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Die
Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung und dynamischen Behandlung
von medizinischen Gasgemischen, insbesondere von gasförmigen Gemischen
N2O/O2, die auf
dem medizinischen Gebiet, insbesondere in der Analgesie, verwendet werden
können,
vorzugsweise Mischungen N2O/O2, die
annähernd
50 Vol.-% Distickstoffmonoxid (N2O) und
50 Vol.-% Sauerstoff enthalten.
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Derzeit
gibt es auf industrieller Ebene verschiedene Methoden oder Verfahren
zur Herstellung und Behandlung von gasförmigen Gemischen.
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Allerdings
werden bei diesen die zu mischenden Gasmengen in einen Gasmischer
eingeleitet, durch Messen des Drucks und der Temperatur der Gase
kontrolliert. Das Zählen
basiert somit auf zwei Messinstrumenten, die ihre Messungenauigkeiten addieren,
wodurch sie zu relativ zufälligen
Ergebnissen führen
können.
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Überdies
ermöglicht
es die Wahl der Messpunkte auf der Anlage nicht oder unvollständig, auf die
gewünschten
physikalischen Größen zuzugreifen und
somit wirksam und zuverlässig
die Mischung herzustellen.
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So
wird die Temperatur üblicherweise
auf der Behandlungsrampe des Gases durch eine Temperatursonde gemessen,
die die tatsächliche
Temperatur der Gase im Inneren der Behandlungsverpackungen nicht
oder nur ungenau widerspiegelt.
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Manchmal
erfolgt diese Messung direkt auf der Oberfläche der Verpackung (Flasche)
durch eine Infrarotwärmesonde;
es ist verständlich,
dass diese Messung nicht exakt jene des Gases in der Verpackung
widerspiegelt.
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Überdies
wird ein Druckfühler
verwendet, um ständig
den Druck auf den Behandlungsrampen zu messen, wobei die Gase nun
in den Rohrleitungen abfließen.
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Aus
diesem Grund gibt es somit eine unvermeidliche Abweichung zwischen
dem endgültigen Druck
in den Verpackungen nach der Behandlung und dem während des
Befüllens
gemessenen Druck, der von den Lastverlusten, der Durchflussmenge
und der Temperatur der Gase abhängt.
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Die
Unkenntnis der genauen Koeffizienten des Lastverlustes und der Temperatur
der Gase verpflichtet somit dazu, den statischen Druck am Ende des
Einspritzzyklus, d.h. a posteriori, zu kontrollieren.
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Wenn
daher die gemischten Gasmengen nicht konform sind, müssen nun
die gemischten Gasmengen ergänzt
werden, wobei die fehlende Gasmenge hinzugefügt wird, das nicht praktisch
oder nicht immer leicht durchzuführen
ist.
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Umgekehrt
allerdings verfälscht
jeder Gasüberschuss
die Richtigkeit der gewünschten
Gasmischung und führt
entweder zum Ausschuss des so erhaltenen Gasgemisches oder erfordert
eine Neuanpassung, um zu versuchen, das Gleichgewicht wiederherzustellen,
was nicht immer möglich
ist.
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Überdies
ist auch ein Verfahren zur Behandlung von Gasgemischen Auf Basis
von Kohlendioxid (CO2) bekannt, dynamisches
Behandlungsverfahren genannt, bei dem das CO2 aus
einem hoch kritischen Zustand bei 270 Bar Druck und einer Temperatur
zwischen ungefähr
70°C und
120°C behandelt
wird, wobei der Druck und die Temperatur des Gases durch die Funktionsbedingungen
des Behandlungsverfahrens bestimmt werden.
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Die
Druckwerte der verschiedenen Gasquellen müssen auf 270 Bar ausgeglichen
werden, da der Druck derart definiert ist, dass die Behälter mit
200 Bar Druck auch im Sommer behandelt werden können, wenn sie heiß sind,
da sie üblicherweise
im Freien gelagert werden, was voraussetzt, dass die Befüllungsquelle
stromabwärts
zur Mischkammer somit 240 Bar erreichen muss (für einen Behälter mit einer Temperatur bis
zu 60°C).
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Ferner
erreichen die Lastverluste eines solchen dynamischen Mischers oft
20 Bar, und somit müssen
die Druckwerte der Gasquellen somit mindestens 260 Bar erreichen.
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Bisher
ist das CO2 das einzige verflüssigte Gas,
das bereits dynamisch behandelt wurde.
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Bei
einem Behandlungszyklus wird der Druck Gasquellen stromabwärts zur
Mischkammer bis auf den Druck der Behälter gemindert, und der Druck
stromabwärts
zu der Kammer variiert bei dem Zyklus von einigen mBar bis zum endgültigen Behandlungsdruck
des Gasgemisches.
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Im
Falle des CO2 mit einem Druck von 270 Bar
beträgt
die Temperatur 70°C
und wird derart gewählt,
dass die Druckminderung nicht von einer Zustandsänderung des CO2 mit Übergang
in den festen Zustand (Kohlensäureschnee)
begleitet ist, vor allem wenn der Druck geringer als 5 Bar ist.
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Bei
jeder Bildung von Kohlensäureschnee besteht
nämlich
die Gefahr, dass die Ventile der Flaschen verstopft werden, was
somit zu Ungleichheiten bei den Gehaltswerten der in den Flaschen
einer selben Behandlungsrampe hergestellten Gasgemischen führt.
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Aus
diesem Grund können
nur Gasgemische, die einen CO2-Gehalt aufweisen,
der im Allgemeinen 30% nicht überschreitet,
hergestellt werden, da andernfalls die stromabwärts zur Druckminderungskammer
erreichte Temperatur geringer als die Entmischungstemperatur ist.
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Die
Gasgemische, deren Gehalt an einer gegebenen Verbindung größer als
30% (in Vol.) ist, sind ihrerseits üblicherweise durch herkömmlichere
Herstellungsmethoden, beispielsweise durch Gravimetrie mit Kontrolle
der in die Flaschen eingeleiteten Massen durch Wiegen oder Messen
des hinsichtlich der Temperatur korrigierten Drucks, hergestellt.
Jedoch diese Methoden weisen die Nachteile auf, dass sie ein Rollen
der Flaschen nach dem Mischen, um deren Inhalt homogen zu gestalten,
und eine analytische Kontrolle der Behälter, um sich von ihrer Übereinstimmung
mit den jeweiligen Spezifikationen zu vergewissern, gleichsam unbedingt
notwendig machen. Diese Vorgehensweisen sind somit nicht sehr praktisch
und hinsichtlich Zeit und Produktivität aufwändig.
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Ferner
stellt sich bei einem dynamischen Mischen auch das Problem des Entmischens
des Gasgemisches stromabwärts
zur Mischkammer, d.h. ein Entmischen oder spontanes Trennen der
verschiedenen Verbindungen des Gemisches stromabwärts zu der
Stelle, an der das Mischen erfolgt.
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Das
Entmischen eines Gasgemisches ist durch die Trennung des Gemisches
in zwei unterschiedliche Phasen, nämlich eine gasförmige und eine
flüssige
Phase, gekennzeichnet.
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Das
Entmischen erfolgt, sobald die Temperatur des Gemisches unter eine
Grenztemperatur abgesunken ist. Je höher der Gasgehalt des Gemisches
ist, desto höher
ist die Entmischungstemperatur.
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Für ein binäres Gasgemisch,
das aus 50% O2 und 50% N2O
gebildet ist, befindet sich diese Entmischungsgrenze bei ungefähr –5,5°C, wie durch das
Dokument „Equilibria
for mixtures of oxygen with nitrous oxide and carbon dioxide and
their relevance to the storage of N2O/O2 cylinders for use in analgesia", März 1970 erklärt.
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Nun
ist die Behandlung eines Gases durch einen dynamischen Mischer immer
von einer Druckminderung stromabwärts zur Mischkammer und somit
im Allgemeinen von einem Absinken der Temperatur der Gase sogar
unter die Entmischungstemperatur im Falle eines analgetischen Gemisches
begleitet.
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Die
Zirkulation der Gase ist nun zweiphasig in den Behandlungsrampen
zu den Flaschen hin; die Flüssigphase
und die Gasphase bewegen sich mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten.
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Ab
nun ist die Befüllung
der Flaschen nicht mehr homogen, und es sind mehr oder weniger große Abweichungen
der endgültigen
Gehaltswerte der Gemische, die in jeder der auf derselben Rampe während eines
selben Herstellungszyklus oder -verfahrens behandelten Flaschen
hergestellt wurden, festzustellen.
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Diese
Ungleichheiten sind durch ein bevorzugtes Fließen gewisser Bestandteile des
Gasgemisches in Bezug zu anderen in den Rohrleitungen der Befüllungsrampen
der Verpackungen zu erklären, nämlich ein
Abfließen
durch Schwerkraft oder in Tröpfchen
im Falle der verflüssigten
Gase.
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So
kann unter Bedingungen einer großen Befüllungsmenge oder im Falle von
Verpackungen mit geringem Volumen des Typs B5 (5 Liter) der jeweilige
Gehalt an Gemisch, das in einigen Verpackungen einer selben Fabrikationsserie
hergestellt wird, außerhalb
der vom Arzneibuch auferlegten Toleranzen liegen, nämlich einer
Maximalabweichung von 1% für
ein Gemisch O2/N2O
zu 50%/50% bezogen auf das Volumen. Nun ist die Kontrolle durch Analyse
jeder Verpackung unerlässlich,
was langwierig und auf industrieller Ebene wenig praktisch ist.
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Überdies
beschreibt das Dokument EP-A-566 488 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von anästhetischen
Gemischen, die in der Anästhesie
durch Inhalation verwendet werden können. Gemäß diesem Dokument wird der
anästhetische
Wirkstoff in flüssiger
Form entnommen, verdampft und dann in einen Mischer eingeleitet,
wo er mit einem vorher hergestellten Gemisch aus Sauerstoff und
einem anderen Traggas gemischt wird.
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Daher
besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung darin, Gasgemische,
insbesondere Gasgemische, die für
den medizinischen Bereich bestimmt sind, herstellen zu können und
sie dann auf rasche, sichere und wirksame Weise zu behandeln, d.h.
ohne die Probleme anzutreffen, die sich mit den herkömmlichen
Behandlungsverfahren ergeben.
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Mit
anderen Worten besteht das Problem, das sich stellt, darin, dynamisch
Gase herstellen und behandeln zu können, um Gasgemische herzustellen,
die hauptsächlich
einen oder mehrere der folgenden Bestandteile O2,
CO2, N2, He und
N2O in vordefinierten Verhältnissen
umfassen, um es zu ermöglichen,
Gemische mit einem variablen Gehalt an einem gegebenen Gas, insbesondere
CO2 und N2O in Gehaltsmengen über 30%,
herzustellen, insbesondere ein Verfahren vorzuschlagen, das verwendet werden
kann, um medizinische Gasgemische herzustellen, beispielsweise binäre analgetische
Gasgemische mit gleichem Volumen 50%/50% Sauerstoff/Distickstoffmonoxid,
wobei vermieden wird, den Punkt oder die Grenze der Entmischungstemperatur
des so hergestellten Gasgemisches zu erreichen.
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Mit
anderen Worten muss das erfindungsgemäße Verfahren die Vorteile des
bekannten dynamischen Behandlungsverfahrens des CO2 ohne
dessen Nachteile aufweisen, d.h. verwendet werden können, um
Gasgemische herzustellen, die insbesondere einen Gehalt von mehr
als 30% an einem gegebenen Gas haben, wie beispielsweise Distickstoffmonoxid (N2O) oder Sauerstoff, wobei das Phänomen des Entmischens
maximal minimiert oder vermieden wird.
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Daraus
folgt, dass die von der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Lösung auf
einem Verfahren zur Herstellung eines gasförmigen Gemisches beruht, das
mindestens eine erste Verbindung und mindestens eine zweite Verbindung
in vorbestimmten Anteilen enthält,
wobei die erste Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus O2, N2, He und
N2O und die zweite Verbindung ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus O2, N2,
He, N2O und CO2,
bei dem
- (a) bestimmte Anteile mindestens der
ersten Verbindung und der zweiten Verbindung dynamisch gemischt
werden, um ein gewünschtes
gasförmiges
Gemisch zu erhalten, wobei das dynamische Mischen durch Einleiten
der Bestandteile des Gemischs kontinuierlich und/oder gleichzeitig
in eine Mischkammer und/oder direkt in mindestens einen Behandlungsbehälter erfolgt,
und bei der gewünschten
Endzusammensetzung
- (b) die Temperatur der in Schritt (a) erhaltenen Gasmischung,
welche die ersten und zweiten Verbindungen enthält, eingestellt wird, um diese oberhalb
der Grenztemperatur der Entmischung des Gemischs aufrecht zu erhalten.
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Je
nach Fall kann das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
eines oder mehrere der folgenden Merkmale umfassen:
- – die
zweite Verbindung ist aus CO2 und N2O ausgewählt,
und der Gehalt der zweiten Verbindung (N2O
oder CO2) ist größer oder gleich 30 Vol.-%, vorzugsweise
mindestens 40 Vol.-%;
- – die
erste Verbindung besteht aus Sauerstoff und die zweite Verbindung
besteht aus Distickstoffmonoxid (N2O), wobei
vorzugsweise das gasförmige Gemisch
aus 50 Vol.-% der ersten Verbindung und 50 Vol.-% der zweiten Verbindung
besteht, wobei die erste Verbindung Sauerstoff und die zweite Verbindung
Distickstoffmonoxid (N2O) ist;
- – mindestens
eine der ersten und zweiten Verbindung befindet sich in hoch kritischem
Zustand,
- – in
Schritt (b) wird die Temperatur des gasförmigen Gemischs auf über –5,5°C eingestellt
oder aufrechterhalten;
- – die
Temperatur des gasförmigen
Gemischs wird durch Erwärmung
des gasförmigen
Gemischs durch Wärmeaustausch
eingestellt, wobei die Erwärmung
vorzugsweise mit mindestens einem Elektroerhitzer durchgeführt wird;
- – das
gasförmige
Gemisch enthält
CO2 und O2 und gegebenenfalls
Helium,
- – der
Druck des gasförmigen
Gemischs liegt zwischen 120 Bar und 300 Bar,
- – wobei
eine erste Verbindung und mindestens eine zweite Verbindung in vordefinierten
Verhältnissen
in mindestens einem Behälter,
insbesondere einer Gasflasche, zusammengesetzt sind, wobei das Gasgemisch
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gasgemisches erhalten
wird
- – wobei
ein Gasgemisch, bestehend aus 50 Vol.-% Sauerstoff und 50 Vol.-%
Distickstoffmonoxid (N2O) in mindestens
einem Behälter,
insbesondere einer Gasflasche, zusammengesetzt ist, wobei das Gasgemisch
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gasgemisches erhalten
wird.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zur dynamischen Herstellung
von Gasgemischen, umfassend mindestens eine erste Verbindung und mindestens
eine zweite Verbindung in vorbestimmten Anteilen, umfassend:
- – eine
Quelle der ersten Verbindung, die die erste Verbindung enthält,
- – eine
Quelle der zweiten Verbindung, die die zweite Verbindung enthält,
- – mindestens
eine dynamische Mischkammer und Mittel zum Einleiten und Mischen
bestimmter Anteile der ersten und zweiten Verbindungen, die einem
gasförmigen
Gemisch der gewünschten
Zusammensetzung entsprechen,
- – Mittel
zum Einstellen der Temperatur, die sich hinter der Mischkammer befinden,
die das Einstellen oder Aufrechterhalten der Temperatur des gasförmigen Gemischs,
das die ersten und zweiten Verbindungen enthält, über der Grenztemperatur der
Entmischung des gasförmigen
Gemisches gestatten.
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Vorzugsweise
kann die Einrichtung das eine oder andere der folgenden Merkmale
aufweisen:
- – die Mittel zur Einstellung
der Temperatur werden unter den Wärmetauschern, vorzugsweise
den elektrischen Erhitzern, ausgewählt,
- – Kompressionsmittel,
die sich stromaufwärts
zur Kammer befinden, Erhitzungsmittel, die sich stromaufwärts zur
Kammer befinden, und/oder mindestens ein Pufferbehälter, wobei
die Einrichtung die Kompressionsmittel, Erhitzungsmittel und den
Pufferbehälter
vorzugsweise in Serie angeordnet umfasst,
- – Steuermittel,
die auf die Kompressionsmittel als Antwort auf eine Erfassung einer
vorbestimmten Druckgrenze durch mindestens einen Druckfühler, der
derart angeordnet ist, dass er den in dem Pufferbehälter herrschenden
Druck bestimmen kann, einwirken.
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Nach
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum
Abfüllen
eines Gasbehälters,
insbesondere von Gasflaschen, umfassend:
- – eine erfindungsgemäße Herstellungsanlage, und
- – Mittel
zur Beförderung
und Befüllung,
die sich stromabwärts
zu den Mitteln zur Temperatureinstellung befinden und es ermöglichen,
das Gasgemisch bis zu mindestens einem Gasbehälter zu befördern, der mit dem Gasgemisch
befüllt
werden soll, und den Behälter
zu befüllen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter dynamischem Mischen
ein Mischen zu verstehen, das durch kontinuierliches und/oder gleichzeitiges
Einleiten der Bestandteile des Gemisches in eine Mischkammer und/oder
direkt in Abfüllbehälter durchgeführt wird,
und zwar in der erwarteten oder gewünschten Endzusammensetzung.
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Die
verschiedenen mit den herkömmlichen Behandlungsverfahren
angetroffenen Probleme stellen sich mit einem erfindungsgemäßen dynamischen Mischer
nicht, und zwar aus mehreren Gründen
und zuerst deshalb, weil es das Zählen der Massen mit Hilfe eines
Massedurchflussmessers ermöglicht,
Unsicherheiten hinsichtlich der Messung der Temperatur und des Drucks
und Herstellungszufälle
in Verbindung mit den Ungenauigkeiten hinsichtlich der Mengen und
der gemessenen Werte, die bei den bekannten Behandlungsverfahren
vorhanden sind, zu vermeiden.
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Das
erfindungsgemäße „dynamische" Verfahren zur Behandlung
von Gasgemischen ist besonders gut an die Herstellung und Behandlung
von Gasgemischen angepasst, die für eine Verwendung im medizinischen
oder pharmazeutischen Bereich bestimmt sind und strengen Anforderungen
im Hinblick auf die Qualität
und Genauigkeit der Mischungen insbesondere aus offensichtlichen
Gründen
der Sicherheit für
die Patienten entsprechen müssen.
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Die
dynamische Behandlungsmethode gemäß der Erfindung ist besonders
gut an die Herstellung von Gasgemischen auf Basis von O2,
N2, He und N2O bzw.
CO2 angepasst, allerdings in einem Volumen
bezogenen Gehalt von mehr als 30%.
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Das
dynamische Behandlungsverfahren, auch dynamisches Mischen genannt,
besteht darin, vom Anfang bis zum Ende der Behandlungssequenz eine
oder mehrere Gasflaschen mit einem Gasgemisch, das eine gewünschte Endzusammensetzung hat,
zu befüllen.
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Das
Gasgemisch wird stromaufwärts
zur Behandlungsrampe in einer Mischkammer von sehr geringer Abmessung
hergestellt, in die die zur Zusammensetzung des herzustellenden
Gemisches gehörenden
Gase eingeleitet werden, wobei die für jedes Gas eingeleiteten Mengen
durch einen Massedurchflussmesser kontrolliert werden, der jeder
Quelle jedes der Bestandteile des herzustellenden Gemisches zugeordnet
ist.
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Eine
Einheit von mehreren Regelventilen ermöglicht es, die Quellengasmenge
dank der Wirkung eines automatischen Regulierungssystems zu kontrollieren.
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Ganz
allgemein weist das erfindungsgemäße dynamische Behandlungsverfahren
die folgenden Hauptvorteile auf:
- – das behandelte
Gemisch ist sofort homogen, d.h. dass es anschließend kein
Rollen der Flaschen erfordert, um die darin befindlichen Gase zu
mischen und gut zu homogenisieren,
- – es
ermöglicht,
die Abweichungen bei der Herstellung im Hinblick auf den Gehalt
für eine
Gesamtheit von abgefüllten
Flaschen während
eines selben Behandlungszyklus zu begrenzen, da die hergestellte
Menge dank einer einzigen Analyse, die an einer Flasche der Menge
durchgeführt wird, qualifiziert
werden kann, wodurch sich ein Vorteil hinsichtlich der Kosten für die analytischen Kontrollen
und die Behandlungsdauer ergibt,
- – das
Massezählen
der zu behandelnden Gasmengen ist im Hinblick auf die Messgenauigkeit und
die Durchführung
eines Mengenzählens
an jedem Quellengas unabhängig
von den Druck- und Temperaturbedingungen interessant. Die Genauigkeit
des Massezählens
ermöglicht
es nun, eine extrem geringe Rate an nach der Kontrolle durch Analyse
ausgeschiedenen Gasgemische zu erzielen, und
- – die
Tatsache, dass ein Massezählen
eher als eine Messung der Druck- und Temperaturwerte durchgeführt wird,
hat den Vorteil, dass die Messungenauigkeiten vermieden werden,
die sich auf die Gasgemische auswirken können, und das somit das Problem
des Erhalts von Gasgemischen, deren Gehaltswerte an den verschiedenen
Verbindungen, aus denen sie bestehen, nicht mit den gewünschten
konform sind, gelöst
wird.
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Ferner
sind dank dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Gehaltswerte an den verschiedenen Bestandteilen des Gasgemisches
innerhalb mehrerer bei einem selben Abfüllungszyklus behandelter Behälter von
einem Behälter
zum nächsten
reproduzierbar, d.h. von Gasflasche zu Gasflasche, da die Herstellungsabweichungen
von einer Flasche zur anderen extrem gering sind. Daher kann ein
Satz von mehreren Flaschen, die während eines selben Abfüllungszyklus
befüllt
werden, durch Analyse einer einzigen zufällig aus dem Satz entnommenen
Flasche kontrolliert werden, und es ist nicht mehr notwendig, diese
Kontrolle an mehreren Flaschen zu wiederholen, wie dies üblicherweise
der Fall ist, was Zeit spart und die Produktivität und Wirksamkeit des Behandlungsverfahrens
erhöht.
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Mit
anderen Worten weist die Verwendung eines dynamischen Mischers zur
Behandlung insbesondere der Gasgemische N2O/O2 einen sehr guten Reproduzierbarkeitsfaktor
der Behandlung mit der Zeit auf.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Hilfe der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung einer möglichen
Ausführungsart
einer erfindungsgemäßen dynamischen
Behandlungsvorrichtung und ihrer Funktion besser verständlich,
wie in der beiliegenden Figur dargestellt.
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Eine
Vorrichtung mit dynamischem Mischer gemäß der Erfindung, die die hoch
kritische Behandlung des N2O und sein anschließendes Mischen
mit Sauerstoff ermöglicht,
um ein binäres
Gasgemisch von 50% N2O + 50% O2 herzustellen,
ist in der beiliegenden Figur im Detail dargestellt.
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Diese
Vorrichtung umfasst in Serie einen Behälter 1 von N2O, das in flüssiger Form beispielsweise
bei einer Temperatur von ungefähr –20°C und einem
Druck von ungefähr
20 Bar gelagert ist, welcher über
seinen Ausgang und die Leitung 2 den Eingang einer Gaskompressionseinheit 3 speist,
die es ermöglicht,
das flüssige
N2O bei einem Druck von maximal 280 Bar
und (über
5) durch eine automatische Steuereinheit 4 des Standortes
zu komprimieren.
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Das
bei 3 komprimierte Fluid wird über die Leitung 6 zu
einem ersten Erhitzer 7 geleitet, der mit elektrischer
Energie funktioniert und es ermöglicht, das
N2O zu verdampfen und wieder auf die gewünschte Temperatur
zu erhitzen.
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Ein
Pufferbehälter 8 mit
einem Volumen von 500 Litern (äquivalent
in Wasser) ermöglicht
es, das auf die gewünschte
Temperatur, beispielsweise auf ungefähr 120°C, erhitzte gasförmige N2O, das aus dem ersten Erhitzer 7 austritt,
zu speichern.
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Ein
Druckfühler 17 ermöglicht es,
den Gasdruck im Behälter 8 zu
messen, wobei der Fühler 17 über 16 mit
der automatischen Steuereinheit 4 verbunden ist, um auf
die Kompressionsmittel 3 in Abhängigkeit von dem vom Fühler 17 bestimmten Druckwert
rückwirkend
einzuwirken.
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Wenn
somit der Druck des Gases in dem Gasbehälter 8 280 Bar erreicht,
werden nun die Kompressionseinheit 3 und der Erhitzer 7 angehalten,
und die Vorrichtung 10 zur Herstellung von Gasgemischen,
die sich stromabwärts
zum Behälter 8 befindet,
verbraucht das in dem Behälter 8 gespeicherte Gas.
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Umgekehrt,
wenn der Druck des Gasbehälters 8 unter
einen Mindestwert von beispielsweise 260 Bar sinkt, werden die Kompressionseinheit 3 und der
Erhitzer 7 in Gang gesetzt, bis der Behälter 8 wieder 280
Bar erreicht.
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Der
Behälter 8 von
gasförmigem
N2O versorgt die Vorrichtung zur dynamischen
Herstellung eines Gemisches 10 über die Leitung 9.
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Der
dynamische Mischer 10 erhält nun Gas mit einem durchschnittlichen
Druck von ungefähr
270 Bar N2O mit einer Temperatur von ungefähr 120°C einerseits
und gasförmigen
Sauerstoff mit Raumtemperatur und einem durchschnittlichen Druck
von ungefähr
270 Bar, der von einer Quelle 14 von gasförmigem Sauerstoff
stammt und durch die Leitung 15 zugeführt wird, andererseits.
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Das
Gasgemisch mit den gewünschten
Verhältnissen
von N2O und O2 wird
nun beispielsweise in einer Mischung 50%/50% erhalten.
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Der
Ausgang der Vorrichtung zur dynamischen Herstellung eines Gemisches 10 ist
gemäß der vorliegenden
Erfindung durch eine Leitung 11 mit einem zweiten elektrischen
Erhitzer 12 verbunden, der dazu bestimmt ist, das in der
Einheit 10 hergestellte Gasgemisch auf einer Temperatur über seinem
Entmischungspunkt zu halten.
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Dann
wird das Gasgemisch über
die Leitung 13 zu einem oder mehreren Gasbehältern (nicht
dargestellt) gesandt, die mit dem so hergestellten Gasgemisch 50%/50%
von O2/N2O befüllt werden.
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In
diesem Fall wurde der Behälter 1 von
N2O in flüssiger Form deshalb gewählt, weil
die flüssige Speicherung
des N2O im Falle von starkem Verbrauch von
Interesse ist.
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Jedoch
es versteht sich, dass Flaschen oder andere Quellen von N2O in Gasform auch im Falle eines geringeren
Verbrauchs verwendet werden könnten,
und die Kompressionseinheit 3 würde nun gasförmiges N2O komprimieren, und der elektrische Erhitzer 7 hätte als
einzige Funktion die Erhitzung des N2O.
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Auf
analoge Weise enthält
die Sauerstoffquelle 14 Sauerstoff in gasförmiger Form,
aber es ist vorstellbar, flüssigen
Sauerstoff zu verwenden, wenn es der Verbrauch rechtfertigt, und
in diesem Fall ist es möglich
einen dritten Erhitzer auf der Leitung 15 vorzusehen, um
den flüssigen
Sauerstoff zu verdampfen und wieder auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen,
nämlich
die Raumtemperatur (1°C
bis 45°C
ungefähr).
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Überdies
ist die Wahl der elektrischen Energie für die Versorgung der Erhitzer 3 und 12 direkt
mit den am Einsatzort verfügbaren
Energiequellen verbunden. Allerdings können auch hier andere Energiequellen,
wie beispielsweise Dampf, Wärmequellen,
die von Einheiten oder Verfahren stammen, die Wärme freisetzen oder eine Kühlung erfordern,
verwendet werden.
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Die
Abfüllung
von Behältern
mit Druckwerten unter 200 Bar könnte
ferner dazu führen,
unterschiedliche Druckwerte innerhalb des Systems zu definieren,
insbesondere Druckwerte in den unteren Leitungen, beispielsweise
Abfülldruckwerte
von 150 oder 170 Bar.
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Angesichts
des Vorhergehenden ist zu verstehen, dass der erste Aspekt der Erfindung
die hoch kritische Behandlung des Gases, hier des N2O,
betrifft, um das Gasgemisch dynamisch zu behandeln.
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Der
zweite Aspekt der Erfindung betrifft die Verbesserung der dynamischen
Behandlung der Gemische mit einem Gehalt von mehr als 30% an verflüssigtem
Gas, wie beispielsweise des oben erwähnten analgetischen Gemisches
von 50% O2 + 50% N2O.
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Während des
Abfüllens
der Behälter
bei Nichtvorhandensein der Gaserhitzungsmittel 12 stromabwärts zu der
Mischkammer 10 auf Grund der Druckminderung der Gase stromabwärts zur
Mischkammer 10 kühlen
sich die Gasgemische ab, und die erreichte Temperatur kann geringer
als die Entmischungstemperatur des zu behandelnden Produktes sein,
was die Reproduzierbarkeit der Herstellung der Gemische in den verschiedenen
abgefüllten
Flaschen einer selben Rampe beeinträchtigt.
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Nun
wird gemäß der Erfindung
bei Verwendung eines Erhitzers 12 stromabwärts zu der
Gasmischkammer 10, wie oben erklärt, dieses Problem vermieden,
da die Temperatur ständig über der
Entmischungstemperatur des zu behandelnden gasförmigen Produktes gehalten wird.
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Die
Erfindung beruht tatsächlich
auf einer sorgfältigen
Verwendung des Verhaltens im hoch kritischen Zustand des N2O, um Gasgemische insbesondere medizinischer
Art oder für
medizinische Zwecke abzufüllen.
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Das
N2O ist nämlich ein verflüssigtes
Gas, das auch in den hoch kritischen Zustand versetzt werden muss,
um dynamisch zuverlässige
und mit den angestrebten Ziel konforme Gasgemische, nämlich mit
konformen Gehaltswerten und hoher Genauigkeit, herzustellen.
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Die
grundlegenden Mechanismen im Zusammenhang mit dem hoch kritischen
Zustand des N2O sind bisher wenig bekannt
und sind nicht Teil der vorliegenden Erfindung. Die Enthalpie-,
Entropie-, Druck- und Temperaturkurven des N2O
zeigen nämlich
keine hoch kritischen Bedingungen. Ferner berichtet die wissenschaftliche
Literatur auch nicht von der Stabilität des N2O-Moleküls und der
Nicht-Beeinträchtigung
des N2O in NO, Nox, O2 unter
diesen Druck- und Temperaturbedingungen, insbesondere 270 Bar und
ungefähr
120°C.
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Es
ist zu betonen, dass ein geringerer Druck für das hoch kritische N2O hätte
festgelegt werden können,
da der bestimmte Wert von 270 Bar mit dem Druck der O2-Quelle verbunden
ist, der die Abfüllung von
Gemischen mit ungefähr
200 Bar ermöglichen soll.
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Die
Vorrichtung zur dynamischen Herstellung gemäß der Erfindung ermöglicht es,
Gemische mit unterschiedlichen Zusammensetzungen aus mehreren einfachen
Gasquellen und bei verschiedenen Abfülldruckendwerten der Behälter herzustellen. Vorzugsweise
sind die Druckwerte der verschiedenen Gasquellen auf den maximal
notwendigen Wert, d.h. beispielsweise 270 Bar, ausgerichtet.
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Um
die Nicht-Beeinträchtigung
des N2O im hoch kritischen Zustand zu überprüfen, wurden
Tests durchgeführt,
die zeigten, dass die Anteile an NO und NOx, die in den Proben gefunden
wurden, geringer als die in den vom Arzneibuch des N2O
definierten Spezifikationen festgelegten Grenzen und auch geringer
als die von den Basisspezifikationen des ungebundenen N2O
beim Verlassen des Werks garantierten Anteile sind, d.h. ein Gehalt
kleiner oder gleich 2 ppm bezogen auf das Volumen NO.
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Dank
der Erfindung wird das Problem des Entmischens des Gasgemisches
durch den Einsatz der Erhitzungsvorrichtung 12 für die Gase
am Ausgang der Mischkammer 10 gelöst, um das Gasgemisch unter
höheren
Temperaturbedingungen als die Entmischungstemperatur während des
Befüllungszyklus
der Verpackungen zu halten. Da das Gemisch auf diese Weise im gasförmigen Zustand
gehalten wird, wird die Homogenität des Gemisches bewahrt, und
die Abweichungen der Gehaltswerte des hergestellten Gemisches sind
gering genug, um die Kontrolle eines Flaschensatzes durch Analyse
einer einzigen aus der Abfüllrampe
entnommenen Flasche zu ermöglichen.
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Es
ist zu betonen, dass nach dem Stand der Technik das Abfüllen von
Gasgemischen, die weniger als 30% CO2 enthalten,
niemals dieses Problem des Entmischens nach der Druckminderungskammer 10 des
Mischers zu Tage gebracht hat, da die Entmischungstemperatur eines
Gases, das weniger als 30% CO2 enthält, bei
ungefähr –30°C liegt.
Nun wird diese Temperatur am Ausgang der Mischkammer 10 nur
während
eines kurzen Zeitraums während
der Abfüllphase
erreicht.