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Milcherhitzer Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die an sich
bekannten, in Molkereien zur Verwendung gelangenden und zum Pasteurisieren von Milch
dienenden Milcherhitzer, die aus einem doppelwandigen Gefäß bestehen und durch ein-
in seinen Mantel geleitetes Heizmittel, z. B. Dampf oder Heißwasser, beheizt werden.
Mit diesen Milcherhitzern lassen sich gegenüber dem Aufrahmungsgrad von bis 8°/o
bei Rohmilch nur geringe Aufrahmungsgrade erzielen, und zwar infolge der maschinellen
Bearbeitung und Erhitzung, die die Rohmilch durch den fraglichen Erhitzer erfährt.
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Zweck der Erfindung ist, diesem Mangel abzuhelfen. Dieser wird durch
die besondere Ausbildung des Milcherhitzers erreicht, nach welcher dieser bzw. dessen
doppelwandiges Gefäß außer mit einem an sich bekannten, das Heizmitteldurchströmventil
in Abhängigkeit von der jeweiligen Milchtemperatur steuernden, in das Milchabflußrohr
des Gefäßes eingebauten Temperaturregler, dessen Temperaturaufnahmekörper aus einer
Anzahl dünner, mit Ausdehnungsflüssigkeit gefüllten Röhrchen besteht, erfindungsgemäß
noch mit einem vor das Durchströmventil für den Heizdampf geschalteten Druckregler
versehen ist.
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Durch diese Ausbildung wird für die zu erhitzende Milch die Einhaltung
einer stets gleichen Temperatur gewährleistet, die für den für die Güte der Milch
maßgebenden Aufrahmungsgrad, der die Höhe von 7 bis 7,1'/, erreicht, also mehr nahe
an den nor-. malen Aufrahmungsgrad der Rohmilch herankommt, ausschlaggebend ist.
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In der Zeichnung ist der Milcherhitzer nach der Erfindung beispielsweise
in einer Ausführungsform teilweise im Aufriß, teilweise im Schnitt und teilweise
in Ansicht dargestellt.
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i ist das zur Aufnahme der zu erhitzenden Milch dienende Gefäß. Dieses
ist unter Vermittlung des Stutzens :2 mit dem Ventil 3 für die Zuführung des Heizmittels
in den Heizmantel des Gefäßes i - verbunden:- An dem Gefäß i ist oben das Abflußrohr
4 mit dem Austrittsstutzen 5 für die erhitzte Milch angeordnet. In das Abflußrohr
4 ist der Temperaturaufnahmekörper 6 eingebaut, der mit einer Anzahl ganz dünner
Röhrchen 4 versehen ist. Der Temperaturaufnahmekörper 6, 7 ist auswechselbar mit
dem Abflußrohr 4 verbunden, um ihn nach Bedarf aus diesem herausnehmen und so namentlich
dessen Wärmefühler 7 leicht reinigen zu können. An die Stelle des Röhrchenbündels
könnte ein dickeres, mit tiefen Falten gewalztes Rohr, d. h. ein Federrohrfühler,
treten. Dieser ist allerdings nicht so empfindlich und nicht so leicht zu reinigen
wie der Wärmefühler 6, 7. Mit dem Temperaturaufnahmekörper 6, 7 ist der an dem Ventil
3 angeordnete Arbeitskörper 8, durch welchen die Spindel des Ventils 3 beeinflußt
wird, durch das Kapillarrohr 9 verbunden, welches gegen äußere Einflüsse durch eine
Isolierung geschützt werden kann. In dem Austrittsstutzen 5 für die aus
dem
Gefäß i durch das Rohr 4 abfließende Milch kann ein Zeigerthermometer oder ein Schreibapparat
io zur Aufnahme einer Kurve angebracht werden.
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Da bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel des Milcherhitzers die
Beheizung durch Dampf erfolgt, ist mit dem Ventil 3 noch ein Druckregler verbunden.
Dieser besteht aus dem rohrartigen Durchströmkörper i i für den bei 12 eintretenden
Abdampf, dem mit diesem Körper i i verbundenen Ventil 13 für die Zuführung von Frischdampf
und einer zur Steuerung des Ventils 13 in Abhängigkeit von dem jeweiligen Dampfdruck
dienenden Vorrichtung. Diese besteht aus dem unter Vermittlung des Stutzens 14 des
Durchströmkörpers i i verbundenen Gehäuse 15, welches nach unten durch den Boden
16 abgeschlossen ist, dem in dem Gehäuse 15 angeordneten Federrohrbalg i7, der mit
seinem unteren Ende in dem Boden z6 dicht befestigt und an seinem oberen Ende durch
den dicht mit ihm verbundenen Deckel 18 abgeschlossen ist, der in dem Federrohrbalg
17 angeordneten Feder ig, die sich einerseits gegen den Deckel ig und andererseits
gegen einen in seiner Höhe verstellbaren Teller 2o, 21 legt, der von dem Deckel
18 getragenen Ventilstange 22 mit dem Ventilkegel 23 und dem mit der Ventilstange
22 verbundenen Federrohr 24, welches mit seinem unteren Ende in dem mit dem Durchströmkörper
i i verschraubten oder verflanschten Armaturstück 25 dicht schließend befestigt
und an seinem oberen Ende durch die seine Verbindung mit der Ventilstange 22 vermittelnde
Kappe 26 dicht abgeschlossen ist. Die Ventilstange 22 ist sowohl durch das Armaturstück
25 bei 27 als auch durch den oberen Boden des Gehäuses 15 bei 28 mit Spiel geführt,
um ein leichtes und ungehindertes Arbeiten der Ventilstange 22 mit seinem Ventilteller
23 zu gewährleisten und den Federrohrbalg 17, 18 dem in dem Durchströmkörper i i
herrschenden Druck zugänglich zu machen.
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Das Federrohr 24 besitzt den gleichen Durchmesser wie die Durchströmöffnung
29 des Ventils 13. Infolgedessen ist das Ventil 13 bzw. dessen Ventilkegel
23 vollständig entlastet. Der in dem Hochdruckraum 3o des Ventils 13 herrschende
Druck kann sich also selbst bei großen Druckschwankungen nicht ungünstig auswirken.
Durch das dichte Abschließen des Federrohres 24 nach oben durch die Kappe 26 und
nach unten durch das Armaturstück 25 ist bei geschlossenem Ventil 13, 23 ein Übertreten
des Frisch- oder Hochdruckdampfes in den Durchströmkörper ii ausgeschlossen.
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Um den in seiner Höhenlage verstellbaren, die Feder 18 tragenden Teller
2o, 21 jederzeit zwecks Einstellung des jeweils gewünschten oder erforderlichen
Druckes leicht zugänglich zu machen, ist am Boden 16 des Gehäuses 15 ein mit einer
Öffnung 31 versehener zapfenartiger Ansatz 32 mit einem Schraubstöpsel 33 angebracht.
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Die zum Einstellen verschiedener Drucke dienende Feder ig kann durch
einen unterhalb des Gehäuses angebrachten Hebel mit darauf verstellbarem Gewicht
ersetzt werden.
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Um einen gewissen Luftausgleich bei der Bewegung des Federrohrbalges
17 zu ermöglichen, ist in dem Boden des Gehäuses eine Bohrung 34 vorgesehen.
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Das Ventil 3 kann als entlastetes.Einsitz-oder Doppelsitzventil ausgebildet
werden. Der Temperaturaufnahmekörper 6, 7 ist in bekannter Weise mit einer Reguliervorrichtung
35 versehen. Um ein Lösen der Reguliervorrichtung durch etwaige Erschütterungeri-o.
dgl. zu verhindern, ist die Festhaltevorrichtung 36 angebracht. Diese verhindert
einerseits eine Drehung der Regulierschraube 37, ermöglicht aber andererseits eine
Bewegung dieser in der Führung 36in ihrer Längsrichtung, so daß der in dem Aufnahmekörper
6 liegende Sicherheitspuffer nachgeben kann.
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Die Arbeits- und Wirkungsweise des Erhitzers ist folgende.
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Bei normalen Betriebsverhältnissen, bei denen eine bestimmte eingestellte
Temperatur gleichbleibend herrscht und der zur Heizung des Erhitzers verwendete
Abdampf ausreicht, nehmen die einzelnen Teile die aus der Zeichnung ersichtliche
Lage ein, wobei das Ventil 3 entsprechend der gewünschten bzw. eingestellten Temperatur
geöffnet ist. Tritt dann eine Temperatursteigerung ein, so wird durch die alsdann
eintretende Ausdehnung der Flüssigkeit des Temperaturaufnahmekörper s 6, 7, die
durch das Kapillarrohr 9 auf den Arbeitskörper 8 und von diesem auf den Ventilkegel
des Ventils 3 übertragen wird, dieses geschlossen und dadurch das Zuströmen des
Abdampfes durch den Durchströmkörper i i abgedrosselt oder ganz abgesperrt. Sinkt
die Temperatur, so wird das Ventil 3 wieder geöffnet. Dabei erfolgt das Arbeiten
vollständig stoßfrei.
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Sollte nun der für die Erhitzung des Gefäßes i benötigte Abdampf nicht
ausreichen, so tritt der vor glas Ventil 3 geschaltete Druckregler in Tätigkeit,
da durch Nachlassen des Druckes in dem Durchströmkörper i i und somit auf den Federrohrbalg
17, 18 dieser unter Mitwirkung der Druckfeder ig nach oben scbnellt und dadurch
unter Vermittlung der Ventilstange 22 das Ventil 13, 23 geöffnet wird. Es strömt
dann aus dem Raum 3o des Ventils 13 Frischdampf durch
die geöffnete
Durchströmöffnung 29 und das an das Ventil 13 angeschlossene Rohr
g8 in den Durchströmraum i i über, und zwar in einer solchen Menge, daß der
Drück in dem Körper i i wieder normal ist. Alsdann wird der Federrohrbalg
17, i 8 wieder nach unten gedrückt, wodurch wieder das Schließen des Frischdampfventils
13, 23 bewirkt wird.
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Die Anordnung des Ventilkegels 23 des Ventils 13 kann auch
so erfolgen, daß sich ersterer von unten gegen seinen Sitz legt, so daß bei Auftreten
eines Überdruckes in dem Durchströmkörper i i das Ventil von seinem Sitz abgehoben
und der Überdruck durch das Rohr 38 abgeleitet wird.