DE576272C

DE576272C - Lagerung fuer Aufnehmer und Pressholme von liegenden Metallrohr- und Strangpressen

Info

Publication number: DE576272C
Application number: DEE42156D
Authority: DE
Original assignee: Eumuco AG fuer Maschinenbau
Current assignee: Eumuco AG fuer Maschinenbau
Priority date: 1931-12-09
Filing date: 1931-12-09
Publication date: 1933-05-09

Description

Lagerung für Aufnehmer und Preßholme von liegenden Metallrohr- und Strangpressen Bei Metallrohr- und Strangpressen ist der Rezipient je nach dem angewendeten Preßverfahren entweder m einem Rezipientenhalter untergebracht oder am Preßholm befestigt. Für die Qualität der Preßerzeugnisse ist es von entscheidender Bedeutung, daß die Mittelachse des Rezipienten genau die geradlhiige Verlängerung der Lochdornachse bzw. der Preßstempelachse bildet und daß diese Lage der Mittelachse des Rezipienten auch tatsächlich während des Preßvorgangs beibehalten wird. Die Lösung dieser Aufgabe ist bereits mit verschiedenen Mitteln angestrebt worden. Bei einer dieser Lösungen sind die Auflageflächen in bekannter Weise schräg angeordnet, aber derart; daß die Verlängerungen, dieser Flächen nach oben sich in der Mittelachse des Rezipienten oder in deren nächster Nähe schneiden.
Bei dieser Lösung ist jedoch nicht genügend berücksichtigt worden, daß die Unterstützungen des Rezipienten bzw. des Preßholms an der- Erwärmung des Rezipienten und der mit ihm in Berührung befindlichen Teile partizipieren können, daß also diese Unterstützungen eine Ausdehnung infolge der Erwärmung erfahren können und damit auch die Lage der Mittelachse des Rezipienten verändert wird. Dabei ist zu beachten, daß die Temperatur des Rezipienten und der mit ihm in Berührung stehenden Teile nicht absolut konstant ist, daß also außer der Ausdehnung des Rezipienten und seines Gehäuses bzw. des Preßholms auch die Ausdehnung der unterstützenden Teile sich ändert.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Konstruktion mit schrägen Tragflächen zu schaffen, die die räumliche Unveränderlichkeit der Mittelachse des Rezipienten -bzw. des Querhauptes auch bei Erwärmung der unterstützenden Teile gewährleistet und die Möglichkeit gibt, den verschiedenen im praktischen Betrieb vorkommenden Preßtemperaturen Rechnung zu tragen.
Um dies zu erreichen, schneiden sich. gemäß der Erfindung die beiden Schrägflächen nicht etwa im Mittelpunkt des Aufnehmers oder in seiner unmittelbaren Nähe, sondern in einem erheblichen Abstand vom Mittelpunkt. Dieser Abstand ist so gewählt, daß die bei der Erwärmung des Aufnehmers .eintretende Verschiebung seines Mittelpunktes gerade ausgeglichen -wird durch die entgegengesetzt gerichtete Wärmeausdehnung des Stützbettes. Da hierbei mit der Temperatur des Rezipienten auch die der Stützen sich ändert, so ist im Betrieb eine Anpassung an die vorkommenden verschiedenen Preßtemperaturen erforderlich. Zu diesem Zwecke werden die schrägen Auflageflächen durch je zwei im Querschnitt halbkreisförmige Schienen gebildet, die während des Betriebes in verschiedene Neigungswinkel eingestellt werden können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform dargestellt. Der Rezipient i und der Rezipientenhalter 2 ruhen durch Vermittlung der Arme 3-3 des Rezipienten auf den Gleitleisten 41, ¢°, 43, 44. Die letzteren laben Halbkreisquerschnitt, so daß die Leisten 41, 42 sowie die Leisten 4@, 44 sich paarweise zu einem Kreisquerschnitt ergänzen. Diese Leisten 41, 42, 43, 44 sind in den Unterstützungen 5-5 bzw. den Armen 3-3 drehbar. Die Gleitflächen, das sind die Flächen, mit welchen je zwei Leisten 41 und 42 bzw. e und 44 aufeinander aufliegen, liegen - zunächst unter einem beliebigen Winkel, derart, daß sich die Verlängerungen dieser Gleitflächen in der lotrechten Mittelachse des Rezipienten schneiden, und zwar meinem Punkte, der um das Maß x oberhalb der Mittelebene des Rezipienten liegt. Wird nun der Rezipient erwärmt, so dehnt sich derselbe aus, wobei seine Mittelachse nach unten wandert, das Maß x sich also vergrößert. Gleichzeitig verlängern sich die Arme 3-3, so daß sich die Leisten 41 und 43 auf den Leisten 42 bzw. 44 verschieben, und weiter erfahren die Stützen 5-5 infolge der Erwärmung eine Verlängerung, was einer Verlagerung der Mittelachse des Rezipienten nach oben gleichkommt.
Durch entsprechende Wahl des Maßes x oder mit anderen Worten durchentsprechende Wahl des Neigungswinkels der Auflageflächen Iäßt es sich erreichen, daß der Betrag, um den sich die Mittelachse infolge Erwärmung des Rezipienten gesenkt hat, sich aufhebt gegen den Betrag, um welchen sie sich infolge der Erwärmung der Stützen 5-5 gehoben hat.
Aus vorstehendem folgt, daß das Maß x niemals gleich o werden, d. h. die Verlängerung der Auflageflächen nicht die Mittelachse des Rezipienten schneiden darf, weil andernfalls die Mittelachse des Rezipienten infolge Erwärmung keine Verlagerung gegenüber den Armen 3-3 erfahren würde und die Verlagerung, welche aus der Verlängerung der Stützen 5-5 herrührte, nicht korrigiert werden könnte.
Da jeder gegebenen Temperatur des Rezipienten eine bestimmte Temperatur der Stützen 5-5 entspricht, so ist für eine bestimmte Temperatur des Rezipienten der Neigungswinkel der Auflageflächen gegeben. Man, kann daher durch eine Skala den Neigungswinkel für die verschiedenen Temperaturen des Rezipienten festlegen. Die Drehung der Gleitschienen 41-44 kann von Hand mit Hilfe der Hebel 6-6 oder auch durch Motorkraft erfolgen. Die erfolgte Einstellung kann dann etwa mit Hilfe der Hebel 7-7 fixiert werden. Im Falle auftretender Temperaturschwankungen. besteht jederzeit die Möglichkeit, den Neigungswinkel der Auflageflächen zu verändern.
Neuartig an der Erfindung ist die Möglichkeit, die sich aus der Erwärmung der Unterstützungen 5-5 ergebende Verlagerung der Mittelachse des Rezipienten vollständig auszugleichen und die der jeweiligen Temperatur entsprechende Neigung der Auflageflächen einzustellen.
Bei der Anfertigung .der vorstehend erwähnten Skala können die modernen Instrumente zur Ermittlung von Temperaturen (elektrische Pyrometer u. dgl.) wertvolle Dienste leisten, wodurch ein größerer Genauigkeitsgrad erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i.
Lagerung für Aufnehmer und Preßholme von liegenden Metallrohr- und Strangpressen auf schrägen Auflageflächen zur Beseitigung der schädlichen Wärmeausdehnung, dadurch gekennzeichnet, daß -die Neigung der beiden Schrägflächen einstellbar ist und die Schrägflächen sich meinem solchen Abstand (x) vom Mittelpunkt des Aufnehmers (L) schneiden, daß die bei der Erwärmung des Aufnehmers eintretende Verschiebung seines Mittelpunktes gerade ausgeglichen wird durch die entgegengesetzt gerichtete Wärmeausdehnung des Stützbettes (5)- --. Lagering nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schrägen Auflageflächen durch je zwei Schienen. (41, 42 .und 43, 4¢) mit Halbkreisquerschnitt derart gebildet werden, daß-zwei zusammengehörige Schienen einen Kreisquerschnitt bilden und durch Drehung der Schienen der Neigungswinkel der schrägen Auflageflächen zu verändern ist.
3. Lagerung nach Anspruch?, dadurch gekennzeichnet, daß die den verschiedenen Aufnehmertemperaturen entsprechenden Neigungswinkel auf einer Skala, festgelegt sind, so daß bei bekannten Temperaturen des Rezipienten von vornherein der diesen Temperaturen entsprechende Neigungswinkel eingestellt werden kann.