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Die
Erfindung betrifft Fahrzeugöffnungen. Genauer
gesagt, betrifft die Erfindung Vorrichtungen zum Verschließen einer Öffnung in
einer Fahrzeugkarosserie, die ein feststehendes und ein bewegliches
Teil umfassen. Noch genauer betrifft die Erfindung Vorrichtungen
zum Verschließen,
die einen bündigen
Anschluss mit der Karosserie bilden und mindestens ein bewegliches
Paneel aufweisen.
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Klassischerweise
wird zum Verschließen
einer Öffnung
eines Fahrzeuges, ob es sich um einen PKW, um ein Nutzfahrzeug,
um einen LKW, um einen Autobus oder um einen Eisenbahnwaggon handelt, eine
von einem Verbindungsrahmen gehaltene Glasscheibe angebracht. Dieser
Rahmen weist einen inneren und einen äußeren Teil auf, die gleichzeitig
die Ränder
der Glasscheibe und der Öffnung
in der Karosserie zusammendrücken,
wobei eine Dichtung eingelegt ist.
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Eine
andere Technik ist in den Patentanmeldungen EP-0 778 168 und EP-0
857 844 beschrieben, die vom selben Anmelder wie diese Patentanmeldung
angemeldet wurden. Die in diesen Dokumenten vorgestellte Verschlussvorrichtung
(nachfolgend „Flushfenster" genannt) weist ein
feststehendes und ein im Verhältnis
zu diesem feststehenden Teil bewegliches Teil auf. Das bewegliche
Teil ist mit dem feststehenden Teil mit Hilfe von Funktionselementen verbunden,
welche die erforderliche Beweglichkeit sicherstellen und auf der
zum Fahrzeuginneren gewandten Fläche
aufgebracht sind.
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Nach
verschiedenen Ausführungsarten
kann das bewegliche Teil schwenkbar (wobei das Funktionselement
die Funktion eines Scharniers erfüllt) oder gleitend sein (wobei
die Funktionselemente dann eine Führungsfunktion beim Gleiten
sicherstellen).
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Unabhängig von
der Sorgfalt, mit der die Fertigung und die Montage der Vorrichtungen
zum Verschließen
von Öffnungen
in Fahrzeugkarosserien durchgeführt
werden, können
Dichtheitsprobleme auftreten. So kann unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise
beim Waschen mit Hochdruckdüsen, etwas
Wasser in das Fahrzeuginnere eindringen und sich auf der inneren
Fläche
der Verschlussvorrichtung absetzen. Dieses Wasser läuft dann
entlang der Ränder
und insbesondere entlang der Dichtungen der Karosserieöffnung und
muss nach außen
geleitet werden.
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Wasser
kann ebenfalls auf der zum Fahrzeuginneren gekehrten Fläche aufgrund
von Kondensation oder einer Innenwäsche des Fahrzeuges vorhanden
sein. In diesem Falle muss diese Flüssigkeit selbstverständlich schnell
und gründlich
nach außen geleitet
werden.
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Im
Falle von klassischen Verschlussvorrichtungen, die einen Verbindungsrahmen
zwischen Glasscheibe und Karosserie aufweisen, erfolgt dieses Ableiten
nach außen
in einfacher Weise. Der zum Fahrzeuginneren weisende Teil des Rahmens nimmt
nämlich
die Flüssigkeit
auf, und kleine Öffnungen,
die in den Teil des Rahmens gebohrt werden, der sich über die
Karosserie hinaus zum Fahrzeugäußeren erstreckt,
erlauben das Hinausleiten des Wassers.
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Es
ist ebenfalls, aus dem Dokument
US
5 465 531 , das die Merkmale der Präambel von Anspruch 1 umfasst,
eine klassische Verschlussvorrichtung bekannt, bei der die Führungsschienen
für die Glasscheiben Öffnungen
aufweisen, die das Ableiten von Wasser zum Fahrzeugäußeren hinaus
ermöglichen.
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Dagegen
lässt sich
im Falle eines „Flushfensters" eine solche Lösung selbstverständlich nicht anwenden,
da das Fenster wegen des Grundaufbaus keinen Verbindungsrahmen aufweist.
Wenn das Fenster durch Aufkleben aufgesetzt wird, so verläuft ein
Kleberstrang vollständig
um den Umfang des zum Fahrzeuginneren gewandten Umfangs der Verschlussvorrichtung.
Wenn diese Verschlussvorrichtung eingesetzt wird, so wird dieser
Kleberstrang an die Karosserie gedrückt. Er behindert somit eindeutig das
Ablaufen von Wasser.
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Auch
dann, wenn eine andere Befestigungstechnik als das Kleben zum Einsatz
kommt, muss eine Dichtung in etwa an derselben Stelle wie der Kleberstrang
vorgesehen werden. Wiederum lässt sich
somit kein Wasser nach außen
leiten.
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Ziel
der Erfindung ist es, diesem Nachteil des Standes der Technik entgegenzuwirken.
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Genauer
gesagt besteht ein Ziel der Erfindung im Bereitstellen einer Verschlussvorrichtung
einer Öffnung
in einer Fahrzeugkarosserie von der bündigen Art (beispielsweise
von der Art der „Flushfenster" genannten Vorrichtungen),
die ein einfaches und effektives Nachaußenleiten von auf der inneren Fläche der
Verschlussvorrichtung vorhandenen Flüssigkeiten ermöglichen,
selbstverständlich
ohne die Dichtungseigenschaften der ganzen Gruppe zu beeinträchtigen.
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Noch
ein Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen einer Verschlussvorrichtung,
deren Fertigung und Montage einfach und preiswert sein soll. Insbesondere
soll die Erfindung eine Verschlussvorrichtung bereitstellen, die
keinen spezifischen Vorgang und keine Einstellung oder Anpassung
bei der Montage am Fahrzeug benötigt.
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Diese
Ziele sowie andere, die nachfolgend deutlicher in Erscheinung treten,
erreicht man mit Hilfe einer Vorrichtung zum Verschließen einer Öffnung in
einer Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 1.
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So
wird, nach der Erfindung, Wasser, das sich auf der Innenfläche der
Verschlussvorrichtung befindet, durch eines der Funktionselemente
(beispielsweise durch eine Gleitschiene) aufgenommen und nach außen mit
Hilfe eines Wasserdurchgangs oder einer Kanüle geleitet, der bzw. die entlang
dieser Innenfläche
angebracht ist.
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Bevorzugterweise
erfolgt, nach Anspruch 2, die Verbindung durch Verbinden der Ränder der
besagten, zum Fahrzeuginneren gewandten Fläche mit der Karosserie.
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Der
Ausdruck „Durchqueren" muss hier im breitesten
Sinne verstanden werden, das „von
einer Seite zur anderen laufen" bedeutet,
ohne die Hauptfunktion (Dichtheit) des Stranges zu ändern. Im
Allgemeinen wird der Wasserdurchlass an dem feststehenden Teil der
Vorrichtung angelegt und von dem bei einem späteren Montageschritt eingesetzten
Kleberstrang überdeckt.
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Demnach
beträgt
bevorzugterweise die Stärke
des Wasserdurchlasses bzw. der Wasserdurchlässe weniger als 5 mm.
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Nach
einer besonderen Ausführung
ist vorgesehen, dass das freie Ende des Wasserdurchlasses bzw. die
freien Enden des Wasserdurchlasses bzw. der Wasserdurchlässe eine
reduzierte Stärke aufweist
(aufweisen).
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Wenn
die besagte Verschlussvorrichtung eine untere und eine obere Schiene
aufweist, um das Gleiten des beweglichen Teils zu ermöglichen,
so wird (werden) der Wasserdurchlass bzw. die Wasserdurchlässe bevorzugterweise
zumindest an einem der Enden der unteren Schiene realisiert.
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In
diesem Falle wird vorteilhafterweise die besagte untere Schiene
so konzipiert und/oder eingebaut, dass das von ihr aufgefangene
Wasser zu dem Wasserdurchlass bzw. zu den Wasserdurchlässen geleitet
wird.
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Bevorzugterweise
weist der Wasserdurchlass bzw. weisen die Wasserdurchlässe eine
ausreichende Länge
auf, um das Ablaufen sicherzustellen, sobald die aufgefangene Wassermenge
0,2 ml oder mehr beträgt.
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Es
ist nämlich
wünschenswert,
dass auch sehr geringe Wassermengen systematisch abgeleitet werden.
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Aus ästhetischen
Gründen
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Wasserdurchlass bzw. die
Wasserdurchlässe
durch einen auf der festen Gruppe angebrachten undurchsichtigen
Bereich verdeckt ist bzw. sind. Dieser undurchsichtige Bereich, der
beispielsweise durch Siebdruck erstellt wird, kann ebenfalls gleichzeitig
die Schienen und die Verbindungsmittel (Kleberstränge) verdecken.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführung
wird bzw. werden der Wasserdurchlass bzw. die Wasserdurchlässe direkt
in dem entsprechenden Funktionselement bei seiner Fertigung ausgebildet.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden deutlicher beim
Lesen der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführung, die
als veranschaulichendes Beispiel ohne einschränkende Wirkung vorgestellt
wird sowie beim Betrachten der beigefügten Figuren, wobei:
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1 eine
Verschlussvorrichtung mit einem Wasserdurchlass nach der Erfindung
darstellt;
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2 einen
Schnitt durch die Positionierung des Wasserdurchlasses der Vorrichtung
aus 1 im Verhältnis
zur Fahrzeugkarosserie zeigt;
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3 ein
berechnetes Beispiel der Ausführung
eines Wasserdurchlasses nach der Erfindung wiedergibt;
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4 eine
weitere Ausführung
eines Wasserdurchlasses nach der Erfindung zeigt.
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Die
Verschlussvorrichtung einer Fensteröffnung nach der Erfindung ist
für die
Ausstattung eines Fahrzeuges vorgesehen. Sie soll auf eine Öffnung in der
Karosserie des Fahrzeuges aufgebracht werden. Eine derartige Öffnung kann
auf einer Seitenwand des Fahrzeuges, auf dem Fahrzeugdach usw. angebracht
sein. Sie kann eben oder, der Form der Karosserie folgend, gewölbt sein.
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Es
wird nun als Beispiel für
den Einsatz eine Vorrichtung mit gleitendem beweglichen Teil betrachtet.
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Diese
Verschlussvorrichtung ist beispielsweise von der in der Patentschrift
EP-0 857 844 beschriebenen Art, die schematisch in 1 dargestellt ist.
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Sie
umfasst somit ein feststehendes Teil 12, 13, das
beispielsweise durch Aufkleben auf die Fahrzeugkarosserie aufgebracht
wird. Ein auf dem feststehenden Teil angebrachtes bewegliches Teil 14 ermöglicht das
Verschließen
oder die Freigabe einer in diesem feststehenden Teil angebrachten Öffnung 11. Schienen 161 und 162 sind
auf dem unteren Teil des feststehenden Teils befestigt (oder geformt),
wobei sie die Führung
des entlang des feststehenden Teils gleitenden beweglichen Teils 14 sicherstellen.
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Vorteilhafterweise
wird die Bewegung des beweglichen Teils 14 im Verhältnis zum
feststehenden Teil 12, 13 in zwei unabhängige Bewegungen zerlegt:
- – eine
im Verhältnis
zu der von dem feststehenden Teil gebildeten Ebene senkrechte Bewegung, die
den Übergang
von einer geschlossenen und verriegelten Position, bei der das bewegliche
Teil sich in derselben Ebene wie das feststehende Teil befindet
und die Öffnung
verschließt,
in eine Freigabeposition, bei der das bewegliche Teil gegenüber dem
feststehenden Teil in eine Gleitebene verschoben ist, um das Gleiten
zu ermöglichen;
- – eine
zu der vom feststehenden Teil in der Gleitebene gebildeten Ebene
parallele Bewegung 15.
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Es
sind selbstverständlich
andere Bewegungen möglich.
So kann beispielsweise das bewegliche Teil eine Kurve durchlaufen,
welche beide Bewegungen (Verriegelung/Entriegelung) verbindet.
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Obwohl
in dem in 1 angegebenen Beispiel die Fensteröffnung eben
ist, lässt
sich deutlich einsehen, dass die Erfindung auch auf jede andere Art
von Öffnung
anwendbar ist. So kann insbesondere die Fensterscheibe 14 gewölbt oder
gekrümmt sein
bzw. eine beliebige Form aufweisen.
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Andererseits
betrifft die Vorrichtung der Erfindung insbesondere die Seitenwände von
Fahrzeugen. Sie kann jedoch auch am Fahrzeugdach und allgemeiner
an jeder gewünschten
Stelle Anwendung finden.
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Die
Fensterscheibe 14 kann aus Glas oder aus einem geeigneten,
durchsichtigen oder lichtdurchlässigen
Material sein. Sie kann ebenfalls aus demselben Material wie die
Karosserie gefertigt sein. Es sei ebenfalls darauf hingewiesen,
dass es möglich ist,
mehrere voneinander unabhängige
Scheiben zu verwenden, um eine Fensteröffnung zu verschließen (beispielsweise
eine Scheibe, die sich nach links und eine andere, die sich nach
rechts bewegt). Gegebenenfalls kann eine der Scheiben feststehen.
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Es
ist ein Verriegelungsgriff 18 vorgesehen. Dieser stützt sich
an der Schiene 162 ab, um die bewegliche
Scheibe in ihrer Gleitebene zu verschieben und sie in die Verschlussebene
zurückzuholen.
Hierbei handelt es sich vorteilhafterweise um einen drehbaren Griff,
wie beispielsweise in der Patentanmeldung FR-98 09315 beschrieben,
die von demselben Anmelder wie dieses Patent angemeldet wurde.
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Hauptziel
der Erfindung ist somit das Ableiten von Wasser (und allgemeiner
von Flüssigkeiten aller
Art), das sich auf der dem Fahrzeuginneren zugewandten Fläche der
Verschlussvorrichtung befindet.
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Zu
diesem Zweck weist die untere Schiene 162 zwei
Wasserdurchläufe 171 und 172 auf,
die sich vertikal zum unteren Teil des Fahrzeuges hin erstrecken.
So nimmt die Schiene 162 die Flüssigkeit
auf, die an der inneren Fläche
der Vorrichtung und insbesondere der Dichtungen entlangläuft, und
leitet diese Flüssigkeit
zum Wasserdurchlass oder zur Kanüle 171 oder 172 weiter.
Das Innere der Schiene 162 kann vorteilhafterweise
einen leicht geneigten Boden aufweisen, um die Flüssigkeit
direkt zur Kanüle 171 oder 172 zu
leiten.
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Wie
in 2 dargestellt, weist jeder Wasserdurchlass 17 eine
ausreichende Länge
auf, um den Strang 21 zu durchqueren. Es sei auf die leichte Rückversetzung
des Endes der Karosserie 23 hingewiesen, welche die Realisierung
einer bündigen
Vorrichtung ohne Verbindungsrahmen ermöglicht.
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Die
von der unteren Schiene 162 aufgefangene
Flüssigkeit
läuft demnach
durch den Wasserdurchlass 17 und dann an der Karosserie
außerhalb des
Fahrzeuges herunter (Pfeil 24).
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Selbstverständlich müssen die
Abmessungen des Wasserdurchlasses unter Berücksichtigung mehrer Kriterien
gewählt
werden, insbesondere:
- – die Nichtbeeinträchtigung
der Dichtungseigenschaften der Dichtung 21;
- – das
Erreichen eines Ablaufes auch für
sehr geringe Mengen Flüssigkeit,
beispielsweise ab 0,2 ml.
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3 zeigt
einen Schnitt durch einen diese Bedingungen erfüllenden Wasserdurchlauf.
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Dieser
Durchlauf weist einen Zwischenteil 32 und einen Endteil 31 auf.
Der dünnere
Endteil 31 entspricht dem Bereich, der den Strang 21 durchquert.
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Bevorzugterweise
ist die Stärke
des Endteils 31 (die zumindest teilweise mit dem Strang 21 übereinstimmt)
sehr gering, beispielsweise in der Größenordnung von 1 mm.
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Diese
Stärke
ist relativ gering, um Tropfen durchzulassen.
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Statt
diese Stärke über die
ganze Länge
der Kanüle
(beispielsweise 60 mm) vorzusehen, wird die Verengung vorteilhafterweise
lediglich auf die Breite des Stranges begrenzt. Oberhalb des Stranges
(Zwischenteil 32) wird die Stärke des Wasserdurchlaufs (beispielsweise
auf 3 mm) erhöht.
So wird der Druck auf dem Teil 31 erhöht, was das Ablaufen des Wassers
durch diese Stelle begünstigt.
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4 zeigt
eine Ausführungsvariante
des Wasserdurchlaufes, der die Form eines einfachen Ablaufröhrchens
aufweist, dessen Querschnitt leicht und allmählich verringert werden kann.
Es können selbstverständlich mehrere ähnliche
Röhrchen
vorgesehen werden.
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Es
kann/können
allgemeiner nur ein Wasserdurchlauf oder mehrere Wasserdurchläufe 162 vorgesehen werden. Die Formen dieser
Wasserdurchläufe können variabel
sein, insofern sie einen guten Wasserdurchlauf sicherstellen, wobei
die anderen, von einer guten Verschlussvorrichtung verlangten Eigenschaften
einzuhalten sind.
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Der
vom Wasserdurchlauf durchquerte Strang ist eine Dichtung, wobei
die Befestigung der Vorrichtung durch eine andere Methode als das
Kleben sichergestellt wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die Wasserdurchläufe der Erfindung keine ästhetischen
Nachteile mit sich bringen. Sie werden nämlich im allgemeinen durch
einen undurchsichtigen Bereich verdeckt, der beispielsweise durch
Siebdruck am feststehenden Teil der Verschlussvorrichtung realisiert
wird, um von außen
den Rand der Karosserie, den Kleberstrang und die Schienen zu verbergen.