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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren
der aktuellen Route von Pfaden in einem Fernmeldenetzwerk vom Typ MS-SPRINGS.
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Bekanntlich
umfassen die existierenden ringförmigen
optischen Fernmeldenetze Knoten, die durch Strecken verbunden sind,
wobei die Strecken von Arbeitskanälen und Schutzkanälen in gleichem Masse
gemeinsam benutzt werden. So ist es möglich, den Informationsverkehr
auf den Fernmeldenetzwerken zu schützen, indem Umschaltoperationen
zwischen Arbeitskanälen
und Schutzkanälen durchgeführt werden.
Die Umschaltoperationen werden getrieben durch Schutzwörter, die
zwischen den Knoten dieser Fernmeldenetzwerke ausgetauscht werden.
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In
den aktuellen Fernmeldenetzwerken ist es sehr wichtig geworden,
die Fähigkeit
zu haben, Fehler, die in den Netzwerken selbst auftreten können, zu beheben,
ohne die Funktionalität
des Dienstes zu beeinträchtigen.
Daher sind die Fernmeldenetzwerke und insbesondere die faseroptischen
Netzwerke mit Mitteln ausgestattet, die das Netzwerk selbst gegen mögliches
Versagen von Netzwerkelementen (insbesondere Knoten), Netzwerkstrecken
oder Netzwerkkomponenten schützen.
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Beispielsweise
ist in dem MS-SP-(multiplex section shared protection)-RING-Netzwerken
ein gemeinsam genutzter Schutzmechanismus implementiert, der die
automatische Wiederherstellung des Verkehrs im Fall von Störungen oder
Ausfällen
in Verbindungsfasern ermöglicht.
Mit anderen Worten führen
die MS-SPRING-Netzwerke die automatische Verkehrswiederherstellung über ein
synchronisiertes Neurouten des Verkehrs aus, das an jedem Knoten des
Rings ausgeführt
wird. Die Operation wird gesteuert durch ein Protokoll, das aus
16-Bit-Mustern besteht, die kontinuierlich zwischen benachbarten Knoten
ausgetauscht werden. Das Protokoll und die darin verwickelten Operationen
in Verbindung mit den verschiedenen Bitmustern sind durch viele
internationale Normen, herausgegeben von ANSI, von ITU-T und ETSI,
und sind gekennzeichnet durch einen bestimmten Satz von Regeln und
Nachrichten. Siehe zum Beispiel ITU-T-Empfehlung G.841.
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Der
Schutz in einem MS-SPRING wird mit einer „Bridge and Switch"-Technik implementiert,
die im Wesentlichen darin beruht, den Verkehr über eine geeignete Änderung
der internen Verbindungen der Netzwerkelemente neu zu routen und
ihn von der Arbeitskapazität
auf die Schutzkapazität
umzuschalten.
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Die
Bridge- oder Überbrückungsoperation veranlasst
im Wesentlichen einen Knoten, den gleichen Verkehr sowohl über die
Arbeitskapazität
als auch die Schutzkapazität
zu übertragen,
während
die Switch- oder Umschaltoperation einem Auswählen des sich auf der Schutzkapazität ausbreitenden
Verkehrs anstelle des sich auf der Arbeitskapazität ausbreitenden
Verkehrs entspricht.
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Eine
solche Schutztechnik erfordert, dass jedes Netzwerkelement intern
mit einer Vorrichtung, einem APS-(Automatic
Protection Switch)-Controller, ausgestattet ist, der in der Lage
ist, alle Leitungsausfälle
zu erfassen, die anderen Netzwerkelemente betreffende Information über das
Protokoll zu senden und zu empfangen und die Überbrückungs- und Umschaltaktionen durchzuführen.
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In
den Vier-Faser-Ringen geschieht die Fehlerbehebung auf zwei unterschiedliche
Weisen: im Fall eines Ausfalls nur der Arbeitskapazität einer
gegebenen Strecke wird der Verkehr über die entsprechende Schutzkapazität derselben
Strecke neu geroutet (Strecken-Rerouting), wohingegen bei einem Ausfall
sowohl der Arbeitskapazität
als auch der Schutzkapazität
einer Strecke der Verkehr über
den Ring (Ring-Rerouting) so neu geroutet wird, dass er die alternative
die zwei Abschlussknoten verbindende Route zurücklegt, um ein Überqueren
der ausgefallenen Strecke zu vermeiden. Offensichtlich ist bei Zwei-Faser-Ringen,
bei denen Arbeits- und
Schutzkapazitäten
demselben bidirektionalen Faserpaar zugeordnet sind, nur Ring-Rerouting
anwendbar.
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Die
Normen definieren zwei verschiedene Typen von MS-SPRING-Schutzmechanismen:
den herkömmlichen
und den transozeanischen Algorithmus, wobei dieser letztere Algorithmus
besonders geeignet ist für
Netzwerke, die Abstände
zwischen Knoten in der Größenordnung
von Tausenden von Kilometern aufweisen. Die zwei Algorithmen ermöglichen
es, im Hinblick auf den Verkehrsschutz das gleiche Ergebnis zu erzielen,
wobei sie jedoch unterschiedliche Rerouting-Verfahren verwenden.
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Gemäß den Normen
(siehe ITU-T G.774), die den Informationsgehalt definieren, den
ein SDR-Netzwerkelement dem Verwaltungssystem liefern muss, muss
im Falle eines MS-SPRING-Netzwerks
jedes Netzwerkelement den gegenwärtigen Status
seines APS-Controllers melden. Die Werte dieses Status können sein:
- – Der
Knoten fordert das Wirksamwerden des Schutzmechanismus an, um ein
Ereignis (insbesondere einen Ausfall oder einen Benutzerbefehl) zu
bedienen, das zum Strecken-Rerouting führt; in diesem Fall wird der
Knoten der Knappheit wegen als „Streckenknoten" bezeichnet;
- – Der
Knoten fordert das Wirksamwerden des Schutzmechanismus an, um ein
Ereignis (insbesondere einen Ausfall oder einen Benutzerbefehl) zu
bedienen, das zu einem Ring-Rerouting führt; in diesem Fall wird der
Knoten der Kürze
wegen als „Ringknoten" bezeichnet;
- – Der
Knoten fordert nicht das Wirksamwerden des Schutzmechanismus an
(dieser Makro-Allgemeinzustand kann verschiedenen Elementarzuständen entsprechen:
keine Ereignisse, Ausfallereignisse nur auf Schutzstrecken, „anhängige" Ereignisse, insbesondere
diejenigen Ereignisse, die nicht unmittelbar bedient werden können, Protokollfehlerereignisse,
Zwischenknotenzustand, insbesondere der Zustand eines Knotens, der
die Annahme der Anforderung anderer Strecken- oder Ringknoten erklärt).
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Jede
Ringnetzwerkstrecke, die von einem Ereignis betroffen ist, welches
das Protokoll auf der Grundlage der Prioritäten aller in dem Ring existierenden
Ereignisse zu bedienen beschlossen hat (insbesondere um den geschützten Verkehr
neu zu routen, der durch das Ereignis selbst verloren gegangen ist)
muss immer ein Paar von Streckenknoten oder Ringknoten an seinen
zwei Enden haben.
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Auf
jeden Fall ist für
den Netzwerkverwalter das zu lösende
Problem, jederzeit zu wissen, welche Pfade gegenwärtig auf
einer gegebenen Strecke geführt
sind. Die gegenwärtige
Route eines jeden Pfades kann nämlich
von dessen Neuroute (nominal route) verschieden sein, wenn der Pfad
selbst neu geroutet worden ist, um ihn vor einem Ausfall zu schützen, oder
wenn er auf vom Benutzer gesendete Befehle hin (zum Beispiel um
die Wartung durchzuführen)
neu geroutet worden ist.
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Zum
Beispiel wird ein geschützter
Pfad, der in einem fehlerfreien Zustand von der Arbeitskapazität einer
gegebenen Strecke eines Vier-Faser-Rings befördert wird, einem Strecken-Rerouting unterzogen
und auf der Schutzkapazität
der gleichen Strecke befördert,
wenn ein Fehler die Arbeitsfaser betrifft.
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Durch
Verwendung der gegenwärtigen
Netzwerkverwaltungssysteme weiß der
Netzwerkverwalter lediglich den Status des APS-Controllers der Knoten, aber er weiß nicht,
welche Pfade auf einer gegebenen Strecke zu der Zeit befördert werden,
zu der Ereignisse auftreten, die zum Neurouten der Pfade führen.
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Ein
Versuch, ein solches Problem zu lösen, besteht in einem als „path trace" bezeichneten standardisierten
Mechanismus (siehe ITU-T G.707 für dessen
Einrichtung im SDH-Rahmen und ITU-T G.783 für die Betriebsaspekte), der
im Wesentlichen entworfen ist, um Fehlverbindungen zu erfassen. Eine
weitere Alternative könnte
sein, dass die diversen Knoten den Pfadstatus an das Verwaltungssystem
berichten, anstatt dessen Status zu berichten. Dies wäre gegenwärtig aber
nur möglich
für transozeanische
Ringe, bei denen die Knoten die Einheit „Pfad" kennen, es ist aber unmöglich für die herkömmliche
Anwendung. Außerdem
würde die
Anwendung dieses Mechanismus erheblichen Aufwand beim Neuentwurf
der internen Strukturhandhabungsnachrichten im SDH-Apparat erfordern.
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EP 0 949 777 offenbart ein
faseroptisches Fernmeldesystem mit einer Mehrzahl von in einem Ring
angeordneten Knoten. Auf dem Ring ist eine Mehrzahl von Kanälen eingerichtet.
Die Knoten haben Mittel zum Einfügen/Abzweigen
von ihnen zugewiesenen Kanälen,
um überlappungsfreie
Verbindungen zwischen Paaren von demselben Kanal zugewiesenen Endknoten
zu ermöglichen.
Ein gemeinsam genutzter Schutzkanal ist rings um den Ring für jeden
zugewiesenen Arbeitskanal eingerichtet, und jeder Endknoten ist
ausgelegt, im Fall einer Störung einer
beliebigen Verbindung zwischen einem Paar von Knoten Verkehr verbindungsweise
auf den Schutzkanal zu verlagern.
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US 4 825 206 offenbart einen
automatischen Rückkopplungsmechanismus
in einem Fernmeldenetzwerk mit dynamischem Routing. Das Versagen eines
Elements auf einer Route, die entweder sich im Prozess der Erzeugung
befindet oder erzeugt worden ist und genutzt wird, wird erfasst.
Der Mechanismus von
US 4 825
206 schafft ein Mittel zum Senden von Informationen über den
Fehler des Elements zurück
an den Ausgangsknoten der Kommunikation, und, wenn die Route eingerichtet
worden war, auch zum Zielknoten. Die zurück gesendete Information wird
verwendet, um die Netzwerktopologie-Datenbank des Empfängerknotens
für spätere Routenerzeugungsentscheidungen
durch diesen Knoten zu aktualisieren. Auf diese Weise wird eine
Vermehrung von Statusmeldungen in einem Fernmeldenetzwerk vermieden.
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Ein
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Verfahren zum
Identifizieren der gegenwärtigen
Route von Pfaden in MS-SPRING-Fernmeldenetzwerken anzugeben, das
einfach, zuverlässig, universell
(insbesondere sowohl in transozeanischen als auch in herkömmlichen
Ringen) anwendbar ist und nicht die Notwendigkeit mit sich bringt,
den SDH-Apparat
umzukonstruieren.
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Dieses
und weitere Ziele werden erreicht durch ein Verfahren mit den im
unabhängigen
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Das erfindungsgemäße Verfahren
könnte
vorteilhaft sowohl durch geeignete Hardware als auch durch Software
implementiert werden, und aus diesem Grund wird davon ausgegangen,
dass sich der Schutzbereich auf die das Verfahren implementierenden
Computersoftwareprogramme, das Speichermedium, auf dem diese Programme
aufgezeichnet sind, und den Computer, auf dem solche Softwareprogramme
ausgeführt werden,
erstreckt.
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Offensichtlich
wird ein Verfahren gemäß der Erfindung
als besonders nützlich
für den
Netzwerkverwalter angesehen, der nicht nur das Wissen über den
Status der einzelnen Knoten des Rings, sondern auch den vollständigsten Überblick über die
gegenwärtige
Route der Pfade hätte.
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Die
Grundidee der vorliegenden Erfindung ist, die Information auf Pfadebene
von Berichten auf Knotenebene, die von eben diesen Knoten geliefert werden,
durch eine geeignete Verarbeitung der diversen Berichte abzuleiten.
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Die
Erfindung wird gewiss verstanden werden nach Lektüre der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung, die als nicht einschränkendes
Beispiel mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungsblätter gegeben
wird. Es zeigen:
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1a und 1b schematisch
einen transozeanischen Fernmeldering und einen herkömmlichen
Fernmeldering mit jeweils einer Mehrzahl von Knoten;
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2 schematisch
die Hauptschritte des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
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3 die
Verarbeitungsschritte des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Bevor
die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist es sinnvoll, auf die
folgenden Definitionen hinzuweisen, obwohl sie als dem Fachmann
bekannt angenommen werden:
- – Pfad (PTH): logische Route,
die zwei oder mehr Netzwerkelemente (Knoten) des Rings verbindet;
- – Geschützter Pfad
(protected path PTP): ein Pfad der der Arbeitskapazität zugeteilt
ist;
- – Niedrig
prioritärer
Pfad (low priority path LPP): ein Pfad, der der Schutzkapazität zugeordnet
ist;
- – Nennroute
(nominal route NMR): der Satz von (Haupt)Strecken, die der Arbeitskapazität zugeordnet
sind und unter normalen Bedingungen, insbesondere im fehlerfreien
Zustand oder ohne Benutzerbefehle von dem geschützten Pfad durchlaufen werden.
Wie aus 1a und 1b deutlich
wird, ist die durch eine fette Linie dargestellte Nennroute für den Pfad
M1 + M2 + M3 + M4. Die allgemeine
Arbeitsstrecke ist mit Mj bezeichnet.
- – Negierte
Route (negated route NGR): die Menge der Arbeits-(Haupt-)-Strecken, die von dem geschützten Pfad
unter normalen Bedingungen (insbesondere Freiheit von Fehlern und
Befehlen) nicht durchlaufen werden. Wie aus 1a und 1b deutlich
wird, ist die negierte Route (dargestellt als lang gestrichelte
Linie) für
den gezeigten Pfad M5 + M6 +
M7 + M8.
- – Ringreserveroute
(ring spare route RSR): die Menge der Arbeits- und/oder Schutz-(Reserve)-strecken,
die von dem geschützten
Pfad durchlaufen werden, wenn er aufgrund eines Fehlers oder eines
Benutzerbefehls neu geroutet wird. Wie aus 1a deutlich
wird, ist für
die transozeanische Anwendung die Ringreserveroute S8 +
S7 + S6 + S5, wohingegen bei der klassischen Anwendung
die Ringreserveroute für
den dargestellten Pfad M1 + S1 +
S8 + S7 + S6 + S5 + S4 + S3 + M3 + M4 ist (1b).
Die allgemeine Reservestrecke ist Sj.
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Das
Verfahren zum Identifizieren der gegenwärtigen Route von Strecken in
einem MS-SPRINGS-Fernmeldenetzwerk umfasst die Schritte:
- a) Versorgen des Netzwerkverwalters mit Informationen
betreffend die Nennroute des wenigstens einen Pfades; und
- b) Versorgen des Netzwerkverwalters mit Informationen über den
gegenwärtigen
Status des wenigstens einen Netzwerkelements,
und ist
dadurch gekennzeichnet, dass es die Schritte umfasst: - c) Verarbeiten der über
die Schritte a) und b) bereitgestellten Information, um die aktuelle
Route des wenigstens einen Pfades zu berechnen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist in 2 schematisch dargestellt. Im Detail umfasst mit Bezug
auf 3 der Schritt c) der Verarbeitung der diversen
Informationen die Schritte:
- c1) Analysieren
(Block 10) der Nennroute der Pfade (M1 +
M2 + ... Mn);
- c2) Überprüfen (Block 12)
ob irgendeine der Nennroutenstrecken (Mj)
einen Streckenknoten umfasst. Wenn ja (Block 14), kann
man ableiten, dass die aktuelle Route im Wesentlichen übereinstimmt
mit der Nennroute, wobei die Hauptstrecken (Mj)
durch Reservestrecken (Sj) ersetzt sind. Wenn
nicht,
- c3) Überprüfen (Block 16),
ob eine beliebige der Nennroutenstrecken (Mj)
einen Ringknoten umfasst. Wenn nicht, stimmt die aktuelle Route
mit der Nennroute überein
(Block 22). Wenn ja
- c4) Überprüfen (Block 18),
ob beliebige Strecken (Mj) der negierten
Route einen Ringknoten umfassen. Wenn nicht (Block 20),
stimmt die aktuelle Route mit der Ringreserveroute überein;
wenn ja (Block 22), stimmt die aktuelle Route mit der Nennroute überein.
Wenn nämlich
auch die negierte Route defekt ist, gibt es keine Möglichkeit, den
Pfad zu retten, indem dessen Weg geändert wird.
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Durch
diese Verarbeitung ist es so möglich, zuverlässig die
aktuelle Route eines jeden Pfades zu erkennen. Wie oben erläutert, kann
der Pfad sich aufgrund möglicher
Störungen
oder willkürlich
von einem Betreiber am Netzwerk, zum Beispiel zu Wartungszwecken,
vorgenommener Unterbrechungen ändern.
Sobald die aktuelle Route eines jeden Pfades identifiziert ist,
wobei der Pfad einen Satz von Reservestrecken (Sj) und/oder Hauptstrecken
(Mj) umfasst, ist leicht erkennbar, welche Pfade in einer gegebenen
Zeit über
eine bestimmte Strecke laufen (das heißt, in dieser installiert sind).
Dies ist besonders nützlich,
wenn Wartungsoperationen durchgeführt werden sollen: bevor an
einer gegebenen Strecke gearbeitet wird, ist es möglich, zu
wissen, welche Pfade möglicherweise
betroffen sind.
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Wiederum
bezogen auf 1a wird das erfindungsgemäße Verfahren
angewandt auf den Pfad P1 in einem transozeanischen Ring. Die Nennroute des
Pfades P1 (nicht gestrichelte fette Linie) ist M1 + M2 + M3 + M4 (Block 10). In Abwesenheit von
Fehlern oder Unterbrechungen in dem transozeanischen Ring gibt es
weder Streckenknoten noch Ringknoten (Block 16), und deshalb
stimmt der aktuelle Pfad mit der Nennroute überein (Block 2).
Wenn eine der Arbeitsstrecken, zum Beispiel M2,
defekt wird, werden die Knoten N2 und N3 zu Streckenknoten (Block 12), deshalb
(Block 14) stimmt die aktuelle Route mit der Nennroute überein,
mit der Einschränkung,
dass die Arbeitsstrecke M2 durch die Reservestrecke
S2 ersetzt ist: die aktuelle Route wird zu M1 +
S2 + M3 + M4. Wenn sowohl die Arbeitsstrecken M2 als auch die Schutzstrecken S2 defekt
sind (Block 16), werden die Knoten N2 und
N3 zu Ringknoten (Block 18), und
daher würde
die aktuelle Route mit der Ringreserveroute übereinstimmen (Block 20),
die für
transozeanische Ringe durch S8 + S7 + S6 + S5 gegeben ist. Sollte zusätzlich zu einem Fehler in M2 und S2 auch ein Ringfehler
an einer oder mehrerer der Strecken M8 und
S8 oder M7 und S7 oder M6 und S6 oder M5 und S5 auftreten, so dass einige der Strecken
(Mj) der negierten Route durch einen Ringknoten begrenzt sind (Block 18),
dann würde
die aktuelle Route mit der Nennroute M1 +
M2 + M3 + M4 übereinstimmen
(Block 22) (mit anderen Worten gibt es keine Möglichkeit, den
Pfad zu retten, und daher besteht kein Grund, den Pfad selbst neu
zu routen).
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Was
die Anwendung auf einen herkömmlichen
oder terrestrischen Ring (1b) angeht,
ist die Nennroute des Pfades P1 immer noch M1 +
M2 + M3 + M4 (Block 10). In einem von Fehlern
oder Unterbrechungen im ringfreien Zustand gibt es daher weder Streckenknoten
noch Ringknoten, und deshalb stimmt die aktuelle Route wieder mit
der Nennroute überein
(Block 22). In dem Fall, wo eine der Arbeitsstrecken, zum
Beispiel M2 defekt wird, werden die Knoten
N2 und N3 zu Streckenknoten
(Block 12), und daher stimmt die aktuelle Route mit der
Nennroute mit der Einschränkung überein,
dass die Strecke M2 durch die Strecke 52 ersetzt
ist (Block 14): die aktuelle Route wird zu M2 +
S2 + M3 + M4. Im Fall des Ringfehlers (bei dem sowohl
die Arbeitsstrecke M2 als auch die Schutzstrecke
S2 defekt geworden sind) würden die
Knoten N2 und N3 zu
Ringknoten (Block 16), und daher würde die aktuelle Route zur
Ringreserveroute (Block 20), nämlich, für herkömmliche Ringe, M1 +
S1 + S8 + S7 + S6 + S5 + S4 + S3 + M2 + M4. Auch in diesem Fall würde, wenn zusätzlich zu
einem Ringfehler bei M2 und S2 ein
Ringfehler an einer oder mehrerer der Strecken M8 und
S8 oder M7 und S7 oder M6 und S6 oder M5 und S5 auftritt (Block 18), die aktuelle
Route mit der Nennroute (Block 22) M1 +
M2 + M3 + M4 übereinstimmen
(mit anderen Worten gibt es keine Möglichkeit, den Pfad zu retten,
und daher besteht kein Grund, den Pfad selbst neu zu routen).
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Die
gegenwärtige
Erfindung umfasst ferner ein Verwaltungssystem (oder einen Netzwerkverwalter),
der in der Lage ist, die diversen Schritte des oben beschriebenen
Verfahrens auszuführen.
Insbesondere umfasst er Mittel, die ausgelegt sind, um die Nennroute
eines jeden Pfades betreffende Informationen zu empfangen; Mittel,
die ausgelegt sind, von jedem Netzwerkelement des Ringnetzwerks
kommende und den aktuellen Zustand des APS-Controllers betreffende
Informationen zu empfangen; Mittel, die ausgelegt sind, die obigen
Angaben zu verarbeiten, um die aktuelle Route jedes Pfades zu berechnen;
und Mittel, die, wenn die aktuelle Route jedes Pfades berechnet
worden ist, für
eine gegebenen Strecke in der Lage sind, die auf einer solchen Strecke
beförderten
Pfade zu identifizieren. Insbesondere umfassen die Verarbeitungsmittel
Mittel zum Analysieren (Block 10) der Nennroute der Pfade
(M1 + M2 + ... +
Mn); Mittel zum Überprüfen (Block 12), ob
irgendwelche Strecken (Mj) der Nennroute
durch einen Streckenknoten begrenzt sind; Mittel zum Überprüfen (Block 16),
ob irgendwelche Strecken (Mj) der Nennroute
durch einen Ringknoten begrenzt sind; und Mittel zum Überprüfen (Block 18)
ob irgendwelche Strecken [Mj] der negierten
Route durch einen Ringknoten begrenzt sind.
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Wie
oben gesagt, kann das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
durch beliebige Mittel, sowohl Hardware als auch Software, implementiert
werden. Daher beinhaltet die vorliegende Erfindung ein Computersoftwareprogramm,
das Codemittel umfasst, die ausgelegt sind, alle oben benannten Schritte
des Verfahrens auszuführen,
wenn das Programm auf einem Computer abgearbeitet wird.
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Entsprechend
erstreckt sich die Erfindung auch auf ein computerlesbares Medium
mit einem darauf aufgezeichneten Softwareprogramm, wobei das computerlesbare
Medium Codemittel umfasst, um alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, wenn
das Programm auf einem Computer abgearbeitet wird. Zu guter Letzt
ist die Erfindung, obwohl sie nur im Bezug auf SDH-Synchronübertragungen
beschrieben worden ist, auch auf andere Übertragungstypen wie etwa SONET
anwendbar. Daher umfasst, soweit die vorliegende Anwendung betroffen
ist, jeder spezifische Verweis auf SDH-Begriffe auch die entsprechenden
SONET-Begriffe; der Umfang der Erfindung beinhaltet auch SONET-Übertragungen.
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Ein
neues Verfahren und ein neues Verwaltungssystem sind dargelegt und
beschrieben worden, die alle erstrebten Ziele und Vorteile erreichen. Viele Änderungen,
Abwandlungen, Abweichungen, andere Nutzen und Anwendungen der Erfindung werden
Fachleuten nach Kenntnisnahme der Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen,
die bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren, ersichtlich
sein. Alle diese Änderungen,
Abwandlungen, Abweichungen, andere Nutzen und Anwendungen, die den
Rahmen der Erfindung nicht verlassen, sollen von der Erfindung abgedeckt
sein, die lediglich durch die nachfolgenden Ansprüche beschränkt ist.