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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Aufzeichnungselement
für Tintenstrahldruck.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei
der Mehrzahl der Anwendungen erfolgt der Druck durch Druckkontakt
einer eingefärbten
Druckform mit einem Drucktinte aufnehmenden Material, bei dem es
sich in der Regel um Normalpapier handelt. Die meist verwendete
mechanische Drucktechnik ist bekannt als lithografischer Druck,
der auf selektiver Anziehung von oleophiler Farbe auf einem geeigneten
Empfangsmaterial basiert.
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In
jüngster
Zeit haben sogenannte anschlagfreie Drucksysteme den herkömmlichen
Druckkontaktdruck in gewissem Maße für spezifische Anwendungen verdrängt. Ein Überblick
findet sich z.B. im Buch "Principles
of Non Impact Printing" von
Jerome L. Johnson (1986), Palatino Press, Irvine, CA 92715, USA.
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Als
anschlagfreie Drucktechnik hat sich Tintenstrahldruck aufgrund der
Einfachheit der Konstruktion, der praktischen Bedienung und des
preisgünstigen
Ankaufs zu einer populären
Technik durchgesetzt. Insbesondere bei beschränkten Auflagen einer Drucksache
ist Tintenstrahldruck zu einer Vorzugstechnologie geworden. Ein
rezenter Überblick über die
Fortschritte und Trends in Tintenstrahldrucktechnologie wird von
Hue P. Le in "Journal
of Imaging Science and Technology", Band 42 (1), Januar/Februar 1998,
gegeben.
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Beim
Tintenstrahldruck werden winzige Tropfen flüssiger Tinte direkt auf eine
Drucktinte aufnehmende Oberfläche
gespritzt und kommen Druckeinrichtung und Empfangselement nicht
physisch miteinander in Kontakt. Die Druckeinrichtung speichert
die Druckdaten elektronisch und steuert einen Mechanismus zum bildmäßigen Ausstoßen der
Tropfen. Beim Druck bewegt sich der Druckkopf über das Papier oder umgekehrt.
Zu frühen
Patentschriften über
Tintenstrahldrucker zählen
US 3 739 393 ,
US 3 805 273 und
US 3 891 121 .
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Das
Aufspritzen der Tintentröpfchen
kann in verschiedenen Weisen erfolgen. Bei einem ersten Typ von
Spritzverfahren erfolgt die Erzeugung eines kontinuierlichen Tröpfchenstroms
entsprechend einem Druckwellenmuster. Dieses Verfahren ist bekannt
als Hochdruckverfahren. In einer ersten Ausführungsform wird der Tröpfchenstrom
in Tröpfchen,
die elektrostatisch aufgeladen, abgelenkt und wieder gesammelt werden,
und in Tröpfchen,
die ungeladen bleiben, geradlinig weiter fliegen und das Bild erstellen,
aufgelöst.
In einer anderen Ausführungsform
bildet der aufgeladene abgelenkte Tröpfchenstrom das Bild und wird
der nicht aufgeladene, nicht abgelenkte Tröpfchenstrom wieder gesammelt.
In dieser Variante von Hochdrucktintenstrahlverfahren werden verschiedene
Strahlen in unterschiedlichen Winkeln abgelenkt und zeichnen so
das Bild auf (mehrfaches Ablenkungssystem).
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Nach
einem zweiten Verfahren können
die Tintentröpfchen "auf Abruf" erzeugt werden" ("DOD"-Verfahren oder "Drop on Demand"-Verfahren), wobei
die Druckeinrichtung die Tröpfchen
nur dann ausstößt, wenn sie
zur Bilderzeugung auf einem Drucktinte aufnehmenden Material dienen.
Dadurch wird die Komplexität
der Aufladung der Tropfen, der Ablenkungshardware und des Wiedersammelns
der Tinte vermieden. Bei Tropfen-auf-Abruf kann die Tintentropfenerzeugung
durch eine durch eine mechanische Bewegung eines piezoelektrischen
Wandlers erzeugte Druckwelle (das sogenannte Piezoverfahren) oder
durch diskrete Wärmestöße (das
sogenannte "Bubble
Jet"-Verfahren oder "Thermal Jet"-Verfahren) erzwungen
werden.
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Tintenzusammensetzungen
für Tintenstrahldruck
enthalten in der Regel folgende Ingredienzien : Farbstoffe oder
Pigmente, Wasser und/oder organische Lösungsmittel, Anfeuchter wie
Glycole, Detergenzien, Verdickungsmittel, polymere Bindemittel,
Konservierungsmittel, usw. Es soll bemerkt werden, dass die optimale Zusammensetzung
einer solchen Tinte vom angewandten Tintenstrahldruckverfahren und
von der Art des zu bedruckenden Substrats abhängt. Tintenzusammensetzungen
können
grob in folgende Kategorien aufgeteilt werden
- – wässrige Tintenzusammensetzungen
: der Trocknungsmechanismus umfasst Absorption, Durchdringung und
Verdampfung,
- – ölige Tintenzusammensetzungen
: der Trocknungsmechanismus umfasst Absorption und Durchdringung,
- – Tintenzusammensetzungen
auf Lösungsmittelbasis
: die Trocknung beruht hauptsächlich
auf Verdampfung,
- – Heißschmelz-
oder Phasenwechseltintenzusammensetzungen : das Bindemittel der
Tinte ist flüssig
bei Ausstoßtemperatur,
aber fest bei Zimmertemperatur, keine Trocknung aber Erstarrung,
- – UV-härtbare Tintenzusammensetzungen
: keine Trocknung aber Polymerisation.
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An
die in Tintenstrahl-Aufzeichnungselementen verwendeten Drucktinte
aufnehmenden Schichten werden bekanntlich verschiedene strengste
Anforderungen gestellt
- – die Drucktinte aufnehmende
Schicht soll ein hohes Drucktinte absorbierendes Vermögen aufweisen,
so dass die Punkte nicht ausfließen und sich nicht mehr als
notwendig ausbreiten werden, um eine hohe optische Dichte zu erhalten,
- – die
Drucktinte aufnehmende Schicht soll eine hohe Drucktinte absorbierende
Geschwindigkeit (kurze Tintentrocknungszeit) aufweisen, so dass
die Tintentröpfchen
nicht auslaufen werden, wenn sie sofort nach Aufspritzen verschmiert
werden,
- – die
auf die Drucktinte aufnehmende Schicht aufgetragenen Tintenpunkte
sollen eine wesentlich runde Form aufweisen und eben am Umfang sein.
Der Punktdurchmesser muss konstant und genau gesteuert werden,
- – die
Drucktinte aufnehmende Schicht muss schnell angefeuchtet werden,
um "Puddeln" zu vermeiden, d.h. so
dass angrenzende Tintenpunkte nicht ineinander fließen können, und
ein eher absorbierter Tintentropfen darf durchaus nicht "bluten", d.h. benachbarte
oder später
angebrachte Punkte überlappen,
- – durchsichtige
Tintenstrahl-Aufzeichnungselemente müssen einerseits einen niedrigen
Trübungswert
und andererseits hervorragende Durchlässigkeitseigenschaften aufweisen,
- – das
gedruckte Bild muss unter strengen Bedingungen von Temperatur und
Feuchtigkeit mit einer guten Wasserbeständigkeit, Lichtbeständigkeit
und Dauerhaftigkeit aufwarten,
- – das
Tintenstrahl-Aufzeichnungselement darf sowohl vor als nach dem Drucken
kein Kräuseln
aufweisen und nicht klebrig sein,
- – das
Tintenstrahl-Aufzeichnungselement muss zügig durch verschiedene Typen
von Druckern laufen können.
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Oft
müssen
beim Erzielen all dieser Eigenschaften Kompromisse geschlossen werden.
Es ist ja schwierig, gleichzeitig all den obigen Bedingungen gerecht
zu werden.
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Die
Anwesenheit absorptionsfähiger
Pigmente wie Kieselerde, Kaolin, Talk, Aluminiumoxid, Böhmit usw.
in der Druckfarbe aufnehmenden Schicht bewirkt bekanntlich eine
Verbesserung des Absorptionsvermögens,
der erzielbaren Farbdichte und der Trocknungszeit. Diese Wirkung
ist in vielen Patentanmeldungen für viele verschiedene Systeme
auf Bindemittelbasis beschrieben. Aus US-P 3 357 846 sind Pigmente
wie Kaolin, Talk, Baryt und TiO
2 in Stärke und
PVA bekannt. In US-P 3 889 270 wird die Verwendung von Kieselsäure in Gelatine,
PVA und Cellulose beschrieben. Pigmente und Teilchen sind ebenfalls
in Patentanmeldungen wie u.a. in
DE
2 925 769 , GB 2 050 866, US-P 4 474 850, US-P 4 547 405,
US-P 4 578 285, WO 88 06532, US-P 4 849 286,
EP 339 604 ,
EP 400 681 ,
EP 407 881 ,
EP 411 638 und US-P 5 045 864 (nicht
vollständige
Liste) beschrieben worden.
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Diese
teilchenförmigen
Stoffe werden in verschiedenen Typen von Bindemitteln, von denen
die üblichsten
Typen Gelatine, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon sind, und
in verschiedenen Typen von Cellulose-Derivaten dispergiert. Diese
herkömmlichen
Bindemittel sind in zahlreichen Patentschriften erwähnt worden.
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Im
Rahmen der ständigen
Zunahme der Druckgeschwindigkeiten stellt das Thema einer schnellen
Tintentropfenabsorption einen äußerst wichtigen
Faktor dar. Ein erster Tropfen muss in die Innenseite der Empfangsschicht
hinein absorbiert sein, ehe ein zweiter Tropfen an das gleiche Pixel
gelangt. Zum Verbessern dieser Eigenschaft sind also Pigmente mit
besserem Absorptionsvermögen
unverzichtbar.
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Die
vorliegende Erfindung erweitert die Kenntnisse in Bezug auf tintenabsorbierende
Pigmente in Tintenstrahl-Aufzeichnungsmedien.
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AUFGABEN DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tintenstrahl-Aufzeichnungselement
mit hohem Tintenabsorptionsvermögen
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tintenstrahl-Aufzeichnungselement
mit sehr schnellen Trocknungseigenschaften bereitzustellen.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gelöst werden
die obenerwähnten
Aufgaben durch ein Tintenstrahl-Aufzeichnungselement,
das einen Träger
und eine ein Bindemittel und ein Ca3(PO4)2-Pigment enthaltende
Tintenempfangsschicht enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ca3(PO4)2-Pigment vorwiegend
aus einer Whitlockit-Kristallstruktur besteht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Das
wesentliche Kennzeichen der vorliegenden Erfindung besteht darin,
dass das in die Tintenempfangsschicht eingearbeitete Pigment Calciumphosphat
(Ca3(PO4)2) ist, das vorwiegend aus der sogenannten Whitlockit-Kristallstruktur
besteht und ebenfalls als β-Calciumtriphosphat
(β-CTP),
das eine rhomboedrische Kristallstruktur ist, bezeichnet wird. Unter "vorwiegend" versteht sich, dass
der Großteil
des anwesenden Calciumphosphats diese Kristallstruktur aufweist.
Allerdings kann die Tintenempfangsschicht geringe Mengen anderer
Kristallstrukturen, die ebenfalls stöchiometrisch von Ca3(PO4)2 abweichen
können,
wie Apatit, Hydroxylapatit, Monetit, usw., enthalten. Die Art der
enthaltenen Kristallstruktur (en) kann durch Röntgenstrahlenbeugung (XRD) überprüft werden.
Die Herstellung von Calciumphosphat der Whitlockit-Struktur wird
beschrieben in u.a. US-P
5 939 039. Wissenschaftliche Veröffentlichungen
zu Calciumphosphat und Derivaten des Whitlockit-Typs sind u.a. Lazoryak
et al., "Triple
phosphates of calcium, sodium, and trivalent elements with whitlockite-like
structure", Mater.
Res. Bull. (1996), 31 (2), 207-16,
L. Keller, "X-ray
power diffraction patterns of calcium phosphates by the Rietveld
method.", J. Biomed.
Mater. Res., (1995), 29(11), 1403-13, und Yanov et al., "A whitlockite calcium
copper phosphate",
Mater. Res. Bull. (1994), 29(12), 1307-14.
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Calciumphosphatteilchen
des Whitlockit-Kristalltyps eignen sich für alle beliebigen orthopädischen oder
Dentalanwendungen, bei denen bekanntlich Calciumphosphat verwendet
wird, wie das Reparieren von Knochenfüllungsfehlern, das Füllen onkologischer
Fehler, das Füllen
von Zahnziehstellen und Anwendungsmöglichkeiten bei der Arzneimittelabgabe.
Dabei sei zum Beispiel auf Jarcho et al., "Synthesis and fabrication of β-tricalcium
phosphate (whilockite) ceramics for potential prosthetic applications", J. Mater. Sci.
(1979), 14(1) 142-50, hingewiesen.
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Unseres
Wissens ist es aber das erste Mal, dass die Verwendung von Calciumphosphat
des Whitlockit-Typs als Pigment in einer Tintenstrahlempfangsschicht
offenbart wird. Infolge der Anwesenheit der Verbindung weist die
Empfangsschicht eine hohe Porosität auf und wird dadurch eine
merkliche Verbesserung der Geschwindigkeit der Aufnahme von Tintentropfen
erzielt.
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Das
Calciumphosphat des Whitlockit-Typs ist vorzugsweise das einzige
Pigment der Tintenempfangsschicht. Es kann allerdings mit gewissen
anderen allgemein bekannten Pigmenten wie Kieselerde, Talk, Ton, Kaolin,
Diatomeenerde, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumoxid, Titanoxid, Zinkoxid, Bariumsulfat, Calciumsulfat,
Zinksulfid, Satinweiß,
Böhmit
und Pseudo-Böhmit,
oder mit organischen Teilchen wie Polystyrol, Polymethylmethacrylat,
Silikonen, Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationspolymeren, Polyestern
und Polyamiden kombiniert werden.
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Als
Bindemittel kommen verschiedene den Fachleuten allgemein bekannte
Verbindungen in Frage, u.a. Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylmethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxybutylmethylcellulose,
Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Natriumcarboxymethylhydroxyethylcellulose,
wasserlösliche
Ethylhydroxyethylcellulose, Cellulosesulfat, Polyvinylalkohol, Vinylalkoholcopolymere,
Polyvinylacetal, Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid,
Acrylamid/Acrylsäure-Copolymer,
Stryol/Acrylsäure-Copolymer,
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer, Vinylmethylether/Maleinsäure-Copolymer,
Poly-(2-acrylamid-2-methylpropansulfonsäure), Poly(diethylentriamin-co-adipinsäure), Polyvinylpyridin, Polyvinylimidazol,
quaterniertes Polyimidazolin, modifiziertes Polyethyleniminepichlorhydrin,
ethoxyliertes Polyethylenimin, Poly(N,N-dimethyl-3,5-dimethylenpiperidiniumchlorid),
Polyethylenoxid, Polyurethan, Melaminharze, Gelatine, Carrageen,
Dextran, Gummiarabicum, Casein, Pektin, Albumin, Stärke, Kollagen-Derivate, Kollodium
und Agar-Agar.
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Ein
bevorzugtes Bindemittel für
die Praxis der vorliegenden Erfindung ist Polyvinylalkohol (PVA).
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Das
Gesamtrockenschichtgewicht der Empfangsschicht liegt vorzugsweise
zwischen 10 und 40 g/m2.
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Außer den
obenbeschriebenen wesentlichen Ingredienzien kann in die Tintenempfangsschicht
eine als Beizmittel wirkende kationische Substanz eingebettet werden.
Durch Verwendung solcher Substanzen ist die Schicht besser in der
Lage, den Farbstoff der Tintentropfen zu fixieren und festzuhalten.
Eine besonders geeignete Verbindung ist ein Poly(diallyldimethylammoniumchlorid)
oder abgekürzt
ein Poly(dadmac). Diese Verbindungen sind durch verschiedene Firmen
erhältlich,
z.B. Aldrich, Calgon, Clariant, BASF, EKA Chemicals und Nippon Goshei.
Ein bevorzugter Typ ist GOHSEFIMER K210, Warenzeichen von Nippon
Goshei Co.
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Weitere
nutzbare kationische Verbindungen sind u.a. Dadmac-Copolymere wie Copolymere
mit Acrylamid, Dimethylaminepichlorhydrin-Copolymere, z.B. POLYFIX 700, Warenzeichen
von Showa High Polymer Co., andere nutzbare Polyfix-Klassen wie
POLYFIX 601, POLYFIX 301, POLYFIX 301A, POLYFIX 250WS und POLYFIX
3000, NEOFIX E-117, Warenzeichen von Nicca Chemical Co. für ein Polyoxyalkylenpolyamindicyandiamin,
REDIFLOC 4150, Warenzeichen von EKA Chemicals für ein Polyamin, mit MADAME
(Methacrylatdimethylaminethyl = Dimethylaminethylmethacrylat) oder
MADQUAT (Methacryloxyethyltrimethylammoniumchlorid) modifizierte
Polymere, z.B. ROHAGIT KL280, ROHAGIT 210, ROHAGIT SL144, PLEX 4739L
und PLEX 3073 von Röhm,
DIAFLOC KP155 und andere DIAFLOC-Produkte von Diafloc Co., BMB 1305
und andere BMB-Produkte
von EKA Chemicals, kationische Epichlorhydrin-Addukte wie POLYCUP
171 und POLYCUP 172, Warenzeichen von Hercules Co., CYPRO-Produkte, z.B. CYPRO
514/515/516 und SUPERFLOC 507/521/567 von Cytec Industries, kationische
Cellulose-Derivate wie CELQUAT L-200, H-100, SC-240C, SC-230M, Warenzeichen
von Starch & Chemical
Co., und QUATRISOFT LM200, die UCARE-Polymere JR125, JR400, LR400,
JR30M und LR30M und das UCARE-Polymer LK, PALSET JK-512, PALSET
JK512L, PALSET JK-182, PALSET JK-220, WSC-173, WSC-173L, PALSET
JK-320, PALSET JK-320L
und PALSET JK-350, alle Fixiermittel von Chukyo Europe, Polyethylenimin
und Copolymere, z.B. LUPASOL, Warenzeichen von BASF AG, Triethanolamintitanchelat,
z.B. TYZOR, Warenzeichen von Du Pont Co., Copolymere von Vinylpyrrolidon
wie VIVIPRINT 111, Warenzeichen von ISP, ein Methacrylamidpropyldimethylamin-Copolymer mit
Dimethylaminethylmethacrylat wie COPOLYMER 845 und COPOLYMER 937,
Warenzeichen von ISP, mit Vinylimidazol, z.B. LUVIQUAT CARE, LUVITEC
73W, LUVITEC VPI55 K18P, LUVITEC VP155 K72W, LUVIQUAT FC905, LUVIQUAT
FC550, LUVIQUAT HM522 und SOKALAN HP56, alle Warenzeichen von BASF
AG, Polyamidamine, z.B. RETAMINOL und NADAVIN, Warenzeichen von
Bayer AG, und Phosphoniumverbindungen wie die in
EP 609 930 beschriebenen.
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Zu
weiteren kationischen Verbindungen zählen Gelatine, wenn der pH
der Schicht unter dem isoelektrischen Punkt der Gelatine liegt,
kationisches Aluminiumoxid, Böhmit
und Poly(aluminiumhydroxychlorid) wie SYLOJET A200, Warenzeichen
von Grace Co. Als weitere kationische Polymere sind Polyvinylamine,
z.B. PVAM-0595B von Esprit Co., kationische modifizierte Acrylharze,
z.B. ACRIT RKW319SX, Warenzeichen von Tasei Chemical Industries,
und RD134 von Goo Chemical zu nennen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird die kationische Substanz nicht in die Tintenempfangsschicht
selbst, sondern in eine separate dünne Deckschicht eingearbeitet.
Diesfalls wird der Auftrag dieser Schicht aus einem wässrigen
Medium vorgenommen. Das Trockenschichtgewicht liegt vorzugsweise
zwischen 0,5 und 5 g/m2. Das kationische
Beizmittel kann ebenfalls zwischen die Tintenempfangsschüttschicht und
die zusätzliche
dünne Deckschicht
verteilt werden. Je nach den Oberflächeneigenschaften des Substrats kann
zwischen den Träger
und die Tintenempfangsschicht eine zusätzliche Haftschicht eingefügt werden
(unterliegende Schicht). Der Auftrag dieser Schicht erfolgt aus
einem wässrigen
Medium, das ein beliebiges der zahlreichen bekannten Klebepolymere
enthält.
Zu bevorzugten Klebepolymeren zählen
ein Styrol-Butadien-Latex, ein Acrylatlatex wie Ethylacrylat-hydroxyethylmethacrylat,
Poly(ethylenvinylacetat), Polyvinylester, Copolyester und Polyurethane.
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Das
Trockenschichtgewicht dieser eventuellen unterliegenden Schicht
liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 g/m2.
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Die
Tintenempfangsschicht, die eventuelle Deckschicht und die eventuelle
unterliegende Schicht können
ferner allgemein bekannte herkömmliche
Ingredienzien wie Tenside, die als Gießzusätze dienen, Härter, Weichmacher,
Weißmacher
und Mattiermittel enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Tintenempfangsschicht
kann alle beliebigen, wie in JP-A 62-280068 (1987) beschriebenen
kationischen, anionischen, amfoteren und nicht-ionischen Tenside
enthalten. Beispiele für
Tenside sind N-Alkylaminosäuresalze,
Alkylethercarbonsäuresalze,
acylierte Peptide, Alkylsulfonsäuresalze,
Alkylbenzol- und Alkylnaphthalinsulfonsäuresalze, Sulfobernsteinsäuresalze, α-Olefinsulfonsäuresalze,
N-Acylsulfonsäuresalze,
sulfonierte Öle,
Alkylsulfonsäuresalze,
Alkylethersulfonsäuresalze,
Alkylallylethersulfonsäuresalze,
Alkylamidsulfonsäuresalze,
Alkylphosphorsäuresalze,
Alkyletherphosphorsäuresalze,
Alkylallyletherphosphorsäuresalze,
Alkyl- und Alkylallylpolyoxyethylenether, mit Alkylallylformaldehyd
anellierte Säuresalze, Alkylallylethersulfonsäuresalze,
Alkylamidsulfonsäuresalze,
Alkylphosphorsäuresalze,
Alkyletherphosphorsäuresalze,
Alkylallyletherphosphorsäuresalze,
Alkyl- und Alkylallylpolyoxyethylenether,
mit Alkylallylformaldehyd anellierte Polyoxyethylenether, Blockpolymere
mit Polyoxypropylen, Polyoxyethylenpolyoxypropylalkylether, Polyoxyethylenether
von Glycolestern, Polyoxyethylenether von Sorbitanestern, Polyoxyethylenether
von Sorbitestern, alifatische saure Polyethylenglycolester, Glycerinester,
Sorbitanester, Propylenglycolester, Zuckerester, Fluor-C2-C10-alkylcarbonsäuren, Dinatrium-N-perfluoroctansulfonylglutamat,
Natrium-3-(fluor-C6-C11-alkyloxy)-1-C3-C4-alkylsulfonate,
Natrium-3-(ω-fluor-C6-C8-alkanoyl-N-ethylamin)-1-propansulfonate,
N-[3-(Perfluoroctansulfonamid)-propyl]-N,N-dimethyl-N-carboxymethylenammoniumbetain,
Fluor-C11-C20-alkylcarbonsäuren, Perfluor-C7-C13-alkylcarbonsäuren, Perfluoroctansulfonsäure-Diethanolamid, Li-,
K- und Na-Perfluor-C4-C12-alkylsulfonate,
N-Propyl-N-(2-hydroxyethyl)-perfluoroctansulfonamid,
Perfluor-C6-C10-alkylsulfonamidpropylsulfonylglycinate,
Bis-(N-perfluoroctylsulfonyl-N-ethanolaminoethyl)-phosphonat, Monoperfluor-C6-C16-alkylethylphosphonate
und Perfluoralkylbetain.
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Zu
nutzbaren kationischen Tensiden zählen N-Alkyldimethylammoniumchlorid,
Palmityltrimethylammoniumchlorid, Dodecyldimethylamin, Tetradecyldimethylamin,
ein ethoxylierter Alkylguanidinaminkomplex, Oleaminhydroxypropylbistrimoniumchlorid,
Oleylimidazolin, Stearylimidazolin, Cocaminacetat, Palmitamin, Dihydroxyethylcocamin,
Cocotrimoniumchlorid, Alkylpolyglycoletherammoniumsulfat, ethoxyliertes
Oleamin, Laurylpyridiniumchlorid, N-Oleyl-1,3-diaminpropan, Stearamidpropyldimethylaminlactat,
Kokosfettsäureamid, Oleylhydroxyethylimidazolin,
Isostearylethylimidoniumethosulfat, Lauramidpropyl-PEG-dimoniumchloridphosphat,
Palmityltrimethylammoniumchlorid und Cetyltrimethylammoniumbromid.
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Besonders
nutzbar ist das wie z.B. in US-P 4 781 985 beschriebene Fluorkohlenstoff-Tensid
der Formel F(CF2)4–9CH2CH2SCH2CH2N+R3X–,
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeutet, und
das in US-P 5 084 340 beschriebene Fluorkohlenstoff-Tensid der Formel
CF3(CF2)mCH2CH2O(CH2CH2O)nR,
in der m = 2 bis 10, n = 1 bis 18 und R ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet. Diese
Tenside sind erhältlich
durch DuPont und 3M. Das Verhältnis
der Tensidkomponente in der Drucktinte aufnehmenden Schicht liegt
in der Regel zwischen 0,1 und 2 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,4 und
1,5 Gew.-% und beträgt
ganz besonders bevorzugt 0,75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamttrockengewicht der
Schicht.
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Die
erfindungsgemäße Tintenempfangsschicht
kann vernetzt werden, um erwünschte
Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit
und das Vermeiden von Aneinanderhaften zu erhalten. Durch Vernetzung
wird die Schicht weiterhin abriebfest gemacht und davor geschützt, dass
während
der Handhabung Fingerabdrücke
auf dem Element zurückbleiben.
Es gibt eine Vielzahl bekannter, ebenfalls als Härter bezeichneter Vernetzungsmittel,
die die filmbildenden Materialien vernetzen. Härter können einzeln oder kombiniert
und in freier oder blockierter Form benutzt werden. Es gibt eine
breite Auswahl an erfindungsgemäß nutzbaren
Härtern.
Dazu zählen
Formaldehyd und freie Dialdehyde wie Succinaldehyd und Glutaraldehyd,
blockierte Dialdehyde, aktive Ester, Sulfonatester, aktive Halogenverbindungen,
Isocyanat oder blockierte Isocyanate, polyfunktionelle Isocyanate,
Melamin-Derivate,
s-Triazine und Diazine, Epoxide, aktive Olefine mit zwei oder mehr
aktiven Bindungen, Carbodiimide, in der 3-Stellung substituierte
Isoxazoliumsalze, Ester von 2-Alkoxy-N-carboxydihydrochinolin, N-Carbamoylpyridiniumsalze,
Härter
mit gemischter Funktion wie halogensubstituierte Aldehydsäuren (z.B. Mucochlor-
und Mucobromsäuren),
oniumsubstituierte Acroleine und Vinylsulfone und polymere Härter wie
Dialdehydstärken
und ein Copolymer aus Acrolein und Methacrylsäure und Polymere mit einer
Oxazolinfunktion wie z.B. die EPOCROS WS-500-Serie und die EPOCROS
K-1000-Serie.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung ist Borsäure ein bevorzugtes Vernetzungsmittel.
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Die
erfindungsgemäße Tintenempfangsschicht
kann ebenfalls einen Weichmacher wie Ethylenglycol, Diethylenglycol,
Propylenglycol, Polyethylenglycol, Glycerinmonomethylether, Glycerinmonochlorhydrin,
Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Tetrabromphthalsäureanhydrid,
Harnstoffphosphat, Triphenylphosphat, Glycerinmonostearat, Propylenglycolmonostearat,
Tetramethylensulfon, N-Methyl-2-pyrrolidon und N-Vinyl-2-pyrrolidon
enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Tintenempfangsschicht
kann ebenfalls Ingredienzien enthalten, die die Lichtbeständigkeit
des gedruckten Bildes verbessern, wie Antioxidantien, UV-Absorber,
Peroxidfänger,
Löscher
für Singulettsauerstoff
wie HALS-Verbindungen (Hindered Amine Light Stabilizers) usw.
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Die
Tintenempfangsschicht und die eventuellen zusätzlichen Schichten können nach
einer beliebigen herkömmlichen
Beschichtungstechnik wie Tauchbeschichtung, Streichbeschichtung,
Extrusionsbeschichtung, Aufschleudern, Kaskadenbeschichtung und
Vorhangbeschichtung auf den Träger
aufgetragen werden Als erfindungsgemäßer Träger kann ein aus der fotografischen
Technologie allgemein bekannter Papierträger und polymerer Träger verwendet
werden. Als Papierträger
sind Normalpapier, gußgestrichenes
Papier, polyethylenbeschichtetes Papier und polypropylen beschichtetes
Papier zu nennen. Zu polymeren Trägern zählen Celluloseacetatpropionat
oder Celluloseacetatbutyrat, Polyester wie Polyethylenterephthalat
(PET) und Polyethylennaphthalat, Polyamide, Polycarbonate, Polyimide,
Polyolefine, Poly(vinylacetale), Polyether und Polysulfonamide.
Weitere Beispiele für
erfindungsgemäß nutzbare
hochqualitative polymere Träger
sind u.a. lichtundurchlässige
weiße
Polyester und Extrusionsmischungen aus Polyethylenterephthalat und
Polypropylen. Polyesterfilmträger
und insbesondere Polyethylenterephthalatträger werden aufgrund ihrer hervorragenden Formbeständigkeitseigenschaften
bevorzugt.
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Zu
typischen Trägern
für Außenverwendung
zählen
PET, nassfestes Papier, PVC, PVC mit einer Kleberückschicht,
das Polyethylenpapier TYVEK, Warenzeichen von Du Pont Co., das poröse Polyethylenpapier TESLIN,
Warenzeichen von International Paper CO., Kanevas, Polypropylen
und Polycarbonat.
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt anhand der folgenden Beispiele
veranschaulicht, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 (vergleichendes
Beispiel)
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Anfertigung der Ca3(PO4)2-Dispersion
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Ein
von Merck vertriebenes und hergestelltes Ca3(PO4)2-Pulver wird zunächst mit
Zirconiumsilikat-Perlen mit einem Durchmesser von 0,6 mm in einer
Sandmühle
(Spangenberg) gemahlen. Nach 6 stündigem Mahlen werden Ca3(PO4)2-Pigmente
mit einer Teilchengröße zwischen
1 und 2 μm
erhalten. Anschließend
an den Mahlvorgang werden die Perlen durch Filtrieren und Waschen
mit Wasser abgetrennt. Der Pigmentgehalt des Schlamms beträgt 12 Gew.-%.
Das Pigment ist ein heterogenes Gemisch aus verschiedenen Kristallstrukturen,
wie sich aus einem XRD-Diagramm (Röntgenbeugungsdiagramm) ergibt.
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Ansetzen der
Gießlösungen
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Zur
Herstellung einer Beschichtungsflüssigkeit zur Bildung einer
Tintenaufnahmeschicht werden 5 Feststoffgewichtsteile einer 10%igen
wässrigen
Lösung
von Polyvinylalkohol (POVAL 117, Warenzeichen von K.K. Kuraray)
zu 94,5 Feststoffgewichtsteilen der angefertigten Ca3(PO4)2-Dispersion gegeben.
Schließlich werden
als Vernetzungsmittel 0,5 Feststoffgewichtsteile einer Borsäurelösung zugesetzt.
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Die
so erhaltene Beschichtungsflüssigkeit
weist einen Gesamtfeststoffgehalt von 11,2 Gew.-% auf.
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Beschichtung
der Muster
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Die
Gießlösung wird
auf einen substrierten PET-Bogen (mit einer Stärke von 100 μm) aufgerakelt,
wobei eine Tintenaufnahmeschicht mit einem Trockengewicht von 28
g/m2 erhalten wird, und bei 40°C getrocknet. Das
nach der Stickstoffgasadsorptionsmethode ermittelte Porenvolumen
der Schicht beträgt
nur 0,07 ml/g.
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Auf
den beschichteten Mustern werden mittels eines EPSON STYLUS COLOR
460-Druckers (Warenzeichen von Seiko Epson Corp.) Farbfelder mit
Primärfarben
und Sekundärfarben
gedruckt. Auf der Basis dieser Farbfelder werden die Trocknungszeit,
die Farbdichte und das Bluten der Farben ermittelt. Die Testergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgelistet.
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Beispiel 2 (vergleichendes
Beispiel)
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Ein
Tintenstrahl-Aufzeichnungsmedium wird analog der Methode in Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit nachstehendem Unterschied. Bei der Herstellung
der Beschichtungsflüssigkeit
für die
Tintenaufnahmeschicht verwendet man statt des Polyvinylalkohols
ein Kation – einen
modifizierten Polyvinylalkohol (GOHSEFIMER K210, Warenzeichen von
Nippon Gohsei). Die Testergebnisse sind in Tabelle 1 aufgelistet.
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Beispiel 3 (erfindungsgemäßes Beispiel)
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Ein
Tintenstrahl-Aufzeichnungsmedium wird analog der Methode in Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit nachstehendem Unterschied. Bei der Herstellung
der Dispersion für
die Tintenaufnahmeschicht verwendet man statt des Ca3(PO4)2-Pulvers einen
(von Orthovita Inc. vertriebenen) porösen Typ mit einer durch XRD nachgewiesenen
Whitlockit-Kristallstruktur. Das nach der Stickstoffgasadsorptionsmethode
ermittelte Porenvolumen der Schicht beträgt 0,39 ml/g, was ein viel
höherer
Wert ist als beim vergleichenden Beispiel. Weitere Testergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgelistet.
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Beispiel 4 (erfindungsgemäßes Beispiel)
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Ein
Tintenstrahl-Aufzeichnungsmedium wird analog der Methode in Beispiel
2 hergestellt, jedoch mit nachstehendem Unterschied. Bei der Herstellung
der Dispersion für
die Tintenaufnahmeschicht verwendet man statt des Ca3(PO4)2-Pulvers einen
(von Orthovita Inc. vertriebenen) porösen Typ mit einer durch XRD nachgewiesenen
Whitlockit-Kristallstruktur. Die Testergebnisse sind in Tabelle
1 aufgelistet.
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Auswertung der Muster
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Tabelle
1 : Testergebnisse
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Aus
den Ergebnissen ist ersichtlich, dass das poröse Ca3(PO4)2-Pulver eine wesentliche
Verbesserung der Trocknungszeit und Verringerung des Übereinanderblutens
der Farben erbringt.