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Einrichtung zur Verstellung von Gegenflügeln bei Umluftsichtern Als
Gegenflügel werden im Windsichterbau -die gewöhnlich rechteckigen Blechscheiben
a, (Abb. i) bezeichnet, die auf der Deckscheibe b des Streutellers sitzen. Die Gegenflügel
haben den Zweck, den durch das Gebläseflügelrad d erzeugten Luftstrom zu stören
und durch die -von ihnen im kreisenden Luftstrom erzeugten Wirbelungen die Geschwindigkeit
-und die Staubtragfähigkeit dieses Luftstromes .so weit zu vermindern, daß. die
mitgerissenen groben Körner, das, sog. Überkorn, ausfällt und nicht das Feingut
verunreinigt.
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Die Gegenflügel sind, wie schon der Name andeutet, so gestellt, daß,
der von ihnen erzeugte Luftstrom die entgegengesetzte Bewegungsrichtung besitzt
wie der Hauptluftstr, orrr, der durch das. Flügelradd erzeugt wird. Je weiter der
Gegenflügel übler die Deckscheibe hinausragt, desto tiefer tritt er in den Hauptstrom
ein, desto größere Störungen verursacht er in demselben, desto feiner wird das Hausgesichtete
Gut, desto geringer aber auch die Leistung. Bei gegebener Drehzahl des Flügelrades
d ist für eine vorgeschriebene Korngröße eine ganz bestimmte Stellung der Gegenflügel
notwendig.
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Die genaue Einstellung der Gegenflügel ist bis heute -eine sehr heikle
-und langwierige Arbeit. Nur sachkundige, teure Monteure können sie richtig durchführen.
Die auf der Deckscheibe festgeschraubten Gegenflügel müssen bei der Verstellung
losgeschraubt und die Schrauben in ,andere Löcher eingeführt werden. Diese bisher
übliche Ausführung der Befestigung der Gegenschaufeln zeigt die linke Seite der
Abb. i. In vielen Fällen ist es notwendig geworden, die Gegenflügel zu verkürzen
oder zu verlängern. Die recht @unangenehme Arbeit muß im Innern des Sichters vorgenommen
werden. Durch die näher oben beschriebene umständliche und nicht leicht zu überwachende
Verstellung der Gegenschaufeln entstand des öfteren bei nicht ganz sorgsamer Arbeit
eine Verlegung des Schwerpunktes des drehenden Systems aus der Drehachse, und dadurch
bedingt ein unruhiger Lauf der ganzen Vorrichtung und gegebenenfalls sogar Lager-
und Wellenschäden.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird diese sehr schwierige,
langwierige Arbeit durch das Drehen einer Schraube an jedem Gegenflügel ersetzt.
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Die Gegenflügel werden nicht mehr auf die Deckscheibe geschraubt,
sondern es- befindet sich auf der Deckscheibe für jeden Gegenflügel eine radial
angeordnete Schlittenführung ,e. In dieser Führung läuft ein Schlitten/, der den
Gegenflügel trägt. Die Stellung; dieses Schlittens ist auf einer an der Schlittenführung
angebrachten Skala g (Abb. z) genau .abzulesen, so daß, jeder Schlitten und damit
jeder Gegenflügel in der kürzesten Zeit gleich weit von der Drehachse eingestellt
werden kann.
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Durch Drehung einer Schraube k wird der Gegenflügel in gewünschter
Weise verstellt. Eine Verkürzung oder Verlängerung der Gegenflügel ist nicht mehr
notwendig. Durch
die radial verstellbare Anordnung der Gegenflügel
ist es möglich, auch die in der Nähe der inneren Gehäusewandung aufwärts strömenden
Luftschichten zu erfassen und darin enthaltenes Überkorn zum Ausscheiden zu zwingen.
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Die Schraube 1a wird auf der Deckscheibe gelagert und ist selbstsperrend,
wodurch im Betriebe eine Verstellung der Gegenflügel nicht eintreten kann. Der Schraubenkopf
ist zur Einführung eines Steckschlüssels i als Vieleck ausgebildet.
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Die Verstellung kann nun einmal in der Weise erfolgen, daß nach dem
Entfernen der beiden Einsteigtüren in den Außen- und Innenraum des Sichters der
Steckschlüssel auf den Schraubenkopf aufgesetzt und dann der Schlitten in. die gewünschte
Lage gedreht wird.
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Nachdem dies bei allen Gegenflügeln gleichmäßig durchgeführt ist,
- werden die Türen wieder eingesetzt und der Sichter in Betrieb genommen. Die Arbeit
ist zu wiederholen, wenn. die Verstellung die gewünschte Feinheit nicht ergab.
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Die Verstellarbeit wird viel einfacher, wenn der Steckschlüsseli in
Führungen k so gelagert wird, daß er außer seiner Drehbewegung drei genau begrenzte
Längsverschiebungen I, II, III machen kann.
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Ist der Windsichter im Betrieb, so steht der Steckschlüsselanschlag
am weitesten von der Drehachse entfernt in Stellung III, so daß, die Anschläge l
auf der umlaufenden; Deckscheibe b an dem in der Führung k verschiebbaren Riegelm
vorbeigehen. Bei der Verschiebung des Steckschlüssels in Lage I! kommt der zwangsläufig
mitgeführte Riegel m in die Laufbahn der Anschläge 1. Berühren sich Anschlag l und
Riegel m, so liegen die Achsen der Schraube lt und des Steckschlüssels i
in einer Geraden, und der Steckschlüssel kann in die Lage I verschoben werden, wenn
die Vielkantflächen von Schraubenkopf und Schlüssel symmetrisch zueinander liegen.
Dies wird erreicht durch Drehen des Schlüssels in die bei der früheren Verstellung
gege# benen Lage, die durch den Zeigern auf der Skala o festgelegt wurde. Der Zeiger
it ist mit dem Schlüssel i fest verbunden. Der Schlüssel wird nün in den Schraubenkopf
eingeschoben. Durch das Handradp wird die Schraube lt um ein auf der Skala o genau
abzulesendes Maß gedreht. Dann. wird der Steckschlüsselanschlag in die Lage III
zurückgeführt. Diese Arbeit wird bei jedem Gegenflügel vollkommen gleich ausgeführt.
Die Skalaablesungen werden in bekannter Weise festgelegt, um bei einer weiteren
Verstellung bekannt zu sein.
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Eine weitere Vereinfachung dieser Verstellarbeit ist dadurch möglich,
daß sämtliche Halteschrauben in bekannter Weise, z. B. durch Zahnräder, so gekuppelt
werden, dat3 sich die Schrauben gleichmäßig und gleichzeitig drehen müssen.