)/Glimmer-Substrats fünfmal mit einer Rate von 9
Hz bei einer relativen Feuchtigkeit von 39% abgetastet wurde.
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2C:
Seitenkraftbild einer Linie mit einer Breite von 30 nm (und einer
Länge von
3 µm),
die auf ein Au/Glimmer-Substrat mittels DPN aufgebracht wurde. Die
Linie wurde durch Abtasten der Spitze in einer vertikalen Linie
wiederholt für
fünf Minuten
bei einer Abtastrate von 1 Hz erzeugt.
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2D:
Seitenkraftbild einer 100-nm-Linie, die auf ein Au-Substrat mittels
DPN aufgebracht wurde. Das Verfahren des Aufbringens dieser Linie
ist analog zu dem, das zum Erzeugen des Bildes in 2C verwendet
wurde, wobei jedoch die Schreibzeit 1,5 Minuten war. Es ist zu bemerken,
dass in allen Bildern (2A-2D) die
dunkleren Bereiche einer relativ geringen Reibung entsprechen.
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3A:
Seitenkraftbild eines Au-Substrats, nachdem eine AFM-Spitze, die
mit ODT beschichtet wurde, in Kontakt mit dem Substrat für 2, 4 und
16 Minuten (von links nach rechts) war. Die relative Feuchtigkeit wurde
konstant bei 45% gehalten, und das Bild wurde bei einer Abtastrate
von 4 Hz aufgenommen.
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3B:
Seitenkraftbild von Punkten aus 16-Mercaptohexadecansäure (MHA)
auf einem Au-Substrat. Um diese Punkte zu erzeugen, wurde eine MHA-beschichtete
AFM-Spitze auf dem Au-Substrat für
10, 20 oder 40 Sekunden (von links nach rechts) gehalten. Die relative
Feuchte war 92%. Es ist zu bemerken, dass die Transporteigenschaften
von MHDA und ODT sich wesentlich voneinander unterscheiden.
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3C:
Seitenkraftbild eines Punkt-Arrays, das mittels DPN erzeugt wurde.
Jeder Punkt wurde erzeugt, indem eine ODT-beschichtete Spitze in
Kontakt mit der Oberfläche
für ungefähr 20 Sekunden
gehalten wurde. Die Schreib- und Aufzeichnungsbedingungen waren
die gleichen wie in 3A.
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3D:
Seitenkraftbild eines Molekül-basierten
Gitters. Jede Linie mit einer Breite von 100 nm und einer Länge von
2 µm erfordert
einen Schreibprozess von 1,5 Minuten Dauer.
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4A–B:
Oszilloskopaufzeichnungen eines Seitenkraft-Detektorausgangs, bevor
die AFM-Spitze mit 1-Dodecylamin (4A)
beschichtet wurde, und nachdem die Spitze mit 1-Dodecylamin (4B) beschichtet wurde. Die Aufzeichnungsdauer überspannt
4 Abtastlinien. Da das Signal sowohl während der Links- als auch der
Rechtsabtastungen aufgezeichnet wurde, sind die Höhen der
Rechteckwellen direkt proportional zu der Reibung. Der Nullpunkt
der Y-Achse wurde aus Klarheitsgründen verschoben.
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5A–B: Seitenkraftbilder,
die Wasser darstellen, welches auf ein Glassubstrat (dunkler Bereich) mittels
einer unmodifizierten AFM-Spitze (5A) transportiert
wurde, sowie das Ergebnis des gleichen Experiments, das mittels
einer Spitze ausgeführt
wurde, die mit 1-Dodecylamin (5B) beschichtet
ist. Die Höhe
der Balken ist in frei gewählten
Einheiten dargestellt.
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6A:
Seitenkraftbild, das hinsichtlich des Kristallgitters aufgelöst wurde,
einer Glimmer-Oberfläche mit
einer Spitze, die mit 1-Dodecylamin beschichtet wurde. In der Einfügung ist
die 2D-Fourier-Transformation dargestellt.
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6B:
Seitenkraftbild, das hinsichtlich des Kristallgitters aufgelöst wurde,
einer sich selbst zusammensetzenden Einzelschicht aus 11-Mercapto-1-undecanol.
Dieses Bild wurde mittels Fourier-Transformation gefiltert (FFT),
und die FFT der Rohdaten ist in der Einfügung unten rechts dargestellt.
Der Maßstab
der Balken ist frei gewählt.
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6C:
Topographisches Bild einer Wasserkondensation auf Glimmer bei einer
relativen Feuchte von 30%. Die Höhe
des Balkens ist 5 Å.
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6D:
Seitenkraftbild einer Wasserkondensation auf Glimmer bei einer relativen
Feuchtigkeit von 30% (gleicher Punkt wie in 6C).
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7A–B: Fotographische
Bilder von Latexkugeln, die keine Änderungen zeigen vor und nach
der Modifikation der Spitze mit 1-Dodecylamin. Die Höhe der Balken
beträgt
0,1 µm.
Die 7A wurde mit einer sauberen Spitze aufgenommen
und die 7B wurde mit der gleichen Spitze
aufgenommen, die mit 1-Dodecylamin beschichtet ist.
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8A–B: Bilder
einer Si3N4-Oberfläche, die
mit 1-Dodecylaminmolekülen
beschichtet wurde, und die eine gleichmäßige Beschichtung zeigen. Die 8A zeigt
die Topographie einer Si3N4-Waferoberfläche, die mit
1-Dodecylaminmolekülen
beschichtet wurde, die die gleichen Merkmale wie vor dem Beschichten
aufweist. Die Höhe
des Balken beträgt
700 Å. 8B zeigt
den gleichen Bereich, der im Seitenkraftmodus aufgenommen wurde,
und zeigt keine unterscheidbare Änderung
der Reibung.
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9A–C: Schematische
Diagramme mit Seitenkraftmikroskopie-(lateral force microscopy,
LFM)-Bildern von Molekularpunkten im Nanomaßstab, die die „wesentlichen
Faktoren" für Mehrfachstrukturierung
mittels DPN im Nanometermaßstab
darstellen. Die Skalenlänge
beträgt
100 nm. Die 9A zeigt ein erstes Muster mit
einem Durchmesser von 15 nm von Punkten aus 16-Mercaptohexadecansäure (MHA??)
auf Au(111), die mittels LFM aufgenommen wurden, wobei eine MHA-beschichtete
Spitze verwendet wurde, um die Punkte zu erzeugen. Die 9B zeigt
eine zweite Struktur, die mittels DPN geschrieben wurde, wobei eine
Koordinate für
die zweite Strukturierung verwendet wurde, die basierend auf dem
LFM-Bild der ersten Struktur, die in 9A dargestellt
ist, basiert. Die 9C zeigt die endgültige Struktur,
die sowohl die erste als auch die zweite Struktur umfasst. Die verstrichene
Zeit zwischen dem Ausbilden der zwei Strukturen betrug 10 Minuten.
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10A–C:
Für diese
Figuren ist die Skalenlänge
100 nm. Die 10A zeigt eine erste Struktur,
die Linien mit einer Breite von 50 nm und Anordnungsmarkierungen
umfasst, die mit MHA-Molekülen
mittels DPN erzeugt wurden. Die 10B zeigt
eine zweite Struktur, die mit ODT-Molekülen erzeugt wurde. Die Koordinaten
der zweiten Struktur wurden basierend auf dem LFM-Bild der MHA-Anordnungsstruktur
justiert. Die ersten Linienstrukturen wurden nicht abgebildet, um
eine mögliche
Kontamination durch die zweiten Moleküle zu verhindern. Die 10C zeigt die endgültigen Ergebnisse, die fingerartig
ineinandergreifende Linien mit einer Breite von 50 nm umfassen,
die um 70 nm voneinander getrennt sind.
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11A: Buchstaben, die mittels DPN mit MHA-Molekülen auf
einer amorphen Goldoberfläche
gezeichnet wurden. Die Skalenlänge
beträgt
100 nm, und die Linienbreite ist 15 nm.
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11B: Polygone, die mittels DPN mit MHA-Molekülen auf
einer amorphen Goldoberfläche
gezeichnet wurden. Die ODT-Moleküle
wurden um die Polygone herum überschrieben.
Die Skalenlänge
beträgt
1 µm, und
die Linienbreite ist 100 nm.
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12:
Schematische Darstellung einer DPN-Aufbringung und einer mehrstufigen Ätzprozedur,
die verwendet wird, um dreidimensionale Konstrukte in Au/Ti/Si-Substraten
zu erzeugen. Schaubild (a): Abscheidung von ODT auf die Au-Oberfläche des
Vielschichtsubstrats mittels DPN. Schaubild (b): selektives Au/Ti-Ätzen mit
einem Ferri/Ferrocyanid-basierten Ätzmittel. Schaubild (c): selektives
Ti/SiO2-Ätzen
und Si-Passivierung
mittels HF. Schaubild (d): selektives Si-Ätzen mit basischem Ätzmittel
und Passivierung der Si-Oberfläche mittels
HF. Schaubild (e): Entfernen des verbleibenden Au und der verbleibenden
Metalloxide mittels Königswasser
und Passivierung der Si-Oberfläche mittels
HF.
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13A–C:
Säulen
im Nanometermaßstab,
die gemäß 12,
Schaubilder A–B
erzeugt wurden. 13A: AFM-Topographiebild
nach der Behandlung der Wafer, die mit 4 Punkten bei 2 Sekunden
Aufbringungszeit strukturiert wurde. Die Säulenhöhe beträgt 55 nm. Der Identifikationsbuchstabe
und der obere Durchmesser (nm) sind die folgenden: A, 65; B, 110;
C, 75; D, 105. Aufgezeichnet wurde bei einer Abtastrate von 2 Hz. 13B: AFM-Topographiebild einer Säule auf
dem gleichen Chip. Die Säulenhöhe beträgt 55 nm. Aufgezeichnet
wurde bei einer Abtastrate von 1 Hz. 13C:
Querschnittsspur des AFM-Topographiebildes durch den Säulendurchmesser.
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14A–C:
Linien im Nanometermaßstab,
die gemäß 12,
Schaubilder A–D
erzeugt wurden. 14A: AFM-Topographiebild
nach der Behandlung des Wafers, der mit 3 Linien aus ODT bei einer
Rate von 0,4 µm/Sekunde
strukturiert wurde. Die Linienhöhe
beträgt
55 nm. Aufgezeichnet wurde bei einer Rate von 0,5 Hz. 14B: AFM-Topographiebild einer Linie auf
dem gleichen Chip. Die Linienhöhe
beträgt
55 nm. Aufgezeichnet wurde bei einer Rate von 0,5 Hz. 14C: Querschnittstopographiespur der Linie.
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15A–C:
Säulen,
die gemäß der 12,
Schaubilder a–d
erzeugt wurden. 15A: Eine ODT-beschichtete
AFM-Spitze wurde in Kontakt mit der Oberfläche für zahlreiche Zeitdauern gehalten,
um ODT-Punkte mit ansteigender Größe zu erzeugen. Dreidimensionale
Merkmale mit einer Höhe
von 80 nm wurden erhalten, nachdem geätzt wurde. Der Identifikationsbuchstabe,
die Zeitdauer der ODT-Aufbringung (Sekunden), der geschätzte Durchmesser
des ODT-Punktes (nm), der obere Durchmesser nach dem Ätzen (nm),
und ein Bodendurchmesser nach dem Ätzen (nm) sind wie folgt: A,
0.062, 90, 147, 514; B, 0.125,140, 176, 535; C, 0.25,195,253, 491;
D, 0.5, 275, 314, 780; E, 1, 390, 403, 892; F, 2, 555, 517, 982;
G, 4, 780, 770, 1120; H, 8, 1110, 1010, 1430; I, 16, 1565, 1470,
1910. 15B: SEM den gleichen Säulen. 15C: Oberer Durchmesser, der als Funktion
der ODT-Aufbringungszeit aufgetragen ist.
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16A–B:
Linienführung
gemäß 12,
Diagramme a–d. 16A: Das AFM-Topographiebild der Linien auf dem gleichen
Chip wie zur Vorbereitung der in 15 dargestellten
Säulen
verwendet. Es wurde eine ODT-beschichtete AFM-Spitze verwendet,
um auf der Oberfläche
Linien mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu erzeugen, um ODT-Linien
mit verschiedenen Größen zu generieren.
Die in 13A dreidimensional dargestellten
Merkmale mit einer Höhe
von 80 nm ergaben sich nach dem Ätzen.
Der Identifikationsbuchstabe, Geschwindigkeit der ODT-Aufbringung
(µm/Sekunde),
obere Linienbreite nach Ätzen
(nm) und Basisbreite sind wie folgt: A, 2.8, 45, 45, 213; B, 50,
2.4, 70, 402; C, 60, 2.0, 75, 420; D, 1.6, 75, 90, 430; E, 1.2,
100, 120, 454; F, 150, 0.8, 150, 488; G, 0.4, 300, 255, 628, H,
0.2, 600, 505, 942. 16B: SEM derselben
Linien.
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17:
Diagramm, das die Komponenten eines DPN-Nanoplotters und Parallel-Schreibgeräts darstellt.
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18:
Darstellung eines Arrays von AFM-Spitzen zum parallelen Schreiben.
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19:
ODT-Nanopunkt- und -Linienmerkmale auf Au, die von der gleichen
Spitze, jedoch unter verschiedenen Kontaktkräften zwischen Spitze und Substrat,
erzeugt wurden. Hinsichtlich der Merkmalsgröße ergibt sich eine Variation
von weniger als 10%.
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20A–B:
Paralleles DPN-Schreiben unter Verwendung von zwei Spitzen und einem
einzelnen Rückkopplungssystem. 20A: Zwei nahezu identische ODT-Muster
sind auf Au in paralleler Weise mit einem Zwei-Spitzen-Kragarm erzeugt
worden. 20B: Zwei nahezu identische
Muster, die auf Au in paralleler Weise mit einem Zwei-Spitzen-Ausleger (Cantilever)
erzeugt wurden, wobei jeder Stift mit einer anderen Tinte beschichtet
ist. Das Muster zur Linken wurde mittels einer MHA-beschichteten
Spitze erzeugt und zeigt eine höhere
Seitenkraft als das Au-Substrat. Die Muster zur Rechten wurden mit
einer ODT-beschichteten Spitze erzeugt und zeigen eine geringere
Seitenkraft als das Au-Substrat.
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21A–C:
Nanoplotter-erzeugte Strukturen, die Merkmale umfassen, die zwei
verschiedene Tinten ODT und MHA aufweisen. Die Strukturen wurden
erzeugt, ohne den Vielfachstift-Kragarm von dem Instrument zu entfernen. 21A: Kreuzförmige Struktur mit zwei Tinten
(vertikale Linien mit ODT und horizontale Linien mit MHA) mit einem
MHA-Punkt in der Mitte der Struktur (es ist die kreisförmige Form
des Punkts zu bemerken). 21B: Eine
molekulare kreuzförmige
Begrenzung aus ODT. MHA-Moleküle, die
in die Mitte der Begrenzung eingebracht wurden, diffundieren ausgehend
von der Mitte der Begrenzung, werden jedoch abgeblockt, wenn sie
die 80 nm-breiten ODT-Wände
erreichen. Die konvexe Form der MHA-Tinte innerhalb der molekularen
Begrenzung durch die verschiedenen Befeuchtungseigenschaften des
Goldsubstrats und der hydrophoben Begrenzung ist zu beachten. 21C: Eine molekulare kreuzförmige Begrenzung,
wobei die horizontalen Linien aus MHA vorgesehen sind, und die vertikalen
Linien aus ODT vorgesehen sind. Es ist zu bemerken, dass MHA, welches
in die Mitte der Begrenzung eingebracht wurde, über die Wände der Begrenzung, die mit
MHA vorgesehen sind, diffundieren, jedoch innerhalb der Wände begrenzt
bleibt, die aus ODT vorgesehen sind. Es ist ferner zu bemerken,
dass die MHA-Struktur innerhalb der Begrenzung eine konkave Form
annimmt, wobei die Seitenwände
aus MHA vorgesehen sind (horizontaler schwarzer Pfeil), und eine
konvexe Form annehmen, wenn die Seitenwände aus ODT vorgesehen sind
(vertikaler schwarzer Pfeil).
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22: Acht identische Strukturen, die mit einer
Abbildungsspitze (die ein Rückkopplungssystem
verwendet) erzeugt wurden, und sieben Schreibspitzen (passiv, keine
Verwendung des Rückkopplungssystems getrennt
von dem der Abbildungsspitze), die alle mit ODT-Molekülen beschichtet
sind.
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23: Schematische Darstellung der Vorgehensweise
zur DPN-basierten Partikelorganisation.
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24A–C:
Muster, die mit DPN auf Gold-Dünnfilm
erzeugt werden, aufgenommen mittels Seitenkraftmikroskopie (MHA
= helle Bereiche, ODT = dunkle Bereiche). MHA-Punkte [Durchmesser 540 nm (in 24A, 750 nm in 24B und
240 nm in 24C) mit einem Mitten-Mitten-Abstand
von 2 µm],
die aufgebracht wurden, indem die AFM-Spitze bei einer Serie von
x,y-Koordinaten gehalten wurde (für 5, 10 und 15 Sekunden). Die
Maßstablängen entsprechen
6 µm.
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25: Optische Mikrodarstellung von Partikelarrays
auf einem MHA-strukturierten Substrat. Die Maßstablängen entsprechen 20 µm.
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26: In situ-optische Mikrodarstellung von Amin-modifizierten
Polystyrol-Partikeln mit einem Durchmesser von 1.0 µm, die
in einem quadratischen Array mit einer Gitterkonstanten von 2 µm organisiert
sind. Es sind dunkle, unscharfe Punkte zu erkennen, die Partikel
in Lösung
sind, welche nicht mit der Vorlage reagiert haben (weiße Pfeile).
Die Maßstablänge beträgt 6 µm.
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27A–B:
Zwei Bereiche eines Goldsubstrats mit Amidin-modifizierten Polystyrolpartikeln
von 190 nm, die selektiv auf MHA-Regionen einer strukturierten Oberfläche organisiert
sind, abgebildet mittels AFM bei intermittierendem Kontakt. 27A – Array
mit einzelnen Partikeln, die auf 300-nm-MHA-Punkten ausgebildet sind. 27B – Array
mit einzelnen Partikeln, die auf MHA-Punkten mit einem Durchmesser
von 700 nm ausgebildet sind. Ferner ist zu bemerken, dass die AFM-Spitze
in einigen Fällen
die Partikel von deren bevorzugten Stellen wegträgt.
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28A: Blockdiagramm, das DPN-Software darstellt.
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28B: Flussdiagramm, das eine Strukturübersetzungs-Subroutine
von DPN-Software darstellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ZURZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGEN
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DPN
verwendet eine Abtastsonden-Mikroskop-(scanning probe microscope,
SPM)-Spitze. In diesem Text werden die Begriffe „Abtastsonden-Mikroskopspitze" und „SPM-Spitze" verwendet, um Spitzen
zu bezeichnen, die bei der Bildgebung im Atomgrößenbereich verwendet werden,
einschließlich
Rasterkraftmikroskop-(atomic force microscope, AFM) Spitzen, Spitzen
von optischen Raster-Nahfeldmikroskopen (near field scanning optical
microsope, NSOM), Spitzen von Rastertunnelmikroskopen (scanning
tunneling microscope, STM) und von Vorrichtungen, die ähnliche
Eigenschaften haben, einschließlich
Vorrichtungen, die spezifisch für
DPN hergestellt wurden unter Verwendung der Richtlinien, wie sie
hier vorgesehen sind. Viele SPM-Spitzen sind kommerziell erhältlich (beispielsweise
von Park Scientific, Digital Instruments, Molecular Imaging, Nanonics
Ltd. and Topometrix). Alternativ können SPM-Spitzen mittels gut
bekannter Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise können SPM-Spitzen
mittels Elektronenstrahllithographie hergestellt werden (beispielsweise eine
feste Spitze mit einer darin befindlichen Bohrung kann mittels Elektronenstrahlmikroskopie
erzeugt werden).
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Vorzugsweise
ist die SPM-Spitze eine AFM-Spitze. Es können jegliche AFM-Spitzen verwendet
werden, und geeignete AFM-Spitzen umfassen diejenigen, die beispielsweise
von Park Scientific, Digital Instruments and Molecular Imaging kommerziell
erhältlich
sind. Ferner werden NSOM-Spitzen bevorzugt, die in einem Rasterkraftmikroskop
verwendet werden können.
Diese Spitzen sind hohl und die Strukturierungs-Zusammensetzungen akkumulieren sich
in den Hohlräumen
der NSOM-Spitzen, die als Reservoirs für die Strukturierungs-Zusammensetzung
dienen, um eine Art von „Füllfederhalter" zur Benutzung bei
DPN zu erzeugen. Geeignete NSOM-Spitzen sind von Nanonics Ltd. und
Topometrix erhältlich.
STM-Spitzen, die in einem Rasterkraftmikroskop verwendbar sind,
sind auch für
DPN geeignet, wobei solche Spitzen hergestellt werden können (siehe
beispielsweise Giessibl et al., Science, 289, 422 (2000)) oder können kommerziell
erhalten werden (beispielsweise von Thermomicroscopes, Digital Instruments
oder Molecular Imaging).
-
Die
Spitze ist ferner vorzugsweise eine, in die die Strukturierungs-Zusammensetzung
nur physisorbiert wird. In diesem Kontext bedeutet „physisorbieren", dass die Strukturierungs-Zusammensetzung an
der Spitzenoberfläche
durch Mechanismen haftet, die sich von einem Ergebnis einer chemischen
Reaktion unterscheiden (d. h. keine Chemisorption oder kovalente
Bindung) und kann von der Spitzenoberfläche mit einem geeigneten Lösungsmittel
entfernt werden. Die Physisorption der Strukturierungs-Zusammensetzungen
an der Spitze kann verbessert werden, indem die Spitze mit einer
Haftschicht beschichtet wird, sowie durch eine geeignete Wahl des
Lösungsmittels
(falls eines verwendet wird) für
die Strukturierungs-Zusammensetzung. Die Haftschicht ist eine gleichmäßige, dünne (< 10 nm) Schicht
aus Material, das auf der Spitzenoberfläche aufgebracht wurde, welches
die Form der Spitze nicht wesentlich ändert. Es sollte ferner stark
genug sein, um den Rasterkraftmikroskop-Betrieb (Kraft von ca. 10
nN) zu tolerieren. Titan und Chrom bilden sehr dünne gleichmäßige Schichten auf Spitzen,
ohne die Spitzenform wesentlich zu ändern, und sie sind gut dafür geeignet,
zur Ausbildung einer Haftschicht verwendet zu werden. Die Spitzen
können
mit einer Haftschicht mittels Vakuumaufbringens (vgl. Holland, Vacuum
Deposition Of Thin Films; Wiley, New York, NY, 1956)) beschichtet werden
oder mittels jeglichen anderen Verfahrens zur Ausbildung von dünnen Metallfilmen.
Mit „geeignetem Lösungsmittel" ist ein Lösungsmittel
gemeint, das gut an der Spitze haftet (diese befeuchtet). Das geeignete Lösungsmittel
ist veränderlich
abhängig
von der verwendeten Strukturierungs-Zusammensetzung, ob die Schicht
mit einer Haftschicht beschichtet ist oder nicht, und von dem Material,
das verwendet wird, um die Haftschicht zu bilden. Beispielsweise
haftet Acetonitril gut an unbeschichteten Siliziumnitridspitzen,
wodurch die Verwendung einer Haftschicht nicht mehr notwendig ist,
wenn das Acetonitril als Lösungsmittel
für eine
Strukturierungs-Zusammensetzung
verwendet wird. Im Gegensatz hierzu haftet Wasser nicht an unbeschichteten Siliziumnitridspitzen.
Wasser haftet nicht gut auf Titan-beschichteten Siliziumnitridspitzen,
beispielsweise beschichteten Spitzen, die verwendet werden können, wenn
Wasser als Lösungsmittel
verwendet wird. Die Physisorption von wässrigen Lösungen von Strukturierungs-Zusammensetzungen
kann ferner verbessert werden, indem die Hydrophilie der Spitzen
erhöht
wird (unabhängig
davon, ob diese mit einer Haftschicht beschichtet ist oder nicht).
Beispielsweise kann die Hydrophilie erhöht werden, indem die Spitzen
gesäubert
werden (beispielsweise mit einer Piranha-Lösung, mittels Plasma-Reinigens oder mit
UV-Ozon-Reinigen) oder mittels Sauerstoff-Plasma-Ätzens. Vgl.
Lo et al., Lungmuir, 15, 6522–6526
(1999); James et al., Langmuir, 14, 741–744 (1998). Alternativ kann
eine Mischung aus Wasser und einem weiteren Lösungsmittel (beispielsweise von
Wasser und Acetonitril im Verhältnis
von 1:3) auf die unbeschichteten Siliziumnitridspitzen angehaftet
werden, wodurch die Verwendung einer Haftschicht oder einer Behandlung
zum Erhöhen
der Hydrophilie nicht mehr notwendig ist. Das geeignete Lösungsmittel
für eine
bestimmte Gruppe von Bedingungen kann empirisch ermittelt werden,
indem die hier vorgesehene Richtlinie angewandt wird.
-
Das
Substrat kann eine beliebige Form und Größe aufweisen. Insbesondere
kann das Substrat flach oder gebogen sein. Substrate können aus
jedem Material hergestellt werden, das mittels einer Strukturierungs-Zusammensetzung
modifiziert werden kann, um stabile Oberflächenstrukturen auszubilden
(vgl. weiter unten). Die zur Ausführung der Erfindung nützlichen
Substrate umfassen Metalle (beispielsweise Gold, Silber, Aluminium,
Kupfer, Platin und Palladium), Metalloxide (beispielsweise Oxide
von Al, Ti, Fe, Ag, Zn, Zr, In, Sn und Cu), Halbleitermaterialien
(beispielsweise Si, CdSe, CdS und CdS, das mit ZnS beschichtet ist),
magnetische Materialien (beispielsweise Ferromagnetica), Polymere
oder Polymer-beschichtete Substrate, supraleitende Materialien (YBa
2Cu
3O
7-δ),
Si, SiO
2, Glas, AgI, AgBr, HgI
2,
PbS, PbSe, ZnSe, ZnS, ZnTe, CdTe, InP, In
2O
3/SnO
2, In
2S
3, In
2Se
3, In
2Te
3,
Cd
3P
2, Cd
3As
2, InAs, AlAs,
GaP und GaAs. Verfahren zum Herstellen solcher Substrate sind gut
bekannt und umfassen Verdampfung und Sputtern (Metallfilme), Halbleiter-Kristallwachstum
(beispielsweise Si, Ge, GaAs), chemische Dampfabscheidung (Halbleiter-Dünnschichtfilme),
epitaktisches Wachstum (Dünnschichtfilme
aus kristallinen Halbleitern) und thermische Schrumpfung (orientierte
Polymere). Vgl. beispielsweise Alcock et al., Canadian Metallurgical
Quarterly, 23, 309 (1984); Holland, Vacuum Deposition of Thin Films
(Wiley, New York 1956); Grove, Philos. Trans. Faraday Soc., 87 (1852);
Teal, IEEE Trans. Electron Dev. ED-23, 621 (1976); Sell, Key Eng.
Materials, 58, 169 (1991); Keller et al., Float-Zone Silicon (Marcel
Dekker, New York, 1981); Sherman, Chemical Vapor Deposition For
Microelectronics: Principles, Technology and Applications (Noyes,
Park Ridges, NJ, 1987); Epitaxial Silicon Technology (Baliga, Hrsg.., Academic
Press, Orlando, Florida, 1986); Patent
US 5,138,174 ; Hidber et al., Langmuir,
12, 5209-5215 (1996). Geeignete Substrate sind auch kommerzielle
erhältlich,
beispielsweise von Digital Instruments (Gold), Molecular Imaging
(Gold), Park Scientific (Gold), Electronic Materials, Inc. (Halbleiterwafers),
Silicon Quest, Inc. (Halbleiterwafers), MEMS Technology Applications
Center, Inc. (Halbleiterwafers), Crystal Specialties, Inc. (Halbleiterwafers),
Siltronix, Schweiz (Siliziumwafers), Aleene's Buellton, CA (biaxial-orientierte
Polystyrolfilme) und Kama Corp., Hazelton, PA (orientierte Dünnschichtfilme
aus Polystyrol).
-
Die
SPM-Spitze wird verwendet, um eine Strukturierungs-Zusammensetzung
auf ein betreffendes Substrat aufzubringen. Es können jegliche Strukturierungs-Zusammensetzungen
verwendet werden, sofern gegeben ist, dass diese das Substrat modifizieren
können,
um stabile Oberflächenstrukturen
auszubilden. Stabile Oberflächenstrukturen
werden durch Chemisorption der Moleküle der Strukturierungs-Zusammensetzung auf
dem Substrat ausgebildet oder durch kovalente Bindung der Moleküle der Strukturierungs-Zusammensetzung
mit dem Substrat.
-
Es
können
zahlreiche Verbindungen als Strukturierungs-Zusammensetzung verwendet
werden, und das entsprechende Substrat bzw. die entsprechenden Substrate
für die
Verbindungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
können
- a. Verbindungen der Formel R1SH,
R1SSR2, R1SR2, R1SO2H, (R1)3P,
R1NC, R1CN, (R1)3N, R1COOH,
oder ArSH verwendet werden, um Goldsubstrate zu strukturieren;
- b. Verbindungen der Formel R1SH, (R1)3N oder ArSH verwendet
werden, um Silber-, Kupfer-, Palladium- oder Halbleitersubstrate
zu strukturieren;
- c. Verbindungen der Formel R1NC, R1SH, R1SSR2, oder R1SR2 verwendet werden, um Platinsubstrate zu strukturieren;
- d. Verbindungen der Formel R1SH verwendet
werden, um Aluminium-, TiO2-, SiO2-, GaAs- und InP-Substrate zu strukturieren;
- e. Organosilane, einschließlich
Verbindungen mit der Formel R1S1Cl3, R1Si(OR2)3, (R1COO)2, R1CH=CH2, R1Li oder R1MgX verwendet werden, um Si-, SiO2- und Glassubstrate zu strukturieren;
- f. Verbindungen der Formel R1COOH oder
R1COONHR2 verwendet
werden, um Metalloxidsubstrate zu strukturieren;
- g. Verbindungen der Formel R1SH, R1NH2, ArNH2, Pyrrol, oder Pyrrol-Derivate verwendet werden, wobei R1 an einem der Kohlenstoffatome des Pyrrolrings
gebunden ist, um Hochtemperatur-Supraleiter zu strukturieren;
- h. Verbindungen der Formel R1PO3H2 verwendet werden,
um ZrO2- und In2O3/SnO2-Substrate
zu strukturieren;
- i. Verbindungen der Formel R1COOH verwendet
werden, um Aluminium-, Kupfer-, Silizium- und Platinsubstrate zu
strukturieren;
- j. Verbindungen, die ungesättigt
sind, beispielsweise Azoalkane (R3NNR3) und Isothiocyanate (R3NCS)
verwendet werden, um Siliziumsubstrate zu strukturieren;
- k. Proteine und Peptide verwendet werden, um Gold, Silber, Glas,
Silizium und Polystyrol zu strukturieren; und
- l. Silazane verwendet werden, um SiO2 und
oxidiertes GaAs zu strukturieren.
-
In
den oben genannten Formeln gilt:
R1 und
R2 hat jeweils die Formel X(CH2)n und, wenn eine Verbindung mit sowohl R1 als auch mit R2 substituiert wird,
dann kann R1 und R2 gleich
oder verschieden sein;
R3 weist die
Formel CH3(CH2)n auf;
n ist 0–30;
Ar ist ein Aryl;
X
ist -CH3, -CHCH3,
-COOH, -CO2(CH2)mCH3, -OH, -CH2OH, Ethylenglykol, Hexa(ethylenglykol),
-O(CH2)mCH3, -NH2, -NH(CH2)mNH2,
Halogen, Glukose, Maltose, Fulleren C60, eine Nukleinsäure (Oligonukleotid),
DNS, RNS, usw.), ein Protein (beispielsweise ein Antikörper oder
Enzym) oder ein Ligand (beispielsweise ein Antigen, Enzymsubstrat
oder Rezeptor); und
m ist 0–30.
-
Beschreibung
von Strukturierungs-Zusammensetzungen sowie deren Herstellung und
Verwendung vgl. Xia and Whitesides, Angew. Chem. Int. Ed., 37, 550–575 (1998)
und darin genannte Referenzen; Bishop et al., Curr. Opinion Colloid & Interface Set,
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auf Siliziumdioxid); Timmons und Zisman, J. Phys. Chem., 69, 984–990 (1965)
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B, 101, 4954–4958
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B, 102, 4058–4060
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(Bindung von Alkyllithium an Silizium); Song, J. H., Thesis, University
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Meyer et al., J. Am. Chem. Soc; 110, 4914–18 (1988) (Bindung von Aminen
an Halbleiter); Brazdil et al. J. Phys.
-
Chem.,
85, 1005–14
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14, 741–744 (1998)
(Bindung von Proteinen und Peptiden an Glas); Bernard et al., Langmuir,
14, 2225–2229
(1998) (Bindung von Proteinen an Glas, Polystyren, Gold, Silber
und Siliziumwafers); Pereira et al, J. Mater. Chem., 10, 259 (2000)
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Based Resists (1. Aufl., SPIE Optical Engineering Press, Beilingham,
WA, 1993) (Bindung von Silizanen an Siliziumdioxid); Anwander et.
al. J. Phys. Chem. B, 104, 3532 (2000) (Bindung von Silizanen an
Siliziumdioxid); Slavov et al., J. Phys. Chem., 104, 983 (2000)
(Bindung von Silazanen an Siliziumdioxid).
-
Als
Strukturierungs-Zusammensetzung können ferner weitere bereits
bekannte Zusammensetzungen verwendet werden, neben den oben bekannten,
oder abgesehen von denen, die unter Verwendung der hier oder in
anderer Weise vorgesehenen Leitlinien entwickelt oder entdeckt wurden.
Vorzugsweise werden Alkanthiole und Arylthiole auf eine Vielzahl
von Substraten bevorzugt, sowie Trichlorsilane auf SiO2-Substraten
(vgl. Beispiele 1 und 2).
-
Um
DPN auszuführen,
wird die SPM-Spitze mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet. Dies
kann auf vielfältige
Art und Weise ausgeführt
werden. Beispielsweise kann die Spitze mittels Dampfabscheidung,
mit direkter Kontaktabtastung oder dadurch beschichtet werden, dass
die Spitze in Kontakt mit einer Lösung der Strukturierungs-Zusammensetzung gebracht
wird.
-
Das
einfachste Verfahren zum Beschichten der Spitzen ist das direkte
Kontaktabtasten. Beschichten durch direktes Kontaktabtasten wird
durchgeführt,
indem ein Tropfen gesättigter
Lösung
der Strukturierungs-Zusammensetzung auf ein festes Substrat (beispielsweise
Glas oder Siliziumnitrid, erhältlich
von Fisher Scientific oder MEMS Technology Application Center) aufgebracht
wird. Während
des Trocknens bildet die Strukturierungs-Zusammensetzung eine mikrokristalline
Phase auf dem Substrat. Um die Strukturierungs-Zusammensetzung auf
die SPM-Spitze zu beschichten, wird die Spitze wiederholt über diese
mikrokristalline Phase hinweg abgetastet. Dieses Verfahren ist zwar
einfach, jedoch führt
es nicht zur besten Auslastung der Spitze, da es schwierig ist,
die Menge an Strukturierungs-Zusammensetzung zu steuern, die von
dem Substrat auf die Spitze übertragen
wird.
-
Die
Spitzen können
ferner mittels Dampfabscheidung beschichtet werden. Vgl. Sherman,
Chemical Vapor Deposition For Microelectronics: Principles, Technology
And Applications (Noyes, Park Ridges, NJ, 1987). Zusammengefasst
wird eine Strukturierungs-Zusammensetzung
(in purer Form, fest oder flüssig,
nicht löslich)
auf ein festes Substrat platziert (beispielsweise auf Glas oder
Siliziumnitrid, erhältlich
von Fisher Scientific oder MEMS Technology Application Center),
und die Spitze wird nahe (innerhalb von ungefähr 1–20 cm, abhängig von der Kammerausgestaltung)
der Strukturierungs-Zusammensetzung positioniert. Daraufhin wird die
Zusammensetzung auf eine Temperatur erhitzt, bei der diese verdampft,
wodurch die Spitze mit der Zusammensetzung beschichtet wird. Beispielsweise
kann 1-Octadecanthiol bei 60°C
Dampf abgeschieden werden. Das Beschichten mittels Dampfabscheidung
sollte in einer geschlossenen Kammer ausgeführt werden, um die Kontamination
anderer Bereiche zu vermeiden. Wenn die Strukturierungs-Zusammensetzung eine
ist, die mittels Luft oxidiert wird, sollte die Kammer eine Vakuumkammer
sein, oder eine mit Stickstoff gefüllte Kammer. Das Beschichten
der Spitzen mittels Dampfabscheidung erzeugt dünne, gleichmäßige Schichten
aus Strukturierungs-Zusammensetzung auf den Spitzen und liefert
bei DPN sehr verlässliche
Ergebnisse.
-
Vorzugsweise
wird jedoch die SPM-Spitze beschichtet, indem die Spitze in eine
Lösung
von Strukturierungs-Zusammensetzung getaucht wird. Das Lösungsmittel
ist nicht kritisch; das einzige Erfordernis besteht darin, dass
die Zusammensetzung in Lösung
ist. Jedoch ist das Lösungsmittel
vorzugsweise eines, in dem die Strukturierungs-Zusammensetzung hochgradig
löslich
ist. Ferner ist die Lösung
vorzugsweise eine gesättigte Lösung. Darüber hinaus
ist das Lösungsmittel
vorzugsweise eines, welches sehr gut an der Spitze (mit Haftschicht
beschichtet oder nicht) haftet (diese befeuchtet) (siehe oben).
Die Spitze wird in Kontakt mit der Lösung der Strukturierungs-Zusammensetzung
für eine
Zeitdauer gehalten, die für
die Beschichtung der Spitze durch die Zusammensetzung ausreichend
ist. Derartige Zeitdauern können
empirisch ermittelt werden. Im Allgemeinen sind ungefähr 30 Sekunden
bis ungefähr
3 Minuten ausreichend. Vorzugsweise wird die Spitze in die Lösung mehrfach
eingetaucht, wobei die Spitze zwischen jedem Eintauchvorgang getrocknet
wird. Die Anzahl an Wiederholungen, mit der eine Spitze in eine
ausgewählte
Lösung
eingetaucht werden muss, kann empirisch ermittelt werden. Vorzugsweise
wird die Spitze durch die Strömung
eines Inertgases (beispielsweise Kohlenstofftetrafluorid, 1,2-Dichlor-1,1,2,2-tetrafluorethan,
Dichlordifluormethan, Octafluorcyclobutan, Trichlorfluormethan,
Difluorethan, Stickstoff, Argon oder entfeuchtete Luft), das keine Partikel
enthält
(d. h. gereinigt ist), über
die Spitze getrocknet. Im Allgemeinen ist es ausreichend, das Gas
bei Raumtemperatur für
10 Sekunden strömen
zu lassen, um die Spitze zu trocknen. Nach dem Eintauchen (ein einzelnes
Eintauchen oder der letzte von mehrfachen Tauchvorgängen) kann
die Spitze nass verwendet werden, um das Substrat zu strukturieren, oder
kann vor Benutzung getrocknet werden (vorzugsweise wie oben beschrieben).
Eine trockene Spitze sieht eine geringe, jedoch stabile Transportrate
der Strukturierungs-Zusammensetzungen für eine lange Zeitdauer vor
(in der Größenordnung
von Wochen), wohingegen eine nasse Spitze eine hohe Transportrate
von Strukturierungs-Zusammensetzungen
für eine
kurze Zeitdauer (ungefähr
2–3 Stunden)
vorsieht. Eine trockene Spitze wird für Zusammensetzungen bevorzugt,
die eine gute Transportrate unter trockenen Bedingungen haben (beispielsweise
die oben genannten Zusammensetzungen mit X = -CH3),
wohingegen eine feuchte Spitze für Zusammensetzungen
bevorzugt wird, die eine geringe Transportrate unter trockenen Bedingungen
haben (beispielsweise die oben genannten Zusammensetzungen mit X
= -COOH).
-
Um
DPN auszuführen,
wird eine beschichtete Spitze verwendet, um eine Strukturierungs-Zusammensetzung auf
ein Substrat aufzubringen, um so eine gewünschte Struktur auszubilden.
Die Struktur kann eine beliebige Struktur sein, und kann einfach
oder komplex sein. Beispielsweise kann die Struktur ein Punkt, eine Linie,
ein Kreuz, eine geometrische Form (beispielsweise ein Dreieck, ein
Quadrat oder ein Kreis) sein, kann Kombinationen von zwei oder mehreren
des Vorangehenden sein, Kombinationsarrays (beispielsweise ein quadratisches
Array mit Zeilen und Spalten von Punkten), elektronische Schaltkreise
oder ein Teil davon oder ein Schritt bei der Ausbildung einer dreidimensionalen
Struktur.
-
Bei
DPN wird vorzugsweise ein Transportmedium verwendet, da die Strukturierungs-Zusammensetzung,
wie momentan angenommen wird, mittels Kapillartransport zu dem Substrat
transportiert wird. Das Transportmedium bildet einen Meniskus, der
die Lücke
zwischen der Spitze und dem Substrat überbrückt (vgl. 1).
Daher ist die Spitze „in
Kontakt" mit dem
Substrat, wenn es nahe genug ist, so dass sich dieser Meniskus ausbildet.
Die Spitze kann tatsächlich
das Substrat berühren,
wobei dies nicht notwendigerweise der Fall ist. Die Spitze muss
lediglich nahe genug an dem Substrat vorgesehen sein, so dass sich
ein Meniskus ausbildet. Geeignete Transportmedien umfassen Wasser,
Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Hexan) und Lösungsmittel, in denen Strukturierungs-Zusammensetzungen
löslich
sind (das Lösungsmittel,
welches zum Beschichten der Spitze verwendet wird, vgl. oben). Ein
schnellerer Schreibvorgang kann mit der Spitze vorgesehen werden,
indem das Transportmedium verwendet wird, in welchem die Strukturierungs-Zusammensetzung am
besten löslich
ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Strukturierungs-Zusammensetzung
auf dem Substrat aufgebracht werden kann, ohne ein Transportmedium
zu verwenden, wurde nicht vollständig
ausgeräumt,
wobei dies jedoch hochgradig unwahrscheinlich erscheint. Selbst
unter Bedingungen einer geringen oder einer nicht vorhandenen Feuchtigkeit
ist es wahrscheinlich, dass etwas Wasser auf dem Substrat ist, welches
als Transportmedium arbeiten könnte.
-
DPN
wird ausgeführt,
indem ein Rasterkraftmikroskop oder eine Vorrichtung verwendet wird,
die ähnliche
Funktionen ausführt
und ähnliche
Eigenschaften aufweist, einschließlich der Vorrichtungen, die
speziell zur Ausführung
von DPN entwickelt wurden, unter Verwendung der oben beschriebenen
Leitlinien, und unter Verwendung von Techniken, die aus der Rasterkraftmikroskopie üblich und
gut bekannt sind. Zusammenfassend wird das Substrat in dem Probenhalter
der Vorrichtung platziert, das Substrat wird in Kontakt mit der SPM-Spitze
oder mit den SPM-Spitzen vorgesehen, die mit der/den Strukturierungs-Zusammensetzung(en) beschichtet
sind, und das Substrat wird abgetastet, um dieses mit der/den Strukturierungs-Zusammensetzung(en)
zu strukturieren. Ein AFM kann in verschiedenen Modi betrieben werden
und DPN kann ausgeführt werden,
wenn das AFM oder eine ähnliche
Vorrichtung in einem dieser Modi betrieben wird. Beispielsweise kann
DPN ausgeführt
werden im (1) Kontakt-(Konstantkraft)-Modus, in dem die Spitze in
Kontakt mit der Substratoberfläche
gehalten wird (diese berührt),
(2) im Nicht-Kontakt-Modus (dynamischer Modus), in dem die Spitze
sehr nahe an der Substratoberfläche
vibriert wird, und/oder (3) im intermittierenden Kontakt-(Klopf-)-Modus, der dem Nicht-Kontakt-Modus
sehr ähnlich
ist, abgesehen davon, dass die Spitze auf die Oberfläche des
Substrats schlagen kann (sie berühren
kann).
-
Es
können
einzelne Spitzen verwendet werden, um ein Muster zu schreiben, indem
ein AFM oder eine ähnliche
Vorrichtung verwendet wird. Zwei oder mehrere Strukturierungs-Zusammensetzungen
können
auf das gleiche Substrat aufgebracht werden, um Strukturen (die
gleichen oder verschiedene) der verschiedenen Zusammensetzungen
auszubilden, indem: (1) eine erste Spitze entfernt wird, die mit
einer ersten Strukturierungs-Zusammensetzung
beschichtet ist und diese durch eine andere Spitze ersetzt wird,
die mit einer anderen Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet
ist; oder (2) die mit der ersten Strukturierungs-Zusammensetzung
beschichteten ersten Spitze gesäubert
wird, um die Strukturierungs-Zusammensetzung von der Spitze zu entfernen,
woraufhin die Spitze mit einer anderen Strukturierungs-Zusammensetzung
beschichtet wird. Geeignete Lösungsmittel
zum Säubern
der Spitzen, um Strukturierungs-Zusammensetzungen zu entfernen, sind
diejenigen Lösungsmittel,
in denen die Strukturierungs-Zusammensetzung löslich ist. Vorzugsweise ist das
Säuberungs-Lösungsmittel
das Lösungsmittel,
in dem die Strukturierungs-Zusammensetzung am besten löslich ist.
Das Säubern
der Spitzen kann ausgeführt
werden, indem die Spitze einfach in das Säuberungs-Lösungsmittel eingetaucht wird.
-
Alternativ
kann eine Vielzahl von Spitzen in einem einzelnen AFM oder in einer ähnlichen
Vorrichtung verwendet werden, um eine Vielzahl von Strukturen (die
gleiche Struktur oder verschiedene Strukturen) auf ein Substrat
zu schreiben, wobei gleiche oder verschiedene Strukturierungs-Zusammensetzungen
verwendet werden (vgl. beispielsweise das unten aufgeführte Beispiel
6, Patente
US 5,630,923 und
5,666,190 ) Lutwyche et al.,
Sens. Actuators A, 73: 89 (1999), Vettiger et al., Microelectron.
Eng., 46: 11 (1999), Minne et al., Appl. Phys. Lett., 73: 1742 (1998)
und Tsukamoto et al., Rev. Sci. Instrum., 62: 1767 (1991), die Vorrichtungen
beschreiben, die mehrere Ausleger (Cantilever) und Spitzen zum Strukturieren
eines Substrats umfassen). Eine oder mehrere der Vielzahl von Spitzen
kann gespült
werden, wie es oben für
einzelne Spitzen beschrieben ist, falls gewünscht, um die Strukturierungs-Zusammensetzung
zu ändern,
mit denen die Spitze bzw. die Spitzen beschichtet ist bzw. sind.
-
Das
AFM oder eine ähnliche
Vorrichtung zur Verwendung für
DPN umfasst vorzugsweise mindestens eine Wanne in einer Größenordnung
von Mikrometern, die derart positioniert ist, dass die Wanne(n)
benachbart zu dem Substrat ist/sind, wenn das Substrat in der Probenhalterung
platziert ist. Vorzugsweise umfasst das AFM oder die ähnliche
Vorrichtung eine Vielzahl von Wannen, die eine Vielzahl von Strukturierungs-Zusammensetzungen
aufnehmen oder zumindest eine Strukturierungs-Zusammensetzung aufnehmen,
sowie zumindest ein Spül-Lösungsmittel. „Wanne" wie hier verwendet,
steht für
ein beliebiges Behältnis,
Vorrichtung oder Material, das bzw. die eine Strukturierungs-Zusammensetzung oder
Spüllösungsmittel
aufnehmen kann, und umfasst Absenkungen, Kanäle und andere Wannen, die durch
Mikrobearbeitung erzeugt werden können (beispielsweise mit den
gleichen Prozessen, die verwendet werden, um mikroelektronische
Vorrichtungen herzustellen, beispielsweise Fotolithographie, vgl.
beispielsweise PCT- Anmeldung
WO 00/04390 ). Die Wannen können auch
in einfacher Weise Filterpapier-Abschnitte
sein, die mit Strukturierungs-Zusammensetzungen oder Spüllösungsmittel
getränkt
sind. Die Wannen können
an einer beliebigen Stelle auf dem AFM oder einer ähnlichen
Vorrichtung befestigt sein, die benachbart zu dem Substrat ist,
und wobei die SPM-Spitze bzw. die SPM-Spitzen auf diese zugegreifen
kann/können,
beispielsweise auf dem Probehalter oder der Übersetzungsstufe.
-
Wenn
zwei oder mehrere Strukturen und/oder zwei oder mehrere Strukturierungs-Zusammensetzungen
(in der gleichen Struktur oder in verschiedenen Strukturen) auf
ein einzelnes Substrat aufgebracht werden, wird ein Positionierungs-(Bezugs-)-System
verwendet, um die Strukturen und/oder Strukturierungs-Zusammensetzungen
relativ zueinander und/oder relativ zu ausgewählten Ausrichtungsmarkierungen
auszurichten. Beispielsweise werden zwei oder mehrere Ausrichtungsmarkierungen,
die mittels normaler AFM-Abbildungsverfahren abgebildet werden können, auf
das Substrat mittels DPN oder einer anderen lithographischen Technik
(beispielsweise Fotolithographie oder Elektronenstrahllithographie)
aufgebracht. Die Ausrichtungsmarkierungen können einfache Formen sein,
beispielsweise ein Kreuz oder Rechteck. Es ergibt sich eine bessere Auflösung, indem
Ausrichtungsmarkierungen unter Verwendung von DPN hergestellt werden.
Wenn DPN verwendet wird, sind die Ausrichtungsmarkierungen vorzugsweise
mit Strukturierungs-Zusammensetzungen hergestellt, die starke kovalente
Bindungen mit dem Substrat ausbilden. Die beste Zusammensetzung
zum Ausbilden der Ausrichtungsmarkierungen auf Goldsubstrate ist
16-Mercaptohexadecansäure.
Die Ausrichtungsmarkierungen werden mittels üblicher AFM-Verfahren abgebildet
(beispielsweise Seitenkraft-AFM-Bildgebung, AFM-Topographie-Bildgebung
und AFM-Bildgebung
im kontaktlosen Modus), vorzugsweise unter Verwendung einer SPM-Spitze,
die mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet ist, um
eine gewünschte
Struktur zu erzeugen. Aus diesem Grund sollten die zur Herstellung
von Ausrichtungsmarkierungen verwendeten Strukturierungs-Zusammensetzungen
nicht mit anderen Strukturierungs-Zusammensetzungen reagieren, die
verwendet werden, um die gewünschten
Strukturen herzustellen, und sollten nicht durch darauf folgende
DPN-Strukturierung
zerstört
werden. Unter Verwendung der Bildgebungsdaten können die geeigneten Parameter
(Position und Orientierung) unter Verwendung von einfachen Computerprogrammen
(beispielsweise Microsoft Excel Tabellen) berechnet werden, und
die gewünschte
Struktur bzw. Strukturen unter Verwendung der berechneten Parameter
aufgebracht werden. Es können
so gut wie eine unendliche Anzahl an Strukturen und/oder Strukturierungs-Zusammensetzungen
unter Verwendung der Ausrichtungsmarkierungen positioniert werden,
da das System auf der Berechnung von Positionen und Orientierungen
relativ zu den Ausrichtungsmarkierungen basiert. Um die besten Ergebnisse
zu erhalten, sollte das verwendete SPM-Spitzen-Positionierungssystem
stabil sein und keine Drift-Probleme
aufweisen. Ein AFM-Positionierungssystem, welches diese Standards
erfüllt,
ist der 100-Mikrometer-piezoelektrische Röhrenscanner, der von Park Scientific
erhältlich
ist. Er bietet eine stabile Positionierung mit einer Auflösung im
Größenbereich
von Nanometern.
-
DPN
kann ferner in einem Nanoplotterformat verwendet werden, indem eine
Serie von Wannen verwendet wird, die eine Vielzahl verschiedener
Strukturierungs-Zusammensetzungen
und Spüllösungsmittel
neben dem Substrat aufweisen. Es können eine oder mehrere Spitzen
verwendet werden. Wenn eine Vielzahl von Spitzen verwendet wird,
können
die Spitzen seriell oder parallel verwendet werden, um Strukturen
auf dem Substrat zu erzeugen.
-
Bei
einem Nanoplotterformat, das eine einzelne Spitze verwendet, wird
die Spitze in eine Wanne eingetaucht, die eine Strukturierungs-Zusammensetzung
zum Beschichten der Spitze enthält,
und die beschichtete Spitze wird verwendet, um ein Muster auf das
Substrat aufzubringen. Die Spitze wird daraufhin gespült, indem
diese in eine Wanne mit einem Spüllösungsmittel
oder in eine Serie solcher Wannen getaucht wird. Die gespülte Spitze
wird daraufhin in eine andere getaucht, um mit einer zweiten Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet
zu werden, und wird verwendet, um eine Struktur auf das Substrat
mit der zweiten Strukturierungs-Zusammensetzung aufzubringen. Die
Strukturen werden wie in dem vorangehenden Abschnitt ausgerichtet.
Der Prozess des Beschichtens der Spitze mit Strukturierungs-Zusammensetzung,
Aufbringen eines Musters auf das Substrat und Spülen der Spitze kann wie gewünscht mehrere
Male wiederholt werden, und der gesamte Prozess kann unter Verwendung
von geeigneter Software automatisiert werden.
-
Ein
besonders bevorzugtes Nanoplotterformat wird in dem Beispiel 6 beschrieben
und in den 17 und 18 dargestellt.
In diesem bevorzugten Format ist eine Vielzahl von AFM-Spitzen an
einem AFM angebracht. Ein Mehrfachspitzen-Array kann hergestellt
werden, indem ein Array einfach körperlich von der gewünschten
Anzahl von Auslegern ausgehend von einem kommerziell erhältlichen
Waferblock getrennt wird, der eine große Anzahl an einzelnen Auslegern
(Cantilevern) umfasst, und dieses Array kann als ein einzelner Ausleger
an dem AFM verwendet werden. Das Array kann auf verschiedene Weise
an dem AFM-Spitzenhalter befestigt sein, beispielsweise mittels
Epoxy-Klebemittel.
Es können
Spitzenarrays mit jeglicher Beabstandung oder Konfiguration, die
zum Befestigen an einen AFM-Spitzenhalter geeignet sind, mittels
bekannter Verfahren durch Mikroherstellung vorgesehen werden. Vgl.
beispielsweise Minne et al., Applied Physics Letters, 72: 2340 (1998).
Die Vielzahl von Spitzen in dem Array kann für serielle oder parallele DPN
verwendet werden. Wenn eine Vielzahl von Spitzen für parallele
DPN verwendet wird, muss nur eine der Spitzen mit einem Rückkopplungssystem
verbunden sein (diese Spitze wird als die „Abbildungsspitze" bezeichnet). Das
Rückkopplungssystem
ist ein Standard-Rückkopplungssystem
für ein
AFM und umfasst einen Laser, eine Fotodiode und Rückkopplungselektronik.
Die verbleibenden Spitzen (die als „Schreibspitzen" bezeichnet werden)
werden durch die Abbildungsspitze geführt (d. h. alle Schreibspitzen
reproduzieren in passiver Weise das, was an der Abbildungsspitze
auftritt). Als Folge erzeugen alle Schreibspitzen die gleiche Struktur
auf dem Substrat, die auch von der Abbildungsspitze erzeugt wird.
Es können
selbstverständlich
auch alle Schreibspitzen mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung
beschichtet sein, die die gleiche ist wie diejenige, die auf der
Abbildungsspitze oder auf den anderen Schreibspitzen vorgesehen
ist, oder kann sich von dieser unterscheiden, so dass die gleiche
Struktur unter Verwendung der gleichen Strukturierungs-Zusammensetzung
oder unter Verwendung von verschiedenen Strukturierungs-Zusammensetzungen
erzeugt wird. Wenn serieller DPN verwendet wird, wird jede der Spitzen,
die sequentiell verwendet werden, mit einem Rückkopplungssystem verbunden sein
(simultan oder sequentiell). Die einzige Anpassung des AFM, die
notwendig ist, um serielle oder parallele DPN auszuführen, liegt
darin, dem AFM eine Neigungsstufe hinzuzufügen. Die Neigungsstufe ist
eingerichtet, um den Probehalter aufzunehmen und zu halten, der
wiederum eingerichtet ist, das Substrat aufzunehmen und zu halten.
Neigungsstufen sind in zahlreichen AFMs vorgesehen oder sind kommerziell
erhältlich
(beispielsweise von Newport Corp.) und an das AFM gemäß den Anleitungen
des Herstellers befestigt werden. Das AFM umfasst vorzugsweise ferner
eine Vielzahl von Wannen, die benachbart zu dem Substrat angeordnet sind,
so dass der AFM-Bediener individuell auf Strukturierungs-Zusammensetzungen
zugreifen kann und die Spitzen damit beschichten kann, oder die
Spitzen mit Spüllösungsmittel
spülen
kann. Einige AFMs sind mit einer Übersetzungsstufe ausgestattet,
die sich über
sehr große
Entfernungen bewegen kann (beispielsweise das M5 AFM von Thermomicroscopes),
und die Wannen können
auf diese Art von Übersetzungsstufen
befestigt werden. Zum Vorsehen mit Tinte oder zum Spülen wird
eine Wanne unter einer AFM-Spitze mittels der Übersetzungsstufe bewegt, und
daraufhin wird die Spitze mittels eines üblichen Annäherungsmotors mit geringer
Genauigkeit abgesenkt, bis diese die Tinte oder das Lösungsmittel
in der Wanne berührt.
Die Spitze wird in Kontakt mit der Tinte oder dem Lösungsmittel
gehalten, um die Spitze zu beschichten oder zu spülen. Die Wannen
könnten
ferner auf dem Probehalter oder auf der Neigungsstufe montiert sein.
-
DPN
kann ferner verwendet werden, um eine zweite Strukturierungs-Zusammensetzung
auf eine erste Strukturierungs-Zusammensetzung aufzubringen, die
bereits auf ein Substrat aufgebracht wurde. Die erste Strukturierungs-Zusammensetzung
kann auf das Substrat mittels DPN, mittels Mikrokontaktdrucken (vgl.
bsp. Xia und Whitesides, Angew. Chem. Int. Ed., 37, 550–575 (1998);
James et al., Langmuir, 14, 741–744
(1998); Bernard et al., Langmuir, 14, 2225–2229 (1998); Huck et al.,
Langmuir, 15, 6862–6867
(1999)), mittels Selbstanordnung (self assembly) einer Einzelschicht
auf ein Substrat, das in der Zusammensetzung eingetaucht ist (vgl.
bsp. Ross et al., Langmuir, 9, 632–636 (1993); Bishop und Nuzzo,
Curr. Opinion in Colloid & Interface
Science, 1, 127–136
(1996); Xia und Whitesides, Angew. Chem. Ind. Ed., 37, 550–575 (1998);
Van et al., Langmuir, 15, 1208–1214
(1999); Lahiri et al., Langmuir, 15, 2055–2060 (1999); Huck et al.,
Langmuir, 15, 6862–6867
(1999)), oder ein beliebiges anderes Verfahren. Die zweite Strukturierungs-Zusammensetzung wird
derart gewählt,
dass diese chemisch reagiert oder auf andere Weise stabil (beispielsweise
mittels Hybridisierung zweier komplementärer Nukleinsäurestränge) mit
der ersten Strukturierungs-Zusammensetzung kombiniert. Vergleiche
beispielsweise Dubois und Nuzzo, Annu. Rev. Phys. Chem., 43, 437–63 (1992);
Van et al., J. Am. Chem. Soc., 120, 6179–6180 (1998); Van et al., Langmuir,
15, 1208–1214
(1999); Lahiri et al., Langmuir, 15, 2055–2060 (1999); und Huck et al.,
Langmuir, 15, 6862–6867
(1999). Wie auch bei der DPN, die direkt auf dem Substrat ausgeführt wird,
sind sowohl die zweite Strukturierungs-Zusammensetzung als auch
ein Transportmedium notwendig, da die zweite Strukturierungs-Zusammensetzung
zu der ersten Strukturierungs-Zusammensetzung
mittels kapillarem Transport (vgl. oben) transportiert wird. Dritte,
vierte, usw. Strukturierungs-Zusammensetzungen können ebenfalls auf die erste
Strukturierungs-Zusammensetzung oder auf andere Strukturierungs-Zusammensetzungen
aufgebracht werden, die sich bereits auf dem Substrat befinden. Ferner
können
zusätzliche
Strukturierungs-Zusammensetzungen aufgebracht werden, um Mehrfachschichten aus
Strukturierungs-Zusammensetzungen zu bilden. Jede dieser zusätzlichen
Strukturierungs-Zusammensetzungen
kann die gleiche wie die anderen Strukturierungs- Zusammensetzungen sein, oder sich von
dieser unterscheiden und jede Schicht der Mehrfachschichten kann
die gleiche sein wie die anderen Schichten oder sich von dieser
unterscheiden und kann aus einer oder aus verschiedenen Strukturierungs-Zusammensetzungen zusammengesetzt
sein.
-
Ferner
kann DPN in Kombination mit anderen lithographischen Techniken verwendet
werden. Beispielsweise kann DPN in Verbindung mit Mikrokontaktdrucken
und anderen lithographischen Techniken verwendet werden, die in
der oben genannten Beschreibungseinleitung diskutiert wurden.
-
DPN
kann ferner in Verbindung mit nassen (chemischen) Ätztechniken
verwendet werden. Insbesondere kann eine SPM-Spitze verwendet werden,
um eine Strukturierungs-Zusammensetzung
auf ein betreffendes Substrat in einer betreffenden Struktur abzugeben,
wie es oben jeweils beschrieben ist, und die Strukturierungs-Zusammensetzung
arbeitet als Ätz-Abdecklack
in einem oder mehreren aufeinander folgenden Nass-Ätzschritten.
Die Strukturierungs-Zusammensetzungen können verwendet werden, um das
Substrat vor jeglichem Ätzen
oder nach einem oder mehreren Ätzschritten
zu strukturieren, die ausgeführt
wurden, um Bereiche zu schützen,
die dem Ätzschritt
oder den Ätzschritten
ausgesetzt sind. Die hierbei ausgeführten Nass-Ätzprozeduren und -materialien
sind üblich
und aus dem Stand der Technik gut bekannt. Vgl. beispielsweise Xia
et al., Angew. Chem. Int. Ed., 37, 550 (1998); Xia et al., Chem.
Mater., 7, 2332 (1995); Kumar et al., J. Am. Chem. Soc., 114, 9188–9189 (1992);
Seidel et al., J. Electrochem. Soc., 137, 3612 (1990). Nass-Ätzprozeduren
werden beispielsweise zur Vorbereitung von dreidimensionalen Strukturen
auf oder in betreffenden Substraten (beispielsweise Siliziumwafer)
verwendet. Vgl. beispielsweise Xia et al., Angew. Chem. Int. Ed.,
37, 550 (1998); Xia et al., Chem. Mater., 7, 2332 (1995). Nach dem Ätzen kann
die Strukturierungs-Zusammensetzung auf dem Substrat verbleiben
oder von diesem entfernt werden. Verfahren zum Entfernen von Strukturierungs-Zusammensetzungen
von den Substraten sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Vgl. beispielsweise
Beispiel 5.
-
Zahlreiche
Parameter beeinflussen die Auflösung
von DPN und seine endgültige
Auflösung
ist noch nicht klar. Zunächst
beeinflusst die Korngröße des Substrats
die DPN-Auflösung, ähnlich wie
die Textur von Papier die Auflösung
beim üblichen
Schreiben beeinflusst. Wie im unten aufgeführten Beispiel 1 dargestellt
ist, wurde DPN verwendet, um Linien mit einer Breite von 30 nm auf
bestimmten Goldsubstraten herzustellen. Diese Größe ist die Durchschnitts-Korngröße von Goldsubstrat,
wobei dies die Auflösungsgrenze
von DPN auf dieser Art von Substrat wiedergibt. Es ist zu erwarten,
dass sich eine bessere Auflösung
bei glätteren
Substraten (mit kleinerer Korngröße) ergibt,
beispielsweise Silizium. Tatsächlich
wurde bei Verwendung eines anderen, glätteren Goldsubstrats die Auflösung auf
15 nm erhöht
(vgl. Beispiel 4).
-
Zweitens
wirken Chemisorption, kovalente Bindungen und Selbstanordnung (self
assembly) insgesamt als Begrenzung der Diffusion von Molekülen nach
Aufbringen. Im Gegensatz hierzu bilden Verbindungen, beispielsweise
Wasser, die nicht an dem Substrat haften, nur metastabile Strukturen
schlechter Auflösung
(vgl. Piner et al., Langmuir, 13: 6864 (1997)), und können nicht
verwendet werden.
-
Drittens
kann die Kontaktzeit zwischen Spitze und Substrat und somit die
Abtastgeschwindigkeit kann die DPN-Auflösung beeinflussen. Höhere Abtastgeschwindigkeiten
und kleinere Anzahlen an Spuren ergeben schmalere Linien.
-
Viertens
beeinflusst die Transportrate der Strukturierungs-Zusammensetzung
ausgehend von der Spitze zu dem Substrat hin die Auflösung. Beispielsweise
bei der Verwendung von Wasser als Transportmedium wurde erkannt,
dass die relative Feuchtigkeit die Auflösung des lithographischen Prozesses
beeinflusst. Beispielsweise waren zur Erzeugung einer Linie mit
einer Breite von 30 nm (2C) bei
einer relativen Feuchtigkeit der Umgebung von 34% 5 Minuten notwendig,
wohingegen zur Erzeugung einer Linie mit 100 nm Breite (2D)
1,5 Minuten bei einer relativen Feuchtigkeit der Umgebung von 42%
erforderte. Es ist bekannt, dass die Größe des Wassermeniskus, der
die Spitze und das Substrat überbrückt, von
der relativen Feuchtigkeit abhängt
(Piner et al., Langmuir, 13: 6864 (1997) und die Größe des Wassermeniskus
beeinflusst die Transportrate der Strukturierungs-Zusammensetzung
zu dem Substrat. Ferner, wenn eine nasse Spitze verwendet wird,
enthält
der Wassermeniskus überschüssiges Lösungsmittel
in dem Transportmedium und die Transportrate wird ebenso durch die
Eigenschaften des Lösungsmittels
beeinflusst.
-
Fünftens beeinflusst
die Schärfe
der Spitze ebenfalls die Auflösung
des DPN-Prozesses. Es ist daher zu erwarten, dass sich bei der Verwendung
von schärferen
Spitzen eine bessere Auflösung
ergibt (beispielsweise durch häufiges
Austauschen der Spitzen, Säubern
der Spitzen vor deren Beschichtung und durch Anbringen von scharfen
Strukturen (beispielsweise Kohlenstoff-Nanoröhren) an die Enden der Spitzen).
-
Insgesamt
ist DPN ein einfaches, jedoch leistungsfähiges Verfahren zum Transportieren
von Molekülen
von SPM-Spitzen auf Substrate bei Auflösungen, die mit denen vergleichbar
sind, die bei deutlich teureren und komplizierteren vergleichbaren
lithographischen Verfahren erreicht werden, beispielsweise bei Elektronenstrahllithographie.
DPN ist ein nützliches
Werkzeug zum Erzeugen und Funktionalisieren von Strukturen im Mikro-
und Nano-Größenbereich.
Beispielsweise kann DPN bei der Herstellung von Mikrosensoren, Mikroreaktoren,
kombinatorischen Arrays, mikromechanischen Systemen, mikroanalytischen
Systemen, Biooberflächen,
Biomaterialien, Mikroelektronik, mikrooptischen Systemen und nanoelektrischen
Vorrichtungen verwendet werden. Xia und Whitesides, Angew. Chem.
Int. Ed., 37, 550–575
(1998). DPN ist insbesondere für
eine detaillierte Funktionalisierung von Vorrichtungen in der Nano-Größenordnung
nützlich,
die durch üblichere
lithographische Verfahren erzeugt wurden. Vgl. Reed et al., Science,
278: 252 (1997); Feldheim et al., Chem. Soc. Rev., 27: 1 (1998).
-
DPN,
insbesondere paralleles DPN, sollte auch besonders nützlich bei
der Herstellung von Arrays sein, insbesondere von kombinatorischen
Arrays. Ein „Array" ist eine Anordnung
einer Vielzahl von diskreten Probeflächen in einem Muster auf einem
Substrat. Die Probeflächen
können
eine beliebige Form aufweisen (beispielsweise Punkte, Kreise, Quadrate
oder Dreiecke) und können
in einem beliebigen Muster angeordnet sein (beispielsweise Zeilen
und Spalten diskreter Probenbereiche). Jeder Probenbereich kann
die gleichen Proben, wie sie in den anderen Probenbereichen des
Arrays enthalten sind, oder dazu verschiedene Proben enthalten.
Ein „kombinatorisches
Array" ist ein Array,
in dem jeder Probenbereich oder eine kleine Gruppe replizierter
Probenbereiche (üblicherweise
2–4) eine
Probe enthält
bzw. enthalten, die sich von denen unterscheidet, welche sich in
anderen Probenbereichen des Arrays finden lassen. Eine „Probe" ist ein Material
oder eine Kombination von Materialien, das untersucht, identifiziert,
umgesetzt, usw. werden soll.
-
DPN
ist insbesondere nützlich
für die
Bereitstellung eines kombinatorischen Arrays im Größenbereich von
Submikrometern. Ein „Array
im Größenbereich
von Submikrometern" bedeutet,
dass zumindest eine der Abmessungen (beispielsweise Länge, Breite
oder Durchmesser) der Probenbereiche, abgesehen von der Tiefe, kleiner
als 1 µm
ist. Momentan kann DPN verwendet werden, um Punkte mit einem Durchmesser
von 10 nm bereitzustellen. Mit Verbesserungen in der Spitze (beispielsweise
schärfere
Spitzen) sollte es möglich
sein, Punkte zu erzeugen, die sich einem Durchmesser von 1 nm annähern. Arrays
im Größenbereich
von Submikrometern ermöglichen
schnellere Reaktionszeiten und die Verwendung von weniger Reagenzien
als die momentan verwendeten Arrays im Größenbereich von Mikrometern
(d. h. mit Abmessungen, abgesehen von der Tiefe, die 1–999 µm sind),
und größere Arrays.
Ferner kann mehr Information pro Einheitsfläche erlangt werden (d. h. die
Arrays sind dichter als die momentan verwendeten Arrays im Größenbereich
von Mikrometern). Schließlich
sieht die Verwendung von Submikrometer-Arrays neue Möglichkeiten für Screening-Verfahren
vor. Beispielsweise können
derartige Arrays mit SPM gescreent werden, um physikalische Änderungen
in den Strukturen (d. h. beispielsweise Form, Klebeverhalten, Höhe) zu erfassen
und/oder um Chemikalien zu identifizieren, die in den Probenbereichen
vorliegen, einschließlich
dem Sequencing von Nukleinsäuren
(siehe weiter unten).
-
Jeder
Probenbereich eines Arrays enthält
eine einzelne Probe. Beispielsweise kann die Probe ein biologisches
Material sein, beispielsweise eine Nukleinsäure (beispielsweise eine Oligonukleinsäure, DNS
oder RNS), Protein oder Peptid (beispielsweise ein Antikörper oder
ein Enzym), ein Ligand (beispielsweise ein Antigen, Enzymsubstrat,
Rezeptor oder der Ligand für
einen Rezeptor) oder eine Kombination oder Mischung von biologischen
Materialien (beispielsweise eine Mischung von Proteinen). Derartige
Materialien können
direkt auf ein gewünschtes
Substrat wie oben beschrieben aufgebracht werden (vgl. die oben
dargestellte Beschreibung der Strukturierungs-Zusammensetzungen).
Alternativ kann jeder Probenbereich eine Zusammensetzung zur Aufnahme
von biologischem Material umfassen. Vgl. beispielsweise PCT-Anmeldung
WO 00/04382 ,
WO 00/04389 und
WO 00/04390 , die in ihrer vollständigen Offenbarung
hier Bezug nehmend aufgenommen sind. Beispielsweise können Strukturierungs-Zusammensetzungen,
die mit bestimmten funktionellen Gruppen enden (beispielsweise -COOH)
Proteine über
eine funktionelle Gruppe binden, die in dem Protein vorliegen oder diesem
zugefügt
sind (beispielsweise -NH
2). Es wurde ferner
erkannt, dass Polylysin, welches an das Substrat wie oben beschrieben
angebunden werden kann, das Anbinden von Zellen auf Substrate unterstützt. Vgl.
James et al., Langmuir, 14, 741–744
(1998). Als weiteres Beispiel kann jeder Probenbereich eine chemische
Zusammensetzung enthalten (organisch, anorganisch oder zusammengesetzte
Materialien) oder eine Mischung chemischer Verbindungen. Chemische Verbindungen
können
direkt auf das Substrat aufgebracht werden oder können über eine
funktionelle Gruppe angefügt
werden, die auf einer in dem Probenbereich vorliegenden Strukturierungs-Zusammensetzung
vorliegt. Als weiteres Beispiel kann jeder Probenbereich einen Typ
Mikropartikel oder Nanopartikel umfassen, vgl. Beispiel 7. Aus dem
Vorangehenden ist dem Fachmann ersichtlich, dass eine Strukturierungs-Zusammensetzung eine
Probe umfassen kann, oder verwendet werden kann, um eine Probe aufzunehmen.
-
Arrays
und Verfahren zu deren Verwendung sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Beispielsweise können
derartige Arrays für
biologische und chemische Screenings verwendet werden, um ein biologisches oder
chemisches Material zu identifizieren und/oder zu quantifizieren
(beispielsweise Immunoassays, Enzymaktivitätsassays, Genome, und Proteome).
Biologische und chemische Bibliotheken natürlich auftretender oder synthetischer
Verbindungen und anderer Materialien, einschließlich Zellen, können verwendet
werden, um beispielsweise Arzneimittelkandidaten, Enzyminhibitoren,
Liganden für
Rezeptoren und Rezeptoren für
Liganden auszugestalten oder zu verfeinern sowie in der Genomik
und Proteomik. Arrays mit Mikropartikeln und Nanopartikeln können für eine Vielzahl
von Zwecken verwendet werden (vgl. Beispiel 7). Arrays können ferner für Studien
der Kristallisation, des Ätzens
(vgl. Beispiel 5), usw. verwendet werden. Referenzen, die kombinatorische
Arrays und andere Arrays sowie deren Verwendung beschreiben, umfassen:
Patente
US 5,747,334 ;
5,962,736 und
US 5,985,356 , sowie die PCT-Anmeldungen
WO 96/31625 ,
WO 99/31267 ,
WO 00/04382 ,
WO 00/04389 ,
WO 00/04390 ,
WO 00/36136 und
WO 00/46406 .
-
Die
Ergebnisse der Experimente, die bezüglich der erfindungsgemäßen Arrays
ausgeführt
wurden, können
mittels üblicher
Mittel detektiert werden (beispielsweise Fluoreszenz, Chemolumineszenz,
Biolumineszenz und Radioaktivität).
Alternativ kann SPM für
das Screening von Arrays verwendet werden. Beispielsweise kann ein
AFM zur quantitativen Bildgebung und Identifikation von Molekülen verwendet
werden, einschließlich der
Bildgebung und Identifikation von chemischen und biologischen Molekülen mittels
der Verwendung einer SPM-Spitze, die mit einem chemischen oder biomolekularen
Marker beschichtet ist. Vgl. Frisbie et al., Science, 265, 2071–2074 (1994);
Wilbur et al., Langmuir, 11, 825–831 (1995); Noy et al., J.
Am. Chem. Soc., 117, 7943–7951
(1995); Noy et al., Langmuir, 14, 1508–1511 (1998); sowie die Patente
US 5,363,697 ;
5,372,93 ; 5,472,881 und 5,874,668,
die in ihrer vollständigen
Offenbarung hier Bezug nehmend eingefügt sind.
-
Die
folgende Erfindung beschreibt ferner Komponenten zur präziseren
Aufbringung von Strukturen auf ein Substrat mittels DPN. Insbesondere
beschreibt die vorliegende Erfindung eine Komponente, die als Eingabe
Punktgrößen und
Linienbreiten der auf das Substrat aufzubringenden Strukturierungs-Zusammensetzung empfängt, und
die daraufhin die entsprechenden Parameterwerte ermittelt, die zur
Steuerung der Software der unteren Ebene und Hardware verwendet
werden kann, die die Substanz auf ein Substrat aufbringt, beispielsweise
Software der unteren Ebene und Hardware, die von AFM-Systemen umfasst
werden. Das heißt,
dass derartige Software der unteren Ebene und Hardware (auch hier
als AFM-Software und AFM-Hardware bezeichnet) typischerweise durch
Eingaben wie „Haltezeit" zum stationären Aufbringen
eines Punkts einer gewünschten
Größe (beispielsweise
Durchmesser) und/oder Substrat-Zeichnungsgeschwindigkeit zum Aufbringen
einer Linie mit einer gewünschten
Linienbreite, umfasst die vorliegende Erfindung eine Komponente
zum Übersetzen
zwischen: (a) Punktgröße und Liniebreite
und (b) Haltezeit bzw. Zeichnungsgeschwindigkeit. Da ferner ermittelt
wurde, dass die Punktgröße und Linienbreite
jeweils Funktionen der Diffusionsrate der Strukturierungs-Zusammensetzung auf
das Substrat sind, überträgt die Komponente
zur Übersetzung
(hier auch als „Strukturübersetzer" oder lediglich „Übersetzer") zwischen den oben
unter (a) und (b) genannten Größen durch Verwendung
derartiger Diffusionsraten. Insbesondere wurde von den Anmeldern
erkannt, dass:
- (i) die Punktgröße mittels
der folgenden Gleichung bestimmt werden kann: wobei R der Radius des Punkts
ist, t die Haltezeit ist und C die Diffusionskonstante ist, wobei
C wiederum durch die Eigenschaften der Spitze, durch das Substrat,
durch die Strukturierungs-Zusammensetzung und die Kontaktkraft der
Spitze gegenüber
dem Substrat bestimmt ist; und
- (ii) die Linienbreite mittels der folgenden Gleichung ermittelt
werden kann: W = C/s, wobei W die Linienbreite ist, s die Durchlaufgeschwindigkeit
(beispielsweise Zeichengeschwindigkeit) der Spitze, wobei C wie oben
beschrieben ist.
-
Um
die Komponenten zur Ausführung
der oben genannten erfindungsgemäßen Präzisions-DPN näher zu beschreiben,
wird auf 28A Bezug genommen, die ein Übersichtsdiagramm
des DPN-Systems 2004 der vorliegenden Erfindung ist. Dementsprechend
umfasst dieses System eine DPN-Geometrie-Engine 2008, die eine
interaktive DPN-Anwendungssoftwarekomponente vorsieht, die dem Benutzer
ermöglicht,
interaktiv DPN-Strukturen auszugestalten. In einer Ausführung sind
die DPN-Anwendungskomponenten
auf einer Windows 2000-Plattform der Firma Microsoft vorgesehen.
Insbesondere umfasst die DPN-Geometrie-Engine 2008 die
folgenden Module:
- (a) Ein System 2012 zum
Computer-unterstützten
Design (CAD), um zumindest zweidimensionale Muster zu erzeugen.
Insbesondere kann ein solches CAD-System 2012 es einem
Benutzer ermöglichen,
zahlreiche Kurven, beispielsweise Linien, Kegel, Splines (beispielsweise
Bezier, B-Spline) und zusammengesetzte Kurven zu erzeugen.
- (b) eine Benutzerschnittstelle 2016 zur Interaktion
mit dem Computer-gestützten
Designsystem und um Informationen vorzusehen, die sich insbesondere
auf den auszuführenden
DPN-Prozess bezieht, beispielsweise die Identifikationen des Substrats
und der aufzubringenden Strukturierungs-Zusammensetzung. Ferner
kann es einem Benutzer ermöglicht
werden, Eigenschaften der Eingabespitze, die Spitzenform, Spitzenmaterialien
sowie die zu erwartende Kontaktkraft zwischen Spitze und Substrat
einzugeben. Es ist zu bemerken, dass die Benutzerschnittstelle 2016 graphische
Darstellungen der Benutzeranzeige 2020 vorsieht. Alternativ
kann die Benutzerschnittstelle eine Eingabe von einer nicht-interaktiven
Quelle empfangen, beispielsweise von einer vernetzten Datenbank
(nicht dargestellt). Gemäß einer
Ausführung
können
dem Benutzer auch mehrere gleichzeitige Fensterdarstellungen seines/ihres
Musters oder Designs bereitgestellt werden.
- (c) Ein DPN-Laufzeitparameterspeicher 2024, um DPN-spezifische
Parameter zu speichern, beispielsweise die Identifikation des Substrats
und der Strukturierungs-Zusammensetzung,
die Eigenschaften der Spitze, und die Kontaktkraft wie im vorangehenden
Absatz (b) beschrieben.
-
Von
dem CAD-System 2012 werden Strukturen an den Strukturübersetzer 2028 ausgegeben,
um diese in Beschreibungen von Punkten und stückweise linearen Formen zu übersetzen,
die daraufhin an das Zeichnungssystem 2030 ausgegeben werden,
welches beispielsweise ein Rasterkraftmikroskop-System sein kann.
Insbesondere wird diese Ausgabe an die Rasterkraftmikroskop-Software-Treiber 2032 abgegeben,
wobei diese Treiber wie oben bemerkt Befehle annehmen, die Werte
hinsichtlich der Haltezeit und der Zeichnungsgeschwindigkeit aufweisen,
anstelle von Punktgröße und Linienbreite.
Ferner empfängt
der Strukturübersetzer 2028 ebenfalls
Eingaben von dem DPN-Laufzeitparameterspeicher 2024,
der die oben in (c) beschriebenen Parameterwerte vorsieht. Es ist
zu bemerken, dass beim Empfang der Eingaben von dem CAD-System 2012 und
dem Parameterspeicher 2024 der Strukturübersetzer 2028 ein
Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System 2036 hinsichtlich
der Diffusionskonstante(n) C wie oben beschrieben abfragen kann.
Das heißt,
dass der Strukturübersetzer 2028 die
von dem Parameterspeicher 2024 erhaltenen Parameterwerte
verwendet, um das Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System 2036 hinsichtlich der
entsprechenden Diffusionskonstante(n) C abzufragen, die an dem entsprechenden
Eingang des CAD-Systems 2012 vorgesehen werden sollen.
Daraufhin erzeugt der Strukturübersetzer 2028 AFM-Befehle,
um diese an die AFM-Software-Treiber 2032 auszugeben, wobei
jeder der AFM-Befehle typischerweise einer der folgenden Spitze-Bewegungsbefehle
ist:
- (a) Spitze von der Substratoberfläche entfernt
halten.
- (b) Spitze in Kontakt mit der Substratoberfläche bei einer festen Position
für eine
bestimmte Zeit (t) bei einer bestimmten Kraft halten.
- (c) Bewegen der Spitze, während
diese in Kontakt mit dem Substrat ist, in einer Linie von einem
ersten Punkt zu einem zweiten Punkt bei einer gegebenen (festen
oder variablen) Geschwindigkeit.
-
Daraufhin
steuern die AFM-Software-Treiber 2032 die AFM-Hardware 2040 an,
um die Strukturierungs-Zusammensetzung auf das Substrat gemäß den Befehlen
aufzubringen, die ausgehend von den AFM-Software-Treibern 2032 empfangen
werden. Es ist zu bemerken, dass jede geometrische Dateneinheit, die
von dem CAD-System 2012 erzeugt wird, von den AFM-Software-Treibern 2032 gezeichnet
werden kann, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Ferner
ist zu bemerken, dass für
zumindest einige der AFM-Befehle die entsprechende Bewegung der
Spitze in einem Bereich von ungefähr 1 nm bis 20 cm ist. Jedoch
können
die von der vorliegenden Erfindung vorgesehenen Punkte ungefähr 1 nm
betragen. Ferner wird von dem Umfang der Erfindung erfasst, dass
die AFM-Software-Treiber 2032 und
die AFM-Hardware 2040 mehrere Zeichenspitzen zum Zeichnen
auf dem Substrat verwenden können.
Insbesondere kann jede Zeichenspitze eine andere Strukturierungs-Zusammensetzung
(beispielsweise andere Tinte) verwenden. Es ist zu bemerken, dass
die AFM-Software-Treiber 2032 die Steuerungen der Spitze,
die für
die mehreren Spitzen verwendet werden, zu jedem Zeitpunkt während eines
Zeichenvorgangs einer Struktur durch das Zeichensystem 2030 erzeugen
kann.
-
Es
ist zu bemerken, dass die AFM-Software-Treiber 2032 kommerziell
von Thermomicroscopes, 9830 S. 51. Straße, Suite A 124 Phoenix, AZ
85044 erhalten werden kann. Ferner kann die AFM-Hardware von Thermomicroscopes
oder von einem der folgenden Unternehmen erhalten werden: Veeco
Inc., 112 Robin Hill Road, Santa Barbara, CA 93117, oder Molecular
Imaging Inc., 1171 Borregas Avenue, Sunnyvale, CA 94089.
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Es
ist ferner zu bemerken, dass in einer alternativen Ausführung die
Diffusionsraten empirisch von dem Benutzer ermittelt werden können und
dementsprechend die/das Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System 2036 nicht
notwendig ist. Stattdessen kann der Benutzer verschiedene Diffusionsraten
beispielsweise über
die Benutzerschnittstelle 2016 eingeben.
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In
der
28B ist ein Übersichts-Flussdiagramm
der Schritte vorgesehen, die von dem Strukturübersetzer
2028 ausgeführt werden.
In dem Schritt
2054 empfängt der Strukturübersetzer
2028 eine
Design-(CAD-)-Datei von dem CAD-System
2012. In Schritt
2058 ruft
der Strukturübersetzer
2028 alle
entsprechenden geometrischen DPN-Parameter für den DPN-Laufzeitparameterspeicher
2024 ab.
Es ist zu bemerken, dass in einer Ausführung verschiedene derartige
Parameterwerte für
verschiedene geometrische Dateneinheiten in der CAD-Datei vorgesehen
sein können.
Ferner ist zu bemerken, dass in einer weiteren Ausführung die
DPN-Parameter in der CAD-Datei vorgesehen sein können, und mit deren entsprechenden
Einheiten verknüpft
sein können.
Ferner, in einem einfachen Fall, in dem derartige DPN-Parameterwerte
für alle
geometrischen Einheiten gleich sind, können die DPN-Parameterwerte
in der CAD-Datei nur einmal auftreten, wobei dieses Auftreten für alle dort
enthaltenen geometrischen Einheiten anzuwenden ist. Daraufhin wird
in dem Schritt
2062 eine erste geometrische Einheit in
der Designdatei erhalten (die hier als „G" bezeichnet ist). Daher werden in Schritt
2066 die
entsprechenden DPN-Parameterwerte
für G ermittelt.
Daraufhin wird in Schritt
2070 die Diffusionskonstante
C
G von dem Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System
2036 erhalten.
Es ist zu bemerken, dass es, wie es der Name der Datenbank impliziert,
im Wesentlichen eine Datenbank (z. B. eine verhältnisbasierte Datenbank) sein
kann, die beispielsweise eine Tabelle enthält, die eine Punktgröße, eine
Strukturierungs-Zusammensetzung, ein Substrat, Eigenschaften der
Spitze und eine Kontaktkraft mit einer gewünschten Haltezeit zum Erhalten
der Punktgröße für die Strukturierungs-Zusammensetzung
auf dem Substrat verknüpft,
wenn die Spitze die Eigenschaften der Spitze aufweist, und die Spitze
die Substratoberfläche
mit der Kontaktkraft kontaktiert. In gleicher Weise hat eine derartige
Datenbank eine Tabelle, die eine Liniebreite, eine Strukturierungs-Zusammensetzung,
ein Substrat, Eigenschaften der Spitze und eine Kontaktkraft mit
einer gewünschten
Haltezeit verknüpft,
um die Linienbreite für
eine Linie der Strukturierungs-Zusammensetzung auf dem Substrat
zu erhalten, wenn die Spitze die Eigenschaften der Spitze aufweist
und die Spitze die Substratoberfläche mit der Kontaktkraft kontaktiert.
Beispielsweise können
die Einträge
in einer solchen Tabelle wie folgt dargestellt werden:
Strukturierungs-Zusammensetzung | Substrat | Spitze | Kontaktkraft | Diffusionskonstante |
1-Octadecanthiol | Gold | Siliziumnitrid | 1
n Newton | 0,08
mm2/sec |
16-Mercaptohexandecansäure | Gold | Siliziumnitrid | 1
n Newton | 0,04
mm2/sec |
Silazan | Siliziumoxid | Siliziumnitrid | 1
n Newton | 0,005
mm2/sec |
Silazan | GaAs | Siliziumnitrid | 1
n Newton | 0,003
mm2/sec |
-
Es
ist zu bemerken, dass eine Siliziumnitridspitze unter dem Produktnamen „MICROLEVER
A" kann von Thermomicroscopes,
9830 S. 51. Straße,
Suite A 124 Phoenix, AZ 85044 bezogen werden.
-
Jedoch
können
in einigen Ausführungen
derartige Tabellen sehr groß sein
und/oder nicht alle Kombinationen können vorab ermittelt werden
(d. h. kalibriert werden). Wenn daher die Ausführung der Erfindung mit beispielsweise
verschiedenen Kombinationen von Strukturierungs-Zusammensetzungen
(beispielsweise verschiedene Tinten oder Ätzmaskensubstanzen) und/oder
wenn verschiedene Spitzentypen verwendet werden, kann das Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System 2036 auf
intelligente Weise eine wahrscheinliche Haltzeit und/oder Zeichengeschwindigkeit
berechnen, ableiten oder interpolieren. Beispielsweise kann eine
Ausführung
des Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-Systems 2036 zur
Ermittlung einer wahrscheinlichen Diffusionskonstante ein regelbasiertes
Expertensystem sein. Ferner ist zu bemerken, dass, wenn eine neue
Punktgröße und/oder
Linienbreite für
eine bestimmte Strukturierungs-Zusammensetzung,
Substrat, Eigenschaften der Spitze und Kontaktkraft reduziert ist,
dann können
derartige Werte verknüpft
werden und zum darauf folgenden Gebrauch durch das Diffusionskalibrierungs-Datenbank-/-Experten-System 2036 gespeichert
werden.
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In
einer weiteren alternativen Ausführung
können
anstatt des Speicherns der Diffusionskonstante die Haltezeiten und
Zeichengeschwindigkeiten mit einer Punktgröße und Linienbreite sowie die
Strukturierungs-Zusammensetzung, Substrat, Eigenschaften der Spitze
und Kontaktkraft assoziiert werden.
-
Wieder
Bezug nehmend auf die 28B,
wird in Schritt 2074 die Diffusionskonstante CG verwendet, um
eine entsprechende Haltezeit und/oder Zeichengeschwindigkeit für jeden
Punkt bzw. stückweise
linearen Abschnitt von G zu ermitteln. Daher erzeugt in Schritt 2078 der
Strukturübersetzer 2028 die
AFM-Befehle, um jeden Abschnitt von G zu zeichnen, und schreibt
die erzeugten AFM-Befehle in eine Ausgabedatei. Dem Fachmann ist
Software zum Erzeugen von Sequenzen von AFM-Befehlen zum Zeichnen
von geometrischen Einheiten bekannt, beispielsweise Software, die
beispielsweise bei Punktmatrixdruckern verwendet wird. Daher wird
in Schritt 2082 eine Ermittlung durchgeführt, um
zu ermitteln, ob weitere geometrische Einheiten in der CAD-Datei
vorliegen, die in AFM-Zeichenbefehle umgesetzt werden müssen. Falls
dies der Fall ist, dann wird Schritt 2062 nochmals durchgeführt. Alternativ
wird der Schritt 2086 ausgeführt, in dem die Ausgabedatei
der AFM-Befehle als Eingabe für
die AFM-Software-Treiber 2032 vorgesehen
wird.
-
Weitere
Details über
den Musterübersetzer 2020 werden
in dem nachfolgenden ANHANG vorgesehen.
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Die
Erfindung betrifft ferner Kits zur Ausführung von DPN. Das Kit kann
einen Behälter
umfassen, der eine Strukturierungs-Zusammensetzung aufnimmt, sowie
Anleitungen, die angeben, dass die Strukturierungs-Zusammensetzung
verwendet werden kann, um die Rasterkraftmikroskopspitze zu beschichten,
und dass die beschichtete Spitze verwendet werden sollte, um die
Strukturierungs-Zusammensetzung aufzubringen, um eine gewünschte Struktur
zu erzeugen. Dieses Kit kann ferner einen Behälter umfassen, der ein Spüllösungsmittel,
eine Rasterkraftmikroskopspitze, ein Substrat oder Kombinationen
hiervon aufnimmt. Das Kit kann ferner eine Rasterkraftmikroskopspitze
umfassen, die mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet
ist. Das Kit kann ferner ein Substrat umfassen, einen oder mehrere
Behälter,
die jeweils eine Strukturierungs- Zusammensetzung,
ein Spüllösungsmittel
oder beides aufnimmt. Die Substrate, Spitzen, Strukturierungs-Zusammensetzungen
und Spüllösungsmittel
entsprechend den oben beschriebenen. Es kann jedes geeignete Behältnis verwendet
werden, beispielsweise eine Ampulle, ein Rohr, ein Gefäß, oder
eine Wanne oder ein Wannen-Array. Das Kit kann ferner Materialien
umfassen, um eine dünne
feste Haftschicht auszubilden, um die Physisorption der Strukturierungs-Zusammensetzungen
an den Spitzen wie oben beschrieben zu verbessern (beispielsweise
einen Behälter
aus Titan oder Chrom, Materialien, um die Spitzen mit Strukturierungs-Zusammensetzungen
zu beschichten (beispielsweise Lösungsmittel
für die
Strukturierungs-Zusammensetzungen oder feste Substrate zur direkten
Kontaktabtastung), Materialien zum Ausführen von Lithographie durch
Verfahren, die sich von DPN unterscheiden (vgl. Beschreibungseinleitung
und darin zitierte Referenzen), und/oder Materialien zum Nassätzen. Schließlich kann
das Kit weitere Reagenzien und Posten umfassen, die zur Ausführung des
DPN oder eines anderen lithographischen Verfahrens nützlich sind,
beispielsweise Reagenzien, Becherglas, Ampullen, usw.
-
Die
Erfindung beschreibt ferner ein AFM, das zur Ausführung von
DPN geeignet ist. Dieses Mikroskop kann eine Probenhalterung umfassen,
die eingerichtet ist, ein Substrat und mindestens eine Wanne, in
der eine Strukturierungs-Zusammensetzung aufgenommen ist, aufzunehmen
und zu halten, wobei die Wanne derart positioniert ist, dass sie
benachbart zu dem Substrat vorgesehen ist, wenn das Substrat in
der Probenhalterung platziert ist, so dass eine auf dem AFM befestigte
SPM-Spitze darauf zugreifen kann. Die Probenhalterung, Wannen und
Spitzen sind oben beschrieben. Das Mikroskop kann ferner eine Vielzahl
von Rasterkraftmikroskopspitzen und eine Neigungsstufe umfassen,
die eingerichtet ist, um einen Probehalter aufzunehmen und zu halten,
wobei der Probehalter eingerichtet ist, ein Substrat aufzunehmen
und zu halten. Die Vielzahl von Rasterkraftmikroskopspitzen und
die Neigungsstufe sind oben beschrieben.
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Wie
oben bemerkt, kondensiert Wasser zwischen der Spitze und der Oberfläche, wenn
ein AFM in Luft betrieben wird, woraufhin das Wasser mittels der
Kapillare transportiert wird, während
die Spitze über
die Oberfläche
hinweg abtastet. Diese gefüllte
Kapillare und die damit verknüpfte
Kapillarkraft behindert im Wesentlichen den Betrieb des AFM und
beeinflusst den Bildgebungsprozess deutlich.
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Es
wurde jedoch überraschenderweise
entdeckt, dass die mit bestimmten hydrophoben Zusammensetzungen
beschichteten AFM-Spitzen eine verbesserte Fähigkeit zeigen, Substrate in
Luft mittels AFM abzubilden, im Vergleich zu nicht beschichteten
Spitzen. Der Grund hierfür
liegt darin, dass die hydrophoben Moleküle die Größe des ausgebildeten Wassermeniskus
verringern und die Reibung wirksam reduzieren. Als Folge wird die
Auflösung
des AFM in Luft bei der Verwendung einer beschichteten Spitze im
Vergleich zur Verwendung einer nicht beschichteten Spitzen erhöht.
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Dementsprechend
kann das Beschichten von Spitzen mit hydrophoben Molekülen als
eine allgemeine Vorbehandlung für
AFM-Spitzen zur Ausführung
von AFM in Luft verwendet werden.
-
Hydrophobe
Zusammensetzungen, die zum Beschichten von AFM-Spitzen nützlich sind,
um AFM in Luft durchzuführen,
müssen
eine gleichmäßig dünne Beschichtung
auf der Spitzenoberfläche
aufweisen, dürfen
nicht kovalent mit dem abzubildenden Substrat oder mit der Spitze
kovalent verbunden sein, müssen
stärker
an die Spitze als an das Substrat binden und müssen bei der Betriebstemperatur
des AFM fest bleiben. Geeignete hydrophobe Zusammensetzungen umfassen
diejenigen hydrophoben Zusammensetzungen, die oben zur Verwendung
als Strukturierungs-Zusammensetzungen beschrieben sind, soweit derartige
hydrophobe Strukturierungs-Zusammensetzungen nicht verwendet werden,
um AFM-Spitzen zu beschichten, die verwendet werden, um ein entsprechendes
Substrat hinsichtlich der Strukturierungs-Zusammensetzung abzubilden,
oder AFM-Spitzen
zu beschichten, die aus Materialien bestehen, die als das entsprechende
Substrat für die
Strukturierungs-Zusammensetzungen nützlich sind, oder mit diesen
beschichtet sind. Bevorzugte hydrophobe Zusammensetzungen für die meisten
Substrate sind diejenigen, die eine Formel R4NH2 aufweisen, wobei R4 ein
Alkyl der Formel CH3(CH2)n oder ein Aryl sind, wobei n 0–30 ist,
vorzugsweise 10–20
(vgl. die oben aufgeführte
Diskussion der Strukturierungs-Zusammensetzungen). Insbesondere
wird 1-Dodecylamin für AFM-Betriebstemperaturen
unterhalb von 74°F
(ungefähr
23,3°C)
bevorzugt.
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AFM
in Luft bei der Verwendung einer beliebigen AFM-Spitze kann verbessert
werden, indem die AFM-Spitze mit hydrophoben Zusammensetzungen bzw.
Verbindungen beschichtet wird, die in dem vorangegangenen Abschnitt
beschrieben sind. Geeignete AFM-Spitzen umfassen diejenigen, die
oben zur Verwendung bei DPN beschrieben sind.
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AFM-Spitzen
können
mit den hydrophoben Zusammensetzungen bzw. Verbindungen in einer
Vielzahl von Art und Weisen beschichtet werden. Geeignete Verfahren
umfassen diejenigen, die oben zum Beschichten von AFM-Spitzen mit
Strukturierungs-Zusammensetzungen
zur Verwendung bei DPN beschrieben sind. Vorzugsweise wird die AFM-Spitze
mit einer hydrophoben Zusammensetzung beschichtet, indem die Spitze
einfach in eine Lösung
der Zusammensetzung für
eine ausreichende Zeitdauer getaucht wird, um die Spitze zu beschichten,
woraufhin die beschichtete Spitze mit einem Inertgas getrocknet
wird, wobei dies oben im Rahmen der Beschichtung einer Spitze mit
einer Strukturierungs-Zusammensetzung beschrieben ist.
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Nachdem
die Spitze beschichtet ist, wird AFM in der gleichen Weise ausgeführt, als
wäre die
Spitze nicht beschichtet. Es ergab sich, dass keine Änderungen
in den AFM-Prozeduren
notwendig sind.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: „Dip Pen"-Nanolithographie mit Alkanthiolen auf
einem Goldsubstrat
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Die Übertragung
von 1-Octadecanthiol (ODT) auf Go1d-(Au-)-Oberflächen ist ein System, das ausführlich betrachtet
wurde. Vgl. Bain et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 28: 506 (1989);
A. Ulman, An Introduction to Ultrathin Organic Films: From Langmuir-Blodgett
to Self-Assembly (Academic Press, Boston, 1991); Dubois et al.,
Annu. Rev. Phys. Chem., 43: 437 (1992); Bishop et al., Curr. Opin.
Coll. Interf. Sci., 1: 127 (1996); Alves et al., J. Am. Chem. Soc.,
114: 1222 (1992). Au mit in moderater Weise luftstabilen Molekülen, die
auf diesem immobilisiert sind, kann einfach von nicht modifiziertem
Au mittels Seitenkraftmikroskopie (lateral force microscopy, LFM)
unterschieden werden.
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Wenn
eine AFM-Spitze, die mit ODT beschichtet ist, in Kontakt mit einer
Abtastoberfläche
gebracht wird, fließt
das ODT von der Spitze auf die Probe durch Kapillarwirkung, ähnlich wie
bei einem Tauchstift (1). Dieser Prozess wurde untersucht
unter Verwendung einer üblichen
AFM-Spitze auf Dünnfilmsubstraten,
die vorbereitet wurden, indem 300 Å polykristallines Au auf Glimmer
bei Raumtemperatur thermisch verdampft wurde. Es wurde ein AFM-Instrument
von Park Scientific, Modell CP verwendet, um alle Experimente durchzuführen. Der
Scanner war in einer Glasisolationskammer umschlossen, und die relative
Feuchtigkeit wurde mit einem Hygrometer gemessen. Alle Feuchtigkeitsmessungen
haben einen absoluten Fehler von ±5%. Eine Siliziumnitridspitze
(Park Scientific, Microlever A) wurde mit ODT beschichtet, indem
der Ausleger in eine gesättigte
Lösung
von ODT in Acetonitril für
1 Minute getaucht wurde. Der Ausleger (Cantilever) wurde vor der
Verwendung mittels komprimiertem Difluorethan trockengeblasen.
-
Eine
einfache Demonstration des DPN-Prozesses umfasst das Rasterabtasten über einen
Abschnitt von 1 µm
mal 1 µm
eines Goldsubstrats (2A), das mittels einer Spitze,
die auf diese Weise vorbereitet wurde, durchgeführt wurde. Ein LFM-Bild dieses
Abschnitts innerhalb eines größeren Abtastbereichs
(3 µm mal
3 μm) zeigte
zwei Bereiche mit verschiedenen Kontrasten (2A). Der
innere dunkle Bereich oder Bereich mit einer geringen Seitenkraft
war eine aufgebrachte Einzelschicht aus ODT, und der innere hellere
Bereich war reines Au.
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Die
Bildung von hochqualitativen selbst angeordneten Einzelschichten
(SAMs, self-assembled
monolayers) trat bei einem Aufbringungsprozess auf, der auf Au(111)/Glimmer
ausgebildet wurde, das mittels Glühen des Gold-Dünnfilmsubstrats
bei 300°C
für 3 Stunden
vorbereitet wurde. Alves et al., J. Am. Chem. Soc., 114: 1222 (1992).
In diesem Fall war es möglich,
ein gitteraufgelöstes
Bild einer ODT-SAM zu erhalten (2B). Der
hexagonale Gitterkonstantenparameter von 5,0 ± 0,2 Å ist gut vergleichbar mit
den erwähnten Werten
für SAMs
von ODT auf Au(111) (Id.) und zeigt, dass ODT im Gegensatz zu anderem
Absorbat (Wasser oder Acetonitril) von der Spitze zu dem Substrat
transportiert wurde.
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Obwohl
die auf Au(111)/Glimmer ausgeführten
Experimente wichtige Informationen hinsichtlich der chemischen Identität der transportierten
Arten in diesen Experimenten ergaben, ist Au(111)/Glimmer ein schlechtes
Substrat für
DPN. Die tiefen Täler
um die kleinen Au(111)-Kristallflächen machen es schwer, lange (Mikrometer)
durchgängige
Linien mit Breiten im Nanometerbereich zu ziehen.
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Die
nicht geglühten
Au-Substrate sind relativ rau (quadratischer Mittelwert der Rauigkeit
ungefähr
2 nm), jedoch konnten 30-nm-Linien mittels DPN abgeschieden werden
(2C). Dieser Abstand ist der Durchschnitt des Au-Korndurchmessers
des Dünnschichtsubstrats
und stellt die Auflösungsgrenze
von DPN auf dieser Art von Substrat dar. Die Molekül-basierte
Linie mit 30 nm, die auf dieser Art von Substrat bereitet wurde, war
nicht durchgängig
und folgte den Kornkanten des Au. Glättere und durchgängigere
Linien konnten mit zunehmender Linienbreite bis 100 nm (2D)
bezeichnet werden, oder wahrscheinlich unter Verwendung eines glätteren Au-Substrats.
Die Breite der Linie hängt
von der Spitzen-Abtastgeschwindigkeit und der Transportrate des
Alkanthiols von der Spitze zu dem Substrat ab (die relative Feuchtigkeit
kann die Transportrate ändern).
Schnellere Abtastgeschwindigkeiten und eine kleiner Anzahl an Spuren
ergeben schmalere Linien.
-
DPN
wurde ferner verwendet, um molekulare Punktmerkmale vorzusehen,
um die Diffusionseigenschaften der „Tinte" zu demonstrieren (3A und 3B).
Die ODT-beschichtete
Spitze wurde in Kontakt (Einstellpunkt = 1 nN) mit dem Au-Substrat
für eine
vorgegebene Zeitdauer gebracht. Beispielsweise wurden ODT-Punkte
mit 0,66 μm,
0,88 μm
und 1,6 μm
Durchmesser erzeugt, indem die Spitze in Kontakt mit der Oberfläche für 2,4 bzw.
16 Minuten (3A, von links nach rechts) gehalten
wurde. Das gleichmäßige Auftreten der
Punkte gibt wahrscheinlich einen gleichmäßigen Fluss von ODT in alle
Richtungen von der Spitze zu der Oberfläche hin wieder. Es ergaben
sich gegensätzliche
Kontrastbilder, indem Punkte eines Alkanthiol-Derivats, 16-Mercaptohexadecansäure in analoger
Weise aufgebracht wurden (3B). Dies
gibt nicht nur den zusätzlichen
Beweis, dass die Moleküle
von der Spitze zu der Oberfläche
transportiert wurden, sondern zeigt auch die allgemeine Verwendbarkeit
von Molekülen
bei DPN.
-
Neben
den einzelnen Linien und Punkten können Arrays und Raster erzeugt
werden. Ein Array von 25 ODT-Punkten mit einem Durchmesser von 0,46 μm und einem
Abstand von 0,54 μm
zueinander (3C) wurde erzeugt, indem eine
ODT-beschichtete Spitze in Kontakt mit der Oberfläche (1 nN)
für 20
Sekunden bei einer relativen Feuchtigkeit von 45% ohne seitliche
Bewegung gehalten wurde, um jeden Punkt auszubilden. Ein Raster
von acht sich überschneidenden
Linien von einer Länge
von 2 μm
und einer Breite von 100 nm (3D) wurde
erzeugt, indem die ODT-beschichtete Spitze auf einer Au-Oberfläche geführt wurde,
bei einer Abtastgeschwindigkeit von 4 μm pro Sekunde bei einer Kraft
von 1 nN für
eine Dauer von 1,5 Minuten, um jede Linie auszubilden.
-
Beispiel 2: „Tauchstift"-Nanolithographie
mit einer Vielzahl von Substraten und „Tinten"
-
Eine
große
Anzahl an Zusammensetzungen und Substraten wurde erfolgreich zur
DPN verwendet. Diese sind im Weiteren in Tabelle 1 aufgelistet,
zusammen mit möglichen
Verwendungen für
die Kombination von Zusammensetzungen und Substraten.
-
Es
wurden AFM-Spitzen (von Park Scientific) verwendet. Diese Spitzen
waren Siliziumspitzen, Siliziumnitridspitzen, sowie Siliziumnitridspitzen,
die mit einer 10-nm-Schicht
aus Titan beschichtet wurden, um die Physisorption der Strukturierungs-Zusammensetzungen
zu verbessern. Die Siliziumnitridspitzen wurden mittels Vakuumablagerung
mit Titan beschichtet, wie es in Holland, Vacuum Deposition Of Thin
Films (Wiley, New York, NY, 1956) beschrieben ist. Es ist zu bemerken,
dass das Beschichten der Siliziumnitridspitzen mit Titan die Spitzen
abgestumpft hat und die Auflösung
von DPN verringert hat. Jedoch sind Titan-beschichtete Spitzen nützlich,
wenn Wasser als Lösungsmittel
für eine
Strukturierungs-Zusammensetzung verwendet wird. DPN, das mittels
unbeschichteter Siliziumnitridspitzen ausgeführt wurde, ergab die beste
Auflösung
(bis zu ungefähr 10
nm).
-
In
Tabelle 1 aufgeführte
Metallfilmsubstrate wurden mittels Vakuumablagerung erstellt, wie
in Holland, Vacuum Deposition Of Thin Films (Wiley, New York, NY,
1956) beschrieben ist. Halbleitersubstrate wurden von Electronic
Materials, Inc., Silicon Quest, Inc., MEMS Technology Applications
Center, Inc., oder Crystal Specialties, Inc. bezogen.
-
Die
in Tabelle 1 aufgeführten
Strukturierungs-Zusammensetzungen wurden von Aldrich Chemical Co. bezogen.
Die in Tabelle 1 aufgeführten
Lösungsmittel
wurden von Fisher Scientific bezogen.
-
Die
AFM-Spitzen wurden mit der Strukturierungs-Zusammensetzung wie in
Beispiel 1 beschichtet (Eintauchen in eine Lösung der Strukturierungs-Zusammensetzung,
woraufhin mit einem Inertgas getrocknet wird), mittels Dampfabscheidung
oder durch direktes Kontaktabtasten. Das Verfahren von Beispiel
1 ergab die besten Ergebnisse. Ferner verbesserte mehrfaches Eintauchen
und Trocknen die Ergebnisse weiterhin.
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Die
Spitzen wurden mittels Dampfabscheidung beschichtet, wie es beschrieben
ist in Sherman, Chemical Vapor Deposition For Microelectronics:
Principles, Technology And Applications (Noyes, Park Ridges, NJ,
1987). Zusammengefasst wurde eine Strukturierungs-Zusammensetzung
in reiner Form (fest oder flüssig, kein
Lösungsmittel) auf
einem festen Substrat platziert (beispielsweise Glas oder Siliziumnitrid,
bezogen von Fisher Scientific oder MEMS Technology Application Center)
in einer geschlossenen Kammer. Für
Zusammensetzungen, die von Luft oxidiert werden, wurde eine Vakuumkammer
oder eine Stickstoff-gefüllte
Kammer verwendet. Die AFM-Spitze wurde ungefähr 1–20 cm von der Strukturierungs-Zusammensetzung
entfernt positioniert, wobei die Entfernung von der Materialmenge
und der Kammerausgestaltung abhängt.
Die Zusammensetzung wurde daraufhin auf eine Temperatur erhitzt,
bei der diese verdampft, wodurch die Spitze mit der Zusammensetzung
beschichtet wurde. Beispielsweise kann 1-Octadecanthiol bei 60°C mittels
Dampf abgelagert werden. Das Beschichten der Spitzen mittels Dampfablagerung
erzeugte dünne,
gleichmäßige Schichten
aus Strukturierungs-Zusammensetzungen
auf den Spitzen und führte
zu relativ verlässlichen
Ergebnissen für DPN.
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Die
Spitzen wurden durch direktes Kontaktabtasten beschichtet, indem
ein Tropfen einer gesättigten Lösung der
Strukturierungs-Zusammensetzung auf einem festen Subtrat (beispielsweise
Glas oder Siliziumnitrid, bezogen von Fisher Scientific oder MEMS
Technology Application Center) abgelagert wird. Durch das Trocknen
bildete die Strukturierungs-Zusammensetzung eine mikrokristalline
Phase auf dem Substrat. Um die Strukturierungs-Zusammensetzung auf
die AFM-Spitze zu laden, wurde die Spitze wiederholt (ungefähr 5 Hz Abtastgeschwindigkeit) über diese
mikrokristalline Phase hinweg abgetastet. Dieses Verfahren ist zwar
einfach, jedoch führte
es nicht zur besten Beladung der Spitze, da es schwierig war, die
Menge an Strukturierungs-Zusammensetzung
zu steuern, die von dem Substrat auf die Spitze übertragen wurde.
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DPN
wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt,
unter Verwendung von einem Rasterkraftmikroskop von Park Scientific,
Modell CP, bei einer Abtastgeschwindigkeit von 5–10 Hz. Die Abtastzeiten waren
im Bereich von 10 Sekunden bis 5 Minuten. Die erstellten Strukturen
umfassten Gitter, Punkte, Buchstaben und Rechtecke. Die Breite der
Gitterlinien und die Linien, die die Buchstaben formen, war im Bereich
von 15 nm bis 250 nm, und die Durchmesser der einzelnen Punkte waren
im Bereich von 12 nm bis 5 µm. TABELLE 1
Substrat | Strukturierungs-Zusammensetzung/Lösungsmittel | Potentielle
Anwendungen | Kommentare und Referenzen |
Au | n-Octadecanthiol/Acetonitril, Ethanol | 1)
Grundlagenforschung | Untersuchung
intermolekularer Kräfte.
Langmuir, 10, 3315 (1994) |
2) Ätz-Abdecklack
für Mikroherstellung | Ätzmittel:
KCN/O2 (pH ~14). J. Vac. Sci. Tech. B, 13,
1139 (1995) |
Dodecanthiol/Acetonitril, Ethanol | 3)
Molekularelektronik | Isolierende,
dünne Beschichtung
auf Goldcluster im Nanometermaßstab.
Superlattices and Microstructures, 18, 275 (1995) |
n-Hexadecanthiol/Acetonitril,
Ethanol | 4) Ätz-Abdecklack
zur Mikroherstellung | Ätzmittel:
KCN/O2 (pH ~14). Langmuir, 15, 300 (1999) |
n-Docosanthiol/Acetonitril, Ethanol | 5) Ätz-Abdecklack
zur Mikroherstellung | Ätzmittel:
KCN/O2 (pH ~14). J. Vac. Sci. Technol. B,
13, 2846 (1995) |
11-Mercapto-1-undecanol/Acetonitril,
Ethanol | 6)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von SiO2-Clustern |
16-Mercapto-1-hexadecansäure/Acetonitril, Ethanol | 7)
Grundlagenforschung funktionalisierung | Untersuchung
intermolekularer Kräfte.
Langmuir, 14, 1508 (1998) |
8)Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von SiO2-, SNO2- Cluster. J. Am.
Chem. Soc., 114, 5221 (1992) |
Octandithiol/Acetonitril, Ethanol | 9)
Grundlagenforschung | Untersuchung
intermolekularer Kräfte.
Jpn. J. Appl. Phys. 37, L299 (1998) |
Hexandithiol/Acetonitril, Ethanol | 10)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold-Clustern. J. Am. Chem. Soc., 114, 5221 (1992) |
Propandithiol/Acetonitril, Ethanol | 11)
Grundlagenforschung | Untersuchung
von intermolekularen Kräften.
J. Am. Chem. Soc., 114, 5221 (1992) |
α,α'-p-Xylyldithiol/Acetonitril,
Ethanol | 12)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold-Clustern. Science, 272, 1323 (1996) |
13)
Molekularelektronik | Leitende
Verbindung im Nanometermaßstab.
Science, 272, 1323 (1996) |
4,4'-Biphenyldithiol/Acetonitril,
Ethanol | 14)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold- und CdS-Clustern.
Inorganica Chemica Acta, 242, 115 (1996) |
Terphenyldithiol/Acetonitril, Ethanol | 15)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold- und CdS-Clustern.
Inorganica Chemica Acta, 242, 115 (1996) |
Terphenyldiisocyanid/Acetonitril, Dichlormethan | 16)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold- und CdS-Clustern.
Inorganica Chemica Acta, 242, 115 (1996) |
17)
Molekularelektronik | Leitende
Beschichtung auf Gold-Clustern
im Nanometermaßstab.
Superlattices and Microstructures, 18, 275 (1995) |
DNS/Wasser:
Acetonitril
(1:3) | 18)
Gendetektion | DNS-Test,
um biologische Zellen zu detektieren. J. Am. Chem, Soc., 119, 8916 (1997) |
Ag | n-Hexadecanthiol/Acetonitril,
Ethanol | 19) Ätz-Abdecklack
für Mikroherstellung | Ätzmittel:
Fe(NO3)3 (pH ~6). Microelectron.
Eng., 32, 255 (1996) |
Al | 2-Mercaptoessigsäure/Acetonitril,
Ethanol | 20)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von CdS-Clustern. J. Am. Chem. Soc., 114, 5221 (1992) |
GaAs-100 | n-Octadecanthiol/Acetonitril, Ethanol | 21)
Grundlagenforschung | Selbstanordnende
Einzelschichtausbildung. |
22) Ätz-Abdecklack
für Mikroherstellung | HCl/HNO3 (pH ~1). J. Vac. Sci. Technol. B, 11, 2823 (1993) |
TiO2 | n-Octadecanthiol/Acetonitril,
Ethanol | 23) Ätz-Abdecklack
für Mikroherstellung | |
SiO2 | 16-Mercapto-1-Hexadecansäure/Acetonitril,
Ethanol | 24)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold- und CdS-Clustern |
Octadecyltrichlorsilan
(OTS, CH3(CH2)17SiCl3) selbstorganisierende
Einzelschicht mit 1,2 nm Dicke/Hexan | 25) Ätz-Abdecklack
zur Mikroherstellung | Ätzmittel:
HF/NH4F (pH ~2). Appl. Phys. Lett., 70,
1593 (1997) |
APTS,
3-(2-Aminoethylamino)propyltrimethoxysilan | 26)
Oberflächenfunktionalisierung | Einfangen
von Gold-Clustern im Nanometermaßstab. Appl. Phys. Lett., 70,
2759, (1997) |
-
Beispiel 3: Rasterkraftmikroskopie mit
beschichteten Spitzen
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Wenn
ein Rasterkraftmikroskop in Luft betrieben wird, kondensiert Wasser,
wie oben bemerkt, zwischen der Spitze und der Oberfläche, und
wird daraufhin mittels der Kapillare transportiert, während die
Spitze über
die Oberfläche
abtastet. Piner et al., Langmuir 13, 6864–6868 (1997). Insbesondere
behindert diese gefüllte
Kapillare sowie die damit verknüpfte
Kapillarkraft den Betrieb des Rasterkraftmikroskops signifikant,
besonders, wenn dieses im Seitenkraftmodus betrieben wird. Noy et
al., J. Am. Chem. Soc. 117, 7943–7951 (1995); Wilbur et al.,
Langmuir 11, 825–831
(1995). In Luft kann die Kapillarkraft zehnmal größer sein
als die chemische Adhäsionskraft
zwischen der Spitze und der Probe.
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Daher
kann die Kapillarkraft die Struktur der Probe und den Abbildungsprozess
wesentlich beeinflussen. Es kommt hinzu, dass die Stärke dieses
Effekts von vielen Variablen abhängt,
einschließlich
der relativen Hydrophobien der Spitze und der Probe, der relativen
Feuchtigkeit und der Abtastgeschwindigkeit. Aus diesen Gründen haben
viele Arbeitsgruppen beschlossen, in Lösungszellen zu arbeiten, in
denen der Effekt vereinheitlicht werden kann und wiederholbar ist.
Frisbie et al., Science 265, 2071–2074 (1994), Noy et al., Langmuir 14,
1508–1511
(1998). Jedoch wird hierdurch die Verwendung eines Rasterkraftmikroskops
stark eingeschränkt,
und das Lösungsmittel
kann die Struktur des abzubildenden Materials beeinflussen. Vezenov
et al., J. Am. Chem. Soc. 119, 2006–2015 (1997). Daher sind weitere
Verfahren wünschenswert,
die es ermöglichen, in
Luft abzubilden, wobei der Kapillareffekt verringert oder eliminiert
ist.
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Dieses
Beispiel beschreibt ein derartiges Verfahren. Das Verfahren umfasst
die Modifikation der Siliziumnitrid-AFM-Spitzen mit einer physisorbierten
Schicht aus 1-Dodecylamin.
Derartige Spitzen verbessern die Fähigkeit, Seitenkraftmikroskopie
in Luft durchzuführen,
indem die Kapillarkraft wesentlich verringert wird und insbesondere
bei weichen Materialien eine höhere
Auflösung
vorgesehen wird.
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Alle
in dem Beispiel vorgelegten Daten ergaben sich mit einem Rasterkraftmikroskop
von Park Scientific, Modell CP, mit einem kombinierten AFM/LFM-Kopf.
Ausleger (Cantilever) (Model Nr. MLCT-AUNM) wurden von Park Scientific
bezogen und hatten die folgenden Spezifikationen: Goldbeschichteter
Mikrohebel, Siliziumnitridspitze, Ausleger A, Fehlerkonstante =
0,05 N/m. Das AFM wurde in einer Park-Vibrationsisolationskammer montiert,
die mit einer trockenen Stickstoff-Reinigungsleitung modifiziert
wurde. Ferner wurde ein elektronisches Hygrometer, das in der Kammer
angeordnet wurde, zu Feuchtigkeitsmessungen (±5% im Bereich von 12–100%) verwendet.
Grüner
Glimmer aus Muscovit wurde von Ted Pella, Inc. bezogen und Natronkalk-Glasmikroskopträger wurden
von Fisher bezogen. Polystyren-Kugeln mit einem Durchmesser von
0,23 ± 0,002 μm Durchmesser
wurden von Polysciences gekauft, und Si3N4 auf Silizium wurde von MCNC MEMS Techology
Applications Center bezogen. 1-Dodecylamin (99+%) wurde von Aldrich
Chemical Inc. gekauft und ohne weitere Säuberung verwendet. Acetonitril
(A.C.S.-Reinheitsgrad) wurde von Fisher Scientific Instruments,
Inc. gekauft.
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Es
wurden zwei Verfahren zum Beschichten einer AFM-Spitze mit 1-Dodecylamin
untersucht. Das erste Verfahren umfasste das Sättigen von Ethanol oder Acetonitril
mit 1-Dodecylamin,
woraufhin ein Tropfen dieser Lösung
auf ein Glassubstrat aufgebracht wurde. Beim Trocknen bildete 1-Dodecylamin
eine mikrokristalline Phase auf dem Glassubstrat aus. Um die AFM-Spitze
mit dem 1-Dodecylamin zu beladen, wurde die Spitze wiederholt über diese
mikrokristalline Phase hinweg abgetastet (Abtastgeschwindigkeit
5 Hz). Dieses Verfahren ist zwar einfach, jedoch führt es nicht
zur besten Beladung der Spitze, da es schwierig war, die Menge an 1-Dodecylamin,
das von dem Substrat an die Spitze übertragen wurde, zu steuern.
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Ein
besseres Verfahren bestand darin, das Dodecylamin direkt von der
Lösung
auf den AFM-Ausleger zu transferieren. Dieses Verfahren umfasste
das Tränken
des AFM-Auslegers
und der Spitze in Acetonnitril für mehrere
Minuten, um jegliche auf der Spitze verbleibenden Verunreinigungen
zu entfernen. Daraufhin wurde die Spitze in einer 1-Dodecylamin/Acetonitril-Lösung von
~5 mM für
ungefähr
30 Sekunden eingetaucht. Als nächstes
wurde die Spitze mit komprimiertem Freon trockengeblasen. Das mehrmalige Wiederholen
dieser Prozedur ergab die besten Ergebnisse. Das 1-Dodecylamin wird
auf den Siliziumnitritspitzen eher physisorbiert als chemisorbiert.
Tatsächlich
kann das Dodecylamin von der Spitze mit Acetonnitril weggespült werden, wie
es der Fall bei kristallinem (Bulk-)Siliziumnitrit ist. Benoit et
al. Microbeam and Nanobeam Analysis; Springer Verlag, (1996). Die
Modifikation der Spitze auf diese Weise verringert die Kapillareffekte
durch atmosphärische
Wasserkondensation deutlich, wie es durch zahlreiche im Weiteren
beschriebene Experimente bewiesen wurde.
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Zunächst wird
ein Digital-Oszilloskop, das direkt mit dem Seitenkraftdetektor
des AFMs verbunden ist, verwendet, um die Seitenkraftausgabe abhängig von
der Zeit aufzunehmen. In diesem Experiment änderte die Reibungskraft die
Richtung, wenn die Abtastung durch die Spitze von links nach rechts
durchgeführt
wurde, im Vergleich zur Richtung von rechts nach links. Daher änderte die
Ausgabe des LFM-Detektors die Polarität jedes Mal, wenn die Spitze
die Abtastrichtung geändert
hat. Wenn ein oder mehrere AFM-Rasterabtastungen aufgezeichnet
wurden, war die Ausgabe des Detektors in Form einer Rechteckwelle,
vergleiche 4A–B. Die Höhe der Rechteckwelle ist direkt
proportional zu der Gleitreibung der Spitze auf der Probe, wodurch
man die Reibungskräfte
zwischen einer unmodifizierten Spitze und einem Glassubstrat und
zwischen einer modifizierten Spitze und einem Glassubstrat vergleichen
kann, indem einfach die Höhen
der Rechteckwellen unter nahezu identischen Bedingungen hinsichtlich
Abtasten und Umgebung verglichen werden. Die Spitze-/Probe-Reibungskraft
war um einen Faktor von drei für
die modifizierte Spitze geringer als für die unmodifizierte Spitze.
Dieses Experiment wurde auf einem Glimmersubstrat wiederholt, und
es wurde eine ähnliche
Verringerung der Reibung beobachtet. Im Allgemeinen reichten Verringerungen
der Reibung, die in dieser Weise unter diesen Bedingungen gemessen
wurden, von einem Faktor von drei oder mehr bis zu einem Faktor
von zehn oder weniger für
modifizierten Spitzen, abhängig
von den Bedingungen hinsichtlich Substrat und Umgebung, wie beispielsweise
relative Feuchtigkeit.
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Auch
wenn dieses Experiment zeigte, dass die Behandlung mit 1-Dodecylamin
einer AFM-Spitze die Reibung verringert, wurde nicht bewiesen, dass
Wasser und die Kapillarkraft die Hauptfaktoren waren. In einem weiteren
Experiment wurden die Auswirkungen von der 1-Dodecylamin-Beschichtung
auf den Kapillartransport von Wasser untersucht. Die Details des
Wassertransports unter Verwendung von nicht modifizierten Spitzen
wurden an anderer Stelle untersucht. Piner et al., Langmuir 13,
6864– 6868
(1997). Bei der Abtastung einer AFM-Spitze über die Probe hinweg transportierte
diese Wasser zu der Probe mittels Kapillarwirkung, 5A.
Nach Abtasten eines Bereichs von 4 µm × 5 µm eines Natronglassubstrats
für mehrere
Minuten wurden durchgängige Überschichten
(adlayers) aus Wasser auf das Substrat aufgebracht und mittels LFM
abgebildet, indem die Abtastgröße erhöht wurde.
Bereiche mit geringerer Reibung, bei denen Wasser aufgebracht wurde,
erschienen dunkler als nicht überstrichene
Bereiche, vergleiche 5A. Das gleiche Experiment,
das mit einer Spitze durchgeführt
wurde, die mit 1-Dodecylamin beschichtet wurde, zeigte keinen Nachweis
eines wesentlichen Wassertransports, vergleiche 5b.
Tatsächlich
wurden nur zufällige
Schwankungen in der Reibung beobachtet.
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Während diese
Experimente zwar zeigten, dass Reibung verringert werden könnte und
der Transport von Wasser von der Spitze auf das Substrat mittels
Kapillarwirkung verhindert werden könnte, indem die Spitze mit
1-Dodecylamin beschichtet wird, lieferten diese keine Information über die
Leistungsfähigkeit
hinsichtlich der Auflösung
der modifizierten Spitzen. Glimmer ist ein exzellentes Substrat,
um diese Problematik auszuwerten, und es konnten tatsächlich Kristallgitter-aufgelöste Bilder
routinemäßig mit
modifizierten Spitzen erhalten werden, wodurch demonstriert wurde,
dass diese Modifikationsprozedur die Reibungskraft reduziert, ohne
die Spitze abzustumpfen, vergleiche 6A. Es
war nicht möglich,
zu ermitteln, ob der Abschnitt der Spitze, der von der Abbildung
betroffen war, ungeschützt
war, oder eine Schicht aus 1-Dodecylamin aufwies, die auf diesem
aufgebracht war. Tatsächlich
ist es wahrscheinlich, dass die 1-Dodecylamin-Schicht mechanisch
von diesem Abschnitt der Spitze entfernt wurde, der das ungeschützte Si3N4 exponiert. In
jedem Fall muss das Verbleibende der Spitze eine darauf ausgebildete
hydrophobe Schicht aus Dodecylamin aufweisen, da Wasser daran gehindert
wurde, die Kapillare, welche den Kontaktpunkt umgibt, zu füllen, wodurch
die kapillaren Effekte verringert werden (vergleiche oben).
-
Während die
Fähigkeit
zur Abbildung im atomaren Maßstab
des AFM nicht nachteilig durch die 1-Dodecylamin-Beschichtung auf
der Spitze beeinflusst wurde, sah das oben ausgeführte Experiment
jedoch keine nützliche
Information über
die Eignung der Spitze zum Liefern von morphologischen Daten in
einem größeren Maßstab vor.
Um eine derartige Information zu erhalten, wurde eine Probe von
monodispersen Latexkugeln mit einem Durchmesser von 0,23 µm sowohl
mit modifizierten als auch mit unmodifizierten Spitzen abgebildet. Da
die von einem AFM aufgenommene Topographie eine Faltung der Form
der Spitze und der Form der Probe ist, wird jede Änderung
der Form der Spitze in eine Änderung
der abgebildeten Topographie der Latexkugeln wiedergegeben. Es ergab
sich keine detektierbare Differenz zwischen den Bildern, die mit
unmodifizierten bzw. modifizierten Spitzen aufgenommen wurden, vergleiche 7A–B. Dies
zeigt, dass die Form der Spitze nicht signifikant geändert wurde,
wie es der Fall wäre,
wenn eine metallische Beschichtung auf diese aufgedampft worden
wäre. Ferner
wird nahe gelegt, dass die 1-Dodecylamin-Beschichtung ziemlich gleichmäßig über der Oberfläche der
Spitze vorgesehen ist und scharf genug war, dass diese die Abbildung
im atomaren Maßstab nicht
nachteilig beeinflusst.
-
Eine
wichtige Problematik ist mit der Leistungsfähigkeit der modifizierten Spitzen
bei der Abbildung von weichen Materialien verknüpft. Typischerweise ist es
schwierig, zu ermitteln, ob eine chemisch modifizierte Spitze eine
verbesserte Leistungsfähigkeit
in Vergleich mit einer ungeschützten
Spitze zeigt, oder nicht. Dies ergibt sich daraus, dass eine chemische
Modifikation oft ein irreversibler Prozess ist, der manchmal die
Aufbringung einer Zwischenschicht erfordert. Da jedoch der hier
dargestellte Modifikationsprozess auf physisorbierten Schichten
aus 1-Dodecylamin basiert, ist es möglich, die Leistungsfähigkeit
einer Spitze vor der Modifikation, nach der Modifikation und nach
der Spülung
der Spitze und Entfernung des 1-Dodecylamin zu vergleichen. Qualitativ
zeigten die 1-Dodecylamin-modifizierten Spitzen immer deutlichere
Verbesserungen hinsichtlich der Abbildung von Einzelschichten, die
auf Alkanthiolen und organischen Kristallen basieren, die auf einer Vielzahl
von Substraten aufgebracht sind. Beispielsweise wurde eine Abbildung
in Kristallgitter-Auflösung
einer hydrophilen selbstanordnenden Einzelschicht aus 11-Mercapto-1-Undecanol
auf einer Au(111)-Oberfläche routinemäßig mit
einer modifizierten Spitze vorgesehen, vergleiche 6B.
Das Kristallgitter konnte mit der gleichen unmodifizierten AFM-Spitze
nicht aufgelöst
werden. Auf dieser Oberfläche
zeigte die beschichtete Spitze eine Verringerung der Reibung von
zumindest einem Faktor von fünf
unter Verwendung der Analyse mittels Rechteckwellen (vergleiche
oben). Es ist zu bemerken, dass eine selbstanordnende Einzelschicht (self-assembling
monolayer, SAM) mit OH-Rest hydrophil ist, und daher eine starke
kapillare Anziehung zu einer sauberen Spitze hat. Das Verringern
der Kapillarkraft durch die modifizierte Spitze ermöglicht es,
das Kristallgitter abzubilden.
-
Ein
zweites Beispiel einer verbesserten Auflösung war mit der Abbildung
von freistehenden Flüssigkeitsoberflächen verknüpft, beispielsweise
Wasser, das auf Glimmer kondensiert war. Es ist bekannt, dass bei Feuchtigkeiten
zwischen 30 und 40 Prozent Wasser zwei verschiedene Phasen auf Glimmer
aufweist. Hu et al., Science 268, 267–269 (1995). In der vorhergehenden
Arbeit dieser Gruppe wurde ein Polarisierungskraft-Abtastmikroskop (scanning
polarization force microscope, SPFM) im kontaktfreien Modus verwendet,
um diese Phase abzubilden. Es wurde erkannt, dass wenn eine Abtastspitze
in Kontakt mit dem Glimmer kommt, starke Kapillarkräfte das
Wasser dazu veranlassen, die Spitze zu befeuchten und das Wasserkondensat
auf dem Glimmer stark zu stören.
Um den Kapillareffekt zu verringern, so dass zwei Phasen des Wassers
abgebildet werden konnten, wurde die Spitze im Abstand von ~20 nm
von der Oberfläche
entfernt angeordnet. Auf Grund dieser Einschränkung konnten derartige Phasen
mit der Abtastsondentechnik im Kontaktmodus nicht abgebildet werden.
Die 6C-D zeigen Bilder der zwei Wasserphasen
auf Glimmer, die bei einer Feuchtigkeit von 30% mit einer Spitze
im Kontaktmodus aufgenommen wurde, die mit 1-Dodecylamin modifiziert
ist. Die Höhe
der Merkmale (6C) entsprach den Reibungsabbildungen
(6D), wobei höhere
Merkmale eine geringere Reibung aufwiesen. Die Qualität der modifizierten
Spitze, von der angenommen wurde, dass diese mit der Einheitlichkeit
der 1-Dodecylamin-Schicht auf der Spitze korreliert, war wichtig.
Nur gut modifizierte Spitzen ermöglichten
es, die zwei Wasserphasen abzubilden, während weniger gut modifizierte
Spitzen zu schlechteren Bildqualitäten führten. Tatsächlich war dies ein derart
empfindlicher Test, dass er als diagnostischer Indikator für die Qualität der mit
1-Dodecylamin modifizierten Spitzen verwenden werden konnte, bevor andere
Proben bearbeitet wurden.
-
Somit
zeigt dieses Beispiel ein sehr einfaches jedoch sehr nützliches
Verfahren, um Si3N4-AFM-Spitzen hydrophob
zu gestalten. Diese Modifikationsprozedur verringert die Kapillarkraft
und erhöht
die Leistungsfähigkeit
von AFM in Luft. Im Wesentlichen beeinflusst es die Form der AFM-Spitze
nicht nachteilig und ermöglicht
es, ein Kristallgitter-aufgelöstes
Bild von hydrophilen Substraten vorzusehen, einschließlich weicher
Materialien wie SAMs oder sogar freistehendes Wasser, auf einem
festen Untergrund. Die Entwicklung der Vorgehensweise, die es ermöglicht,
derartige Information in Luft zu bekommen, ist sehr wichtig, obwohl
Lösungszellen
den Effekt der Kapillarkraft verringern können, wobei die Strukturen
von weichen Materialien von Lösungsmittel
stark beeinflusst werden können.
Vezenov et al., J. Am. Chem. Soc. 119, 2006–2015 (1997). Obwohl es möglich ist,
eine AFM-Spitze hydrophober vorzusehen, indem diese zunächst mit
einer Metallschicht beschichtet wird, woraufhin die Metallschicht
mit einer hydrophoben chemisorbierten organischen Einzelschicht derivatisiert
wird, ist es schließlich
schwierig, dies durchzuführen,
ohne gleichzeitig die AFM-Spitze abzustumpfen.
-
BEISPIEL 4: Mehrkomponenten „Tauchstift"-Nanolithographie
-
Das
Unvermögen,
lithographisch erzeugte Muster im Nanomaßstab, die chemisch verschiedene
Materialien umfassen, zueinander anzuordnen, ist eine Problematik,
die die Fortentwicklung von sowohl Festkörper- als auch molekular basierter
Nanoelektronik beschränkt.
Reed et al., Science 278, 252 (1997); Feldheim et al., Chem. Soc.
Rev. 27, 1 (1998). Die hauptsächlichen
Gründe
für dieses
Problem liegen darin, dass viele lithographische Prozesse: 1) auf
Maskierungs- oder Stempelverfahren fußen, 2) Abdecklackschichten
verwenden, 3) deutlichen thermischen Driftproblemen unterliegen,
und 4) auf einer optisch basierten Strukturanordnung fußen. Campbell,
The Science and Engineering of Microelectronic Fabrication (Oxford
Press); Chou et al., Appl. Phys. Lett. 67, 3114 (1995); Wang et
al., Appl. Phys. Lett. 70, 1593 (1997); Jackman et al., Science 269,
664 (1995); Kim et al., Nature 376, 581 (1995); Schoer et al., Langmuir
13, 2323 (1997); Whelan et al., Appl. Phys. Lett. 69, 4245 (1996);
Younkin et al., Appl. Phys. Lett. 71, 1261 (1997); Bottomley Anal.
Chem. 70, 425R. (1998); Nyffenegger und Penner, Chem. Rev. 97, 1195
(1997); Berggren, et al., Science 269, 1255 (1995); Sondag-Huethorst
et al., Appl. Phys. Lett. 64, 285 (1994); Schoer und Crooks, Langmuir
13, 2323 (1997); Xu und Liu, Langmuir 13, 127 (1997); Perkins, et
al., Appl. Phys. Lett. 68, 550 (1996); Carr, et al., J. Vac. Sci.
Technol. A 15, 1446 (1997); Sugimura et al., J. Vac. Sci. Technol.
A 14, 1223 (1996); Komeda et al., J. Vac. Sci. Technol. A 16, 1680
(1998); Muller et al., J. Vac. Sci. Technol. B 13, 2846 (1995);
sowie Kim und M. Lieber, Science 257, 375 (1992).
-
Mit
Bezug auf die Merkmalsgröße erlauben
optische Verfahren, die auf Abdecklack basieren, wiederholbar zahlreiche
Materialien, weich oder Festkörper,
mit einer Linienbreite von > 100
nm und einer entsprechenden räumlichen
Auflösung
zu strukturieren, während
Elektronenstrahllithographieverfahren es ermöglichen, in Größenordnungen
von 10–200
nm zu strukturieren. Im Falle von Soft-Lithographie fußen sowohl
Elektronenstrahllithographie als auch optische Verfahren auf Abdecklackschichten
und der Wiederverfüllung
von geätzten
Bereichen mit Komponenten-Molekülen.
Dieser indirekte Strukturierungsansatz beeinträchtigt die chemische Reinheit
der erzeugten Strukturen und erzeugt Beschränkungen hinsichtlich der Materialtypen,
die strukturiert werden können.
Wenn ferner mehr als ein Material lithographisch strukturiert wird, beschränken die optisch
basierten Strukturanordnungsverfahren, die bei diesen Techniken
verwendet werden, deren räumliche Auflösung auf
ungefähr
100 nm.
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von Mehrkomponenten-Nanostrukturen
mittels DPN und zeigt, dass Strukturen von zwei verschiedenen weichen
Materialien mit dieser Technik bei einer nahezu perfekten Ausrichtung
und einer räumlichen
Auflösung
von 10 nm in beliebiger Weise erzeugt werden können. Diese Ergebnisse sehen
Lösungswege
für diejenigen
auf, die sich mit molekülbasierter
Elektronik beschäftigen,
um weiche Strukturen miteinander oder mit üblichen makroskopischen zugreifbaren
Mikroelektronikschaltungen zu erzeugen, anzuordnen, oder Schnittstellen
mit diesen zu bilden.
-
Falls
nicht anders angegeben, wurde DPN auf im atomaren Maßstab flachen
Au(111)-Substraten durchgeführt, wobei
ein übliches
Instrument (Park Scientific CP AFM) und übliche Ausleger (Cantilevers)
(Park Scientific Microlever A.) verwendet wurden. Die im atomaren
Maßstab
flachen Au(111)-Substrate wurden erzeugt, indem zunächst ein
Stück Glimmer
bei 120°C
in Vakuum für
12 Stunden erhitzt wurde, um möglicherweise
vorhandenes Wasser zu entfernen, woraufhin 30 nm Gold auf die Glimmeroberfläche bei
220°C in
Vakuum thermisch aufgedampft wurde. Unter der Verwendung von im
Atommaßstab
flachen Au(111)-Substraten, können
Linien mit einer Breite von 15 nm aufgebracht werden. Um Driftprobleme
durch die Piezoröhre
zu verhindern, wurde ein 100 µm
Scanner mit Rückkopplung-Abtaststeuerung
(Park Scientific) für
alle Experimente verwendet. Die Strukturierungs-Zusammensetzung
wurde auf die Spitzen wie in Beispiel 1 (Eintauchen in eine Lösung) beschichtet,
oder mittels Dampfabscheidung (für
Flüssigkeiten
oder Festkörper
mit geringem Schmelzpunkt). Die Dampfabscheidung wurde ausgeführt, indem
der Siliziumnitrit-Ausleger in einem Reaktionsgefäß von 100
ml 1 cm über
der Strukturierungs-Zusammensetzung (ODT) aufgehängt wurde. Das System war geschlossen,
und bei 60°C
für 20
Min. erhitzt, woraufhin es auf Raumtemperatur abkühlen konnte,
bevor die beschichteten Spitzen verwendet wurden. Die SEM-Analyse
der Spitzen vor und nach dem Beschichten durch Eintauchen in eine
Lösung
oder durch Dampfabscheidung zeigte, dass die Strukturierungs-Zusammensetzung
gleichförmig
die Spitzen bedeckt. Die gleichförmige
Beschichtung der Spitzen ermöglicht
es, die Strukturierungs-Zusammensetzung auf ein Substrat in kontrollierter
Weise aufzubringen, sowie Bilder mit hoher Qualität zu erhalten.
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Da
DPN ermöglicht,
Nanostrukturen mit dem gleichen Werkzeug abzubilden, mit dem diese
ausgebildet wurden, gab es vielversprechende Aussichten, Nanostrukturen
zu erzeugen, die aus verschiedenen weichen Materialien mit exzellenter
Ausrichtung erzeugt werden. Die grundlegende Idee zum Erzeugen mehrerer ausgerichteter
Strukturen mittels DPN steht in Beziehung zu analogen Strategien
zum Erzeugen von Mehrkomponentenstrukturen mittels Elektronenstrahllithographie,
die auf Ausrichtungsmarkierungen beruhen. Jedoch hat das DPN-Verfahren
dadurch zwei verschieden Vorteile, indem es keine Abdecklacks oder
optische Verfahren zur Ortung von Anordnungsmarkierungen verwendet.
Beispielsweise ist es unter Verwendung von DPN möglich, selbstanordnende Einzelschichten(SAM)-Punkte
mit einem Durchmesser von 15 nm aus 16-Mercaptohexadecansäure (MHA)
auf einem unterteilten Au(111)-Substrat zu erzeugen (dessen Herstellung die
gleiche ist, wie oben für
die Au(111)-Substrate dargestellt ist, die in atomarem Maßstab flach
sind), indem eine MHA-beschichtete Spitze in Kontakt (0,1 nN) mit
der Au(111)-Oberfläche
für 10
Sekunden gehalten wird (vergleiche 9A). Indem
die Abtastgröße erhöht wird,
werden die strukturierten Punkte mit der gleichen Spitze durch Seitenkraftmikroskopie
(lateral force microscopy, MFM) abgebildet. Da die SAM und das ungeschützte Gold
sehr unterschiedliche Befeuchtungseigenschaften haben, sieht LFM
einen exzellenten Kontrast vor. Wilbur et al., Langmuir 11, 825
(1995). Basierend auf der Position der ersten Struktur können die
Koordinaten weiterer Strukturen ermittelt werden (vergleiche 9B),
wobei dies eine präzise
Anordnung einer zweiten Struktur aus MHA-Punkten ermöglicht.
Es ist die Gleichförmigkeit
der Punkte zu bemerken (9A), und dass
die maximale Fehlausrichtung der ersten Struktur bezüglich der
zweiten Struktur kleiner als 10 nm ist (vergleiche obere rechte
Ecke der 9C). Die Zeit, die zwischen
dem Erzeugen der Daten in den 9A und 9C verstrich,
war 10 Minuten, wodurch demonstriert wird, dass DPN bei korrekter
Steuerung über
die Umgebung verwendet werden kann, um organische Einzelschichten
mit einer räumlichen
und strukturbezogenen Anordnungsauflösung von besser als 10 nm unter
Umgebungsbedingungen zu strukturieren.
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Dieses
Verfahren zum Strukturieren mit mehreren Strukturierungs-Zusammensetzungen
erforderte eine weitere Modifikation des oben genannten Experiments.
Da die MHA-SAM-Punktstrukturen
mit einer Spitze abgebildet wurden, die mit einer Strukturierungs-Zusammensetzung beschichtet
sind, ist es wahrscheinlich, dass eine kleine Menge von nicht nachweisbarer
Strukturierungs-Zusammensetzung während dem Abbilden aufgebracht
wurde. Dies könnte
einige Anwendungen von DPM signifikant beeinflussen, insbesondere
diejenigen, die mit elektronischen Messungen bezüglich molekülbasierten Strukturen arbeiten.
Um dieses Problem zu überwinden,
wurden Ausrichtungsmarkierungen im Mikrometermaßstab verwendet, die mit einer
MHA-beschichteten
Spitze gezogen wurden (Fadenkreuze auf 10A),
um Nanostrukturen in einem unberührten
Bereich auf dem Au-Substrat präzise
zu platzieren. In einem typischen Experiment wurde ein anfängliches
Muster von parallelen Linien von 50 nm aus MHA vorgesehen, die um
190 nm beabstandet waren, (vergleiche 10A).
Diese Struktur lag 2 µm
neben den äußeren Anordnungsmarkierungen.
Es ist zu bemerken, dass ein Bild dieser Linien nicht gemacht wurde,
um eine Kontamination des strukturierten Bereichs zu vermeiden. Daraufhin
wurde die MHA-beschichtete Spitze mit einer ODT-beschichteten Spitze
ausgetauscht. Diese Spitze wurde verwendet, um die Anordnungsmarkierungen
zu lokalisieren, woraufhin vorab berechnete Koordinaten basierend
auf der Position der Anordnungsmarkierung (10B)
verwendet wurden, um das Substrat mit einem zweiten Satz von parallelen
ODT-SAM-Linien von 50 nm zu strukturieren (vergleiche 10C). Es ist zu bemerken, dass diese Linien in
ineinander greifender Weise mit einer nahezu perfekten Ausrichtung
bezüglich zu
dem ersten Satz von MHA-SAM-Linien (vergleiche 10C) platziert sind.
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Es
gibt eine besondere Fähigkeit
von DPN, die als „Überschreiben" bezeichnet wird. Überschreiben umfasst
das Erzeugen einer Soft-Struktur aus einem ersten Typ einer Strukturierungs-Zusammensetzung
und das anschließende
Auffüllen
mit einem zweiten Typ einer Strukturierungs-Zusammensetzung mittels
Rasterabtastung über
die ursprüngliche
Nanostruktur. Als ein weiteres Proof-of-Concept-Experiment, das
zur Demonstration der Fähigkeiten
von DPN hinsichtlich mehrerer Strukturierungs-Zusammensetzungen, hoher Anordnungsgenauigkeit
und Überschreib-Fähigkeiten über relativ
große
Bereiche vorgesehen war, wurde eine MHA-beschichtete Spitze verwendet,
um drei geometrische Strukturen (ein Dreieck, ein Quadrat und ein
Fünfeck)
mit Linienbreiten von 100 nm zu erzeugen. Die Spitze wurde dann
ausgetauscht mit einer ODT-beschichteten Spitze, und ein Bereich
von 10 µm
mal 8,5 µm,
der die ursprüngliche
Nanostrukturen umfasst, wurde mit der ODT-beschichteten Spitze mittels
zwanzigmaligem Rasterabtasten über
das Substrat überschrieben
(Kontaktkraft ~0,1 nN) (dunkle Bereiche von 11).
Da in diesen Experimenten Wasser als Transportmedium verwendet wurde,
und die Wasserlöslichkeiten
der in diesen Experimenten verwendeten Strukturierungs-Zusammensetzungen
sehr gering sind, gab es im Wesentlichen keinen erfassbaren Austausch
zwischen den Molekülen,
die zur Erzeugung der Nanostruktur verwendet wurden, und denjenigen,
die zum Überschreiben
auf das exponierte Gold (vergleiche 11)
verwendet wurden.
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Zusammenfassend
wurden die Fähigkeiten
hinsichtlich hoher Auflösung
und Ausrichtung von mehreren Strukturierungs-Zusammensetzungen von
DPN nachgewiesen. Auf einer im atomaren Maßstab flachen Au(111)-Oberfläche, wurden
15 nm Muster mit einer räumlichen
Auflösung
besser als 10 nm erzeugt. Sogar auf rauen Oberflächen wie amorphem Gold war
die räumliche
Auflösung
besser als bei üblichen
photolithographischen Verfahren und Elektronenstrahllithographieverfahren
zur Strukturierung von weichen Materialien.
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BEISPIEL 5: Verwendung von DPN zur Erzeugung
von Abdecklacken (Resistivlacken)
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Litographische
Techniken wie Photolithographie (Wallraff und Hinsberg, Chem. Rev.,
99: 1801 (1999)), Elektronenstrahllithographie (Wallraff und Hinsberg,
Chem. Rev., 99: 1801 (1999); Xia et al., Chem. Rev. 99: 1823 (1999)),
und Mikrokontaktdrucken (Xia et al., Chem. Rev., 99: 1823 (1999))
können
mit verschiedenen Graden an Einfachheit, Auflösung und Kosten verwendet werden,
um dreidimensionale Merkmale auf Silizium-Wafer zu erzeugen. DPN
ist komplementär
zu diesen anderen Nanolithographietechniken und kann mit üblichem
Laborinstrumentarium (ein AFM) auf routinemäßige Weise verwendet werden,
um Strukturen beispielsweise aus Alkylthiolen auf polykristallinen
Goldsubstraten unter Umgebungsbedingungen zu erzeugen. Ferner bietet
DPN eine Linienbreite von 15 nm und eine räumliche Auflösung von
5 nm bei üblichen
AFM-Auslegern (Cantilevers) (vergleiche vorangehende Beispiele;
Piner et al., Science 283: 661 (1999); Piner et al., Langmuir, 15:
5457 (1999); Hong et al., Langmuir, 15: 7897 (1999); Hong et al.,
Science, 286: 523 (1999)).
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Dreidimensionale
Ausgestaltungen auf und in Silizium sind grundlegend für die Mikroelektronikindustrie
und werden in zunehmender Weise für andere Anwendungen bei der
Mikroherstellung verwendet (Xia und Whitesides, Angew. Chem. Int.
Ausg. Engl., 37: 550 (1998)). Beispielsweise werden mit dem anisotropen Ätzen von
Silizium üblicherweise
enge Rillen, Ausleger (Cantilevers) und dünne Membranen erreicht (Seidel
et al., J. Electrochem. Soc., 137: 3612 (1990)), die für Drucksensoren,
Aktuatoren, mikrooptische Komponenten und Masken für Lithographietechniken
im Submikrobereich verwendet wurden (Seidel et al., J. Electrochem. Soc.,
137: 3612 (1990)). Für
sowohl mikroelektronische Anwendungen als auch für andere mikrohergestellte Bauteile
werden von der Fähigkeit,
kleinere Merkmalsgrößen zu erreichen,
bedeutende Vorteile erwartet (Xia und Whitesides, Angew. Chem. Int.
Ausg., Engl., 37: 550 (1998)).
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Ferner
kann die Fähigkeit
zur Herstellung kleinerer Strukturen zu der Entdeckung oder Realisierung von
physikalischen oder chemischen Eigenschaften führen, die sich fundamental
von denen unterscheiden, die mit größeren Strukturen typischerweise
verknüpft
sind. Beispiele hierfür
umfassen Coulomb-Blockaden, Einzelelektron-Tunneleffekte, Quantengrößeneffekte,
katalytische Antwort- und Oberflächen-Plasmoneffekte (Xia
und Whitesides, Angew. Chem. Int. Ausg., Engl., 37: 550 (1998)).
Daher wird auf einen Bereich von Anwendungen für kundenspezifische Festkörpereigenschaften
abgezielt, die potenziell mittels DPN und Nasschemieätzen erreichbar
sind.
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Daher
wurde die Eignung von DPN-erzeugten Nanostrukturen als Abdecklacke
zum Erzeugen von dreidimensionalen Mehrschicht-Festkörperstrukturen
mittels Standard-Nassätztechniken
in einer systematischen Studie ausgewertet, deren Ergebnisse in
diesem Beispiel wiedergegeben sind. In dieser Studie wurde DPN verwendet,
um Alkylthiol-Einzelschicht-Abdecklecke
auf Au/Ti/Si-Substraten abzuscheiden. Nachgeordnetes Nasschemieätzen führte zu
den gewünschten
dreidimensionalen Strukturen. Zahlreiche räumlich getrennte Strukturen
der Einzelschicht-Abdecklacke können
mittels DPN auf einem einzelnen Au/Ti/Si-Chip aufgebracht werden,
und daher können
die Effekte der Ätzbedingungen
auf mehrere Merkmale in kombinierter Weise untersucht werden.
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Wie
in 12 diagrammartig dargestellt ist, wurde DPN in
einem typischen Experiment in dieser Studie verwendet, um Alkylthiole
auf ein Au/Ti/Si-Substrat aufzubringen. Es ist bereits bekannt,
dass Alkylthiole gut geordnete Einzelschichten auf Au-Dünnschichtfilmen
ausbilden, die das darunter liegende Au während bestimmter chemischer
Nassätzprozeduren
vor Auflösung
schützt
(Xia et al., Chem. Mater., 7: 2332 (1995); Kumar et al., J. Am.
Chem. Soc., 114: 9188 (1992)), wobei dies ebenso auch offenbar für DPN-erzeugte Abdecklacke
gilt (vgl. unten). Daher konnten das Au, Ti und SiO2,
welches nicht von der Einzelschicht geschützt wurde, mittels chemischer Ätzmittel
in einer schrittweisen Prozedur entfernt werden (12,
Bilder b–e).
Diese Prozedur führte
zu dreidimensionalen Merkmalen der „ersten Stufe": mehrschichtige
mit Au abschließende
Merkmale auf Si-Substrat (12, Bild
b). Ferner wurden Merkmale der „zweiten Stufe" erzeugt, indem das
verbleibende Au als Ätzabdecklack
verwendet wurde, um das exponierte Si-Substrat selektiv zu ätzen (12,
Bilder c und d). Schließlich
wurde das verbleibende Au entfernt, um nur aus Si vorgesehene Merkmale
der letzten Stufe zu erreichen, 12, Bild
e. Daher kann DPN mit chemischem Nassätzen kombiniert werden, um
dreidimensionale Merkmale auf Si(100)-Wafern mit mindestens einer
Abmessung im Maßstab
unterhalb von 100 nm zu erzeugen.
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Insbesondere
zeigt die 12 das Verfahren, das zur Erzeugung
von Merkmalen auf Si-Wafern
im Nanomaßstab
verwendet wurde. Zunächst
wurden polierte einkristalline Si(100)-Wafer mit 5 nm aus Ti, gefolgt von
10 nm aus Au, mittels thermischer Verdampfung beschichtet. Die Si(100)-Wafers
(Wafers mit 4'' Durchmesser (1-0-0);
spezifischer Widerstand von 3–4,9
Ohm/cm; Dicke von 500–550 µm) wurden
von Silicon Quest International, Inc. (Santa Clara, CA) erworben.
Die thermische Aufdampfung von 5 nm Ti (99,99%, Alfa Cesar; Ward
Hill, MA), gefolgt von 10 nm Au (99,99%; D. F. Goldsmith; Evanston,
IL) wurde mittels eines Edwards Auto 306 Turbo-Evaporators ausgeführt, der
mit einer Turbopumpe (Modell EXT510) und einer FTM6-Quartzkristall-Mikrowaage von Edwards
ausgestattet ist, um die Filmdicke zu ermitteln. Die Au- und Ti-Aufbringungen wurden
bei Raumtemperatur bei einer Rate von 1 nm/Sekunde und einem Basisdruck
von < 9 × 10–7 mbar
ausgeführt.
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Nach
der Au-Aufdampfung wurden die Substrate der folgenden Prozedur unterworfen:
a) DPN wurde verwendet, um Strukturen aus ODT aufzubringen, b) Au
und Ti wurden von Bereichen weggeätzt, die nicht von den ODT-Einzelschichten
geschützt
waren, indem ein ferri-/ferrocyanidbasiertes Ätzmittel wie oben beschrieben
verwendet wurde (Xia et al., Chem. Mater., 7: 2332 (1995)), c) verbleibendes
Ti und SiO2 wurden entfernt, indem die Probe
in eine 1%-ige HF-Lösung
eingetaucht wurde (Bemerkung: Diese Prozedur passiviert ebenso die
exponierten Si-Oberflächen
bezüglich
des nativen Oxidwachstums) (Ohmi, J. Electrochem. Soc., 143: 2957
(1996)), und d) das verbleibende Si wurde anisotop mit kleineren
Modifikationen eines oben beschriebenen Grundätzmittels geätzt (Seidel
et al., J. Electrochem. Soc., 137: 3612 (1990)). Die Topographie
der sich ergebenden Wafer wurde mittels AFM und SEM ausgewertet.
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Alle
DPN- und alle AFM-Abbildungsexperimente wurden ausgeführt mittels
eines Thermomicroscopes CP AFM und üblichen Cantilevers (geschärfte Microlever
A, Kraftkonstante = 0,05 N/m, Si3N4 von Thermomicroscopes). Üblicherweise
wurde eine Kontaktkraft von 0,5 nN zur DPN-Strukturierung verwendet.
Um Driftprobleme der Piezoröhre
zu minimieren, wurde ein 100-µm-Abtaster
mit einer rückgekoppelten
Abtaststeuerung für
alle Experimente verwendet. Für
DPN wurden die Spitzen mit ODT in der folgenden Weise behandelt: 1)
Spitzen wurden in 30%-igem H2O2:H2SO4 (3:7) (Achtung:
Diese Mischung reagiert heftig mit organischem Material) für 30 Minuten
getränkt,
2) Spitzen wurden mit Wasser gespült, 3) Spitzen wurden in einem
geschlossenen Kanister (ungefähr
15 cm3 Innenvolumen) mit 200 mg ODT bei
60°C für 30 Minuten
erhitzt, und 4) die Spitzen wurden vor der Verwendung mit komprimiertem
Difluorethan trocken geblasen. Typische Umgebungsabbildungsbedingungen
waren eine Feuchtigkeit von 30% und 23°C, sofern nicht anders angegeben.
Die Rasterelektronenmikroskopie (scanning electron microscopy, SEM)
wurde unter Verwendung eines SEM von Hitachi ausgeführt, der
mit einem SEM-Detektor ausgerüstet
ist.
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Ein übliches
Ferri-/Ferrocyanidätzmittel
wurde wie oben beschrieben (Xia et al., Chem. Mater., 7: 2332 (1995))
mit kleineren Modifikationen vorbereitet: 0,1 M Na2S2O3, 1,0 M KOH, 0,01
M K3Fe(CN)6, 0,001
M K4Fe(CN)6 in Nanopure-Wasser.
Au-Ätzen
wurde unter Rühren
mittels Eintauchen der Wafer in diese Lösung für 2–5 Minuten ausgeführt. Das
HF-Ätzmittel
(1% (Volumenprozent-)Lösung
in Nanopure-Wasser) wurde aus 49%igem HF vorgesehen, und die Substrate
wurden in dieser Lösung
für 10
Sekunden geschüttelt.
Das Siliziumätzen
wurde durchgeführt,
indem die Wafer in 4 M KOH in 15% (Volumenprozent) Isopropanol in
Nanopure-Wasser bei 55°C
für 10
Sekunden unter Rühren
eingetaucht wurden (Seidel et al., J. Electrochem. Soc., 137: 3612
(1990)). Die finale Passivierung des Si-Substrats bezüglich des
SiO2-Wachstums wurde erreicht, indem die
Proben in 1%igem HF für
10 Sekunden unter geringem Schütteln
eingetaucht wurden. Die Substrate wurden mit Nanopure-Wasser nach
jeder Ätzprozedur
gespült.
Um verbleibendes Au zu entfernen, wurden die Substrate in O2-Plasma für 3 Minuten gesäubert und
in Königswasser
(3:1 HCl:HNO3) für 1 Minute getränkt, woraufhin
die Proben in 1%-igem HF für
10 Sekunden unter schwachem Schütteln
eingetaucht wurden.
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Die 13A zeigt AFM-Typographiebilder eines
Au/Ti/Si-Chips, der gemäß der an
Hand von 12 dargestellten Prozedur, Bilder
a–d, strukturiert
wurde. Dieses Bild zeigt vier Säulen
mit einer Höhe
von 55 nm, die mittels Ätzen
eines Au/Ti/Si-Chips ausgebildet wurden, der mit vier gleich großen Punkten
aus ODT mit Mitten-zu-Mitten-Abständen von 0,8 µm strukturiert
wurde. Jeder ODT-Punkt wurde durch Halten der AFM-Spitze in Kontakt
mit der Au-Oberfläche
für 2 Sekunden
aufgebracht. Obwohl die Größen der
ODT- Punkte vor dem Ätzen nicht
gemessen wurden, waren deren geschätzte Durchmesser ungefähr 100 nm.
Diese Schätzung
basiert auf der gemessenen Größe von ODT-„Test"-Strukturen, die mit der gleichen Spitze
auf der gleichen Oberfläche
direkt vor dem Aufbringen der ODT-Punkte aufgebracht wurden, die
den dargestellten Säulen
entsprechen. Der Durchschnittdurchmesser der dargestellten Säulenköpfe war
90 nm mit einem durchschnittlichen Bodendurchmesser von 240 nm.
Die 13B zeigt Säulen (55 nm Höhe, 45 nm
Kopfdurchmesser und 155 nm Bodendurchmesser) eines in gleicher weise
strukturierten und geätzten
Bereichs auf dem gleichen Au/Ti/Si-Substrat. Die Querschnitt-Topographiespur
durch den Säulendurchmesser
zeigte einen flachen Kopf und symmetrische Seitenwände, 13C. Die Form der Struktur kann mit der
Form der AFM-Spitze gefaltet sein (ungefähr 10 nm Bogenradius), wodurch
sich Seitenbreiten gemäß Messung
mittels AFM ergeben, die größer als
die tatsächlichen
Breiten sind.
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Ferner
wurde ein Au/Ti/Si-Substrat mit drei ODT-Linien strukturiert, die
mittels DPN (0,4 µm/Sekunde, geschätzte Breite
jeder ODT-Linie beträgt
100 nm) mit Mitten-zu-Mitten-Abständen von
1 µm gezogen
wurden. Die 14A zeigt das AFM-Topographiebild
nach dieses Substrats gemäß der 12,
Bilder a–d.
Die Kopf- und Bodenbreiten betragen 65 nm bzw. 415 nm, und die Linienhöhen betragen
55 nm. Die 14B zeigt eine Linie ausgehend
von einem in gleicher Weise strukturierten und geätzten Bereich
auf der gleichen Au/Ti/Si-Wafer mit einer Kopfbreite von 50 nm,
einer Bodenbreite von 155 nm und einer Höhe von 55 nm. Die Querschnitt-Topographiespur
durch den Liniendurchmesser zeigt einen flachen Kopf und symmetrische
Seitenwände
(14C).
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Die 15 und 16 zeigen
Variationen der Merkmalsgröße, die
mit dieser Technik möglich
sind. In der 15A wurde die ODT-beschichtet
AFM-Spitze in Kontakt mit der Oberfläche für verschiedene Zeitdauern (16–0,062 Sekunden)
gehalten, um Punkte mit verschiedenen Größen und einem Mitten-zu-Mitten-Abstand
von 2 µm
zu erzeugen, welche daraufhin geätzte
dreidimensionale Strukturen mit Kopfdurchmessern zwischen 1,47 µm bis 147
nm und Höhen
von 80 nm auf weisen. Die Kopfdurchmesser gemäß Messung durch SEM unterschieden
sich um weniger als 15% von den Durchmessern, die von den AFM-Fühlern gemessen wurden,
vgl. 15A und 15B.
Ferner zeigte die energiedispersive Spektroskopie (energy dispersive
spectroscopy, EDS) das Vorliegen von Au auf den Säulenköpfen, wohingegen
Au in den Bereichen, die erhöhte
Mikro- und Nanostrukturen umgeben, nicht beobachtet wurde. Wie zu
erwarten war, korrelieren die Durchmesser der Mikro- und Nano-Dreischichtstrukturen
mit den Größen der
DPN- erzeugten Abdecklackmerkmalen,
die direkt mit der Kontaktzeit zwischen Spitze und Substrat verknüpft ist, 15C. Ferner wurden Linienstrukturen in
einer kombinatorischen Weise erzeugt, 16. Es
wurden ODT-Linien bei einer Abtastrate, variierend von 0,2–2,8 µm/Sekunde
mit Mitten-zu-Mitten-Abständen
von 1 μm
gezogen. Nach dem Ätzen
ermöglichen
diese Abdecklacke Dreischichtstrukturen, die alle eine Höhe von 80
nm und Kopflinienbreiten von 505 bis 50 nm hatten, vgl. 16.
Der Feldemmissions-Abtastelektronenmikrograph des strukturierten
Bereichs sieht dem AFM-Bild
des gleichen Bereichs ähnlich,
wobei die mittels der zwei Techniken ermittelten oberen Breiten
innerhalb von einem Intervall von 15% beieinander liegen, vgl. 16A und 16B.
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Es
wurde somit gezeigt, dass DPN verwendet werden kann, um einzelschichtbasierte
Abdecklacke mit Größenordnungen
von Mikron-Maßstab
bis sub-100 nm auf den Oberflächen
von Au/Ti/Si-Dreischichtsubstraten aufgebracht werden können. Diese
Abdecklacke können
mit chemischen Nassätzmitteln
verwendet werden, um die ungeschützten
Substratschichten zu entfernen, wodurch sich ein dreidimensionales
Festkörpermerkmal
mit vergleichbaren Abmessungen ergibt. Es ist wichtig, zu bemerken,
dass dieses Beispiel nicht die letztmögliche Auflösung von Festkörper-Nanostrukturherstellung
mittels DPN darstellt. Tatsächlich
ist zu erwarten, dass die Merkmalsgröße durch die Verwendung von
neuen „Tinten" und schärferen "Stiften" verringert wird.
Schließlich
zeigt diese Arbeit das Potenzial der Verwendung von DPN, um die
komplizierten und teureren Hartlithographietechniken (beispielsweise
Elektronenstrahllithographie) für
eine Vielzahl von Festkörper-Nanolithographieanwendungen
zu ersetzen.
-
BEISPIEL 6: Mehrfachstift-Nanoplotter
für serielle
und parallele DPN
-
Die
größte Einschränkung bei
der Verwendung von Abtastprobentechniken zur Ausführung von
Nanolithographie bei ultrahoher Auflösung über große Bereiche ergibt sich aus
der seriellen Natur der meisten dieser Techniken. Aus diesem Grund
wurden Verfahren der Abtastprobenlithographie (SPL) primär als Modifikationswerkzeuge
zum Erzeugen und Studieren von akademischen Kuriositäten verwendet.
(Snow et al., Appl. Phys. Lett., 75: 1476 (1999); Luthi et al.,
Appl. Phys. Lett., 75: 1314 (1999); Bottomley, Anal. Chem., 70:
425R (1998); Schoer und Crooks, Langmuir, 13: 2323 (1997); Xu und
Liu, Langmuir, 13: 127 (1997); Nyffenegger und Penner, Chem. Rev.,
97: 1195 (1997); Sugimur und Nakagiri, J. Vac. Sci. Technol. A,
14: 1223 (1996); Muller et al., J. Vac. Sci. Technol. B, 13: 2846
(1995); Jaschke und Butt, Langmuir, 11: 1061 (1995); Kim und Lieber, Science,
257: 375 (1992)). Wenn SPL-Methoden jemals mit optischen oder sogar
stempelbasierten lithographischen Verfahren zum Strukturieren von
großen
Bereichen konkurrieren können
sollen (Xia et al., Chem. Rev., 99: 1823 (1999); Jackman et al.,
Science, 269: 664 (1995); Chou et al., Appl. Phys. Lett., 67: 3114 (1995)),
müssen
diese von seriellen in parallele Prozesse umgewandelt werden. In
diese Richtung wurden zahlreiche wichtige Schritte unternommen.
Beispielsweise haben Forscher eine Vielzahl von verschiedenen Vielfach-Abtastprobeninstrumenten
entwickelt (Lutwyche et al., Sens. Actuators A, 73: 89 (1999); Vettiger
et al., Microelectron. Eng., 46: 11 (1999); Minne et al.; Appl.
Phys. Lett., 73: 1742 (1998); Tsukamoto et al., Rev. Sci. Instrum.,
62: 1767 (1991)) und einige haben begonnen, diese Instrumente zur
parallelen SPL zu verwenden. Insbesondere Quate und Mitarbeiter
haben gezeigt, dass mindestens 50 Spitzen gleichzeitig verwendet werden
sollten (Minne et al.; Appl. Phys. Lett., 73: 1742 (1998)), und
mit einer derartigen Strategie konnten sowohl Abbildungs- als auch
Strukturierungsgeschwindigkeiten drastisch erhöht werden. Jedoch liegt eine hauptsächliche
Beschränkung
aller parallelen SPL-Verfahren darin, dass jede Spitze innerhalb
des Arrays ein getrenntes Rückkoppelungssystem
benötigt,
wodurch die Instrumentierungskapazität und die Kosten drastisch
erhöht
sind. Einer der Gründe
dafür,
dass getrennte Rückkoppelungssysteme
in einem solchen Prozess erforderlich sind, liegt darin, dass die
Kontaktkraft zwischen Spitze und Substrat die Linienbreite und die
Qualität
der mittels Strukturierung erzeugten Struktur beeinflusst. Obwohl
Lithographie mittels parallelen Rastertunnelmikroskops (scanning
tunneling microscope, STM) noch nicht demonstriert wurde, würde ein
derartiger Prozess ein Rückkopplungssystem
für jede
Spitze erfordern, das es ermöglicht,
konstante Tunnelströme
beizubehalten. Wie in den meisten SPL-Verfahren wurde DPN bislang
ausschließlich
in einem seriellen Format verwendet. Hierbei wird ein Verfahren
zur Ausführung
von weicher Nanolithographie mittels paralleler oder einzelner Stifte
unter Verwendung eines Arrays von Cantilevers und einem üblichen
AFM mit einem einzelnen Rückkopplungssystem
beschrieben.
-
Es
besteht eine wissenschaftliche Schlüsselbeobachtung, die es ermöglicht,
DPN von seriellem zu parallelem Prozess zu übertragen, ohne die zur DPN
erforderliche Instrumentierung wesentlich zu verkomplizieren. Es
wurde erkannt, dass Merkmale (beispielsweise Punkte und Linien),
die aus solchen Tinten wie 1-Octadecanthiol (ODT) unter verschiedenen
Kontaktkräften,
die einen Stärkenbereich
von zwei Größenordnungen überspannen,
virtuell identisch hinsichtlich Durchmesser bzw. Linienbreite sind. Überraschenderweise
zeigen auch Musterexperimente, die mit einer kleinen negativen Kontaktkraft
ausgeführt
wurden, bei denen die AFM-Spitze zur Oberfläche hin gebogen ist, Tintentransportraten,
die mit Experimenten vergleichbar sind, welche mit einer Kontaktkraft
zwischen Spitze und Substrat mit einer Stärke von 4 nN ausgeführt wurden,
vergleichbar sind (19). Diese Experimente zeigten
deutlich, dass beim DPN-Schreiben
die Tintenmoleküle von
der Spitze durch den Meniskus zu dem Substrat mittels Diffusion
migrieren, und die Spitze auf einfache Weise den molekularen Fluss
lenkt.
-
Die
Entwicklung eines Acht-Stift-Nanoplotters, der zum Ausführen von
parallelem DPN eingerichtet ist, ist in diesem Beispiel beschrieben.
Im Wesentlichen wurde, da die DPN-Linienbreite und Schreibgeschwindigkeit
unabhängig
von der Kontaktkraft sind, dies in einer Konfiguration ausgeführt, die
ein Rückkopplungssystem
mit einer einzelnen Spitze verwendet, um eine Spitze mit dualen
Abbildungs- und Schreibfähigkeiten
(als „Schreibspitze" bezeichnet) zu überwachen.
Im parallelen Schreibmodus reproduzieren alle anderen Spitzen das,
was an der Abbildungsspitze in passiver Weise auftritt. Es werden
Experimente beschrieben, die Schreiben mittels acht paralleler Stifte,
Tinten- und Spülwannen
sowie „molekulares
Eingrenzen" mittels
einer Struktur darstellen, die mit einem Nanoplotter erzeugt wurde.
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Alle
Experimente wurden mit einem Thermomikroskop M5 AFM durchgeführt, das
mit einem rückgekoppelten
Abtaster ausgestattet ist, welches den thermalen Drift minimiert.
Um das Instrument anzusteuern, wurde kundenspezifische DPN-Software
(oben beschrieben) verwendet. Das Instrument hat einen Probenhalter
von 200 mm × 200
mm und eine automatisierte Übertragungsstufe.
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Der
Zweck beim Transformieren von DPN in einen parallelen Prozess war
es, ein SPL-Verfahren
zu erzeugen, das es einem ermöglicht,
mehrere Einzeltintenstrukturen parallel oder einzelne Vielfachtintenstrukturen
in Serie zu erzeugen. Dieses Werkzeug wäre das Äquivalent eines Mehrfachstift-Nanoplotters
mit parallelen Schreibfähigkeiten
für die
Nanotechnik. Um dieses Ziel zu erreichen, sind einige Modifikationen
des AFM- und DPN-Prozesses erforderlich (vgl. 17 und 18).
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Zunächst wurde
eine Neigungsstufe (erworben von Newport Corporation) auf die Übertragungsstufe des
AFM montiert. Das zu strukturierende Substrat wurde in der Abtasthalterung
platziert, die auf der Neigungsstufe befestigt wurde. Diese Anordnung
ermöglicht
es, die Orientierung des Substrats bezüglich der tintenbeschichteten
Spitzen zu steuern, die wiederum es einem ermöglichen, einzelne oder mehrere
Spitzen während
eines Strukturierungsexperiments selektiv einzurücken (17).
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Zweitens
werden Tintenwannen hergestellt, die es ermöglichen, die Stifte in dem
Nanoplotter individuell anzusprechen und mit Tinte zu versorgen.
Insbesondere wurde erkannt, dass rechteckige Papierfilterstücke, die
mit verschiedenen Tinten oder Lösungsmittel
getränkt
sind, als Tintenwannen bzw. Spülwannen
verwendet werden können
(17). Die Filterpapierwannen mit Tinte und Spülung waren
auf der Übertragungsstufe
nahe dem Substrat angeordnet. Eine AFM-Spitze kann mit einer betreffenden
molekularen Tinte beschichtet oder mit einem Lösungsmittel gespült werden,
indem einfach Kontakt mit der betreffenden Tinte- oder Spülungs-Filterpapierwanne
für 30
Sekunden hergestellt wird (Kontaktkraft = 1 nN).
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Schließlich wurde
ein Mehrfachstiftarray auf einfache Weise hergestellt, indem ein
Array von Auslegern von einem kommerziell erhältlichen Waferblock mit 250
einzelnen Auslegern körperlich
getrennt wurde (Thermomicroscopes Sharpened Microlevers C, Kraftkonstante
= 0,01 N/m), woraufhin dieses Array als einzelner Ausleger (18)
verwendet wurde. Das Array wurde auf einem keramischen Spitzenträger befestigt, der
den kommerziell erhältlichen
befestigten Auslegern beigefügt
ist, und wurde auf dem AFM-Spitzenhalter mittels
Epoxy-Klebemittel befestigt (18).
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Aus
Gründen
der Einfachheit werden zunächst
Experimente mit nur zwei Auslegern beschrieben. Bei einem parallelen
Schreiben wird eine Spitze, die als „die Abbildungsspitze" bezeichnet wird,
sowohl zum Abbilden als auch zum Schreiben verwendet, während die
zweite Spitze nur zum Schreiben verwendet wird. Die Abbildungsspitze
wird in der Weise verwendet, in der eine normale AFM-Spitze verwendet
wird, und wird mit Kraftsensoren zusammengefügt, die ein Rückkopplungssignal
vorsehen; die Schreibspitzen erfordern kein Rückkopplungssystem. Bei einem
Strukturierungsexperiment wird die Abbildungsspitze verwendet, um
die gesamte Oberflächentopologie
zu ermitteln, mittels DPN erzeugte Anordnungsmarkierungen zu lokalisieren,
und auf lithographische Weise Moleküle in einem Bereich mit Koordinaten
zu strukturieren, der mit Bezug zu den Anordnungsmarkierungen definiert
ist (Beispiel 4 und Hong et al., Science, 286: 523 (1999)). Mit
dieser Strategie gibt/geben die Schreibspitze bzw. die Schreibspitzen
die Struktur, die mit dem Abbildungsstift erzeugt wurde, in einer
Entfernung wieder, die durch die Beabstandung der Spitzen in dem
Auslegerarray festgelegt ist (im Fall eines Zweistift-Experiments 600 µm).
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Bei
einem typischen parallelen Mehrfachstiftexperiment unter Verwendung
eines Auslegerarrays wurde jede Spitze mit einer Tinte beschichtet,
indem diese in eine geeignete Tintenwanne eingetaucht wurde. Dies wurde
durchgeführt,
indem die Übersetzungsstufe
bewegt wurde, um die gewünschte
Tintenwanne unter die zu beschichtende Spitze zu positionieren und
die Spitze herabzusenken, bis sie das Filterpapier berührt. Der Kontakt
wurde für
30 Sekunden beibehalten, Kontaktkraft war 1 nN. Um das parallele
Strukturieren zu beginnen, wurde die Neigungsstufe derart eingestellt,
dass die Schreibspitze 0,4 µm
näher zu
der Probe als die Abbildungsspitze war. Die Abstände zwischen Spitze und Probe
in einem Arrayexperiment können
mit dem Z-Schrittmotorzähler überwacht
werden. Der Laser war auf die Abbildungsspitze gerichtet, so dass
während des
Strukturierens beide Spitzen in Kontakt mit der Oberfläche waren
(17).
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Die
Erstdemonstration des parallelen Schreibens umfasste zwei Spitzen,
die mit der gleichen Tinte, ODT, beschichtet sind (20A).
In diesem Experiment wurden zwei Nanostrukturen mit einer Dicke
von einem Molekül
aus ODT auf eine Goldoberfläche
strukturiert, indem die Abbildungsspitze entlang der Oberfläche in Form
eines Quadrats bewegt wurde (Kontaktkraft ~0,1 nN; relative Feuchtigkeit
~30%; Schreibgeschwindigkeit = 0,6 µm/sec). Es ist zu bemerken,
dass die Linienbreiten nahezu identisch sind und die Nanostrukturausrichtung
(Orientierung des ersten Quadrats bezüglich zu dem zweiten) nahezu
perfekt ist.
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Das
parallele Strukturieren kann mit mehr als einer Tinte ausgeführt werden.
In diesem Fall wurde die Abbildungsspitze in eine Spülwanne platziert,
um die ODT-Tinte zu entfernen und daraufhin mit 16-Mercaptohexadecansäure (MHA)
beschichtet, indem diese in eine MHA-Tintenwanne eingetaucht wurde.
Das parallele Mehrfachtinten-Experiment wurde daraufhin analog zu
dem parallelen Einzeltintenexperiment unter faktisch identischen
Bedingungen ausgeführt.
Die zwei sich ergebenden Nanostrukturen können basierend auf Seitenkraft
unterschieden werden, sind jedoch aufgrund der steifen befestigten
Natur der zwei Spitzen perfekt ausgerichtet (20B).
Interessanterweise waren die Linienbreiten der zwei Muster identisch.
Dies ist wahrscheinlich ein koinzidentes Ergebnis, da die Merkmalsgröße und Linienbreite
bei einem DPN-Experiment
oft von den Transporteigenschaften der einzelnen Tinten und der
Tintenbeladung abhängt.
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Ein
bemerkenswertes Merkmal dieses Typs eines Nanoplotters liegt darin,
dass zusätzlich
zu dem Vorsehen von parallelen Schreibmöglichkeiten das System in serieller
Weise betrieben werden kann, um kundenspezifische Nanostrukturen
zu erzeugen, die aus verschiedenen Tinten hergestellt sind. Um diese
Fähigkeit
zu demonstrieren, wurde ein Auslegerarray verwendet, das eine mit
ODT beschichtete Spitze sowie eine mit MHA beschichtete Spitze aufwies.
Der Laser wurde auf die mit ODT beschichtete Spitze fokussiert und
die Neigungsstufe wurde derart eingestellt, dass nur diese Spitze
in Kontakt mit der Oberfläche
war (17). Daraufhin wurde die ODT-beschichtete Spitze
verwendet, um die vertikalen Seiten eines Kreuzes auf einer Au-Oberfläche zu erzeugen
(Kontaktkraft ~0,1 nN; relative Feuchtigkeit ~30%; Schreibgeschwindigkeit
= 1,3 µm/sec) (21A). Der Laser wurde daraufhin zu der MHA-beschichteten
Spitze bewegt und die Neigungsstufe wurde erneut eingestellt, so
dass nur diese Spitze in Kontakt mit der Oberfläche war. Die MHA-Spitze wurde
daraufhin verwendet, um 30 nm breite horizontale Seiten der Nanostrukturen
zu ziehen („nano” bezieht
sich auf die Linienbreite) (21A).
Es wurden mikroskopische ODT-Ausrichtungsmarkierungen verwendet,
die auf dem Randgebiet des zur strukturierenden Bereichs aufgebracht
wurden, um die ursprüngliche
Nanostruktur wie oben beschrieben zu lokalisieren (vgl. auch Beispiel
4 und Hong et al., Science, 286: 523 (1999)).
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Dieser
Typ von Mehrfachtinten-Nanostruktur mit einem blanken Goldinneren
könnte
nicht von Stempelmechanismen oder konventionellen Nanolithographieverfahren
erzeugt werden, wobei der Mehrfachstift-Nanoplotter diese in fünf Minuten
erzeugt hat. Ferner kann dieses Werkzeug und diese Arten von Strukturen
nun verwendet werden, um wichtige Problematiken einschließlich der
molekularen Diffusion im Nanometer-Größenbereich
und über
Nanometerbreite, über
Molekül-basierte
Barrieren hinweg auszuwerten. Zum Nachweis des Konzepts wurde die
Diffusion von MHA ausgehend von einer Spitze auf die Oberfläche innerhalb
dieses Typs von „Molekül-basierter
Eingrenzung" untersucht.
Als erster Schritt wurde eine Kreuzform mit einer einzelnen Tinte,
ODT, erzeugt (Kontaktkraft ~0,1 nN; relative Feuchtigkeit ~30%;
Schreibgeschwindigkeit = 0,5 µm/sec).
Daraufhin wurde eine MHA-beschichtete Spitze in Kontakt mit der
Oberfläche
für zehn
Minuten an der Mitte des Kreuzes gehalten, so dass MHA-Moleküle auf die
Oberfläche
transportiert wurden und von dem Kontaktpunkt weg diffundieren konnten.
Es ist wichtig zu erkennen, dass sogar 80 nm breite ODT-Linien als
Diffusionsgrenze wirkten und MHA-Moleküle in dem ODT-Kreuzmuster gefangen
waren (21B). Wenn die horizontalen
Seiten der molekularen Begrenzung MHA-Begrenzungen umfassen, diffundieren
MHA-Moleküle
von der Spitze auf die Oberfläche über die
hydrophilen MHA-Barrieren. Interessanterweise geht bei dieser Zwei-Komponenten-Nanostruktur
das MHA nicht über
die ODT-Barrieren hinweg, wodurch sich ein aninsotropes Muster ergibt
(21C). Zwar ist noch nicht bekannt,
ob die Begrenzung die Form des Meniskus ändert, welcher wiederum die
Tintendiffusion steuert, oder, alternativ, die Tinte aufgebracht
wird und dann von dem Kontaktpunkt weg migriert, um diese Struktur
zu erzeugen, jedoch zeigt das Experiment zum Nachweis des Konzeptes,
wie wichtige Schnittstellenprozesse unter Verwendung dieses neuen
Nanotechnologie-Werkzeugs entdeckt
und untersucht werden können.
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Die
hier dargestellte Strategie zum parallelen Nanoplotten ist nicht
auf zwei Spitzen beschränkt.
Tatsächlich
wurde gezeigt, dass ein Auslegerarray (Cantileverarray) mit acht
Spitzen verwendet werden kann, um Nanostrukturen in paralleler Weise
zu erzeugen. In diesem Fall war jede der acht Spitzen mit ODT beschichtet. Die äußerste Spitze
wurde als die Abbildungsspitze bestimmt und der Rückkopplungslaser
wurde auf diese während
des Schreibexperiments fokussiert. Um dieses Konzept zu demonstrieren,
wurden ein Punkt von 180 nm (Kontaktkraft ~0,1 nN; relative Feuchtigkeit
= 26%; Kontaktzeit = 1 sec), eine Linie mit 40 nm Breite, ein Quadrat
und ein Achteck (Kontaktkraft ~0,1 nN; relative Feuchtigkeit ~26%;
Schreibgeschwindigkeit = 0,5 μm/sec)
erzeugt, und in paralleler Weise mit den sieben in passiver Weise
folgenden Spitzen wiedergegeben (22).
Es ist zu bemerken, dass die Standardabweichung der Linienbreite
für die
ursprünglichen
Nanostrukturen und die sieben Kopien weniger als 10% beträgt.
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Zusammengefasst
wurde DPN von einem seriellen Prozess in einen parallelen Prozess
umgewandelt und durch diese Vorgehensweise ein Konzept eines Mehrfachstift-Nanoplotters mit
sowohl seriellen als auch parallelen Schreibfähigkeiten beschrieben. Es ist
wichtig zu bemerken, dass die Anzahl der Stifte, die bei einem parallelen
DPN-Experiment verwendet
werden kann, um die Nanostruktur passiv wiederzugeben, nicht auf
acht beschränkt
ist. Tatsächlich
gibt es keinen Grund, warum die Anzahl an Stiften nicht auf 100
oder sogar 1000 Stifte erhöht
werden kann ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Rückkopplungssysteme. Schließlich erlaubt
es diese Arbeit, dass Forscher in biologischen, chemischen, physikalischen
und Ingenieursgruppen beginnen, DPN und übliche AFM-Instrumentierung zur Strukturierung
von Nanostrukturen automatisch, in großem Maßstab, moderat schnell, hochauflösend und
ausgerichtet zu verwenden, sowohl für Grundlagenwissenschaften
als auch für
technische Anwendungen.
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BEISPIEL 7: Verwendung von DPN zum Erzeugen
von Kombinationsarrays
-
Ein
allgemeines Verfahren zum Organisieren von Mikro- und Nanopartikeln
auf einem Substrat könnte die
Bildung und die Untersuchung von photonischen Bandlückenmaterialien
vereinfachen, es ermöglichen, Partikelarrays
zur Analyse der Beziehung zwischen Strukturierungsanordnung und
katalytischer Aktivität,
sowie die Bildung von Einzelprotein-Partikelarrays für proteonische
Forschung zu ermöglichen.
Obwohl zahlreiche Verfahren bekannt sind, um Partikelansammlungen
auf strukturierte Oberflächen
anzuordnen (van Blaaderen et al., Nature 385: 321–323 (1997);
Sastry et al., Langmuir 16: 3553–3556 (2000); Tien et al.,
Langmuir 13: 5349–5355
(1997); Chen et al., Langmuir 16: 7825–7834 (2000); Vossmeyer et
al., J. Appl. Phys. 84: 3664–3670
(1998); Qin et al., Adv. Mater. 11: 1433–1437 (1999)), liegt eine Hauptaufgabe
in der selektiven Immobilisierung einzelner Partikel auf vorbestimmten
Positionen hinsichtlich benachbarter Partikel.
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Eine
Strategie zum chemischen und physikalischen Immobilisieren einer
großen
Anzahl von Partikeltypen und Größen mit
einer hochgradigen Kontrolle über
die Partikelplatzierung erfordert eine weiche Lithographietechnik
zum hochauflösenden
Strukturieren, die jedoch auch die Fähigkeit aufweist, Strukturen
von einem oder mehreren Molekülen
mit genauer Ausrichtung zu bilden. Ein solches Werkzeug ist DPN.
Dieses Beispiel demonstriert Kombinationsarrays, die mittels DPN
erzeugt sind, wobei auf das Problem der Partikelanordnung in dem
Kontext kolloider Kristallisierung fokussiert wird.
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In
letzter Zeit wurden übliche
Sedimentierungsverfahren zum Vorsehen kolloider Kristalle bestehend aus
eng gepackten Schichten aus Polymer oder anorganischen Partikeln
(Park et al., Adv. Mater. 10: 1028–1032 (1998), darin zitierter
Referenzen; Jiang et al., Chem. Mater. 11: 2132–2140 (1999)) mit Polymervorlagen
kombiniert, die mittels Elektronenstrahllithographie erzeugt wurden,
um hochqualitative Einzelkomponentenstrukturen auszubilden (van
Blaaderen et al., Nature 385: 321–323 (1997)). Jedoch bieten
Vorgehensweisen der Sedimentierung oder der Lösungsmittelverdampfung kein
Element der chemischen Kontrolle über die Partikelplatzierung.
Hier ist eine DPN-basierte Strategie zum Erzeugen von geladenen
chemischen Vorlagen beschrieben, um die Anordnung von einzelnen
Partikeln in zweidimensionalen quadratischen Gittern zu studieren.
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Das
allgemeine Verfahren (in 23 dargestellt)
ist es, eine Struktur auf einem Substrat zu bilden, die aus einem
Punktarray einer Tinte besteht, die spezifische Partikeltypen anzieht
und bindet. Für
die vorliegenden Studien wurde MHA verwendet, um Vorlagen auf einem
Goldsubstrat zu erzeugen, wobei positiv geladene protonierte Amin-
oder Amidin-modifizierte
Polystyrenkugeln als partikelbildende Blöcke verwendet wurden.
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Es
wurden goldbeschichtete Substrate erzeugt, wie in 5 beschrieben
ist. Für
in situ Abbildungsexperimente, die transparente Substrate erfordern,
wurden Glasdeckplättchen
(Corning, Dicke Nr. 1, VWR, Chicago, IL) mit Ar/O2-Plasma
für eine
Minute gesäubert,
und daraufhin mit 2 nm Titan und 15 nm Gold beschichtet. Die nicht
strukturierten Bereiche des Goldsubstrats wurden passiviert, indem
das Substrat in eine 1-mM-ethanolische
Lösung
eines weiteren Alkanthiols, beispielsweise ODT oder Cystamin, eingetaucht
wurde. Während
dieser Behandlung fanden nur minimale, falls überhaupt, Austausche zwischen
den immobilisierten MHA-Molekülen
und dem ODT oder Cystamin in Lösung
statt, wobei dies mittels Seitenkraftmikroskopie des Substrats vor
und nach der Behandlung mit ODT nachgewiesen wurde.
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Die
Goldsubstrate wurden mit MHA strukturiert, um Punktarrays auszubilden.
DPN-Strukturierung wurde
unter Umgebungs-Laborbedingungen (30% Feuchtigkeit, 23°C) ausgeführt, wie
in Beispiel 5 beschrieben ist. Es ist wichtig zu bemerken, dass
die Carboxylsäuregruppen
in den MHA-Strukturen deprotoniert wurden, wodurch eine elektrostatische
Antriebskraft zur Partikelanordnung vorgesehen wurde (Vezenov et
al., J. Am. Chem. Soc. 119: 2006–2015 (1997)).
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Suspensionen
geladener Polystyren-Latexpartikel in Wasser wurden von entweder
Bangs Laboratories (0,93 μm,
Fishers, IN) oder IDC-Latex (1,0 μm
und 190 nm, Portland, OR) erworben. Die Partikel wurden von Oberflächenstoffen
gesäubert
durch Zentrifugieren und doppelte Redispersion in destilliertem
deionisiertem Wasser (18,1 MΩ,
das mit einem NANOpure-Wassersystem von Barnstead (Dubuque, IA)
aufbereitet wurde. Das Anordnen der Partikel auf dem Substrat wurde
durchgeführt,
indem ein 20-µl-Tropfen
dispersierter Partikel (10% Gew./Vol. in deionisiertem Wasser) auf
dem horizontalen Substrat in einer Feuchtigkeitskammer (100% relative
Feuchtigkeit) aufgebracht wurde. Der Prozess wurde abgeschlossen
mit sanftem Spülen
mittels deionisiertem Wasser.
-
Es
wurde optische Mikroskopie durchgeführt unter Verwendung von Park
Scientific CP AFM-Optiken (Thermomicroscopes, Sunnyvale, CA) oder
zur in situ-Bildgebung unter Verwendung eines invertierten optischen
Mikroskops (Axiovert 100A, Carl Zeiss, Jena, Deutschland), das in
einem differentiellen Differenzkontrastmodus (differential interference
contrast, DIC) betrieben wurde. Die Bilder wurden mit einer Penguin 600
CL-Digitalkamera
(Pixera, Los Gatos, CA) aufgenommen. Das Abbilden von Partikeln
mittels intermittierenden Kontakts wurde mit einem Thermimicroscopes
M5 AFM ausgeführt
unter Verwendung von Silizium-Ultrahebeln (Thermomicroscopes, Federkonstante
= 3,2 N/m). Eine Seitenkraftbildgebung wurde unter Umgebungs-Laborbedingungen
ausgeführt
(30% Luftfeuchtigkeit, 23°C),
wie oben beschrieben (Weinberger et al., Adv. Mater. 12: 1600–1603 (2000)).
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In
einem typischen Experiment mit Partikeln von 0,93 µm Durchmesser
wurden mehrere Vorlagen simultan zur Partikelanordnung mittels optischer
Mikroskopie überwacht.
In diesen Experimenten wurde der Vorlagen-Punktdurchmesser variiert,
um optimale Bedingungen zur Partikel-Vorlagenerkennung zu finden, 24 (von links nach rechts). Nach 1 Stunde
Partikelanordnung wurden die Substrate mit deionisiertem Wasser
gespült,
und unter Umgebungs-Laborbedingungen getrocknet und daraufhin mittels
optischer Mikroskopie abgebildet, 25.
Das kombinatorische Experiment zeigte, dass die optimale Größe des Vorlagenfelds,
mit dem ein einzelner Partikel dieses Typs in präziser Anordnung mit dem Muster
immobilisiert wurde, bei ungefähr 500–750 nm
liegt. Es ist wichtig zu bemerken, dass durch das Trocknen des Substrats
die Partikel dazu neigten, von deren bevorzugten Positionen auf
der Vorlage versetzt zu werden, wobei dies ein Effekt ist, der von anderen
bei Experimenten höherer
Größenordnung
(Aizenberg et al., Phys. Rev. Lett. 84: 2997–3000 (2000)) bemerkt wurde.
Tatsächlich
ergibt sich ein Nachweis für
eine bessere, tatsächlich
nahezu perfekte Partikelorganisation mittels in situ-Bildgebung
der Oberfläche
nachdem 1 µm
Amin-modifizierte Partikel mit der Vorlage für 1 Stunde reagierten haben, 26.
-
Die
räumliche
Organisation einzelner Partikel bezogen auf Partikel im Mikrogrößenbereich
wurde mittels physikalischer Mittel erreicht, beispielsweise unter
Verwendung von optischen Pinzetten (Mio et al., Langmuir 15: 8565–8568 (1999))
oder durch Polymerfilme, die mittels Elektronenstrahllithographie
strukturiert wurden (van Blaaderen et al., Nature 385: 321–323 (1997)).
Jedoch bietet das beschriebene DPN-basierte Verfahren einen Vorteil gegenüber bekannten
Verfahren, da es Flexibilität
des Größenmaßstabs und
des Strukturentyps vorsieht, sowie Mittel zum Erreichen von robusteren
Partikel-Arraystrukturen. Beispielsweise wurde DPN verwendet, um
chemische Vorlagen zu konstruieren, die verwendet werden können, um
quadratische Arrays von Amidin-modifizierten Polystyrenpartikeln
mit einem Durchmesser von 190 nm zu erzeugen. Das Überprüfen der
getrockneten Partikelarrays unter Verwendung von kontaktlosen AFM-
oder SEM-Bildgebungsverfahren zeigte, dass Vorlagenpunkte aus MHA
mit 300 nm, die um 570 nm beabstandet sind, mit einer umgebenden
abstoßenden
Einzelschicht aus Cystamin geeignet waren, um einzelne Partikel
an jeder Stelle in dem Array zu immobilisieren, 27A. Jedoch ergaben MHA-Punkte mit einem Durchmesser
bzw. einer Beabstandung von 700 nm bzw. 850 nm eine Immobilisierung
mehrerer Partikel an einigen Stellen, 27B.
-
Ähnliche
Partikelanordnungsexperimente bei einem pH-Wert < 5 oder > 9 führten
zu zufälliger,
nicht selektiver Partikeladsorption, wahrscheinlich aufgrund von
Protonierung der Oberflächensäuregruppen
oder Deprotonierung der Partikel-Amin- oder Amidingruppen. Diese
Experimente legten dringend nahe, dass der Partikelanordnungsprozess
durch elektrostatische Interaktionen zwischen geladenen Partikeln
und strukturierten Bereichen des Substrats induziert war.
-
Somit
wurde gezeigt, dass DPN als ein Werkzeug zum Erzeugen chemischer
Kombinationsvorlagen verwendet werden kann, mit denen einzelne Partikel
in zweidimensionalen Arrays positioniert werden. Das spezifische
Beispiel geladener Alkanthiol- und Latexpartikel, das hier beschrieben
ist, sieht eine allgemeine Vorgehensweise zum Erzeugen zweidimensionaler
Vorlagen zum Positionieren darauf folgender Partikelschichten in
vordefinierten Kristallstrukturen vor, die aus Partikeln mit einer
oder mehreren Größen und
Zusammensetzungen zusammengesetzt sind. In einer allgemeineren Weise
ermöglicht
das Kombinations-DPN-Verfahren, dass Forscher effizient und schnell
strukturierte Substrate ausbilden, um Partikel/Partikel- und Partikel/Substrat-Interaktionen
zu studieren, wobei die Partikel dielektrische Kugeln sein können, die
bestimmte protonische Bandlückenmaterialien,
Metalle, Halbleiterpartikel mit potentiellen katalytischen oder
elektronischen Eigenschaften, oder sogar lebende biologische Zellen
und Makrobiomoleküle
umfassen.
-
ANHANG
-
Das
Programm ist in MICROSOFT VISUAL BASIC von der Microsoft Corporation
geschrieben.
-
Dieses
Form_DPNWrite-Programm ist eine Haupt-Unterroutine des Strukturinterpreters.
Die Prozesse, die vor der Ausführung
der Subroutine ausgeführt
werden sollten, sind:
- 1) Benutzer sollten Strukturen
unter Verwendung der Benutzerschnittstelle-Unterroutine ausgestalten.
- 2) Die von den Benutzern ausgestalteten Strukturen sollten in
einer Folge von Punkten und Linien über bereits bekannte Subroutinen
konvertiert werden, die beispielsweise in den folgenden Referenzen
vorgesehen sind:
- 1. Donald Hearn und M. Pauline
Baker, "COMPUTER
GRAPHICS C version Second Edition", PRENTICE HALL, 1997.
- 2. Anders Kugler, "The
Setup for Triangle Rasterization",
11th EUROGRAPHICS Workshop an Computer Graphics
Hardware, August 26–27,
1996, Poitiers, Frankreich.
- 3. Alan Watt, "3D
Computer Graphics Third Edition",
ADDISON WESLEY, 2000.
- 4. Foley, Van Dam, Feiner and Hughes, "Computer Graphics PRINCIPLES AND PRACTICE
SECOND EDITION in C",
ADDISON WESLEY, 1997.
- 5. Juan Pineda, "A
Parallel Algorithm for Polygon Rasterization", SIGGRAPH 88 Conference Proceedings, ACM
Press, New York, August 1988, Seiten 17–20.
- 6. O. Lathrop, D. Kirk, D. Voorhies, "Accurate Rendering by Subpixel Addressing," IEEE Computer Graphics and
Applications, Seiten 45–52,
September 1990.
- 7. Brian Kelleher, "PixelVision
Architecture", Technical
Notel998013, System Research Center, Compaq Computer Corporation,
October 1998, abrufbar unter
http://www.research.digital.com/SRC/publications/src_tn.html.
- 8. Joel McCormack, Robert McNamara, Chris Gianos, Larry Seiler,
Norman Jouppi, Ken Correll, Todd Dutton & John Zurawski, "Neon: A (Big) (Fast) Single-Chip 3D
Workstation Graphics Accelerator",
Research Report 98/1, Western Research Laboratory, Compaq Computer
Corporation, Revised July 1999, abrufbar unter
http://www.research.compaq.com/wrl/techreports/pubslist.html.
- 9. Joel McCormack and Robert McNamara, "Tiled Polygon Traversal Using Half Plane
Edge Functions",
2000 SIGGRAPH/EUROGRAPHICS Workshop an Graphics Hardware, Interlaken,
Switzerland, August 2000, Seiten 5–21.
-
Die
Punkte und Linien sollten in den Variablen MyDot(i) bzw. MyLine(i)
gespeichert werden.
- 3) Die Diffusionskonstante
C sollte für
die aktuelle Spitze, das Substrat, die Substanz und die Umgebungsbedingungen
gemessen oder aus der Tabelle ausgelesen werden, und sollte in der
Variable Diffusion gespeichert werden.
-
Die
Hauptfunktionen dieser Subroutine sind:
- 1)
Berechnen der holding time (Haltezeit) und speed (Geschwindigkeit)
für die
Grundstrukturen, dots (Punkte) bzw. lines (Linien).
- 2) Speichern der entsprechenden Befehlszeilen in der Script-Datei.
- 3) Veranlassen der SPM-Software, um die Script-Datei aufzurufen,
um DPN-Schreiben
auszuführen.
MyDot(i)
ist ein Array von DPNDot-Objekten (Klasse). Mehrere wichtige Eigenschaften
des DPNDot-Objekts sind X, Y, Größe, holding
time. MyDot(i) gibt ein Punktmuster mit einem Radius von MyDot(i).Size
bei der Position von (MyDot(i).X, MyDot(i)Y) wieder.
MyLine(i)
ist ein Array aus DPNLine-Objekten (Klasse). Einige wichtige Eigenschaften
der DPNLine-Objekte sind X1, Y1, X2, Y2, DPNWidth, Repeat, Speed
MyLine(i) gibt ein Linienmuster wieder, das (X1, Y1) und (X2, Y2)
bei einer Linienbreite von DPNWidth verbindet. Repeat ist ein optionaler
Parameter, dessen Standardwert 1 beträgt. Durch Spezifizieren von
Repeat kann der Benutzer spezifizieren, ob die Linie mit einem oder
mit mehreren Durchlaufen der SPM-Spitze
gezogen wird.
-
Das
Programm startet hier: