DE587952C - Verfahren zur Herstellung von Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen

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DE587952C
DE587952C DE1928587952D DE587952DD DE587952C DE 587952 C DE587952 C DE 587952C DE 1928587952 D DE1928587952 D DE 1928587952D DE 587952D D DE587952D D DE 587952DD DE 587952 C DE587952 C DE 587952C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/16Preparation of mixed organic cellulose esters, e.g. cellulose aceto-formate or cellulose aceto-propionate

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen Zur Herstellung einfacher Ester der Cellulose ist bereits die Verwendung von Chloressigsäureanhydrid zusammen mit den höheren Homologen der Essigsäure vorgeschlagen worden.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Estern; und zwar sowohl einfachen als auch gemischten Estern, unter Verwendung von substituierten Säureanhydriden zusammen mit einer oder mehreren organischen Säuren.
  • Von den substituierten organischen Säureanhydriden sind diejenigen, welche selbst keine esterifizierende Wirkung ausüben, hauptsächlich die Halogenderivate und hier insbesondere die Chlor- und Bromderivate sowie die Alkoxyderivate der Fettsäurereihe, sehr starke treibende Mittel und bestimmen das Eindringen von solchen Acylgruppen von organischen Säuren in die Cellulose, von denen man bisher nicht festgestellt hat, daß sie entweder überhaupt oder mehr als merkbar Ester erzeugen. Da das Anhydrid ohne esterifizierende Wirkung ist, ist der erzeugte Ester, je nachdem ob eine oder mehrere organische Säuren benutzt werden, ein einfacher oder gemischter Ester.* Das neue Verfahren hat gegenüber bekannten Verfahren zum Esterifizieren von Gellulose verschiedene Vorteile. So können beispielsweise nach dem neuen Verfahren organische Säuren unmittelbar Verwendung finden, die nach älteren Verfahren erst in Anhydrid oder Säurechlorid umgewandelt werden müssen. Das Verfahren kann ferner in einer Phase durchgeführt werden. Während dieser Phase werden Acylgruppen hohen und niederen Molekulargewichts eingeführt, anstatt diese in aufeinanderfolgenden Phasen zuzusetzen. Das Verfahren arbeitet mit unabgebauten Cellulosen gut und beschränkt sich nicht auf abgebaute Cellulosen, die allgemein als das. praktischere Ausgangsmittel bisher betrachtet worden sind.
  • Unter den organischen Säuren, die erfindungsgemäß benutzt werden können, befinden sich unsubstituierte aliphatische Monocarbonsäuren einschließlich derjenigen der Cycloparaffinreihe, die aromatischen Monocarbonsäuren und die Aralkylmonocarbonsäuren.
  • Weiter können unsubstituierte aromatische Monocarbonsäuren benutzt werden. Bei Verwendung von aromatischen Dicarbonsäuren hat es sich herausgestellt, daß eine der Carboxylgruppen beispielsweise durch Esterifizieren unwirksam gemacht werden muß, um eine wahrnehmbare Esterifizierung der Cellulose durch die Acylgruppe der Säure zu erzielen. Bei Verwendung von unsubstituierten, doppelt gebundenen aliphatischen Monocarbonsäuren nehmen diese mit Bezug auf die Carboxylgruppe zweckmäßig _ eine a-- oder ß-Stellung ein.
  • In das Esterifizierungsbad wird zweckmäßig ein Lösungsmittel für die organische Säure und das Anhydrid eingeführt, das an der Esterifizierung nicht teilnimmt. Halogenessigsäuren sind gute Lösungsmittel für diesen Zweck, und insbesondere wird Monochloressigsäure bevorzugt. Ein esterifizierender Katalysator ist für gewöhnlich zur Beschleunigung des Verfahrens vorteilhaft.
  • Die für die Esterifizierung günstigste Temperatur ergibt sich durch Erfahrung und hängt von der Zusammensetzung des Esterifizierungsbades ab. Ist ein aus dem gewonnenen Ester hergestellter Film brüchig, so läßt dies auf eine zu hohe Temperatur des Esterifizierungsba.des schließen. Für gewöhnlich wird eine Temperatur zwischen 50 und 6o0 benutzt, doch können auch niedrigere Temperaturen genügen.
  • Nachstehende Beispiele dienen zur Erläuterung des neuen Verfahrens, und in diesen Beispielen sind die einzelnen Teile nach Gewicht angegeben, während durch die Ausdrücke Chloressigsäure und Chloressigsäureanhydrid Monochlorderivate zu verstehen sind. Beispiel i Cellulosebenzoat kann mit. sehr großem Vorteil mit Hilfe von Chloressigsäureanhydridhergestellt werden. i5 Teile Benzoesäure, 2o Teile Chloressigsäureanhydrid und 0,05 Teile Magnesiumperchlorat werden gemischt, und in dieses Bad werden 5 Teile reiner Baumwolle gründlich eingearbeitet. Während der Esterifizierung wird in dem Bad eine Temperatur von 6o bis 65° aufrechterhalten. Die Beendigung der Acetylierung wird durch das Verschwinden der Baumwollfasern angedeutet, wobei die Masse homogen wird. Letzteres erfolgt verhältnismäßig schnell, etwa in 8 Stunden. Der fertige Ester wird aus dem Bad durch die übliche Nachbehandlung gewonnen.
  • Dabei hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß auch Fettsäuren höherer Ordnung nach dem Verfahren benutzt werden können. Zwar ist es bekannt, Essigsäure und seine höheren Homologen mit Hilfe von Chloressigsäureanhydrid in den Celluloselzern einzuführen, aber es war nicht vorauszusehen, daß auch die höheren Fettsäuren, die infolge ihrer abweichenden Eigenschaften in der Literatur meist getrennt behandelt werden (siehe B e r n t h s e n, 16. Aufl., i924, S. i90), ohne Schwierigkeit für das Verfahren nach der Erfindung benutzt werden können.
    Teile des Teile des Zeit der
    Teile der- Teile der Chlor-
    1Vame und Nr: der Säure Magnesium- Reaktion
    Säure Baumwolle essigsäure- perchlorats in Stunden
    anhvdrids
    i. Benzoe .................... 15 3 2o 0,05 B
    2. o-Methoxybenzoe............ io 2 15 0,02 - 4
    3. o-Chlorbenzae .............. io 2 15 0,02 5
    4. Acetylsalicyl ............... 20 2 20 0,05 ' io
    5. Phenylessig ................. 15 3 20 0,05 7
    6, Capryl...................... 25 5 6o 0,05 5
    7. Pelargon .................... 25 5 6o 0,05 5
    B. Caprin...................... . 25 5 6o 0,05 5
    g. Laurin...................... 20 3 20 0,05 4
    io. Myristin .... ................ 25 4 6o 0,05 4
    i1. Palmitin..................... 15 2 6o 0,05 24
    12. Stearin .................... 15 2 6o 0,05 24
    z3. Crotön...................... 15 5 30 0,05 5
    14. Cyclohexancarbon ........... io 2 15 0,02 3
    15. Zimt ....:................. 15 3 - 40 0;05 5
    -16. Hydrozimt .................. 15 3 30 0,05 3
    Teile des Teile des Zeit der
    Teile der Teile der Chlor-
    Name und Nr. der. Säure Säure Baumwolle essigsäure- Magnesium- Reaktion
    anhydrids perchlorats in Stunden
    17. Stearin .................... 30
    Essig:..................... 6 4 50 0'05 7
    18. o-1VIethoxyb_enzoe ...... . . . . . io
    Essig ..................:.... 2 2 i5 0,02 7
    ig. Essig ........................ i5 2 2o (a) 0,02 3
    20. Essig...................... io 2 20 (ß) 0,05 6
    21. Essig ....................... io 2 i5. (y) o,io 50
    (a) Trichloressigsäureanhydrid ist hier an Stelle von Monochloressigsäureanhydrid benutzt -worden.
    (ß) ß-Brompropionsäureanhydrid ist hier an Stelle yon Monochloressigsäureanhydrid verwendet worden.
    (y) In-diesem Fall wurde Methoxyessigsäureanhydrid an Stelle des Chloressigsäureanhydrids benutzt.
    Die Beispiele 17 und 18 dieser Tabelle zeigen die Herstellung gemischter Ester nach diesem Verfahren, wobei eine Mischung wer-, schiedener Säuren verwendet wird, während das Anhydrid selbst an der Veresterung nicht teilnimmt. Durch die Beispiele zg bis 21 wird die Verwendung anderer substituierter An-. hydride gezeigt, von denen besonders die alkoxysubstituierten Anhydride hervorzuheben sind.
  • Von besonderer Bedeutung sind die gemischten Ester, welche die Acylgruppen von höheren Fettsäuren mit mehr als 8 Kohlenstoffatömen und die Acylgruppen der Fettsäuren mit mehr als einem und weniger als 5 KOhlenstoffatomen enthalten, da sie in Aceton löslich, in Benzol jedoch unlöslich sind. Durch die Unlöslichkeit in Benzol unterscheiden sich die Produkte von denjenigen, von denen bisher angenommen wurde, . daß sie gemischte Celluloseester der niedrigeren und höheren Fettsäuren seien.
  • Zur Erzielung eines in Benzol unlöslichen Esters müssen die -höheren und niedrigeren Acylgruppen in genau bestimmten Grenzen gegenseitigen Verhältnisses vorhanden sein.
  • Die Bedeutung insbesondere der-gemischten. Ester, die nach diesem Verfahren erzielt werden, ist ebenso wie auch die Methoden zu ihrer Analyse wohlbekannt, so daß beide hier- nicht erwähnt zu werden brauchen. Beispiele 3oo Teile einds Chloressigsäureanhydrids, zoo Teile Chloressigsäure, r85 Teile Stearinsäure; 35 Teile -Essigsäure und 0,05 Teile Magnesiumperchlorat werden gemischt, und in dieses Bad werden 25 Teile Cellulose, beispielsweise Baumwolle oder gebleichtes Baumwollseidenpapier, eingerührt, und das Ganze wird. für etwa 8 Stunden auf - einer Temperatur von 6o bis 65° gehalten. Eine klare Lösung wird alsdann erzielt, und der gemischte Celluloseester wird abgesondert und gereinigt. Der so erzielte Ester ist in Aceton löslich und in Benzin unlöslich. Seine Acetonlösungen können selbst ohne Zusatz von plastisch machenden Substanzen, zu farblosen, durchscheinenden, harten und äußerst biegsamen Filmen hergestellt werden. Diese Filme behalten ihre Biegsamkeit bei, wenn plastisch machende Stoffe,, wie Triphenylphosphat und andere für diesen Zweck bekannte Stoffe, in den üblichen Verhältnissen zugesetzt werden. Diese äußerst große Biegsamkeit ist im wesentlichen vom Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre unabhängig.
  • Die kräftige treibende Wirkung der organischen Säureanhydride, die keine Acylgruppen in die Cellulose einführen, ermöglicht es, Celluloseformiate zu schaffen, die 7 oder mehr Formylgruppen für je 2¢ Kohlenstoffatome in der Cellulose enthalten. Diese Formiate sind neu und unterscheiden sich von denjenigen, die bisher beschrieben worden sind, dadurch, daß sie in Aceton löslich sind. Beispiel 3 2o Teile Ameisensäure (von 85'/o Stärke) und q.o Teile Chloressigsäureanhydrid werden bei 5o° für z Stunde erhitzt und dann auf 3o° abgekühlt. 5 Teile Cellulose werden der Mischung unter Umrühren zugeführt, und die Mischung wird auf einer Temperatur von 35 bis q:o° für 96 Stunden gehalten. Die Mischung wird unter Umrühren in Wasser gegossen, um das Celluloseformiat niederzuschlagen, welches ausgewaschen werden kann. Es ist bei Zimmertemperatur vollkommen in Aceton löslich, in Chloroform unlöslich und enthält etwa 25,51/0 der H C O-Gruppe, was ziemlich genau einem Diformiat .entspricht. Obgleich die Reaktion zweckmäßig für 96 Stunden durchgeführt wird, kann eine klare Lösung bereits nach 24 Stunden gebildet werden. Wenn das -Produkt in diesem Stadium isoliert wird; ergibt sieh, daß es nur 19% der Formylgruppe enthält und in Aceton unlöslich ist.
  • Unter Anwendung der gleichen Reaktionsmischung und unter den oben angegebenen Bedingungen können nach 48 Stunden der Mischung io Teile Ameisensäure mit 2o Teilen Chloressigsäureanhydrid - zugesetzt und die Reaktion 48 Stunden länger durchgeführt werden. Nach dem Niederschlag und dem Waschen ergibt sich ein etwas höheres Produkt als ein Diformiat, welches in Aceton löslich, jedoch in Chloroform unlöslich ist und :27,61/0 der H C O-Gruppe enthalten kann. Beispiel q. 4q f 2 Gewichtsteile des nach dem im letzten Absatz von Beispiel 3 hergestellten Celluloseformiats werden einer Mischung von 15 Teilen Stearinsäure, 2o Teilen Chloressigsäureanhydrid und o,o5 Teilen Magnesiumperchlorat zugesetzt, worauf die Masse erwärmt und etwa 72 Stunden auf einer Temperatur von 6o, bis 65° gehalten wird. Das Produkt kann durch Eingießen der Mischung in warmen Methylalkohol niedergeschlagen werden. Das gemischte Formylstearat ist bei Zimmertemperatur in Aceton, Chloroform oder Benzin löslich, jedoch nicht löslich in Ligroin, Äther oder Kohlenstofftetrachlorid.
  • Die Erfindung kann auch zur Herstellung von Celluloseestern der aromatischen Halogensäuren verwendet werden, die in praktischen Lösungsmitteln löslich sind. Z. B. können die Ester der Mono-, Di- oder Trichloxbenzoesäure oder, der entsprechenden Bromsäure hergestellt werden. Diese Ester enthalten mehr als eine Acylgruppe für je 6 Kohlenstoffatome der Cellulose, und zwar entweder die obenerwähnten halogenhaltigen Acyle oder Acyle; von denen nur eines oder mehrere halogenhaltig sind und die übrigen eine andere Acylgruppe, beispielsweise Fettsäureradikale, darstellen. Wenn sie bis zu drei Acylgruppen enthalten, sind sie in neutralen flüchtigen organischen Lösungsmitteln . löslich, so daß sie in der Celluloseesterindustrie zu verwenden sind.
  • Im Beispiel i sind die Orthöchlorbenzoe-Säureester behandelt worden. Im nächsten Beispiel soll die Herstellung eines gemischten Esters: dieser Art beschrieben werden, und in dieser Beziehung sei darauf hingewiesen, daß das nicht halogenhaltige Acyl irgendeines aus der Reihe der niederen oder höheren Fettsäuren sein kann, und daß im allgemeinen je höher das Molekulargewicht der nicht halogenhaltigen Acyle um so größer ihr Verhältnis gegenüber dem halogenhaltigen Acyl ist, welches verwendet werden muß.
  • Beispiel Es wird ein Bad durch Mischung von 15TeilenMonochloressigsäureanhydrid, zoTeilen Orthochlorbenzoensäure, 2 Teilen Essigsäure und o,o2 Teilen Magnesiumperchlorat hergestellt. In diese Mischung werden :2 Teile gereinigte Baumwolle eingeführt und die Mässe auf 65° gehalten, bis sie ein homogenes Aussehen erhält. Letzteres erfolgt für gewöhnlich nach 7 Stunden bei oben angegebener Temperatur. Das Celluloseacetoorthochlorbenzoat, welches in dieser Weise erzielt wird, ist in Chloroform löslich und in Aceton unlöslich. Es kann von der Mischung in der üblichen Weise getrennt werden. Wenn das Produkt gereinigt wird, wird ein körniger weißer Niederschlag erzielt. Aus Chloroformlösungen ergibt dieses Produkt durchscheinende Filme oder Bekleidungen. Werden i Teil Essigsäure an Stelle von 2 Teilen und 0,05 Teile Magnesiumperchiorat beim vorhergehenden Beispiel verwendet, wird ein gemischter Celluloseester erzielt, welcher in Aceton löslich ist.
  • Andere brauchbare; in neutralen organischen Estern lösliche Ester können gemäß der Erfindung durch Verwendung von Phthalsäure erzielt werden, wobei eine der Carbo_xylgruppen beispielsweise durch Esterifizieren unwirksam gemacht worden ist. Die teilweise esterifizierte Phthalsäuregruppe dringt in die Cellulose ein, und es wird ein Phthalsäurecelluloseester erzielt, in welchem die Phthalsäuregruppe noch den Alkoholrückstand enthält. Auch hier können wieder andere Acylgruppen eingeführt und gemischte Ester hergestellt werden. Alle diese Körper sind neu und in einer oder mehreren Lösungen, wie Aceton, Chloroform und Benzin, löslich. Beispiel 6 2 Teile Baumwollseidenpapier, wie solches für die Herstellung von Celluloseacetat verwendet wird, werden gründlich in einem 15 Teile Hydrophthalsäureäthyläther, 2o Teile Chloressigsäureanhydrid, 2o Teile Chloressigsäure und 0,05 Teile Magnesiumperchlorat enthaltenden Bad gemischt. Die Masse wird auf einer Temperatur von 6o bis 65' gehalten, bis die Fasern des Papiers verschwinden und die ganze Masse homogen wird. Die Zeitdauer ändert sich bei den verschiedenen Cellulosen, aber für gewöhnlich genügen 72 Stünden. Die klare Mischung wird dann durch Eingießen in Methylalkohol niedergeschlagen. Der weiße Niederschlag wird mit weißem Methylalkohol gewaschen. Beim Trocknen. ist der so erzielte Phthalsäurecelluloseester in Aceton, Chloroform, Benzol oder Mischungen aus diesen vollkommen löslich, jedoch in Ligroin, Äther öder Kohlenstofftetrachlorid unlöslich.
  • Beispiel? 2 Gewichtsteile Celluloseseidenpapier werden gründlich in ein Bad eingeführt, welches 2o Teile Hydrophthalsäureäthyläther, 3o Teile Chloressigsäure, ro Teile Monochloressigsäure, 2 Teile Essigsäure und o,o5 Teile Magnesiumperchlorat enthält. Die Mischung wird auf 6o bis 65° gehalten, bis sie ein homogenes Aussehen hat, wobei die Cellulosefasern im wesentlichen verschwunden sind. Für gewöhnlich wird eine sehr klare Lösung in etwa 48 Stunden erzielt. Der so hergestellte Acetöphthalsäurecelluloseester wird in der im Beispiel 5 angegebenen Weise abgeschieden. Er ist in Chloroform, Aceton, Benzol oder Mischungen aus diesen löslich. Durch Erhöhung der Menge der Essigsäure in diesem Beispiel wird das Verhältnis der Acetylgruppen in dem fertigen Ester nach Wunsch erhöht.
  • In den obigen Beispielen ist in den meisten Fällen unabgebaute Cellulose benutzt worden. Die Erfindung ist auch für Cellulosen anwendbar, die chemisch beeinflußt worden sind, beispielsweise sog. Hydrocellulose, regenerierte Cellulose, wie solche aus Viscose oder Kupferoxydammoniakcellulose stammt, und niedrige Cellulosenitrate, -acetate, -formiate oder noch esterifizierbare Hydroxylgruppen enthaltende Ester.
  • Es sei bemerkt, daß die substituierten F ettsäureanhydride, die als treibendes Agens benutzt werden, beispielsweise Halogen- und Acylsubstitute, die für das Verfahren äußerst gut sind, weniger als io Kohlenstoffatorne enthalten.
  • Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten einfachen und gemischten Ester können selbst ohne Zusatz von plastisch machenden Substanzen zu farblosen, durchscheinenden, harten und äußerst biegsamen Filmen hergestellt werden. Letztere behalten ihre Biegsamkeit bei, wenn plastisch machende Stoffe, wie Triphenylphosphat und andere zu diesem Zweck bekannte Stoffe, in den üblichen Verhältnissen zugesetzt werden. Diese äußerst große Biegsamkeit ist im wesentlichen von dem Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre unabhängig.
  • Die in den Beispielen als Katalysator erwähnten Stoffe sind für gewöhnlich sehr brauchbar, doch sind die bisher bei der Herstellung von Celluloseestern verwendeten nicht ausgeschlossen. Roter Phosphor und Chlor zusammen ergeben ebenfalls einen guten Katalysator.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zum Herstellen von gemischten Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu esterifizierende Stoff mit einem Gemisch mehrerer organischer Säuren und einem substituierten Fettsäureanhydrid behandelt wird.
  2. 2. Verfahren zum Herstellen von einfachen Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu esterifizierende Stoff mit einer einzigen organischen Säure, ausgenommen Fettsäuren mit mehr als 2 Kohlenstoffatomen, und einem substituierten Fettsäureanhydrid behandelt wird.
  3. 3. Verfahren zum Herstellen von einfachen Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Fettsäure mit einem substituierten Fettsäureanhydrid, ausgenommen Chlor= essigsäureanhydrid, behandelt wird. q..
  4. Verfahren zum Herstellen von Formylcellulose aus Cellulose und Cellulosestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu esterifizierende Stoff mit Ameisensäure und einem substituierten Fettsäureanhydrid behandelt wird.
  5. 5. Verfahren zum Herstellen von einfachen oder gemischten Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu esterifizierende Stoff mit einem alkoxysubstituierten Fettsäureanhydrid und einer einzigen organischen Säure bzw. einem Gemisch aus mehreren derartigen Säuren behandelt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch r, 3 und 5, gekennzeichnet durch die Verwendung ungesättigter organischer Säuren.
DE1928587952D 1927-03-28 1928-03-28 Verfahren zur Herstellung von Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen Expired DE587952C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0217535A2 (de) * 1985-08-27 1987-04-08 Raychem Limited Herstellung von Seitenketten enthaltenden Polymeren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0217535A2 (de) * 1985-08-27 1987-04-08 Raychem Limited Herstellung von Seitenketten enthaltenden Polymeren
EP0217535A3 (de) * 1985-08-27 1989-12-13 Raychem Limited Herstellung von Seitenketten enthaltenden Polymeren

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