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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Gentherapie, insbesondere
die Gentherapie, die Elemente einschließt, die von Viren, insbesondere
von Elementen von Adenoviren, stammen. Adenoviren sind als geeignete
Vehikel zur Übertragung
von Genen auf den Wirt vorgeschlagen worden.
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Eine
Reihe von Eigenschaften von Adenoviren macht sie zur Entwicklung
von Genübertragungsvektoren
für die
humane Gentherapie besonders brauchbar:
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Das
Adenovirus-Genom ist gut charakterisiert. Es besteht aus einem linearen,
doppelsträngigen DNA-Molekül aus etwa
36 000 Basenpaaren. Die Adenovirus-DNA enthält identische terminale invertierte
Sequenzwiederholungen (ITR) von etwa 90 – 140 Basenpaaren, wobei die
exakte Länge
vom Serotyp abhängt. Die
viralen Ursprünge
der Replikation befinden sich innerhalb der ITR exakt an den Genomenden.
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Die
Biologe der Adenoviren ist ausführlich
charakterisiert; bei immunkompetenten Individuen ist das Adenovirus
mit keiner schweren humanen Pathologie assoziiert.
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Die
Wirksamkeit des Virus zur Einführung
seiner DNA in die Wirtszelle ist extrem hoch; das Virus kann eine
weite Vielzahl von Zellen infizieren und weist einen breiten Wirtsbereich
auf.
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Das
Virus kann mit hohen Virustitern in großen Mengen hergestellt werden.
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Das
Virus kann durch die Deletion der frühen Region 1 (E1) des viralen
Genoms replikationsdefekt gemacht werden (Brody et al., 1994). Die
meisten derzeit in der Gentherapie verwendeten Adenovirus-Vektoren weisen
eine Deletion im E1-Bereich auf, wo die gewünschten genetischen Informationen
eingeführt
werden können.
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Auf
der Grundlage dieser Eigenschaften nutzen bevorzugte Methoden für die in-vivo-Genübertragung in
humane Zielzellen Adenovirus-Vektoren als Vehikel zur Genübertragung.
Mit der therapeutischen Verwendung von adenoviralen Vektoren beim
Menschen sind aber immer noch Nachteile verbunden. Ein größerer Nachteil
besteht im Vorhandensein einer bereits vorhandenen Immunität innerhalb
der Bevölkerung
gegen Adenoviren. Bei Menschen ist die Exposition von Wildtyp-Adenoviren
sehr verbreitet, wie eingehend dokumentiert worden ist [Übersicht
in Wadell, 1984]. Diese Exposition hat zu Immunantworten gegenüber den
meisten Typen von Adenoviren geführt,
nicht nur gegen Adenoviren, denen Personen ausgesetzt wurden, sondern auch
gegenüber
Adenoviren, die ähnliche
(neutralisierende) Epitope aufweisen. Dieses Phänomen der bereits vorhandenen
Antikörper
in Menschen kann in Kombination mit einer starken sekundären humoralen
und zellulären
Immunantwort gegen das Virus die Genübertragung mittels rekombinanter
Adenovirus-Vektoren ernsthaft beeinflussen.
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Bis
heute sind sechs verschiedene Untergruppen von humanen Adenoviren
vorgeschlagen worden, die insgesamt 51 einzelne Adenovirus-Serotypen
umfassen (siehe Tabelle 1). Ein Serotyp ist auf der Grundlage seiner
immunologischen Verschiedenartigkeit definiert, die durch eine quantitative
Neutralisation mit tierischen Antiseren (Pferd, Kaninchen) bestimmt
wird. Wenn die Neutralisation einen bestimmten Grad an Kreuzreaktionen
zwischen zwei Viren zeigt, wird eine Verschiedenartigkeit der Serotypen
angenommen, wenn A) die Hämagglutinine
nicht verwandt sind, wie durch eine fehlende Kreuzreaktion bei der
Hämagglutinationsinhibition
gezeigt wird, oder B) wesentliche biophysikalische/biochemische
Unterschiede der DNA existieren (Francki et al., 1991). Die zuletzt
identifizierten neun Serotypen (42 – 51) wurden erstmals aus HIV-infizierten
Patienten isoliert (Hierholzer et al., 1988, Schnurr et al., 1993).
Aus Gründen,
die nicht gut verstanden sind, kamen in den meisten solcher Patienten
mit geschwächtem
Immunsystem Adenoviren vor, die aus immunkompetenten Personen selten
oder nie isoliert wurden (Hierholzer et al., 1988, 1992, Khoo et
al., 1995, De Jong et al., 1998).
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Die überwiegende
Mehrzahl von Personen hatten zuvor Kontakt mit Adenoviren, insbesondere
mit den wohluntersuchten Adenovirus-Serotypen 5 und Typ 2 (Ad5 und
Ad2) oder immunologisch verwandten Serotypen. Wichtigerweise sind
diese beiden Serotypen auch diejenigen, die zur Verwendung in der
humanen Gentherapie am intensivsten untersucht worden sind.
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Das
erfindungsgemäße Genübertragungsvehikel
kann auch Elemente aus anderen (Adeno)Viren umfassen, solange man
ein Element, das zur Immunität
gegen ein solches Genübertragungsvehikel
führen
könnte,
durch ein Element des Adenovirus 35 oder ein funktionelles Homolog
davon ersetzt, das einen geringeren Anteil eines solchen Nachteils
aufweist und vorzugsweise einen solchen Nachteil vermeidet, wobei
das funktionelle Homolog aus der aus dem Adenovirus 11, 26, 34,
48 und 49 bestehenden Gruppe ausgewählt ist. In der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei einem Genübertragungsvehikel um jedes
Vehikel, das dazu fähig
ist, eine interessierende Nucleinsäure in eine Wirtszelle zu übertragen.
Gemäß der Erfindung
muss es ein Element des Adenovirus 35 oder ein funktionelles Äquivalent
eines solchen Elements umfassen, das eine vorteilhafte Wirkung bezüglich der
Immunantwort gegenüber
einem solchen Vehikel aufweisen muss und wobei das funktionelle Äquivalent
aus der aus einem Adenovirus-Serotyp 11, 26, 34, 48 und 49 bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist. Im Wesentlichen kann es sich bei allen anderen Elementen, aus
denen das Vehikel besteht, um beliebige Elemente handeln, die im
Fachgebiet bekannt oder entwickelt sind, solange sie zusammen dazu fähig sind,
die interessierende Nucleinsäure
zu übertragen.
Im Prinzip kann der Fachmann alle Adenovirusprodukte oder – produktionssysteme
verwenden und/oder sich diese beschaffen, die auf dem Gebiet der
Adenoviren angewandt werden können
oder angewandt worden sind. Typischerweise können die Produkte der Erfindung
in denjenigen Verpackungszellen hergestellt werden, die z.B. für den Adenovirus
5 brauchbar ist, wobei typischerweise die Vektoren auf der Grundlage
des Adenovirus 35 auf dieselbe Weise wie diejenigen anderer Adenoviren,
z.B. des Adenovirus 2 und/oder 5, erzeugt und/oder verwendet werden
können.
Eine gute Übersicht über die
Möglichkeiten
von minimalen Vektoren, Verpackungssystemen, der intrazellulären Amplifikation,
Systemen auf der Grundlage von Vektoren und Plasmiden kann in den
anhängigen
Anmeldungen (PCT/NL99/00235 und PCT/NL96/00244) des Anmelders gefunden
werden. Nichtvirale Übertragungssysteme ebenso
wie virale Übertragungssysteme
können
mit erfindungsgemäßen Elementen
erzeugt werden. Beide Arten von System sind in vielen verschiedenen
Ansätzen
im Fachgebiet wohlbekannt und müssen
hier daher nicht näher
ausgeführt
werden. Eine Übersicht über die
vielen verschiedenen Systeme und ihre Eigenschaften sind in Robbins
und Ghivizzani (1998) und in Prince (1998) zu finden.
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Genübertragungsvehikel
enthalten typischerweise eine interessierende Nucleinsäure. Eine
interessierende Nucleinsäure
kann ein Gen oder ein funktioneller Teil eines Gens (wobei ein Gen
jede Nucleinsäure
ist, die exprimiert werden kann) oder eine Vorstufe eines Gens oder
ein transkribiertes Gen auf jedem Nucleinsäuregrad (DNA und/oder RNA:
doppel- oder einsträngig)
sein. Interessierende Gene sind im Fachgebiet wohlbekannt und umfassen
typischerweise diejenigen, die therapeutische Proteine wie TPA,
EPO, Cytokine, Antikörper
oder Derivate davon etc. kodieren. Eine Übersicht über therapeutische Proteine,
die in der Gentherapie anzuwenden sind, ist nachfolgend aufgeführt.
Immunstimulierende
Faktoren wie tumorspezifische Antigene, Cytokine etc.,
Antiangiogene
Faktoren; nicht einschränkende
Beispiele: Endostatin, Angiostatin, ATF-BPTI CDT-6, dominant-negative
VEGF-Mutanten etc.,
Angiogene Faktoren, nicht einschränkende Beispiele:
VEGF, Fibroblasten-Wachstumsfaktoren,
Stickoxidsynthasen, ein natriuretisches Peptid vom C-Typ etc.,
entzündungshemmende
Proteine wie lösliches
CD40, Fast, IL-12, IL-10, IL-4, IL-13 und abgesonderte einkettige
Antikörper
für CD4,
CD5, CD7, CD52, IL-2, IL-1, IL-6, TNF etc. oder abgesonderte einkettige
Antikörper des
T-Zellen-Rezeptors
auf den autoreaktiven T-Zellen. Auch dominant-negative Mutanten
von PML können zur
Hemmung der Immunantwort verwendet werden.
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Weiterhin
können
Antagonisten der entzündungsfördernden
Cytokine verwendet werden, zum Beispiel IL-1RA (Rezeptorantagonist)
und lösliche
Rezeptoren wie sIL-1RI, sIL-1RII, sTNFRI und sTNFRII. Das Wachstum
und/oder die Immunantwort hemmende Gene wie ceNOS, Bcl3, cactus
und IκBα, β oder γ und die Apoptose
induzierende Proteine wie das VP3-Protein des Chicken Anemia Virus
können
ebenfalls verwendet werden. Weiterhin können Suizidgene wie HSV-TK,
Cytosin-Deaminase, Nitroreduktase und Linamerase verwendet werden.
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Eine
interessierende Nucleinsäure
kann auch eine Nucleinsäure
sein, die mit einer in der Wirtszelle vorhandenen Nucleinsäuresequenz
hybridisieren kann, wodurch die Expression oder Transkription oder Translation
der Nucleinsäure
gehemmt wird. Sie kann auch durch Cosuppression blockieren. Kurz
gefasst ist eine interessierende Nucleinsäure jede Nucleinsäure, mit
der man eine Zelle versehen möchte,
um eine Antwort durch diese Zelle zu induzieren, wobei es sich bei
der Antwort um die Erzeugung eines Proteins, die Hemmung einer solchen
Erzeugung, eine Apoptose, Nekrose, Proliferation, Differenzierung
etc. handeln kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist die erste, in der der Adenovirus 35 zur
therapeutischen Verwendung offenbart ist, daher macht die Erfindung
auch einen Adenovirus-Serotypen 35 oder einen davon stammenden chimären Virus
oder ein Genübertragungsvehikel
auf der Grundlage des Virus oder eines Chimären davon zur Verwendung als
Pharmazeutikum verfügbar.
Der Serotyp der vorliegenden Erfindung, der Adenovirustyp 35, ist
an sich im Fachgebiet bekannt. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen
Adenovirus der Gruppe B, der aus Patienten mit dem erworbenen Immunschwäche-Syndrom
und anderen Immundefekt-Krankheiten isoliert wurde (Flomenberg et
al., 1987, De Jong et al., 1983). Es ist gezeigt worden, dass Ad35
sich von der vollständiger
charakterisierten Untergruppe C (einschließlich Ad2 und Ad5) hinsichtlich
der pathogenen Eigenschaften unterscheidet (Basler et al., 1996).
Es ist vorgeschlagen worden, dass dieser Unterschied mit Unterschieden in
der E3-Region des Genoms von Ad35 in Zusammenhang steht (Basler
et al., 1996). Die DNA von Ad35 ist partiell kloniert und kartiert
worden (Kang et al., 1989 a und b; Valderrama-Leon et al., 1985).
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Adenovirus-Serotypen
vom Typ B, wie 34 und 35, haben eine andere E3-Region als andere Serotypen. Typischerweise
ist dieser Bereich bei der Unterdrückung der Immunantwort gegenüber adenoviralen
Produkten involviert. Somit macht die Erfindung ein erfindungsgemäßes Genübertragungsvehikel
verfügbar,
wodurch die Elemente, die bei der Vermeidung oder Verminderung der
Immunantwort involviert sind, E3-Expressionsprodukte des Adenovirus-35
oder die diese codierende Gene umfassen.
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Ein
weiterer Teil von Adenoviren, die in Immunantworten involviert sind,
ist das Kapsid, insbesondere die Penton- und/oder Hexonproteine.
Somit macht die Erfindung auch ein erfindungsgemäßes Genübertragungsvehikel verfügbar, wobei
die Elemente wenigstens ein Adenovirus-35-Kapsidprotein oder einen
funktionellen Teil davon, wie eine Faser, Penton- und/oder Hexonproteine
oder ein wenigstens eines davon codierendes Gen umfassen. Es ist
nicht erforderlich, dass ein komplettes, für die Immunantwort relevantes
Protein vom Adenovirus 35 stammt. Es ist sehr wohl möglich, einen
Teil einer Adenovirus-Faser, eines Adenovirus-Pentons oder -Hexons
in eine andere Faser, ein anderes Penton oder Hexon einzuführen. Somit
werden Chimäre
Proteine erhalten.
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Es
ist auch möglich,
ein Penton eines bestimmten Adenovirus, ein Hexon aus einem weiteren
und eine Faser oder eine E3-Region aus noch einem anderen Adenovirus
zu haben. Gemäß der Erfindung
sollte wenigstens eines der Proteine oder der diese codierenden
Gene ein Element aus Adenovirus 35 oder einem funktionellen Homolog
davon umfassen, wobei das Element eine Wirkung auf die Immunantwort
des Wirtes hat und wobei das funktionelle Homolog aus der aus den
Adenovirus-Serotypen 11, 26, 34, 48 und 49 bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Somit macht die Erfindung eine erfindungsgemäße Genübertragung verfügbar, bei der
es sich um eine Chimäre
des Adenovirus 35 mit wenigstens einem anderen Adenovirus handelt.
Auf diese Weise kann man auch den resultierenden Virus hinsichtlich
anderer Aspekte als der Immunantwort allein modifizieren. Man kann
seine Infektionseffizienz mit dafür verantwortlichen Elementen
verstärken,
man kann seine Replikation auf einer Verpackungszelle verstärken, oder
man kann seinen Tropfismus ändern.
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Somit
macht die Erfindung z.B. ein erfindungsgemäßes Genübertragungsvehikel verfügbar, das
einen anderen Tropfismus als der Adenovirus 35 aufweist. Natürlich sollte
der Tropfismus vorzugsweise so geändert werden, dass das Genübertragungsvehikel
vorzugsweise auf eine Untergruppe der Wirtszellen übertragen wird,
d.h. den Zielzellen. Änderungen
des Tropfismus und andere Änderungen,
die in der vorliegenden Erfindung von adenoviralen oder anderen
Genübertragungsvehikeln
ebenfalls angewandt werden können,
sind in den anhängigen
Anmeldungen des Anmelders (Nr. 98 204 482.8, 99 200 624.7 und 98
202 297.2) offenbart. Natürlich
macht die vorliegende Erfindung alle Bausteine verfügbar, die
erforderlich und/oder brauchbar sind, um zu den Genübertragungsvehikeln
und/oder Chimären
etc. der vorliegenden Erfindung zu gelangen. Dies umfasst Verpackungszellen
wie PER.C6 (ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) oder Zellen auf der Grundlage davon, die jedoch für Ad35 angepasst
sind, es umfasst alle Aminosäuren,
die funktionelle Teile des Adenovirus 35 kodieren, wie Helferkonstrukte
und Verpackungskonstrukte, sowie Vektoren, die interessierende Gene
und z.B. eine ITR etc. umfassen. Typischerweise offenbart die Anmeldung
(PCT/NL96/00244) des Anmelders Elemente, die für den Erhalt der gefundenen
Genübertragungsvehikel
notwendig und brauchbar sind. Somit macht die Erfindung auch eine
Nucleinsäure
verfügbar,
die wenigstens einen funktionellen Teil eines erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikels
oder einen erfindungsgemäßen Virus
oder eine erfindungsgemäße Chimäre davon
kodiert. Gemäß der Erfindung
müssen
solche Elemente, die Funktionen kodieren, die in das resultierende
Genübertragungsvehikel
gelangen, eine Nucleinsäure
umfassen oder von dieser kodiert werden, die wenigstens eines der
Elemente des Adenovirus-Serotypen 35 oder ein funktionelles Äquivalent
davon, das zur Vermeidung oder Verminderung der Neutralisationsaktivität gegenüber adenoviralen Elementen
durch den Host, auf den das Gen zu übertragen ist, kodiert, wobei
das funktionelle Äquivalent
des Elements von einem Serotypen stammt, der aus der aus den Adenovirus-Serotypen
11, 26, 34, 48 und 49 bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Typischerweise wäre das interessierende
Gen auf derselben Nucleinsäure vorhanden,
was bedeutet, dass eine solche Nucleinsäure ein solches Gen oder eine
Stelle zur Einführung
eines interessierenden Gens darin aufweist.
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Typischerweise
umfasst eine solche Nucleinsäure
wenigstens eine ITR, und wenn sie eine zu verpackende Nucleinsäure ist,
auch ein Verpackungssignal. Wie jedoch oben erwähnt wurde, können alle
erforderlichen und brauchbaren Elemente und/oder Bausteine für die vorliegende
Erfindung in der Anmeldung (PCT/NL96/00244) des Anmelders gefunden
werden. Ein Satz weiterer Verbesserungen auf dem Fachgebiet der
Herstellung von adenoviralen Genübertragungsvehikeln
ist das Plasmidsystem des Anmelders, das in der hier zuvor erwähnten PCT/NL99/00235
offenbart ist. Dieses System funktioniert in einer Ausführungsform
als homologe Rekombination eines Adapterplasmids und eines längeren Plasmids,
die zusammen alle Elemente der in das Genübertragungsvehikel einzuarbeitenden
Nucleinsäure
umfassen. Diese Verfahren können
auch auf die in der vorliegenden Erfindung gefundenen Genübertragungsvehikel
und deren Bausteine angewandt werden. Somit macht die Erfindung
auch eine erfindungsgemäße Nucleinsäure verfügbar, die
weiterhin eine Region von Nucleotiden umfasst, die zur homologen
Rekombination entworfen oder brauchbar sind, vorzugsweise wenigstens
eines Teils oder als ein Satz von zwei Nucleinsäuren, die eine erfindungsgemäße Nucleinsäure umfassen,
wobei der Satz von Nucleinsäuren
zu einem einzigen homologen Rekombinationsereignis miteinander fähig ist,
was zu einer Nucleinsäure
führt,
die ein funktionelles Genübertragungsvehikel
kodiert. Beide leeren Verpackungszellen (bei denen der zur Erzeugung
eines erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikels
zu verpackende Vektor noch einzuführen oder herzustellen ist)
sowie Zellen, die einen zu verpackenden erfindungsgemäßen Vektor
umfassen, werden bereitgestellt. Somit umfasst die Erfindung auch
eine Zelle, die eine erfindungsgemäße Nucleinsäure oder einen erfindungsgemäßen Satz
von Nucleinsäuren
umfasst, vorzugsweise eine Zelle, die die zur adenoviralen Replikation
erforderlichen Elemente, die bei der zu verpackenden Nucleinsäure oder
bei einem erfindungsgemäßen Satz
von Nucleinsäuren
fehlen, komplementiert. Bei der vorliegenden Erfindung ist gefunden
worden, dass E1-deletierte Vektoren des Adenovirus 35 nicht zur Replikation
in Zellen fähig
sind, die Adenovirus-5-Proteine in trans verfügbar machen. Die Erfindung
macht daher weiterhin eine Zelle verfügbar, die zur Bereitstellung
von Adenovirus-35-E1-Proteinen in trans fähig ist. Bei einer solchen
Zelle handelt es sich typischerweise um eine humane Zelle, die von
der Retina oder der Niere stammt. Es ist gezeigt worden, dass embryonale
Zellen wie Aminocyten für
die Erzeugung einer E1 komplimentierenden Zelllinie besonders geeignet
sind. Solche Zellen sind daher in der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
Eine serotypenspezifische Komplementierung durch E1-Proteine kann auf
ein oder mehrere durch die E1-Region kodierte Proteine zurückzuführen sein.
Daher ist es wesentlich, dass wenigstens das serotypenspezifische
Protein in der komplementierenden Zelllinie in trans bereitgestellt
wird. Die nicht-serotypspezifischen E1-Proteine, die für eine effektive
Komplementierung eines E1-deletierten Adenovirus wesentlich sind, können von
anderen Adenovirus-Serotypen stammen. Vorzugsweise ist wenigstens
ein E1-Protein aus der E1B-Region des Adenovirus 35 in trans ausgebildet,
um E1-deletierte Vektoren auf der Grundlage des Adenovirus 35 zu
komplementieren. In einer Ausführungsform
wird eine die eine oder mehrere serotypspezifische E1-Proteine codierende
Nucleinsäure
in die PER.C6-Zelle oder eine von einer PER-C6-Zelle stammende Zelle (ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) oder eine ähnliche,
Elemente von Ad 35 komplementierende Verpackungszelle eingeführt.
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Wie
bereits angedeutet, umfasst die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikels, umfassend
das Exprimieren einer erfindungsgemäßen Nucleinsäure in einer
erfindungsgemäßen Zelle
und das Ernten des resultierenden Genübertragungsvehikels. Das Obige
bezieht sich auf das Füllen
von leeren Verpackungszellen mit den betreffenden Nucleinsäuren. Das
Format der gefüllten
Zelle ist natürlich
auch Teil der vorliegenden Erfindung, die ein Verfahren zur Erzeugung
eines erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikels
verfügbar
macht, umfassend das Kultivieren einer gefüllten erfindungsgemäßen Verpackungszelle
(produzierende Zelle) in einem geeigneten Kulturmedium und das Ernten des
resultierenden Genübertragungsvehikels.
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Die
resultierenden, durch ein beliebiges der erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen
Genübertragungsvehikel,
insbesondere auch ein erfindungsgemäßes Genübertragungsvehikel, das von
einer Chimäre
eines Adenovirus und eines integrierenden Virus stammt, sind natürlich auch
Teil der vorliegenden Erfindung. Es ist wohlbekannt, dass adenovirale
Genübertragungsvehikel
sich normalerweise nicht in das Genom des Wirts integrieren. Für eine langfristige
Expression von Genen in einer Wirtszelle ist es daher bevorzugt,
Chimären
herzustellen, die diese Fähigkeit
aufweisen. Solche Chimären
sind in unserer anhängigen
Anmeldung PCT/NL98/00731 offenbart worden. Ein sehr gutes Beispiel
ist eine solche Chimäre
eines Adenovirus und eines integrierenden Virus, wobei das integrierende
Virus ein adenoassoziiertes Virus ist. Wie oben diskutiert wurde,
sind andere brauchbare Chimären,
die auch mit dem Obigen kombiniert werden können, Chimären (sei es durch das Vertauschen
kompletter Proteine oder von Teilen davon oder beides) mit einem
geänderten
Tropfismus. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist eine Chimäre von Ad
35 und Ad 16, gegebenenfalls mit Elementen aus beispielsweise Ad
2 oder Ad 5, wobei der tropismusbestimmende Teil von Ad 16 verwendet
wird, um das Genübertragungsvehikel
zu Synoviocyten und/oder glatten Muskelzellen zu leiten (siehe unsere
anhängigen Anmeldungen
Nr. 98 204 482.8 und 99 200 624.7). Dendritische Zellen (DC) und
hämopoetische
Stammzellen (HSC) werden nicht leicht durch von Ad2 oder Ad5 stammenden
Genübertra gungsvehikel
transduziert. Die vorliegende Erfindung macht Genübertragungsvehikel
verfügbar,
die eine erhöhte
Transduktionskapazität
von DC- und HSC-Zellen aufweisen. Solche Genübertragungsvehikel umfassen
wenigstens den den Gewebetopismus bestimmenden Teil eines Ad35-Adenovirus.
Die Erfindung macht daher weiterhin die Verwendung eines den Gewebetopismus
bestimmenden Teils eines Adenovirus-35-Kapsids zur Transduktion
von dendritischen Zellen und/oder hämopoietischen Stammzellen verfügbar. Andere
Adenoviren vom B-Typ sind ebenfalls geeignet. Ein den Gewebetopismus
bestimmender Teil umfasst wenigstens die Verdickung und/oder den Schaft
eines Faserproteins. Natürlich
ist es einem Fachmann sehr wohl möglich, die für den Gewebetropismus im
Faserprotein verantwortlichen Aminosäuresequenzen zu bestimmen.
Solche Kenntnisse können
zum Entwerfen von Chimären
Proteinen, die solche Aminosäuresequenzen
enthalten, verwendet werden. Daher sind solche Chimären Proteine
auch Teil der Erfindung. DC-Zellen sind sehr effiziente antigenpräsentierende
Zellen. Durch die Einführung
des Genübertragungsvehikels
in solche Zellen kann das Immunsystem des Wirtes in Richtung auf
spezielle Antigene getriggert werden. Solche Antigene können durch
eine zur DC übertragene Nucleinsäure oder
durch die Proteine des Genübertragungsvehikels
selbst kodiert werden. Die vorliegende Erfindung macht daher auch
ein Genübertragungsvehikel
mit der Fähigkeit
zur Umgehung des Immunsystems des Wirtes als Vakzin verfügbar. Der
Vektor ist dazu fähig,
das Immunsystem lange genug zu umgehen, um wirksam seine Zielzellen
zu finden, und ist gleichzeitig dazu fähig, spezielle Antigene auf
antigenpräsentierende
Zellen zu übertragen,
wodurch die Induktion und/oder Stimulation einer effizienten Immunantwort
gegenüber
dem (den) speziellen Antigenen) ermöglicht wird. Um die Immunantwort
weiter zu modulieren, kann das Genübertragungsvehikel Proteine
und/oder solche Proteine codierende Nucleinsäuren umfassen, die zur Modulierung
einer Immunantwort fähig
sind. Nicht einschränkende
Beispiele für
solche Proteine werden unter den Interleukinen, den Adhäsionsmolekülen, den
costimulierenden Proteinen, den Interferonen etc. gefunden. Die Erfindung
macht daher weiterhin ein Vakzin verfügbar, das ein Genübertragungsvehikel
der Erfindung umfasst. Die Erfindung macht weiterhin einen Adenovirus-Vektor
mit der Fähigkeit
zur effizienten Transduktion von DC und/oder HSC verfügbar, wobei
das Vehikel wenigstens einen den Gewebetropismus bestimmenden Teil
des Adenovirus-Serotypen 35 umfasst. Die Erfindung macht weiterhin
die Verwendung solcher Übertragungsvehikel
zur Transduktion von HSC und/oder DC-Zellen verfügbar. Ähnliche Gewebetropismen werden
bei anderen Adenoviren vom Serotyp B, insbesondere beim Serotyp
11, gefunden, und sind auch Teil der Erfindung. Natürlich ist
es auch möglich,
andere Genübertragungsvehikel
mit dem einen Gewebetropismus bestimmenden Teil zu versehen, wodurch
solche Übertragungsvehikel
mit einer erhöhten
DC- und/oder HSC-Transduktionsfähigkeit
erhalten werden. Solche Genübertragungsvehikel
sind daher auch Teil der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikel
können
zur Übertragung
von interessierenden Genen und Nucleinsäuren auf Wirtszellen verwendet
werden. Dabei handelt es sich typischerweise um eine pharmazeutische
Verwendung. Eine solche Verwendung ist in die vorliegende Erfindung
eingeschlossen. Für
eine solche Verwendung geeignete Zusammensetzungen sind ebenfalls
Teil der vorliegenden Erfindung. Die Menge des Genübertragungsvehikels,
die pro Dosis oder pro Infektion vorhanden sein muss (MOI), hängt von
dem zu behandelnden Zustand, dem Verabreichungsweg (typischerweise
parenteral), dem Patienten und der Infektionseffizienz etc. ab.
Untersuchungen zur Dosisbestimmung sind im Fachgebiet wohlbekannt,
und diejenigen, die bereits mit anderen (adenoviralen) Genübertragungsvehikeln
durchgeführt
worden sind, können
typischerweise als Anleitung zum Auffinden von geeigneten Dosen
der erfindungsgemäßen Genübertragungsvehikel verwendet
werden. Typischerweise kann man dort auch geeignete Trägermittel,
geeignete Verabreichungsmittel, geeignete Mittel zur Verhinderung
einer Infektion mit dem Vehikel dort, wo dies nicht erwünscht ist,
etc. finden. Somit macht die vorliegende Erfindung auch eine pharmazeutische
Formulierung verfügbar,
die ein erfindungsgemäßes Genübertragungsvehikel
und ein geeignetes Trägermittel
umfasst, sowie eine pharmazeutische Formulierung, die einen erfindungsgemäßen Adenovirus
oder eine Chimäre
davon und ein geeignetes Trägermittel
umfasst.
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Ausführliche
Beschreibung
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Wie
oben beschrieben wurde, sind die am intensivsten untersuchten Serotypen
von Adenoviren nicht Idealerweise zur Übertragung von zusätzlichem
genetischen Material in Wirtszellen geeignet. Dies ist teilweise auf
die in der Bevölkerung
bereits vorhandene Immunität
gegen diese Serotypen zurückzuführen. Dieses
Vorhandensein von bereits vorhandenen Antikörpern in Menschen beeinflusst
zusammen mit einer starken sekundären humoralen und zellulären Immunantwort
gegen den Virus die adenovirale Gentherapie.
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Die
vorliegende Erfindung macht die Verwendung wenigstens von Elementen
eines Adenovirus-Serotypen verfügbar,
die als Gentherapie-Vektoren sehr geeignet sind. Die vorliegende
Erfindung offenbart auch ein automatisiertes, mit hohem Durchsatz
erfolgendes Screening aller bekannten Adenovirus-Serotypen gegen Seren aus vielen Personen
verfügbar. Überraschenderweise
wurde in keinem der Seren, die gegen einen bestimmten Serotypen,
den Adenovirus 35 (Ad35) ausgewertet wurden, eine neutralisierende
Fähigkeit
gefunden. Dies macht den Serotypen der vorliegenden Erfindung als
Vektorsystem für
die Gentherapie beim Menschen extrem geeignet. Ein solches Vektorsystem
ist dazu fähig,
genetisches Material auf eine humane Zelle effizient und ohne das
inhärente
Problem einer bereits bestehenden Immunität zu übertragen.
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Typischerweise
wird ein Virus unter Verwendung eines adenoviralen Vektors (typischerweise
eines Plasmids, eines Cosmids oder eines Baculovirus-Vektors) erzeugt.
Solche Vektoren sind natürlich
auch Teil der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung macht auch von
Adenovirus stammende Vektoren verfügbar, die durch die Deletion
oder Inaktivierung der E1-Region replikationsdefekt gemacht wurden.
Natürlich
kann auch ein interessierendes Gen zum Beispiel an der Stelle von
E1 des ursprünglichen
Adenovirus, von dem der Vektor stammt, eingeführt werden. In allen Aspekten
der Erfindung können
die Adenoviren Deletionen im E1-Bereich und Insertionen von heterologen
Genen enthalten, die mit einem Promoter verbunden sind oder auch nicht.
Weiterhin können
die Adenoviren Deletionen in den Regionen E2, E3 oder E4 und Insertionen
oder heterologe Gene enthalten, die an einen Promoter gebunden sind.
In diesen Fällen
sind E2 und/oder E4 komplementierende Zelllinien zur Erzeugung von
rekombinanten Adenoviren erforderlich.
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Man
kann sich aussuchen, den Ad35-Serotypen selbst zur Herstellung rekombinanter,
in der Gentherapie zu verwendenden Adenoviren zu verwenden. Alternativ
kann man sich aussuchen, Elemente zu verwenden, die vom Serotypen
der vorliegenden Erfindung in solchen rekombinanten Adenoviren stammen.
Man kann zum Beispiel einen chimären
Adenovirus entwickeln, der wünschenswerte
Eigenschaften verschiedener Serotypen vereinigt. Einige Serotypen
haben einen etwas eingeschränkten
Wirtsbereich, aber den Vorteil, weniger immunogen zu sein, und bei
anderen ist es umgekehrt. Einige weisen das Problem auf, eine beschränkte Virulenz
aufzuweisen, haben aber einen weiten Wirtsbereich und/oder eine
verminderte Immunogenität.
Solche chimären
Adenoviren sind im Fachgebiet bekannt, und es ist vorgesehen, dass
sie in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen. Somit macht
die Erfindung in einer Ausführungsform
einen chimären
Adenovirus verfügbar,
der wenigstens einen Teil des Adenovirus-Genoms des vorliegenden
Serotyps, der diesen mit dem Fehlen einer bereits bestehenden Immunität ausstattet,
und wenigstens einen Teil des Adenovirus-Genoms aus einem anderen
Adenovirus-Serotypen umfasst, was in einem chimären Adenovirus resultiert.
Auf diese Weise ist der erzeugte Chimäre Adenovirus so beschaffen,
dass er das Fehlen einer bereits bestehenden Immunität des Serotypen
der vorliegenden Erfindung mit anderen Merkmalen eines anderen Serotypen kombiniert.
Bei solchen Merkmalen kann es sich um die Temperaturbeständigkeit,
eine Assembly, eine Verankerung, eine umorientierte Infektion, eine
Produktionsausbeute, eine umorientierte oder verbesserte Infektion, die
Beständigkeit
der DNA in der Zielzelle etc. handeln.
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Gewöhnlich wird
eine Verpackungszelle benötigt,
um eine ausreichende Menge von Adenoviren zu erzeugen. Zur Herstellung
von rekombinanten Adenoviren zu Zwecken der Gentherapie sind mehrere
Zelllinien verfügbar.
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Diese
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, die bekannten Zelllinien PER.C6 (ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940), 911, 293 und E1 A549.
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Ein
wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das Mittel zur
Erzeugung des Adenovirus. Typischerweise wünscht man nicht, dass eine
Adenoviruscharge für
klinische Anwendungen einen replikationsfähigen Adenovirus enthält. Im Allgemeinen
ist es daher erwünscht,
eine Anzahl Gene (aber wenigstens einen) aus dem adenoviralen Genom
im adenoviralen Vektor wegzulassen und diese Gene dem Genom der
Zelle, in der der Vektor zur Erzeugung von chimären Adenoviren gebracht wird,
zuzuführen.
Eine solche Zelle wird gewöhnlich
als Verpackungszelle bezeichnet. Die Erfindung macht daher auch
eine Verpackungszelle zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Adenovirus
(eines Genübertragungsvehikels)
verfügbar,
der in trans alle diejenigen zur Erzeugung eines Adenovirus erforderlichen
Elemente umfasst, die im erfindungsgemäßen adenoviralen Vektor nicht
vorhanden sind. Typischerweise müssen
der Vektor und die Verpackungszelle aneinander angepasst werden,
damit sie alle erforderlichen Elemente aufweisen, sie haben aber
keine überlappenden
Elemente, die durch Rekombination zu einem replikationsfähigen Virus
führen.
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Somit
macht die vorliegende Erfindung auch einen Satz von Teilen verfügbar, umfassend
eine erfindungsgemäße Verpackungszelle
und einen erfindungsgemäßen rekombinanten
Vektor, wodurch es im Wesentlichen keine Sequenzüberlappung gibt, die zu einer
Rekombination führt,
die zur Erzeugung eines replikationsfähigen Adenovirus zwischen der
Zelle und dem Vektor führt.
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Somit
macht die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung eines
bei einer Anwendung eine bereits vorhandene humorale Immunität umgehenden
Adenovirus verfügbar,
umfassend die Bereitstellung eines Vektors mit Elementen, die von
einem Adenovirus-Serotypen stammen, gegen den praktisch keine natürliche Immunität besteht,
und das Transfizieren des Vektors in einer erfindungsgemäßen Verpackungszelle
und das Produzierenlassen von viralen Partikeln.
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In
einem Aspekt beschreibt diese Erfindung die Verwendung des Adenovirus-Serotypen der vorliegenden
Erfindung zur Überwindung
einer natürlich
auftretenden oder induzierten neutralisierenden Wirtsaktivität gegenüber in vivo
für therapeutische
Anwendungen verabreichten Adenoviren. Der Bedarf an einem neuen Serotypen
wird durch Beobachtungen unterstrichen, wonach 1) eine wiederholte
systemische Verabreichung des rekombinanten Adenovirus-Serotypen
5 aufgrund der Bildung von hohen Titern neutralisierender Antikörper gegen
den rekombinanten Adenovirus-Serotyp 5 erfolglos ist (Schulik et
al., 1997) und 2) eine bereits vorhandene oder humorale Immunität in der
Bevölkerung
weitverbreitet ist.
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In
einem anderen Aspekt macht die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Genübertragungsvehikeln
der Erfindung oder die Verwendung des Adenovirus-Serotypen 35 für Impfzwecke
verfügbar.
Eine solche Verwendung verhindert wenigstens teilweise unerwünschte Immunreaktionen
des Wirtes. Nicht einschränkende
Beispiele für
unerwünschte
Immunantworten sind das Hervorrufen einer Immunantwort gegen das
Genübertragungsvehikel
oder den Adenovirus-Serotypen 35 und/oder die Verstärkung einer
Immunantwort gegen das Genübertragungsvehikel
oder den Adenovirus-Serotypen 35. In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird eine andere Nutzung von zu verschiedenen Untergruppen gehörenden Ad-Vektoren
gemacht. Dieser Aspekt der Erfindung umgeht daher die Unfähigkeit
zur Wiederholung der Verabreichung eines Adenovirus für Zwecke der
Gentherapie.
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Beispiel 1
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Mit hohem
Durchsatz erfolgender Assay zum Nachweis einer neutralisierenden
Wirkung in humanem Serum
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Um
ein Screening einer großen
Menge an humanem Serum auf das Vorhandensein neutralisierender Antikörper gegen
alle Adenovirus-Serotypen zu ermöglichen,
wurde ein automatisierter Assay für 96 Näpfe entwickelt.
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Humane Seren
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Eine
Gruppe von 100 Personen wurde ausgewählt. Freiwillige (50 % männlich,
50 % weiblich) waren gesunde Individuen mit einem Alter zwischen
20 und 60 und ohne Einschränkungen
hinsichtlich der Rasse. Alle Freiwilligen unterschrieben ein Einverständnisformular.
Personen, die berufsmäßig mit
der Adenovirus-Forschung zu tun haben, wurden ausgeschlossen.
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Etwa
60 ml Blut wurde in trockene Röhrchen
abgezogen. Innerhalb von 2 h nach der Probennahme wurde das Blut
für 10
min bei 2500 U./min zentrifugiert. Etwa 30 ml Serum wurden in Polypropylenröhrchen übertragen
und gefroren bei –20 °C bis zur
Weiterverwendung aufbewahrt.
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Serum
wurde aufgetaut und für
10 min bei 56 °C
durch Wärme
inaktiviert und dann aliquot aufgeteilt, um wiederholte Gefrier-/Tau-Zyklen
zu vermeiden. Ein Teil wurde zur Herstellung von fünf Stufen
von zweifachen Verdünnungen
in einem Medium (DMEM, Gibco BRL) in einer Menge, die zum Füllen von
etwa 70 Platten mit je 96 Näpfen
ausreichend war, verwendet. Aliquote Teile von unverdünnten und
verdünnten
Seren wurden in Platten mit tiefen Näpfen (Format mit 96 Näpfen) pipettiert
und unter Verwendung eines programmierten PlateMate als aliquote
100-μl-Teile
Platten mit 96 Näpfen
zudosiert. Auf diese Weise wurden die Platten nach dem unten aufgeführten Schema
mit acht verschiedenen Seren in duplo (100 μl/Napf) beladen:
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Während S1/2
bis S8/2 in den Spalten 1 und 6 ein Mal verdünnte Seren darstellen, stellen
Sx/4, Sx/8, Sx/16 und Sx/32 die zweifachen seriellen Verdünnungen
dar. Die letzten Platten enthielten auch vier Näpfe, die mit 100 μl fötalem Kalbsserum
als Negativkontrolle befällt
waren. Die Platten wurden bis zur Weiterverwendung bei –20 °C gehalten.
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Herstellung
von humanem Adenovirus-Ausgangsmaterial
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Prototypen
aller bekannten humanen Adenoviren wurden in T25-Kolben, die mit
PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) (Fallaux et al.,
1998) beimpft waren, inokuliert und nach einem vollständigen CPE
geerntet. Nach einem Gefrieren/Auftauen wurden 1 – 2 ml der
rohen Lysate zum Inokulieren eines T80-Kolbens mit PER.C6-Zellen
(ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) beimpft, und das Virus wurde
bei einem vollständigen
CPE geerntet. Der Zeitrahmen zwischen der Inokulierung und dem Auftreten
eines CPE sowie die Virusmenge, die zum Reinfizieren einer neuen
Kultur erforderlich war, variierte zwischen den Serotypen. Adenovirus-Ausgangsmaterialien
wurden durch Gefrieren/Auftauen hergestellt und zum Inokulieren
von 3 – 4
T175-cm2-Dreischichtkolben mit PER.C6-Zellen
(ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) verwendet. Beim Auftreten eines CPE wurden Zellen durch
ein Rütteln
des Kolbens geerntet, granuliert, und Virus wurde isoliert und mittels
eines zweistufigen CsCl-Gradienten wie folgt gereinigt. Zellgranulat
wurde in einem 50 ml eines Puffers aus 10 mM NaPO4 (pH-Wert
7,2) gelöst
und bei –20 °C gefroren.
Nach einem bei 37 °C erfolgenden
Auftauen wurden 5,6 ml Natriumdeoxycholat (5 % Gew./Vol.) zugegeben.
Die Lösung
wurde vorsichtig gemischt und 5 – 15 min lang bei 37 °C inkubiert,
um die Zellen vollständig
zu lysieren. Nach einem Homogenisieren der Lösung wurden 1875 μl 1 M MgCl2 zugegeben. Nach der Zugabe von 375 μl DNAse (10 mg/ml)
wurde die Lösung
30 min lang bei 37 °C
inkubiert. Zellrückstände wurden
durch ein 30minütiges,
bei RT ohne Bremse erfolgendes Zentrifugieren bei 1880 × g entfernt.
Der Überstand
wurde anschließend
durch Extraktion mit Freon (3 x) von Proteinen gereinigt. Der gereinigte Überstand
wurde auf einen mit 1 M Tris/HCl gepufferten Cäsiumchlorid-Blockgradienten
(Bereich: 1,2/1,4 g/ml) aufgegeben und für 2,5 h bei 10 °C mit 21 000
U./min zentrifugiert. Das Virusband wird isoliert, wonach eine zweite
Reinigung mittels eines mit 1M Tris/HCl gepufferten kontinuierlichen
Gradienten von 1,33 g/ml Cäsiumchlorid
durchgeführt
wurde. Das Virus wurde dann für
17 h bei 10 °C
mit 55 000 U./min zentrifugiert. Das Virusband wird isoliert, und
Saccharose (50 % Gew./Vol.) wird bis zu einer Endkonzentration von
1 % zugegeben. Überschüssiges Cäsiumchlorid
wird durch Dialyse (drei Mal für
1 h bei Raumtemperatur) in Dialyse-Objektträgern (Slide-a-lizer, Ausschlussgrenze 10
000 kDa, Pierce, USA) gegen 1,5 l PBS, unterstützt durch CaCl2 (0,9
mm), MgCl2 (0,5 mM) und eine steigende Saccharosekonzentration
(1, 2, 5 %) entfernt. Nach der Dialyse wird das Virus aus dem Slide-a-lizer entfernt,
wonach es in Portionen von 25 und 100 μl aliquot aufgeteilt wird, wonach
das Virus bei –85 °C aufbewahrt
wird.
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Zur
Bestimmung der Anzahl Viruspartikel pro Milliliter werden 50 μl der Viruscharge
gemäß der Beschreibung
von Shabram et al. (1997) in einen Hochdruck-Flüssigchromatographen (HPLC)
aufgegeben. Viren wurden unter Verwendung eines von 0 bis 600 mM
reichenden NaCl-Gradienten eluiert. Wie in Tabelle I gezeigt sich
die NaCl-Konzentration, bei der die Viren eluiert wurden, signifikant
zwischen den Serotypen.
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Die
meisten humanen Adenoviren vermehrten sich in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940)
mit einigen Ausnahmen gut. Die Adenovirustypen 8 und 40 wurden in
911-E4-Zellen (He et al., 1998) gezüchtet. Gereinigte Ausgangsmaterialien
enthielten zwischen 5 × 1010 und 5×1012 Viruspartikel/ml (VP/ml, siehe Tabelle
I).
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Titration von gereinigten
humanen Adenovirus-Ausgangsmaterialien
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Adenoviren
wurden in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) titriert,
um die Virusmenge zu bestimmen, die erforderlich ist, um einen vollen
CPE innerhalb von 5 Tagen, der Zeitdauer des Neutralisationsassays,
zu erhalten. Dazu wurden 100 μl
Medium in jeden Napf von Platten mit 96 Näpfen dosiert. 25 μl Adenovirus-Ausgangsmaterialien,
die um 104, 105,
106 oder 107 Mal vorverdünnt waren, wurden in die 2. Längsreihe
einer Platte mit 96 Näpfen
gegeben und durch ein 10maliges Herauf- und Herunterpipettieren
vermischt. Dann wurden 25 μl
von der 2. Längsreihe
in die 3. Längsreihe übertragen
und erneut vermischt. Dies wurde bis zur 11. Längsreihe wiederholt, wonach
25 μl der
11. Längsreihe
verworfen wurden. Auf diese Weise wurden ausgehend von einem vorverdünnten Ausgangsmaterial
serielle Verdünnungen
in 5er-Schritten erhalten. Dann wurden 3 × 104 PER.C6-Zellen
(ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) in einem 100-μl-Volumen zugegeben,
und die Platten wurden für
fünf oder
sechs Tage bei 37 °C,
5 % CO2 inkubiert. Der CPE wurde mikroskopisch überwacht.
Zur Berechnung der eine 50-%ige Hemmung der Zellkultur bewirkenden
Dosis (CCID50) wurde das Verfahren von Reed und Muensch angewandt.
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Parallel
wurden identische Platten eingerichtet, die mittels des MTT-Assays
(Promega) analysiert wurden. Bei diesem Assay werden lebende Zellen
durch eine kolorimetrische Färbung
quantifiziert. Dazu wurden 20 μl
MTT (7,6 mg/ml in PBS) in die Näpfe
gegeben und für
2 h bei 37 °C,
5 % CO2, inkubiert. Der Überstand wurde entfernt, und
100 μl einer
20:1-Lösung
von Isopropanol/Triton-X100 wurde in die Näpfe gegeben. Die Platten wurden
für 3 – 5 min
auf einen Schüttler
für 96
Näpfe gegeben,
um ausgefallenes angefärbtes
Material löslich
zu machen. Die Extinktion wurde bei 540 nm und bei 690 nm (Hintergrund)
gemessen. Mit diesem Assay können
Assaywells mit einem fortschreitenden CPE oder einem vollen CPE
unterschieden werden.
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Neutralisationsassay
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Platten
mit 96 Näpfen
mit verdünnten
Proben von humanem Serum wurden bei 37 °C, 5 % CO2 aufgetaut.
Adenovirus-Ausgangsmaterial, das auf 200 CCID50 auf 50 μl verdünnt war,
wurde hergestellt, und 50-μl-Aliquote
wurden zu den Längsreihen
1 – 11
der Platten mit Serum gegeben. Die Platten wurden für 1 h bei
37 °C, 5
% CO2, inkubiert. Dann wurden 50 μl PER.C6-Zellen
(ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) mit 6 × 105/ml
allen Näpfen
zudosiert und für
1 d bei 37 °C,
5 % CO2, inkubiert. Der Überstand wurde mit frischen
Pipettenspitzen für
jede Querreihe entfernt, und 200 μl
frisches Medium wurde allen Näpfen
zugegeben, um toxische Wirkungen des Serums zu vermeiden. Platten
wurden für
weitere 4 Tage bei 37 °C,
5 % CO2, inkubiert. Darüber hinaus wurden parallele
Kontrollplatten mit verdünnten
positiven Kontrollseren, die in Kaninchen erzeugt wurden und für jeden
zu testenden Serotypen spezifisch waren, in Duplikat in den Längsreihen A
und B und mit dem negativen Kontrollserum (FCS) in den Längsreihen
C und D eingerichtet. Auch in jeder der Längsreihen E – H wurde
eine Titration wie oben beschrieben in Schritten von fünffachen
Verdünnungen durchgeführt, wobei
mit 200 CCID50 eines jeden zu testenden Virus begonnen wurde. Am
5. Tag der Kontrolle wurde eine der Kontrollplatten mikroskopisch
und mit dem MTT-Assay analysiert. Der experimentelle Titer wurde
aus der mikroskopisch untersuchten Kontroll-Titrationsplatte bestimmt.
Wenn gefunden wurde, dass der CPE vollständig war, d.h. bei der ersten
Verdünnung
in dem mittels MTT analysierten Kontroll-Titrationsexperiment, bei
der ein klarer Zelltod auftrat, wurden alle Assayplatten weiterverarbeitet.
War dies nicht der Fall, wurde der Assay für einen bis mehrere Tage fortgesetzt,
bis ein vollständiger
CPE offensichtlich war, wonach alle Platten weiterverarbeitet wurden.
In den meisten Fällen
wurde der Assay am 5. Tag beendet. Für Ad1, 5, 33, 39, 42 und 43
dauerte der Assay sechs Tage, und bei Ad2 dauerte er acht Tage.
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Eine
Serumprobe wird als nicht neutralisierend betrachtet, wenn bei der
höchsten
Serumkonzentration im Vergleich zu den Kontrollen ohne Serum ein
maximaler Schutz von 40 % zu sehen ist.
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Die
Ergebnisse der Analyse von 44 Prototyp-Adenoviren gegen Serum von
100 gesunden Freiwilligen sind in 1 dargestellt.
Wie erwartet, war der Prozentwert der Serumproben, die neutralisierende
Antikörper gegen
Ad2 und Ad5 enthielten, sehr hoch. Dies galt auch für die meisten
der Adenoviren mit kleineren Nummern. Überraschenderweise enthielt
keine der Serumproben neutralisierende Antikörper geben den Adenovirus-Serotypen
35. Auch die Zahl der Personen mit neutralisierenden Antikörper-Titern
gegenüber
den Serotypen 26, 34 und 48 war sehr niedrig.
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Daher
weisen rekombinante, E1-deletierte Adenoviren auf der Grundlage
von Ad35 oder einem der anderen, oben erwähnten Serotypen im Vergleich
zu rekombinanten Vektoren auf der Grundlage von Ad5 mit Bezug auf
die Clearance der Viren durch neutralisierende Antikörper einen
wichtigen Vorteil auf.
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Darüber hinaus
werden Vektoren auf der Grundlage von Ad5, bei denen (Teile der)
Kapsidproteine, die in die immunogene Antwort des Wirts einbezogen
sind, durch die entsprechenden (Teile der) Kapsidproteine von Ad35
oder einen der anderen Serotypen ersetzt sind, weniger oder sogar
gar nicht von der großen
Mehrheit der humanen Seren neutralisiert.
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Wie
aus Tabelle I hervorgeht, war das VP/CCID50- Verhältnis, das
aus den Viruspartikeln pro ml und dem für jedes Virus in den Experimenten
erhaltene CCID50 hochgradig variabel und reichte von 0,4 bis 5 log. Dies
wird wahrscheinlich durch verschiedene Infektionseffizienzen von
PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) und Unterschiede
der Replikationseffizienz der Viren verursacht. Weiterhin können Unterschiede
bei Chargenqualitäten
eine Rolle spielen. Ein hohes VP/CCID50-Verhältnis bedeutet, dass zum Erhalt
eines CPE in 5 Tagen mehr Virus in die Näpfe gegeben wurde.
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Folglich
kann das Ergebnis der Neutralisationsuntersuchung einen systematischen
Fehler aufweisen, weil mehr (inaktive) Viruspartikel die Antikörper abschirmen
könnten.
Um zu überprüfen, ob
dieses Phänomen aufgetreten
war, wurde das VP/CCID50- Verhältnis
gegen den Prozentwert der im Assay als positiv ermittelten Serumproben
aufgetragen. Das Diagramm zeigt klar, dass es keine negative Korrelation
zwischen der Menge der Viren im Assay und der Neutralisation im
Serum gibt.
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Beispiel 2
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Erzeugung von Ad5-Plasmidvektoren
zur Herstellung von rekombinanten Viren und leichte Manipulation
von adenoviralen Genen
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pBr/Ad-Bam-rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082122)
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Zur
Erleichterung der Blunt-End-Klonierung der ITR-Sequenzen wurde DNA
vom humanen Wildtyp-Adenovirustyp 5 (Ad5) in Gegenwart von überschüssigen dNTP
mit Klenow-Enzym behandelt. Nach der Inaktivierung des Klenow-Enzyms und einer
Reinigung mittels einer Phenol/Chloroform-Extraktion, gefolgt von einem
Ausfällen
mittels Ethanol, wurde die DNA mit BamHI aufgeschlossen. Dieses
DNA-Präparat
wurde ohne weitere Reinigung in einer Ligationsreaktion mit einer
von pBr322 stammenden Vektor-DNA verwendet, die wie folgt hergestellt
wurde: pBr322-DNA wurde mit EcoRV und BamHI aufgeschlossen, durch
eine Behandlung mit dem Enzym ISAP (Life Technologies) dephosphoryliert
und auf LMP-Agarosegel (SeaPlaque GTG) gereinigt. Nach einer Transformation
in kompetentes E. coli DH5α (Life
Techn.) und einer Analyse der ampicilinresistenten Kolonien wurde
ein Klon ausgewählt,
der ein Aufschlussmuster zeigte, das für eine sich von der BamHI-Stelle
in Ad5 zur rechten ITR erstreckende Insertion zu erwarten war.
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Eine
Sequenzanalyse der Klonierungsgrenze an der rechten ITR offenbarte,
dass der größte Teil
des am meisten in Richtung 3'-Ende
gelegenen G-Rests des ITR fehlte, wobei gefunden wurde, dass der
Rest der ITR richtig war. Der fehlende G-Rest wird während der
Vermehrung durch die andere ITR komplementiert.
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pBr/Ad.Sal-rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082119)
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pBr/Ad.Bam-rITR
wurde mit BamHI und SalI aufgeschlossen. Das Vektorfragment, das
das Adenovirus-Insert einschloss, wurde in LMP-Agarose (SeaPlaque
GTG) isoliert und an ein SalI-BamHI-Fragment von 4,8 kb ligiert,
das aus wt Ad5-DNA erhalten worden war, und mit dem Geneclean II
Kit (Bio 101, Inc.) gereinigt. Ein Klon wurde ausgewählt, und
die Integrität
der Ad5-Sequenz
wurde durch eine Restriktionsenzym-Analyse bestimmt. Der Klon pBr/Ad.Sal-rITR
enthält
Sequenzen vom Adenotyp 5 aus der SalI-Stelle bei bp 16746 bis zu
und einschließlich
des rITR (wobei der am meisten in Richtung 3'-Ende gelegene G-Rest fehlt).
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pBr/Ad.Cla-Bam (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082117)
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wt-Adenotyp-5-DNA
wurde mit ClaI und BamHI aufgeschlossen, und das 20,6-kb-Fragment
wurde mittels Elektroelution vom Gel isoliert. pBr322 wurde mit
denselben Enzymen aufgeschlossen und mittels Geneclean von der Agarose
gereinigt. Beide Fragmente wurden ligiert und in kompetentes DH5a
transformiert. Der resultierende Klon pBr/Ad.Cla-Bam wurde durch
einen Aufschluss mit Restriktionsenzymen analysiert, und es zeigte
sich, dass er ein Insert mit Adenovirus-Sequenzen von bp 919 bis
21566 enthielt.
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pBr/Ad-AflII-Bam (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082114)
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Der
Klon pBr/Ad.Cla-Bam wurde mit EcoRI (in pBr322) linearisiert und
mit AflII teilweise aufgeschlossen. Nach einer für 20 min mittels Wärme bei
65 °C erfolgenden
Inaktivierung von AflII wurden die Fragmentenden mit Klenow-Enzym gefüllt. Die
DNA wurde dann an einen glatten, doppelsträngigen, eine PacI-Stelle enthaltenden
Oligo-Linker (5'-AATTGTCTTAATTAACCGCTTAA-3') ligiert. Dieser
Linker wurde hergestellt, indem die folgenden beiden Oligonuc leotide,
5'-AATTGTCTTAATTAACCGC-3' und 5'-AATTGCGGTTAATTAAGAC-3', einem Annealing
unterzogen wurden, gefolgt von einer enzymatischen Reaktion zur
Bildung von Blunt-Enden mittels des Klenow-Enzyms. Nach dem Ausfällen der
ligierten DNA zur Änderung
des Puffers wurden die Ligationen mit einem Überschuss des Enzyms PacI aufgeschlossen,
um Koncatemere des Oligonucleotids zu entfernen. Das Ad5-Sequenzen
von bp 3534 bis 21566 und die Vektorsequenzen enthaltende Teilfragment
mit 22016 bp wurde in LMP-Agarose
isoliert (SeaPlaque GTG), erneut ligiert und in kompetentes DH5a
transformiert. Ein Klon, bei dem gefunden wurde, dass er die PacI-Stelle
enthielt und das große
Adenofragment behalten hatte, wurde ausgewählt und am 5'-Ende sequenziert,
um die richtige Insertion des PacI-Linkers an der (verloren gegangenen)
AflII-Stelle zu verifizieren.
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pBr/Ad.Bam-rITRpac#2 (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082120) und pBr/Ad.Bam-rITRpac#8 (ECACC-Hinterlegungsnummer P97082121)
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Um
die Insertion einer PacI-Stelle neben der ITR von Ad5 im Klon pBr/Ad.Bam-rITR
zu ermöglichen, wurden
etwa 190 Nucleotide zwischen der ClaI-Stelle im pBr322-Rückgrat und
dem Start der ITR-Sequenzen entfernt. Dies wurde wie folgt durchgeführt: pBr/Ad.Bam-rITR
wurde mit ClaI aufgeschlossen und mit der Nuclease Bal31 für variierende
Zeiträume
(2 min, 5 min, 10 min und 15 min) behandelt. Das Ausmaß der Nucleotid-Entfernung
wurde mit separaten Reaktionen von pBr322-DNA (die ebenfalls an
der ClaI-Stelle
aufgeschlossen wird) unter Verwendung identischer Puffer und Bedingungen
verfolgt. Das Enzym Bal31 wurde durch eine für 10 min bei 75 °C erfolgende
Inkubation inaktiviert, die DNA wurde ausgefällt und eine einem TE-Puffer
mit einem kleineren Puffer resuspendiert. Um glatte Enden zu gewährleisten,
wurden die DNA in Gegenwart von überschüssigen dNTP
weiterhin mit T4-DNA-Polymerase behandelt. Nach einem Aufschluss
der (Kontroll-)DNA pBr322 mit SalI wurde bei den für 10 min
oder 15 min behandelten Proben ein zufrieden stellender Abbau (150
bp) beobachtet. Die für
10 min oder 15 min behandelten pBr/Ad.Bam-rITR Proben wurden dann
an die oben beschriebenen PacI-Linker mit glatten Enden ligiert
(siehe pBr/Ad.AflII-Bam). Die Ligationen wurden durch Ausfällen gereinigt,
mit überschüssigem PacI
aufgeschlossen und auf einem LMP-Agarosegel von den Linkern getrennt.
Nach einer erneuten Ligation wurden die DNA in kompetente DH5α transformiert und
Kolonien analysiert. Es wurden 10 Kolonien ausgewählt, die
eine Deletion in etwa der gewünschten
Länge aufwiesen,
und diese wurden mittels einer T-Track-Sequenzierung (T7 sequencing
kit, Pharmacia Biotech) weiter analysiert. Es wurden zwei Klone
gefunden, bei denen der PacI-Linker unmittelbar stromabwärts vom rITR
insertiert war. Nach einem Aufschluss mit PacI wies Klon Nr. 2 28
bp und Klon Nr. 8 27 bp auf, die an die ITR gebunden waren.
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pWE/Ad.AflII-rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082116)
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Der
Cosmidvektor pWE15 (Clontech) wurde zum Klonen von größeren Ad5-Einschüben verwendet. Zuerst
wurde ein Linker, der eine einzigartige PacI-Stelle enthielt, in die EcoRI-Stellen
von pWE15 insertiert, wodurch pWE.pac erzeugt wurde. Mit Hinblick
darauf wurde das doppelsträngige
PacI-, für
pBr/Ad.AflII-BamHI verwendete Oligonucleotid verwendet, jetzt jedoch
mit seinen hervorstehenden EcoRI-Enden. Die folgenden Fragmente
wurden dann durch Elektroelution aus Agarosegel isoliert: mit PacI
aufgeschlossenes pWE.pac, mit PacI und BamHI aufgeschlossenes pBr/AflII-Bam
und mit BamHI und PacI aufgeschlossenes pBr/Ad.Bam-rITR#2. Diese
Fragmente wurden zusammenligiert und unter Verwendung von Verpackungsextrakten
des λ-Phagen
(Stratagene) gemäß dem Protokoll
des Herstellers zusammenligiert. Nach der Infektion in Wirtsbakterien
wurden Kolonien auf Platten gezogen und auf das Vorhandensein des
kompletten Einschubs untersucht. pWE/Ad.AflII-rITR enthält alle
Sequenzen vom Adenovirustyp 5 von bp 3534 (AflII-Stelle) bis zu einschließlich der
rechten ITR (wobei der am meisten in Richtung 3'-Ende gelegene G-Rest fehlt).
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pBr/Ad.lITR-Sal(9.4) (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082115)
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Adeno-5-wt-DNA
wurde in Gegenwart von überschüssigen dNTP
mit Klenow-Enzym
behandelt und anschließend
mit SalI aufgeschlossen. Zwei der resultierenden Fragmente, die
als linkes ITR-Sal(9.4) bzw. Sal(16.7)-rechtes ITC bezeichnet wurden,
wurden in LMP-Agarose (Seaplaque GTG) isoliert. pBr322-DNA wurde
mit EcoRV und SalI aufgeschlossen und mit Phosphatase (Life Technologies)
behandelt. Das Vektorfragment wurde unter Verwendung des Geneclean-Verfahrens
(BIO 101, Inc.) isoliert und an die Ad5-SalI-Fragmenten ligiert. Nur die Ligation
mit dem 9,4-kb-Fragment ergab Kolonien mit einem Einschub. Nach
einer Analyse und Sequenzierung der Klonierungsgrenze wurde ein
Klon ausgewählt,
der die volle ITR-Sequenz enthielt und sich bis zur SalI-Stelle
bei bp 9462 erstreckte.
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pBr/Ad.lITR-Sal(16,7))
(ECACC-Hinterlegungsnummer P97082118)
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pBr/Ad.lITR-Sal(9.4)
wird mit SalI aufgeschlossen und dephosphoryliert (TSAP, Life Technologies). Um
diesen Klon bis zur dritten SalI-Stelle in Ad5 auszudehnen, wurde
pBr/Ad.Cla-Bam mit BamHI linearisiert und mit SalI teilweise aufgeschlossen.
Ein SalI-Fragment von 7,3 kb, das Adenovirus-Sequenzen von 9462–16746 enthielt, wurde in LMP-Agarosegel
isoliert und an das mit SalI aufgeschlossene pBr/Ad.lITR-Sal(9.4)-Vektorfragment
ligiert.
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pWE/Ad.AflII-EcoRI
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pWE.pac
wurde mit ClaI aufgeschlossen, und die hervorstehenden 5'-Enden wurden mittels
Klenow-Enzym gefüllt.
Die DNA wurde dann mit PacI aufgeschlossen und aus Agarosegel isoliert.
pWE/AflII-rITR wurde mit EcoRI aufgeschlossen und nach der Behandlung
mit Klenow-Enzym mit PacI aufgeschlossen. Das große Fragment
von 24 kb, das die adenoviralen Sequenzen enthielt, wurde aus Agarosegel
isoliert und unter Verwendung des Ligation ExpressTM von
Clontech an den mit ClaI aufgeschlossenen und mit einem glatten Ende
versehenen pWE.pac-Vektor ligiert. Nach der Transforma tion von ultrakompetenten
XL10-Gold-Zellen von Stratagene wurden Klone identifiziert, die
den erwarteten Einschub enthielten. pWE/AflII-EcoRI enthält Ad5-Sequenzen
ab bp 3534 – 27
336.
-
Erzeugung von RWE/Ad.AflII-rITRsp
-
Das
ITR am 3'-Ende im
Vektor pWE/Ad.AflII-rITR schließt
das terminale G-Nucleotid
nicht ein. Weiterhin befindet sich die PacI-Stelle um fast 30 bp
von der rechten ITR entfernt. Diese beiden Merkmale können die
Effizienz der Viruserzeugung aufgrund einer ineffizienten Initiierung
der Replikation am 3'-Ende von ITR vermindern.
Es sei darauf hingewiesen, dass während der Viruserzeugung die
linke ITR im Adapterplasmid intakt ist und eine Replikation der
Virus-DNA nach einer homologen Rekombination ermöglicht.
-
Zur
Verbesserung der Effizienz der Replikationsinitiierung am 3'-Ende der ITR wurde
pWE/Ad.AflII-rITR wie folgt modifiziert: Das Konstrukt pBr/Ad.BamrITRpac#2
wurde zuerst mit PacI aufgeschlossen und dann mit AvrII teilweise
aufgeschlossen, und das den Vektor von 17,8 kb enthaltende Fragment
wurde isoliert und unter Verwendung des SAP-Enzyms (Boehringer Mannheim)
dephosphoryliert. Diesem Fragment fehlen die Adenosequenzen von
Nucleotid 35 464 bis zum 3'-Ende
von ITR. Unter Verwendung von DNA aus pWE/Ad.AflII-rITR als Matrize
und den Primern ITR-EPH: 5'-CGG
AAT TCT TAA TTA AGT TAA CAT CAT CAA TAA TAT ACC-3' und Ad101: 5'-TGA TTC ACA TCG
GTC AGT GC-3' wurde
ein PCR-Fragment von 630 bp erzeugt, das den Ad5-Sequenzen am 3'-Ende entsprach. Dieses PCR-Fragment
wurde anschließend
im Vektor pCR2.1 (Invitrogen) geklont, und das PCR-Fragment enthaltende
Klone wurden isoliert und sequenziert, um die richtige Amplifizierung
der DNA zu überprüfen. Der
PCR-Klon wurde dann mit PacI und AvrII aufgeschlossen, und der Adeno-Einschub
von 0,5 kb wurde an das PacI/partiell mit AvrII aufgeschlossene pBr/Ad.Bam-rITRpac#2-Fragment
ligiert, wodurch pBr/Ad.Bam-rITRsp erzeugt wurde. Als Nächstes wurde dieses
Konstrukt zur Erzeugung eines (oben beschriebenen) Cosmidklons verwendet,
der einen Einschub aufwies, der den Adenosequenzen 3534 bis 35 938
entsprach. Dieser Klon wurde als pWE/AflII-rITRsp bezeichnet.
-
Erzeugung von pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A:
-
Die
Deletion der E2A codierenden Sequenzen von pWE/Ad.AflII-rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer P97082116)
ist wie folgt bewerkstelligt worden. Die adenoviralen Sequenzen,
die den E2A codierenden Bereich an der linken und der rechten Stelle
flankieren, wurden in einer PCR-Reaktion mit dem Expand PCR System
(Boehringer) gemäß dem Protokoll
des Herstellers aus dem Plasmid pBr/Ad.Sal1.rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082119) amplifiziert. Die folgenden Primer wurden verwendet:
-
Rechte
Flankierungssequenzen (entsprechend den Ad5-Nucleotiden 24 033 bis
25 180):
-
-
Das
amplifizierte DNA-Fragment wurde mit SnaBI und NsiI (die NsiI-Stelle
wird im Primen ΔE2A.DBP-Start,
unterstrichen, erzeugt) aufgeschlossen.
-
Linke
Flankierungssequenzen (entsprechend den Ad5-Nucleotiden 21 557 bis
22 442):
-
-
Die
amplifizierte DNA wurde mit BamHI und NsiI (die NsiI-Stelle wird
im Primen ΔE2A.DBP-Stop,
unterstrichen, erzeugt) aufgeschlossen. Anschließend wurden die aufgeschlossenen
DNA-Fragmente in mit SnaBI/BamHI aufgeschlossenes pBr/Ad.Sal-rITR
ligiert. Eine Sequenzierung bestätigte
den exakten Ersatz der DBP codierenden Region durch eine einzigartige
NsiI-Stelle im Plasmid pBr/Ad.Sal-rITRΔE2A. Die einzigartige NsiI-Stelle
kann zur Einführung
einer Expressionskassette für
ein durch den rekombinanten Vektor zu transduzierendes Gen verwendet
werden.
-
Die
Deletion der E2A codierenden Sequenzen wurde so durchgeführt, dass
die Spleißakzeptorenden des
100K codierenden L4-Gens an Position 24 048 im oberen Strang intakt
blieben. Darüber
hinaus wurden die Polyadenylierungssignale der ursprünglichen
E2A-RNA und der L3-RNA an der linken Stelle der E2A codierenden
Sequenzen intakt gelassen. Dadurch wird eine richtige Expression
der L3-Gene und des das 100 K L4-Protein codierenden Gens während des
Lebenszyklus des Adenovirus gewährleistet.
-
Als
nächstes
wurde das Plasmid pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A erzeugt. Das Plasmid pBr/Ad.Sal-rITRΔE2A wurde
mit BamHI und SpeI aufgeschlossen. Das Fragment mit 3,9 kb, bei
dem der E2A codierende Bereich durch die einzigartige NsiI-Stelle
ersetzt war, wurde isoliert. Das pWE/Ad.AflII-rITR wurde mit BamHI
und SpeI aufgeschlossen. Das DNA-Fragment mit 35 kb, aus dem das
BamHI/SpeI-Fragment, das die E2A codierende Sequenz enthielt, entfernt
war, wurde isoliert. Die Fragmente wurden ligiert und mittels Verpackungsextrakt des λ-Phagen gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Stratagene) verpackt, wodurch das Plasmid pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A erhalten
wurde.
-
Dieser
Cosmidklon kann zur Erzeugung von adenoviralen Vektoren verwendet
werden, die durch eine Cotransfektion von mit PacI aufgeschlossener
DNA zusammen mit aufgeschlossenen Adpaterplamiden in Verpackungszellen,
die das funktionelle E2A-Genprodukt exprimieren, für E2A deletiert
sind.
-
Konstruktion von Adapterplasmiden
-
Das
Fehlen einer Sequenzüberlappung
zwischen dem rekombinanten Adenovirus und den E1-Sequenzen in der
Verpackungszellline ist für
eine sichere, RCA-freie Erzeugung und Fortpflanzung der neuen rekombinanten
Viren wichtig. Das Adapterplasmid pMLPI-TK (beschrieben in PCT/NL96/00244)
ist ein Beispiel für
ein Adapterplasmid, das zur Verwendung gemäß der Erfindung in Kombination
mit den verbesserten Verpackungszelllinien der Erfindung konstruiert
ist. Dieses Plasmid wurde als Ausgangsmaterial zur Herstellung eines
neuen Vektors verwendet, bei dem spezielle Promoter- und Gensequenzen
umfassende Nucleinsäuremoleküle leicht
ausgetauscht werden können.
-
Zuerst
wurde ein PCR-Fragment aus pZipΔMo+PyF101(N
–)-Matrix-DNA
(beschrieben in PCT/NL96/00195) mit den folgenden Primern erzeugt:
![Figure 00310001](https://patentimages.storage.***apis.com/de/b0/95/95d86d99f1ceff/00310001.png)
Pwo-DNA-Polymerase
(Boehringer Mannheim) wurde gemäß dem Protokoll
des Herstellers mit den folgenden Temperaturzyklen verwendet: ein
Mal 5 min bei 95 °C,
3 min bei 55 °C
und 1 min bei 72 °C,
und 30 Zyklen von 1 min bei 95 °C,
1 min bei 60 °C,
1 min bei 72 °C,
gefolgt von ein Mal 10 min bei 72 °C. Das PCR-Produkt wurde dann
mit BamHI aufgeschlossen und in den mit PvuII und BamHI aufgeschlossenen
Vektor pMLP10 (Levrero et al., 1991) ligiert, wodurch der Vektor
pLTR10 erzeugt wurde. Dieser Vektor enthält adenovirale Sequenzen von
bp 1 bis zu bp 454, gefolgt von einem Promoter, der aus einem Teil
von Mo-MuLV LTR besteht, deren Wildtyp-Enhancer-Sequenz durch den
Enhancer aus einer Polyoma-Virus-Mutante
(PyF101) ersetzt wurde. Das Promoterfragment wurde mit L420 bezeichnet.
Als nächstes
wurde der codierende Bereich des Maus-HSA-Gens insertiert. pLTR10 wurde mit BstBI
aufgeschlossen, gefolgt von einer Klenow-Behandlung und einem Aufschluss
mit NcoI. Das HSA-Gen wurde durch PCR-Amplifizierung an pUC18-HSA
(Kay et al., 1990) unter Verwendung der folgenden Primer erhalten:
![Figure 00320001](https://patentimages.storage.***apis.com/4f/ab/2a/be21ba182e04db/00320001.png)
Das amplifizierte
Fragment mit 269 bp wurde unter Verwendung der NcoI- und der BgIII-Stelle
in einem Shuttle-Vektor subkloniert. Eine Sequenzierung bestätigte die
Einarbeitung der richtigen codierenden Sequenz des HSA-Gens, wobei
jedoch eine zusätzliche
TAG-Insertion dem TAG-Stoppcodon direkt folgte. Die codierende Region
des HSA-Gens einschließlich
der TAG-Duplikation wurde dann als NcoI(klebrig)-SalI(glatt)-Fragment herausgeschnitten
und in das NcoI(klebrig)/BstBI(glatt)-Fragment mit 3,5 kb aus pLTR10
kloniert, was zu pLTR-HSA10 führte.
-
Schließlich wurde
pLTR-HSA10 mit EcoRI und BamHI aufgeschlossen, wonach das die linke
ITR, das Verpackungssignal, den Promoter L420 und das HSA-Gen enthaltende Fragment
in den Vektor pMLPI.TK eingeführt
wurde, der mit denselben Enzymen aufgeschlossen wurde, und dadurch
wurden die Promoter- und die Gensequenz ersetzt. Dies führte zum
neuen Adapterplasmid pAd/L420-HSA, das zweckmäßige Erkennungsstellen für verschiedene
Restriktionsenzyme um die Promoter- und die Gensequenz enthält. Zum
Austausch von Promotersequenzen können SnaBI und AvrII mit HpaI,
NheI, KpnI, HindIII kombiniert werden, wobei die letzteren Stellen
mit den Stellen ClaI oder BamHI am 3'-Ende vom HSA kodierenden Bereich kombiniert
werden können,
um Gene in diesem Konstrukt zu ersetzen.
-
Ein
anderes Adapterplasmid, das so konstruiert wurde, dass es einen
leichten Austausch von Nucleinsäuremolekülen ermöglichte,
wurde hergestellt, indem der Promoter, das Gen und die Poly-A-Sequenzen
in pAd/L420-HSA durch den CMV-Promoter, eine Mehrfachklonierungsstelle,
ein Intron und ein Poly-A-Signal
ersetzt wurden. Zu diesem Zweck wurde pAd/L420-HSA mit AvrII und
BglII aufgeschlossen, gefolgt von einer Behandlung mit Klenow, wodurch
glatte Enden erhalten wurden. Das 5,1-kb-Fragment mit dem Vektor
pBr322 und adenoviralen Sequenzen wurde isoliert und an ein glattes
Fragment mit 1570 bp aus pCDNA1/amp (Invitrogen) ligiert, das durch
einen Aufschluss mit HhaI und AvrII, gefolgt durch eine Behandlung
mit T4-DNA-Polymerase, erhalten wurde. Dieses Adapterplasmid wurde
als pAd5/CLIP bezeichnet. Um die Entfernung von Vektorsequenzen
von der linken ITR in pAd5/CLIP zu ermöglichen, wurde dieses Plasmid
teilweise mit EcoRI aufgeschlossen, und das lineare Fragment wurde
isoliert. Ein Oligonucleotid der Sequenz 5'-TTAAGTCGAC-3' wurde einem Annealing
mit sich selbst unterzogen, was zu einem Linker mit einer SalI-Stelle
und einem EcoRI-Überhang
führte.
Der Linker wurde an den teilweise aufgeschlossenen pAd5/Clip-Vektor
ligiert, und es wurden Klone ausgewählt, bei denen der Linker in
die EcoRI-Stelle 23 bp stromaufwärts
von der linken adenoviralen ITR in pAd5/Clip insertiert war, was
zu pAd5/Clipsal führte.
Auf vergleichbare Weise ist die EcoRI-Stelle in pAd5/Clip durch
die Insertion eines Linkers der Sequenz 5'-AATTGTCTTAATTAACCGCAATT-3' zu einer PacI-Stelle
geändert
worden. Der Vektor pAd5/Clip wurde mit EcoRI teilweise aufgeschlossen,
dephosphoryliert und an den PacI-Linker mit dem EcoRI-Überhang
ligiert. Zur Entfernung von Konkatemeren wurde die Ligationsmischung
mit PacI aufgeschlossen, aus Agarosegel isoliert und wieder ligiert.
Der resultierende Vektor wurde als pAd5/Clippac bezeichnet. Diese Änderungen
ermöglichen
einer höhere
Flexibilität
bei der Freisetzung der linken ITR von den Vektorsequenzen des Plasmids.
Der Vektor pAd5/L420-HSA wurde auch modifiziert, wodurch eine SalI-
oder PacI-Stelle stromaufwärts
von der linken ITR erzeugt wurde. Dazu wurde pAd5/L420-HSA mit EcoRI
aufgeschlossen und an den oben beschriebenen PacI-Linker ligiert.
Die Ligationsmischung wurde mit PacI aufgeschlossen und nach der
Isolierung der linearen DNA aus Agarosegel wieder ligiert, um konkatemere
Linker zu entfernen. Dies führte
zum Adapterplasmid pAd5/L420-HSApac. Dieses Konstrukt wurde wie
folgt zur Erzeugung von pAd5/L420-HSAsaI verwendet: pAd5/L420-HSApac
wurde mit ScaI und BsrGI aufgeschlossen, und das Vektorfragment
wurde an das 0,3-kb-Fragment, das nach dem Aufschluss von pAd5/Clipsal
mit denselben Enzymen isoliert wurde, ligiert.
-
Erzeugung der Adapterplasmide
pAdMire und PadApt
-
Zur
Erzeugung eines Adapterplasmids, das nur eine Polylinkersequenz
und keine Promoter- und keine polyA-Sequenz enthält, wurde pAd5/L420-HSApac
mit AvrII und BglII aufgeschlossen. Das Vektorfragment wurde an
ein Linker-Oligunucleotid
ligiert, das mit denselben Restriktionsenzymen aufgeschlossen worden war.
Der Linker wurde hergestellt, indem Oligonucleotide der folgenden
Sequenz einem Annealing unterzogen wurden:
-
-
Die
einem Annealing unterzogenen Linker wurden mit AvrII und BglII aufgeschlossen
und durch Säulenreinigung
(Qiaquick nucleotide removal kit) gemäß der Empfehlungen des Herstellers
von den kleinen Enden getrennt. Der Linker wurde dann an das mit
AvrII/BglII aufgeschlossene pAd5/L420-HSApac-Fragment ligiert. Es wurde ein
Klon mit der Bezeichnung AdMire ausgewählt, der den Linker eingearbeitet
enthielt, und sequenziert, um die Integrität des Einschubs zu überprüfen. Das
Adapterplasmid AdMire ermöglicht
eine leichte Insertion von vollständigen Expressionskassetten.
-
Ein
Adapterplasmid, das den humanen CMV-Promotor enthält, der
hohe Expressionsstärken
in humanen Zellen vermittelt, wurde wie folgt konstruiert: pAd5/L420-HSApac
wurde mit AvrII aufgeschlossen, und die hervorstehenden 5'-Enden wurden unter
Verwendung von Klenow-Enzym aufgefüllt. Ein zweiter Aufschluss mit
HindIII führte
zur Entfernung der L420-Promotersequenzen. Das Vektorfragment wurde
isoliert und an ein PCR-Fragment ligiert, das die CMV-Promotorsequenz
enthielt. Dieses PCR-Fragment wurde nach einer Amplifizierung von
CMV-Sequenzen aus pCMVLacI (Stratagene) mit den folgenden Primern
erhalten:
-
-
Das
PCR-Fragment wurde zuerst mit PstI (in CMVplus unterstrichen) aufgeschlossen,
wonach die hervorstehenden 3'-Enden
durch eine Behandlung mit T4-DNA-Polymerase entfernt wurden. Dann
wurde die DNA mit HindIII (in CMVminA unterstrichen) aufgeschlossen
und in das oben beschriebene, mit AvrII und HindIII aufgeschlossene
pAd5/L420-HSApac-Vektorfragment ligiert. Das resultierende Plasmid
wurde als pAd5/CMV-HSApac bezeichnet. Dieses Plasmid wurde dann
mit HindIII und BamHI aufgeschlossen, und das Vektorfragment wurde
isoliert und an die Polylinkersequenz ligiert, die nach dem Aufschluss
von AdMire mit HindIII und BglII erhalten worden war. Das resultierende
Plasmid wurde als pAdApt bezeichnet. Das Adapterplasmid pAdApt enthält die Nucleotide –735 bis
+95 des humanen CMV-Promoters (Boshart et al., 1985). Eine zweite
Version dieses Adapterplasmids, die eine SalI-Stelle statt der PacI-Stelle
stromaufwärts
vom linken ITR enthielt, wurde hergestellt, indem das ScaI-BsrGI-Fragment
mit 0,7 kb von pAd5/Clipsal in pAdApt insertiert wurde, das mit
ScaI aufgeschlossen und mit BsrGI teilweise aufgeschlossen war.
Dieser Klon wurde als pAdApt.sal bezeichnet.
-
Erzeugung von rekombinanten
Adenoviren auf der Grundlage von Ad5
-
RCA-freie
rekombinante Adenoviren können
sehr effizient unter Verwendung der oben beschriebenen Adapterplasmide
und das Konstrukte pWe/Ad.AflII-rITR
oder pWE/Ad.AflII-rITrsp hergestellt werden. Gewöhnlich wird das Adapterplasmid,
das das gewünschte
Transgen in der gewünschten
Expressionskassette enthält, mit
geeigneten Enzymen aufgeschlossen, um den Einschub aus den Vektorsequenzen
am 3'- und/oder
am 5'-Ende freizusetzen.
Die adenoviralen Komplementationsplasmide pWE/Ad.AflII-rITR oder
pWE/Ad.AflII-rITRsp werden mit PacI aufgeschlossen, um die Adenosequenzen
von den Vektorplasmiden freizusetzen. Als nicht einschränkendes
Beispiel sei die Erzeugung von AdApt-LacZ beschrieben. Das Adapterplasmid
pAdApt- LacZ wurde
wie folgt erzeugt. Das E.coli-Gen LacZ wurde mit den Primern 5'-GGGGTGGCCAGGGTACCTCTAGGCTTTTGCAA-3' und 5'-GGGGGGATCCATAAACAAGTTCAGAATCC-3' aus dem Plasmid pMLP.nlsLacZ
(EP 95-202 213) mittels PCR amplifiziert. Die PCR-Reaktion wurde
mit Ex Taq (Takara) gemäß dem Protokoll
des Lieferanten mit dem folgenden Amplifikationsprogramm durchgeführt: 5 min
bei 94 °C,
1 Zyklus; 45 s bei 94 °C
und 30 s bei 60 °C
und 2 min bei 72 °C,
5 Zyklen; 45 s bei 94 °C
und 30 s bei 65 °C
und 2 min bei 72 °C,
25 Zyklen; 10 min bei 72 °C,
45 s bei 94 °C
und 30 s bei 60 °C
und 2 min bei 72 °C,
5 Zyklen, 1 Zyklus. Das PCR-Produkt wurde anschließend mit
Kpn1 und BamHI aufgeschlossen, und das aufgeschlossene DNA-Fragment
wurde in pcDNA3 (Invitrogen), das mit KpnI/BamHI aufgeschlossen
war, ligiert, wodurch pcDNA3.nlsLacZ erhalten wurde. Das Konstrukt
pcDNA3.nlsLacZ wurde dann mit KpnI und BamHI aufgeschlossen, und
das LacZ-Fragment mit 3 kb wurde aus Gel isoliert, wobei der Geneclean
spin kit (Bio 101, Inc.) verwendet wurde. pAdApt wurde auch mit
KpnI und BamHI aufgeschlossen, und das lineare Vektorfragment wurde
wie oben aus Gel isoliert. Beide isolierten Fragmente wurden ligiert,
und ein den LacZ-Einschub
enthaltender Klon wurde ausgewählt.
Das Konstrukt pAdApt-LacZ wurde mit SalI aufgeschlossen, mit dem
Geneclean spin kit gereinigt und anschließend mit PacI aufgeschlossen.
pWE/Ad.AflII-rITRsp wurde mit PacI aufgeschlossen. Beide Aufschlussmischungen
wurden für
30 min bei 65 °C
behandelt, um die Enzyme zu inaktivieren. Die Proben wurden auf
Gel aufgetragen, um die Konzentration zu bestimmen. T25-Kolben mit
DMEM mit 10 % FCS und 10 mM MgCl wurden mit 2,5 × 106 PER.C6-Zellen
(ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) beimpft. Am nächsten
Tag wurden 4 μg
eines jeden Plasmids unter Verwendung von Lipofectamine-Transfektionsreagenz
(Life Technologies Inc.) gemäß der Anleitungen
des Herstellers in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940)
transfiziert. Am nächsten
Tag wurde das Medium durch frisches Kulturmedium ersetzt, und Zellen
wurden weiterhin bei 37 °C,
10 % CO2, kultiviert. Wiederum 24 h später wurden
die Zellen mit Trypsin behandelt, T80-Kolben wurde damit beimpft,
und sie wurden bei 37 °C,
10 % CO2, kultiviert. Ein vollständiger CPE
wurde 6 Tage nach einem Beimpfen in T80-Kolben erhalten. Zellen
wurden in dem Medium geerntet und einem Gefrier/Auftau-Zyklus unterzogen.
Das auf diese Weise erhaltene rohe Lysat wurde zur Reinigung der
Virusmischung mittels Plaques verwendet. Zehn Plaques wurden ausgewählt, in
einer Platte mit 24 Näpfen
ausgestrichen und nach einer Infektion von A549-Zellen auf die Expression
von LacZ getestet. Viren aus allen zehn Plaques exprimierten LacZ.
-
Beispiel 3
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Erzeugung
von Chimären
rekombinanten Adenoviren
-
Erzeugung von Hexon kodierenden,
chimären
Adenoviren auf der Grundlage von Ad5
-
Neutralisierende
Antikörper
in humanem Serum sind hauptsächlich
gegen das Hexon-Protein und in geringerem Ausmaß auf das Penton-Protein gerichtet.
Hexon-Proteine von verschiedenen Serotypen weisen hochgradig variable
Regionen auf, die in Schleifen vorhanden sind, von denen vorhergesagt
wird, dass sie an der Außenseite
des Virus freiliegen (Athappilly et al., 1994; J. Mol. Biol. 242,
430 – 455).
Die meisten typenspezifischen Epitope sind diesen hochvariablen
Regionen zugeordnet worden (Toogood et al., 1989; J. Gen Virol.
70, 3203 – 3214).
Somit ist ein Ersatz (eines Teils) der Hexonsequenzen durch entsprechende
Sequenzen von einem verschiedenen Serotyp eine effektive Strategie
zur Umgehung (bereits bestehender) neutralisierender Antikörper für Ad5. Hexon
kodierende Sequenzen des Adenovirus-Serotyps 5 befinden sich zwischen
den Nucleotiden 18 841 und 21 697. Zur Erleichterung eines leichten
Austauschs von Hexon-Codierungssequenzen von alternativen Adenovirus-Serotypen
in das Rückgrat
des Adenovirus-Serotyps 5 wurde zuerst ein Shuttle-Vektor erzeugt.
Dieser Subklon, kodiertes pBr/Ad.Eco-PmeI, wurde erzeugt, indem zuerst das
Plasmid pBr322 mit EcoRI und EcoRV aufgeschlossen und das PmeI-EcoRI-Fragment
mit 14 kb aus pWE/Ad.AflII-Eco
insertiert wurde. In diesem Shuttle-Vektor wurde eine Deletion eines SanDI-Fragments
mit 1430 bp durch einen Aufschluss mit SanDI und eine erneute Ligation
durchgeführt,
wodurch pBr/Ad.Eco-PmeIΔSanDI
erhalten wurde. Das entfernte Fragment enthält einzigartige SpeI- und MunI-Stellen. Aus
pBr/Ad.Eco-PmeIΔSanDI
wurde das die Adenovirus-Serotyp-5-DNA kodierende Hexon deletiert.
Dazu wurden die flankierenden Sequenzen mittels PCR amplifiziert
und miteinander verbunden, wodurch einzigartige Restriktionsstellen
erzeugt wurden, die die das Hexon kodierende Region ersetzten. Für diese
PCR-Reaktionen waren vier verschiedene Oligonucleotide erforderlich: Δhex1-Δhex4.
-
-
Das
amplifizierte DNA-Produkt von ±1100
bp, das mit den Oligonucleotiden Δhex1
und Δhex2
erhalten wurde, wurde mit BamHI und FseI aufgeschlossen. Das amplifizierte
DNA-Produkt von ±1600
bp, das mit den Oligonucleotiden Δhex3
und Δhex4
erhalten wurde, wurde mit BamHI und SbfI aufgeschlossen. Diese aufgeschlossenen
PCR-Fragmente wurden anschließend
vom Agarosegel gereinigt und in einer dreiteiligen Ligationsreaktion
unter Verwendung von T4-Ligaseenzym
mit pBr/Ad.Eco-PmeI ΔSanDI,
das mit FseI und SbfI aufgeschlossen war, verbunden. Beim resultierenden
Konstrukt handelte es sich um kodiertes pBr/Ad.Eco-PmeΔHexon. Dieses
Konstrukt wurde teilweise sequenziert, um die richtige Nucleotidsequenz und
das Vorhandensein der einzigartigen Restriktionsstellen MunI und
SpeI zu bestätigen. pBr/Ad.Eco-PmeΔHexon dient
als Shuttle-Vektor zur Einführung
von heterologen Hexon-Sequenzen,
die aus Virus-DNA aus verschiedenen Serotypen amplifiziert sind,
bei denen Primen verwendet werden, die die einzigartigen Restriktionsstellen
MunI und SpeI am 5'-
bzw. am 3'-Ende
der Hexonsequenzen einführen.
Zur Erzeugung von Vektoren auf der Grundlage von Ad5, die Hexon-Sequenzen
des Serotyps enthalten, gegenüber dem
gesunde Personen keine oder nur sehr geringe NAB-Titer aufweisen,
wurden die Hexon-Sequenzen von Ad35, Ad34, Ad26 und Ad48 unter Verwendung
der folgenden Primen amplifiziert:
-
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Diese
Primen wurden unter Verwendung der Sequenzen von veröffentlichten
Hexon-Kodierungsregionen (z.B. können
die Hexonsequenzen von Ad2, Ad3, Ad4, Ad5, Ad7, Ad16, Ad40 und Ad41
bei Genbank erhalten werden). Degenerierte Nucleotide wurden bei
Positionen eingearbeitet, die eine Variation zwischen Serotypen
aufweisen.
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PCR-Produkte
wurden mit SpeI und MunI aufgeschlossen und in das mit denselben
Enzymen aufgeschlossene pBr/Ad.Eco-PmeΔHexon-Dieses Konstrukt kloniert.
-
Die
hexonmodifizierten Sequenzen wurden anschließend durch Austausch des AscI-Fragments
in den Konstrukt pWE/Ad.AflII-rITR eingeführt, wodurch pWE/Ad.AflII-rITRHexXX
erzeugt wurde, wobei XX für
den zur Amplifizierung von Hexon-Sequenzen verwendeten Serotypen
steht.
-
Die
pWE/Ad.AflII-rITRhexXX-Konstrukte werden dann zur Herstellung von
Viren auf dieselbe Weise, die oben für rekombinante Ad5-Viren beschrieben
ist, verwendet.
-
Erzeugung von Penton kodierenden,
Chimären,
rekombinanten Adenoviren auf der Grundlage von Ad5
-
Das
Gen für
das Adenovirus-Typ-5-Penton befindet sich zwischen den Sequenzen
14 156 und 15 869. Bei der Pentonbase handelt es sich um das Adenovirus-Kapsid-Protein,
das die Internalisierung des Virus in die Zielzelle vermittelt.
Es ist gezeigt worden, dass wenigstens einige Serotypen (Typ C und
B) dies durch die Wechselwirkung einer RGD-Sequenz im Penton mit Integrinen
auf der Zelloberfläche
bewirken. Adenoviren vom Typ F haben jedoch keine RGD-Sequenz, und
bei den meisten Viren der Gruppen A und D ist die Pentonsequenz
nicht bekannt. Daher kann ein Penton in die Spezifität der Zielzelle
involviert sein. Weiterhin ist das Penton-Protein als Kapsid-Protein in die Immunogenität des Adenovirus
involviert (Gahery-Segard et al., 1998). Daher verhindert ein Ersatz
von Ad5-Penton-Sequenzen durch Penton-Sequenzen von Serotypen, gegen die keine
oder niedrige NAB-Titer existieren, zusätzlich zum Ersatz der Hexon-Sequenzen
eine Clearance des adenoviralen Vektors wirksamer als ein Ersatz
des Hexons allein. Ein Ersatz von Penton-Sequenzen kann auch die
Infektionsspezifität
beeinflussen.
-
Zum
zur Einführung
von heterologen Penton-Sequenzen in Ad5 fähig zu sein, nutzten wird das
oben beschriebene System auf der Grundlage von Plasmid. Zuerst wurde
ein Shuttle-Vektor für
Penton-Sequenzen durch eine Insertion des NheI-EcoRV-Fragments mit
7,2 kb aus dem Dieses Konstrukt pWE/Ad.AflII-EcoRI in pBr322, das
mit denselben Enzymen aufgeschlossen war, hergestellt. Der resultierende
Vektor wurde als pBr/XN bezeichnet. Aus diesem Plasmid wurden die
Ad5-Pentonsequenzen deletiert und durch einzigartige Restriktionsstellen
ersetzt, die dann zur Einführung
neuer Penton-Sequenzen
von anderen Serotypen verwendet werden. Hierzu wurden die linken
flankierenden Sequenzen des Pentons in pBr/XN unter Verwendung der folgenden
Gene mittels PCR amplifiziert:
-
-
DP5-R
weist eine BamHI-Stelle (unterstrichen) zur Ligation an die rechte
flankierende Sequenz auf und führt
auch eine einzigartige BsrGI-Stelle (fett markiert) am 5'-Ende der früheren Ad5-Penton-Region
ein.
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Die
rechte flankierende Sequenz wurde unter Verwendung von: DP3-F: 5'-CGC GGA TCC CTT
AAG GCA AGC ATB TCC ATC CTT-3' und
DP3-3R: 5'- AAA
ACA CGT TTT ACG CGT CGA CCT TTC-3' amplifiziert. DP3-F weist eine BamHI-Stelle
(unterstrichen) zur Ligation an die linke flankierende Sequenz auf
und führt auch
eine einzigartige AflII-Stelle (fett markiert) am 3'-Ende der früheren Ad5-Penton-Region ein.
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Die
beiden resultierenden PCR-Fragmente wurden mit BamHI aufgeschlossen
und zusammenligiert. Dann wurde diese Ligationsmischung mit AvrII
und BglII aufgeschlossen. pBr/XN wurde auch mit AvrII und BglII
aufgeschlossen, und das Vektorfragment wurde an die aufgeschlossenen,
ligierten PCR-Fragmente
ligiert. Der resultierende Klon wurde als pBr/Ad.Δpenton bezeichnet.
Penton-Kodierungssequenzen aus Ad35, Ad34, Ad26 und Ad48 wurden
so mittels PCR amplifiziert, dass das 5'- bzw. das 3'-Ende die BsrGI- bzw. die AflII-Stelle
enthielt. Hierzu wurden die folgenden Primen verwendet:
-
Für Ad34 und
Ad35:
-
-
Für Ad26 und
Ad48:
-
-
Amplifizierte
PCR-Produkte wurden mit BfrGI und BsrGI aufgeschlossen und in pBr/Ad.Δpenton kloniert,
das mit denselben Enzymen aufgeschlossen war. Die Einführung dieser
heterologen Penton-Sequenzen in pBr/Ad.Δpenton führte zur Bildung von Konstrukten
mit der Bezeichnung pBr/Ad.pentonXX, wobei XX die Nummer des Serotypen
darstellt, der demjenigen Serotypen entspricht, der zur Amplifizierung
der insertierten Penton-Sequenzen verwendet wurde. Anschließend wurden
die neuen Penton-Sequenzen in den pWE/Ad.AflII-rITR-Vektor mit einem
modifizierten Hexon eingeführt.
Zum Beispiel wurden Penton-Sequenzen aus Ad35 durch Austausch des
gemeinsamen FseI-Fragments
in den Konstrukt pWE/Ad.AflII-rITRHex35 eingeführt. Andere Kombinationen von
Penton- und Hexon-Sequenzen wurden ebenfalls durchgeführt. Viren
mit modifizierten Hexon- und Penton-Sequenzen wurden gemäß der obigen
Beschreibung hergestellt, wobei eine Cotransfektion mit einem Adapterplasmid
in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) angewandet wurde.
Darüber
hinaus wurden Penton-Sequenzen in das pWE/Ad.AflII-rITR-Konstrukt
eingeführt.
Die letzteren Konstrukte enthalten nur ein modifiziertes Penton,
und aus diesen Konstrukten erzeugte Viren werden zur Untersuchung
des Beitrags von Penton-Sequenzen auf die Neutralisation von Adenoviren
und auch zur Analyse von möglichen Änderungen
der Infektionseffizienz und -spezifität verwendet.
-
Erzeugung von chimären, das
Faserprotein kodierenden Viren auf der Grundlage von Ad5
-
Eine
Adenovirus-Infektion wird durch zwei Kapsidproteine, das Faserprotein
und das Penton-Protein, vermittelt. Die Bindung des Virus an die
Zellen wird durch die Wechselwirkung des hervorstehenden Faserproteins
mit einem Rezeptor auf der Zelloberfläche erreicht. Dann erfolgt
nach einer Wechselwirkung des Penton-Proteins mit Integrinen auf
der Zelloberfläche
eine Internalisierung. Es ist gezeigt worden, dass wenigstens zwei
Adenoviren aus den Untergruppen C und B einen verschiedenen Rezeptor
für die
Zellbindung nutzen und daher verschiedene Infektionseffizienzen
auf verschiedenen Zelltypen aufweisen. Somit ist es möglich, das
Infektionsspektrum von Adenoviren durch eine Änderung der Faser im Kapsid
zu ändern.
Die faserkodierende Sequenz des Adenovirus-Serotyps 5 befindet sich
zwischen den Nucleotiden 31 042 und 32 787. Zur Entfernung der faserkodierenden
Adenovirus-Serotyp-5-DNA gingen wir vom Konstrukt pBr/Ad.Bam-rITR
aus. Zuerst wurde eine NdeI-Stelle aus diesem Konstrukt entfernt.
Zu diesem Zweck wurde die Plasmid-DNA pBr322 mit NdeI aufgeschlossen,
wonach hervorstehende Enden mittels Klenow-Enzym aufgefüllt wurden.
Dieses Plasmid pBr322 wurde dann erneut ligiert, mit NdeI aufgeschlossen
und in E. coli DH5α transformiert.
Das erhaltene Plasmid pBr/ΔNdeI
wurde mit ScaI und SalI aufgeschlossen, und das resultierende Vektorfragment
mit 3198 bp wurde an das von pBr/Ad.BamrITR stammende ScaI-SalI-Fragment
mit 15 349 bp ligiert, was zum Plasmid pBr/Ad.Bam-rITRΔNdeI führte, das
somit eine einzigartige NdeI-Stelle enthielt. Als nächstes wurde eine
PCR mit den Oligonucleotiden:
NY-up :
und
NY-down:
-
Während der
Amplifizierung wurden eine NdeI- (fett markiert) und eine NsiI-(unterstrichen) Restriktionsstelle
eingeführt,
um das Klonieren der amplifizierten Faser-DNA zu erleichtern. Die
Amplifizierung bestand aus 25 Zyklen von jeweils 45 s bei 94 °C, 1 min
bei 60 °C
und 45 s bei 72 °C.
Die PCR-Reaktion enthielt 25 pmol der Oligonucleotide NY-up oder
NY-down, 2 mM dNTP, PCR-Puffer
mit 1,5 mM MgCl2 und 1 Einheit wärmebeständige Elongase-Polymerase
(Gibco, Niederlande). Ein Zehntel des PCR-Produkts wurde auf einem Agarose-Gel
laufen gelassen, wodurch gezeigt wurde, dass das erwartete DNA-Fragment
von ±2200
bp amplifiziert wurde. Dieses PCR-Fragment wurde anschließend mittels
des Geneclean kit system (Bio101 Inc.) gereinigt. Dann wurden das
Konstrukt pBr/Ad.Bam-rITRΔNdeI
sowie das PCR-Produkt mit den Restriktionsenzymen NdeI und SbfI
aufgeschlossen. Das PCR-Fragment wurde anschließend unter Verwendung des Ligase-Enzyms
T4 in das mit NdeI und SbfI aufgeschlossene pBr/Ad.Bam-rITRΔNdeI kloniert,
wodurch pBr/Ad.BamRΔFib
erzeugt wurde.
-
Dieses
Plasmid ermöglicht
die Insertion einer beliebigen mittels PCR amplifizierten Fasersequenz durch
die einzigartigen NdeI- und NsiI-Stellen, die anstelle der entfernten
Fasersequenz insertiert sind. Viren können gemäß der Beschreibung im Patent
Nr. PCT/NL96/00244 durch eine doppelte homologe Rekombination in
Verpackungszellen unter Verwendung eines Adapterplasmids, eines
mit PacI und EcoRI aufgeschlossenen Konstrukts pBr/Ad.AflII-EcoRI
und eines Konstrukts pBr/Ad.BamRΔFib,
in die heterologe Fasersequenzen insertiert wurden, erzeugt werden.
Zur Erhöhung
der Effizienz der Viruserzeugung wurde das Konstrukt pBr/Ad.BamRΔFib dahingehend
modifiziert, dass sie eine die rechte ITR flankierende PacI-Stelle
erzeugte. Dazu wurde pBr/Ad.BamRΔFib
mit AvrII aufgeschlossen, und das Adenofragment mit 5 kb wurde isoliert
und in den oben beschriebenen Vektor pBr/Ad.Bam-rITR.pac#8 eingeführt, wobei
das entsprechende AvrII-Fragment ersetzt wurde. Das resultierende
Konstrukts wurde als pBr/Ad.BamRΔFib.pac
bezeichnet. Nachdem eine heterologe Fasersequenz in pBr/Ad.BamRΔFib.pac eingeführt wurde,
wird der fasermodifizierte rechte Adenovirus-Klon in einen großen Cosmid-Klon
eingeführt,
wie oben für
pWE/Ad.AflII-rITR beschrieben ist. Solch ein großer Cosmid-Klon ermöglicht die
Erzeugung eines Adenovirus durch nur eine homologe Rekombination.
Viren auf der Grundlage von Ad5 mit modifizierten Fasern sind hergestellt
und beschrieben worden (Nr. 98204482.8 und 99200624.7). Darüber hinaus
sind Hexon- und Penton-Sequenzen
von Serotypen dieser Erfindung mit den gewünschten Fasersequenzen kombiniert
worden, wodurch Viren erzeugt wurden, die die Zielzellen der Wahl
sehr effizient infizieren. Zum Beispiel werden Zellen von glatten
Muskeln, endotheliale Zellen oder Synoviocyten, alle humanen Ursprungs,
mit den Viren auf der Grundlage von Ad5 mit einer Faser aus Viren
der Untergruppe 5, insbesondere dem Adenovirus-Typ 16, sehr gut
infiziert.
-
Die
oben beschriebenen Beispiele, bei denen spezielle Sequenzen vom
Ad5-Rückgrat in
den Plasmiden deletiert und durch entsprechende Sequenzen aus anderen
Serotypen ersetzt werden, zeigen klar die Flexibilität des Systems.
Es ist offensichtlich, dass durch die oben beschriebenen Verfahren
jede Kapsidgen-Kombination aus verschiedenen Serotypen hergestellt
werden kann. Somit werden chimäre,
rekombinante Adenoviren auf der Grundlage von Ad5 mit gewünschten
Hexon- und Penton-Sequenzen konstruiert, die das Virus weniger empfindlich
für eine
Neutralisation machen, und mit gewünschten Fasersequenzen, die
eine effiziente Infektion in spezielle Zielgewebe ermöglichen.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion eines Systems
auf der Grundlage eines Plasmids zur Erzeugung von rekombinanten
Ad35-Viren
-
Partielle
Restriktionskarten von Ad35 sind bereits veröffentlicht worden (Valderrama-Leon
et al., 1985; Kang et al., 1989, Li et al. 1991). Ein Beispiel für ein funktionelles
System auf Plasmidbasis zur Erzeugung von rekombinanten Adenoviren
auf der Grundlage von Ad35 besteht aus den folgenden Elementen:
- 1. Einem Adapterplasmid, umfassend eine linke
ITR und von Ad35 stammende Verpackungssequenzen und wenigstens eine
Restriktionsstelle zur Insertion einer heterologen Expressionskassette,
und ohne E1-Sequenzen. Weiterhin enthält das Adapterplasmid Ad35-Sequenzen
am 3'-Ende der E1b
kodierenden Region einschließlich
des pIX-Promoters
und Kodierungssequenzen, die ausreichend sind, um eine homologe
Rekombination des Adapterplasmids mit einem zweiten Nucleotid zu
vermitteln.
- 2. Ein zweites Nucleotid, umfassend Sequenzen, die zum Adapterplasmid
und den Ad35-Sequenzen, die zur Replikation und Verpackung des rekombinanten
Virus erforderlich sind, homolog sind, d.h. frühe, intermediäre und späte Gene,
die in der Verpackungszelle nicht vorhanden sind.
- 3. Eine Verpackungszelle, die wenigstens funktionelle E1-Proteine
verfügbar
macht, die dazu fähig
sind, die E1-Funktion von Ad35 zu komplementieren.
-
Ad35-DNA
wurde aus einer gereinigten Viruscharge wie folgt isoliert. Zu 100 μl Virus-Ausgangsmaterial
(Ad35: 3,26 × 1012 VP/ml) wurden 10 μl 10× DNAse-Puffer (130 mM Tris-HCl,
pH-Wert 7,5, 1,2 M CaCl2, 50 mM MgCl2) gegeben. Nach der Zugabe von 10 μl einer DNAse
I mit 10 mg/ml (Roche Diagnostics) wurde die Mischung für 1 h bei
37 °C inkubiert.
Nach der Zugabe von 2,5 μl
0,5 M EDTA, 3,2 μl
20%iger SDS uns 1,5 μl
ProteinaseK (Roche Diagnostics; 20 mg/ml) wurden Proben bei 50 °C für 1 h inkubiert.
Als nächstes
wurde die virale DNA unter Verwendung des Geneclean spin kit (Bio101
Inc.) nach den Anleitungen des Herstellers isoliert. DNA wurde mit
25 μl sterilem
MilliQ-Wasser aus der Spin-Säule
eluiert. In den folgenden Größenangaben
für DNA-Fragmente
wird die Fragmentnummerierung nach Kang et al. (1989) verwendet.
Ad35-DNA wurde mit EcoRI aufgeschlossen, und die drei Fragmente
(etwa 22,3 (A), 7,3 (B) und 6 kb (C)) wurden unter Verwendung des
Geneclean kit (Bio101, Inc.) aus Gel isoliert. pBr322 wurde mit
EcoRI oder mit EcoRI und EcoRV aufgeschlossen, und aufgeschlossene
Fragmente wurden aus Gel isoliert und mit Tsap-Enzym (Gibco BRL)
dephosphoryliert. Als nächstes
wurde das Ad35-C-Fragment mit 6 kb an das pBr322×EcoRI-Fragment ligiert, und
das ITR enthaltende Ad35-Fragment (EcoRI-B) wurde an das Fragment
pBr322×EcoRI/EcoRV
ligiert. Ligationen wurden bei 16 °C über Nacht inkubiert und in
DH5α-kompetente
Bakterien transformiert (Life Techn.). Minipreps von erhaltenen
Kolonien wurden durch Restriktionsanalyse auf die richtige Insertion
der Ad35-Fragmente analysiert. Es wurde festgestellt, dass sowohl
das Ad35-Fragment mit 6 kb als auch das mit 7,3 kb richtig in pBr322
insertiert waren. Das Fragment mit 6 kb wurde in beiden Orientierungen pBr/Ad35-Eco6.0+ und pBr/Ad35-Eco6.0– isoliert,
wobei das + für
5' in Richtung 3' und die Ausrichtung
in Bezug auf pBr322 steht. Der Klon mit dem Ad35-B-Insert von 7,3
kb mit der Bezeichnung pBr/Ad35-Eco7.3 wurde teilweise sequenziert,
um die richtige Ligation des ITR am 3'-Ende zu überprüfen. Es wurde gefunden, dass die
ITR im unteren Strang die Sequenz 5'-CATCATCAAT...-3' hatte. Dann wurde pBr/Ad35-Eco7.3 durch
die Insertion des Ad35-Fragments von 6 kb am 5'-Ende verlängert. Dazu wurde pBr/Ad35-Eco7.3 mit EcoRI
aufgeschlossen und dephosphoryliert. Das Fragment wurde aus Gel
isoliert und an das Ad35-EcoRI-Fragment mit 6 kb ligiert. Nach der
Transformation wurden die Klone auf die richtige Ausrichtung des
Inserts getestet, und ein Klon mit der Bezeichnung pBr/Ad35-Eco13.3
wurde ausgewählt.
-
Dieser
Klon wird dann mit dem nach dem Aufschluss von wt Ad35 mit SalI
erhaltenen SalI-D-Fragment von etwa 5,4 kb verlängert. Dazu wird die SalI-Stelle im pBr322-Rückgrat durch
einen partiellen Aufschluss von pBr/Ad35-Eco13.3 mit SalI entfernt, die klebrigen
Enden werden mittels einer Klenow-Behandlung aufgefüllt und eine erneute Ligation
wird durchgeführt.
Es wird ein Klon ausgewählt,
der eine einzige SalI-Stelle im adenoviralen Insert enthält. Dieser
Klon mit der Bezeichnung pBrΔsal/Ad35-Eco13.3
wird dann mit AatII linearisiert, das im Rückgrat von pBr322 vorhanden
ist, und an einen SalI-Linker mit komplementären AatII-Enden ligiert. Die
DNA wird dann mit überschüssigem SalI
aufgeschlossen, und das lineare Fragment wird isoliert und an das
5,4-kb-SalI-D-Fragment von Ad35 ligiert. Es wird ein Klon ausgewählt, der
das SalI-Fragement enthält, das
in der richtigen Orientierung in pBr/Ad35-Eco13.3 insertiert ist.
Der resultierende Klon pBr/Ad35.Sal2-rITR enthält das 3'-Ende von Ad35 mit etwa 17 kb einschließlich der
rechten ITR. Um die Freisetzung der rechten ITR von den Vektorsequenzen
zum Zeitpunkt der Viruserzeugung zu ermöglichen, wird eine die rechte
ITR flankierende NotI-Stelle mittels PCR eingeführt.
-
Das
Ad35-ExoRI-A-Fragment mit 22,3 kb wurde ebenfalls in pBr322×EcoRI/EcoRV
geklont. Es wurde ein Klon mit der Bezeichnung pBr/Ad35-EcoA3' ausgewählt, der
offensichtlich eine Deletion von etwa 7 kb am 5'-Ende aufwies. Es enthielt die SalI-Stelle
bei 9,4 kb in Ad35-wt-DNA und etwa 1,5 kb Sequenzen stromaufwärts. Unter
Verwendung dieser SalI-Stelle und der einzigartigen NdeI-Stelle
im Rückgrat
von pBr322 wird dieser Klon am 5'-Ende
durch die Insertion eines Ad35-Fragments von etwa 5 kb am 5'-Ende des ersten SalI in Ad35 so verlängert, dass
durch die Insertion eines Linkers am 5'-Ende des Ad35 eine NotI-Restriktionsstelle erzeugt
wird. Dieser Klon mit der Bezeichnung pBr/Ad35.pIX-EcoA enthält nicht
die Sequenzen am linken Ende (ITR, Verpackungssequenzen und E1),
und am 3'-Ende weist
er eine Überlappung
von etwa 3,5 kb mit dem Klon pBr/Ad35.Sal2-rITR auf.
-
Zur
Erzeugung eines Adapterplasmids wurde Ad35 mit SalI aufgeschlossen,
und das B-Fragment von etwa 9,4 kb am linken Ende wurde isoliert.
pBr322 wurde mit EcoRV und SalI aufgeschlossen, vom Gel isoliert und
mit Tsap-Enzym dephosphoryliert.
Beide Fragmente sind ligiert, und Klone mit der richtigen Insertion
und der richtigen Sequenz der linken ITR werden ausgewählt. Zur
Ermöglichung
einer Freisetzung der linken ITR von den Vektorsequenzen zum Zeitpunkt
der Viruserzeugung wird eine die linke ITR flankierende NotI-Stelle mittels
PCR eingeführt.
Von diesem Klon werden die E1-Sequenzen deletiert und mittels PCR
durch eine Polylinker-Sequenz ersetzt. Die Polylinker-Sequenz wird
zur Einführung
einer Expressionskassette für
ein Gen der Wahl verwendet.
-
Rekombinante
Ad35-Klone werden durch Transfektion von PER.C6-Zellen mit dem Adapterplasmid pBr/Ad35.pIX-EcoA
und pBr/Ad35.Sal2-rITR erzeugt, wie in 3 veranschaulicht
ist. Eine homologe Rekombination führt zu rekombinanten Viren.
-
Beispiel 5
-
Die Prävalenz der Neutralisierungsaktivität (NA) auf
Ad35 ist in humanen Seren von verschiedenen geographischen Orten
gering
-
In
Beispiel 1 haben wir die Analyse der Neutralisierungsaktivität (NA) in
humanen Seren aus einem Ort in Belgien beschrieben. Bemerkenswerterweise
wurde bei einer Testgruppe von 44 untersuchten Adenovirus-Serotypen
ein Serotyp, Ad35, bei keinem der untersuchten 100 Seren neutralisiert.
Darüber
hinaus wurde gefunden, dass wenige Serotypen, Ad26, Ad34 und Ad48,
bei 8 oder weniger der getesteten Seren neutralisiert wurden. Diese
Analyse wurde weiterhin auf andere Serotypen von Adenoviren ausgedehnt,
die zuvor nicht untersucht wurden, und wurde unter Verwendung einer
Auswahl von Serotypen aus dem ersten Screening auch auf Seren von
verschiedenen geographischen Orten ausgedehnt.
-
Dazu
wurden Adenoviren vermehrt, gereinigt und in dem in Beispiel 1 beschriebenen
CPE-Inkubationstest auf Neutralisation getestet. Unter Verwendung
der Seren aus derselben Charge wie in Beispiel 1 wurden die Adenovirus-Serotypen
7B, 11, 14, 18 bzw. 44/1876 auf Neutralisation getestet. Es wurde
gefunden, dass diese Viren in 59, 13, 30, 98 bzw. 54 der Seren neutralisiert
wurden. Somit wird aus dieser Serie Ad11 mit einer relativ niedrigen
Häufigkeit
neutralisiert.
-
Weil
bekannt ist, dass die Häufigkeit
der Isolierung von Adenovirus-Serotypen aus menschlichem Gewebe
sowie die Prävalenz
der NA gegenüber
Adenovirus-Serotypen an verschiedenen geographischen Orten verschieden
sein kann, haben wir weiterhin eine Auswahl der Adenovirus-Serotypen
gegen Seren von verschiedenen Orten untersucht. Humane Seren wurden
von zwei zusätzlichen
Orten in Europa (Bristol, GB, und Leiden, Niederlande) und von zwei
Orten in den Vereinigten Staaten (Stanford, CA, und Great Neck,
NY) erhalten. Adenoviren, bei denen festgestellt wurde, dass sie
in 20 % oder weniger der Seren des ersten Screenings neutralisiert
wurden, sowie Ad2, Ad5, Ad27, Ad30, Ad38, Ad43 wurden auf die Neutralisierung
in Seren aus GB getestet. Die Ergebnisse dieser Experimente sind
in 4 aufgeführt.
Die Adenovirus-Serotypen 2 und 5 wurden wiederum in einem hohen
Prozentsatz humaner Seren neutralisiert. Weiterhin werden einige
der Serotypen, die bei einem niedrigen Prozentsatz von Seren im
ersten Screening neutralisiert wurden, bei einem höheren Prozentsatz
von Seren aus GB neutralisiert, z.B. Ad26 (7 % im Vergleich zu 30
%), Ad28 (13 % im Vergleich zu 50 %), Ad34 (5 % im Vergleich zu
27 %) und Ad48 (8 % im Vergleich zu 32 %). Eine Neutralisierungsaktivität gegenüber Ad11
bzw. Ad49, die beim ersten Screening bei einem relativ niedrigen
Prozentsatz von Seren festgestellt wurde, wurde bei diesem zweiten
Screening bei sogar noch einem niedrigeren Prozentsatz ermittelt
(13 % im Vergleich zu 5 % bzw. 20 % im Vergleich zu 11 %). Jetzt
wurde festgestellt, dass der Serotyp Ad35, der bei keinem der Seren
des ersten Screenings neutralisiert wurde, bei einem niedrigen Prozentsatz
(8 %) von Seren aus GB neutralisiert wurde. Die Prävalenz der
NA in humanen Seren aus GB ist gegenüber den Serotypen Ad11 und
Ad35 am niedrigsten.
-
Zur
weiteren Analyse wurden Seren aus zwei Orten in den US (Stanford,
CA und Great Neck, NY) und aus den Niederlanden (Leiden) erhalten.
In 5 ist eine Übersicht
von Daten aufgeführt,
die mit diesen Seren und den bisherigen Daten erhalten wurden. Mit
Ausnahme von Ad5, Ad11 und Ad35 wurden nicht alle Viren in allen
Seren getestet. Die allgemeine Folgerung aus diesem umfassenden
Screening von humanen Seren besteht darin, dass in westlichen Ländern die
Prävalenz
der Neutralisationsaktivität
gegenüber
Ad35 von allen Serotypen am niedrigsten ist: Durchschnittlich 7
% der humanen Seren enthalten eine Neutralisationsaktivität (5 verschiedene
Orte). Ein anderer Adenovirus der B-Gruppe, Ad11, wird ebenfalls
von einem niedrigen Prozentsatz von humanen Seren (durchschnittlich
11 % in Seren aus 5 verschiedenen Orten) neutralisiert. Der Adenovirus-Typ
5 wird in 56 % der humanen Seren, die an 5 verschiedenen Orten erhalten
wurden, neutralisiert. Obwohl der Serotyp 49 der D-Gruppe nicht
in allen Seren getestet wurde, wird er ebenfalls mit einer relativ
geringen Häufigkeit
in Proben aus Europa und von einem Ort in den US neutralisiert (Mittelwert
14 %).
-
Bei
den oben beschriebenen Neutralisierungsexperimenten wird ein Serum
als nicht neutralisierend bewertet, wenn in dem Napf mit der höchsten Serumkonzentration
der maximale Schutz des CPE im Vergleich zu den Kontrollen ohne
Serum 40 % beträgt.
Der Schutz wird wie folgt berechnet:
-
-
Gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 wird das Serum in fünf verschiedenen, von 4x bis
64x reichenden Verdünnungen
ausplattiert. Daher ist eine Unterscheidung zwischen niedrigen NA-Titern
(d.h. einer Neutralisation nur bei den höchsten Serumkonzentrationen)
und hohen NA-Titern (d.h. auch einer Neutralisation in Näpfen mit
der niedrigsten Serumkonzentration) möglich. Es stellte sich heraus,
dass von den in unserem Screening eingesetzten humanen Seren, von
denen festgestellt wurde, dass sie eine Neutralisierungsaktivität gegenüber Ad5
aufweisen, 70 % hohe Titer aufwiesen, während nur 15 % derjenigen Seren,
die eine NA gegenüber
Ad35 aufwiesen, hohe Titer aufwiesen. Von den Seren, die hinsichtlich
der NA auf Ad11 positiv waren, hatten nur 8 % hohe Titer. Für Ad49 betrug
dieser Wert 5 %. Daher ist nicht nur die Häufigkeit einer NA gegenüber Ad35,
Ad11 und Ad49 im Vergleich zu Ad5 viel niedriger, sondern die überwiegende
Mehrzahl der Seren, die eine NA gegenüber diesen Viren aufweist,
enthält
niedrige Titer. Daher haben adenovirale Vektoren auf der Grundlage
von Ad11, Ad35 oder Ad49 einen klaren Vorteil gegenüber Vektoren
auf der Grundlage von Ad5 wenn sie als Vehikel für die Gentherapie oder Impfvektoren
in vivo oder in einer beliebigen Anwendung eingesetzt werden, bei
der die Infektionseffizienz durch eine Neutralisierungsaktivität behindert
wird.
-
In
den folgenden Beispielen wird die Konstruktion eines Vektorsystem
zur Erzeugung von sicheren, von RCA freien Vektoren auf der Grundlage
von Ad35 beschrieben.
-
Beispiel 6
-
Sequenz des humanen Adenovirus-Typs
35
-
Ad35-Viren
wurden auf PER.C6-Zellen vermehrt, und DNA wurde gemäß der Beschreibung
in Beispiel 4 isoliert. Die Gesamtsequenz wurde von Qiagen Sequence
Services (Qiagen GmbH, Deutschland) erzeugt. Die gesamte virale
DNA wurde durch eine Ultraschallbehandlung geschert, und die Enden
der DNA wurde mittels T4-DNA-Polymerase glatt gemacht. Gescherte
glatte Fragmente wurden auf Agarosegelen nach der Größe getrennt,
und es wurden Gelscheiben erhalten, die DNA-Fragmenten mit 1,8 bis
2,2 kb entsprachen. DNA wurde mittels des QIA Gelextraktionsprotokolls
von den Gelscheiben gereinigt und in eine Shotgun-Bank von pUC19-Plasmid
klonierenden Vektoren subkloniert. Ein Array von Klonen in Platten
mit 96 Näpfen,
die die Ziel-DNA 8 (+/– 2)
Mal abdeckten, wurde zur Erzeugung der gesamten Sequenz verwendet.
Die Sequenzierung erfolgte in Thermocyclern 9700 von Perkin-Elmer
unter Verwendung der BigDyeTerminator-Chemie und AmpliTaq-FS-DNA-Polymerase,
gefolgt von einer Reinigung mittels Sequenzierungsreaktionen unter
Verwendung der DyeEx-96-Technologie von QIAGEN. Sequenzierungs-Reaktionsprodukte
wurden dann einer automatisierten Trennung und Detektion der Fragmente
auf Sequenzern mit 96 Spuren unterzogen. Die Contig-Sequenz der
und Lücken
in der anfänglichen
Sequenz wurden durch ein Lesen von Walking Primern der Ziel-DNA oder
durch ein direktes Sequenzieren von PCR-Produkten gefüllt. Es
stellte sich heraus, dass die Enden des Virus höchstwahrscheinlich aufgrund
von Klonierungsschwierigkeiten, die aus den pTP-Aminosäuren, die nach
dem mittels Proteinase K erfolgenden Aufschluss der viralen DNA
an den ITR-Sequenzen gebunden blieben, resultierten, in der Shotgun-Bank
fehlten. Durch zusätzliche
Sequenzläufe
an viralen DNA wurden die meisten Sequenzen in diesen Bereichen
gelöst,
wobei es jedoch schwierig war, eine klare Sequenz der terminalsten
Nucleotide zu erhalten. Bei der am 5'-Ende erhaltenen Sequenz handelte es
sich um 5'-CCAATAATATACCT
...-3', während es
sich bei der am 3'-Ende
erhaltenen Sequenz um 5'-...AGGTATATTATTGATGATGGG-3' handelte. Die meisten
humanen Adenoviren weisen eine terminale Sequenz 5'-CATCATCAATAATATACC-3' auf. Darüber hinaus
stellte sich auch heraus, dass ein Klon, der das 3'-Ende der DNA von
Ad35 darstellte, die nach dem Klonieren des terminalen Ad35-EcoRI-Fragments
mit 7 kb in pBr322 erhalten wurde (siehe Beispiel 4) ebenfalls die
typische CATCATCAATAAT...-Sequenz aufwies. Daher kann Ad35 die typische Endsequenz
aufweisen, und die Schwierigkeiten, die beim direkten Sequenzieren
an der viralen DNA auftraten, sind auf Artefakte zurückzuführen, die
mit Run-off-Sequenzläufen
und dem Vorhandensein von restlichen Aminosäuren von pTP zurückzuführen sind.
-
Die
Gesamtsequenz von Ad35 mit korrigierten terminalen Sequenzen ist
in 6 aufgeführt.
Auf der Grundlage der Sequenzhomologie mit Ad5 (Genbank-Nr. M72360)
und Ad7 (partielle Sequenz Genbank Nr. X03000) und der Position
der offenen Leseraster ist die Organisation des Virus mit der allgemeinen
Organisation der meisten humanen Adenoviren, insbesondere derjenigen
von Viren der Untergruppe B, identisch. Die Gesamtlänge des
Genoms beträgt
34 794 Basenpaare.
-
Beispiel 7
-
Konstruktion eines Vektorsystems
auf der Grundlage eines Plasmids zur Erzeugung rekombinanter Viren
auf der Grundlage von Ad35.
-
Ein
funktionelles Vektorsystem auf der Grundlage eines Plasmids zur
Erzeugung rekombinanter adenoviraler Vektoren umfasst die folgenden
Komponenten:
- 1. Ein Adapterplasmid, umfassend
eine linke ITR und Verpackungssequenzen, die von Ad35 und wenigstens
einer Restriktionsstelle stammen, zur Insertion einer heterologen
Expressionskassette und fehlenden E1-Sequenzen. Weiterhin enthält das Adapterplasmid
Ad35-Sequenzen in Richtung des 3'-Endes
der E1B-Kodierungsbereichs einschließlich des pIX-Promoters und
Kodierungssequenzen, die ausreichend sind, um eine homologe Rekombination
des Adapterplasmids mit einem zweiten Nucleinsäuremolekül zu vermitteln.
- 2. Ein zweites Nucleinsäuremolekül, umfassend
Sequenzen, die zum Adapterplasmid homolog sind, und Ad35-Sequenzen,
die zur Vermehrung und zum Verpacken des rekombinanten Virus erforderlich
sind, d.h. frühe,
intermediäre
und späte
Gene, die in der Verpackungszelle nicht vorhanden sind.
- 3. Eine Verpackungszelle, die wenigstens funktionelle E1-Proteine
verfügbar
macht, die dazu fähig
sind, die E1-Funktion von Ad35 zu komplementieren.
-
Andere
Verfahren zur Erzeugung von rekombinanten Adenoviren in komplentierenden
Verpackungszellen sind im Fachgebiet bekannt und können auf
Ad35-Viren angewandt werden, ohne von der Erfindung abzuweichen.
Als Beispiel wird die Konstruktion eines Systems auf der Grundlage
eines Plasmids nachfolgend ausführlich
beschrieben.
-
1) Konstruktion eines
Ad35-Adapterplasmids.
-
Dazu
wurde das Adapterplasmid pAdApt (
7, beschrieben
in Beispiel 2) zuerst so modifiziert, dass Adapterplasmide erhalten
wurden, die verlängerte
Polylinker enthalten und zweckmäßige einzigartige
Restriktionsstellen aufweisen, die die linke ITR und die Adenovirus-Sequenz
am 3'-Ende flankieren,
um die Freisetzung des Adenovirus-Inserts von Plasmidvektorsequenzen
zu ermöglichen.
Die Konstruktion dieser Plasmide wird nachfolgend ausführlich beschrieben:
Das Adapterplasmid pAdApt (Beispiel 2) wurde mit SalI aufgeschlossen
und zur Verminderung einer erneuten Ligation mit alkalischer Shrimp-Phosphatase
behandelt. Ein Linker, der aus den folgenden beiden phosphorylierten
und einem Annealing unterzogenen Oligonucleotiden
![Figure 00540001](https://patentimages.storage.***apis.com/07/da/e3/98642a45bd32f7/00540001.png)
bestand,
wurde direkt in das aufgeschlossene Konstrukt ligiert, wodurch die
SalI-Restriktionsstelle durch Pi-PspI, SwaI und PacI ersetzt wurde.
Dieses Konstrukt wurde als pADAPT+ExSalPac-Linker bezeichnet. Weiterhin
wurde ein Teil der linken ITR von pAdApt unter Verwendung der folgenden
Primen mittels PCR amplifiziert:
PCLIPMSF: 5'- CCC CAA TTG GTC
GAC CAT CAT CAA TAA TAT ACC TTA TTT TGG -3'
und pCLIPBSRGI: 5'- GCG AAA ATT GTC
ACT TCC TGT G – 3'. Das amplifizierte
Fragment wurde mit MunI und BsrGI aufgeschlossen und in mit EcoRI
teilweise aufgeschlossenes pAd5/Clip (siehe Beispiel 2) kloniert und
nach der Reinigung mit BsrGI aufgeschlossen, wodurch die linke ITR
und das Verpackungssignal wieder insertiert wurden. Nach einer Analyse
mittels Restriktionsenzymen wurde das Konstrukt mit ScaI und SgrAI aufgeschlossen,
und ein Fragment mit 800 bp wurde aus dem Gel isoliert und in einen
mit ScaI/SgrAI aufgeschlossenen pADAPT+ExSalPac-Linker ligiert.
Das resultierende Konstrukt mit der Bezeichnung pIPspSalAdapt wurde
mit SalI aufgeschlossen, dephoshporyliert und in den oben erwähnten phosphorylierten,
doppelsträngigen
Linker ExSalPacF/ExSalPacR ligiert. Ein Klon, bei dem sich die PacI-Stelle
der ITR am nächsten befand,
wurde durch Restriktionsanalyse identifiziert, und die Sequenzen
wurden durch Sequenzanalyse bestätigt.
Dieses neue pAdApt-Konstrukt mit der Bezeichnung pIPspAdapt (
8)
erntet somit zwei ExSalPac-Linker, die Erkennungssequenzen für PacI,
PI-PspI und BstBI enthalten, die den adenoviralen Teil des adenoviralen
Adapterkonstrukts umgeben und die zur Linearisierung der Plasmid-DNA
vor der Cotransfizierung mit adenoviralten Helferfragmenten verwendet
werden können.
-
Um
transgene Klonierungspermutationen weiter zu verstärken, wurde
eine Reihe von Polylinkervarianten auf der Grundlage von pIPspAdapt
konstruiert. Zu diesem Zweck wurde pIPspAdapt zuerst mit EcoRI aufgeschlossen
und dephosphoryliert. Ein Linker, der aus den beiden folgenden phosphorylierten
und einem Annealing unterzogenen Oligonucleotiden:
bestand,
wurde in dieses Konstrukt ligiert, wodurch Restriktionsstellen für AscI,
SalI, EcoRV, ClaI und NotI erzeugt wurden. Beide Orientierungen
dieses Linkers wurden erhalten, und Sequenzen wurden durch Restriktionsanalyse
und Sequenzanalyse bestätigt.
Das Plasmid, das den Polylinker in der Reihenfolge 5'-HindIII, KpnI, AgeI,
EcoRI, AscI, SaII, EcoRV, ClaI, NotI, NheI, HpaI, BamHI und XbaI
enthielt, wurde als pIPspA dapt1 bezeichnet (
9), wogegen
das Plasmid, das den Polylinker in der Reihenfolge HindIII, KpnI,
AgeI, NotI, ClaI, EcoRV, SaII, AscI, EcoRI, NheI, HpaI, BamHI und
XbaI enthielt, als pIPspAdapt2 bezeichnet wurde.
-
Zur
Erleichterung des Klonierens von Konstrukten mit einem anderen Sinn
oder Antisense-Konstrukten wurde ein Linker konstruiert, der aus
den beiden folgenden Oligonucleotiden bestand:
um den
Polylinker von pIPspAdapt zu reversieren. Dieser Linker wurde in
mit HindIII/XbaI aufgeschlossenes pIPspAdapt ligiert, und das richtige
Konstrukt wurde isoliert. Die Bestätigung erfolgte durch Restriktionsenzym-Analyse
und Sequenzierung. Dieses neue Konstrukt, pIPspAdaptA, wurde mit
EcoRI aufgeschlossen, und der oben erwähnte Ecolinker wurde in dieses
Konstrukt ligiert. Beide Orientierungen dieses Linkers wurden erhalten,
was zu pIPspAdapt3 führte
(
10), das den Polylinker in der Reihenfolge XbaI,
BamHI, HpaI, NheI, EcoRI, AscI, SaII, EcoRV, ClaI, NotI, AgeI, KpnI
und HindIII enthält.
Alle Sequenzen wurden durch Restriktionsenzymanalyse und Sequenzierung
bestätigt.
-
Adapterplasmide
auf der Grundlage von Ad35 wurden wie folgt konstruiert:
-
Die
linke ITR und die den Verpackungssequenzen 1 bis 464 von Ad35 wt
entsprechende Verpackungssequenz (6) wurden
mittels PCR unter Verwendung der folgenden Primen an wtAd35-DNA
amplifiziert:
-
-
Durch
die Amplifizierung wird eine PacI-Stelle am 5'-Ende und eine AvrII-Stelle am 3'-Ende der Sequenz eingeführt.
-
Zur
Amplifizierung wurde das Platinum-Pfx-DNA-Polymeraseenzym (LTI)
gemäß der Anleitungen
des Herstellers, aber mit 0,6 μM
Primern und mit DMSO, das bis zu einer Endkonzentration von 3 %
zugegeben wurde, verwendet. Das Amplifizierungsprogramm war wie
folgt: 2 min bei 94 °C
(30 s bei 94 °C,
30 s bei 56 °C,
1 min bei 68 °C)
für 30
Zyklen, gefolgt von 10 min bei 68 °C.
-
Das
PCR-Produkt wurde mittels eines PCR-Reinigungssatzes (LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers gereinigt und mit PacI und AvrII aufgeschlossen.
Das aufgeschlossene Fragment wurde dann mittels des Geneclean kit
(Bio 101, Inc.) vom Gel gereinigt. Das Adapterplasmid auf der Grundlage
von Ad5, pIPspAdApt-3 (10)
wurde mit AvrII aufgeschlossen und dann teilweise mit PacI aufgeschlossen,
und das Fragment von 5762 bp wurde in einer Gelscheibe aus LMP-Agarose
isoliert und mit dem oben erwähnten PCR-Fragment ligiert,
das mit denselben Enzymen aufgeschlossen und in elektrokompetente
DH10B-Zellen (LTI) transformiert worden war. Der resultierende Klon
hat die Bezeichnung pIPspAdApt3-Ad35lITR.
-
Parallel
wurde ein zweites Stück
Ad35-DNA unter Verwendung der folgenden Primen amplifiziert:
-
-
Die
Sequenz dieses Fragments entspricht den Nucl. 3401 bis 4669 von
wtAd35 (6) und enthält 1,3 kb Sequenzen, die in
Richtung des 3'-Endes
direkt von der E1B 55k kodierenden Sequenz starten. Die Amplifizierung
und Reinigung erfolgte gemäß der obigen
Beschreibung für
das die linke ITR und die Verpackungssequenz enthaltende Fragment.
Das PCR-Fragment wurde dann mit PacI aufgeschlossen und in den Vektor
pNEB193 (New England Biolabs) subkloniert, der mit SmaI und PacI
aufgeschlossen worden war. Die Integrität der Sequenz des resultierenden
Klons wurde durch Sequenzanalyse überprüft. pNEB/Ad35pF3R4 wurde dann
mit BglII und PacI aufgeschlossen, und der Ad35-Insert wurde mittels
des QIAExII-Kits (Qiagen) vom Gel isoliert. pIPspAdApt3-Ad35lITR
wurde mit BglII und dann teilweise mit PacI aufgeschlossen. Das Fragment
von 3624 bp (das Vektorsequenzen, die Ad35-ITR- und Verpackungssequenzen sowie den CMV-Promoter,
eine Mehrfach-Klonierungsregion
und ein polyA-Signal enthielt), wurde ebenfalls mittels des QIAExII-Kits
(Qiagen) isoliert. Beide Fragmente wurden ligiert und in kompetente
DH10B-Zellen (LTI) transformiert. Der resultierende Klon, pAdApt35IP3
(11) weist die Expressionskassette von pIPspAdApt3
auf, enthält
aber die linke ITR und Verpackungssequenzen von Ad35 und ein zweites,
Nucl. 3401 bis 4669 von Ad35 entsprechendes Fragment. Eine zweite
Version des Ad35-Adapterplasmids mit der Mehrfach-Klonierungsstelle
in der gegenüberliegenden
Orientierung wurde wie folgt angefertigt:
pIPspAdapt1 (9)
wurde mit NdeI und BgIII aufgeschlossen, und das Band von 0,7 kbp,
das einen Teil des CMV-Promotors, das MCS und SV40-polyA enthielt, wurde
isoliert und in die entsprechenden Stellen von pAdApt35IP3 insertiert,
wodurch pAdApt35IP1 erzeugt wurde (12).
-
Dann
wurden die Adapterplasmide pAdApt35.LacZ und pAdApt35.Luc erzeugt,
indem die Transgene von pcDNA.LacZ (mit KpnI und BamHI aufgeschlossen)
und pAdApt.Luc (mit HindIII und BamHI aufgeschlossen) in die entsprechenden
Stellen in pAdApt35IP1 insertiert wurden. Die Erzeugung von pcDNA.LacZ
und pAdAptLuc ist in WO99/55132 beschrieben.
-
2) Konstruktion des Cosmids
pWE.Ad35.pXI-rITR
-
In 13 sind die verschiedenen Schritte veranschaulicht,
die zur Konstruktion des Plasmidklons unternommen wurden, der die
Ad35-Sequenzen von bp 3401 bis 34 794 (Ende der rechten ITR), die
ausführlich unten
beschrieben sind, enthält.
-
Ein
erstes PCR-Fragment (pIX-NdeI) wurde unter Verwendung des folgenden
Primersatzes erzeugt:
-
-
Die
DNA-Polymerase Pwo (Roche) wurde gemäß der Anleitungen des Herstellers
verwendet, wobei jedoch eine Endkonzentration von 0,6 μM der beiden
Primen und 50 ng wt Ad35 DNA als Matrize verwendet wurden. Die Amplifizierung
wurde wie folgt durchgeführt:
2 min bei 94 °C,
30 Zyklen von 30 s bei 94 °C,
30 s bei 65 °C
und 1 min 45 s bei 72 °C,
gefolgt von 8 min bei 68 °C.
Zur Ermöglichung
einer Klonierung in den TA-Klonierungsvektor PCR2.1 wurde eine letzte
Inkubierung mit 1 Einheit superTaq-Polymerase (HT Biotechnology
LTD) für
10 min bei 72 °C
durchgeführt.
-
Das
amplifizierte Fragment mit 3370 bp enthält Ad35-Sequenzen von bp 3401
bis 6772 mit einer NotI-Stelle, die am 5'-Ende hinzugefügt wurde. Fragmente wurden
unter Verwendung des PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt.
-
Ein
zweites PCR-Fragment (NdeI-rITR) wurde unter Verwendung der folgenden
Primen erzeugt:
-
-
Die
Amplifizierung erfolgte mit pfx-DNA-Polymerase (LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers, aber mit 0,6 μM
der beiden Primen und 3 DMSO, wobei 10 ng wtAd35-DNA als Matrix
verwendet wurden. Das Programm war wie folgt:
3 min bei 94 °C und 5 Zyklen
von 30 s bei 94 °C,
45 s bei 40 °C,
2 min 45 s bei 68 °C,
gefolgt von 25 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30 s bei 60 °C, 2 min
45 s bei 68 °C.
Zur Ermöglichung
einer Klonierung in den TA-Klonierungsvektor PCR2.1 wurde eine letzte
Inkubierung mit 1 Einheit superTaq-Polymerase für 10 min bei 72 °C durchgeführt. Das
amplifizierte Fragment mit 1,6 kb, das vor Nucl. 33 178 bis zum
Ende der rechten ITR von Ad35 reichte, wurde mittels des PCR-Reinigungssatzes
(LTI) gereinigt.
-
Beide
gereinigten PCR-Fragmente wurden in den PCR2.1-Vektor des TA-Klonierungssatzes
(Invitrogen) ligiert und in STBL-2-kompetente Zellen (LTI) transformiert.
Klone, die den erwarteten Insert enthielten, wurden sequenziert,
wodurch die richtige Amplifizierung bestätigt wurde. Als nächstes wurden
beide Fragmente durch einen Aufschluss mit NotI und NdeI aus dem
Vektor herausgeschnitten und mittels des Geneclean-Satzes (BIO 101,
Inc.) vom Gel gereinigt. Der Cosmidvektor pWE15 (Clontech) wurde
mit NotI aufgeschlossen, dephosphoryliert und auch vom Gel gereinigt.
Diese drei Fragmente wurden ligiert und in STBL2-kompetente Zellen
(LTI) transformiert. Einer der richtigen Klone, der beide PCR-Fragmente
enthielt, wurden dann mit NdeI aufgeschlossen, und das lineare Fragment
wurde mittels des Geneclean-Satzes vom Gel gereinigt. Ad35-wtDNA
wurde mit NdeI aufgeschlossen, und das Fragment von 26,6 kb wurde
mittels Agarase-Enzym (Roche) nach den Anleitungen des Herstellers
vom LMP-Gel gereinigt. Diese Fragmente wurden zusammenligiert und
unter Verwendung von Verpackungsextrakten des λ-Phagen (Stratagene) gemäß dem Protokoll
des Herstellers verpackt. Nach der Infektion in STBL-2-Zellen wurden
Kolonien auf Platten gezogen und auf das Vorhandensein des kompletten
Inserts analysiert. Ein Klon, bei dem das große Fragment nach Aufschlüssen mit
drei Enzymen (NcoI, PvuII und ScaI) in der richtigen Orientierung
und mit den richtigen Restriktionsmustern insertiert war, wurde
ausgewählt.
Dieser Klon hat die Bezeichnung pWE.Ad35.pIX-rITR. Er enthält die Ad35-Sequenzen
von bp 3401 bis zum Ende und ist von NotI-Stellen flankiert (14).
-
3) Erzeugung von rekombinanten
Viren auf der Grundlage von Ad35 in PER.C6
-
Ad35-Wildtyp-Virus
kann in PER.C6-Verpackungszellen mit sehr hohen Titern gezüchtet werden.
Es ist jedoch unbekannt, ob die Ad5-E1-Region, die in PER.C6 vorhanden
ist, dazu fähig
ist, E1-deletierte, rekombinante Ad35-Viren zu komplementieren.
Um dies zu testen, wurden PER.C6-Zellen mit dem oben beschriebenen
Adapterplasmid pAdApt35.LacZ und dem großen Rückgrat-Fragment pWE.Ad35.pIX-rITR cotransfiziert.
Zuerst wurde pAdApt35.LacZ mit PacI aufgeschlossen, und pWE.Ad35.pIX-rITR
wurde mit NotI aufgeschlossen. Ohne weitere Reinigung wurden 4 μg eines jeden
Konstrukts mit DMEM (LTI) vermischt und in PER.C6-Zellen transfiziert,
und ein T25-Kolben wurde am Vortag mit einer Dichte von 5 × 106 Zellen beimpft, wobei Lipofectamin (LTI)
gemäß der Anleitungen
des Herstellers verwendet wurde. Als positive Kontrolle wurden 6 μg pWE.Ad35.pIX-rITR-DNA,
die mit PacI aufgeschlossen war, mit einem NheI-Fragment von 6,7
kb cotransfiziert, das aus Ad35-wt-DNA isoliert worden war, die das linke
Ende des die E1-Region enthaltenden viralen Genoms enthielt. Am
nächsten
Tag wurde das Medium (DMEM mit 10 % FBS und 10 mM MgCl2)
aufgefrischt, und Zellen wurden weiter inkubiert. Am 2. Tag nach
der Transfektion wurden Zellen mit Trypsin behandelt und in T80-Kolben übertragen.
Der Kolben mit der positiven Kontrolle wies an fünf Tagen nach der Transfektion
CPE auf, was zeigt, dass das Konstrukt pWE.Ad35.pIX-rITR wenigstens
in Gegenwart von Ad35-E1-Proteinen funktionell ist. Die Transfektion
mit dem Adapterplasmid Ad35LacZ und pWE.Ad35.pIX-rITR ergab kein
CPE. Diese Zellen wurden am 10. Tag im Medium geerntet und ein Mal
gefroren/aufgetaut, um das Virus aus den Zellen freizusetzen. 4
ml des geernteten Materials wurden zu einem T80-Kolben mit PER.C6-Zellen
(bei einer Konfluenz von 80 %) gegeben und für weitere fünf Tage inkubiert. Diese Ernte/Reinfektion
wurde zwei Mal wiederholt, aber es gab keinen Hinweis auf einen
virusassoziierten CPE. Aus diesem Experiment scheint sich zu ergeben,
dass die Ad5-E1-Proteine nicht oder nicht gut genug dazu fähig sind,
Ad35-rekombinante Viren zu komplementieren, es kann aber sein, dass
die Sequenzüberlappung
des Adapterplasmids und des Rückgrat-Plasmids pWE.Ad35.pIX-rITR
nicht groß genug
ist, um effektiv zu rekombinieren und zu einem rekombinanten Virusgenom
zu führen.
Die positive Kontrolltransfektion erfolgte mit einem Fragment vom
linken Ende mit 6,7 kb, und daher betrug die Sequenzüberlappung
etwa 3,5 kb. Das Adapterplasmid und das Fragment pWE.Ad35.pIX-rITR
weisen eine Sequenzüberlappung
von 1,3 kb auf. Um zu prüfen,
ob die Sequenzüberlappung
von 1,3 kb zu klein für
eine effiziente homologe Rekombination ist, wurde eine Cotransfektion
mit pWE.Ad35.pIX-rITR, das mit PacI aufgeschlossen war, und einem
PCR-Fragment von
Ad35 wtDNA, die mit dem oben erwähnten
35F1 und 35R4 erzeugt worden war, wobei dieselben Verfahren verwendet
wurden, die oben erwähnt
sind. Das PCR-Fragment enthält
somit Sequenzen des linken Endes bis zu bp 4669 und hat daher dieselben Überlappungssequenzen
mit pWE.Ad35.pIX-rITR wie das Adapterplasmid pAdApt35.LacZ, verfügt aber über Ad35-E1-Sequenzen.
-
Nach
der PCR-Säulenreinigung
wurde die DNA mit SaII aufgeschlossen, um mögliche intakte Matrixsequenzen
zu entfernen. Eine Transfektion mit dem aufgeschlossenen PCR-Produkt
allein diente als negative Kontrolle. Vier Tage nach der Transfektion
transfizierte in den Zellen vorliegendes CPE mit dem PCR-Produkt und
dem Fragment Ad35 pIX-rITR und nicht in der negativen Kontrolle.
Dies zeigt, dass überlappende
Sequenzen von 1,3 kb ausreichend sind, um in Gegenwart der Ad35.E1-Proteine
Viren zu erzeugen.
-
Wir
schließen
aus diesen Experimenten, dass das Vorhandensein wenigstens eines
der Ad35.E1-Proteine zur Erzeugung von rekombinanten Vektoren auf
der Grundlage von Ad35 aus Plasmid-DNA in Ad5 komplementierenden
Zelllinien notwendig ist.
-
Beispiel 8
-
1) Konstruktion von Ad35.
E1-Expressionsplasmiden
-
Weil
Ad5-E1-Proteine in PER.C6 nicht zur effizienten Komplementierung
von rekombinanten Ad35-Viren fähig
sind, müssen
Ad35.E1-Proteine in Ad5 komplementierenden Zellen (z.B. PER.C6)
exprimiert werden, oder eine neuen, Ad35.E1-Proteine exprimierende
Verpackungszelllinie muss hergestellt werden, wobei entweder von
diploiden, primären
humanen Zellen oder etablierten, Adenovirus-E1-Proteine nicht exprimierenden Zelllinien
ausgegangen werden muss. Um sich der ersten Möglichkeit zu widmen, wurde
die Ad35-E1-Region gemäß der Beschreibung
unten in Expressionsplasmiden geklont.
-
Zunächst wurde
die Ad35-E1-Region von bp 468 bis bp 3400 aus wtAd35-DNA amplifiziert,
wobei der folgende Primersatz verwendet wurde:
-
-
Diese
PCR führt
eine KpnI- und eine EcoRI-Stelle am 5'-Ende und eine SbfI- und eine XbaI-Stelle am 3'-Ende ein.
-
Eine
Amplifizierung an 5 ng Matrix-DNA wurde mit Pwo-DNA-Polymerase (Roche)
unter Befolgung der Anleitungen des Herstellers durchgeführt, wobei
aber beide Primer mit einer Endkonzentration von 0,6 μM verwendet
wurden. Das Programm war wie folgt: 2 min bei 94 °C, 5 Zyklen
von 30 s bei 94 °C,
30 s bei 56 °C
und 2 min bei 72 °C,
gefolgt von 25 Zyklen zu 30 s bei 94 °C, 30 s bei 60 °C und 2 min
bei 72 °C,
gefolgt von 10 min bei 72 °C.
Das PCR-Produkt
wurde mittels eines PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt und mit
KpnI und XbaI aufgeschlossen. Das aufgeschlossene PCR-Fragment wurde
dann an den Expressionsvektor pRSVhbvNeo (siehe unten) ligiert,
der ebenfalls mit KpnI und XbaI aufgeschlossen war. Ligationen wurden
gemäß der Anleitungen
des Herstellers in kompetente STBL-2-Zellen (LTI) transformiert,
und Kolonien wurden auf die richtige Insertion von Ad35E1-Sequenzen
in den Polylinker zwischen dem RSV-Promoter und HBV-polyA analysiert.
Der resultierende Klon wurde als pRSV.Ad35-E1 bezeichnet (15). Die Ad35-Sequenzen
in pRSV.Ad35-E1 wurden durch Sequenzanalyse überprüft.
-
pRSVhbvNeo
wurde wie folgt erzeugt: pRc-RSV (Invitrogen) wurde mit PvuII aufgeschlossen,
mit dem TSAP-Enzym (LTI) dephosphoryliert, und das Vektorfragment
mit 3 kb wurde in Agarose mit einem niedrigen Schmelzpunkt (LMP)
isoliert. Das in WO96/35798 beschriebene Plasmid pPGKneopA ( 16) wurde mit SspI vollständig aufgeschlossen, um das
Plasmid zu linearisieren und einen partiellen Aufschluss mit PvuII
zu erleichtern. Nach dem partiellen Aufschluss mit PvuII wurden
die resultierenden Fragmente auf einem LMP-Agarosegel getrennt,
und das PvuII-Fragment mit 2245 bp, das den PGK-Promoter, das Resistenz
gegen Neomycin verleihende Gen und HBVpolyA enthielt, wurde isoliert.
Beide isolierten Fragmente wurden ligiert, wodurch der Expressionsvektor
pRSV-pNeo erhalten wurde, bei dem jetzt die ursprüngliche
Expressionskassette SV40prom-neo-SV40polyA durch eine Kassette PGKprom-neo-HBVpolyA
ersetzt war (17). Dieses Plasmid wurde zum
Ersatz von BGHpA mit HBVpA weiter wie folgt modifiziert: pRSVpNeo
wurde mit ScaI linearisiert und weiter mit XbaI aufgeschlossen.
Das Fragment mit 1145 bp, das einen Teil des Amp-Gens und die RSV-Promotersequenzen
und die Polylinker-Sequenz enthielt, wurde mittels des GeneClean-Satzes
(Bio Inc. 101) vom Gel isoliert. Als nächstes wurde pRSVpNeo mit ScaI
linearisiert und weiter mit EcoRI partiell aufgeschlossen, und das
Fragment mit 3704 bp, das die PGKneo-Kassette und die Vektorsequenzen
enthielt, wurde wie oben aus dem Gel isoliert. Ein drittes Fragment,
das die durch XbaI bzw. EcoRI am 5'- bzw. am 3'-Ende flankierte HBV-polyA-Sequenz enthielt,
wurde dann durch PCR-Amplifizierung in pRSVpNeo erzeugt, wobei der
folgende Primersatz verwendet wurde:
-
-
Die
Amplifizierung erfolgte mit dem Elongase-Enzym (LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers unter den folgenden Bedingungen: 30 s bei 94 °C, dann 5
Zyklen zu 45 s bei 94 °C,
1 min bei 42 °C
und 1 min bei 68 °C,
gefolgt von 30 Zyklen von 45 s bei 94 °C, 1 min bei 65 °C und 1 min
bei 68 °C,
gefolgt von 10 min bei 68 °C.
Das PCR-Fragment mit 625 bp wurde dann mittels des Qiaquick-PCR-Reinigungssatzes
gereinigt, mit EcoRI und XbaI aufgeschlossen und mittels des Geneclean-Satzes
aus Gel gereinigt. Die drei isolierten Fragmente wurden ligiert
und in DH5a-kompetente Zellen (LTI) transformiert, wodurch das Konstrukt
pRSVhbvNeo (18) erhalten wurde. Bei diesem
Konstrukts sind die transkriptionsregulierenden Regionen der RSV-Expressionskassette
und des Neomycin-Selektionsmarkers modifiziert, um eine Überlappung
mit adenoviralen Vektoren, die oft die Transkription von CMV und
SV40 regulierende Sequenzen enthalten, zu vermindern.
-
2) Erzeugung von Ad35-rekombinanten
Viren in PER.C6-Zellen, die mit einem Ad35-E1-Expressionskonstrukt cotransfiziert
sind.
-
Ein
T25-Kolben wurde mit einer Dichte von 5 × 106 Zellen
mit PER.C6-Zellen beimpft, und am nächsten Tag wurden die Zellen
mit einer DNA-Mischung transfiziert, die Folgendes enthielt:
- – 1 μg pAdApt35.LacZ,
mit PacI aufgeschlossen;
- – 5 μg pRSV.Ad35E1,
nicht aufgeschlossen;
- – 2 μg pWE.Ad35.pIX-rITR,
mit NotI aufgeschlossen.
-
Die
Transfizierung erfolgte mit Lipofectamine gemäß der Anleitungen des Herstellers.
5 h nach der Zugabe der Transfektionsmischung zu den Zellen wurde
das Medium entfernt und durch frisches Medium ersetzt. Nach zwei Tagen
wurden Zellen in T80-Kolben überführt und
weiter kultiviert. Eine Woche nach der Transfizierung wurde 1 ml
des Mediums zu A549-Zellen gegeben, und an den folgenden Tagen wurden
Zellen auf die Expression von LacZ gefärbt. Blaue Zellen waren nach
einem zweistündigen
Färben
klar sichtbar, was darauf hindeutet, dass rekombinante, LacZ exprimierende
Viren erzeugt wurden. Die Zellen wurden weiter kultiviert, wobei
ein klares Auftreten von CPE aber nicht beobachtet wurde. Nach 12
Tagen erschienen aber Zellklumpen in der Einzelzellschicht, und
18 Tage nach der Transfektion wurden Zellen abgetrennt. Dann wurden
die Zellen und das Medium geerntet, ein Mal gefroren/aufgetaut,
und 1 ml des rohen Lysats wurde zur Infizierung von PER.C6-Zellen
in einer Platte mit 6 Näpfen
verwendet. Zwei Tage nach der Infektion wurden Zellen auf eine LacZ-Aktivität gefärbt. Nach
2 h waren 15 % der Zellen blau gefärbt. Um auf das Vorhandensein
von wt und/oder replikationskompetenten Viren zu testen, wurden
A549-Zellen mit diesen Viren infiziert und weiter kultiviert. Es
wurden keine Anzeichen von CPE gefunden, was auf das Fehlen von
replikationskompetenten Viren hindeutet. Diese Experimente zeigen,
dass rekombinante AdApt35.LacZ-Viren in PER.C6-Zellen erzeugt wurden, die mit einem
Ad35-E1-Expressionskonstrukt cotransfiziert waren.
-
3) Rekombinante Ad35-Viren
entgehen der Neutralisation in humanem Serum, das eine neutralisierende
Wirkung gegenüber
Ad5-Viren enthält
-
Die
AdApr35.LacZ-Viren wurden dann zur Untersuchung der Infektion in
Gegenwart von Serum untersucht, das eine neutralisierende Wirkung
gegenüber
Ad5-Viren enthält.
Gereinigte LacZ-Viren auf der Grundlage von Ad5 dienen als positive
Kontrolle für
NA. Dazu wurde eine Platte mit 24 Näpfen mit PER.C6-Zellen mit
einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Napf beimpft. Am nächsten Tag
wurde eine humane Serumprobe mit einer hohen neutralisierenden Aktivität gegenüber Ad5
in fünf
Stufen von fünffachen
Verdünnungen
im Kulturmedium verdünnt.
0,5 ml verdünntes
Serum wurden dann mit 4 × 106 Viruspartikeln des Virus AdAprt.LacZ in
0,5 ml Medium vermischt, und nach 30 min einer Inkubierung bei 37 °C wurden
0,5 ml der Mischung in doppelter Ausführung zu PER.C6-Zellen gegeben.
Für die
AdApr35.LacZ-Viren wurden 0,5 ml der verdünnten Serumproben mit 0,5 ml
rohem, das AdApt35.LacZ-Virus enthaltenden Lysat vermischt, und
nach der Inkubation wurden 0,5 ml dieser Mischung in Duplikat zu
PER.C6-Zellen gegeben. Als positive Kontrolle für die Infektion wurden Virusproben
verwendet, die in Medium ohne Serum inkubiert worden waren. Nach
2 h bei einer Infektion bei 37 °C
wurde Medium zugegeben, wodurch ein Endvolumen von 1 ml erreicht
wurde, und die Zellen wurden weiter inkubiert. Zwei Tage nach der
Infektion wurden Zellen auf die LacZ-Aktivität gefärbt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle II aufgeführt.
Aus diesen Ergebnissen geht klar hervor, dass, während AdApt5-LacZ-Viren effizient neutralisiert
werden, AdApt35.LacZ-Viren unabhängig
vom Vorhandensein von humanem Serum infektiös bleiben. Dies beweist, dass
rekombinante Viren auf der Grundlage von Ad35 der Neutralisation
in humanen Serien, die NA gegen Viren auf der Grundlage von Ad5
enthalten, entgehen.
-
Beispiel 9:
-
Chimären Ad5/Faser-35-Vektor mit
einer Zelltypspezifität
für hämopoetische
CD34+Lin–-Stammzellen
-
In
Beispiel 3 haben wir die Erzeugung einer Bank aus Adenoviren auf
der Grundlage von Ad5, die Faserproteine anderer Serotypen beherbergen,
beschrieben. Als nicht einschränkendes
Beispiel für
die Verwendung dieser Bank beschreiben wir hier die Identifikation
von fasermodifizierten Adenoviren, die eine verbesserte Infektion
von hämopoetischen
Stammzellen aufweisen.
-
Zellen,
die aus humanem Knochenmark, Nabelschnur-Blut oder mobilisiertem
periphärem
Blut stammen, die den durchflusszytometrischen Phänotyp tragen,
der für
das Antigen CD34 positiv und für
die frühen Differenzierungsmarken
CD33, CD38 und CD71 (lin–) negativ ist, werden
gewöhnlich
als hämopoetische Stammzellen
(HSC) bezeichnet. Eine genetische Modifizierung dieser Zellen ist
von größerem Interesse,
weil alle hämopoetischen
Stammbäume
von diesen Zellen stammen, und daher ist die HSC eine Zielzelle
für die Behandlung
vieler erworbener oder kongenitaler humaner hämopoetischen Störungen.
Beispiele für
Krankheiten, die für
eine genetische Modifikation von HSC geeignet sind, umfassen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, die Hurlersche Krankheit, die Huntersche Krankheit, die
Sanfilippos-Krankheit, die Morquios-Krankheit, die Gauchen-Krankheit, die
Farbersche Krankheit, die Niemann-Pick-Krankheit, die Krabbe-Krankheit,
die metachromatische Leukodystrophie, die I-Zellen-Krankheit, das
schwere Immundefizienzsyndrom, die Jak-3-Defizienz, die Fucosidose-Defizienz,
die Thalassämie
und die Porphyrial erythropoietica. Zusätzlich zu diesen hämopoetischen
Störungen
basieren auch Strategien zur Verhinderung oder Behandlung des erworbenen
Immunschwäche-Syndroms
(AIDS) und von hämopoetischen
Krebsarten auf der genetischen Modifikation von HSC oder von HSC
stammenden Zellen wie CD4-positiven T-Lymphozyten im Fall von AIDS.
Die oben aufgeführten
Beispiele zielen somit auf die Einführung von DNA in die HSC zur
Komplementierung eines Gens und eines Proteinmangels auf genetischer
Ebene ab. Im Fall von Strategien für AIDS oder Krebs kann es sich
bei der in die HSC einzuführende
DNA um antivirale Gene oder Suizidgene handeln.
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Neben
den oben aufgeführten
Beispielen gibt es mehrere andere Bereiche, in denen eine effiziente Transduktion
von HSC unter Verwendung von adenoviralen Vektoren eine wichtige
Rolle spielt, zum Beispiel auf dem Gebiet der Gewebetechnologie.
In diesem Bereich ist es wichtig, die Differenzierung von HSC in
spezielle Stammbäume
zu leiten. Einige nicht einschränkende
Beispiele sind die ex vivo erfolgende Knochenbildung, die Knorpelbildung,
die Hautbildung sowie die Erzeugung von Vorstufen von T-Zellen oder
von Vorstufen von endothelialen Zellen. Die Erzeugung von Knochen,
Knorpel oder Haut in Bioreaktoren kann zur Transplantation nach
Knochenbrüchen
oder Rückenmarkläsionen oder
schweren Brandverletzungen eingesetzt werden. Natürlich können transduzierte
Zellen auch direkt in einen Patienten reinfundiert werden. Die Bildung
einer großen
Zahl von endothelialen Zellvorstufen aus HSC ist von Interesse,
weil diese endothelialen Vorstufen zellen nach der Reinfusion zu
Stellen einer kardiovaskulären
Verletzung wie einer Ischämie
zurückkehren
können.
In gleicher Weise ist die Bildung einer großen Zahl von T-Zellen aus HSC
von Interesse, weil diese T-Zellen-Vorstufen ex vivo präpariert werden können, um
nach einer Reinfusion der präparierten
T-Zellen bestimmte Zielzellen im menschlichen Körper auszurotten. Bevorzugte
Ziele im menschlichen Körper
können
Tumore oder virusinfizierte Zellen sein.
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Aus
den oben beschriebenen Beispielen kann geschlossen werden, dass
eine wirksame Genübertragung
auf HSC ein Hauptinteresse für
das Gebiet der Gentherapie ist. Daher ist eine Änderung des Wirtszellbereichs
für den
Adenovirus-Serotyp 5, um in vitro sowie in vivo auf HSC abzielen
zu können,
ein Hauptinteresse der Erfindung. Zur Identifizierung eines Chimären Adenovirus
mit bevorzugten Infektionsmerkmalen für humane HSC erzeugten wir
eine Bank von Viren auf der Grundlage von Ad5, die das Fasermolekül von alternativen
Serotypen (Serotypen 8, 9, 13, 16, 17, 32, 35, 45, 40-L, 51) tragen.
Die Erzeugung dieser fasermodifizierten Bank ist in Beispiel 3 beschrieben.
Ad5 wurde als Bezug verwendet. Eine kleine Gruppe dieser Bank wurde
an humanem TF-1 (Eryhtroleukämie,
ATCC CRL-2003) getestet, während
alle erzeugten Chimären
Viren an humanen primären
Stromazellen und humanen HSC getestet wurden. Humane TF-1-Zellen
wurden routinemäßig in DMEM
aufbewahrt, das um 10 % FCS und 50 ng/ml IL-3 (Sandoz, Basel, Schweiz)
ergänzt war.
Humanes, primäres,
fibroplastenartiges Stroma, das aus einem Knochenmarkaspirat isoliert
wurde, wird routinemäßig in DMEM/10
% FCS aufbewahrt. Jeder Napf von Platten mit 24 Näpfen wurde
mit Stroma mit einer Konzentration von 1 × 105 Zellen
beimpft. 24 h nach dem Beimpfen wurden die Zellen 2 h lang 1000
Ad5-, Ad5.Fib16-, Ad5.Fib17-, Ad5.Fib35-, Ad5.Fib40-L- oder Ad5.Fib51-Viruspartikeln
pro Zelle ausgesetzt, die alle das grün fluoreszierende Protein (GFP)
als Marken trugen. Nach 2 h wurden die Zellen mit PBS gewaschen, und
wiederum wurde Medium damit beimpft, ohne dass Virus zugegeben wurde.
Jeder Napf von Platten mit 24 Näpfen
wurde mit TF-1-Zellen mit einer Konzentration von 2 × 105 Zellen beimpft, und die Zellen wurden ebenfalls
2 h lang 1000 Viruspartikeln der verschiedenen Chimären Adenoviren
ausgesetzt. Das Virus wurde durch ein Waschen der Zellen nach der
2-stündigen
Einwirkung entfernt. Beide Zelltypen wurden 48 h nach der Viruseinwirkung
geerntet und mittels eines Durchflusszytometers auf eine Expression
von GFP analysiert. Die in 19 veranschaulichten
Ergebnisse für
TF-1-Zellen zeigen, dass Chimäre
Adenoviren, die eine Faser der Serotypen 16, 35 oder 51 tragen (die
alle aus der Adenovirus-Untergruppe B stammen) im Vergleich zu Ad5
(Untergruppe 5), Ad5.Fib17 (Untergruppe D) oder Ad5.Fib40-L (Untergruppe
F) bevorzugte Infektionsmerkmale aufweisen. Es wurde primäres humanes
Stroma getestet, weil diese Zellen üblicherweise als "Feeder"-Zellen verwendet
werden, um eine Proliferation und ein Halten von HCS unter ex vivo-Kulturbedingungen zu
ermöglichen.
Im Gegensatz zur Transduktion von TF-1-Zellen war keines der Chimären, Faserprotein
kodierenden Adenoviren dazu fähig,
humanes primäres
Stroma effizient zu transduzieren (20).
Trotz der Beobachtung, dass keines der bekannten Rezeptormoleküle in diesen
Zellen exprimiert wird (siehe Tabelle III), wurde eine annehmbare
Infektion von humanem, fibroblastartigem, primärem Stroma nur mit Ad5 beobachtet. Das
Fehlen einer Infektion von humanem Stroma bei der Verwendung der
chimären
Viren ist vorteilhaft, weil bei der Einrichtung einer Co-Kultur
das chimäre
Adenovirus nicht hauptsächlich
von den Stroma-"Feeder"-Zellen absorbiert
wird.
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Um
die Transduktionskapazität
der Chimären,
Faserprotein exprimierenden Viren zu testen, wurde ein Pool von
Nabelschnurblut (3 Personen) zur Isolierung von Stammzellen verwendet.
CD34+-Zellen wurden unter Verwendung eines
MACS-Labortrennsystems (Miltenyi Biotec) unter Anwendung des vom
Hersteller mitgelieferten Protokolls aus einem mononuklearen Zellpräparat isoliert.
150 μl DMEM
(ohne Serum; Gibco, Gaitherburg, MD) wurden mit 2 × 105 CD34+-Zellen beimpft,
und 10 μl
chimäres
Adenovirus wurden zugegeben (wodurch ein Endverhältnis Viruspartikel/Zellen
von 1000 erhalten wurde). Bei den getesteten Chimären Adenoviren
handelte es sich um Ad5, Ad5.Fib16, Ad5.Fib35, Ad5.Fib17, Ad5.Fib51,
die alle das grün
fluoreszierende Protein (GFP) als Marken enthielten. Zellen wurden
für 2 h
in einer angefeuchteten Atmosphäre
mit 10 % CO2 bei 37 °C inkubiert. Danach wurden die
Zellen ein Mal mit 500 μl
DMEM gewaschen und in 500 μl
StemPro-34-SF-Medium (Life Technologies, Grand Island, NY) resuspendiert.
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Zellen
wurden dann für
5 Tage in Platten mit 24 Näpfen
(Greiner, Frickenhausen, Deutschland) auf bestrahltem (20 Gy), zuvor
hergestelltem humanem Knochenmarkstroma (Literaturstelle 1) in einer
angefeuchteten Atmosphäre
mit 10 % CO2 bei 37 °C kultiviert. Nach 5 Tagen wurde
die gesamte Zellpopulation durch eine Trypsinbehandlung mit 100 μl 0,25 %
Trypsin-EDTA (Gibco) isoliert. Die Anzahl der Zellen vor und nach der
5-tägigen
Kultur wurde mittels eines Hämatozytometers
gemessen. Die Anzahl der CD34+- und der CD34++CD33, 38, 71–-Zellen
in jeder Probe wurde aus der Gesamtzahl der isolierten Zellen berechnet,
und die Häufigkeit
der CD34++CD33, 38, 71–-Zellen in der gesamten
Population wurde mittels FACS-Analyse bestimmt. Die Transduktionswirksamkeit
wurde mittels FACS-Analyse bestimmt, wobei die Häufigkeit der GPF exprimierenden
Zellen sowie die Intensität
des GFP pro individuelle Zelle in getrennten Unterpopulationen überwacht wurde.
Die in 21 veranschaulichten Ergebnisse
dieses Experiments zeigen, dass der Adenovirus-Serotyp 5 oder der
chimäre
Adenovirus Ad5.Fib17 CD34+Lin–-Zellen nicht infiziert,
was durch das Fehlen einer GFP-Expression belegt wird. Im Gegensatz
dazu werden, wenn die chimären
Viren das Fasermolekül
der Serotypen 16, 51 oder 35 tragen, hohe Prozentwerte von GFP-positiven
Zellen in dieser Zellpopulation verzeichnet. Eine Spezifität für CD34+Lin– wird demonstriert,
weil eine geringe GFP-Expression in denjenigen CD34+-Zellen
beobachtet wird, die auch CD33, CD38 und CD71 exprimieren. Eine
Unterfraktionierung der CD34+Lin–-Zellen
(22) zeigte, dass der Prozentwert der für GFP positiven
Zellen bei Verwendung von Ad5.Fib16, Ad5.Fib35 oder Ad5.Fib51 abnimmt,
wenn die Zellen mehr und mehr positiv für die frühen Differenzierungsmarken
CD33 (Knochenmark), CD71 (Erythrozyten) und CD38 (üblicher
früher
Differenzierungsmarken) werden. Diese Ergebnisse zeigen somit die
Spezifität
der chimären
Adenoviren Ad5.Fib16, Ad5.Fib35 und Ad5.Fib51 für HSC. 23 zeigt
eine Ausrichtung der Ad5-Faser auf die von Ad16, 35 und 51 stammenden
chimären
Fasergruppenproteine der B-Gruppe. Durch die Bestimmung der Anzahl
der nach dem Transduktionsverfahren isolierten Zellen kann die Toxizität des Adenovirus
bestimmt werden. Die Isolierung der Menge an CD34+-Zellen sowie
der Menge an CD34+Lin– (24) zeigt, dass eine 2-stündige Einwirkung auf 1000 Adenovirus-Teilchen
keine Auswirkung auf die Anzahl der isolierten Zellen hatte.
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Beispiel 10
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Ein chimärer Ad5/Faser35-Vektor
mit einer Zelltypspezifität
für dendritische
Zelle
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Dendritische
Zellen sind antigen-präsentierende
Zellen (APC), die dahingehend spezialisiert sind, dass sie eine
primäre
Immunantwort initiieren und dazu fähig sind, einen Gedächnistyp
einer Immunantwort zu verstärken.
In Abhängigkeit
von ihrer Entwicklungsstufe haben DC verschiedene Funktionen: Unreife
DC sind sehr effizient bei der Aufnahme und der Prozessierung von
Antigenen zur Präsentation
durch Moleküle des
Haupthistokompatibilitäts-Komplexes (MHC) der
Klasse I und der Klasse II, während
reife DC, die beim Abfangen und bei der Prozessierung von Antigen
weniger effektiv sind, bei der Stimulierung von naiven und Gedächnis-CD4+- und CD8+-T-Zellen
aufgrund der hohen Expression von MHC-Molekülen und costimulierenden Molekülen auf
ihrer Zelloberfläche
viel besser funktionieren. Die unreifen DC reifen in vivo nach der
Aufnahme von Antigen, bewegen sich zu den T-Zellen-Bereichen in den
lymphoiden Organen und primen die Aktivierung von T-Zellen.
-
Weil
es sich bei den DC um diejenigen Zellen handelt, die zur Auslösung einer
Immunantwort verantwortlich sind, besteht seit langem ein Interesse
im Beladen von DC mit immunstimulierenden Proteinen, Peptiden oder
den diese Proteine kodierenden Genen, um das Immunsystem zu triggern.
Die Anwendungen für diese
Strategie finden sich auf dem Gebiet der Krebsbehandlung sowie auf
dem Gebiet der Impfung. Bisher haben sich Antikrebsstrategien hauptsächlich auf
die ex vivo erfolgende Beladung von DC mit Antigen (Protein oder
Peptid) konzentriert. Diese Studien haben ergeben, dass dieses Verfahren
zur Induktion einer cytotoxischen T-Zellen-Aktivität führte. Die
zum Beladen der Zellen verwendeten Antigene werden gewöhnlich als
tumorspezifisch identifiziert. Einige nicht einschränkende Beispiele
für solche
Antigene sind GP100, Mage oder Mart-1 für Melanome.
-
Neben
der Behandlung von Krebs können
andere potenzielle Krankheiten des Menschen gegenwärtig durch
Impfung verhindert werden. Bei der Impfstrategie wird dem Immunsystem über die
Wirkung von Antigen-präsentierenden
Zellen, d.h. den unreifen DC, ein "verkrüppeltes" Pathogen präsentiert. Wohlbekannte Beispiele
für eine
Krankheitsprävention über Impfstrategien
umfassen Hepatitis A, B und C, Influenza, Tollwut, Gelbfieber, Masern.
Zusätzlich
zu diesen wohlbekannten Impfprogrammen werden Forschungsprogramme
zur Behandlung von Malaria, Ebola, Onchozerkose, HIV und vielen
anderen Krankheiten entwickelt. Viele der oben erwähnten Pathogene
werden als gefährlich
für die
Bildung eines "verkrüppelten" Pathogenvakzins
betrachtet. Letzteres erfordert daher die Isolierung und Charakterisierung
von Proteinen eines jeden Pathogens, das dazu fähig ist, eine "vollständig aufgeblühte" Immunantwort auszulösen, was
daher bei der Exposition mit einem Wildtyp-Pathogen zu einem vollständigen Schutz
führt.
Damit diese Strategie der Beladung von DC mit immunstimulatorischen
Proteinen oder Peptiden therapeutisch machbar wird, müssen wenigstens
zwei getrennte Kriterien erfüllt
sein: 1) die Isolierung großer
Zahlen von DC, die isoliert, manipuliert und in einen Patienten
reinfundiert werden können,
wodurch das Verfahren körpereigen
wird. Heute ist es möglich,
solch große Mengen
an unreifen DC aus kultivierten peripheren Blutmonozyten von jedem
gegebenen Donor zu erhalten. 2) kann ein Vektor übertragen werden, der DC effizient
so transduzieren kann, dass die für in immunstimulatorisches
Protein kodierende DNA verabreicht werden kann. Letzteres ist extrem
wichtig, weil klar geworden ist, dass die Zeit, die erforderlich
ist, damit die DC zu den lymphoiden Organen gelangen, so beschaffen
ist, dass die meisten Proteine oder Peptide bereits aus den DC freigesetzt
sind, was zu einer unvollständigen
Immun-Initialreaktion führt.
Weil DC terminal differenziert sind und somit nicht teilende Zellen
sind, wird angenommen, dass rekombinante adenovirale Vektoren die
Antigene für
DC kodierende DNA übertragen.
Idealerweise sollte dieses Adenovirus eine hohe Affinität für dendritische
Zellen aufweisen, von neutralisierenden Antikörpern des Wirtes jedoch nicht
erkannt werden, sodass eine in vivo erfolgende Transduktion von
DC bewerkstelligt werden kann. Letzteres würde die Notwendigkeit für ex vivo
erfolgende Manipulationen von DC entfallen lassen, würde aber
zu einem medizinischen Verfahren führen, das mit den gegenwärtig etablierten
Impfprogrammen, d.h. einer hauptsächlich intramuskulär oder subkutan
erfolgenden Injektion, identisch ist. Somit kann eine DC, die von
adenoviralen, ein immunogenes Protein kodierenden Vektoren übertragen
wird, ideal dazu geeignet sein, als natürliche Adjuvantien für die Immuntherapie
und die Impfung zu dienen.
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Aus
den oben beschriebenen Beispielen kann geschlossen werden, dass
eine effiziente Genübertragung
auf DC für
das Gebiet der Gentherapie ein Hauptinteresse ist. Daher ist eine Änderung
des Wirtszellbereichs für
den Adenovirus-Serotyp 5 ein Hauptinteresse der Erfindung, um dazu
fähig zu
sein, auf DC in vitro sowie in vivo abzielen zu können. Um
einen chimären
Adenovirus mit bevorzugten Infektionsmerkmalen für humane DC zu identifizieren,
erzeugten wir eine Bank von Viren auf der Grundlage von Ad5, die
ein Fasermolekül
von alternativen Serotypen trugen (Serotypen 8, 9, 13, 16, 17, 32,
35, 45, 40-L, 51). Ad5 wurde als Referenz verwendet. Wir werteten
die Empfindlichkeit von unreifen und reifen, von humanen Monozyten
stammenden DC gegenüber
rekombinanten, Chimären,
verschiedene Fasern exprimierenden Adenoviren aus.
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Humane
PBMC von gesunden Donoren wurden mittels Ficoll-Hypaque-Dichtezentrifugation
isoliert. Monozyten wurden aus PBMC durch eine Anreicherung für CD14+-Zellen mittels einer Anfärbung mit
anti-humanem, mit FITC markierten, monoklonalen CD14-Antikörper (Becton
Dickinson), anti-FITC-Mikrokügelchen und
MACS-Trennsäulen
(Miltenyi Biotec) isoliert.
-
Dieses
Verfahren führt
gewöhnlich
zu einer Zellpopulation, bei der es sich um <90 % um CD14+ handelt,
wie mittels FACS analysiert wird. Zellen wurden unter Verwendung
des Mediums RPMI-1640 (Gibco), das 10 % fötales Kalbsserum (Gibco), 200
ng/ml rhu GM-CSF (R&D/ITK
Diagnostics, 100 ng/ml rhu IL-4 (R&D/ITK Diagnostics) in Kultur gebracht
und 7 Tage lang kultiviert, wobei die Kulturen alle zwei Tage mit
frischem, Zytokine enthaltenden Medium versorgt wurden. Die nach
7 Tagen aus diesem Verfahren resultierende unreife DC exprimiert
einen Phänotypen
CD83–,
CD14low oder CD14–,
HLA-DR+, wie durch FACS-Analyse gezeigt
wurde. Unreife DC werden durch ein Kultivieren der Zellen in einem
100 ng/ml TNF-a enthaltenden Medium 3 Tage lang reifen gelassen,
wonach sie CD83 auf ihrer Zelloberfläche exprimierten.
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In
einem Pilotexperiment wurden Näpfe
von Platten mit 24 Näpfen
mit 5 × 105 unreifen CD beimpft und 24 h lang mit 100
bzw. 1000 Viruspartikeln pro Zelle eines jeden rekombinanten, Faser-Protein
exprimierenden Virus ausgesetzt. Bei dem getesteten Virus handelte
es sich um den Adenovirus-Serotyp 5 (Ad5), und den chimären, Faser-Protein
exprimierenden Viren auf der Grundlage von Ad5:Ad5.Fib12, Ad5.Fib16,
Ad5.Fib28, Ad5.Fib32, Ad5.Fib40-L (lange Faser von Serotyp 40),
Ad5.Fib49 und Ad5.Fib51 (wobei Fibxx für den Serotyp steht, von dem
das Fasermolekül
stammt). Diese Viren stammen von den Untergruppen C, A, B, D, D,
F, D bzw. B. Die Zellen wurden nach 24 h lysiert (1 % Triton X-100/PBS),
und die Luciferase-Aktivität
wurde unter Verwendung eines vom Hersteller (Promega, Madson, WI,
USA) mitgelieferten Protokolls bestimmt. Die in 25 veranschaulichten Ergebnisse dieses Experiments
zeigen, dass Ad5 unreife DC schlecht infiziert, wie durch den niedrigen
Grad einer Transgen-Exprimierung belegt wird. Im Gegensatz dazu
weisen Ad5.Fib16 und Ad5.Fib51 (beide ein chimäres, Faser exprimierendes Virus
der Gruppe B) und auch Ad5.Fib40-L (Untergruppe F) eine effiziente
Infektion von unreifen DC auf der Grundlage einer Expression des
Luciferase-Transgens auf.
-
In
einem zweiten Experiment wurden 5 × 105 unreife
und reife DC mit 10 000 Viruspartikeln pro Zelle von Ad5, Ad5.Fib16,
Ad5.Fib40-L und Ad5.Fib51 infiziert, die alle das LacZ-Gen als Marken
trugen. Die Expression von LacZ wurde durch Durchflusszytometrieanalyse überwacht,
wobei ein CM-FDG-Kit-System
und die vom Hersteller (Molecular Probes, Leiden, Niederlande) mitgelieferten
Anleitungen verwendet wurden. Die in 26 veranschaulichten
Ergebnisse dieses Experiments korrelieren mit dem vorherigen Experiment
dahingehend, dass Ad5.Fib16 und Ad5.Fib51 bei der Übertragung
von reifen und unreifen humanen DC gegenüber Ad5 überlegen sind. Auch dieses
Experiment zeigt, dass Ad5.Fib40-L nicht so gut wie Ad5.Fib16 und Ad5.Fib51,
aber besser als Ad5 ist.
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Auf
der Grundlage dieser Ergebnisse testeten wir andere chimäre Adenoviren,
die Fasern von Viren der Gruppe B enthielten, z.B. Ad5.Fib11 und
Ad5.Fib35, auf ihre Kapazität
zur Infektion von DC. Wir konzentrierten uns auf unreife DC, weil
es sich bei diesen um die Zellen handelt, die ein exprimiertes Transgenprodukt in
präsentierbare
Peptide der MHC-Klasse I und II prozessieren. Platten mit 24 Näpfen (Costar)
wurden mit einer Zelldichte von 5 × 105 Zellen/Napf
mit unreifen DC beimpft und mit 1000 bzw. 5000 Viruspartikeln pro Zelle
infiziert, wonach die Zellen für
48 h unter Bedingungen für
unreife DC kultiviert wurden, bevor eine Lyse der Zellen und Messungen
der Luciferase-Aktivität
erfolgten. Das in 27 veranschaulichte Ergebnis
dieses Experiments zeigt, dass chimäre Adenoviren auf der Grundlage
von Ad5, die Fasern von Viren der Gruppe B enthalten, unreife DC
effizient infizieren. In einem vierten Experiment haben wir wiederum
unreife DC identisch mit der Beschreibung in den obigen Experimenten
infiziert, wobei aber dieses Mal Ad5, Ad5.Fib16 und Ad5.Fib35 verwendet
wurden, die grün
fluoreszierendes Protein (GFP) als Markengen trugen. Die Auswirkungen
auf die Expression von GFP, die 48 h nach der Viruseinwirkung mit
einem Durchflusszytometer gemessen wurden, sind in 28 veranschaulicht und entsprechen den bisher
erhaltenen Daten. Somit sind die Ergebnisse bisher dahingehend konsistent,
als Vektoren auf der Grundlage von Ad5, die eine Faser von einem
alternativen, von der Untergruppe B, hauptsächlich eine Faser von 35, 51,
16 und 11 stammenden Adenovirus tragen, zur Transduktion von humanen
DC gegenüber
Ad5 überlegen
sind. Die hier offenbarten Adenoviren sind auch zur Impfung von
Tieren sehr geeignet. Um dies zu veranschaulichen, haben wir von
der Maus und vom Schimpansen stammende DC getestet, um zu identifizieren,
ob diese Viren in diesen Tiermodellen verwendet werden können. Letzteres
ist besonders interessant, weil der Rezeptor für den von der Untergruppe B stammenden
humanen Adenovirus bisher unbekannt ist und daher nicht bekannt
ist, ob dieses Protein unter Spezies konserviert ist. Für beide
Spezies wurde jeder Napf von Platten mit 24 Näpfen mit einer Dichte von 105 Zellen mit unreifen DC beimpft. Anschließend wurden
die Zellen 48 h lang im Fall von Schimpansen-DC 1000 Ad5- und Ad.Fib35-Viruspartikeln
pro Zelle ausgesetzt (siehe 29).
Das Mausexperiment wurde mit Viren durchgeführt, die Luciferase als Marken
trugen, und demonstrierte eine um das 10- bis 50-fache Erhöhung der
Luciferase-Aktivität
im Vergleich zu Ad5. Die Schimpansen-DC wurden mit den GFP-Viren
infiziert und mittels eines Durchflusszytometers analysiert. Diese
ebenfalls in 29 veranschaulichten Ergebnisse zeigen,
dass Ad5 (3 %) Schimpansen-DC im Vergleich zu Ad5.Fib35 (66,5 %)
sehr schlecht transduziert.
-
Beispiel 11
-
Konstruktion eines Vektorsystems
auf der Grundlage von Plasmid zur Erzeugung von rekombinanten Viren
auf der Grundlage von Ad11
-
Die
Ergebnisse der in Beispiel 5 beschriebenen Neutralisationsexperimente
zeigen, dass Ad11 wie Ad35 in der überwiegenden Mehrzahl der humanen
Serumproben nicht neutralisiert wurde. Daher sind rekombinante Adenoviren
auf Der Grundlage von Ad11 gegenüber
den üblicherweise
verwendeten Vektoren auf der Grundlage von Ad2 und Ad5 als Vektoren
für die
Gentherapiebehandlung und Impfung bevorzugt. Sowohl Ad35 als auch
Ad11 sind Viren der Gruppe B und als Viren klassifiziert, die zum
DNA-Homologiecluster 2 gehören
(Wadell, 1984). Daher sind die Genome von Ad35 und Ad11 sehr ähnlich.
Zur Erzeugung eines Systems auf der Grundlage von Plasmid zur Erzeugung
von rekombinanten Viren auf der Grundlage von Ad11 wird das in Beispiel
7 erzeugte Adapterplamid pAdApt35IP1 wie folgt modifiziert. Das
Konstrukt pAdApt35IP1 wird mit AvrII und dann teilweise mit PacI
aufge schlossen. Die Aufschlussmischung wird auf Gel getrennt, und
das Fragment mit 4,4 kb, das die Expressionskassette und das Vektor-Rückgrat enthält, wird
mittels des Geneclean-Satzes (BIO 101, Inc.) isoliert. Dann wird
unter Verwendung der Primer 35F1 und 35R2 (siehe Beispiel 7) eine
PCR-Amplifikation
an wtAd11-DNA durchgeführt,
wobei Pwo-DNA-Polymerase gemäß der Anleitungen der
Hersteller verwendet wird. Das erhaltene PCR-Fragment von 0,5 kb wird unter Verwendung
des PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt und an das oben hergestellte
pAdApt35IP1-Fragment ligiert. Dadurch wird das Konstrukt pAdApt11-35IP1
erhalten, bei der das 5'-Adenovirus-Fragment
durch die entsprechende Sequenz von Ad11 ersetzt ist. Als nächstes wird
pAdApt11-35IP1 mit BglII und teilweise mit PacI aufgeschlossen.
Die erhaltenen Fragmente werden auf Gel getrennt, und das Fragment
von 3,6 kb, das die Vektorsequenzen, das 5'-Adenovirus-Fragment und die Expressionskassette
enthält,
wird wie oben vom Gel gereinigt. Als nächstes wird ein PCR-Fragment
unter Verwendung der Primen 35F3 und 35R4 (siehe Beispiel 7) an
wtAd11-DNA erzeugt. Die Amplifizierung erfolgt wie oben, und das
erhaltene Fragment von 1,3 kb wird mit BglII und PacI gereinigt
und aufgeschlossen. Die isolierten Fragmente werden dann ligiert,
wodurch das Konstrukt pAdApt11IP1 erhalten wird. Dieses Adapterplasmid
enthält
jetzt Ad11-Sequenzen statt Ad35-Sequenzen. Die richtige Amplifizierung
der mittels PCR amplifizierten Ad11-Sequenzen wird durch Vergleich
der Sequenz in diesem Klon mit der entsprechenden Sequenz von Ad11-DNA
verifiziert. Letztere wird durch ein direktes Sequenzieren an Ad11-DNA
unter Verwendung der aufgeführten
PCR-Primer erhalten. Der große,
das Ad11-Rückgrat enthaltende
Kosmidklon wird wie folgt erzeugt. Zuerst wird ein PCR-Fragment unter Verwendung
der Primen 35F5 und 35R6 mit Pwo-DNA-Polymerase gemäß der in Beispiel 7 für Ad35-DNA
aufgeführten
Beschreibung an Ad11-DNA amplifiziert. Das PCR-Fragment wird dann
unter Verwendung des PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt und mit
NotI und NdeI aufgeschlossen. Das resultierende Fragment von 3,1
kb wird mittels des Geneclean-Satzes
(Bio 101, Inc.) vom Gel gereinigt. Dann wird unter Verwendung der
Primen 35F7 und 35R8 (siehe Beispiel 7) mit Pwo-DNA-Polymerase gemäß der Anleitungen
des Herstellers ein zweites PCR-Fragment an Ad11-DNA erzeugt und
unter Verwendung des PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt. Dieses
amplifizierte Fragment wird ebenfalls mit NdeI und NotI aufgeschlossen,
und das resultierende Fragment von 1,6 kb wird wie oben vom Gel
gereinigt. Die beiden aufgeschlossenen PCR-Fragmente werden dann
mit dem Kosmidvektor pWE15, der zuvor mit NotI und unter Verwendung
des Tsap-Enzyms (LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers dephosphoryliert worden war, miteinander ligiert.
Es wird ein Klon ausgewählt,
in den eine Kopie der beiden Fragmente insertiert ist. Die richtigen
Klone werden durch einen analytischen Aufschluss mit NotI ausgewählt, der
ein Fragment von 4,7 kb ergibt. Die Bestätigung wird durch eine PCR-Reaktion
erhalten, bei der die Primer 35F5 und 35R8 verwendet werden, wodurch
ein Fragment derselben Größe erhalten
wird. Der richtige Klon wird dann mit NdeI linearisiert und vom
Gel isoliert. Als nächstes
wird wtAd11-DNA mit NdeI aufgeschlossen, und das große Fragment
von 27 kb wird vom Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt unter Verwendung
von Agarase-Enzym (Roche) gemäß der Anleitungen
des Herstellers isoliert. Beide Fragmente werden dann ligiert und
unter Verwendung von Verpackungsextrakten des λ-Phagen (Stratagene) gemäß dem Protokoll
des Herstellers verpackt. Nach einer Infektion in STBL-2-Zellen
(LTI) werden Kolonien auf Platten gezogen und auf das Vorhandensein
des kompletten Inserts analysiert. Die Funktionalität der ausgewählten Klone
wird dann durch eine Cotransfektion in PER.C6 getestet. Dazu wird
die DNA mit NotI aufgeschlossen, und 6 μg werden mit 2 μg eines PCR-Fragments,
das auf Ad11-DNA mit den Primern 35F1 und 35R4 (siehe Beispiel 7)
erzeugt wurde, cotransfiziert. Richtige Klone ergaben innerhalb
einer Woche nach der Transfektion CPE. Der richtige Klon wird als
pWE.Ad11.pIX-rITR bezeichnet.
-
Unter
Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens wird ein System auf
der Grundlage von Plasmid erzeugt, das aus einem zur Insertion von
Fremdgenen bestehenden Adapterplasmid und einem großen, das
virale Rückgrat
enthaltenden Helferfragment besteht. Rekombinante Viren auf der
Grundlage von Ad11 werden unter Anwendung der hier für rekombinante
Viren auf der Grundlage von Ad35 beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Beispiel 12
-
Neutralisation
von Adenoviren in von Patienten stammenden Proben
-
In
den in den Beispielen 1 und 5 beschriebenen Neutralisationsexperimenten
stammten alle Proben von gesunden Freiwilligen. Weil eine der Anwendungen
für nicht
neutralisierende Vektoren in das Gebiet der Gentherapie fällt, ist
es interessant, zu untersuchen, ob Ad35 ebenfalls mit einer geringen
Häufigkeit
und mit niedrigen Titern in Gruppen von Patienten, die Kandidaten
für die
Behandlung durch die Gentherapie sind, neutralisiert wird.
-
– Patienten
mit einer kardiovaskulären
Erkrankung
-
26
gepaarte Serum- und Perikardflüssigkeits-
(PF-)Proben wurden von Patienten mit Herzversagen erhalten. Diese
wurden unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Neutralisationsassays
gegen Ad5 und Ad35 getestet. Die Ergebnisse bestätigten die bisherigen Daten
mit Proben von gesunden Freiwilligen. 70 % der Serumproben enthielten
NA gegen Ad5 und 4 % gegen Ad35. In den Perikardflüssigkeitsproben
waren die Titer niedriger, was in einem Gesamtwert von 40 % mit
NA gegen Ad5 und keinem für
Ad35 resultierte. Es gab eine gute Korrelation zwischen NA in PF
und Serum, d.h., es gab keine positiven PF-Proben ohne NA in der
gepaarten Serumprobe. Diese Ergebnisse zeigen, dass bei der Behandlung
von kardiovaskulären
Krankheiten die nicht neutralisierten Vektoren auf der Grundlage
von Ad35 gegenüber
Ad5-Vektoren bevorzugt sind. Da dies für alle Formen von nicht neutralisierten
Vektoren in dieser Anmeldung gilt, kann der Vektor auf dem Genom
des nicht neutralisierten Serotypen basieren, oder er kann auf Ad5
(oder einem anderen Serotypen) basieren, wobei er wenigstens die
Haupt-Kapsidproteine
(Hexon, Penton und gegebenenfalls eine Faser) des nicht neutralisierten
Serotypen exprimiert.
-
– Patienten
mit rheumaartiger Arthritis
-
Die
Arthritis zugrunde liegende molekulare Determinante ist noch nicht
bekannt, es ist aber bekannt, dass sowohl die T-Zellen-Fehlfunktion
als auch eine unausgeglichene Produktion von Wachstumsfaktoren in Gelenken
eine Entzündung
und Hyperplasie von synovialem Gewebe. Die Synoviozyten beginnen
sich zu vermehren und dringen in den Knorpel und den Knochen ein,
was zur Zerstörung
dieser Gewebe führt.
Gegenwärtige
Behandlungen beginnen (wenn eine frühe Stufe vorliegt) mit der
Verabreichung von entzündungshemmenden
Medikamenten (Anti-TNF, IL1-RA, IL-10) und/oder herkömmlichen
Medikamenten (z.B. MTX, Sulfasalazin). In späten Stufen wird eine RA-Synovektomie
durchgeführt,
die auf einem chirurgischen, Bestrahlungs- oder chemischen Eingriff
beruht. Eine Alternative oder zusätzliche Option ist eine Behandlung
mittels Gentherapie, wobei ein adenoviraler Vektor direkt in die
Gelenke von Patienten übertragen
wird und ein entzündungshemmendes
Medikament oder ein Suizidgen exprimiert. Vorherige Untersuchungen,
die an Rhesusaffen durchgeführt
wurden, die an einer kollageninduzierten Arthritis litten, haben
gezeigt, dass Vektoren auf der Grundlage von Ad5, die ein Markengen
tragen, Synoviozyte transduzieren können. Ob im Fall von Menschen
eine adenovirale Übertragung
durch das Vorhandensein von NA behindert wird, ist nicht bekannt.
Zur Untersuchung des Vorhandenseins von NA in Synovialflüssigkeit
von RA-Patienten wurden SF-Proben von einer Gruppe von 53 zufällig ausgewählten Patienten
erhalten, die an Rheumatoidarthritis leiden. Diese wurden unter
Anwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Neutralisationsassays
gegen mehrere wt-Adenoviren getestet. Die Ergebnisse dieses Screening
sind in Tabelle III aufgeführt.
Es wurde gefunden, dass der Adenovirustyp 5 in 72 % der SF-Proben
neutralisiert wurde. Die meisten dieser Proben enthalten hohe NA-Titer,
und auch die höchste
getestete Verdünnung
der SF-Probe (64 x) neutralisierte AD5-Viren. Dies bedeutet, dass
eine adenovirale Übertragung
von Vektoren in die Synoviozyten in den Gelenkten von RA-Patienten
sehr ineffizient ist. Weil die Titer in den SF so hoch sind, ist
es darüber
hinaus zweifelhaft, ob durch eine Spülung der Gelenke vor der Vektorinjektion
genug der NA entfernt werden.
-
Es
zeigte sich, dass von den anderen getesteten Serotypen Ad35 nur
von 4 der Proben neutralisiert wurde. Daher bestätigen diese Daten die an Serumproben
von gesunden Patienten erhaltenen Ergebnisse und zeigen, dass zur
Behandlung von Rheumatoidarthritis Vektoren auf der Grundlage von
Ad35 oder chimäre Vektoren,
die wenigstens einige der Kapsidproteine von Ad35 exprimieren, bevorzugte
Vektoren sind.
-
Beispiel 13
-
Modifikationen im Rückgrat von
Viren auf der Grundlage von Ad35
-
1) Erzeugung von pBr/Ad35.Pac-rITR
und pBr/Ad35.PRn
-
Beispiel
4 beschreibt die Erzeugung des Ad35-Subklons pBr/Ad35.Eco13.3. Dieser
Klon enthält Ad35-Sequenzen
von bp 21 943 bis zum Ende der rechten ITR, die in die EcoRI- und
die EcoRV-Stelle von pBr322 geklont sind. Zur Erweiterung dieser
Sequenzen bis zu der am bp 18 137 in Ad35 befindlichen PacI-Stelle
wurde pBr/Ad35.Eco13.3 (siehe Beispiel 4) mit AatII und SnaBI aufgeschlossen,
und das große
vektorhaltige Fragment wurde mittels des QIAEX-II-Gelextraktionssatzes
(Qiagen) vom Gel isoliert. Ad35-wt-DNA wurde mit PacI und SnaBI
aufgeschlossen, und das Fragment mit 4,6 kb wurde wie oben isoliert.
Dieses Fragment wurde dann an einen doppelsträngigen (ds) Linker ligiert,
der einen PacI- und einen AatII-Überhang
enthielt. Dieser Linker wurde nach einem Annealing der folgenden
Oligonucleotide erhalten:
-
-
Die
den ds-Linker und das PacI-SnaBI-Ad35-Fragment enthaltende Ligationsmischung
wurde auf einem LMP-Gel von unligiertem Linker getrennt. Das Band
von 4,6 kb wurde aus dem Gel ausgeschnitten, bei 65 °C geschmolzen,
und dann an das gereinigte, mit AatII und SnaBI aufgeschlossene pBr/Ad35.Eco13.3-Vektorfragment
ligiert. Ligationen wurden in elektrokompetente DH10B-Zellen (Life
Technologies Inc.) transformiert. Der resultierende Klon, pBr/Ad35.Pac-rITR,
enthielt Ad35-Sequenzen von der PacI-Stelle bei bp 18 137 bis zur
rechten ITR.
-
Als
Nächstes
wurde eine einzigartige Restriktionsstelle am 3'-Ende der rechten ITR eingeführt, um dazu
fähig zu
sein, die ITR von Vektorsequenzen zu befreien. Dazu wurde ein PCR-Fragment
verwendet, das Ad35-Sequenzen von der NdeI-Stelle am bp 33 165 bis
zur rechten ITR mit den an die rITR gebundenen Restriktionsstellen
SwaI, NotI und EcoRI abdeckt. Das PCR-Fragment wurde unter Verwendung der
Primen 35F7 und 35R8 (in Beispiel 7 beschrieben) erzeugt. Nach der
Reinigung wurde das PCR-Fragment in den AT-Klonierungsvektor (Invitrogen)
kloniert und sequenziert, um die richtige Amplifizierung zu verifizieren.
Der richtig amplifizierte Klon wurde dann mit EcoRI aufgeschlossen,
mittels Klenow-Enzym mit einem glatten Ende versehen und dann mit
NdeI aufgeschlossen, und das PCR-Fragment wurde isoliert. Parallel
dazu wurde das NdeI im pBr-Vektor in pBr/Ad35.Pac-rITR wie folgt
entfernt: Ein pBr322-Vektor, aus dem die NdeI-Stelle durch Aufschluss
mit NdeI, eine Klenow-Behandlung und eine erneute Ligation entfernt
wurde, wurde mit AatII und NheI aufgeschlossen. Das Vektorfragment
wurde in LMP-Gel
isoliert und an das Ad35-AatII-NheI-Fragment von pBr/Ad35.Pac-rITR
mit 16,7 kb ligiert. Dadurch wurde pBr/Ad35.Pac-rITR.ΔNdeI erzeugt.
Als Nächstes wurde
pBr/Ad35.Pac-rITR.ΔNdeI
mit NheI aufgeschlossen, die Enden wurden unter Verwendung des Klenow-Enzyms
aufgefüllt,
und die DNA wurde dann mit NdeI aufgeschlossen. Das große, den
Vektor und Ad35-Sequenzen enthaltende Fragment wurde isoliert. Eine
Ligation dieses Vektorfragments und des PCR-Fragments führte zu
pBr/Ad35.PRn. In diesem Klon können
spezielle, für
eine Faser, E2A, E3, E4 oder das Hexon kodierende Sequenzen manipuliert
werden. Darüber
hinaus können
Promotersequenzen, die zum Beispiel die E4-Proteine oder E2 exprimieren,
mutiert oder deletiert und durch heterologe Promoter ausgetauscht
werden.
-
2) Erzeugung von Viren
auf der Grundlage von Ad35 mit Faserproteinen von verschiedenen
Serotypen
-
Adenoviren
infizieren humane Zellen mit verschiedenen Wirksamkeiten. Eine Infektion
wird durch einen zweistufigen Prozess bewerkstelligt, der Folgendes
umfasst: 1. Die Faserproteine, die die Bindung des Virus an spezielle
Rezeptoren an den Zellen vermitteln, und 2. die Pentonproteine,
die die Internalisierung durch eine Wechselwirkung zum Beispiel
der RGD-Sequenz mit auf der Zelloberfläche vorhandenen Integrinen
vermitteln. Für
Viren der Untergruppe B, zu denen Ad35 gehört, ist der zelluläre Rezeptor
für das
Faserprotein nicht bekannt. Es gibt auffallende Unterschiede bei
der Infektionseffizienz von humanen Zellen von Viren der Untergruppe
B im Vergleich zu Viren der Untergruppe C wie Ad5 (siehe WO 00/03029
und
EP 99 200 624.7 ).
Sogar innerhalb einer Untergruppe können Infektionseffizienzen
bestimmter humaner Zellen zwischen verschiedenen Serotypen variieren.
Zum Beispiel infiziert die Faser von Ad16, wenn sie auf rekombinante
Viren auf der Grundlage von Ad5 vorhanden ist, hauptsächlich endotheliale
Zellen, Zellen von glatten Muskeln und Synoviozyten von humanem
und Rhesusaffen-Ursprung
besser als chimäre
Ad5-Viren, die die Faser von Ad35 oder Ad51 tragen. Somit kann es
zum Erhalt hoher Infektionseffizienzen von Viren auf der Grundlage
von Ad35 notwendig sein, das Faserprotein durch ein Faserprotein
eines verschiedenen Serotypen zu ersetzen. Die Technologie für solche
Faserchimäre
ist für
Viren auf der Grundlage von Ad5 in Beispiel 3 beschrieben und wird
unten für
Ad35-Viren veranschaulicht.
-
Zunächst werden
die meisten Fasersequenzen vom Ad35-Rückgrat im Konstrukt pBr/Ad35.PRn
wie folgt deletiert:
-
Die
linken Flankierungssequenzen und ein Teil des von bp 30 225 stromaufwärts einer
einzigartigen MluI-Stelle bis zu bp 30 872 (wobei die Nummern der
in
6 offenbarten wt-Ad35-Sequenz entsprechen) reichenden
Faserproteins in Ad35 im Schwanz der Faser werden unter Verwendung
der Primen:
amplifiziert.
-
Durch
diese PCR-Amplifikation wird eine einzigartige BsiWI-Stelle am Schwanz
des Fasergens eingeführt.
-
Die
rechten, vom Ende des Faserproteins bei bp 31 798 bis bp 33 199
(wobei die Nummern der in
6 offenbarten
wt-Ad35-Sequenz entsprechen) reichenden flankierenden Sequenzen
in Richtung 3' von der
einzigartigen NdeI-Stelle werden unter Verwendung der Primen
amplifiziert.
-
Durch
diese PCR wird eine einzigartige NheI-Stelle anstelle der Fasersequenzen
insertiert. Die PCR-Amplifikation erfolgt mit Pwo-DNA-Polymerase
(Roche) gemäß der Anleitungen
des Herstellers. Nach der Amplifizierung werden die PCR-Produkte
unter Verwendung eines PCR-Reinigungssatzes gereinigt, und die Fragmente
werden mit BamHI aufgeschlossen und zusammenligiert. Die ligierten
Fragmente mit 2 kb werden vom Gel gereinigt und in den PCR-Script-Amp-Vektor (Stratagene)
geklont. Die richtige Amplifizierung wird durch Sequenzieren überprüft. Das
PCR-Fragment wird dann als MluI/NdeI-Fragment herausgeschnitten und in pBr/Ad35.PRn
geklont, das mit denselben Enzymen aufgeschlossen war. Dadurch wird pBr/Ad35.PRΔfib erzeugt,
einen Shuttle-Vektor, der zur Einführung von Fasersequenzen von
alternativen Serotypen geeignet ist. Diese Strategie ist zur Fasermodifikationsstrategie
für Viren
auf der Grundlage von Ad5 gemäß der Offenbarung
in WO 00/03029 analog. Zur Amplifizierung von Fasersequenzen verschiedener
Adenovirus-Untergruppen
wurden die in Tabelle I dieser Anmeldung aufgeführten Primen verwendet. Zur
Amplifizierung von Fasern, die in pBr/Ad35.PRΔfib geklont werden, können dieselben
(degenerierten) Primersequenzen verwendet werden, wobei die NdeI-Stelle
in den Vorwärts-Primern
(Schwanz-Oligonucleotide
A bis E) jedoch zu einer BsiWI-Stelle geändert werden sollte und die
NsiI-Stelle im reversen Oligonucleotid (Knopf-Oligonucleotid 1 bis
8) zu einer NheI-Stelle geändert
werden sollte. Somit werden Faser-16-Sequenzen mittels der folgenden degenerierten
Primen amplifiziert:
-
-
Amplifizierte
Sequenzen werden dann mit BsiWI und NheI aufgeschlossen und in pBr/Ad35.PRΔfib geklont,
das mit denselben Enzymen aufgeschlossen wurde, wodurch pBr/Ad35.PRfib16
erzeugt wird. Letzteres Konstrukt wird dann mit PacI und SwaI aufgeschlossen,
und der Insert wird vom Gel isoliert. Das PacI/SwaI-Ad35-Fragment
mit modifizierter Faser wird dann in die entsprechenden Stellen
von pWE/Ad35.pIX-rITR geklont, wodurch pWE/Ad35.pIX-rITR-fib16 erhalten
wird. Dieses Kosmid-Rückgrat
kann dann mit einem Adapter auf der Grundlage von Ad35 verwendet
werden, um rekombinante Ad35-Viren zu erzeugen, die die Faser von
Ad16 exprimieren. Andere Fasersequenzen können mit oben erwähnten (degenerierten)
Primern amplifiziert werden. Wenn sich herausstellt, dass eine der
Fasersequenzen eine innere BsiWI- oder NheI-Stelle aufweist, muss
das PCR-Fragment partiell mit diesem Enzym aufgeschlossen werden.
-
3) Erzeugung von Viren
auf der Grundlage von Ad35 mit einer induzierbaren, von E1 unabhängigen E4-Expression
-
Der
Promoter des Adenovirus E4 wird durch die Expression von E1-Proteinen
aktiviert. Es ist nicht bekannt, ob die Ad5-E1-Proteine dazu fähig sind,
die Aktivierung des Ad35-E4-Promoters zu vermitteln. Um daher eine
Erzeugung von Ad35-rekombinanten Viren in PER.C6-Zellen zu ermöglichen,
kann es vorteilhaft sein, die Expression von E4 von E1 unabhängig zu
machen. Dies kann bewerkstelligt werden, indem der Ad35-E4-Promoter
durch heterologe Promotersequenzen ähnlich wie der 7×TetO-Promoter
ersetzt wird, ohne auf diesen beschränkt zu sein. Es ist gezeigt
worden, dass rekombinante, E1-deletierte
Vektoren auf der Grundlage von Ad5 trotz des Fehlens einer Expression
von E1 eine Restexpression von viralen Genen aus dem Vektor-Rückgrat in Zielzellen aufweisen.
Eine virale Genexpression erhöht
die Toxizität
und kann Immunantwort des Wirtes gegenüber der infizierten Zelle auslösen. Bei
den meisten Anwendungen für
adenovirale Vektoren auf dem Gebiet der Gentherapie und Impfung
ist es wünschenswert,
die Expression viraler Gene vom Rückgrat zu vermindern oder zu
eliminieren. Eine Möglichkeit,
dies zu erreichen, besteht darin, alle Sequenzen oder so viele Sequenzen
wie möglich
aus dem viralen Rückgrat
zu deletieren. Durch das Deletieren von E2A-, E2B- oder E4-Genen
und/oder der späten
Genfunktionen muss man diese Funktionen während der Produktion komplementieren.
Diese Komplementierung kann entweder mittels eines Helfer-Virus
oder durch eine stabile Addition dieser Funktionen mit oder ohne
eine induzierbare Transkriptionsregulierung zur produzierenden Zelle
erfolgen. Verfahren zur Bewerkstelligung davon sind für Ad5 beschrieben
worden und im Fachgebiet bekannt. Ein spezielles Verfahren besteht
im Ersatz des E4-Promotors durch Promotorsequenzen, die in den Zielzellen
nicht aktiv sind. E4-Proteine spielen zum Beispiel bei der Replikation
von Adenoviren durch eine Aktivierung des E2-Promotors und bei der Expression von
späten
Genen durch die Regulierung des Spleißens und beim nuklearen Export
von Transkripten für
späte Gene
eine Rolle. Darüber
hinaus sind wenigstens einige der E4-Proteine für Zellen toxisch. Daher werden
Vektoren auf der Grundlage von Ad35 durch eine Verminderung oder
Eliminierung der Expression von E4 in Zielzellen weiter verbessert.
Ein Weg, um dies zu bewerkstelligen, besteht im Ersatz des E4-Promotors durch einen
heterologen Promotor, der in den Zielzellen inaktiv ist. Ein Beispiel
für ein
heterologes Promotor/Aktivator-System, das in Zielzellen inaktiv
ist, ist das durch Tetracyclin induzierbare TetO-System (Gossen
und Bujard, 1992). Andere prokaryontische oder synthetische Promotor/Aktivator-Systeme können verwendet
werden. In diesem Beispiel wird der E4-Promotor im Rückgrat des viralen
Vektors durch ein DNA-Fragment ersetzt, das 7 Repetiereinheiten
des auf Tetracyclin reaktiven Elements aus dem tet-Operon (7×TetO) enthält. Ein
starker Transaktivator für
diesen Promotor ist ein Fusionsprotein, das das die DNA-Bindungsdomäne des tet-Repressors
und die Aktivierungsdomäne
von VP16 (Tet-Transaktivatorprotein, Tta) enthält. Eine starke Expression
von E4, unabhängig
von der Expression von E1, kann in Tta exprimierenden PER.C6-Zellen
bewerkstelligt werden. Tta exprimierende PER.C6-Zellen sind erzeugt
und beschrieben worden (siehe Beispiel 15). Von Ad5 stammende, E1-deletierte
Viren mit E4 unter Kontrolle von 7×TetO können erzeugt und in diesen
Zellen fortgepflanzt werden. Es wurde festgestellt, dass die Expression
von E4 im Vergleich zu E1-deletierten Viren mit dem normalen E4-Promotor
nach der Infizierung in Zellen humanen oder tierischen Ursprungs
(die den Tta-Transaktivator nicht exprimieren) außerordentlich
vermindert war.
-
Nach
der Konstruktion von pWE/Ad35.pIX-rITR.TetO-E4 wird ein Kosmid-Helfervektor zur
Erzeugung von Viren mit einem Ersatz des E4-Promotors beschrieben.
-
Zunächst wurde
mittels PCR-Amplifizierung an pBr/Ad35.PRn-DNA mit den folgenden
Primern erzeugt:
-
-
Dieses
Fragment enthält
Sequenzen zwischen bp 34 656 (Nummerierung gemäß wtAd35) und der NotI-Stelle
in Richtung des 3'-Endes
der rechten ITR in pBr/Ad35.PRn und führt eine SstI-Stelle in Richtung
des 5'-Endes an
der rechten ITR-Sequenz ein.
-
Ein
zweites PCR-Fragment wurde an pBr/Ad35.PRn-DNA erzeugt, wobei die
folgenden Primen verwendet wurden:
und 35F7: siehe Beispiel
7.
-
Durch
diese PCR werden Ad35-Sequenzen zwischen bp 33 098 und 34 500 (Nummerierung
gemäß wtAd35)
amplifiziert und eine HindIII-Stelle stromaufwärts der E4-Tata-Box eingeführt. Mit
diesen beiden PCR-Reaktionen werden die rechts und die links flanierenden
Sequenzen des E4-Promotors amplifiziert. Zur Amplifizierung wurde
Pwo-DNA-Polymerase gemäß der Anleitungen
des Herstellers verwendet. Ein drittes, den 7×TetO-Promotor enthaltendes
Fragment wurde aus dem Konstrukt pAAO-E-TATA-7×TetO durch einen Aufschluss
mit SstI und HindIII isoliert. Die Erzeugung von pAAO-E-TATA-7×TetO ist
unten beschrieben. Das erste PCR-Fragment (355/353) wurde dann mit
SstI und NotI aufgeschlossen und an das 7×TetO-Fragment ligiert. Die
Ligationsmischung wurde dann mit HindIII und NotI aufgeschlossen,
und das Fragment mit 0,5 kb wird aus Gel isoliert. Das zweite PCR-Fragment (35DE4/35F7)
wurde mit NdeI und HindIII aufgeschlossen und vom Gel gereinigt.
Diese beiden Fragmente wurden dann in pBr/Ad35.PRn ligiert, das
das mit NdeI und NotI aufgeschlossen war, wodurch pBr/Ad35.PR.TetOE4
erhalten wurde. Die Modifikation des E4-Promoters wird dann auf
den Ad35-Helfer-Kosmidklon übertragen,
indem das PacI/SwaI-Fragment von Letzterem mit dem von pBr/Ad35.PR.TetOE4
ausgetauscht wird, wodurch pWE/Ad35.pIX-rITR.TetOE4 erhalten wird.
-
pAAO-E-TATA.7×TetO wurde
wie folgt erzeugt. Zwei Oligonucleotide wurden synthetisiert:
und
(Die unterstrichenen
Sequenzen bilden eine modifizierte TATA-Box).
-
Die
Oligonucleotide wurden einem Annealing unterzogen, wodurch ein doppelsträngiges DNA-Fragment
mit Überhängen am
5'-Ende erzeugt
wurde, die mit einer DNA verträglich
sind, die mit HindIII aufgeschlossen wurde. Das Produkt der Annealing-Reaktion
wurde in einen mit HindIII aufgeschlossenen pGL3-Enhancer-Vektor
(Promega) ligiert, wodurch pAAO-E-TATA erhalten wurde. Der Klon,
der die HindIII-Stelle am 5'-Ende
des wieder hergestellten Inserts aufwies, wurde zur weiteren Klonierung
ausgewählt.
-
Als
Nächstes
wurde die heptamerisierte tet-Operatorsequenz aus dem Plasmid pUHC-13-3
(Gossen und Bujard, 1992) in einer PCR-Reaktion, bei der das Expand-PCR-System
(Roche) gemäß des Protokolls
des Herstellers verwendet wurde, amplifiziert. Die folgenden Primen
wurden verwendet:
-
-
Das
amplifizierte Fragment wurde mit SstI und HindIII aufgeschlossen
(diese Stellen sind in tet3 bzw. in tet5 vorhanden) und in pAAO-E-TATA,
das mit SstI/HindIII aufgeschlossen war, geklont, wodurch pAAO-E-TATA-7×tetO erhalten
wurde.
-
Um
die Funktionalität
des erzeugten Kosmidklons pWE/Ad35.pIX-rITR.TetOE4 zu testen, wurde
die DNA mit NotI aufgeschlossen. Das linke Ende von wtAd35-DNA wurde
unter Verwendung der Primen 35F1 und 35R4 (siehe Beispiel 7) amplifiziert.
Nach der Amplifizierung wurde die PCR-Mischung gereinigt und mit SaII
aufgeschlossen, um intakte virale DNA zu entfernen. Dann wurden
4 g sowohl des pWE/Ad35.pIX-rITR.TetOE4 als auch des PCR-Fragments in PER.C6-tTA-Zellen,
mit denen am Tag zuvor T25-Kolben beimpft worden waren, cotransfiziert.
Transfizierte Zellen wurden nach zwei Tagen in T80-Kolben überführt, und
zwei weitere Tage später
wurde CPE erhalten, wodurch gezeigt wird, dass das Kosmid-Rückgrat funktionell
ist.
-
Beispiel 14
-
Erzeugung von Zelllinien,
die zur Komplementierung von E1-deletierten Ad35-Viren fähig sind
-
Erzeugung von pIG135 und
pIG270
-
Das
Konstrukt pIG.E1A.E1B enthält
Sequenzen der E1-Region von Ad5, die den Nucleotiden 459 bis 3510
der wt-Ad5-Sequenz (Genbank-Zugangsnummer
M72360) entsprechen, die mit dem humanen Phospho-glycerat-kinase-Promotor
(PGK) und den polyA-Sequenzen des Hepatitis-B-Virus operativ verbunden sind.
Die Erzeugung dieses Konstrukts ist in WO97/00326 beschrieben. Die
E1-Sequenzen von Ad5 wurden wie folgt durch entsprechende Sequenzen
von Ad35 ersetzt. pRSV.Ad35-E1 (in Beispiel 8 beschrieben) wurde mit
EcoRI und Sse8387I aufgeschlossen, und das den E1-Sequenzen von
Ad35 entsprechende Fragment mit 3 kb wurde aus Gel isoliert. Das
Konstrukt pIG.E1A.E16 wurde mit Sse8387I vollständig und mit EcoRI teilweise
aufgeschlossen. Das Fragment von 4,2 kb, das Vektorsequenzen ohne
den E1-Bereich von Ad5 entsprach, aber noch den PGK-Promotor aufwies,
wurde auf LMP-Agarosegel von den anderen Fragmenten abgetrennt, und
das richtige Band wurde aus dem Gel herausgeschnitten. Beide erhaltenen
Fragmente wurden ligiert, was zu pIG.Ad35-E1 führte. Dieser Vektor wurde weiter
dahingehend modifiziert, dass die im pUC119-Vektorrückgrat vorhandenen
LacZ-Sequenzen entfernt wurden. Dazu wurde der Vektor mit BsaAI
und BstXI aufgeschlossen, und das große Fragment wurde vom Gel isoliert.
Ein doppelsträngiges
Oligonucleotid wurde hergestellt, indem die beiden folgenden Oligonucleotide
einem Annealing unterzogen wurden:
-
-
Die
Ligation des Oligonucleotids und des Vektorfragments führte zum
Konstrukt pIG135. Die richtige Insertion des Oligonucleotids stellt
die Stellen BsaAI und BstXI wieder her und führt eine einzigartige AvrII-Stelle
ein. Als Nächstes
führten
wir eine einzigartige Stelle am 3'-Ende der Ad35-E1-Expressionskassette in pIG135 ein. Dazu
wurde das Konstrukt mit SapI aufgeschlossen, und die am 3'-Ende hervorstehenden
Enden wurden durch eine Behandlung mit T4-DNA-Polymerase glatt gemacht.
Das so behandelte lineare Plasmid wurde weiter mit BsrGI aufgeschlossen,
und das große,
den Vektor enthaltende Fragment wurde vom Gel isoliert. Zur Wiederherstellung
des 3'-Endes der
HBVpolyA-Sequenz und zur Einführung
einer einzigartigen Stelle wurde ein PCR-Fragment mit den folgenden
Primern erzeugt:
-
-
Die
PCR wurde mit pIG.Ad35.E1-DNA unter Verwendung von Pwo-Polymerase
(Roche) gemäß der Anleitungen
des Herstellers durchgeführt.
Das erhaltene PCR-Produkt wurde mit BsrGI aufgeschlossen und mittels
des Tsap-Enzyms (LTI) dephosphoryliert, wobei Letzteres die Dimerisierung
des Inserts an der BsrGI-Stelle verhindert. Das PCR-Fragment und
das Vektorfragment wurden ligiert, wodurch das Konstrukt pIG270
erhalten wurde.
-
E1-Sequenzen von Ad35
sind dazu fähig,
primäre
Rattenzellen zu transformieren
-
Neugeborene
WAG/RIJ-Ratten wurden in der 1. Trächtigkeitswoche getötet, und
die Nieren wurden isoliert. Nach sorgfältiger Entfernung der Kapsel
wurden die Nieren durch mehrere Inkubationsrunden in Trypsin/EDTA
(LTI) bei 37 °C
und eine Isolierung von schwimmenden Zellen in kaltem, 1 % FBS enthaltenden
PBS zu einer einzelligen Suspension zerkleinert. Wenn der Hauptteil
der Niere mit Trypsin behandelt war, wurden alle Zellen in DMEM
resuspendiert, das um 10 % FBS ergänzt war, und durch sterile
Gaze filtriert. Von einer Niere erhaltene Baby-Rattennierenzellen
wurden in 5 Schalen (Greinen, 6 cm) ausplattiert. Wenn eine Konfluenz
von 70 – 80
% erreicht war, wurden die Zellen mit 1 oder 5 μg DNA/Schale transfiziert, wobei
der CaPO4-Ausfällungssatz
(LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers verwendet wurde. Die folgenden Konstrukte wurden
in getrennten Transfektionen verwendet: pIG.E1A.E1B (die Ad5-E1-Region
exprimierend), pRSV.Ad35-E1, pIG.Ad35-E1 und pIG270 (wobei Letzteres
die Ad35-E1 exprimiert). Zellen wurden bei 37 °C, 5 % CO2 inkubiert,
bis Herde von transformierten Zellen erschienen. In Tabelle IV ist
die Anzahl von Herden aufgeführt,
die aus mehreren Transfektionsexperimenten unter Verwendung von
zirkularer oder linearer DNA resultierten. Wie erwartet transformierte
die E1-Region von Ad5 BRK-Zellen effizient. Herde erschienen auch in
der mit E1 von Ad35 transfizierten Zellschicht, wenngleich mit geringerer
Effizienz. Die durch Ad35 transformierten Herde erschienen zu einem
späteren
Zeitpunkt: etwa 2 Wochen nach der Transfektion, verglichen mit 7 – 10 Tagen
für Ad5-E1.
Diese Experimente zeigen klar, dass die E1-Gene des B-Gruppenvirus
Ad35 dazu fähig
sind, primäre
Nagerzellen zu transformieren. Dadurch werden die Funktionalität der Ad35-E1-Expressionskonstrukte
bewiesen und früher
Befunde der Transformationskapazität der B-Gruppen-Viren Ad3 und
Ad7 bestätigt
(Dijkema, 1979). Um zu testen, ob es die Zellen im Herd tatsächlich transformiert
waren, wurden einige Herde abgeimpft und expandiert. Es stellte
sich heraus, dass von den 7 abgeimpften Herden wenigstens 5 als
etablierte Zelllinien wuchsen.
-
Erzeugung neuer, von primären humanen
Amniozyten stammenden Verpackungszellen
-
Nach
einer Amniozentese isolierte Amnionflüssigkeit wurde zentrifugiert,
und Zellen wurden in AmnioMax-Medium (LTI) resuspendiert und in
Gewebekulturkolben bei 37 °C
und 10 % CO2 kultiviert. Wenn Zellen gut
wuchsen (etwa eine Zellteilung/24 h), wurde das Medium durch eine
1:1-Mischung des vollständigen
AmnioMix-Mediums und DMEM-Medium mit niedrigem Glucosegehalt (LTI),
das um Glutamax I (Endkonzentration 4 mM, LTI) und Glucose (Endkonzentration
4,5 g/l, LTI) und 10 % FBS (LTI) ergänzt war, ersetzt. Zur Transfizierung
wurden ~5 × 105 Zellen in Gewebekulturschalen von 10 cm
ausplattiert. Am nächsten
Tag wurden Zellen mit 20 μg
zirkularem pIG270/Schale transfiziert, wobei der CaPO4-Transfektionssatz
(LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers verwendet wurde, und Zellen wurden über Nacht
mit dem DNA-Präzipitat
inkubiert. Am nächsten
Tag wurden Zellen zur Entfernung des Präzipitats 4 Mal mit PBS gewaschen
und für über drei
Wochen weiter inkubiert, bis Herde aus transformierten Zellen erschienen.
Ein Mal pro Woche wurde das Medium durch frisches Medium ersetzt.
Andere Transfektionsmittel wie, ohne darauf beschränkt zu sein,
LipofectAmine (LTI) oder PEI (Polyethylenimin, hohe Molmasse, wasserfrei,
Aldrich) wurden verwendet. Von diesen drei Mitteln erreichte PEI
bei primären
humanen Amniozyten die beste Transfektionseffizienz: ~1 % blaue Zellen
in 48 h nach der Transfektion von pAdApt35.LacZ.
-
Herde
werden wie folgt isoliert. Das Medium wird entfernt und durch PBS
ersetzt, wonach Herde isoliert werden, indem die Zellen mittels
einer 50-200-μl-Gilson-Pipette
mit einer Einweg-Filterspitze vorsichtig abgekratzt werden. In 10 μl PBS enthaltene
Zellen wurden in eine Platte mit 96 Näpfen überführt, die 15 μl Trypsin/EDTA
(LTI) enthielt, und eine Einzellensuspension wurde durch Herauf-
und Herunterpipettieren und eine kurze Inkubation bei Raumtemperatur
erhalten. Nach der Zugabe von 200 μl der oben beschriebenen 1:1-Mischung
aus kompletten AmnioMax-Medium und DMEM mit Ergänzungen und 10 % FBS wurden
Zellen weiter inkubiert. Klone, die weiterwuchsen, wurden ausgestrichen,
und ihre Fähigkeit
zum Komplementieren des Wachstums von E1-deletierten adenoviralen
Vektoren verschiedener Untergruppen, insbesondere denjenigen, die
von Viren der B-Gruppe, insbesondere von Ad35 oder Ad11 stammen,
wurde analysiert.
-
Bildung neuer Verpackungszelllinien
aus humanen embryonischen Retinoblasten
-
Humane
Retinazellen werden aus den Augen von fehlgeborenen Foeten isoliert
und in DMEM-Medium (LTI) kultiviert, das um 10 % FBS (LTI) ergänzt war.
Am Tag vor der Transfektion wurden ~5 × 105 Zellen
in 6-cm-Schalen ausplattiert und über Nacht bei 37 °C und 10
% CO2 kultiviert. Die Transfektion erfolgt
unter Verwendung des CaPO4-Präzipitationssatzes
(LTI) gemäß der Anleitungen
des Herstellers. Jede Schale wird 8 – 10 μg pIG270-DNA entweder als zirkuläres Plasmid
oder als gereinigtes Fragment transfiziert. Zum Erhalt des gereinigten
Fragments wurde pIG270 mit AvrII und XbaI aufgeschlossen, und das
der Ad35-E1-Expressionskassette entsprechende Fragment mit 4 kb
wurde durch Agarase-Behandlung (Roche) vom Gel isoliert. Am folgenden
Tag wird das Präzipitat
vorsichtig durch vier Waschvorgänge
mit sterilem PBS weggewaschen. Dann wird frisches Medium zugegeben,
und transfizierte Zellen werden weiter kultiviert, bis Herde von
transformierten Zellen erscheinen. Wenn die Herde groß genug
sind (>100 Zellen),
werden sie abgeimpft und in die oben beschriebenen Platten mit 96
Näpfen überführt. Klone
von transformierten humanen embryonischen Retinoblasten, die weiter
wachsen, werden ausgestrichen und auf ihre Fähigkeit zur Komplementierung
des Wachstums von E1-deletierten adenoviralen Vektoren verschiedener
Untergruppen, insbesondere denjenigen, die von Viren der Gruppe
B, insbesondere von Ad35 oder Ad11, stammen, getestet.
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Neue, von PER. C6 stammende
Verpackungszelllinien
-
Gemäß der Beschreibung
in Beispiel 8 ist es möglich,
E1-deletierte Ad35-Viren mit einer Cotransfektion eines Ad35-E1-Expressionskonstrukts,
z.B. pRSV.Ad35.E1, in PER.C6-Zellen zu erzeugen und zu ziehen. Eine
im großen
Maßstab
erfolgende Erzeugung von rekombinanten Adenoviren unter Verwendung
dieses Verfahrens ist aufwendig, weil für jeden Amplifizierungsschritt
eine Transfektion des Ad35-E1-Konstrukts erforderlich ist. Dadurch
wird bei diesem Verfahren die Gefahr einer nichthomologen Rekombination
zwischen dem Plasmid und dem Virusgenom mit hohen Wahrscheinlichkeiten
für die
Bildung von rekombinanten, E1-Sequenzen umfassenden Viren erhöht, was
zu replikationskompetenten Viren führt. Um dies zu vermeiden,
muss die Expression von Ad35-E1-Proteinen in PER.C6 durch integrierte
Kopien des Expressionsplasmids im Genom vermittelt werden. Weil
PER.C6-Zellen bereits transformiert sind und Ad5-E1-Proteine exprimieren,
kann eine Ergänzung
um eine zusätzliche
Expression von Ad35-E1
für die
Zellen toxisch sein, wobei es jedoch nicht unmöglich ist, transformierte Zellen
mit E1-Proteinen stabil zu transfizieren, weil AD5-E1 exprimierende Ad549-Zellen
erzeugt worden sind.
-
In
einem Versuch, vom Virus 7 der Untergruppe B rekombinante Adenoviren
zu erzeugen, waren Abrahamsen et al. (1997) nicht in der Lage, in
293-Zellen E1-deletierte Viren ohne eine Kontaminierung von wt Ad7
zu erzeugen. Es zeigte sich, dass Viren, die nach einer Plattenreinigung
in 293-ORF6-Zellen abgeimpft wurden (Brough et al., 1996), durch
eine nicht homologe Rekombination eingearbeitete Ad7-E1B-Sequenzen enthielten.
Somit erwies sich, dass eine effiziente Fortpflanzung von Ad7-rekombinanten
Viren nur in Gegenwart einer Ad7-E16-Expression und einer Ad5-E4-ORF6-Expression
möglich
war. Es ist bekannt, dass die E1B-Proteine sowohl mit zellulären als
auch mit viralen Proteinen wechselwirken (Bridge et al., 1993; White, 1995).
Möglicherweise
ist der zwischen dem E1B-55K-Protein und E4-ORF6 gebildete Komplex,
der zur Verstärkung
des mRNA-Exports von viralen Proteinen und zur Hemmung des Exports
der meisten zellulären mRNA
erforderlich ist, kritisch und in gewisser Weise serotypenspezifisch.
Das obige Experiment lässt
vermuten, dass die E1A-Proteine von Ad5 dazu fähig sind, eine Ad7-ElA-Deletion zu komplementieren
und dass eine Expression von Ad7-E1B in Adenovirus-Verpackungszellen
an sich nicht ausreichend ist, um eine stabile, komplementierende
Zelllinie zu erzeugen. Um zu testen, ob eines der Ad35-E1B-Proteine oder
beide der einschränkende
Faktor bei einer effizienten Fortpflanzung des Ad35-Vektors in PER.C6-Zellen
ist bzw. sind, haben wird ein Ad35-Adapterplasmid erzeugt, dass
den E1B-Promotor und E1B-Sequenzen
enthält,
dem aber der Promotor und die kodierende Region für E1A fehlt.
Dazu wurde das linke Ende von wtAd35-DNA mittels der Primen 35F1
und 35R4 (beide in Beispiel 7 beschrieben) mit Pwo-DNA-Polymerase
(Roche) gemäß der Anleitungen
des Herstellers amplifiziert. Das PCR-Produkt mit 4,6 kb wurde mittels
des PCR-Reinigungssatzes (LTI) gereinigt und mit den Enzymen SnaBI
und ApaI aufgeschlossen. Das resultierende Fragment von 4,2 kb wurde
dann mittels des QIAExII-Satzes (Qiagen) vom Gel gereinigt. Als
Nächstes
wurde pAdApt35IP1 (Beispiel 7) mit SnaBI und ApaI aufgeschlossen,
und das den Vektor mit 2,6 kb enthaltende Fragment wurde mittels des
GeneClean-Satzes (BIO 101, Inc.) vom Gel gereinigt. Beide isolierten
Fragmente wurden ligiert, wodurch pBr/Ad35.leftITR-pIX erhalten
wurde. Die richtige Amplifizierung während der PCR wurde wie folgt
durch einen Funktionalitätstest
verifiziert: Die DNA wurde mit BstBI aufgeschlossen, um den Ad35-Insert
von Vektorsequenzen zu befreien, und 4 μg dieser DNA wurden mit 4 μg pWE/Ad35.pIX-rITR
(Beispiel 7), das mit NotI aufgeschlossen war, in PER.C6-Zellen
cotransfiziert. Die transfizierten Zellen wurden am 2. Tag in T80-Kolben überführt, und
wiederum zwei Tage später
hatten sich CPE gebildet, wodurch gezeigt wird, dass die neue pBr/Ad35.leftITR-pIX-Konstruktion funktionelle
E1-Sequenzen enthält.
Das pBr/Ad35.leftITR-pIX-Konstrukt wurde
dann wie folgt weiter modifiziert. Die DNA wurde mit SnaBI und HindIII
aufgeschlossen, und der HindII-Überhang
am 5'-Ende wurde
mittels des Klenow-Enzyms aufgefüllt.
Die erneute Ligation der aufgeschlossenen DNA und die Transformation
in kompetente Zellen (LTI) ergab den Konstrukt pBr/Ad351eftITR-pIXΔE1A. Dieses
letztere Konstrukt enthält
das linke Ende von Ad35 mit 4,6 kb mit Ausnahme der E1A-Sequenzen
zwischen bp 450 und 1341 (Nummerierung gemäß wtAd35, 6),
und somit fehlt ihr der E1A-Promotor und die meisten E1A-kodierenden
Sequenzen. pBr/Ad35.leftITR-pIXΔE1A
wurde dann mit BstBI aufgeschlossen, und 2 μg dieses Konstrukts wurden mit
6 μg pWE/Ad35.pIX-rITR
(Beispiel 7), das mit NotI aufgeschlossen war, in PER.C6-Zellen
cotransfiziert. Eine Woche nach der Transfektion hatten sich in den
transfizierten Zellen vollständige
CPE gebildet.
-
Dieses
Experiment zeigt, dass die Ad35-E1A-Proteine durch eine Expression
von Ad5-e1A in PER.C6 funktionell komplementiert werden und dass
wenigstens eines der Ad35-E1B-Proteine durch eine Expression von
Ad5-E1 in PER.C6 nicht komplementiert werden kann. Es zeigt weiterhin,
dass es möglich
ist, eine komplementierende Zelllinie für E1-deletierte Ad35-Viren
herzustellen, indem Ad35-E1B-Proteine in PER.C6 exprimiert werden.
Eine stabile Expression von Ad35-E1B-Sequenzen aus integrierten
Kopien im Genom von PER.C6-Zellen kann vom E1B-Promotor angetrieben
und von einem heterologen Polyadenylierungssignal wie, ohne darauf
beschränkt
zu sein, HBVpA, terminiert werden. Das heterologe pA-Signal ist
erforderlich, um eine Überlappung
zwischen dem E1B-Insert und dem rekombinanten Vektor zu verhindern,
weil die natürliche E1B-Terminierung
sich in der pIX-Transkriptionseinheit
befindet, die im adenoviralen Vektor vorhanden sein muss. Alternativ
kann die E1B-Sequenz von einem heterologen Promotor wie, ohne darauf
beschränkt
zu sein, den humanen PGK-Promotor oder von einem induzierbaren Promotor
wie, ohne darauf beschränkt
zu sein, den 7×tetO-Promotor (Gossen
und Bujard, 1992) getrieben werden. Auch in diesen Fällen wird
die Transkription durch eine heterologe pA-Sequenz, z.B. HBV-pA,
vermittelt werden. die Ad35-E1b-Sequenzen umfassen zumindest einen
der kodierenden Bereiche der Proteine E1B 21K und E1B 55K, die sich
zwischen den Nucleotiden 1611 und 3400 der wt-Ad35-Sequenz befinden.
Der Insert kann auch (einen Teil der) Ad35-E16-Sequenzen zwischen
den Nucleotiden 1550 und 1611 der wt-Ad35-Sequenz einschließen.
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Beispiel 15
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Erzeugung
von produzierenden Zelllinien zur Erzeugung von rekombinanten adenoviralen
Vektoren, in denen die frühe
Region 1 und die frühe
Region 2A deletiert sind
-
Erzeugung von PER.C6-tTA-Zellen
-
Hier
wird die Erzeugung von Zelllinien zur Erzeugung von rekombinanten
adenoviralen Vektoren, die in der frühen Region 1 (E1) und in der
frühen
Region 2A (E2A) deletiert sind, beschrieben. Die produzierenden Zelllinien
komplementieren adenovirale Vektoren in trans durch eine konstitutive
Expression sowohl des E1- als auch des E2-Gens. Die zuvor etablierte,
Ad5-E1-transformierte
humane Embryo-Retinoblastenzelllinie PER.C6 (WO 97/00326) wurde
weiterhin mit E2A-Expressionskassetten ausgestattet.
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Das
adenovirale E2A-Gen kodiert ein DNA-Bindungsprotein mit 72 kDa,
das eine hohe Affnität
für einsträngige DNA
aufweist. Aufgrund seiner Funktion ist eine konstitutive Expression
von DBP für
Zellen toxisch. Die Mutante ts125E2A kodiert ein DBP, das eine Pro→Ser-Substitution
der Aminosäure
413 aufweist. Aufgrund dieser Mutation ist das von ts125E2A kodierte
DBP bei der permissiven Temperatur von 32 °C vollständig aktiv, bindet bei nicht
permissiven Temperatur von 39 °C
aber nicht an ssDNA. Dies ermöglicht
die Erzeugung von Zelllinien, die konstitutiv E2A exprimieren, das
nicht funktionell ist und bei einer nicht permissiven Temperatur von
39 °C nicht
toxisch ist. Temperaturempfindliches E2A wird bei einer Temperaturabnahme
allmählich
funktionell und wird bei einer Temperatur von 32 °C, der permissiven
Temperatur, vollständig
funktionell.
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A. Erzeugung von Plasmiden,
die den Wildtyp E2A- oder das temperaturempfindliche Gen ts125E2A
exprimieren
-
pcDNA3wtE2A:
Die die komplette frühe
Wildtyp-Region 2A (E2A) kodierende Region wurde aus dem Plasmid
pBR/Ad.Bam-rITR (ECACC-Hinterlegungsnummer
P97082122) mit den Primern DBPpcr1 und DBPpcr2 unter Verwendung
des ExpandTM Long Template PCR-Systems nach
dem Standardprotokoll des Lieferanten (Boehringer Mannheim) amplifiziert.
Die PCR wurde in einem Biometra Trio Thermoblock durchgeführt, wobei
das folgende Amplifikationsprogramm angewandt wurde: 94 °C für 2 min,
1 Zyklus; 94 °C
für 10
s + 51 °C
für 30
s + 68 °C
für 2 min,
1 Zyklus; 94 °C
für 10
s + 58 °C
für 30
s + 68 °C
für 2 min,
10 Zyklen; 94 °C für 10 s +
58 °C für 30 s +
68 °C für 2 min
mit einer Verlängerung
von 10 s pro Zyklus, 20 Zyklen; 68 °C für 5 min, 1 Zyklus. Der Primen
DBPpcr1: CGG GAT CCG CCA CCA TGG CCA GTC GGG AAG AGG AG (5' bis 3') enthält eine
einzigartige BamHI-Restriktionsstelle (unterstrichen) in Richtung
des 5'-Endes der
Kozak-Sequenz (kursiv) und das Start-Codon der E2A kodierenden Sequenz.
Der Primen DBPpcr2: CGG AAT TCT TAA AAA TCA AAG GGG TTC TGC CGC
(5' bis 3') enthält eine
einzigartige EcoRI- Restriktionsstelle
(unterstrichen) in Richtung des 3'-Endes des Stopp-Codons der E2A kodierenden
Sequenz. die fetten Buchstaben beziehen sich auf Sequenzen, die
von der E2A kodierenden Region stammen. Das PCR-Fragment wurde mit BamHI/EcoRI aufgeschlossen
und in pcDNA3 (Invitrogen), die mit BamHI/EcoRI aufgeschlossen worden
war, kloniert, wodurch pcDNA3wtE2A erhalten wurde.
-
pcDNA3tsE2A:
Die komplette ts125E2A kodierende Region wurde aus DNA amplifiziert,
die aus der temperaturempfindlichen Adenovirus-Mutante H5ts125 isoliert
wurde. Das PCR-Amplifizierungsverfahren war mit demjenigen zur Amplifizierung
von wtE2A identisch. Das PCR-Fragment wurde mit BamHI/EcoRI aufgeschlossen
und in pcDNA3 (Invitrogen), die mit BamHI/EcoRI aufgeschlossen war,
geklont, wodurch pcDNA3tsE2A erhalten wurde. Die Unversehrtheit
der kodierenden Sequenz von wtE2A und tsE2A wurde durch Sequenzieren
bestätigt.
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B. Wachstumsmerkmale von
produzierenden Zellen zur Erzeugung von rekombinanten adenoviralen
Vektoren, die bei 32, 37 und 39 °C
kultiviert werden
-
PER.C6-Zellen
wurden in nach Dulbecco modifiziertem Eagleschen Medium (DMEM, Gibco
BRL), das um 10 % fötales
Rinderserum (FBS, Gibco BRL) und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 entweder bei 32 °C, 37 °C oder 39 °C kultiviert.
Am Tag 0 wurde jeder 25-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) mit insgesamt 1 × 106 PER.C6-Zellen beimpft, und die Zellen wurden
entweder bei 32 °C,
37 °C oder
39 °C kultiviert.
Zellen wurden an den Tagen 1 – 8
gezählt. 30 zeigt, dass die Wachstumsrate und die Enddichte der
Zellen der PER.C6-Kultur bei 39 °C
mit derjenigen bei 37 °C
vergleichbar ist. Die Wachstumsrate und die Enddichte der Zellen
der PER.C6-Kultur bei 32 °C
waren im Vergleich zu derjenigen bei 37 °C oder 39 °C leicht vermindert. Bei keiner
der Inkubationstemperaturen wurde ein signifikanter Zelltod beobachtet.
Somit funktioniert PER.C6 sowohl bei 32 °C als auch bei 39 °C, der permissiven
bzw. der nicht permissiven Temperatur für ts125E2A, sehr gut.
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C. Transfektion von PER.C6
mit E2A-Expressionsvektoren, Koloniebildung und Erzeugung von Zelllinien
-
Ein
Tag vor der Transfektion jede 6-cm-Gewebe-Kulturschale (Greinen)
mit 2 × 106 PER.C6-Zellen in DMEM beimpft, das um 10
% FBS und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
und bei 37 °C
in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 inkubiert. Am nächsten Tag
wurden die Zellen mit 3, 5 oder 8 μg entweder pcDNA3-, pcDNA3wtE2A- oder
pcDNA3tsE2A-Plasmid pro Schale transfiziert, wobei der Reagenziensatz
LipofectAMINI PLUSTM gemäß dem Standardprotokoll des
Lieferanten (Gibco BRL) verwendet wurde, mit der Ausnahme, dass
die Zellen bei 39 °C
in einer Atmosphäre
von 10 % CO2 transfiziert wurden. Nach der
Transfektion wurden die Zellen bei 39 °C, der nicht permissiven Temperatur
für ts125E2A,
gehalten. Drei Tage später
wurden die Zellen in DMEM überführt, das
um 10 % FBS, 10 mM MgCl2 und 0,25 mg/ml
G418 (Gibco BRL) ergänzt
war, und die ersten gegenüber
G418 resistenten Kolonien erschienen 10 Tage nach der Transfektion.
Wie in Tabelle 1 aufgeführt ist,
gab es einen drastischen Unterschied zwischen der Gesamtzahl der
Kolonien, die nach der Transfektion von pcDNA3 (~200 Kolonien) oder
pcDNA3tsE2A (~100 Kolonien) und pcDNA3wtE2A (nur 4 Kolonien) erhalten
wurden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Toxizität von konstitutiv
exprimiertem E2A durch die Verwendung einer temperaturempfindlichen
Mutante von E2A (ts125E2A) und das Kultivieren der Zellen bei der
nicht permissiven Temperatur von 39 °C überwunden werden kann.
-
Aus
jeder Transfektion wurde eine Reihe von Kolonien abgeimpft, indem
die Zellen mit einer Pipette von der Schale gekratzt wurden. Die
abgelösten
Zellen wurden anschließend
in Gewebekulturschalen mit 24 Näpfen
(Greinen) überführt und
bei 39 °C
in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 in DMEM weiter kultiviert,
das um 10 % FBS, 10 mM MgCl2 und 0,25 mg/ml
G418 ergänzt
worden war. Wie in Tabelle 1 aufgeführt ist, ergab sich, dass 100
% der mit pcDNA3 transfizierten Kolonien (4/4) und 82 % der mit
pcDNA3tsE2A transfizierten Kolonien (37/45) stabile Zelllinien waren
(die übrigen
8 mit pcDNA3tsE2A transfizierten Kolonien wuchsen langsam und wurden
verworfen). Im Gegensatz dazu konnte nur eine mit pcDNA3wtE2A transfizierte
Kolonie nachgewiesen werden. Die anderen 3 starben direkt nach dem
Abimpfen.
-
Als
Nächstes
wurden die E2A-Expressionsstärken
in den verschiedenen Zelllinien durch Western Blotting bestimmt.
Gewebekulturschalen mit 6 Näpfen
wurden mit den Zelllinien beimpft, und subkonfluente Kulturen wurden
zwei Mal mit PBS (NPBI) gewaschen und lysiert und in RIPA (1 % NP-40,
0,5 % Natriumdeoxychloat und 0,1 % SDS in PBS, unterstützt durch
1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 0,1 mg/ml Trypsin-Inhibitor)
abgekratzt. Nach einer 15-minütigen
Inkubation auf Eis wurden die Lysate durch Zentrifugation gereinigt.
Proteinkonzentrationen wurden mithilfe des Bio-Rad-Proteinassays gemäß den Standardverfahren
des Lieferanten (BioRad) bestimmt. Gleiche Mengen des Ganzzellenextrakts
wurden durch SDS-PAGE an 10%igen Gelen fraktioniert. Proteine wurden
auf Immobilon-P-Membranen (Millipore) übertragen und mit dem monoklonalen α-DBP-Antikörper B6
inkubiert. Beim sekundären
Antikörper
handelte es sich um einen Meerrettich-Peroxidase-konjugierten Ziegen-Antimaus-Antikörper (BioRad).
Das Western-Blotting-Verfahren
und die Inkubationen wurden gemäß dem von
Millipore bereitgestellten Protokoll durchgeführt. Die Komplexe wurden mittels
des ECL-Detektionssystems gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Amersham) visualisiert. 31 zeigt,
dass alle von der Transfektion mit pcDNA3tsE2A stammenden Zelllinien
das E2A-Protein mit 72 kDa (linke Platte, Spuren 4-14, mittlere Platte,
Spuren 1 – 13,
rechte Platte, Spuren 1 – 12)
exprimierten. Im Gegensatz dazu exprimierte die einzige Zelllinie,
die von der pcDNAwtE2A-Transfektion
stammte, das E2A-Protein nicht (linke Platte, Spur 2). Im Extrakt
von einer Zelllinie, die von der pcDNA3-Transfektion stammte (linke
Platte, Spur 1), die als negative Kontrolle diente, wurde kein E2A-Protein
nachgewiesen. Extrakt von PER.C6-Zellen, der mit pcDNA3ts125 transient
transfiziert war (linke Platte, Spur 3), diente als positive Kontrolle
für das
Western-Blot- Verfahren.
Diese Daten bestätigten,
dass eine konstitutive Expression von wtE2A für Zellen toxisch ist und dass
diese Toxizität
durch die Verwendung der ts125-Mutante von E2A umgangen werden konnte.
-
D. Komplementierung einer
E2A-Deletion in adenoviralen Vektoren in PER.C6-Zellen, die ts125E2A über die volle
Länge konstitutiv
exprimieren.
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Beim
Adenovirus Ad5.dl802 handelt es sich um einen von Ad5 stammenden
Vektor, der hinsichtlich des Hauptteils der E2A kodierenden Region
deletiert ist und kein funktionelles DBP erzeugt. Zum Testen der E2A-transkomplementierenden
Aktivität
von ts125E2A konstitutiv exprimierenden PER.C6-Zellen wurde Ad5.dl802
verwendet. Parenterale PER.C6-Zellen oder der PER.C6tsE2A-Klon 3 – 9 wurden
in DMEM, das um 10 % FBS und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
bei 39 °C
und in 10 % CO2 in 25-cm2-Kolben
kultiviert und entweder scheininfiziert oder mit Ad5.dl802 mit einer
MOI von 5 infiziert. Anschließend
wurden die infizierten Zellen bei 32 °C kultiviert, und Zellen wurden
auf das Auftreten eines zytopathischen Effekts (CPE) gescreent,
der durch Änderungen
der Zellmorphologie und des Lösens
von Zellen vom Kolben bestimmt wird. Ein vollständiger CPE trat in dem mit
Ad5.dl802 infizierten PER.C6tsE2A-Klon 3–9 innerhalb von 2 Tagen auf.
Bei den mit Ad5.dl802 infizierten PER.C6-Zellen oder den scheininfizierten
Zellen trat kein CPE auf. Diese Daten belegten, dass ts125E2A konstitutiv
exprimierende PER.C6-Zellen bei der permissiven Temperatur von 32 °C für die E2A-Deletion
im Ad5.dl802-Vektor in trans komplementierten.
-
E. Serumfreie Suspensionskultur
von PER.C6tsE2A-Zelllinien.
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Eine
im großen
Maßstab
erfolgende Herstellung von rekombinanten adenoviralen Vektoren für die humane
Gentherapie erfordert ein einfaches Verfahren zur Kultivierung der
produzierenden Zelllinie, dessen Maßstab verändert werden kann, vorzugsweise
eine Suspensionskultur in einem Medium ohne humane oder tierische
Bestandteile. Dahingehend wurde die Zelllinie PER.C6tsE2A c5-9 (als
c5-9 bezeichnet) bei 39 °C
und 10 % CO2 in einem 175-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) in DMEM kultiviert, das um 10 % FBS und 10 mM MgCl2 ergänzt
war. Bei einer Subkonfluenz (Konfluenz von 70-80 %) wurden die Zellen mit PBS (NPBI)
gewaschen, und das Medium wurde durch 25 ml eines serumfreien Suspensionsmediums
Ex-cellTM 525 (JRH) ersetzt, das um 1 × L-Glutamin
(Gibco BRL) ergänzt
war und hiernach als SFM bezeichnet wird. Zwei Tage später wurden
Zellen durch Anschnippen mit den Fingern vom Kolben gelöst, und
die Zellen wurden für
5 min bei 1000 U./min zentrifugiert. Die Zelltablette wurde in 5
ml SFM resuspendiert, und 0,5 ml der Zellsuspension wurde zusammen
mit 12 ml frischem SFM in einen 80-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) übertragen.
Nach 2 Tagen wurden Zellen geerntet (alle Zellen befinden sich in
Suspension) und in einem Burker-Zellzähler gezählt. Als Nächstes wurde
ein 125-ml-Gewebekultur-Erlenmeyerkolben
(Corning) mit einer Impfdichte von 3 × 105 Zellen pro
ml in einem Gesamtvolumen von 20 ml SFM mit Zellen beimpft. Zellen
wurden weiterhin bei 125 U./min in einem Rundschüttler (GFL) bei 39 °C in einer
Atmosphäre
mit 10 % CO2 kultiviert. Zellen wurden am
Tag 1 – 6
in einem Bunker-Zellzähler
gezählt.
In 4 ist die mittlere Wachstumskurve von 8 Kulturen
dargestellt. PER.C6tsE2A c5-9 funktionierte in der serumfreien Suspensionskultur
gut. Die maximale Zelldichte von etwa 2 × 106 Zellen
pro ml wird innerhalb einer 5-tägigen
Kultur erreicht.
-
F. Wachstumsmerkmale von
PER.C6 und PER.C6/E2A bei 37 °C
und 39 °C.
-
PER.C6-Zellen
oder PER.C6ts125E2A- (c8-4) Zellen wurden in nach Dulbecco modifiziertem
Eagleschen Medium (DMEM, Gibco BRL), das um 10 % fötales Rinderserum
(FBS, Gibco BRL) und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 entweder bei 37 °C (PER.C6)
oder 39 °C
(PER.C6ts125E2A c8-4) kultiviert. Am Tag 0 wurde jeder 25-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) mit insgesamt 1 × 106 Zellen beimpft, und die Zellen wurden bei
den jeweiligen Temperaturen kultiviert. Zu den angegebenen Zeitpunkten wurden
Zellen gezählt.
Das Wachstum von PER.C6-Zellen bei 37 °C war mit dem Wachstum von PER.C6ts125E2A
c8-4 bei 39 °C
vergleichbar (33). Dies zeigt, dass eine
konstitutive Expression von mit ts125E2A kodiertem DBP keine nachteilige
Auswirkung auf das Wachstum von Zellen bei der nicht permissiven
Temperatur von 39 °C
hatte.
-
G. Stabilität von PER.C6ts125E2A
-
In
mehreren Durchgängen
wurde der Klon 8-4 der Zelllinie PER.C6ts125E2A bei 39 °C und 10
% CO2 in einem 25-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) in DMEM, das um 10 % FBS und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
in Abwesenheit eines Selektionsdrucks (G418) kultiviert. Bei der
Subkonfluenz (Konfluenz 70 – 80
%) wurden die Zellen mit PBS (NPBI) gewaschen und in RIPA (1 % NP-40, 0,5 % Natriumdeoxycholat
und 0,1 %SDS in PBS, um 1 mM Phenylmethylsutfonylfluorid und 0,1
mg/ml Trypsin-Inhibitor ergänzt)
abgekratzt. Nach einer 15-minütigen
Inkubation auf Eis wurden die Lysate durch Zentrifugation gereinigt.
Proteinkonzentrationen wurden durch den BioRad-Proteinassay nach den Standardverfahren
des Lieferanten (BioRad) bestimmt. Gleiche Mengen des Ganzzellenextrakts
wurden mittels SDS-PAGE in 10-%igen
Gelen fraktioniert. Proteine wurden auf Immobilon-P-Membrane (Millipore) übertragen
und mit dem monoklonalen α-DBP-Antikörper B6
inkubiert. Beim sekundären
Antikörper
handelte es sich um Meerrettich-Peroxidase-Konjugiert-Ziegen-Antimaus-Antikörper (BioRad).
Das Western-Blotting-Verfahren
und die Inkubationen wurden gemäß dem von
Millipore bereitgestellten Protokoll durchgeführt. Die Komplexe wurden mit
dem ECL-Detektionssystem
nach dem Protokoll des Herstellers (Amersham) visualisiert. Die
Expression von mit ts125E2A kodiertem DBP war für wenigstens 16 Durchgänge stabil,
was etwa 40 Zellverdopplungen äquivalent
ist (34). Während dieser Kulturdauer wurde
keine Abnahme von DBP-Konzentrationen beobachtet, was darauf hindeutet,
dass die Expression von ts125E2A sogar in Abwesenheit des G418-Selektionsdrucks
stabil war.
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Beispiel 16
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Erzeugung von tTA exprimierenden
Verpackungszelllinien
-
A. Erzeugung eines Plasmids,
von dem das tTA-Gen exprimiert wird.
-
pcDNA3.1-tTA:
Das tTA-Gen, eine Fusion der Gene tetR und VP16, wurde durch einen
Aufschluss unter Verwendung der Restriktionsenzyme BamHI und EcoRI
aus dem Plasmid pUHD 15-1 (Gossen und Bujard, 1992) entfernt. Zunächst wurde
pUHD15-1 mit EcoRI aufgeschlossen. Das linearisierte Plasmid wurde
mit Klenow-Enzym in Gegenwart von dNTPs behandelt, um die klebrigen
EcoRI-Enden aufzufüllen.
Dann wurde das Plasmid mit BamHI aufgeschlossen. Das resultierende
Fragment mit einer Länge
von 1025 bp wurde von Agarose gereinigt. Anschließend wurde
das Fragment in einer Ligationsreaktion mit pcDNA-3.1-HYGRO (–) (Invitrogen),
das mit BamHI/EcoRV aufgeschlossen war, eingesetzt, wodurch pcDNA3.1-tTA
erhalten wurde. Nach der Transformation in kompetentes E. Coli DH5α (Life Techn.)
und einer Analyse von gegenüber
Ampicillin resistenten Kolonien wurde ein Klon ausgewählt, der
ein Aufschlussmuster aufwies, das für pcDNA3.1-tTA erwartet wurde.
-
B. Transfektion von PER.
C6 und PER.C6/E2A mit dem Expressionsvektor tTA; Koloniebildung
und Bildung von Zelllinien
-
Einen
Tag vor der Transfektion wurden 60-mm-Gewebekulturschalen (Greinen)
in nach Dulbecco modifiziertem Eagleschen Medium (DMEM, Gibco BRL),
das um 10 % FBS (JRH) und 10 mM MgCl2 ergänzt war, mit
2 × 106 PER.C6- oder PER.C6/E2A-Zellen beimpft
und bei 37 °C
und in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 kultiviert. Am nächsten Tag
wurden die Zellen mit 4 – 8 μg pcDNA3.1-tTA-Plasmid-DNA
transfiziert, wobei der Reagenzsatz LipofectAMINE PLUSTM gemäß dem Standardprotokoll
des Lieferanten (Gibco BRL) verwendet wurde. Die Zellen wurden mit
der LipofectAMINE PLUSTM- Mischung für 4 h bei
37 °C und
10 % CO2 inkubiert. Dann wurden 2 m) DMEM,
das um 20 % FBS und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
zugegeben, und Zellen wurden weiter bei 37 °C und 10 % CO2 inkubiert.
Am nächsten
Tag wurden Zellen mit PBS gewaschen und in frischem DMEM, das um
10 % FBS, 10 mM MgCl2 ergänzt war,
entweder bei 37 °C
(PER.C6) oder 39 °C
(PER.C6/E2A) in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 für drei Tage inkubiert. Dann
wurden die Medien durch Selektionsmedien ersetzt, PER.C6-Zellen
wurden mit DMEM, das um 10 % FBS, 10 mM MgCl2 und
50 μg/ml
Hygromycin B (GIBCO) ergänzt
war, inkubiert, während
PER.C6/E2A-Zellen in DMEM gehalten wurden, das um 10 % FBS, 10 mM
MgCl2 und 100 μg/ml Hygromycin B ergänzt war.
Zellkolonien, die der Selektion widerstanden, erschienen innerhalb
von drei Wochen, während
nichtresistente Zellen in diesem Zeitraum abstarben.
-
Von
jeder Transfektion wurde eine Anzahl unabhängiger, gegenüber Hydromycin
resistenter Zellen abgeimpft, indem die Zellen mit einer Pipette
von der Schale abgekratzt und in 2,5-cm2-Schalen
(Greinen) überführt wurden,
um dort weiter in DMEM, das 10 % FBS, 10 mM MgCl2 enthielt
und um 50 μg/ml
(PER.C6-Zellen) bzw. 100 μg/ml
(PER.C6/E2A-Zellen) Hygromycin ergänzt war, in einer Atmosphäre mit 10
% CO2 und bei 37 °C bzw. 39 °C gezogen zu werden.
-
Als
Nächstes
wurde bestimmt, ob diese gegenüber
Hygromycin resistenten Zellkolonien funktionelles tTA-Protein exprimierten.
Dazu wurden Kulturen von PER.C6/tTA oder PER/E2A/tTA-Zellen mit
dem Plasmid pUHC 13-3, das das Luciferase-Transportengen unter der
Kontrolle des Promoters 7xtetO (Gossens und Bujard, 1992) enthält, transfiziert
waren. Um zu demonstrieren, dass die Expression von Luciferase von
tTA vermittelt wurde, wurde eine Hälfte der Kulturen in einem
Medium ohne Doxycyclin gehalten. Die andere Hälfte wurde in einem Medium
mit 8 μg/ml
Doxycyclin (Sigma) gehalten. Letzteres Medikament ist ein Tetracyclin-Analog
und bindet sich an tTA und hemmt dessen Aktivität. Alle PER.C6/tTA- und PER/E2A/tTA-Zelllinien ergaben
hohe Luciferase-Konzentrationen, was darauf hin deutet, dass alle
Zelllinien das tTA-Protein exprimierten (35).
Im Gegensatz dazu wurde die Expression von Luciferase außerordentlich
unterdrückt,
wenn die Zellen mit Doxycyclin behandelt wurden. Die Daten zeigten
kollektiv, dass die isolierten und etablierten, gegen Hygromycin
resistenten PER.C6- und PER/E2A-Zellklone
alle funktionelles tTA exprimierten.
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Legende zu den Figuren:
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1:
Balkendiagramm, in dem der Prozentwert der Serumproben dargestellt
ist, die für
eine Neutralisation eines jeden getesteten humanen wt-Adenovirus
sind (zur Beschreibung des Neutralisationsassays siehe Beispiel
1).
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2:
Graphische Darstellung, in der das Fehlen einer Korrelation zwischen
dem Verhältnis VP/CCID50
und dem Prozentwert der Neutralisation dargestellt ist.
-
3:
Schematische Darstellung einer partiellen Restriktionskarte von
Ad35 (aus Kang et al., 1989) und der erzeugten Klone zur Herstellung
rekombinanter Viren auf der Grundlage von Ad35.
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4:
Balkendiagramm, in dem der Prozentwert von Serenproben dargestellt
ist, die eine neutralisierende Wirkung gegenüber einer Auswahl von Adenovirus-Serotypen
zeigen. Seren stammten von gesunden Freiwilligen aus Belgien und
GB.
-
5:
Balkendiagramm, in dem der Prozentwert von Serenproben dargestellt
ist, die eine neutralisierende Wirkung gegenüber den Adenovirus-Serotypen 5, 11,
26, 34, 35, 48 und 49 zeigen. Seren stammten von fünf verschiedenen
Orten in Europa und den Vereinigten Staaten.
-
6:
Sequenz des humanen Adenovirus-Typ 35. Wie im Text erläutert ist,
ist die Nucleotidsequenz der terminalen Enden des Virus nicht definitiv
aufgelöst.
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7:
Karte von pAdApt.
-
8:
Karte von pIPspAdapt.
-
9:
Karte von pIPspAdapt1.
-
10: Karte von pIPspAdapt3.
-
11: Karte von pAdApt35IP3.
-
12: Karte von pAdApt35IP1.
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13: Schematische Darstellung der zur Konstruktion
von pWE.Ad35.pIX-rITR
unternommenen Schritte.
-
14: Karte von pWE.Ad35.pIX-rITR.
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15: Karte von pRSV.Ad35-E1.
-
16: Karte von PGKneopA.
-
17: Karte von pRSVpNeo.
-
18: Karte von pRSVhbvNeo.
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19: Durchflusszytometrische Analyse der Expression
des grün
fluoreszierenden Proteins (GFP) in humanen TF-1-Zellen. Nicht transduzierte
TF-1-Zellen wurden
zur Erzeugung einer Hintergrundkonzentration von 1 verwendet. Dargestellt
ist die Expression von GFP in Zellen, die mit Ad5, Ad5.Fib16, Ad5.Fib17, Ad5.Fib40-L,
Ad5.Fib35 und Ad5.Fib51 transduziert sind.
-
20: Transduktion von primären, fibroblastenartigen Stromata.
Zellen wurden 48 h nach einer zweistündigen Einwirkung der verschiedenen
chimären
Faserviren analysiert. Dargestellt ist der Prozentwert von Zellen,
die als positiv für
das Transgen, grün
fluoreszierendes Protein (GFP), mittels eines Durchfluss-Zytometers
ermittelt wurden. Nicht transduzierte Stromazellen wurden zur Erzeugung
eines Hintergrundes von 1 % verwendet. Ergebnisse verschiedener
Experimente (n = 3) sind als ±-Standardabweichung
dargestellt.
-
21: Transduktion von primären, humanen, fibroplastartigen
Stromata, CD34+-Zellen und CD34+Lin–-Zellen.
Zellen wurden 5 Tage nach einer zweistündigen Einwirkung der verschiedenen
Chimären, Faserprotein
exprimierenden Viren analysiert. Dargestellt ist der Prozentwert
von Zellen, die als positiv für
das Transgen, grün
fluoreszierendes Protein (GFP), mittels eines Durchfluss-Zytometers
ermittelt wurden. Nicht transduzierte Stromazellen wurden zur Erzeugung
eines Hintergrundes von 1 % verwendet. Ebenfalls dargestellt ist
die Anzahl der GFP-positiven Ereignisse dividiert durch die Gesamtzahl
der analysierten Ereignisse (in Klammern).
-
22: A) Durchflusszytometrische Analyse von GFP-positiven
Zellen nach der Transduktion von CD34+-Zellen
mit Ad5.Fib51. Alle Zellen R2 – R7
sind für
CD34 positiv, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihrer Expression
der frühen
Differenzierungsmarken CD33, CD38 und CD71 (Lin). Zellen in R2 sind
für CD33, CD38,
CD71 negativ, während
Zellen in R7 für
diese Marken positiv sind. Um die Spezifität von Ad5.Fib51 zu demonstrieren,
wurde der Prozentwert von GFP-positiven Zellen in R2 – R7 bestimmt,
bei denen gezeigt wurde, dass sie von 91 % (R2) bis 15 % (R7) abnehmen.
B) Ein zu A identisches Experiment (wobei die X-Achse R2 – R7 ist),
aber für
die anderen Chimären,
Faserprotein exprimierenden Ad-Viren zeigte, dass Ad5.Fib35 und
Ad5.Fib16 sich ähnlich
wie Ad5.Fib51 verhalten.
-
23: Ausrichtung der chimären Faserproteine von Ad5fib16,
Ad5fib35 und Ad5fib51 mit der Ad5-Fasersequenz.
-
24: Toxizität
einer Adenovirus-Einwirkung auf primitive humane Knochenmarkzellen
und Stammzellen. Zellkulturen wurden unmittelbar vor und 5 Tage
nach der Transduktion des Adenovirus gezählt. Dargestellt ist der Prozentwert
der primitiven humanen Knochenmarkzellen (CD34+)
und HSC (CD34+Lin–),
die im Vergleich zu Tag 0 isoliert wurden.
-
25: Transduktion von unreifen DC bei einer Virusdosis
von 100 oder 1000 Viruspartikeln pro Zelle. Beim getesteten Virus
handelt es sich um Ad5 und Vektoren auf der Grundlage von Ad5, die
die Faser des Serotypen 12 (Ad5.Fib12), 16 (Ad5.Fib16), 28 (Ad5.Fib28),
32 (Ad5.Fib32), die lange Faser von 40 (Ad5.Fib40-L, 49 (Ad5.Fib49),
51 (Ad5.Fib51) tragen. Die Expression des Luciferase-Transgens ist
als relative Lichteinheiten pro μg
Protein ausgedrückt.
-
26: Durchflusszytometrische Analyse der LacZ-Expression
auf unreife und reife DC, die mit 10 000 Viruspartikeln pro Zelle
Ad5 oder die Chimären
Faservektoren Ad5.Fib16, Ad5.Fib40-L oder Ad5.Fib51 transduziert
sind. Prozentwerte der als positiv eingestuften Zellen sind in der
oberen linken Ecke eines jeden Histogramms dargestellt.
-
27: Die Expression des Luciferase-Transgens in
humanen unreifen DC, gemessen 48 h nach einer Transduktion mit 1000
oder 5000 Viruspartikeln pro Zelle. Beim getesteten Virus handelte
es sich um Chimäre,
Faserprotein exprimierende Viren, die die Faser von Elementen der
Untergruppe B (Serotypen 11, 16, 35 und 51) trugen.
-
28: Expression von grün fluoreszierendem Protein
(GFP) in unreifen humanen DC 48 h nach der Transduktion mit 1000
Viruspartikeln pro Zelle Ad5, Ad5.Fib16 und Ad5.Fib35. Zur Einstellung
einer Hintergrundkonzentration von etwa 1 % (–) wurden nicht transduzierte
Zellen verwendet.
-
29: Transduktion von Maus- und Schimpansen-DC.
Die Expression von Luciferase-Transgen wurde in Maus-DC 48 h nach
der Expression der Transduktion als relative Lichteinheiten pro μg Protein
gemessen. Schimpansen-DC wurden 48 h nach der Transduktion mit einem
Durchfluss-Zytometer gemessen. Die Expression von GFP zeigt die
schlechte Transduktion von Ad (35) im Gegensatz zu Ad5.Fib35 (66
%).
-
30: Temperaturabhängiges Wachstum von PER.C6.
PER.C6-Zellen wurden in nach Dulbecco modifiziertem Eagleschen Medium,
das um 10 fötales
Rinderserum (FBS, Gibco BRL) und 10 mM MgCl2 ergänzt war,
in einer Atmosphäre
mit 10 % CO2 entweder bei 32 °C, 37 °C oder 39 °C kultiviert.
Am Tag 0 wurde jeder 25-cm2-Gewebekulturkolben
(Nunc) mit insgesamt 1 × 106 PER.C6-Zellen beimpft, und die Zellen wurden entweder
bei 32 °C,
37 °C oder
39 °C kultiviert.
Zellen wurden an den Tagen 1 – 8
gezählt. 30 zeigt, dass die Wachstumsrate und die Enddichte
der Zellen der PER.C6-Kultur bei 39 °C mit derjenigen bei 37 °C vergleichbar
ist. Die Wachstumsrate und die Enddichte der Zellen der PER.C6-Kultur
bei 32 °C
waren im Vergleich zu derjenigen bei 37 °C oder 39 °C leicht vermindert.
-
25-cm2-Gewebekulturkolben wurden jeweils mit einer
Dichte von 1 × 106 PER.C6-Zellen beimpft, und die Zellen wurden
entweder bei 32 °C,
37 °C oder
39 °C kultiviert.
Zu den angegebenen Zeitpunkten wurden die Zellen in einer Bunker-Zellzählvorrichtung
gezählt.
PER.C6-Zellen wuchsen bei 32 °C,
37 °C und
39 °C gut.
-
31: DBP-Konzentrationen in PER.C6-Zellen, die
mit pcDNA3, pcDNA3wtE2A oder pcDNA3ts125E2A transfiziert sind.
-
Gleiche
Menge eines Ganzzellenextrakts wurden mittels SDS-PAGE an 10-%igen Gelen fraktioniert. Proteine
wurden auf Immobilon-P-Membrane übertragen,
und DBP-Protein wurde unter Verwendung des αDBPmonoklonalen B6 in einem
ECL-Detektionssystem visualisiert. Alle vor der pcDNA3ts125E2A-Transfektion stammenden
Zelllinien exprimieren das E2A-kodierte
DBP-Protein mit 72 kDa (linke Platte, Spuren 4 – 14, mittlere Platte, Spuren
1 – 13,
rechte Platte, Spuren 1 – 12).
Im Gegensatz dazu exprimierte die einzige Zelllinie, die von der
pcDNAwtE2A-Transfektion stammte, das DBP-Protein nicht (linke Platte, Spur 2).
Im Extrakt von einer Zelllinie, die von der pcDNA3-Transfektion
stammte (linke Platte, Spur 1), die als negative Kontrolle diente,
wurde kein E2A-Protein nachgewiesen. Extrakt von PER.C6-Zellen, der mit pcDNA3ts125
transient transfiziert war (linke Platte, Spur 3), diente als positive
Kontrolle für
das Western-Blot-Verfahren. Diese Daten bestätigten, dass eine konstitutive
Expression von wtE2A für
Zellen toxisch ist und dass diese Toxizität durch die Verwendung der
ts125-Mutante von E2A umgangen werden kann.
-
32: Suspensionswachstum von PER.C6ts125E2A C5-9.
-
Die
tsE2A exprimierende Zelllinie PER.C6tsE2A.c5-9 wurde in einer Suspension
in serumfreiem Ex-cellTM kultiviert. An
den angegebenen Zeitpunkten wurden Zellen in einer Bunker-Zellzählvorrichtung
gezählt.
Aufgeführt
sind die Ergebnisse von 8 unabhängigen
Kulturen. PER.C6tsE2A wächst
in einer Suspension aus serumfreiem Ex-cellTM-Medium
gut.
-
33: Wachstumskurve von PER.C6 und PER.C6tsE2A.
-
PER.C6-Zellen
oder PER.C6ts125E2A- (c8-4) Zellen wurden bei 37 °C bzw. 39 °C kultiviert.
Am Tag 0 wurde jeder 25-cm2-Gewebekulturkolben
mit insgesamt 1 × 106 Zellen beimpft, und die Zellen wurden bei den
jeweiligen Temperaturen kultiviert. Zu den angegebenen Zeitpunkten
wurden Zellen gezählt.
Das Wachstum von PER.C6-Zellen bei 37 °C war mit dem Wachstum von PER.C6ts125E2A
c8-4 bei 39 °C
vergleichbar (33). Dies zeigt, dass eine
konstitutive Überexpression
von ts125E2A keine nachteilige Auswirkung auf das Wachstum von Zellen
bei der nicht permissiven Temperatur von 39 °C hatte.
-
34: Stabilität
von PER.C6ts125E2A.
-
Für mehrere
Durchgänge
wurde der PER.C6ts125E2A-Zelllinienklon 8-4 bei 39 °C in Medium
ohne G418 kultiviert. Gleiche Mengen des Ganzzellenextrakts wurden
mittels SDS-PAGE in 10-%igen Gelen fraktioniert. Proteine wurden
auf Immobilon-P-Membrane (Millipore) übertragen, und DBP-Protein
wurde unter Verwendung des αDBP-monoklonalen
B6 in einem ECL-Detektionssystem
visualisiert. Die Expression von mit ts125E2A kodiertem DBP war
für wenigstens
16 Durchgänge
stabil, was etwa 40 Zellverdopplungen äquivalent ist. Während dieser
Kulturdauer wurde keine Abnahme von DBP-Konzentrationen beobachtet,
was darauf hindeutet, dass die Expression von ts125E2A sogar in
Abwesenheit des G418-Selektionsdrucks stabil war.
-
35: Aktivität
von tTA in gegenüber
Hygromycin resistentem PER.C6/tTA-(A) und PER/E2A/tTA- (B) Zellen.
-
16
unabhängige,
gegenüber
Hygromycin resistente PER.C6/tTA-Zellkolonien und 23 unabhängige, gegenüber Hygromycin
resistente PER/E2A/tTA-Zellkolonien
wurden in 10-cm2-Näpfen bis zur Subkonfluenz gezogen
und mit 2 μg
pUHC 13-3 (einem Plasmid, das das Luciferase-Reportergen unter der
Kontrolle des Promotors 7×TetO
enthält)
transfiziert. Eine Hälfte
der Kulturen wurde in dem Doxycyclin enthaltenden Medium gehalten,
um die tTA-Aktivität
zu hemmen. Zellen wurden 48 h nach der Transfektion geerntet, und
die Luciferase-Aktivität
wurde gemessen. Die Luciferase-Aktivität ist in relativen Lichteinheiten
(RLU) pro μg
Protein angegeben.
-
-
-
Legende zu Tabelle I:
-
Alle
in den Neutralisationsexperimenten verwendeten humanen Adenoviren
wurden in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) erzeugt
(Fallaux et al., 1998) und gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 an CsCl gereinigt. Aufgeführt ist die NaCl-Konzentration,
bei der die verschiedenen Serotypen aus der HPLC-Säule eluiert
wurden. Viruspartikel/ml (VP/ml) wurden aus einem Ad5-Standard berechnet.
Der Titer im Experiment (CCID50) wurde in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 durch Titrationen bestimmt, die parallel mit dem Neutralisationsexperiment
durchgeführt
wurden. Der CCID50 ist für
die 44 in dieser Untersuchung verwendeten Viren aufgeführt und
stellt die Verdünnung
des Virus dar, die erforderlich war, um nach 5 Tagen in 50 % der Näpfe einen
CPE zu erhalten. Das Verhältnis
VP/CCID50 ist als log10 aufgeführt und
stellt ein Maß für die Infektiosität der verschiedenen Chargen
in PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) dar.
-
Tabelle
II. AdApt35.LacZ-Viren entgehen einer Neutralisation durch humanes
Serum
-
Tabelle
III: Prozentwert der Proben mit Synovialflüssigkeit, die eine neutralisierende
Wirkung (NA) gegenüber wt-Adenoviren
verschiedener Serotypen enthalten
-
Tabelle
IV: Anzahl der Herde, die mit den verschiedenen E1-Expressionskonstrukten
in BRK-Transformationsexperimenten erhalten wurden Mittelwert
der Anzahl Herde/Schale:
-
LITERATURSTELLEN
-
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