DE580775C

DE580775C - Elastische und elektrisch isolierende Verbindung unbearbeiteter Rohre

Info

Publication number: DE580775C
Application number: DE1930580775D
Authority: DE
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1930-03-29
Filing date: 1930-03-29
Publication date: 1933-07-15

Description

Bifaiiotheek

Bur. ind. Eigendorn

IS AUG. 1933

AUSGEGEBEN AM
15. JULI 1933

Zur Vermeidung von Rolirbrüchen bei auf größeren Längen verlegten Metallrohren ist es erforderlich, Dehnungsstücke einzubauen, um bei den vielfachen Erschütterungen, denen in die Erde verlegte Rohre ausgesetzt sind, Rohrbrüche durch Erdverschiebungen u. dgl. zu vermeiden. Trotzdem kommen aber Rohrbrüche vielfach vor, und es würde eine wesentliche Abhilfe bedeuten, wenn die starr verbundenen Rohrstränge kürzer und die Rohrverbindungen genügend elastisch sind, um Verbiegungen der Rohrstränge zu ermöglichen.

Es sind bereits elastische Rohrverbindungen mittels eines Gummiringes bekannt, durch welchen die Abdichtung erreicht werden soll. Derartige Verbindungen weisen aber noch erhebliche Mängel auf.

Werden z. B. zwei Rohrenden auf einem Gummischlauch zusammengesteckt, der so ausgebildet ist, daß durch Lippendichtung eine Selbstdichtung eintritt, so ist dabei keine Vorrichtung zum Spannen des Gummis vorhanden, so daß auch keine Längskräfte in dem Rohr aufgenommen werden können.

Bei den bisher benutzten metallischen Verbindungen oder Kugelgelenkverbindungen wird durch den benutzten Gummiring lediglich eine Abdichtung erzielt.

Bei Verwendung äußerer metallischer Körper und auch bei der Segmentausbildung der Metallringe, um einen gleichmäßigen Druck auf den Abdichtungsring aus Gummi zu erzielen, kommen die Metallringe oder Flanschen mit dem Rohr in Berührung, wodurch elektrische Weiterleitungen ohne weiteres herbeigeführt werden.

Die Neuerung betrifft eine elastische und elektrisch isolierende Verbindung unbearbeiteter Rohrenden mittels eines mit einer Lippendichtung versehenen und durch einen Spannring zusammengehaltenen Gummiringes, bei welcher die Lippendichtung aus lappenartigen, ringförmigen Fortsätzen an der inneren Mantelfläche des Gummiringes be- *5 steht, die in den Raum zwischen den beiden Rohrenden hineinragen und sich gegen die Stirnflächen der Rohre legen. Die lappenartigen, ringförmigen Fortsätze können sich auch bis in das Rohrinnere erstrecken und einen Teil der inneren Mantelfläche der Rohrenden abdecken.

Die Abb. 1 und 2 veranschaulichen Ausführungsbeispiele. Gemäß Abb. 1 werden die Rohrenden ο ohne besondere Bearbeitung an den Enden mit einem beide Enden umhüllenden Gummiring c versehen, der zweckmäßig unter Spannung gesetzt wird, was durch einen Spannring b geschieht.

Der Spannring hüllt den Gummiring- ringsherum ein, um ein Wegquetschen des Gummis bei starkem Druck unmöglich zu machen. Der Spannring ist so bemessen, daß er mit dem Eisenrohr nicht direkt in Berührung kommt. Da bei Rohren mit großem Durchmesser der Spannring nicht nur aus zwei Teilen besteht, können in solchen Fällen beliebig viele Ringstücke benutzt werden. Der Gummiring ist

an der Stelle zwischen den beiden Rohrenden nach Art der Lippendichtung ausgebildet, wodurch auch bei voller Entspannung des äußeren Ringes noch ein völliges Abdichten durch die Lippendichtung erzielt wird.

Wie aus Abb. ι ersichtlich, kann die Lippendichtung c bei dickwandigen Rohren zwischen den Stirnwänden der Rohre angebracht oder auch, wie Abb. 2 zeigt, in das Rohrinnere verlegt werden.

Die Neuerung zeigt daher eine Verbindung, die vor allen Dingen eine größere Zugkraft aufnehmen kann, wie es bei freiliegenden langen Rohrzügen, wie Wasserleitungen fürTur-

«5 binenanlagen, erforderlich ist.

Der Reibungskoeffizient von Gummi auf Eisen ist so groß, daß bei nicht allzu großer Spannkraft des Eisenringes schon ein Herausziehen der Rohrenden aus der Verbindung

ao unmöglich gemacht wird. Durch die gleichmäßige Pressung des Gummiringes unter Berücksichtigung des hohen Reibungskoeffizienten zwischen Gummi und Eisen werden, ohne eine metallische Berührung vorzunehmen, die in der Längsrichtung auftretenden Kräfte aufgenommen. Selbst wenn eine geringe Längsbewegung in Frage kommt, wird der Gummi nach den Stellen höheren Druckes gezogen, wodurch eine Selbstsperrung eintritt und die Rohrverbindung den auftretenden Zugbeanspruchungen vollkommen genügt. Da die einzelnen Rohrenden nicht mehr starr miteinander verbunden sind, wie dies bei der bisher bekannten Fl ansehen verbindung üblich ist, können die Wärmedehnungen der Eisenrohre sich nur auf eine Rohrlänge auswirken, wobei die Dehnungen aber so gering sind, daß sie innerhalb der elastischen Rohrverbindungen aufgenommen werden können, so daß die gesamten Rohrstränge als vollkommen spannungslos anzusehen sind. Trotzdem ist die Verbindung so elastisch, daß ein Undichtwerden durch Erschütterung bzw. Bruch durch Verlagerung des Erdreichs o. dgl. nicht eintreten kann, weil die Rohrstränge eine gewisse Verlagerung ohne weiteres mitmachen können. Da der Gummi in dem Spannring so stark vorgespannt ist, daß auch bei Verbiegen des Rohres keine völlige Entspannung irgendwelcher Gummiteile in Frage kommt, kann auch ein Lockerwerden oder Undichtwerden der Verbindung nicht eintreten.

Claims

Patentansprüche:

I. Elastische und elektrisch isolierende Verbindung unbearbeiteter Rohrenden mittels eines mit einer Lippendichtung versehenen und durch einen Spannring zusammengehaltenen Gummiringes, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtung aus lappenartigen, ringförmigen Fortsätzen an der inneren Mantelfläche des Gummiringes besteht, die in den Raum zwischen den beiden Rohrenden hineinragen und sich gegen die Stirnflächen der Rohre legen.
2. Elastische und elektrisch isolierende Verbindung unbearbeiteter Rohrenden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lappenartigen, ringförmigen Fortsätze sich bis in das Rohrinnere erstrecken und einen Teil der inneren Mantelfläche der Rohrenden abdecken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen