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Mechanisch oder elektrisch angetriebene Uhr mit mehreren an das Triebwerk
anschaltbaren Schlagwerken Uhren, die zu bestimmten Zeitpunkten, z. -B. morgens
um C, mittags um 12 und abends um 7 Uhr, das Angelus läuten, sind bekannt. So ist
bereits eine Uhr mit Schlagwerk bekanntgeworden, bei der eine besondere Vorrichtung
zur. Angelusläuten angeordnet ist. Die Anordnung ist bei dieser ihr so getroffen,
daß unmittelbar nach dem Schlagen der Uhr die hierzu benutzte Schlußscheibe noch
etwas weiter gedreht wird, wodurch die Mittel zum Angelusläuten betätigt werden.
Eine Uhr, bei der .das Schlagwerk gemäß diesem Prinzip aufgebaut ist, weit den erheblichen
Nachteil auf, daß die Betätigung des besonderen Schlagwerkes vom normalen Uhrschlagwerk
abhängig ist, so daß es bei einer solchen Uhr unmöglich ist, das besondere Schlagwerk
z. B. i/¢ Stunde vor oder 1f2 Stunde nach einer ganzen Stunde in Bewegung zu setzen.
Da es aber wünschenswert ist, daß das Schlagwerk auch zu anderen Zeitpunkten als
jede halbe oder ganze Stunde arbeiten kann, so liegt ein Bedürfnis dafür vor, daß
das besondere Schlagwerk zu verschiedenen, beliebig in der Tagesordnung gelegenen
Zeitpunkten eingestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß werden nun die Mittel angegeben, die es ermöglichen,
den erwähnten Übelstand zu beheben. Bei der erfindungsgemäßen Uhr ist ein vom Triebwerk
dauernd angetriebenes Verteilungsorgan vorgesehen, das zeitweilig eine Kupplung
des besonderen Schlagwerkes mit dem Hauptantrieb der Uhr bewirkt.
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Das Verteilungsorgan besteht zweckmäßig aus einer Scheibe, die mit
vorzugsweise verstellbaren Stiften oder Nocken versehen ist, welche einen Sperrhebel
bewegen, mittels dessen das besondere Schlagwerk an den Hauptantrieb gekuppelt wird.
Die Scheibe kann mit einer Anzahl von Löchern versehen sein, in die die verstellbaren
Stifte klemmend passen. Die Stifte werden vorzugsweise senkrecht zur Scheibenfläche
angeordnet und können dann mit einer am Sperrhebel vorgesehenen schrägen Fläche
zusammenarbeiten, wodurch ein am Hebel angebrachter Anschlag, der gegen den Umfang
der Verteilungsscheibe abgestützt ist, aus dieser Lage über die Scheibenfläche gehoben
wird, so daß der Hebel sich mittels einer Feder drehen kann.
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In derb Fall, daß eine Uhr mit einer einmaligen Einstellung des besonderen
Schlagwerkes genügt, kann das Verteilungsorgan wesentlich einfacher ausgebildet
sein. Bei einer solchen Ausführungsform kann das Organ aus einer mit im wesentlichen
radial verlaufenden Schlitzen versehenen Scheibe bestehen, neben der eine zweite
in tangentialer
Richtung in bezug auf die Scheibenwelle unter Federwirkung
bewegliche, mit gleichartigen Schlitzen versehene Scheibe angeordnet ist. Mit diesen
Schlitzen kann dann ein Hebel zusammenarbeiten. Die Wirkung eines derartigen Verteilungsorganes
wird näher erläutert werden.
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Der obenerwähnte Sperrhebel kann bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
auch unter Zwischenschaltung anderer Hebel und dazugehöriger Sperrmittel, die den
Hebel beim normalen Gang der Uhr in einer bestimmten Lage halten, eine Kupplung
bedienen, mittels deren eine Antriebsscheibe für die Bewegung der Hämmer des besonderen
Schlagwerkes an das Haupttriebwerk gekuppelt wird.
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Billiger ist eine Ausführungsform, bei der am Hebel ein Rad angelenkt
ist, das vom Haupttriebwerk angetrieben werden kann und zeitweilig bei der Bewegung
des Hebels mit einem mit der Antriebsscheibe für die Hammerbewegung verbundenen
Rad in Eingriff gebracht wird. Bei dieser Ausführungsform können verschiedene sonst
benötigte Zwischenhebel und Sperrmittel in Fortfall kommen, wie in den Zeichnungen
klar hervorgehoben wird.
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Bei der letztgenannten Ausführungsform benötigt man Mittel, die es
ermöglichen, die Antriebsscheibe für das besondere Schlagwerk nach Auslösen des
Antriebes der Scheibe doch noch eine kleine Strecke weiterzudrehen. Zu diesem Zweck
kann die Antriebsscheibe mit einem Zahnrad verbunden sein, das wenigstens einen
verlängerten Zahn aufweist.
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Die Antriebsscheibe für die Hammerbewegung wird vorzugsweise mit einem
Nocken versehen, der mit einem am Sperrhebel angelenkten Stift zusammenarbeiten
kann. Durch diesen Nocken wird der Sperrhebel nach erfolgtem Schlagen des Schlagwerkes
in die ursprüngliche Lage zurückgeführt.
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Zwecks Bewegung der Hämmer kann die Antriebsscheibe mit in entsprechenden
Abständen voneinander aufgestellten kürzeren und längeren Stiften angeordnet sein.
Diese Stifte können dann die die Hämmer hebenden Hebel in Bewegung setzen.
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Das besondere Schlagwerk kann auch an eine Uhr, die schon mit einem
Uhrschlagwerk versehen ist, angebaut sein und von der Energiequelle dieses Uhrschlagwerkes
angetrieben werden. Wenn diese Energiequelle durch eine Feder oder ein Gewicht gebildet
wird, kann der Sperrhebel des besonderen Schlagwerkes das übliche Sperrwerk für
den Uhrschlagtverkantrieb bewegen. Wenn das Uhrschlagwerk in Betrieb gelangen soll,
was, wie bereits erwähnt, zu einem anderen Zeitpunkt als demjenigen der Bewegung
des besonderen Schlagwerkes geschehen kann, wird dieses Sperrwerk mittels eines
vom Uhrschlagwerk bewegten Organs ausgelöst.
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In dem Fall, daß beide Schlagwerke von einem Synchronmotor angetrieben
werden, kann das Sperrwerk, das eine Entspannung der Schlagwerksfeder oder ein Herabfallen
des Gewichtes verhindern soll, selbstverständlich in Fortfall kommen. Nur muß ein
Sperrwerk vorgesehen sein, um das Uhrschlagwerk zu sperren, z. B. um den Rechen
eines Reihenschlagwerkes zeitweilig festzuhalten.
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Es ist erwünscht, daß die Hammerwelle des normalen Uhrschlagwerkes
während des Betriebes des besonderen Schlagwerkes außer Betrieb gestellt wird. Zu
diesem Zweck kann die Antriebsscheibe des besonderen Schlagwerkes mit einem Nocken
oder mit einer Vertiefung versehen sein, gegen den die Hammerwelle des normalen
Uhrschlaghammers unter Federwirkung anliegen kann. Sobald die Antriebsscheibe während
des Betriebes des besonderen Schlagwerkes in Drehung versetzt wird, wird die Hammerwelle
durch den Nokken oder die Begrenzung der Vertiefung verschoben und außer Betrieb
gebracht.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Die für die Erfindung nicht wichtigen Teile sind in der Zeichnung nicht
wiedergegeben.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung zum Bewegen eines
besonderen Schlagwerkes, das mittels einer Feder oder eines Gewichtes angetrieben
wird.
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Fig. a zeigt eine teilweise Seitenansicht dieser Ausführung.
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In Fig. 3 ist eine Einzelheit der Antriebsscheibe für die besonderen
Schlagwerkshämmer wiedergegeben.
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Fig. .4 ist eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsforen des
Verteilungsorganes. Fig.5 ist eine Seitenansicht dieser Ausführungsforin.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen teilweise Ansichten einer anderen Ausführungsform.
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Die Scheibe i in den Fig. i und 2 wird dauernd durch das Uhrrad 2
der Uhr angetrieben und macht während eines Tages eine ganze Umdrehung. In der Scheibe
sind z. B. drei Stifte 3 angebracht, die in den Löchern ,4 verstellt werden können.
Die Stifte 3 arbeiten mit einer schrägen Fläche 5 eines Sperrhebels 6 zusammen.
Der Sperrhebel ist normalerweise mittels eines seitlichen Ansatzes 7 gegen den Zahnkranz
S der Scheibe i abgestützt. Dreimal täglich wird aber die schräge Fläche 5 des federnden
Hebelarmes durch die Stifte 3 gehoben, und zwar über eine solche Strecke, daß der
Ansatz 7 von den Scheibenflächen
abfällt. Durch die Feder 9 wird
dann der Hebel 6 um den Zapfen io gedreht. Der am anderen starren Hebelarm angebrachte
Stift i i bewegt sich nach oben, so daß sich der Hebel 12 um den Zapfen 13 dreht.
Durch diese Bewegung des Hebels i2 wird auch der Hebel 14 bewegt, so daß der an
diesem Hebel befestigte Stift 15 die Nockenscheiben 16 freigibt, wodurch der Schlagwerksantrieb
in Bewegung gesetzt wird.
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Wenn die Uhr auch mit einem Uhrschlagwerk versehen ist, können der
Hebel 14 und die Scheibe 16 auch das Sperrwerk für dieses Schlagwerk bilden. Der
Hebel 14 wird dazu zeitweilig durch die Uhrschlagwerkteile gehoben, ohne daß dabei
der Hebel 6 sich zu bewegen braucht. Das auf der Welle der Nockenscheibe 16 befestigte
Zahnrad 17, das mit diesem Rad kämmende, an der Welle 18 befestigte Zahnrad i9 und
die Zahnräder 2o und 21 werden alle von der r Energiequelle angetrieben. Auf der
das Rad 21 tragenden Welle 22 ist ein Sperrad 23 befestigt, das innerhalb eines
aufstehenden Randes 24 (s. Fig, i und 3) der Antriebsscheibe 25 gelegen ist. Mit
diesem Sperrad 23 kann eine Sperrklinke 26 in Eingriff gebracht werden. Diese Sperrklinke
ist um den an die Antriebsscheibe 25 befestigten Zapfen 27 drehbar angeordnet.
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Die Antriebsscheibe befindet sich normalerweise in der in Fig. i gezeichneten
Stellung. Wenn aber der Hebel 6 bewegt wird und demzufolge auch der Hebel 12, letzterer
entgegen der Wirkung der Feder 28, so wird die Spitze 29 dieses Hebels 12 .aufwärts
bewegt. Diese Spitze greift durch einen Schlitz im aufstehenden Rand 24 und ruht
normal auf dem Schwanz der Sperrklinke 26. Wenn aber die Spitze 29 des Hebels 12
aufwärts bewegt wird, wird die Sperrklinke durch die Feder 30 finit dem Sperrad
23 in Eingriff gebracht. Dadurch wird die Antriebsscheibe 25 mit dem Schlagwerkantrieb
gekuppelt. Durch den aufstehenden Rand 24 wird die Spitze des Hebels 12 daran gehindert,
während des Drehens der Antriebsscheibe noch mit der Klinke 26 in Berührung zu kommen.
Der Rand bildet somit ein Sperrmittel für den zwischengeschalteten Hebel 12 (s.
oben). Es kann auch durch dieselbe Einrichtung die Antriebsscheibe mit dem elektrisch
getriebenen Triebwerk, also z. B. mit einem Synchronmotor, gekuppelt werden.
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Am Umfang der Antriebsscheibe 25 sind verschiedene kürzere, 31, und
längere, 32, Stifte in verschiedenen Abständen voneinander angeordnet. Diese Stifte
kommen bei Drehung der Scheibe nacheinander mit den Hebeln 33 und 3q., die die Schlagwerkshämmer
bewegen, in Berührung. Die längeren Stifte nehmen beide Hebel mit, die kürzeren
nur einen von beiden. Dadurch werden die Hämmer ;gleichzeitig oder seiner allein
bewegt. Die Bogenabstände der Stifte 31 und 32 können je nach Bedarf gewählt werden.
Die gezeichnete Antriebsscheibe ist für das Angelusläuten ,gedacht, bei dem das
Läuten vorzugsweise zeitweilig unterbrochen wird.
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Fig. 2 zeigt, wie die Wellen in der Platine 35 gelagert sind. Die
andere übliche Platine ist nicht gezeichnet. Bemerkenswert ist die Hammerwelle 36
des normalen Uhrschlagwerkes, die durch die Feder 37 normalerweise in die Vertiefung
38 eines Ansatzes 39 der Antriebsscheibe 23 gedrückt wird. Sobald die Antriebsscheibe
gedreht wird, wird die Hammerwelle 36 verschoben und außer Betrieb gesetzt. Die
erfindungsgemäße Anordnung kann sowohl bei Uhrschlagwerken mit Rechen als bei Uhrschlagwerken
mit Schlußscheibe verwendet werden.
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Wenn die Antriebsscheibe 25 ungefähr eine ganze Umdrehung ausgeführt
hat, drückt der an ihrem Umfang vorgesehene Nocken 4o den Stift 41 des Hebels 6
nach unten, wodurch der Absatz 7 dieses Hebels wieder auf dem Tagkranz & zu
ruhen kommt uild der Hebel 6 gesperrt ist, bis wieder ein Stift 3 die Fläche 5 berührt.
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Bei den in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen arbeitet
der Hebel 6 mit zwei mit im wesentlichen radialen Schlitzen 42 und 43 versehenen
Scheiben zusammen. Die Scheibe 44 ist in bezug auf die Scheibe 45 in tangentialer
Richtung entgegen der Wirkung einer Spiralfeder 46 beweglich. Die Scheibe 45 wird
mittels des Zahnrades 47 fortwährend vom Antriebswerk der Uhr in der Richtung des
Pfeiles gedreht. Sobald die Spitze 48 des Hebels auf den spitzen Teil 49 der Scheibe
44 aufliegt, wird diese Scheibe zuerst ein wenig mitgenommen, so daß die
Spitze dann plötzlich in den Schlitz fällt. Der Hebel 6 dreht sich somit.
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Die übrige Einrichtung kann gleich der bereits beschriebenen und dargestellten
sein. Der Hebel 6 wird also nach beendigter Umdrehung der Antriebsscheibe 25 wieder
in die ursprüngliche Lage durch den Nockon q0 zurückgeführt. Unmittelbar hierauf
wird die Scheibe 44 durch die Feder 46 wieder ein wenig gegenüber der Scheibe 45
verdreht, so daß die Spitze 48 des Hebels, wenn der Nocken 4o am Stift 41 vorbei
ist, durch den spitzen Teil 49 der Scheibe 44 verhindert wird, in den Schlitz zurückzufallen.
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In den Fiig.6 und 7 ist das mit der Scheibe i zusammenarbeitende Ende
des Hebels 6 etwas anders gestaltet. Eine wesentlich andere Wirkung wird dadurch
aber nicht erzielt. Der Hebel 6 ist in der Stellung gezeichnet,
in
der sich der Ansatz 7 über der Fläche der Scheibe i befindet. Die Feder 9 hat also
den Hebel um einen Winkel a gedreht. In einem Ansatz 5o des Hebels ist ein Rad 51
gelagert. Dieses Rad kann durch Zwischenschaltung einiger Zahnradübersetzungen 52,
53 von der Energiequelle angetrieben werden. Das Rad 51 wird, wenn der Hebel über
einen Winkel a sich dreht, in Eingriff mit dem Rad 54 gebracht. Dieses Rad ist auf
der Welle, auf der auch die Antriebsscheibe 25 befestigt ist, angebracht. Die Antriebsscheibe
25 dreht sich in einer Richtung, die entgegengesetzt der in Fig. i gezeichneten
Richtung ist. Dies ist auf die Zwischenschaltung des Rades 51 zurückzuführen. Die
Wirkung des Nockens .4o, des Stiftes 41 und des Hebels 1.1. ist die gleiche wie
die schon zu Fi,g. i beschriebene. Das gleiche gilt von deal Stiften der Antriebsscheibe
und für die damit zusammenarbeitenden Hebel für die Hammerbewegung. Das Rad 5.1
ist mit einem verlängerten Zahn 55 versehen; er bewirkt, daß die Antriebsscheibe
25, auch wenn das Rad 5 i schon vom Rad 54 wegbewegt wird, noch über eine kleine
Strecke weitergedreht wird, damit der Nocken 4.o nicht in einer solchen Stellung
stehenbleibt, daß der Stift des Hebels 6 nachher verhindert ist, sich nach links
zu bewegen.
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Es sei aber darauf hingewiesen, daß bei dieser Anordnung der aufstehende
Rand 24, das Sperrwerk 23 bis 26, der Hebel 12 usw. in Fortfall kommen können, so
daß diese Ausführung noch einfacher ist als die zu Fig. i beschriebene.
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Die verschiedenen Ausführungen des besonderen Schlagwerkes können
auch bei mittels eines Synchronmotors angetriebenen Uhren verwendet werden. Der
Hebel 14 und die Scheibe 16 können dann weggelassen werden. Nur müssen, wenn die
Uhr ein Uhrschlagwerk aufweist, z. B. ein Rechenschlagwerk, Mittel vorgesehen sein,
um den Rechen in den Schlagwerkpausen zu sperren, d. h. das Fallen des Rechens zu
verhindern.