DE60101988T2 - Sehnenspannvorrichtung - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sehnenspannvorrichtung.
- Wie aus Dokument
US 6001106 bekannt, werden in der Orthopädie Sehnen vor der Implantation in den Körper eines Patienten gespannt. Zur Zeit geschieht dies von Hand durch einen Assistenten vor der Implantation der Sehne, wobei freilich nicht das Maß an Präzision sichergestellt ist, das bei dieser Art von Operation erforderlich ist. Insbesondere kann es geschehen, dass die Sehne unterspannt und somit kürzer als erforderlich ist, oder sie kann überspannt sein, so dass die Gewebebestandteile den Viskositätspunkt überschreiten, an dem es zum Reißen des Gewebes kommt. - Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, die so konstruiert ist, dass unzulässige hohe Belastungen der Gewebebestandteile von Sehnen für die Implantation vermieden werden. Mit der Vorrichtung soll überdies eine bestimmte Sehnenspannmethode zur Anwendung kommen, was eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darstellt.
- Eine nicht-einschränkende Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird beispielhaft unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1 zeigt eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. -
2 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung von1 . -
3 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A–A der Vorrichtung von1 und2 . - Die Bezugszahl
10 in1 und2 verweist im Ganzen auf eine Sehnenspannvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. - Die Sehnenspannvorrichtung
10 umfasst einen Rahmen11 , der seinerseits eine Grundplatte11a und eine Seite11b umfasst. - Ein Trägerblock
12 sitzt sicher auf der Grundplatte11a auf und trägt, wie später im Einzelnen beschrieben, einen Elektromotor13 und einen Schlitten14 . Der Elektromotor13 sitzt einfach auf der Oberfläche12a des Blocks12 auf und ist daran befestigt; eine Schraube15 , die durch den Motor13 in Drehung versetzt wird, greift in eine Mitnahmemutter16 ein, die einen Teil des Schlittens14 bildet; und der Schlitten14 umfasst außerdem eine Schwalbenschwanznut17 , in die ein Element18 eingreift, das von der Oberfläche12a des Blocks12 hervorsteht. Oder anders ausgedrückt, der Schlitten14 und der Block12 sind über die Schwalbenschwanzverbindung so miteinander verbunden, dass der Schlitten14 eine Translationsbewegung in beiden mit den Pfeilen F1 und F2 angegebenen Richtungen vollführen kann. - Das heißt, indem die Schraube
15 mittels des Elektromotors13 in die eine oder die andere Richtung gedreht wird, kann der Schlitten14 in die Richtungen F1 und F2 bewegt werden. - Auf der dem Motor
13 abgewandten Seite ist der Schlitten14 mit einer Kraftmessdose19 versehen, von der aus sich eine Zugstange20 erstreckt, die mit einem Haken21 versehen ist. Damit die Stange20 sich parallel zur Schraube15 bewegt, ohne sich zu verbiegen, wird die Stange20 mittels eines Sitzes22 geführt, der in einem Trägerungselement23b ausgebildet ist, welches von der Oberfläche12a des Blocks12 hervorsteht. - Ein Direktlager
23a , das mit einem Haken24 versehen ist, erstreckt sich von der Grundplatte11a aus aufwärts. - Eine Sehne
25 , mit der so zu verfahren ist, wie weiter unten im Einzelnen beschrieben, wird zwischen dem Haken21 , der mit der Stange20 eine Einheit bildet, und dem Haken24 , der mit dem Lager23a eine Einheit bildet, gedehnt. - Zur Steuerung des Dehnens der Sehne
25 steht ein Arm26 vom Schlitten14 aus hervor, der mit einer abgestuften Stange27 eine Einheit bildet; und ein Direktlager28 , das sich von der Grundplatte11a aus aufwärts erstreckt, trägt ein Erkennungsmittel29 zum Erkennen der Verschiebung der abgestuften Stange27 , die, wie gesagt, eine Einheit mit dem Schlitten14 bildet. - Eine elektronische zentrale Steuereinheit
30 , die durch Elektroleitungen31 ,33 und32 elektrisch mit dem Motor13 , der Kraftmessdose19 bzw. dem Mittel29 verbunden ist, besorgt die elektronische Verarbeitung der Erkennungsdaten, um die Zugkraft zu regeln, die über den Motor13 ausgeübt wird, wie im Einzelnen bezüglich des Vorgangs, der an der Sehne25 durch die Vorrichtung10 vollführt wird, beschrieben. Schließlich wird die Vorrichtung10 um einen Bildschirm34 komplettiert, der Kurven- und Balkenschaubilder jeglicher Art darstellt. - Damit die Verschiebung des Schlittens
14 besser reguliert werden kann, kann es sich bei dem Elektromotor13 um einen elektrischen Schrittmotor, beispielsweise mit512 Schritten/Umdrehung, handeln. - Zwar zeigen die
1 bis3 eine direkte Kupplung der Schraube15 und der Mitnahmemutter16 , um die Reibung zu vermindern und die Position des Schlittens14 besser zu regeln, es kann aber auch eine Kugellagerkupplung verwendet werden. - Anstelle der Schwalbenschwanzverbindung zwischen dem Schlitten
14 und dem Block12 kann jede Art von Verbindung zum Einsatz kommen, beispielsweise Schienen, ohne vom Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. - Mit der Vorrichtung
10 wird die Sehne25 folgendem Vorgang unterzogen: -
- (a) – Nulleinstellung
der Länge
der Sehne
25 und Ermitteln des Punktes, an dem die Spannung der Sehne beginnt, zusammen mit einer Erhöhung der angelegten Belastung zuzunehmen; - (b) – Einstellen
eines Sollwertes der Maximalbelastung, die an die Sehne
25 angelegt werden soll; - (c) – Erhöhen des Wertes der angelegten Belastung in Richtung des in Schritt
- (b) eingestellten Maximalwertes, bis ein Absinken der an die
Sehne
25 angelegten Zugspannung erkannt wird; bei diesem Schritt wird der Schlitten14 durch den Motor13 in Richtung des Pfeils F1 gezogen; - (d) – Ermitteln
des Viskositätsüberschneidungspunktes
der Gewebekomponenten der Sehne
25 und der Belastung, bei der sich diese Überschneidung vollzieht; und - (e) – Zurückkehren
zu einem Belastungswert an der Sehne
25 unterhalb des Belastungswertes, der dem Viskositätspunkt entspricht und an dem die Elastizität der Gewebe wiederhergestellt ist; bei diesem Schritt wird der Schlitten14 durch den Motor13 in Richtung des Pfeils F2 gezogen. - Es ist außerdem überaus wichtig, dass der Assistent die Differenz zwischen dem Belastungswert, bei dem sich die Viskositätsüberschneidung der Gewebe vollzieht (siehe Schritt (d)), und dem Belastungswert, bei dem die Elastizität der Gewebe wiederhergestellt ist (siehe Schritt (e)), ermittelt. Diese Differenz vermittelt dem Assistenten recht genaue Daten zur möglichen Ausdehnung der Sehne
25 , nachdem sie in den Körper des Patienten eingepflanzt wurde. - Eine weitere überaus wichtige Quantitätsangabe ist die Dehnung, der die Sehne
25 unterzogen wird. - Zu diesem Zweck sind, wie gesagt, Mittel
29 bereitgestellt, die zusammen mit der abgestuften Stange27 die Position des Schlittens14 bestimmen. - Alle bedeutsamen Daten, die von der zentralen Steuereinheit
30 erkannt und verarbeitet werden, werden auf dem Bildschirm34 angezeigt. - Insbesondere zeigt der Bildschirm
34 Kurvenschaubilder, die entlang der x-Achse die Belastungswerte anzeigen, die in der Sehne25 durch Verschiebung des Schlittens14 in den Richtungen F1 und F2 entstehen, und die entlang der y-Achse die tatsächlichen Zugspannungswerte anzeigen, die in der Sehne25 erkannt und durch die Kraftmessdose19 gemessen werden. Das Kurvenschaubild kann auch anzeigen, wann der Viskositätspunkt nahe der Dehngrenze erreicht ist, und kann die Differenz zwischen dem Belastungswert, bei dem sich die Viskositätsüberschneidung der Gewebe vollzieht (siehe Schritt (d)), und dem Belastungswert, bei dem die Elastizität der Gewebe wiederhergestellt ist (siehe Schritt (e)), quantifizieren. - Der Bildschirm
34 kann auch ein farbiges Balkendiagramm anzeigen, das die Dehnung der Sehne25 und die vom Mittel29 erkannten Daten anzeigt.
Claims (10)
- Spannvorrichtung (
10 ) für das Spannen einer Sehne (25 ), umfassend: einen Schlitten (14 ) und ein Trägerungselement (23a ), wobei die Sehne (25 ) durch Haltemittel (21 ,24 ), die mit dem Schlitten (14 ) bzw. dem Trägerungselement (23a ) eine Einheit bilden, gehalten wird; Erkennungsmittel (19 ) zum Erkennen der tatsächlichen Zugspannung, der die Sehne (25 ) unterworfen ist; wobei die Spannvorrichtung (10 ) gekennzeichnet ist durch einen Motor (13 ), der mechanisch mit dem Schlitten (14 ) dergestalt verbunden ist, dass er den Schlitten (14 ) in zwei Richtungen (F1, F2) bewegen kann. - Vorrichtung (
10 ) nach Anspruch 1, wobei der Motor (13 ) ein Elektromotor (13 ) ist, insbesondere ein elektrischer Schrittmotor (13 ). - Vorrichtung (
10 ) nach Anspruch 2, wobei der elektrische Schrittmotor (13 ) ein Elektromotor (13 ) mit512 Schritten/Umdrehung ist. - Vorrichtung (
10 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, die außerdem Mittel (27 ,29 ) für das Feststellen der Position des Schlittens (14 ) und somit der Dehnung der Sehne (25 ) umfasst. - Vorrichtung (
10 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, die außerdem einen Bildschirm (34 ) umfasst. - Vorrichtung (
10 ) nach Anspruch 5, wobei der Bildschirm (34 ) Kurvenschaubilder anzeigt, die entlang der x-Achse die Belastungswerte anzeigen, die in der Sehne (25 ) durch Verschiebung des Schlittens (14 ) entstehen, und die entlang der y-Achse die tatsächlichen Zugspannungswerte anzeigen, die in der Sehne (25 ) erkannt und durch die Kraftmessdose19 gemessen werden. - Vorrichtung (
10 ) nach Anspruch 5, wobei die Kurvenschaubilder angezeigt werden, wenn der dehngrenzennahe Viskositätspunkt der Sehne (25 ) erreicht ist, und wobei die Kurvenschaubilder die Differenz zwischen dem Belastungswert, bei dem sich die Viskositätsüberschneidung der. Gewebe der Sehne (25 ) vollzieht, und dem Belastungswert, bei dem die Elastizität der Gewebe der Sehne (25 ) wiederhergestellt ist, quantifizieren. - Vorrichtung (
10 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei alle Arbeitsschritte von einer elektronischen zentralen Steuereinheit (30 ) gesteuert werden. - Ein Verfahren zum Spannen einer Sehne vor der Implantation in den Körper, dadurch gekennzeichnet, dass es folgende Schritte umfasst: (a) – Nulleinstellung der Länge der Sehne und Ermitteln des Punktes, an dem die Spannung der Sehne beginnt, zusammen mit einer Erhöhung der angelegten Belastung zuzunehmen; (b) – Einstellen eines Sollwertes der Maximalbelastung, die an die Sehne angelegt werden soll; (c) – Erhöhen des Wertes der angelegten Belastung in Richtung des in Schritt (b) eingestellten Maximalwertes, bis ein Absinken der an die Sehne angelegten Zugspannung erkannt wird; (d) – Ermitteln des Viskositätsüberschneidungspunktes der Gewebekomponenten der Sehne und der Belastung, bei der sich diese Überschneidung vollzieht; und (e) – Zurückkehren zu einem Belastungswert an der Sehne unterhalb des Belastungswertes, der dem Viskositätspunkt entspricht und an dem die Elastizität der Gewebe wiederhergestellt ist.
- Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Differenz zwischen dem Belastungswert gemäß Schritt (d) und dem Belastungswert gemäß Schritt (e) ermittelt wird.
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