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THIENOPYRAN-CARBOXAMID-DERIVATE
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Die Erfindung betrifft Thienopyrancarboxamidderivate,
Arzneimittel, welche sie enthalten und Verwendungen derartiger Derivate
und Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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US 5 403 842 und
seine Continuation-in-Part-Anmeldungen (
US 5 474 994 und
5 605 896 ) beanspruchen heterobicyclische
Derivate, welche substituierte Phenylpiperazine als basische Einheiten
tragen, welche mit dem heterocyclischen Ring durch eine Vielfalt
an Spacergruppen verbunden sind. Unter diesen Derivaten ist Verbindung
A (Beispiel 11, Rec 15/2739) aufgrund seiner hohen uroselektiven
Aktivität
von maßgeblichem Interesse.
Verbindung A ist tatsächlich
mit einer guten Affinität
für den α1
A-Adrenozeptor ausgestattet und ist in der
Lage, die Kontraktilität
des Prostatabschnitts der Harnröhre
in einem Hundemodell ohne wesentliche Wirkung auf den Blutdruck
selektiv zu inhibieren. (Leonardi A. et al., J. Pharmacol. Exp.
Therap. 281, 1272–1283
(1997)).
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7-Oxo-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carbonsäure und
seine N,ω-Aminoalkylamide
sind Verbindungen, von denen in der Literatur noch nicht berichtet
wurde. Diese Erfindung ist an die neue strukturelle Klasse der N-substitutierten
Phenyl-N',ω-(5-substitutiert-7-oxo-7H-thieno
[3,2-b]pyran-3-carbonylamino)-alkylpiperazine gerichtet.
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Verbindungen dieser Klasse sind mit
einer gesteigerten Selektivität
zum α1-adrenergen Rezeptor und einer verbesserten
in vivo Uroselektivität
in Bezug auf zum Beispiel Verbindung A mit bemerkenswerten Effekten
bei der Relaxation des Prostatabschnitts der Harnröhre und
sehr niedriger Aktivität
beim Verringern des Blutdrucks ausgestattet. Dieses Aktivitätsprofil
legt die sichere Verwendung erfindungsgemäßer Verbindungen bei der Therapie
der Obstruktionserkrankungen der ableitenden Harnwege einschließlich benigner
Prostatavergrößerung (BPH),
bei der Therapie der Miktionsstörungen
(LUTS) und bei der Therapie von neurogener Dysfunktion der ableitenden
Harnwege (NLUTD) nahe, alle ohne Nebenwirkungen, welche mit einer
hypotonen Aktivität
in Zusammenhang gebracht werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In einer Ausführungsform ist die Erfindung
an Verbindungen der Formel I gerichtet:
wobei
R ein Aryl-, Cycloalkyl-
oder Polyhalogenalkylrest ist,
R
1 ein
Alkyl-, Alkoxy-, Polyfluoralkoxyrest, eine Hydroxy- oder Trifluormethansulfonyloxygruppe
ist,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder ein Alkoxy- oder
Polyfluoralkoxyrest sind, und
n gleich 0, 1 oder 2 ist.
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Der bevorzugte Arylrest R ist eine
Phenylgruppe, der bevorzugte Cycloalkylrest R ist eine Cyclohexylgruppe
und der bevorzugte Polyhaloalkylrest R ist eine Trifluormethylgruppe.
Die bevorzugten Alkylreste R1 sind Niederalkylreste,
welche von 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen, insbesondere eine
Methylgruppe, die bevorzugten Alkoxyreste R1 sind
Niederalkoxyreste, insbesondere eine Methoxygruppe, die bevorzugten
Polyfluoralkoxyreste R1 sind Trifluormethoxy-
oder 2,2,2-Trifluorethoxygruppen. R2 ist
vorzugsweise ein Wasserstoff- oder ein Floratom und R3 ist
vorzugsweise ein Wasserstoff- oder Chloratom oder eine 2,2,2-Trifluorethoxygruppe.
Der bevorzugte Wert für
n ist gleich 1.
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Die Erfindung schließt auch
die N-Oxide und pharmazeutisch verträglichen Salze dieser Verbindungen ein.
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Die Erfindung stellt überdies
Arzneimittel, welche eine Verbindung der Formel I oder ein N-Oxid
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz einer derartigen Verbindung in Beimischung mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst, bereit. Ein derartiges Arzneimittel kann gegebenenfalls überdies
ein Anticholinergikum, zum Beispiel eines oder mehrere aus Tolterodin,
Oxybutinin, Darifenacin, Alvamelin und Temiverin umfassen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen und Arzneistoffe
sind bei der Behandlung von BPH und anderen Erkrankungen der ableitenden
Harnwege, wie zum Beispiel LUTS und NLUTD nützlich.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Alle Patente, Patentanmeldungen und
zitierten Literaturreferenzen in dieser Anmeldung werden durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit aufgenommen.
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Die adrenerge antagonistische Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen
machen sie als Stoffe nützlich,
welche auf die Körpergewebe
wirken, welche besonders reich an α1-adrenergen Rezeptoren
sind, wie zum Beispiel Prostata und Harnröhre. Folglich können die
anti-adrenergen Verbindungen innerhalb der Erfindung, welche auf
der Grundlage ihres Rezeptorbindungsprofils etabliert wurden, als
therapeutische Stoffe für die
Behandlung von zum Beispiel Problemen bei der Harnblasenentleerung,
welche mit obstruktiven Erkrankungen der ableitenden Harnwege in
Zusammenhang gebracht werden, einschließlich aber nicht beschränkt auf
benigne Prostatavergrößerung (BPH),
nützlich
sein.
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BPH ist ein progressiver Zustand,
welcher durch eine knotenförmige
Vergrößerung des
prostatischen Gewebes gekennzeichnet ist, woraus sich eine Obstruktion
der Harnröhre
ergibt.
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Daraus ergibt sich eine erhöhte Frequenz
der Urinierung, Nykturie, ein schwacher Urinstrahl und Zurückhalten
des oder Verzögerung
beim Beginn des Urinflusses. Chronische Folgen von BPH können eine
Hypertrophie des weichen Blasenmuskels, eine dekompensierte Blase
und eine erhöhte
Häufigkeit
von Harnwegsinfektionen einschließen. Die spezifischen biochemischen,
histologischen und pharmazeutischen Eigenschaften eines Prostataadenoms,
welche zur Blasenauslassobstruktion führen, sind noch nicht bekannt.
Allerdings wird die Entwicklung von BPH als ein unausweichliches
Phänomen
für die
alternde männliche
Bevölkerung
betrachtet. BPH wird bei ungefähr
70% der Männer über dem
Alter von 70 beobachtet. Derzeit ist das weltweit angegebene Verfahren
der Wahl eine Operation. Eine medizinische Alternative zur Operation
ist klarerweise sehr wünschenswert.
Die Einschränkungen
der Operation zur Behandlung von BPH schließen die Todesrate eines operativen
Verfahrens bei älteren
Männern,
die Persistenz oder das Wiederauftreten von Obstruktions- und Reizsymptomen,
ebenso wie die hohen Kosten der Operation ein.
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α-Adrenerge
Rezeptoren (McGrath et al., Med. Res. Rev. 9, 407–533 (1989))
sind spezifische Neurorezeptorproteine, welche im peripheren und
Zentralnervensystemen, auf Geweben und Organen im gesamten Körper lokalisiert
sind. Diese Rezeptoren sind wichtige Schalter bei der Kontrolle
vieler physiologischer Funktionen und stellen daher wichtige Ziele
bei der Arzneistoffentwicklung dar. Tatsächlich sind viele α-adrenerge Arzneistoffe
in den letzten 40 Jahren entwickelt worden. Beispiele schließen Clonidin,
Phenoxybenzamin und Prazosin, Terazosin, Alfuzosin, Doxazosin, Tamsulosin
(Behandlung von Hypertonie), Naphazolin (Nasenabschwellungsmittel)
und Apraclonidin (Behandeln von Glaukom) ein. α-Adrenergene Arzneistoffe können in zwei
verschiedene Klassen eingeteilt werden: Agonisten (Clonidin und
Naphazolin sind Agonisten), welche die Rezeptoraktivierungseigenschaften
der endogenen Neurotransmitter Norepinephrin imitieren und Antagonisten,
(Phenoxybenzamin und Prazosin, Terazosin, Alfuzosin, Doxazosin,
Tamsulosin sind Antagonisten), welche wirken, indem sie die Wirkungen
von Norepinephrin blockieren. Viele dieser Arzneistoffe sind wirksam,
haben aber auch unerwünschte
Nebenwirkungen (zum Beispiel führt
Clonidin zusätzlich
zu seinen anti-hypertensiven Wirkungen zu einem trockenen Mund und
einer Beruhigung). Die vorstehend berichteten Agonisten sind selektiv
für den α2-adrenergen
Rezeptor, wogegen die meisten Antagonisten für den α1-Adrenozeptor
sind, mit der Ausnahme von Tamsulosin, welches auch eine relevante
Affinität
für den
5-HT1A-Rezeptor zeigt. Viele der zitierten α1-Antagonisten
werden derzeit für
die Therapie von BPH verwendet, aber sie sind aufgrund ihrer schwachen
Uroselektivität
dafür verantwortlich,
dass sie Nebenwirkungen kardiovasculären Ursprungs verursachen.
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Kürzlich
durchgeführte
pharmakologische, biochemische Studien und Radioligandenbindungsstudien wiesen
drei verschiedene α1-Rezeptorsubtypen mit einer hohen Affinität für Prazosin
nach, nämlich α1A-
(α1a-), α1B- (α1b-)
und α1D- (α1d-), wobei die tiefgestellten Kleinbuchstaben
für rekombinante
Rezeptoren und die tiefgestellten Großbuchstaben für Rezeptoren
in natürlichen
Geweben verwendet werden (Hieble et al., Pharmacol. Rev. 47, 267–270, 1995).
In funktionellen Studien sind auch α1-Rezeptoren
mit einer niedrigen Affinität
für Prazosin
identifiziert worden und als α1L-Rezeptoren bezeichnet worden (Flavahan
und Vanhoutte, Trends Pharmacol. Sci. 7, 347–349, 1986; Muramatsu et al.,
Pharmacol. Comm. 6, 23–28,
1995).
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Einige Studien haben die Anwesenheit
von diesen α1-adrenergen Rezeptorsubtypen in den Geweben der
ableitenden Harnwege gezeigt, wie von K. E. Andersson in den Berichten
der "4th International
Consultation in Benign Prostatic Hyperplasia (BPH)", welche in Paris
vom 2. bis zum 5. Juli 1997 abgehalten wurde, besprochen (Seiten
601–609).
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Einige Studien haben gezeigt, dass
die menschliche Prostata von sowohl dem sympathischen als auch dem
parasympathischen Nervensystemen innerviert wird.
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Die adrenergen Nerven werden für den prostatischen
weichen Muskeltonus durch das Freisetzen von Noradrenalin verantwortlich
angesehen, wobei die kontraktionsvermittelnden α-Adrenozeptoren stimuliert werden.
Ungefähr
50% des gesamten Harnröhrendrucks
bei BPH kann auf einem α-Adrenozeptor-vermittelten Muskeltonus
beruhen. Funktionelle Studien haben das Auftreten von wichtigen
Adrenorezeptorfunktionen im prostatischen adenomatösen und
kapsulären
Gewebe angezeigt. Klinische Studien mit dem prototypischen Adrenozeptor
selektiven Antagonisten, Prazosin, bekräftigen die Schlüsselrolle
eines α1-Adrenozeptors
bei der Kontrolle des prostatischen weichen Muskeltonus. Dies wurde
auch im Labor durch Studien bestätigt,
welche zeigen, dass obwohl sowohl α1- als
auch α2-Adrenozeptoren
innerhalb der menschlichen Prostata identifiziert werden können, kontraktile
Eigenschaften in erster Linie durch α1-Adrenozeptoren
vermittelt werden. Viele klinische Untersuchungen haben bestätigt, dass
eine Blockade des α1-Adrenozeptors Miktionsstörungen (LUTS) sowohl
vom Speicherungs- (irritativen) als auch entleerenden (obstruktiven)
Typ bei Patienten mit BPH erleichtert.
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Miktionsstörungen (LUTS) werden auch bei
Frauen mit dem Altern entwickelt. Wie bei Männern schließt LUTS
bei Frauen sowohl Füllsymptome,
wie zum Beispiel Harndrang, Inkontinenz und Nocturia als auch Entleerungssymptome,
wie zum Beispiel ein schwacher Strahl, Verzögern, Unterbrechung, unvollständige Blasenentleerung
und Abdominalanstrengung ein. Dass sowohl Männer als auch Frauen eine gleich
hohe Prävalenz
der speichernden und entleerenden LUTS erfahren, legt nahe, dass
zumindest ein Teil der unterliegenden Ätiologie identisch sein kann.
In einer kürzlich
durchgeführten
Studie wurde von einem α1-Antagonisten berichtet, der LUTS bei Frauen
in einem größeren Ausmaß verringert
als ein Anticholinerges Mittel (Serels, S. und Stein, M., Neurology
and Urodynamics 17: 31–36,
1998). Die Autoren schlossen daraus, dass eine Rolle für α1-Antagonisten beim
Behandeln von LUTS in Frauen zu Tage trat. Die möglichen Mechanismen, welche einschließen, diese
Ergebnisse zu erklären
sind: a) Störung
des Blasenhalses und der Harnröhre,
was funktionelle Auslaßobstrukion
verursacht, analog zu BPH-induzierter Auslaßobstruktion, mit sekundärer Überaktivität des Detrusors;
und b) gesteigerte Aktivität
des α1-Adrenozeptors im Detrusor, was Häufigkeit
und Harndrang verursacht. Anhand dieser Grundlagen werden α-Antagonisten
in der klinischen Praxis verwendet, um LUTS bei Frauen zu behandeln
(Fitzpatrick, Brit. J. Urol. Intl. 85, Supp. 2: 1–5, 2000;
Kakizaki, M. et al., Brit. J. Urol. Intl. 85, Supp. 2: 25–30, 2000).
Die Ergebnisse von Serels zeigen auch an, dass die kombinierte Verabreichung
von α1-Antagonisten und Anticholinergika eine
verbesserte Wirksamkeit bei der Behandlung von LUTS bewirken kann,
wie von Fitzpatrick, Brit. J. Urol. Intl. 85, Supp. 2: 1–5, 2000
vorgeschlagen wurde.
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Eine andere mögliche Verwendung für den α1-Antagonisten
ist die Handhabung der neuerogenen Dysfunktion der ableitenden Harnwege
(NLUTD), wie sie durch neurologische Erkrankung oder Trauma verursacht werden
kann. NLUTD kann zu Erschöpfungssymptomen
und ernsten Komplikationen führen,
einschließlich der
Häufigkeit
der Harnausscheidung, Inkontinenz, Entleerungsschwierigkeiten, sich
wiederholender Infektionen der oberen Harnwege und Deteroration
der oberen Harnwege. Handhabung von NLUTD ist angezeigt, um die
Nierenfunktion aufrecht zu erhalten und urologische Komplikationen
zu verhindern. Verabreichung von α1-Antagonisten kann für Patienten mit NLUTD durch
das Ermöglichen
der Urinspeicherung durch Erleichterung des hohen Drucks des Detrusors
während
der Blasensfüllung
vorteilhaft sein, welches durch schwache Compliance der Blase und
Reflexsteigerung des Detrusors bewiesen wird. In sowohl Tiermodellen
als auch bei Patienten mit einer Rückenmarksverletzung, welche
resistent gegen Anticholinergika ist, wurde durch α1-Antagonisten
die Compliance verbessert (Kakizaki, M. et al., Brit. S : Urol.
Intl. 85, Supp. 2: 25–30,
2000; Sundin, T. et al., Invest Urol. 14: 322–328, 1977; McGuire et al.,
Neurology and Urodynamits 4: 139–142, 1985; Swrerzewski, S.
J. et al., J. Urol. 151: 951–954,
1994).
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Von zwei unterschiedlichen α1-Adrenozeptorsubtypen
ist nahe gelegt worden, dass sie in der menschlichen Prostata vorliegen,
einer mit einer hohen (α1H) und einer mit einer niedrigen (α1L)
Affinität
für Prazosin. Alle
drei α1-Adrenozeptorsubtypen mit einer hohen Affinität, welche
in molekularen Klonierungsstudien gefunden worden sind, sind im
prostatischen stromalen Gewebe identifiziert worden. Der α1a Subtyp
wurde als der Dominante gefunden, wobei er etwa 60–85% der
a1-Adrenozeptorpopulation darstellt. Kürzlich gefundene
Ergebnisse legen nahe, dass es Unterschiede in der Subtypenpopulation
zwischen normalen und vergrößerten Prostatas
gibt, wobei die Verhältnisse
der Subtypen a1a: a1b:
a1d 85 : 1 : 14 in BPH- und 63 : 6 : 31
in Nicht-BPH Gewebe sind.
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Vom α1A-Adrenozeptor
wurde berichtet, dass er die kontraktile Antwort der menschlichen
Prostata in vitro vermittelt. Ford et al. haben herausgefunden,
dass der α1A-Adrenozeptor kontraktile Antworten auf
Noradrenalin nicht vermitteln kann, und legten als einen Kandidaten
den α1L-Adrenozeptor nahe. Ergebnisse von Kenny
et al. (Br. J. Pharmacol. 118, 871–878 (1996)) unterstützen die
Ansicht, dass der α1L-Adrenozeptor, welcher viele der Charakteristika
eines α1A-Adrenozeptors zu teilen scheint, die kontraktile
Antwort bei der menschlichen Prostata vermittelt.
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In der weiblichen Harnröhre war
mRNA für
den α1-Subtypen prädominant und Autoradiographie
bestätigte
die Prädominanz
des α1A-Adrenozeptors (Andersson, K. E., Brit.
J Urol. Intl. 85, Supp. 2: 12–18,
2000). Von den α1A- and α1D-Subtypen wird berichtet, dass sie in dem
menschlichen Detrusor vorliegen, mit dem letzteren Subtypen als
prädominanteren
(Malloy, B. et al., J. Urol. 160: 937–943, 1998). Folglich kann
die Evidenz, dass α1-Rezeptorantagonisten
bei der Behandlung der ableitenden Harnwegssymptome von sowohl prostatischen
als auch nicht-prostatischen Ursprungs in sowohl Männern als
auch Frauen verwendet werden, um die Nützlichkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
beim Behandeln derartiger Symptome ohne Rücksicht darauf, ob sie von
obstruktivem Charakter sind oder nicht, und ohne Rücksicht
auf das Geschlecht des Patienten nützlich sind.
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Andererseits ist auch nahe gelegt
worden, dass die α1A- und α1L-Adrenozeptoren unterschiedliche pharmakologischen
Seiten des gleichen Rezeptors darstellen.
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Die Affinität der erfindungsgemäßen Verbindungen
für jeden
Rezeptor kann durch Rezeptorbindungstests beurteilt werden, zum
Beispiel wie folgt:
- 1) α1-adrenerge
Rezeptorsubtypen: unter Verwendung des spezifischen Liganden 3H-Prazosin,
gemäß Testa
et al., Pharmacol. Comm. 6, 79 – 86,
1995;
- 2) 5HT1A serotoninerge Rezeptoren: unter
Verwendung des spezifischen Liganden 3H-8-OH-DPAT gemäß Fargin
et al., Nature 335, 358 – 360,
1988.
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Der α1L-adrenerge
Rezeptor ist noch nicht geklont und daher kann die funktionelle
Affinität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
für diesen
Subtyp unter Verwendung eines isolierten Organpräparats wie durch Testa et al.,
J. Pharmacol. Exp. Ther. 281, 1284–1293, 1997 beschrieben, beurteilt
werden.
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Das in vitro Testen der erfindungsgemäßen Verbindungen
der vorstehenden Rezeptoren wird in den Beispielen 8 und 9 beschrieben.
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Die Arzneistoffe mit α1-adrenerger
antagonistischer Aktivität,
welche derzeit für
die symptomatische Therapie von BPH verwendet werden, sind schwach
Subtyp-selektiv und Gegenstand bei der Verursachung wichtiger Nebenwirkungen
aufgrund ihrer hypotensiven Aktivität. Daher gibt es noch immer
einen Bedarf für selektive α1-Antagonisten,
bei welchen den BPH Patienten den Nebenwirkungen dieser Behandlungen,
namentlich dem kardiovasculärem
Typ, nicht unterzogen werden.
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Die sehr hohe Uroselektivität der erfindungsgemäßen Verbindungen
ist im Hundemodellsystem, welches in Beispiel 10 beschrieben wird,
getestet worden, wobei ihre Wirksamkeit beim Antagonisieren der
Kontraktionen des Prostatabschnitts der Harnröhre in Anwesenheit von sehr
beschränkten
Wirkungen auf den Blutdruck gezeigt worden ist, im Vergleich zu
Verbindung A und einem anderen gut bekannten α1-Antagonisten,
Prazosin.
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Folglich ist es ersichtlich, dass
die erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der Behandlung von BPH nützlich
sein werden, solange sie jegliche unangemessene Nebenwirkung aufgrund
akuter Hypotonie verhindern.
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Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, Arzneimittel, umfassend 7-Oxo-7Hthieno[3,2-b]pyran-3-carboxamidderivate,
welche selektive α1-Rezeptorantagonisten sind, bereitzustellen,
dessen Zusammensetzungen für
die Behandlung von BPH und anderen Erkrankungen der ableitenden Harnwege,
wie zum Beispiel LUTS und NLUTD, wirksam sind.
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Von den neuen Verbindungen wird auch
gedacht, dass sie für
die Erniedrigung des intraokularen Drucks und bei der Behandlung
von Herzrhythmusstörungen
und Erektionsstörung
und funktioneller Sexualstörung
nützlich
sind. Andere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
sind für
Fachleute aus den im Folgenden detaillierten Beschreibungen und
angehängten
Ansprüchen
ersichtlich.
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SYNTHESE DER ERFINDUNGSGEMÄßEN VERBINDUNGEN
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können im
Allgemeinen wie folgt hergestellt werden:
Direkte Kondensation
der Säuren
1 mit den ω-Aminoalkylaminoderivaten
2 (SCHEMA 1) Schema
1
führt
zu den erfindungsgemäßen Verbindungen.
Die Kondensation kann in Anwesenheit eines kondensierenden Stoffes
(z. B. Dicyclohexylcarbodiimid oder Diethylcyanophosphonat) durchgeführt werden,
gegebenenfalls in Anwesenheit eines fördernden Stoffes (z. B. N-Hydroxysuccinimid,
4-Dimethylaminopyridin oder N, N'-Carbonyldiimidazol)
in einem aprotischen oder chlorierten Lösungsmittel (z. B. N,N'-Dimethylformamid
oder Chloroform) bei –10/140°C (Albertson,
Org. React. 12, 205–218
(1962); Doherty et al., J Med. Chem.
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35, 2–14 (1992); Ishihara, Chem.
Pharm. Bull. 39, 3236 (1991)). In einigen Fällen können aktivierte Ester- oder
Amidzwischenprodukte (wie zum Beispiel N-Hydroxysuccinimidylester
oder Acylimidazolid) isoliert werden und weiter mit 2 umgesetzt
werden, um in die entsprechenden Amide (I) in einem aprotischen
oder chlorierten Lösungsmittel
bei 10/100 °C
umgewandelt zu werden. Diese Art der Kondensation wird in den Beispielen
gut veranschaulicht. Ein anderes aktiviertes Zwischenprodukt, welches
verwendet werden kann, ist das gemischte Anhydrid von 1, welches
durch Umsetzen von 1 mit einem Alkylchlorformiat in Anwesenheit
eines tertiären
Amins (z. B. Triethylamin oder N-Methylmorpholin)
erhältlich
ist, welches mit 2 bei 0–80°C umgesetzt
wird; gegebenenfalls kann ein fördernder
Stoff (z. B. 1-Hydroxypiperidin) vor der Aminzugabe zugegeben werden
(Albertson, Org. React. 12, 157 (1962)).
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In einer anderen Ausführungsform
kann die Kondensation ohne ein Lösungsmittel
bei 150–220°C durchgeführt werden
(Mitchell et al., J. Am. Chem. Soc. 53; 1879 (1931)) oder in einem
etherischen Lösungsmittel
mit einem hohen Siedepunkt (z. B. Diglycolether).
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Zusätzlich kann die Kondensation
durch Herstellung und gegebenenfalls Isolierung von reaktiven Derivaten
von 1, wie zum Beispiel Acylhalogenide, durchgeführt werden. Die Herstellung
und Verwendung dieser letzten Derivate ist gut in der Literatur
dokumentiert worden und Fachleuten bekannt.
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Es können auch weniger reaktive
Derivate von 1, wie zum Beispiel Alkylester, verwendet werden, welche
wiederum in Anwesenheit eines kondensierenden Stoffes (z. B. Trimethylaluminum)
in einem aprotischen und/oder chlorierten Lösungsmittel (z. B. Hexan, Dichlormethan)
bei –10/80°C, oder ohne
Lösungsmittel
bei 80–180°C, (S. M.
Weinreb et al., Tetrahedron Lett. 4171 (1977); M. F. Lipton et al.,
Org. Synth. 59, 49 (1979)) in I umgewandelt werden.
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Durch die gleichen Kondensationsverfahren,
wie vorstehend beschrieben und unter Verwendung von H2NCH2(CH2)nCH2X (mit X = Halogenatom oder OH-Gruppe) als
ein Reagens kann 1 in 3 umgewandelt werden. Im Fall von X = OH wird
dann die Umwandlung des alkoholischen Rests in eine geeignete Abgangsgruppe durch
für Fachleute
gut bekannte Verfahren durchgeführt.
Verbindungen 3 (mit X = Halogenatom oder Alkyl-arylsulfonyloxyrest)
können
nachfolgend mit einem Phenylpiperazin 8 umgesetzt werden. Die nukleophile Substitution
wird vorzugweise, aber nicht notwendigerweise bei einer Temperatur
innerhalb des Bereiches von 20–200°C, in einem
polaren Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Dimethylformamid, Acetonitril, Methanol oder andere
oder ohne ein Lösungsmittel,
gewöhnlich
in Anwesenheit einer Base, wie zum Beispiel Kaliumcarbonat, durchgeführt. Siehe
auch das Kapitel von Gibson in Patai: „The Chemistry of the Amino
Group", S. 45 und
folgende, Wiley International Science, N. Y., 1968.
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Die Präparation der Verbindungen 2
wird in der Literatur offenbart und ist für Fachleute gut bekannt, und
schließt
eine nukleophile Substitution eines Phenylpiperazins 8 an ein N-(ωhaloalkyl)phthalimid
oder an ein geeignetes ω-Haloalkylnitril
oder Halogenalkylamid durch ein Verfahren, welches vorstehend für die Kondensation
der Verbindungen 3 und 8 veranschaulicht wird oder durch Zugabe
eines α,β-ungesättigtem
Alkylnitrils oder Alkylamids in einem geeigneten Lösungsmittel
(z. B. Acetonitril, N,N-Dimethylformamid, einem chlorierten Lösungsmittel
oder anderem aprotischen polaren Lösungsmittel) bei einer Temperatur
zwischen 0°C
und der Rückflusstemperatur
des Lösungsmittels
ein. Eine Standardentfernung von Phthalimidoschutzgruppen oder Reduktion
der Amid- oder Cyanogruppe stellt Verbindungen 2 bereit.
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Die erfindungsgemäßen Säuren 1, bei denen R einen Alkyl-,
Cycloalkylrest oder eine Phenylgruppe bedeutet, kann, ausgehend
von Methyl-2-acetyl-3-hydroxythiophen-4-carboxylat (hergestellt wie in J. Chem. Soc.
Perkin Trans I, 507 (1986) beschrieben wird), welches mit dem geeigneten
Alkanoyl- oder Aroylchlorid unter Verwendung von Fachleuten gut
bekannten Verfahren verestert werden kann, synthetisiert werden (SCHEMA
2). Alternative Verfahren schließen die gleichen Verfahren,
wie vorstehend für
die Amidierung von 1 beschrieben wurde, ein, welche ebenso beim
Veresterungsschritt für
das Erhalten von 4 angewendet werden könnte.
Schema
2
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Einfache Monobromierung der Methylketogruppe
von 4 kann 5 ergeben, welches mit Triphenylphosphin durch ein gewöhnliches
Verfahren (Acetonitril oder Toluol oder andere aprotische Lösungsmittel
unter Rückfluss)
umgesetzt werden kann, um das Phosphoniumsalz 6 zu geben. Eine nachfolgende
intramolekulare Ester-Wittigreaktion, welche auf dieses Substrat
angewendet wird, kann das Thieno[3,2-b]pyran 7 ergeben. Hydrolyse
der Esterfunktionalität
von 7 durch für
Fachleute gut bekannte Säuren-
oder basenkatalysierte Verfahren ergibt Verbindungen 1.
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Sehr gut bekannte Hydrolyseverfahren
schließen
die Verwendung von Natrium- oder Kaliumhydroxid in wässrigem
Ethanol bei 40–75°C oder Lithiumhydroxid
in wässrigem
Dimethylformamid oder Dioxan oder Tetrahydrofuran bei 40 – 100 °C ein.
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Die Verbindungen 1, wobei R ein Polyfluoralkylrest
ist, können
aus 2-Acetyl-3-hydroxythiophen-4-carboxylat,
wobei dem cyclisierenden Verfahren, welches von Riva C., et. al.,
Synthesis, 195 – 201
(1997) beschrieben wurde, gefolgt wird durch direkte Cyclisierung
in Anwesenheit von wasserfreiem Polyfluoralkanoylanhydriden, welches
von 1,8-Diazabicycloundec-7-en
katalysiert wird, hergestellt werden.
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Die Verbindungen I, wobei R1 eine Trifluormethansulfonyloxygruppe ist,
kann synthetisiert werden, indem von den Verbindungen I, wobei R1 eine Hydroxygruppe ist, durch bekannte
Verfahren, welche die Verwendung von Trifluormethansulfonsäureanhydrid
oder N-Phenyltrifluormethansulfonimid
in aprotischen Lösungsmitteln,
wie zum Beispiel 1,2- Dichlorethan
oder anderen chlorierten Lösungsmitteln
oder Toluol, bei einer Temperatur im Bereich zwischen 20°C und der
Rückflusstemperatur
des Lösungsmittels
(Hendickson J. B. et al., Tetrahedron Letters, 4607–4510 (1973))
einschließen,
ausgegangen wird. N-Oxide der Verbindungen I können durch einfache, Fachleuten
bekannte Oxidationsverfahren synthetisiert werden. Das Oxidationsverfahren,
welches von P. Brougham in Synthesis, 1015–1017 (1987) beschrieben wird,
erlaubt die Differenzierung von zwei Stickstoffatomen des Piperazinrings,
um sowohl die N-Oxide als auch N,N'-Dioxide zu erhalten.
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Die Herstellung der Phenylpiperazine
8, welche in der Literatur noch nicht bekannt sind, ist im experimentellen
Teil gut dokumentiert und verwendet Syntheseverfahren, welche Fachleuten
gut bekannt sind, welche die Synthese des geeigneten Anilins durch
Standardreaktionen und nachfolgende Cyclisierung mit bis-(2-Chlorethyl)amin
umfasst, um das Piperazin zu erbringen, wobei dem Verfahren von
Prelog (Collect. Czech. Chem. Comm. 5, 497–502 (1933)) oder seinen Variationen
(Elworthy T. R., J. Med. Chem. 40, 2674–2687 (1997) gefolgt wird.
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DETAILLIERTE
SYNTHESE DER ERFINDUNGSGEMÄßEN VERBINDUNGEN
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Beispiel 1
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N-{3-[4(5-Chlor-2-methoxyphenyl)-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno
[3,2-b]pyran-3-carboxamid
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a) 1-(5-Chlor-2-methoxyphenyl)-4-[3-(N-phthalimido)-propyl]-piperazin
-
(Verbindung 1A)
-
Ein Gemisch aus 28,64 g 1-(5-Chlor-2-methoxyphenyl)-piperazin,
44,6 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 33,65 g N-(3-Brompropyl)-phthalimid
in 250 ml Acetonitril wurde unter Rückfluss 8 Stunden lang gerührt. Nach
dem Kühlen
auf 20 –25°C , wurden
800 ml Wasser unter Rühren
zugegeben, und die so erhaltene Suspension wurde durch Ansaugen
filtriert, was einen gelblichen Feststoff erbrachte, welcher mit
300 ml Wasser gewaschen wurde und aus Methanol kristallisiert wurde,
was 46,5 g der Titelverbindung, welche bei 131–133°C schmolz, ergab.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 7,78–7,82, m,
2H, Phthalimid H3 und H6; 7,64–7,78,
m, 2H, Phthalimid H4 und H5; 6,92, dd, 1H, Methoxyphenyl H4; 6,65–6,78 m,
2H, Methoxyphenyl H3 und H6; 3,81, s, 3H, CH3O; 3,71–3,89, m,
2H, CH2N(CO)2; 2,78–3,00, m,
4H, 3 und 5 Piperazin CH2S; 2,40–2,65, m,
6H, 2 und 6 Piperazin CH2s, CH2CH2CH2N(CO)2; 1,80–2,03,
m, 2H, CH2CH2CH2.
-
b) 1-(3-Aminopropyl)-4-(5-chlor-2-methoxyphenyl)-piperazintrihydrochlorid-215-H2O
(Verbindung 1B)
-
Eine Lösung aus 20,7 g Verbindung
1A und 8,6 ml 85% Hydrazinhydrat wurde unter Rückfluss 3,5 Stunden lang in
300 ml Ethanol gerührt.
Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 20–25°C gekühlt, mit 400 ml Wasser verdünnt, mit
37 % Salzsäure
(pH-Wert = 1) angesäuert
und 30 Minuten lang gerührt.
Der gefällte Feststoff
wurde durch Filtration gesammelt und mit 1 N Salzsäure und
dann mit Wasser gewaschen. Das Filtrat wurde durch Eindampfen im
Vakuum konzentriert, filtriert und durch Zugabe von 35% Natriumhydroxid
bei 0–5°C basisch
gemacht und mit Diethylether extrahiert. Die organische Schicht
wurde mit Kochsalzlösung
gewaschen, auf Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockene
eingedampft, was 13,6 g (96%) der Titelverbindung als eine Base
ergab. Ansäuern
der Lösung
der Base in Chloroform mit mehr als 3 Äquivalenten von 3 N ethanolischem
Chlorwasserstoff, gefolgt von Eindampfen zur Trockene im Vakuum
und Kristallisation des Rückstandes
aus Ethanol : Diethylether 10 : 3 erbrachte die Titelverbindung,
welche bei 200–202°C schmolz.
1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6, δ): 11,20–11,50,
br, 1H, NH+; 8,10–8,40, br, 3H, NH3
+ ; 6,85–7,10,
m, 3H, Phenyl H3, H4 und H6; 5,10, br, 5,3H, NH+,
2,15 H2O, 3,79, s, 3H, CH3O;
3,35–3,65,
m, 4H, 2 Piperazin CH2S; 3,03–3,35 m,
6H, 2 Piperazin CH2S, CH2CH2CH2NH3+;
2,80–3,03,
m, 2H, CH2CH2CH2NH3
+;
1,95–2,22,
m, 2H, CH2CH2CH2NH3
+.
-
c) Methyl-2-acetyl-3-benzoyloxythiophen-4-carboxylat
(Verbindung 1C)
-
3,48 ml Benzoylchlorid wurde tropfenweise
bei 20–25°C zu einer
Lösung
aus 5,0 g Methyl-2-acetyl-3-hydroxythiophen-4-carboxylat (hergestellt
wie in J. Chem. Soc. Perkin Trans (1986, 507, beschrieben wurde)
und 3,66 g 4-Dimethylaminopyridin in 100 ml Dichlormethan gegeben.
Das Gemisch wurde 2 Stunden lang gerührt; danach wurde es mit 0,5
N Salzsäure,
Wasser (2 × 20
ml), 2,5 % wässrigem
Natriumbicarbonat (2 × 40
ml) und Wasser (2 × 20
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (Natriumsulfat),
im Vakuum zur Trockene eingedampft und durch Flashchromatogaphie
(Chloroform : Ethylacetat 100 : 1) gereinigt, was 7,08 g von Verbindung
1C als einen gelben hygroskopischen Feststoff erbrachte, welcher
im nächsten
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
1H-NMR
(200 MHz, CDCl3, δ): 8,36, s, 1H, Thiophen H5;
8,20–8,42,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,52–7,78,
m, 3H, Phenyl H3, H4, H5; 3,73, s, 3H, CH3O;
2,50, s, 3H, CH3CO.
-
d) Methyl-2-(2-bromacetyl)-3-benzoyloxythiophen-4-carboxylat
(Verbindung 1D)
-
Eine Lösung aus 1,28 ml Brom in 24
ml Tetrachlorkohlenstoff wurde tropfenweise über einen Zeitraum von 10 Minuten
zu einer Lösung
aus 7,23 g Verbindung 1C in 72 ml Tetrachlorkohlenstoff welche unter
Rückfluss
gerührt
wurde, gegeben. Nach weiteren 5 Minuten unter Rückfluss, wurde das Gemisch
auf 20–25°C gekühlt. Der
gefällte
Feststoff wurde abfiltriert und mit kaltem Tetrachlorkohlenstoff
gewaschen, was 7 g (77%) von Verbindung 1D, welche bei 115–118°C schmolz,
ergab. Die Verbindung war mit Verunreinigungen von 1C und Methyl-2-(2,2dibromacetyl)-3-benzoyloxythiophen-4-carboxylat
(2% bzw. und 6% mol. bestimmt durch 1H-NMR
Spektroskopie) verschmutzt, konnte aber ohne weitere Reinigung im
nächsten
Reaktionsschritt verwendet werden.
1H-NMR
(200 MHz, CDCl3, δ): 8,43, s, 1H, Thiophen H5;
8,20–8,42,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,52–7,80,
m, 3H, Phenyl H3, H4, H5; 6,70, s, 0,06H, CHBr2;
4,30, s, 1,84H, CH2Br; 3,73, s, 3H, CH3O; 2,50, s, 0,06H, CH3CO.
-
e) 2-[3-Benzoyloxy-4-methycarbonyl)-2-thienyl]-2-oxoethphenylphosphoniumbromid-hemihydrat
(Verbindung 1E)
-
Eine Lösung aus 6,9 g Verbindung 1D
und 5,19 g Triphenylphosphin in 45 ml Acetonitril wurde unter Rückfluss
4 Stunden lang gerührt
und dann auf 20–25°C gekühlt. Der
Niederschlag wurde abfiltriert, was 10,27 g (88 %) von Verbindung
1E ergab, welche bei 150 – 152 °C schmolz
und sauber genug war, um bei weiteren Umsetzungen verwendet zu werden.
0,27 g dieses Rohprodukts wurde aus Isopropanol kristallisiert,
um 0,24 g der analytischen Probe zu ergeben. Schmp. (124) 128–132°C.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,38–8,50, m,
3H, PhCO H2, H6 und Thienyl H5; 7,41–7,87, m, 18H, (C6H5)3P und PhCO H3,
H4, H5; 6.35, d, 2H, CH2P; 3,71, s, 3H,
CH3O.
-
f) Methyl-7-Oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxylat
(Verbindung 1F)
-
150 ml 1 M wässriges Natriumcarbonat wurde
zu einer Lösung
aus 10,07 g Verbindung 1E in 200 ml 1,2-Dichlorethan gegeben, und
das Gemisch wurde bei 85°C
11 Stunden lang gerührt.
Nach dem Kühlen
wurde die organische Schicht abgetrennt, mit Wasser zur Neutralität gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockene eingedampft,
um 8,67 g eines rohen Rückstands
zu ergeben. Das Rohprodukt wurde über Flashchromatographie gereinigt
(Petroleumether/Ethylacetat 6 : 4), was 4,1 g (92 %) von Verbindung
1F, welche bei 169–171°C schmolz,
erbrachte. Diese wurde aus Methanol kristallisiert, um die analytische
Probe zu geben. Schmp. 169–171°C.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,50,
s, 1H, H2; 7,95–8,05,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,50–7,60,
m, 3H, Phenyl H3, H4, H5; 6;88, s, 1H, H6; 4,00, s, 3H, CH3O.
-
g) 7-Oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carbonsäure (Verbindung
1G)
-
26 ml 0,6 N Natriumhydroxid wurde
zu einer gerührten
Lösung
von 3,82 g Verbindung 1F in 174 ml Methanol und 87 ml Dioxan bei
50°C gegeben.
Das Gemisch wurde dann bei der gleichen Temperatur 20 Minuten lang
gerührt,
auf 20 – 25°C gekühlt, mit
280 ml Wasser gewaschen, filtriert und mit 1 N Salzsäure auf einen
pH-Wert = 1 angesäuert.
Die Suspension des gefällten
Gels wurde bei 60°C
2 Stunden lang gerührt,
bis ein filtrierbarer Feststoff erhalten wurde. Dieser Feststoff
wurde filtriert und getrocknet, um 3,4 g der Titelverbindung zu
ergeben, welche im nächsten
Reaktionsschritt ohne weitere Reinigung verwendet wurde. Er wurde aus
Ethanol kristallisiert, um die analytische Probe, welche bei 282–283°C schmolz,
zu geben.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
13,39, bs, 1H, COOH; 8,50, s, 1H, H2; 8,00–8,05, m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,52–7,60, m,
3H, Phenyl H3, H4, H5; 7,13, s, 1H, H6.
-
h) N-{3-[4-(5-Chlor-2-methoxyphenyl)-1-peraziny]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H
thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
0,54 ml 93% Diethylcyanophosphonat
und 0,46 ml Triethylamin wurden zu einer gerührten Lösung aus 0,82 g Verbindung
1G und 0,94 g Verbindung 1B Base in 15 ml wasserfreiem Dimethylformamid
bei 0 °C
gegeben. Nach 22 Stunden langem Rühren bei 20–25°C wurde das Reaktionsgemisch
in 150 ml Wasser gegossen. Die Stammflüssigkeiten wurden abdekantiert
und der gefällte
zähflüssige Feststoff
wurde in 60 ml Chloroform gelöst,
mit Wasser gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockene eingedampft.
Das Rohprodukt wurde über
Flashchromatographie gereinigt (Ethylacetatl/Methanol 9: 1). Eindampfen ergab
die reine Titelverbindung (1,2 g; 74%), welche aus Ethylacetat kristallisiert
wurde. Schmp. 165–166,5°C.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,45,
s, 1H, H2; 7,90 – 8,02,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,55–7,62,
m, 3H, Phenyl H3, H4, H5; 7,45, t, 1H, CONH; 6,95, dd, 1H, Chlorphenyl
H4; 6,83, s, 1H, H6; 6,65–6,75,
m, 2H, Chlorphenyl H3, H6; 3,81, s, 3H, CH3O;
3,66, dt, 2H, CONHCH2; 2,74–2,92, m,
4H, 2 Piperazin CH2S; 2,48–2,54, m,
6H, CH2N und 2 Piperazin CH2S;
1,80–2,00,
m, CH2CH2CH2.
-
Beispiel 2
-
N-{3-[4-(2-Methoxyphenyl)-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]
pyran-3-carboxamid
-
Die Titelverbindung wurde so, wie
für Beispiel
1h beschrieben wurde, hergestellt, wobei allerdings 1-(3-Aminopropyl)-4-(2-methoxyphenyl)-piperazin
(hergestellt wie in GB 2 161 807 beschrieben) statt Verbindung 1B
verwendet wurde. Nach dem Gießen
des Reaktionsgemisches in Wasser und dem Extrahieren mit Ethylacetat
wurden die vereinigten organischen Schichten mit Wasser (3 × 80 ml)
gewaschen, getrocknet (Natriumsulfat) und im Vakuum zur Trockene
eingedampft. Das Rohprodukt wurde über Flashchromatographie gereinigt
(Ethylacetat/Methanol 8,5 : 1,5). Der Rückstand, welcher durch Eindampfen
der gesammelten Fraktionen, welche die reine Titelverbindung enthält (1,4
g; 77%), erhalten wurde, wurde aus Ethylacetat kristallisiert, was
die Titelverbindung, welche bei 161–162°C schmolz, ergab.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,41,
s, 1H, H2; 7,90–8,02,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,50–7,65,
m, 4H, NHCO und Phenyl H3, H4, H5; 6,80, s, 1H, H6; 6,70–7,05, m,
4H, CHs des Methoxyphenylrings; 3,83, s, 3H, CH3O;
3,66, dt, 2H, CONHCH2; 2,80–3,00, m,
4H, 2 Piperazin CH2S; 2,48–2,62, m,
6H, CH2N und 2 Piperazin CH2s; 1,80–2,00, m,
2H, CH2CH2CH2.
-
Beispiel 3
-
5-Cyclohexyl-N-[3-[4-(2-methoxyphenyl)-1-piperazinyl]propyl}-7-oxo-7H-thieno-[3,2-b]
pyran-3-carboxamid
-
a) Methyl-2-acetyl-3-cyclohexancarbonyloxythiophen-4-carboxyat
(Verbindung 3A)
-
Diese Verbindung wurde so, wie für Verbindung
1C von Beispiel 1 beschrieben wurde, hergestellt, allerdings unter
Verwendung von Cyclohexancarbonylchlorid an Stelle von Benzoylchlorid.
Das Rohprodukt wurde über
Flashchromatographie gereinigt (Petroleumether: Ethylacetat Gradient
von 9 : 1 bis 7 : 3), um Verbindung 3A (80%) zu ergeben.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,30,
s, 1H, Thiophen H5; 3,80, s, 3H, CH3O; 2,50,
s, 3H, CH3CO; 1,00–3,00, m, 11H, Cyclohexan CHs.
-
b) Methyl-2-(2-bromacetyl)-3-cyclohexancarbonyloxythiophen-4-carbox
(Verbindung 3B)
-
Eine Lösung aus 0,70 ml Brom in 3,45
ml Essigsäure
wurde tropfenweise über
einen Zeitraum von 60 Minuten zu einer Lösung aus 3,56 g Verbindung
3A in 34,5 ml Essigsäure,
welche bei 20–25°C gerührt wurde, gegeben.
Nach weiterem 2,5 Stunden langem Rühren bei 20–25°C wurde das Gemisch in Eiswasser
gegossen, und mit Diethylether extrahiert (2 × 80 ml). Die vereinigten organischen
Schichten wurden mit Wasser (2 × 80
ml), mit 10% wässrigem
Natriumcarbonat (100 ml) und Wasser (3 × 80 ml) gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Das Rohprodukt wurde über Flashchromatographie
gereinigt (n-Hexan : Chloroform 6 : 4), um 1,31 g (29%) von Verbindung
3B zu erbringen.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
8,36, s, 1H, Thiophen H5; 4,29, s, 2H, CH2Br;
3,83, s, 3H, CH3O; 2,65–2,80, m, 1H, Cyclohexan CH;
2,15–2,25,
m, 2H, 2,6 Cyclohexan CHs (äq.);
1,85–1,95,
m, 2H, 2,6 Cyclohexan CHs (ax.); 1,25–1,80, m, 6H, 3,4,5 Cyclohexan
CH2s
-
c) 2-[(3-Cyclohexanecarbonyloxy-4-methoxycarbonyl)-2-thienyl]-2-oxoethyltriphenylphosphoniumbromid
(Verbindung 3C)
-
Eine Lösung aus 0,20 g Verbindung
3B und 0,13 g Triphenylphosphin in 1,25 ml Acetonitril wurde unter Rückfluss
2,5 Stunden lang gerührt
und dann auf 0 – 5 °C gekühlt. Der
Niederschlag wurde abfiltriert, wobei auf dem Filter mit einem 2:1
Gemisch aus Ethylacetat : Acetonitril, gefolgt von Ethylacetat gewaschen
wurde, was 0,19 g (59 %) von Verbindung 3C, welche bei 165–167°C schmolz,
ergab.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
8,31, s, 1H, Thiophen H5; 7,55–8,00,
m, 15H, (C6H5)3P; 6,35, d, 2H, CH2P;
3,79, s, 3H, CH3O; 2,60–2,75,
m, 1H, Cyclohexan CH; 1,95 – 2,05,
m, 2H, 2, 6 Cyclohexan CHs (äq.);
1,10–1,70, m,
8H, andere Cyclohexan CHs.
-
d) Methyl-5-cyclohexyl-7-oxo-7H-thieno[1,2-b]pyran-3-carboxylat
(Verbindung 3D)
-
Ein Gemisch aus 0,16 g Verbindung
3C, 2 ml 1,2-Dichlorethan und 2 ml 1 M wässriges Natriumcarbonat wurde
bei 45 °C
36 Stunden lang erhitzt. Nach dem Kühlen auf 20–25°C wurden 5 ml Chloroform zugegeben,
die organische Schicht wurde mit Wasser (2 × 10 ml) gewaschen, auf wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockene eingedampft.
Das Rohprodukt wurde über
Flashchromatographie gereinigt (Petroleumether : Ethylacetat 1 :
1), was 0,05 g (68 %) von Verbindung 3D als weißen Feststoff, welcher bei 114–119°C schmolz,
erbrachte.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
8,43, s, 1H, H2; 6,20, s, 1H, H6; 3,94, s, 3H, COOCH3;
2,55–2,70,
m, 1H, Cyclohexan CH; 1,15–2,15,
m, 10 H, Cyclohexan CH2s.
-
e) 5-Cyclohexyl-7-oxo-7H-thieno[1,2-b]pyran-3-carbonsäure (Verbindung
3E)
-
0,3 ml 1 N Natriumhydroxid und 1,0
ml Wasser wurden zu einer gerührten
Lösung
aus 0,040 g Verbindung 3D in 1,8 ml Methanol und 0,9 ml 1,4-Dioxan
bei 20–25 °C gegeben.
Das Gemisch wurde bei 50°C
3,5 Stunden lang erhitzt. Nach dem Kühlen auf 20–25°C wurde das Gemisch mit Wasser
verdünnt
und mit 3 N Salzsäure
auf den pH-Wert 1 angesäuert.
Der gefällte
Feststoff wurde durch Filtration gesammelt und mit Wasser gewaschen,
um 0,028 g (73,5 %) der Titelverbindung, welche bei 269–275°C schmolz,
zu ergeben.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
13,30, bs, 1H, COOH; 8,78, s, 1H, H2; 6,23, s, 1H, H6; 2,55–2,70, m,
1H, Cyclohexan CH; 1,10–2,05,
m, 10H, Cyclohexan CH2s.
-
f) 5-Cyclohexyl-N-{3-[4-(2-methoxyphenyl)-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
Die Titelverbindung wurde so, wie
in Beispiel 2 beschrieben wurde, hergestellt, wobei jedoch Verbindung
3E für
Verbindung 1G substituiert wurde. Das Rohprodukt wurde über Flashchromatographie
gereinigt (Ethylacetat: 2,7 N methanolischer Ammoniak 95: 5). Der
Rückstand,
welcher nach dem Eindampfen des Lösungsmittels aus den gesammelten
Fraktionen, welche die saubere Titelverbindung (0,03 g; 73 %) enthalten, erhalten
wurde, wurde in 5 ml Methanol gelöst und die trübe Lösung mit
Kohle geklärt.
Eindampfen des Lösungsmittels
ergab die saubere Titelverbindung als einen gelben zähflüssigen Feststoff
(67 %).
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
8,41, s, 1H, H2; 7,15, t, 1H, NH; 6,85–7,10, m, 4H, Methoxyphenyl
CHs; 6,21, s, 1H, H6; 3,86, s, 3H, OCH3;
3,60, q, 2H, NHCH2; 3,00 –3,15, m,
4H, 2 Piperazin CH2s; 2,55–2,80, m,
7H, 2 Piperazin CH2s, Cyclohexan CH und
CH2CH2CH2N; 2,05, dt, 2H, CH2CH2CH2; 1,20–1,95, m,
10H, Cyclohexan CH2s.
-
Beispiel 4
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N-{3-[4-(2-Methoxyphenyl)-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-trifluormethyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
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a) Methyl-7-oxo-5-trifluormethyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxlat
(Verbindung 4A)
-
3,95 ml Trifluoressigsäureanhydrid
und 9,2 ml 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]undec-7-en (DBU) wurden zu einem
Gemisch aus 4,10 g Methyl-2-acetyl-3-hydroxythiophen-4-carboxylat und 14
ml Pyridin bei 0–5°C gegeben.
Das Gemisch wurde 27 Stunden lang bei 80°C erhitzt. Während dieses Zeitraumes wurden
drei weitere Zugaben von Trifluoressigsäureanhydrid (insgesamt 9,9
ml) und DBU (9,2 ml) getätigt.
Nach dem Kühlen
auf 20–25°C wurde das
Gemisch in ein Gemisch aus Eis (250 g) und 37 % Salzsäure (50
ml) gegossen und mit Ethylacetat (2 × 80 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde mit Petroleumether : Ethylacetat 7 : 3 aufgenommen und filtriert.
Das Filtrat wurde über
Flashchromatographie gereinigt (Petroleumether : Ethylacetat Gradient
von 7 : 3 bis 0 : 1). Der Rückstand
wurde in Diethylether gelöst,
mit 5% wässrigem
Natriumcarbonat und Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und im Vakuum zur Trockene eingedampft, um das Titelprodukt (22%),
welches bei 148–158°C schmolz,
zu ergeben, welches beim nächsten
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet werden konnte. Die analytische
Probe wurde durch Kristallisation aus Ethanol erhalten. Schmp. 163–164°C
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,58,
s, 1H, H2; 6,80, s, 1H, H6; 3,96, s, 3H, COOCH3.
-
b) 7-Oxo-5-trifluormethyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carbonsäure (Verbindung
4B)
-
Ein Gemisch aus 0,70 g Verbindung
4A, 5,6 ml Dioxan und 8,4 ml 9 N Salzsäure wurde 75 Minuten lang unter
Rückfluss
gerührt.
Nach dem Kühlen
auf 20–25°C wurde der
gefällte
Feststoff abfiltriert, mit Dioxan : Wasser 1 : 1,5 und Wasser gewaschen,
um 0,46 g der Titelverbindung als einen grauen Feststoff, welcher bei 249–251°C schmolz,
zu ergeben.
1H-NMR 200 MHz, DMSO-d6, δ):
13,50, bs, 1H, COOH; 8,25, s, 1H, H2; 7,19, s, 1H, H6
-
c) N-{3-[4-(2-Methoxyphenyl)-1-pierazinyl]-propyl}-7-oxo-5-trifluormethyl-7Hthieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
Die Titelverbindung wurde so wie
in Beispiel 2 beschrieben hergestellt, wobei jedoch Verbindung 4B statt
Verbindung 1G verwendet wurde. Das Rohprodukt wurde über Flashchromatographie
gereinigt (Ethylacetat: 2,7 N Ammoniak in Methanol 95 : 5), was
die Titelverbindung als einen leicht braunen Feststoff, welcher bei
170–177°C schmolz,
ergab (33%).
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ):
8,55, s, 1H, H2; 7,10, t, 1H, NH; 6,85–7,10, m, 4H, Methoxyphenyl
CHs; 6,80, s, 1H, H6; 3,88, s, 3H, OCH3;
3,60, q, 2H, NHCH2; 2,90–3,15, m, 4H, 2 Piperazin CH2S; 2,45–2,80,
m, 6H, 2 Piperazin CH2S, CH2CH2CH2N; 1,88, dt,
2H, CH2CH2CH2.
-
Beispiel 5
-
7-Oxo-5-phenyl-N-{3-[4-[2-(2,2,2-trifluorethoxy)-phenyl]-1-piperazinyl]-propyl}7Hthieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
a) N-(3-Chlorpropyl)-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
(Verbindung 5A)
-
Diese Verbindung wurde so, wie in
Beispiel 1 beschrieben wurde, hergestellt, wobei jedoch 3-Chlorpropylaminhydrochlorid
statt Verbindung 1B verwendet und die Menge des verwendeten Triethylamins
verdoppelt wurde. Nach dem Verdünnen
mit Wasser wurde der gefällte
Feststoff filtriert und auf dem Filter mit kaltem Wasser: Dimethylformamid
2 : 1 und dann mit Wasser gewaschen. Der Feststoff wurde dann in
10% wässrigem
Natriumcarbonat suspendiert, gerührt,
filtriert und mit Wasser zur Neutralität gewaschen. Trocknen im Vakuum
bei 70°C
ergab die Titelverbindung (95%).
1H-NMR
(200 MHz, CDCl3, δ): 8,52, s, 1H, H2; 7,75–7,85, m,
2H, Phenyl H2, H6; 7,50–7,60,
m, 3H, Phenyl H3, H4, H5; 7,00, s, 1H, NH; 6,80, s, 1H, H6; 3,65–3,80, m,
4H, CH2CH2CH2 2,15, dt, 2H, CH2CH2CH2.
-
b) 7-Oxo-5-phenyl-N-[3-[4-[2-(2,2,2-trifluorethoxy)phenyl]-1-piperazinyl]propyl]7Hthieno-[3,2-b]pyran-3-carboxymid
-
Ein Gemisch aus 0,17 g Verbindung
5A, 0,13 g 1-[2-(2,2,2-Trifluorethoxy)-phenyl]piperazin (hergestellt,
wie in EP 0 748 800 beschrieben) und 0,07 g Kaliumcarbonat wurde
bei 200°C
20 Minuten lang erhitzt. Nach dem Kühlen auf 20–25°C wurde der rohe Rückstand über Flashchromatographie
gereinigt (Ethylacetat: Methanol Gradient von 95 : 5 bis 9 : 1),
um 0,193 g (70 %) der Titelverbindung zu ergeben. Schmp. 152–158 °C.
1H-NMR (200 MHz, CDCl3, δ): 8,45,
s, 1H, H2; 7,80–7,95,
m, 2H, Phenyl H2, H6; 7,50–7,65,
m, 4H, CONH, Phenyl H3, H4, H5; 6,80, s, 1H, H6; 6,75–7,10, m,
4H, Trifluorethoxyphenyl CHs; 4,44, q, 2H, CH2O;
3,66, dt, 2H, CONHCH2; 2,90–3,05, m,
4H, 2 Piperazin CH2s; 2,50–2,70, m,
6H, CH2N und 2 Piperazin CH2s;
1,80–2,00, m,
2H, CH2CH2CH2.
-
Beispiel 6
-
N-{3-[4-[2-Methoxy-5-(2,2,2-triΩuorethoxy)phenyl]-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
a) 1-t-Butoxycarbonyl-4-(5-hydroxy-2-methoxypheny)-piperazin
(Verbindung 6A)
-
Eine Lösung aus 8 g 1-(5-Hydroxy-2-methoxyphenyl)-piperazindihydrobromid
und 3,17 g wasserfreiem Kaliumcarbonat in 30 ml Wasser wurde im
Vakuum zur Trockene eingedampft. 100 ml wasserfreies Tetrahydrofuran
und 5,18 g 97 % di-t-Butyldicarbonat
wurden zum Rückstand
gegeben, und das Gemisch wurde bei 20 – 25 °C 2 Stunden lang gerührt, gefolgt
von der Zugabe von 100 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran. Die Suspension
wurde filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum vom Filtrat entfernt. Der Rückstand wurde in 200 ml Chloroform
gelöst.
Die Lösung
wurde mit 3 × 50
ml 5 % Natriumbicarbonat und mit 2 × 50 ml Wasser gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck entfernt und der Rückstand wurde über Flashchromatographie
gereinigt (Petroleumether : Ethylacetat 75 : 25), um 1,91 g (28,7%)
Verbindung 6A und 1,58 g (35,7%) 1-t-Butoxycarbonyl-4-(5-t-butoxycarbonyloxy-2-methoxyphenyl)-piperazin
zu geben. Eine Lösung
aus diesem Nebenprodukt wurde in 40 ml Methanol und 6 ml 1 N Natriumhydroxid über Nacht
bei 20–25
C gehalten. Das Gemisch wurde mit Essigsäure neutralisiert; das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck entfernt und der Rückstand wurde in 40 ml Chloroform
gelöst.
Nach dem Waschen mit 3 × 10
ml Wasser, wurde die organische Schicht über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel
im Vakuum eingedampft, um zusätzliche
1,15 g (17,2 %) von Verbindung 6A als ein dickes Öl wiederzugewinnen
(Gesamtausbeute 45,9 %).
1H-NMR (200
MHz, CDCl3, δ): 6,70, d, 1H H3 des Phenylrings;
6,45–6,53,
m, 2H, H4 und H6 des Phenylrings; 5,77, s, 1H, OH; 3,78, s, 3H,
CH3O; 3,48–3,68, m, 4H, 2 Piperazin CH2s; 2,82–3,05,
m, 4H, 2 Piperazin CH2s; 1,48, s, 9H, (CH3)3C.
-
b) 1-t-Butoxycarbonyl[2-methoxy-5-(2,2,2,-trifluorethoxy)phenyl]-piperazin
(Verbindung 6B)
-
Ein gerührtes Gemisch aus 2,83 g Verbindung
6A, 6,05 g Caesiumcarbonat und 2,95 g 2,2,2-Trifluorethyl-p-toluolsulfonat
in 60 ml Acetonitril wurde 16 Stunden lang unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösungsmittel wurde
bei vermindertem Druck weggedampft; 90 ml Kochsalzlösung wurde
zum Rückstand
gegeben, und das Gemisch wurde mit 3 × 40 ml Ethylacetat extrahiert.
Die organische Schicht wurde mit 3 × 20 ml Wasser und 20 ml Kochsalzlösung gewaschen
und über
Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck entfernt und der Rückstand durch Flashchromatographie
gereinigt (Petroleumether : Ethylacetat Gradient 95 : 5 bis 80 :
20). Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum entfernt, um 1,86 g (52%) von Verbindung 6B als
einen weißen
Feststoff zu geben. Schmp. (98) 102–105°C.
1H-NMR
(200 MHz, CDCl3, δ): 6,77, d, 1H, H3 des Phenylrings;
6,45–6,63,
m, 2H, H4 und H6 des Phenylrings; 4,28, q, 2H, CF3CH2O; 3,84, s, 3H, CH3O;
3,53–3,68,
m, 4H, 2 Piperazin CH2s; 2,90–3,06, m,
4H, 2 Piperazin CH2s; 1,48, s, 9H, (CH3)3C.
-
c) 1-[2-Methoxy-5-(2,2,2-trifluorethoxy)-phenyl]-piperazin · 1,9 Hydrochlorid
(Verbindung 6C)
-
Eine Lösung aus 2,42 ml Trifluoressigsäure in 30
ml wasserfreiem Dichlormethan wurde tropfenweise bei 3–5°C zu einer
gerührten
Lösung
aus 1,17 g Verbindung 6B in 40 ml wasserfreiem Dichlormethan gegeben. Das
Gemisch wurde über
Nacht bei 20 –25°C gehalten,
mit 2 × 30
ml 2 N Natriumhydroxid gewaschen und mit 3 × 15 ml 2 N Salzsäure extrahiert.
Die wässrige
Schicht wurde mit 2 × 20
ml Diethylether gewaschen, mit 37% Natriumhydroxid bei 5–10°C alkalisch
gemacht und mit 3 × 30
ml Diethylether extrahiert. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, um 0,78 g (89 %) von Verbindung 6C-Base
als ein dickes Öl
zu geben. Eine Lösung
aus der Base in Diethylether wurde mit Kohle behandelt, filtriert
und durch Zugabe von 3,6 N HCl in Diethylether angesäuert, um
das Hydrochloridsalz zu geben, welches durch Filtration wiedergewonnen
wurde und aus Acetonitril und Ethanol kristallisiert wurde, um die
analytische Probe zu erbringen. Schmp. (188) 202–208°C (zers.).
1H-NMR
(200 MHz, DMSO-d6, δ): 9,18, bs, 2,9H, NH2
+ und NH+; 6,90, d, 1H, Phenyl H3; 6,67, dd, 1H,
Phenyl H4; 6,59, d, 1H, Phenyl H6; 4,66, q, 2H, CF3CH2O; 3,74, s, 3H, CH3O;
3,18, bs, 8H, Piperazin CH2S.
-
d) N-{3-[4[2-Methoxy-5-(2,2,2-trifluorethoxyl-phenyl]-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
Diese Verbindung wurde so wie in
Beispiel 5b vorstehend beschrieben hergestellt, mit Ausnahme dass Verbindung
6C an Stelle von 1-[2-(2,2,2-Trifluorethoxy)-phenyl]piperazin verwendet
wurde. Nach dem Kühlen auf
20–25°C wurde der
rohe Rückstand über Flashchromatographie
gereinigt (Ethylacetat: 2 N Ammoniak in Methanol 98: 2), um die
Titelverbindung (60%) zu ergeben. Schmp. 156–158°C.
1H-NMR
(200 MHz, CDCl3, δ): 8,50, s, 1H, H2; 7,80–7,95, m,
2H, Phenyl H2, H6; 7,40–7,80,
m, 4H, CONH, Phenyl H3, H4, H5; 6,85, s, 1H, H6; 6,75, d, 1H, Trifluorethoxyphenyl
H3; 6,40–6,55,
m, 2H, Trifluorethoxyphenyl H4, H6; 4,30, q, 2H, CH2O;
3,80, s, 3H, CH3O; 3,65, dt, 2H, CONHCH2; 2,50–3,10,
m, 10H, Piperazin CH2s und CH2N;
1,85–2,10,
m, 2H, CH2CH2CH2.
-
Beispiel 7
-
N-{3-[4-[4-Fluor-2-(2,2,2-trifluorethoxy)-phenyl]-1-piperazinyl]-propyl}-7-oxo-5-phenyl-7H-thieno[3,2-b]pyran-3-carboxamid
-
Diese Verbindung wurde so wie in
Beispiel 5b beschrieben hergestellt, außer dass 1-[4-Fluor-2-(2,2,2-trifluorethoxy)-phenyl]-piperazin
(hergestellt wie in
EP 0 748
800 beschrieben wurde) an Stelle von 1-[2-(2,2,2-Trifluorethoxy)-phenyl]-piperazin
verwendet wurde. Nach dem Kühlen
auf 20–25°C wurde der
rohe Rückstand über Flashchromatographie
gereinigt (Ethylacetat: 2N Ammoniak in Methanol 95 : 5), um die
Titelverbindung (74%) zu ergeben. Schmp. 189–191°C.
1H-NMR
(200 MHz, CDCl
3, δ): 8,45, s, 1H, H2; 7,80–7,95, m,
2H, Phenyl H2, H6; 7,45–7,65,
m, 4H, CONH, Phenyl H3, H4, H5; 6,80, s, 1H, H6; 6,65–6,75, m,
2H, Trifluorethoxyphenyl CHs; 6,60, dd, 1H, Trifluorethoxyphenyl
CH; 4,35, q, 2H, CH
2O; 3,65, dt, 2H, CONHCH
2; 2,80–3,00,
m, 4H, 2 Piperazin CH
2s; 2,50–2,70, m,
6H, CH
2N und 2 Piperazin CH
2s;
1,90–2,00,
m, 2H, CH
2CH
2CH
2.
-
Beispiel 8
-
Bestimmung der Bindungsaffinität für geklonte α1-Adrenozeptoren
und 5-HT1A serotoninerge Rezeptoren
-
Die Bestimmung der Affinität für geklonte
menschliche α1-Adrenozeptorsubtypen wurde in Membranen aus
CHO-Zellen (Ovarzellen des Chinesischen Hamsters) durchgeführt, welche
durch Elektroporation mit DNA transfiziert wurde, welche die Gene,
die für
jeden α1-Adrenozeptorsubtyp
codieren, exprimiert. Klonen und stabile Expression der α1-Adrenozeptorgene
wurde wie früher
beschrieben durchgeführt
(Testa et al., Pharmacol. Comm. 6, 79–86 (1995)). Die CHO-Zellmembranen
wurden in 50 nM Tris, pH-Wert 7,4, mit 0,2 nM [3H]-Prazosin
in einem endgültigen
Volumen von 1,02 ml 30 Minuten lang bei 25°C inkubiert, in Abwesenheit
oder Anwesenheit der kompetitierenden Arzneistoffe (1 pM –10 μM). Nichtspezifische
Bindung wurde in Anwesenheit von 10 μM Phentolamin bestimmt. Die
Inkubation wurde durch Zugabe von eiskaltem Trispuffer und durch
schnelle Filtration durch mit 0,2% Polyethylenimin vorbehandelte
Schleicher & Schuell
GF52 Filter beendet.
-
Klon-G-21 Genom für den menschlichen 5-HT1A serotoninergen Rezeptor wurde stabil in
eine menschliche Zelllinie (HeLa) transfiziert (Fargin et al., J
Biol. Chem. 284, 14848–14852
(1989)). Die HeLa Zellen wurden als Einzelschichten in Dulbecco's modifiziertem Eagle
Medium (DMEM), welches mit 10% fötalem
Kälberserum
und Gentamicin (100 g/ml) ergänzt
wurde, bei 5% CO2 bei 37°C wachsen lassen. Die Zellen
wurden vom Wachstumskolben bei 95% Konfluenz durch einen Zellschaber
abgelöst
und wurden in eiskaltem 5 mM Tris und 5 mM EDTA Puffer (pH-Wert
7,4) lysiert. Die Homogenate wurden bei 40 000 × g × 20 Minuten zentrifugiert,
und die Membranen wurden in einem kleinen Volumen an eiskaltem 5
mM Tris und 5 mM EDTA Puffer (pH-Wert 7,4) resuspendiert und sofort
eingefroren und bei –70°C bis zur
Verwendung aufbewahrt.
-
Am Tag des Experiments wurden die
Zellmembranen in einem Bindepuffer aus 50 mM Tris (pH-Wert 7,4),
2,5 mM MgCl2, 10 μM Pargylin resuspendiert (Fargin
et al., Nature 335,358–360
(1988)). Die Membranen wurden in ein Endvolumen von 1 ml 30 Minuten
lang bei 30°C
mit 1,2 nM [3H]8-OH-DPAT, in Abwesenheit
oder Anwesenheit inkubiert, in Abwesenheit oder Anwesenheit der
kompetitierenden Arzneistoffe. Nichtspezifische Bindung wurde in
Anwesenheit von 10 μM
5-HT bestimmt. Die Inkubation wurde durch Zugabe von eiskaltem Trispuffer
und durch schnelle Filtration durch mit 0,2% Polyethylenmimin vorbehandelte
Schleicher & Schuell GF52
Filter beendet.
-
Inhibierung der spezifischen Bindung
der Radioliganden durch den Testarzneistoff wurde analysiert, um
den IC50-Wert unter Verwendung des nicht
linearen Kurvenanpassungsprogramms Allfit abzuschätzen (De Lean
et al., Am. J Physiol. 235, E97–E102
(1978)). Der IC50-Wert wurde in eine Affinitätskonstante
(Ki-Wert) durch die Gleichung von Cheng & Prusoff (Biochem. Pharmacol. 22,
3099–3108
(1973)) umgewandelt. Die Daten wurden als arithmetisches Mittel
der Ki-Werte ausgedrückt.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen die
gewünschte
Kraft und Selektivität
beim a1-Adrenozeptor,
wie in Tabelle 1 gezeigt wird.
-
Tabelle 1
-
Affinität (Ki-Wert, nM) der verschiedenen
getesteten Verbindungen für
rekombinante α1-Adrenozeptorsubtypen
und den 5-HT1A-Rezeptor.
-
-
Beispiel 9
-
Funktionelle Affinität für die α1L-Adrenozeptoren
-
Die funktionelle α1-Antagonistenaktivität der Testverbindungen
gegen Noradrenalin-(NA-) induzierte Kontraktionen einer Kaninchenaorta,
welche mit Chlorethylclonidin (α1L-Rezeptor) vorbehandelt wurde, wurde gemäß dem Verfahren
von Testa et al. (J. Pharmacol. Exp. Ther. 281, 1284–1293 (1997))
gemessen. Erwachsene männliche
Neuseelandkaninchen wurden durch zervikale Dislokation getötet. Die
Aorta wurde entfernt, in einen Krebs-Henseleitpuffer gestellt und
von anhaftendem Gewebe befreit. Ringe wurden aus jeder Arterie präpariert
(8 Ringe pro Aorta, etwa 4 – 5
mm breit) und in 20 ml Organbad suspendiert, welches Krebs-Bicarbonatpuffer
der folgenden Zusammensetzung enthält (mM): NaCl 112,0, KCl 5,0,
CaCl2 2,5, KHP2O4 1,0, MgSO4 1,2,
NaHCO3 12,0 und Glucose 11,1, welche bei
37°C mit
95% O2: 5% CO2 äquilibriert
wurde. Dem Puffer wurden Desmethylimipramin (0,1 μm) und Corticosteron
(1 μM),
um neuronale und extraneuronale Aufnahme von NA zu blockieren, (±)-Propranol
(1 μM),
um (3-Adrenozeptoren zu blockieren und Yohimbin (0,1 μM), um α2-Adrenozeptoren zu
blockieren, zugesetzt. Die Gewebe wurden einem passiven Gewicht
von 2g unterzogen, und die entwickelte Spannung wurde unter Verwendung
eines isometrischen Wandlers bestimmt (Basile 7003).
-
Man ließ die Präparate 60 Minuten lang äquilibrieren
und dann drei Mal alle 30 Minuten mit 10 M NA auffüllen. Die
aortischen Ringe wurden dann mit dem alkylierenden Mittel Chlorethylclonidin
(5 × 10–5 M)
30 Minuten lang inkubiert und dann drei Mal(in 0,5 Stunden) ausgiebig
gewaschen, bevor die NA-Konzentrations/Antwortkurve konstruiert
wurde. Nach dem Auswaschen von NA und Wiederäquilibrierung des Gewebes (45
Minuten lang) wurde der zu testende Arzneistoff zugegeben und nach
30 Minuten wurde eine zweite NA-Konzentrations/Antwortkurve
konstruiert. Jede Antagonistenkonzentration wurde unter Verwendung
von 2–3
aortischen Ringen von verschiedenen Kaninchen getestet.
-
Dosisverhältnisse (d. h. das Verhältnis zwischen
den Konzentrationen von Norepinephrin, das erforderlich ist, um
eine halb-maximale Antwort in Anwesenheit und in Abwesenheit des
Testantagonisten herzustellen) wurden bei jeder Konzentration der
Verbindungen berechnet. Der Logarithmus dieser Dosisverhältnisse
-1 wurde gegen den Logarithmus der Verbindungskonzentrationen der
aufgetragen (Schildplot), um die Affinitätskonstante Kb abzuschätzen. Wenn
nur eine oder zwei Konzentrationen der Testverbindungen genutzt wurden,
wurde der scheinbare Kb-Wert unter Verwendung
der Formel: Kb = [B]/ (DOSISVERHÄLTNIS –1) berechnet,
wobei B die Antagonistenkonzentration ist.
-
ERGEBNISSE
-
Die getesteten Verbindungen zeigten
eine gute Affinität
für den α1L-Adrenozeptorsubtyp.
Die Daten werden als pKb-Werte in Tabelle
2 gezeigt.
-
Tabelle 2
-
Funktionelle Affinität der getesteten
Verbindungen für
den a1L, Adrenozeptorsubtypen.
-
-
Beispiel 10
-
Wirkungen auf Harnröhrenkontraktionen,
welche durch Noradrenalininjektion induziert wurden, und Blutdruck bei
Hunden nach einer i. v.-Verabreichung
-
Die Experimente wurden gemäß dem Verfahren
von Imagawa et al. (J. Pharmacol. Methods 22, 103–111 (1989))
mit wesentlichen Modifikationen wie folgt durchgeführt: erwachsene
männliche
Spürhunde, welche
8–10 kg
wiegen, wurden mit Pentobarbital-Natrium (30 mg/kg i. v. und 2 mg/kg/h
i. v.) anästhesiert,
intubiert und spontan mit Raumluft beatmet. Um den systemischen
Blutdruck (BP) zu überwachen,
wurde ein Polyethylen (PE) Katheter in den Aortenbogen durch die
linke Oberschenkelschlagader eingeführt. In eine Kollaterale der
linken Oberschenkelvene wurde eine Kanüle für die Infusion des Anästhetikums
gelegt, und in die rechte Oberschenkelvene wurde eine Kanüle für die Verabreichung
der Verbindungen gelegt. Für
eine intraarterielle (i. a.) Injektion von Noradrenalin (NA) wurde
ein PE-Katheter in den unteren Teil der Bauchschlagader über die
rechte äußere Beckenarterie
eingeführt.
Durch ein derartiges Verfahren wurde NA selektiv im ableitenden
Harnweg verteilt. Ein vertikaler Paramedianschnitt über dem
Schambein, welcher sich von der Basis des Beckens bis zur mittleren
Bauchregion ausdehnte, wurde durchgeführt, und die Blase und die
Prostata wurden freigelegt. Die Blase wurde händisch mit einer Spritze entleert.
Der prostatische Harnröhrendruck
wurde mit einem Mikrotip-Katheter (SF), welcher in die Blase über den äußeren Harnröhrengang
eingeführt
wurde, überwacht
und entnommen, bis der Druckwandler in die prostatische Region der
Harnröhre
gesetzt war. Eine Ligatur wurde zwischen Blasenhals und der Harnröhre gesichert,
um die Antwort der letzteren zu isolieren und um jegliche Wechselwirkung
mit der Blase zu verhindern. Eine andere Ligatur wurde um den Mikrotip-Katheter beim äußeren Gang
gelegt, um den Katheter selbst zu sichern.
-
Nach einem Stabilisationszeitraum,
welcher dem operativen Verfahren folgte (30 Minuten), bei dem die
prostatischen und Harnröhrendrücke kontinuierlich
als Basiswerte überwacht
wurden, wurde eine i. a. Verabreichung von NA in 20 Minutenintervallen
durchgeführt.
-
Die gewählten Dosen von NA waren derartig,
dass sie einen Anstieg im Harnröhrendruck
von mindestens 100 % erzeugten. Die Testverbindungen wurden i. v.
auf eine kumulative Weise in Intervallen von 15–20 Minuten zwischen den Verabreichungen
verabreicht. I. a. Injektionen von NA wurden 5 Minuten nach jeder
Dosierung der Testverbindung mit Intervallen von 10 Minuten zwischen
den Stimulationen wiederholt. Um die Wirkungen der verabreichte
Verbindung zu vergleichen, wurden Dosis/Antwortkurven (log Dosistransformation) durch
Berechnung bei der Peak-Wirkung des prozentuellen Abfalls des diastolische
Blutdruckes und der prozentuellen Inhibierung des Anstiegs des durch
NA induzierten Harnröhrendrucks
konstruiert. Lineare Regressionsgleichungen wurden dann verwendet,
um die theoretische Wirksamkeit als ED25-Wert
(die wirksame Dosis, welche eine 25% Erniedrigung des diastolischen
Blutdruckes induziert) und als ID50-Wert
(die Dosis, welche den Anstieg im Harnröhrendruck um 50% inhibiert)
zu evaluieren.
-
ERGEBNISSE
-
Die erhaltenen Wirkungen nach i.
v.-Verabreichung der Verbindungen der Beispiele 1, 2 und 5 werden in
Tabelle 3 gezeigt. Die Ergebnisse, welche die erhaltenen Wirkungen
nach der Injektion von Prazosin und Rec 15/2739 betreffen, werden
auch in Tabelle 3 gezeigt.
-
Tabelle 3
-
Die Daten bedeuten die aktiven Dosen
(ausgedrückt
in μg/kg),
welche 50% der Harnröhrenkontraktionen
(UC) inhibieren, welche durch Noradrenalin (NA) induziert werden,
die aktiven Dosen (ausgedrückt
in μg/kg)
beim Erniedrigen des diastolischen Blutdrucks (DBP) und das Verhältnis (DBP/UC)
zwischen den aktiven Dosen.
-
-
Die pharmazeutischen Ergebnisse bestätigen, dass
die erfindungsgemäßen Verbindungen α1-Adrenozeptorantagonisten
mit guter Selektivität
für den α1-Adrenozeptor,
insbesondere verglichen mit dem 5-HT1A-Rezeptor
und auch mit einer guten Affinität
für den α1L-Subtyp,
so weit wie in vitro Daten betroffen sind, sind.
-
Die in vivo pharmakologischen Ergebnisse
bestätigen
die hohe Uroselektivität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
und gerechtfertigen ihre mögliche
Verwendung bei der Behandlung von Obstruktionserkrankungen der ableitenden
Harnwege, einschließlich
BPH.
-
Wirksame Mengen
-
Das Folgende stellt Richtlinien für wirksame
orale, parenterale oder intravenöse
Dosisbereiche, welche in mg/kg des Körpergewichts pro Tag ausgedrückt werden,
für die
Verwendung bei Obstruktionserkrankungen der ableitenden Harnwege
dar:
Allgemein 0,001–20
Bevorzugt
0,05–3
Am
meisten bevorzugt 0,5–2
-
Die am meisten bevorzugten Werte
beziehen sich auf das orale Dosieren. Intravenöse Dosierungen sollten 10 bis
100-fach niedriger sein. Dosierungen für die selektive Verwendung,
z. B. Dosierungen, welche in den unteren ableitenden Harnwegen ohne
eine wesentliche Wirkung auf den Blutdruck aktiv werden, hängen von
der besonderen angewendeten Verbindung ab. Im Allgemeinen kann,
in Fall einer Verbindung, welche selektiv für das Inhibieren der Harnröhrenkontraktion
ist, bis zur vierfachen Menge an ED50, welche
beim Inhibieren der Harnröhrenkontraktion
verwendet wird, ohne wesentliche Wirkung auf den Blutdruck angewendet werden.
Weitere Verfeinerungen und Optimierung der Dosierung sind unter
Verwendung von nicht mehr als Routineexperimenten möglich. Die
wirksamen erfindungsgemäßen Verbindungen
können
oral verabreicht werden, zum Beispiel mit einem inerten Verdünnungsmittel
oder mit einem essbaren Träger,
oder sie können in
Gelatinekapseln eingeschlossen sein, oder sie können in Tabletten gepresst
sein. Zum Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung können die
erfindungsgemäßen wirksamen
Verbindungen mit Exzipienten eingebracht werden und in Form von
Tabletten, Pastillen, Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Sirupen,
Waffeln, Kaugummi und dergleichen verwendet werden. Diese Präparate sollten
mindestens 0,5% an wirksamen Verbindungen enthalten, aber die Menge
des Wirkstoffs kann abhängig
von der besonderen Form variiert werden und kann zweckmäßigerweise
zwischen 5% und etwa 70% des Gewichts der Einheit betragen. Die
Menge an wirksamer Verbindung in derartigen Zusammensetzungen ist
derartig, dass eine geeignete Dosierung erhalten werden wird, obwohl
die gewünschte
Dosierung durch Verabreichung einer Vielzahl an Dosierungsformen
erhalten werden kann. Die bevorzugten Zusammensetzungen und erfindungsgemäßen Präparate werden
so hergestellt, dass eine orale Dosierungseinheitsform zwischen
1,0–300
Milligramm der wirksamen Verbindung enthält. Die Tabletten, Pillen,
Kapseln, Pastillen und dergleichen können auch zum Beispiel die
folgenden Inhaltsstoffe enthalten: ein Bindemittel, wie zum Beispiel
mikrokristalline Cellulose, Tragantgummi oder Gelatine; einen Exzipienten,
wie zum Beispiel Stärke
oder Lactose; ein Sprengmittel, wie zum Beispiel Alginsäure, Natriumstärkeglycolat,
Maisstärke
und dergleichen; ein Schmiermittel, wie zum Beispiel Magnesiumstearat
oder hydriertes Rizinusöl,
ein Gleitmittel, wie zum Beispiel kolloidales Siliziumdioxid; und
ein Süßstoff,
wie zum Beispiel Zucker oder Saccharin oder ein Aromastoff wie zum
Beispiel Pfefferminz, Methylsalicylat oder Orangenaroma kann zugegeben
werden. Wenn die Dosierungseinheitsform eine Kapsel ist, kann sie
zusätzlich
zu den Materialien der vorstehenden Art einen flüssigen Träger, wie zum Beispiel ein fettes Öl enthalten.
Andere Dosierungseinheitsformen können andere verschiedenartige
Materialien, welche die physikalische Form der Dosierungseinheit ändern, zum
Beispiel Überzüge, enthalten.
Daher können
Tabletten oder Pillen mit Zucker, Schellack oder anderen magensaftresistenten Überzügen überzogen
sein. Ein Sirup kann zusätzlich
zu den wirksamen Verbindungen Zucker als einen Süßstoff und bestimmte Konservierungsmittel,
Farbstoffe, färbende Mittel
und Aromen enthalten. Die beim Herstellen dieser verschiedenartigen
Zusammensetzungen verwendeten Materialien sollten pharmazeutisch
rein und in den verwendeten Mengen nichttoxisch sein. Zum Zweck
der therapeutischen parenteralen Verabreichung können die erfindungsgemäßen wirksamen
Verbindungen in eine Lösung
oder Suspension eingebracht werden. Diese Präparate sollten mindestens 0,1%
der wirksamen Verbindung enthalten, aber es kann zwischen 0,5 und
etwa 30% des Gewichts davon variiert werden. Die Menge an wirksamer
Verbindung in derartigen Zusammensetzungen ist derartig, dass eine
geeignete Dosierung erhalten wird. Die bevorzugten Zusammensetzungen
und erfindungsgemäßen Präparate werden
so hergestellt, dass eine parenterale Dosierungseinheitsform zwischen
0,2–100
Milligramm der wirksamen Verbindung enthält. Lösungen oder Suspensionen können auch
die folgenden Komponenten einschließen: ein steriles Verdünnungsmittel,
wie zum Beispiel Wasser zur Injektion, eine Salzlösung, nichtflüssige Öle, Polyethylenglycole, Glycerin,
Propylenglycol oder andere synthetische Lösungsmittel; antibakterielle
Stoffe, wie zum Beispiel Benzylalkohol oder Methylparabens; Antioxidantien,
wie zum Beispiel Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit; Chelatbildner, wie zum Beispiel Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer,
wie zum Beispiel Acetate; Citrate oder Phosphate und Mittel für das Einstellen
der Tonizität,
wie zum Beispiel Natriumchlorid oder Dextrose. Die parenteralen
Mehrfachdosenfläschchen
können
aus Glas oder aus Kunststoff sein. Zusätzliche Zusammensetzungen, welche
für die
Verabreichung über
verschiedenartige Wege geeignet sind und die erfindungsgemäße Verbindungen
enthalten, sind auch innerhalb des Umfangs der Erfindung.
-
Dosierungsformen, zusätzliche
Inhaltstoffe und Wege der Verabreichung, welche hierin genannt werden,
schließen
jene, welche in
US 4 089 969 und
US 5 091 182 offenbart werden,
ein.