DE59769C

DE59769C - Mit Absteif-Kühlrohren versehener Kraftsammeikessel für Druckwasser und Luft oder Gas

Info

Publication number: DE59769C
Application number: DENDAT59769D
Authority: DE
Original assignee: H. DIEKMANN in Dortmund, Schwanenwall 29
Anticipated expiration: 1911-05-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Um bei Kraftsammlern für Druckwasser und Luft oder Gas ohne Gewichte und ohne besondere Abdichtungen den Druck sehr hoch steigern zu dürfen, ohne durch die Drucksteigerung ein Erhitzen der Luft oder dergleichen bis zu einem Grade zu veranlassen, dafs ein Undichtwerden des Kessels eintritt, werden nach vorliegender Erfindung Kühlrohre angewendet, welche die Decke mit dem Boden des Kraftsammlers verbinden und obere Seitenöffnungen haben, die der über dem Wasser sich ansammelnden Luft Eintritt in das Rohrinnere gestatten. Diese Kühlrohre bilden einerseits eine höchst wirksame Versteifung, bei welcher man mit mäfsig starken Decken und • Bodenwänden ausreicht, andererseits vermehren sie die Kühlfläche für die durch starke Pressung sich erhitzende Luft derart, dafs die Gefahr einer aus einer Erhitzung entstehenden Undichtigkeit des Kessels vermieden ist. Durch eine entsprechende Anzahl solcher Rohre mufs sich der Grad der Absteifung und die Gröfse der Kühlfläche innerhalb praktischer Grenzen beliebig erhöhen. Beiliegende Zeichnung zeigt einige Beispiele eines solchen Kraftsammelkessels mit Absteif-Kühlrohren.

In dem aus Schmiedeisen luft- und wasserdicht hergestellten Kessel A sind innere Rohre L angeordnet, welche die Decke mit dem Boden verbinden, ebenfalls luft- und wasserdicht sind und eine oder mehrere obere Seitenöffnungen O haben, durch welche das Innere des Rohres mit dem Innern des Kessels in Verbindung steht.

Fig. ι zeigt als Beispiel einen liegenden Kessel mit drei solchen Rohren im Längenschnitt , Fig. 2 einen . stehenden Kessel mit einem solchen Rohr, Fig. 3 einen Kessel in Verbindung mit einem Wasserdruckhebekran. Eine Prefspumpe PP, welche so eingerichtet ist, dafs sie Luft- oder auch Wasser in den Kessel A einpumpen kann, steht mit diesem durch das Druckrohr D in Verbindung. Das Druckrohr D₁ führt bei der Wasserdruckmaschine in Fig. 3 in den Druckcylinder des Hebekranes. Durch ein Sicherheitsventil S¹ mit einem den höchst zulässigen Druck anzeigenden Manometer kann bei Eintreten dieses Druckes das Dampfventil V der Prefspumpe P P geschlossen werden, um diese zum Stillstand zu bringen. Die Prefspumpe entnimmt durch das Saugrohr S₁ aus dem Behälter R ihr Betriebswasser und läfst dasselbe nach dem Verbrauch durch das Rohr R^l, Fig. 3, in den Behälter zurückm'efsen. In dem Kessel A ist der niedrigste Wasserstand N stets über dem Druckrohr D und D₁; der höchste Wasserstand bei H soll die Oeffnung O in dem Kühlrohr nicht erreichen. W ist ein Wasserstandszeiger.

Zuerst wird in den Kessel A so viel Wasser eingepumpt, bis der niedrigste Wasserstand erreicht ist. Nach Absperrung der Wasserzuführung preist man mittelst derselben Pumpe Luft in den Kessel A bis zu irgend einer Spannung, z. B. bis zu 20 Atmosphären. Die eingeprefste Luft geht dabei durch das Wasser, so dafs eine Abkühlung derselben eintritt. Nach Erreichung dieser Spannung wird das Luftzuführungsrohr abgesperrt und nun wieder Wasser so lange eingepumpt, bis der höchste Wasserstand bei H erreicht ist, wobei der Theil der Luft, der durch die Oeffnungen O

in die Luftröhre L getrieben wird, in diesen gekühlt und weiter verdichtet wird. Ist der höchste Wasserstand und damit der höchste Druck erreicht, so hebt sich das Sicherheitsventil 5 und stellt das Dampfventil F ab, so dafs die Prefspumpe P P aufhört zu arbeiten. Sobald jedoch von der Verbrauchsstelle durch das Rohr D₁ Wasser entnommen wird und die Spannung sinkt, sinkt auch das Sicherheitsventil S und das Dampfventil V wird geöffnet, wodurch die Prefspumpe P P wieder in Thätigkeit gesetzt wird.

Um zu zeigen, wie der Kraftsammler wirkt und für einzelne Fälle einzurichten ist, ist derselbe in Fig. 3 als Beispiel für einen Wasserdruckhebekran angeordnet. Es sei der Wasserspiegel des Kessels A = ι qm, die Höhe der Wassersäule in A — 5 m, so ist der Kubikinhalt des Wassers 5 cbm. Sind nun vorher der Kessel A und die Absteif-Kühlrohre L mit Luft von atmosphärischer Spannung gefüllt und ist durch Einführung weiterer Luft durch die Prefspumpe P P die Spannung bis auf 20 Atmosphären gebracht, so wird durch Nachpressen von Wasser die Spannung auf die zulässig höchste Höhe geführt.

Durch ein in das Druckrohr D₁ eingeschaltetes Druckverminderungsventil R₂ wird der Wasserdruck auf ein bestimmtes Mafs, z. B. von 120 Atmosphären auf 25 Atmosphären, vermindert und wirksam gemacht. Während der Kran arbeitet, arbeitet auch die Prefspumpe. Beim Herunterlassen des Kranes geht das Wasser durch den Dreiweghahn D₂ und das Rücklaufrohr JR₁ in den Behälter R zurück.

Claims

PateNT-ANSPRüCH:

Ein Kraftsammler für Druckwasser und Luft oder Gas, bei welchem die die Decke mit dem Boden verbindenden Kühlrohre L derart angeordnet sind, dafs die über dem Druckwasser stehende Luft durch obere Oeffnungen der Kühlrohre in das Innere dieser Rohre eintreten kann, wodurch die Erhitzung der Luft bei starker Pressung und die Gefahr einer daraus entstehenden Undichtigkeit des Kessels vermieden ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.