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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Einspritzdüse
zur Verwendung bei der Steuerung eines Flüssigkeitsflusses durch eine
Auslassöffnung.
Insbesondere, aber nicht ausschließlich betrifft die Erfindung
eine Einspritzdüse
zur Verwendung in einem Kraftstoffeinspritzventil zur Abgabe von
Kraftstoff an einen Verbrennungsmotor. Eine Einspritzdüse gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist aus dem Dokument WO 99 58844 A bekannt.
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1 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
einer üblichen
Einspritzdüse
eines Kraftstoffeinspritzventils mit einer Ventilnadel 10,
die sich innerhalb einer in einem Düsenkörper 14 angeordneten,
geschlossenen Bohrung 12 bewegen kann. Ein Bereich der
Ventilnadel 10 mit einem Durchmesser 10a kann
in Anlage mit einem von einem Teil der Bohrung 12 gebildeten,
ringförmigen
Ventilsitz 16 kommen, um die Kraftstoffabgabe durch einen
Satz von im Düsenkörper 14 vorhandenen
Auslassöffnungen 18 zu
steuern. Wenn während
des Betriebs die Ventilnadel 10 in der in der Darstellung
gezeigten Ausrichtung nach oben und damit weg vom Ventilsitz 16 bewegt
wird, kann Kraftstoff innerhalb einer Abgabekammer 19,
die von der Bohrung 12 und der Außenfläche der Ventilnadel 12 begrenzt
wird, am Ventilsitz 16 vorbei und durch die Auslassöffnungen 18 in
einen damit verbundenen Motorzylinder oder einen anderen Verbrennungsraum
fließen.
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Die Ventilnadel ist mit einer Druckfeder
(nicht gezeigt) ausgestattet, die dazu dient, die Ventilnadel gegen
den Ventilsitz 16 zu drücken,
um eine Kraftstoffeinspritzung durch die Auslassöffnungen 18 zu verhindern.
Die Bewegung der Ventilnadel 10 weg vom Ventilnadelsitz 16 zum
Zwecke des Beginns einer Kraftstoffeinspritzung kann auf verschiedene
Arten und Weisen gesteuert werden. Beispielsweise kann der Druck
des in die Abgabekammer 19 eingespeisten Kraftstoffs soweit
gesteigert werden, dass die auf die (nicht gezeigten) Druckflächen der
Ventilnadel 10 einwirkende Kraft ausreicht, um die Federkraft
zu überwinden,
was dazu führt,
dass die Ventilnadel 10 weg vom Ventilsitz 16 gedrückt wird,
um die Abgabe von Kraftstoff durch die Auslassöffnungen 18 zu ermöglichen.
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Es ist ein wichtiges Merkmal der
Gestaltung von Kraftstoffeinspritzventilen, dass der Kraftstoffdruck,
bei dem sich die Ventilnadel 10 weg vom Ventilsitz 16 bewegt,
um den Beginn der Kraftstoffeinspritzung zu bewirken, mit hoher
Genauigkeit erreicht werden kann. Um dies zu erreichen, muss der
effektive Durchmesser des ringförmigen
Ventilsitzes 16, auf dem die Ventilnadel 10 sitzt
bzw. gegen den sie drückt,
mit hoher Genauigkeit gefertigt und nachbearbeitet werden. Es ist
daher wichtig, bei der Herstellung Schwankungen im effektiven Durchmesser
und beim Oberflächenfinish
des Ventilsitzes 16 möglichst gering
zu halten. In der Praxis ist ein hoher Grad an Wiederholgenauigkeit
des effektiven Durchmessers und der Oberflächen-Güte des Ventilsitzes jedoch nur
schwer zu erreichen.
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Es ist Gegenstand der Erfindung,
dieses Problem abzumildern. Dieser Gegenstand wird mit einer Einspritzdüse gemäß Anspruch
1 erhalten.
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Die Einspritzdüse umfasst einen mit einer geschlossenen
Bohrung ausgestatteten Düsenkörper, wobei
das Ventilelement in der geschlossenen Bohrung verschieblich angeordnet
ist und diese Bohrung die Ventilsitzfläche für das Ventilelement bildet. Der
Düsenkörper ist
vorzugsweise mit mindestens einer Auslassöffnung versehen, durch die
Kraftstoff abgegeben wird, wenn das Ventilelement von der Sitzfläche angehoben
wird.
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Das Ventilelement kann im Betrieb
innerhalb der geschlossenen Bohrung hin- und herbewegt werden, um das Ventilelement
in Anlage mit der Ventilsitzfläche
und weg von einer solchen Anlage zu bringen.
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Die Erfindung ermöglicht es, dass der effektive
Durchmesser des Ventilsitzes mit größerer Genauigkeit und mit größerer Wiederholgenauigkeit
bei der Herstellung erhalten wird. Da der zweite Bereich des Ventilelements
einen kleineren Konuswinkel ausbildet bzw. einschließt als der
erste Bereich, kann weder der Teil des ersten Bereichs, der sich
stromabwärts
von der Sitzfläche
befindet, noch der zweite Bereich auf der Bohrung aufsitzen. Damit
kann der wirksame Durchmesser der Außenfläche des Ventilelements, die
auf dem Ventilsitz aufsitzt, und damit der effektive Durchmesser
des Ventilsitzes genauer definiert bzw. eingegrenzt werden. Die
Genauigkeit beim Fertigen und Nachbearbeiten des Ventilsitzes ist
daher weniger kritisch.
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Die Erfindung hat auch den Vorteil,
dass eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit der äußeren Ventiloberfläche des
Ventilelements leichter zu erreichen ist als eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit
der inneren Oberfläche
einer geschlossenen Bohrung.
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Vorzugsweise beträgt die Winkeldifferenz zwischen
dem ersten, vom ersten Bereich ausgebildeten bzw. umschlossenen
Konuswinkel und dem zweiten, vom zweiten Bereich ausgebildeten bzw. umschlossenen
Konuswinkel im Wesentlichen 1°.
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Vorzugsweise kann der erste, vom
ersten Bereich ausgebildete bzw. umschlossene Konuswinkel im Wesentlichen
61° betragen
und der zweite, vom zweien Bereich ausgebildete bzw. umschlossene
Konuswinkel im Wesentlichen 60° betragen.
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Vorzugsweise beträgt die Länge des ersten Bereichs entlang
der Achse des Ventilelements weniger als 0,2 mm oder entspricht
diesem Betrag. Der Durchmesser des ersten Bereichs kann an dem Punkt,
an dem die Sitzfläche
mit der Ventilsitzfläche zur
Anlage kommt, beispielsweise im Wesentlichen 2,25 mm betragen.
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Der zweite Bereich des Ventilelements
ist ein Endbereich des Ventilelements. Der Endbereich des Ventilelements
besitzt eine im wesentlichen kegelstumpfförmige oder konische Form.
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Die Einspritzdüse ist beispielsweise zur Verwendung
in Einheits-/Pumpen-Einspritzventilen
und in Kraftstofteinspritzventilen geeignet, die so angeordnet sind,
dass sie mit Kraftstoff von einer "Common Rail" Anordnung versorgt werden können.
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Der Differenzwinkel zwischen der
Ventilsitzfläche
und der vom ersten Bereich begrenzten bzw. gebildeten Sitzoberfläche beträgt vorzugsweise
mindestens 1,5°.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen ausschließlich
beispielhaft beschrieben, worin:
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1 eine
vergrößerte Darstellung
eines üblichen
Kraftstoffeinspritzventils mit einem Ventilelement darstellt; und
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2 eine
vergrößerte, übertriebene
Ansicht eines Ventilelements gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist.
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Es sei Bezug auf 2 genommen. In dieser Figur ist ein Ventilelement 20 für die Verwendung
in einer Einspritzdüse
zur Abgabe von Kraftstoff an einen Motor-Zylinder oder an einen
anderen Verbrennungsraum eines Verbrennungsmotors gezeigt. Das Ventilelement 20 umfasst
einen ersten, ringförmigen Bereich 20a mit
im wesentlichen kegelstumpfförmiger
Gestalt und einem Ende, einem Spitzenbereich 20b mit im
wesentlichen konischer Form, wobei der Endbereich 20b eine
in Axialrichtung gesehen untere Position entlang der Achse 22 des
Ventilelements 20 einnimmt. Der Endbereich 20b besitzt
eine Außenfläche 26,
und der erste Bereich 20a besitzt eine Außenfläche 24,
wobei die Außenfläche 24 des
ersten Bereichs 20a eine Sitzfläche 24a bildet, die
mit einer Ventilsitzfläche 27 in
Anlage kommen kann, um die Kraftstoffabgabe durch in einem Düsenkörper 25 des Einspritzventils
vorhandene Auslassöffnungen
(nicht gezeigt) zu steuern. In einem sich nach außen öffnenden
Kraftstoffeinspritzventil wird die Ventilsitzfläche durch eine Oberfläche einer
im Düsenkörper vorhandenen
geschlossenen Bohrung gebildet, wobei das Ventilelement 20 im
Betrieb innerhalb der geschlossenen Bohrung hin- und herbewegbar
ist, um die Sitzfläche 24a in
Anlage mit der Ventilsitzfläche 27 oder
aus dieser Anlage heraus zu bewegen.
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Der erste Bereich 20a des
Ventilelements 20 bildet oder umschließt einen Konuswinkel, θ1, von annähernd 61°, und der Endbereich 20b bildet
oder umschließt
einen Konuswinkel, θ2, von annähernd 60°. Die Winkeldifferenz zwischen
dem Konuswinkel θ1 und dem Konuswinkel 82 beträgt daher
ungefähr
1°. Typischerweise
ist die Länge
l des Bereichs 20a entlang der Achse des Ventilelements 20 kürzer als
oder gleich 0,2 mm, aber sie kann durchaus auch eine Länge von
0,4 mm haben. Der Durchmesser der ringförmigen Sitzfläche 24a,
die mit der Ventilsitzfläche zur
Anlage kommt, beträgt
typischerweise 2,25 mm. Die Differenz des Winkels θ3 zwischen der Sitzfläche 27 und der Oberfläche des
Bereichs 20a beträgt
typischerweise 1,5°.
Es sollte jedoch klar sein, dass der Winkel θ3 in
Abhängigkeit
von dem Winkel, der von der Sitzfläche 27 gebildet bzw.
umschlossen wird, größer oder
kleiner als dieser Betrag sein kann.
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In gängigen Kraftstoffeinspritzdüsen gibt
es entweder keinen Unterschied im Konuswinkel zwischen dem Endbereich
des Ventilelements und dem Bereich, der die Sitzfläche bildet
bzw. definiert, oder, wie in 1 gezeigt,
der Endbereich des Ventilelements bildet bzw. umschließt einen
größeren Konuswinkel
als der Bereich, der die Sitzfläche
bildet. In der vorliegenden Erfindung stellt die Winkeldifferenz
zwischen θ1 und θ2, wobei θ1 größer als θ2 ist, sicher, dass die Oberfläche der
Bohrung, in der sich das Ventilelement 20 bewegen kann
und gegen die das Ventilelement aufsitzt, einen effektiven Durchmesser hat,
der im Vergleich zu bekannten Anordnungen mit einer höheren Genauigkeit
und mit einer größeren Wiederholgenauigkeit
erhalten werden kann, wobei die Geometrie des Ventilelements derart
ist, dass nur die Sitzfläche 24a des
ersten Bereichs 20a und nicht der Rest der Fläche 24 oder
die Fläche 26 des
Endbereichs 20b gegen das Ende der geschlossenen Bohrung,
in der das Ventilelement während
des Betriebs gleitet, aufsitzen kann.
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Die Erfindung ergibt einen besonderen
Vorteil bei Einspritzventilanordnungen, bei denen der Kraftstoffdruck,
bei dem sich das Ventilelement vom Ventilsitz abhebt, kritisch oder
entscheidend ist. Darüber
hinaus beträgt
der Differenzwinkel θ3 zwischen der Sitzfläche 27 und dem Bereich 20a des
Ventilelements 20 in üblichen
Kraftstoffeinspritzventilen typischerweise 0,5°. In der vorliegenden Erfindung
ist der Differenzwinkel θ3 infolge der Gestaltung des Bereichs 20a größer (typisch
sind 1,5°),
während
entlang der übrigen
Bereiche der Ventilelement-Oberfläche ein minimaler Abstand erhalten
bleibt. Dies hilft dabei, den Aufbau von Kraftstoff-Firnissablagerungen
auf der Sitzfläche 27 zu
vermeiden und ergibt einen hydraulischen "Dämpfungs"-Effekt beim Schließen des
Ventilelements.
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Es sollte klar sein, dass θ1 und θ2 Werte annehmen können, die von den hier voranstehend
beschriebenen abweichen, und dass die Winkeldifferenz zwischen θ1 und θ2 nicht 1° sein
muss, während dennoch
die Vorteile der vorliegenden Erfindung erreicht werden. Zusätzlich sollte
klar sein, dass die Länge
des Bereichs 20a und der Durchmesser der Sitzfläche 24a andere
Abmessungen haben können als
die voranstehend erwähnten.
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Die Einspritzdüse der vorliegenden Erfindung
kann in ein Einheits-/Pumpen-Einspritzventil oder
in ein Kraftstoffeinspritzventil eingebaut werden, das so angeordnet
ist, dass es mit Kraftstoff von einer "Common Rail" Anordnung versorgt werden kann. Es sollte
klar sein, dass die Bewegung des Ventilelements 20 innerhalb
der geschlossenen Bohrung zum Öffnen
und Schließen
der Auslassöffnungen
des Einspritzventils auf jede beliebige geeignete Weise gesteuert
werden kann, beispielsweise mit Hilfe eines piezoelektrischen oder
elektromagnetischen Stellorgans, und dass das Kraftstoffeinspritzventil
vom Typ mit nur einer Anhebestufe oder einem solchen mit mehreren
Anhebestufen sein kann, wobei der Düsenkörper des Einspritzventils dementsprechend
mit einer geeigneten Anzahl von Auslassöffnungen für den Kraftstoff ausgestattet
ist.
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Es sollte außerdem klar sein, dass die
Einspritzdüse
der vorliegenden Erfindng zum Steuern der Abgabe einer beliebigen
Flüssigkeit
verwendet werden kann und nicht auf den Einsatz zum Einspritzen
von Kraftstoff beschränkt
ist.