DE60117850T2 - Oberflächenaktive zusammensetzungen - Google Patents
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Description
- Oberflächenaktive Zusammensetzungen
- Die vorliegende Erfindung betrifft oberflächenaktive Zusammensetzungen und die Verwendung solcher Zusammensetzungen zur antimikrobiellen Behandlung der menschlichen Haut und der Haare sowie zur Behandlung von harten Oberflächen und textilen Fasermaterialien.
- Reinigungs- und Desinfektionsmittel, umfassend antimikrobielle Wirkstoffbestandteile, z.B. Körperpflegezubereitungen, manuelle und maschinelle Geschirrspülmittelformulierungen, Reinigungs- und Desinfektionsformulierungen für harte Oberflächen sowie flüssige und feste Textilwaschmittelformulierungen, finden immer häufiger Verwendung. Phenolderivate und Diphenyletherverbindungen sind als antibakterielle Wirkstoffbestandteile bekannt.
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US 6,136,771 offenbart antibakterielle Zusammensetzungen, umfassend ein phenolisches antibakterielles Mittel, einen desinfizierenden Alkohol, ein Geliermittel und Wasser, wobei eine hohe prozentuale Sättigungskonzentration des antibakteriellen Mittels vorgesehen wird. - WO 98/55092 offenbart abspülbare, antimikrobielle, flüssige Reinigungszusammensetzungen, welche 0,1 bis etwa 5,0% eines antimikrobiellen Wirkstoffes umfassen. Es werden zahlreiche Beispiele für antimikrobielle Mittel offenbart, wobei aber keine spezifische Hydroxyphenylether/o-Phenylphenol-Zusammensetzung beschrieben wird.
- WO 00/13656 offenbart antimikrobielle Zusammensetzungen für das Handwaschen, umfassend
- (a) etwa 0,1 bis 8,0 Gew.-% 2,4,4'-Trichloro-2'-hydroxydiphenylether;
- (b) etwa 0,1 bis etwa 8,0 Gew.-% 4-Chloro-3,5-dimethylphenol; und
- (c) etwa 0,025 bis etwa 5,0 Gew.-% Glutaraldehyd.
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US 6107261 offenbart antimikrobielle Zusammensetzungen, umfassend - (a) etwa 0,001 bis etwa 10 Gew.-% eines antimikrobiellen Mittels;
- (b) etwa 0,1 bis etwa 40 Gew.-% eines Tensids, gewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem anionischen Tensid, einem kationischen Tensid, einem nichtionischen Tensid, einem ampholytischen Tensid und Mischungen hiervon;
- (c) etwa 0 bis etwa 30 Gew.-% einer hydrotropen Verbindung;
- (d) etwa 0 bis etwa 25 Gew.-% eines wasserlöslichen hydrischen Lösungsmittels; und
- (e) Wasser,
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EP 1,167,503 offenbart oberflächenaktive Zubereitungen, umfassend - (a) einen antimikrobiellen Wirkstoff, gewählt aus Diphenylethern,
- (b) ein hydrotropes Mittel,
- (c) ein oder mehrere synthetische waschaktive Substanzen,
- (d) einen einwertigen Alkohol, und
- (e) Wasser.
- Es ist nun überraschend festgestellt worden, daß eine Kombination aus Diphenyletherverbindungen und Phenolderivaten eine starke bakterizide Wirkung zeigt.
- Die vorliegende Erfindung betrifft demgemäß eine oberflächenaktive Zusammensetzung, umfassend
- (a) 0,01 bis 90 Gew.-% einer Mischung aus einem mikrobiziden Wirkstoffbestandteil, bestehend aus (a1) einer Diphenyletherverbindung der Formel worin bedeuten: Y Chlor oder Brom, Z SO2H, NO2 oder C1-C4-Alkyl, r 0 bis 3, o 0 bis 3, p 0, 1 oder 2, m 1 oder 2, und n 0 oder 1, sowie (a2) o-Phenylphenol,
- (b) 0 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer hydrotroper Mittel,
- (c) 0 bis 80 Gew.-% einer oder mehrerer synthetischer waschaktiver Substanzen oder einer Seife oder Kombinationen der erwähnten Substanzen und/oder eines Salzes einer gesättigten und/oder ungesättigten C8-C22-Fettsäure,
- (d) 0 bis 50 Gew.-% eines Alkohols,
- (e) 0 bis 50 Gew.-% an typischen Bestandteilen für Reinigungs- und Desinfektionszusammensetzungen, und wahlweise
- (f) Leitungswasser oder deionisiertes Wasser auf 100%.
- Vorzugsweise betrifft die vorliegende Erfindung demgemäß eine oberflächenaktive Zusammensetzung, umfassend
- (a) 0,01 bis 10 Gew.-% einer Mischung aus einem mikrobiziden Wirkstoffbestandteil, bestehend aus (a1) einer Diphenyletherverbindung der Formel (1a), und (a2) o-Phenylphenol,
- (b) 0 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer hydrotroper Mittel,
- (c) 5 bis 80 Gew.-% einer oder mehrerer synthetischer waschaktiver Substanzen oder einer Seife oder Kombinationen der erwähnten Substanzen und/oder eines Salzes einer gesättigten und/oder ungesättigten C8-C22-Fettsäure,
- (d) 0 bis 50 Gew.-% eines Alkohols, und wahlweise
- (e) Leitungswasser oder deionisiertes Wasser auf 100%.
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- Am meisten bevorzugt wird eine Verbindung der Formel
- Die folgenden Verbindungen sind als Komponente (b) geeignet:
- – Sulfonate von Terpenoiden oder ein- oder zweikernigen aromatischen Verbindungen, zum Beispiel Sulfonate von Campher, Toluol, Xylol, Cumol oder Naphthol;
- – gesättigte oder ungesättigte C3-C12-Di- oder -Polycarbonsäuren, zum Beispiel Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Suberin-, Azelain- und Sebacinsäure, Undecan- und Dodecandisäure, Fumar-, Malein-, Wein- und Äpfelsäure, sowie Citronen- und Aconitsäure;
- – Aminocarbonsäuren wie Ethylendiamintetraessigsäure, Hydroxyethylethylendiamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure;
- – cycloaliphatische Carbonsäuren wie Camphersäure;
- – aromatische Carbonsäuren wie Benzoe-, Phenylessig-, Phenoxyessig- und Zimtsäure, 2-, 3- und 4-Hydroxybenzoesäure, Anilinsäure, sowie o-, m- und p-Chlorphenylessigsäure und o-, m- und p-Chlorphenoxyessigsäure;
- – Isethionsäure;
- – Gerbsäure;
- – Säureamide der Formel worin bedeuten R1 Wasserstoff oder C1-C12-Alkyl, und R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C12-Alkyl, C2-C12-Alkenyl, C2-C12-Hydroxyalkenyl, C2-C12-Hydroxyalkyl oder eine Polyglykolether-Kette mit 1 bis 30 -CH2-CH2-O- oder -CHY1-CHY2-O-Gruppen, worin einer der Reste Y1 und Y2 Wasserstoff ist und der andere ein Methyl darstellt, bedeuten, z.B. N-Methylacetamid;
- – Harnstoffderivate der Formel worin bedeuten R1, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C2-C8-Alkenyl, C1-C8-Hydroxyalkyl oder C2-C8-Hydroxyalkenyl bedeuten.
- Sämtliche der unter (b) erwähnten organischen Säuren können auch in Form ihrer wasserlöslichen Salze vorliegen, z.B. als die Alkalimetallsalze hiervon, insbesondere die Natrium- oder Kaliumsalze, oder die Amin-(NR1R2R3)-Salze, worin
R1, R2, und R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C2-C8-Alkenyl, C1-C8-Hydroxyalkyl, C5-C8-Cycloalkyl oder Polyalkylenoxy-C1-C18-alkyl bedeuten, oder
R1, R2, und R3 zusammengenommen mit dem Stickstoffatom, an welches sie gebunden sind, ein unsubstituiertes oder C1-C4-Alkyl-substituiertes Morpholino bilden. - Die Komponente (b) kann aus einer einzigen Verbindung oder einer Vielzahl von verschiedenen Verbindungen bestehen.
- Am meisten bevorzugt wird eine Kombination aus Cumolsulfonat und Citronensäure-Monohydrat.
- Als Komponente (c) sind anionische, nichtionische oder zwitterionische und amphotere synthetische waschaktive Substanzen geeignet.
- Geeignete anionische waschaktive Substanzen sind
- – Sulfate, zum Beispiel Fettalkoholsulfate, worin die Alkylkette 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, zum Beispiel ein sulfatierter Laurylalkohol;
- – Fettalkoholethersulfate, zum Beispiel die Säureester oder die Salze hiervon eines Polyadditionsprodukts aus 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und 1 Mol eines C8-C22-Fettalkohols;
- – die Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalze, bezeichnet als Seifen, von C8-C20-Fettsäuren, zum Beispiel Kokosnußfettsäure;
- – Alkylamidsulfate;
- – Alkylaminsulfate, zum Beispiel Monoethanolaminlaurylsulfat;
- – Alkylamidethersulfate;
- – Alkylarylpolyethersulfate;
- – Monoglyceridsulfate;
- – Alkansulfonate, worin die Alkylkette 8 bis 20 Kohlenstoffatome aufweist, zum Beispiel Dodecylsulfonat;
- – Alkylamidsulfonate;
- – Alkylarylsulfonate;
- – α-Olefinsulfonate;
- – Sulfobernsteinsäurederivate, zum Beispiel Alkylsulfosuccinate, Alkylethersulfosuccinate oder Alkylsulfosuccinamidderivate;
- – N-[Alkylamidoalkyl]aminosäuren der Formel worin bedeuten X Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder -COO–M+, Y Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, Z m1 1 bis 5, n1 eine ganze Zahl von 6 bis 18, und M ein Alkalimetallkation oder Aminkation;
- – Alkyl- und Alkylarylethercarboxylate der Formel (13) CH3-X-Y-A, worin bedeuten X einen Rest der Formel R Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, Y -(CHCHO)1-30-, A m2 1 bis 6, und M ein Alkalimetallkation oder Aminkation.
- Verwendung als anionische Tenside finden auch Fettsäuremethyltauride, Alkylisothionate, Fettsäurepolypeptid-Kondensationsprodukte und Fettalkoholphosphorsäureester. Die in solchen Verbindungen vorkommenden Alkylreste weisen vorzugsweise 8 bis 24 Kohlenstoffatome auf.
- Die anionischen Tenside liegen im allgemeinen in Form ihrer wasserlöslichen Salze vor, zum Beispiel als Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalze. Beispiele solcher Salze schließen Lithium-, Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Triethylamin-, Ethanolamin-, Diethanolamin- und Triethanolaminsalze ein. Insbesondere werden die Natrium-, Kalium- oder Ammonium-(NR1R2R3)-Salze, worin R1, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Hydroxyalkyl bedeuten, verwendet.
- Besonders bevorzugte anionische Tenside in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind Monoethanolaminlaurylsulfat oder die Alkalimetallsalze von Fettalkoholsulfaten, insbesondere Natriumlaurylsulfat, sowie das Reaktionsprodukt aus 2 bis 4 Mol Ethylenoxid und Natriumlaurylethersulfat.
- Geeignete zwitterionische und amphotere Tenside schließen C8-C18-Betaine, C8-C18-Sulfobetaine, C8-C24-Alkylamido-C1-C4-alkylenbetaine, Imidazolincarboxylate, Alkylamphocarboxycarbonsäuren, Alkylamphocarbonsäuren (z.B. Lauroamphoglycinat) und N-Alkyl-β-aminopropionate oder -iminodipropionate ein, wobei C10-C20-Alkylamido-C1-C4-alkylenbetaine und insbesondere Kokosnußfettsäureamidpropylbetain bevorzugt werden.
- Nichtionische Tenside, welche erwähnt werden können, schließen zum Beispiel Derivate der Addukte von Propylenoxid/Ethylenoxid mit einem Molekulargewicht von 1.000 bis 15.000, Fettalkoholethoxylate (1–50 EO), Alkylphenolpolyglykolether (1–50 EO), Polyglucoside, ethoxylierte Kohlenwasserstoffe, Fettsäureglykol-Partialester, zum Beispiel Diethylenglykolmonostearat, Fettsäurealkanolamide und -dialkanolamide, Fettsäurealkanolamidethoxylate und Fettaminoxide ein.
- Als Komponente (c) können auch die Salze von gesättigten und ungesättigten C8-C22-Fettsäuren, entweder allein oder in Form einer Mischung mit einer anderen oder in Form einer Mischung mit anderen als Komponente (c) erwähnten waschaktiven Substanzen, verwendet werden. Beispiele solcher Fettsäuren schließen zum Beispiel Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-, Behen-, Caprolein-, Dodecen-, Tetradecen-, Octadecen-, Öl-, Eicosen- und Erucasäure sowie die kommerziellen Mischungen solcher Säuren, wie zum Beispiel Kokosnußfettsäure, ein. Solche Säuren liegen in Form von Salzen vor, wobei als Kationen die Alkalimetallkationen wie Natrium- und Kaliumkationen, Metallatome wie Zink- und Aluminiumatone sowie stickstoffhaltige organische Verbindungen von ausreichender Alkalinität, wie Amine und ethoxylierte Amine, in Betracht kommen. Solche Salze können auch in situ gebildet werden.
- Als Komponente (d) kommen als zweiwertige Alkohole insbesondere solche Verbindungen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkyleneinheit, wie Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,3-, 1,4- oder 2,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol und 1,6-Hexandiol, in Betracht.
- Bevorzugt wird 1,2-Propandiol (Propylenglykol).
- Bevorzugte einwertige Alkohole sind Ethanol, n-Propanol und Isopropanol, sowie Mischungen solcher Alkohole.
- Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfaßt als Komponente (e) Builder (Zeolithe/Schichtsilicate), Bleichmittel oder Bleichsysteme (Perborat/Percarbonat plus TAED), fluoreszierende Weißmacher und Enzyme.
- Weiterhin kann eine Waschmittelzusammensetzung hiervon Enzyme, Enzymstabilisatoren, Verdickungsmittel, Sequestrationsmittel, zum Beispiel EDTA oder Phosphorsäuresalze, Korrosionsinhibitoren, Farbstoffe, Duftstoffe, fluoreszierende Weißmacher, Pufferverbindungen oder dergleichen umfassen.
- Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können durch Vermischen der Komponenten (a) und wahlweise (b), (c), (d) und (e) in beliebiger Reihenfolge mit der erforderlichen Menge an deionisiertem Wasser und Rühren des Ansatzes bis zur Homogenität hergestellt werden. Die Zusammensetzung wird mit Leitungswasser oder deionisiertem Wasser auf 100% gebracht. Das Verfahren ist rein physikalisch. Es findet keine chemische Reaktion zwischen den einzelnen Komponenten statt.
- Die erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsformulierungen können weiterhin Verdickungsmittel, Sequestrationsmittel, Antioxidationsmittel, UV-Absorptionsmittel, Farbstoffe, Duftstoffe, Pufferverbindungen, Vitamine, Feuchthaltemittel, Körperpflegesubstanzen, Feststoffe wie Wachse, etc. umfassen.
- Die erfindungsgemäßen Formulierungen besitzen in zweierlei Hinsicht eine starke bakterizide Aktivität:
- – Eine schnelle Abtötung vorhandener Keime/Bakterien. Dies kann zum Beispiel durch einen Suspensionstest, z.B. nach der Testmethode EN 1276, gezeigt werden.
- – Eine anhaltende bakterizide Aktivität auf der behandelten Oberfläche, wodurch als ein Ergebnis davon eine Wiederbesiedlung wirksam verhindert wird. Dies kann zum Beispiel durch die AATCC 100-1993-Methode gezeigt werden.
- Die Formulierungen sind daher zum Desinfizieren und Reinigen der menschlichen Haut und der Hände, harter Gegenstände und textiler Fasermaterialien geeignet und können darauf in verdünnter oder unverdünnter Form aufgebracht werden, wobei eine Menge von mindestens 2 ml, vorzugsweise in unverdünnter Form, zur Desinfektion der Hände geeignet ist.
- Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden insbesondere in Waschmittel- und Reinigungsformulierungen, zum Beispiel in Haushaltswaschmittelformulierun gen, pulverförmigen Waschmittelformulierungen, Waschmittelpasten, Textilweichmachern, Festseifen, Geschirrspülmittelformulierungen, Allzweckreinigern, besonders in flüssigen Waschmittelformulierungen für textile Fasermaterialien, verwendet.
- Die Erfindung betrifft demgemäß auch ein Verfahren zur antimikrobiellen Behandlung von textilen Fasermaterialien in der Waschflotte, wobei das Verfahren das Behandeln der textilen Fasermaterialien in der Waschflotte mit einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 umfaßt.
- In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bevorzugt, daß die Waschflotte frei an Diphenyletherverbindungen ist, d.h. keine Komponente (a1) enthält.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur antimikrobiellen Ausrüstung von textilen Fasermaterialien, wobei das Verfahren das Behandeln der textilen Fasermaterialien in der Waschflotte mit einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 umfaßt, und wobei mindestens ein Bruchteil des antimikrobiellen Wirkstoffbestandteils auf dem textilen Fasermaterial verbleibt.
- Die textilen Materialien, welche im Einklang mit der Erfindung behandelt werden können, sind ungefärbte oder gefärbte oder bedruckte, natürliche oder synthetische Fasermaterialien, zum Beispiel aus Seide, Wolle, Polyamid oder Polyurethanen, und insbesondere Cellulose-Fasermaterialien jeglicher Art. Solche Fasermaterialien sind zum Beispiel natürliche Cellulosefasern wie Baumwolle, Leinen, Jute und Hanf, sowie Cellulose und regenerierte Cellulose. Bevorzugte geeignete textile Fasermaterial bestehen aus Baumwolle.
- Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist es möglich, die auf dem gewaschenen Material vorhandenen Bakterien in der verdünnten Waschflotte während des Waschverfahrens abzutöten. Gleichzeitig wird das gewaschene textile Material antimikrobiell ausgerüstet, d.h. Bakterien, welche während des Tragens auf das textile Material gelangen, werden abgetötet.
- Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Prozentsätze und Anteile sind Gewichtsprozente bzw. Gewichtsteile.
- Beispiel 1: Herstellung flüssiger Waschmittelformulierungen (1)–(5)
- Flüssige Formulierungen mit den folgenden Zusammensetzungen werden hergestellt:
- Beispiel 2: Bestimmung der bakteriziden Wirksamkeit der Formulierungen (1) bis (5) nach EN 1276 (Konzentration 80%, Kontaktzeit 5 Minuten) in log-Reduktion
- Testprinzip:
- 1,0 ml einer Bakteriensuspension wird zu 8,0 ml der fraglichen Formulierung (wobei die Testkonzentration wird mit einem Faktor von 1,25 multipliziert wird) und zu 1,0 ml einer Suspension von 0,3% (Faktor 10) Rinderalbumin zugegeben und gründlich vermischt. Am Ende der Kontaktzeit (vgl. oben) bei 21 °C (+/– 1 °C) wird eine Probe von 0,1 ml entnommen und zu 50 ml TSB + Inaktivator (= Testneutralisationsgemisch, 10°) zugegeben. 500 μl des Neutralisationsgemisches werden zu 9 ml TSB + Inaktivator zugegeben, um eine Verdünnung von 10–2 zu erhalten. Jedes Testneutralisationsgemisch und die Verdünnungen werden durch eine Membran filtriert und mit 150 ml destilliertem Wasser gewaschen. Die Membranen werden für 48 Stunden auf der Oberfläche von Agarplatten inkubiert. Nach dem Inkubieren werden die Kolonien gezählt und in einer Tabelle dargestellt, und die log-Reduktion wird berechnet.
- Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
- Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß unter Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierungen eine hinreichende bakterizide Wirkung auf dem textilen Material erzielt werden kann. Beispiel 3: Bestimmung der bakteriziden Wirkung während des Tragens (0 bis 24 Stunden) auf einem unter Standardbedingungen gewaschenen textilen Material
Textiles Material: Baumwolle Waschmittelformulierung: 2,3 g Wasser: 300 ml Waschflotten-Verhältnis: 1:10 Behandlungsdauer: 10 min Temperatur: 40°C - Testprinzip:
- Runde Gewebestücke aus Baumwolle, welche unter Standardbedingungen (2,3 g waschaktive Substanz in einer Waschflotte von 300 ml; 30 g Gewebe; Waschdauer: 10 Minuten bei 40°C) gewaschen worden waren, werden in sterile Petrischalen (Durchmesser: 55 mm) gelegt.
- Alle Proben werden dann mit 0,25 ml einer Bakteriensuspension (etwa 105 CFU/Probe) beimpft und in eine Feuchtluftkammer bei 37°C gebracht.
- Unmittelbar nach der Beimpfung sowie nach 8 und 24 Stunden bei 37°C werden die beimpften Gewebestücke in 50 ml eines 0,07 molaren Phosphatpuffers (pH 7,4, enthaltend 1% Tween 80 und 0,3% Lecithin) eingebracht und für 1 Minute geschüttelt. Nach dem Schütteln wird eine Verdünnungsreihe in sterilem destilliertem Wasser bis zu einer Konzentration von 10–2 hergestellt. 100 μl-Proben der unverdünnten Lösung sowie der 10–1- und 10–2-Verdünnungen werden unter Verwendung eines Spiralometers auf die Platten aufgebracht. Nach dem Inkubieren werden die überlebenden Kolonien gezählt und als CFU/Probe berechnet, wobei die Ergebnisse in der nachstehenden Tabelle 2 angegeben sind.
- Nur die Waschmittelformulierungen, welche die Verbindung der Formel (3) umfassen, zeigen eine deutliche antimikrobielle Aktivität auf dem textilen Material.
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- Formulierung 20: Duschgel
- Formulierung 21: Shampoo
- Formulierung 22: Allzweckreiniger
- Formulierung 23: Geschirrspülmittel
- Formulierung 24: Weichspüler
Claims (22)
- Oberflächenaktive Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend (a) 0,01 bis 90 Gew.-% einer Mischung aus einem mikrobiziden Wirkstoffbestandteil aus (a1) einer Diphenyletherverbindung der Formel worin bedeuten: Y Chlor oder Brom, Z SO2H, NO2 oder C1-C4-Alkyl, r 0 bis 3, o 0 bis 3, p 0, 1 oder 2, m 1 oder 2, und n 0 oder 1, sowie (a2) o-Phenylphenol, (b) 0 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer hydrotroper Mittel, (c) 0 bis 80 Gew.-% einer oder mehrerer synthetischer waschaktiver Substanzen oder einer Seife oder Kombinationen der erwähnten Substanzen und/oder eines Salzes einer gesättigten und/oder ungesättigten C8-C22-Fettsäure, (d) 0 bis 50 Gew.-% eines Alkohols, (e) 0 bis 50 Gew.-% an typischen Bestandteilen für Reinigungs- und Desinfektionszusammensetzungen, und wahlweise (f) Leitungswasser oder deionisiertes Wasser auf 100%.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, umfassend (a) 0,01 bis 10 Gew.-% einer Mischung aus einem mikrobiziden Wirkstoffbestandteil aus (a1) einer Diphenyletherverbindung der Formel (1a), und (a2) o-Phenylphenol, (b) 0 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer hydrotroper Mittel, (c) 5 bis 80 Gew.-% einer oder mehrerer synthetischer waschaktiver Substanzen oder einer Seife oder Kombinationen der erwähnten Substanzen und/oder eines Salzes einer gesättigten und/oder ungesättigten C8-C22-Fettsäure, (d) 0 bis 50 Gew.-% eines Alkohols, und wahlweise (e) Leitungswasser oder deionisiertes Wasser auf 100%.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, worin eine Verbindung der Formel (2) oder (3) als Komponente (a1) verwendet wird, und worin o-Phenylphenol als Komponente (a2) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, worin ein Sulfonat eines Terpenoids oder einer ein- oder zweikernigen aromatischen Verbindung als Komponente (b) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach Anspruch 6, worin eine ein- oder zweikernige aromatische Verbindung des Sulfonats von Campher, Toluol, Xylol, Cumol oder Naphthol als Komponente (b) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, worin eine gesättigte oder ungesättigte C3-C12-Di- oder -Polycarbonsäure als Komponente (b) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, worin eine Kombination aus Cumolsulfonat und Citronensäure-Monohydrat als Komponente (b) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, worin ein C10-C20-Alkylamido-C1-C4-alkylenbetain als Komponente (b) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 10, worin ein Salz von Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-, Behen-, Caprolein-, Dodecen-, Tetradecen-, Octadecen-, Öl-, Eicosen- und Erucasäure als Komponente (c) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 11, worin Propylenglykol als Komponente (d) verwendet wird.
- Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 11, worin Ethanol, Propanol, Isopropanol oder eine Mischung aus solchen Alkoholen als Komponente (d) verwendet wird.
- Verwendung der Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13 zur antimikrobiellen Behandlung der menschlichen Haut und der Haare.
- Verwendung der Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13 zur antimikrobiellen Behandlung von harten Oberflächen.
- Verwendung nach Anspruch 15, wobei die Zusammensetzung in Geschirrspülmittelformulierungen verwendet wird.
- Verwendung nach Anspruch 15, wobei die Zusammensetzung in Allzweckreinigern verwendet wird.
- Verwendung der Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13 zur antimikrobiellen Behandlung von textilen Fasermaterialien.
- Verwendung nach Anspruch 18, wobei die Zusammensetzung in pulverförmigen Waschmittelformulierungen, Waschmittelpasten, flüssigen Waschmittelformulierungen, Textilweichmachern oder Festseifen verwendet wird.
- Verfahren zur antimikrobiellen Behandlung von textilen Fasermaterialien in der Waschflotte, wobei das Verfahren das Behandeln der textilen Fasermaterialien in der Waschflotte mit einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 umfaßt.
- Verfahren nach Anspruch 20, wobei die Waschflotte keine Komponente (a1) enthält.
- Verfahren zur antimikrobiellen Ausrüstung von textilen Fasermaterialien, wobei das Verfahren das Behandeln der textilen Fasermaterialien in der Waschflotte mit einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 umfaßt, und wobei mindestens ein Bruchteil des antimikrobiellen Wirkstoffbestandteils auf dem textilen Fasermaterial verbleibt.
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