Wenn elektrische Steckdosen leicht erreichbar angebracht worden sind, bilden sie eine Gefahr
für unerfahrene Personen und namentlich für Kinder. Bei normalen Steckdosen ist es nämlich
5 ohne weiteres möglich mit einem Nagel o. dgl, die spannungführenden Büchsen zu erreichen,
so daß Personen infolge eines elektrischen Schlages gesundheitlichen Schaden erleiden
können. Um diese Gefahr zu beseitigen und ein Einführen von Nägeln oder sonstigen Metallstiften
zu verhindern, sind schon verschiedene Arten von Sicherheitssteckdosen vorgeschlagen
worden, die aber mehr oder weniger große Nachteile aufweisen. So sind z. B. Steckdosen bekannt,
bei denen die Steckerbüchsen durch eine drehbare, kreisförmige Abdeckscheibe verschlossen
werden. Hierbei hat die Abdeckscheibe zwei Einführungslöcher für die Steckerstifte,
welche in der Ruhestellung gegenüber den Steckerbüchsen mn 90° versetzt liegen, so daß
die Steckerbüchsen von außen her nicht zugänglich sind. Bei Gebrauch der Steckdose
werden die Steckerstifte in die Löcher der Abdeckscheibe gesteckt, und es wird darauf eine
Drehung im Uhrzeigersinne um go ° ausgeführt, so daß der Zugang zu den Steckerbüchsen frei
wird. Um ein Überdrehen der Scheibe zu verhindern, ist ein Anschlag vorgesehen. Zur Verhütung
mißbräuchlicher Benutzung ist eine besondere Sperrvorrichtung eingebaut, die einen
Gebrauch der Steckdose nur mit einem eigens dazu passenden Stecker gestattet. Diese Arten
von Sicherheitssteckdosen sind, da sie in erster Linie für explosionsgefährliche Räume gedacht
sind, für normalen Betrieb unbequem, weil die anzuschließenden ortsveränderlichen Apparate
mit einem besonderen Stecker versehen sein müssen, die meisten Apparate aber mit
einem normalen Stecker ausgerüstet sind.
Es sind ferner Sicherheitssteckdosen bekannt, bei denen eine Abdeckkappe um einen zentralen
Stift drehbar gelagert ist. In der Ruhestellung liegen die Ei^führungsöffnungen der Abdeckkappe
nicht senkrecht über den Steckerbüchsen, so daß die letzteren nicht ohne weiteres erreich- +5
bar sind. Bei Gebrauch muß die Kappe mit Hilfe der Steckerstifte gedreht werden, um den
Zugang zu den Steckerbüchsen zu ermöglichen. Nach Entfernen des Steckers kehrt die Kappe
unter der Wirkung einer Feder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Diese Steckdosen
sind zwar mit einem normalen Stecker zu verbinden, jedoch ist der Berührungsschutz nicht
vollkommen, da die ganze Kappe drehbar ist. Daher können z. B. Kinder mit einer Hand die
Kappe so weit drehen, bis die Einführungsöffnungen über den Steckerbüchsen liegen,
während sie mit der anderen Hand einen Nagel
ο. dgl. einführen können. Auch muß hierbei die ganze Steckdose der Kappe entsprechend ausgeführt
werden, so daß sich nicht jede normale Steckdose durch bloßes Auswechseln der Abdeckung
in eine Sicherheitssteckdose verwandeln läßt.
Bei einer anderen bekannten Ausführung werden die Steckerbüchsen durch eine von außen
her erreichbare drehbare Scheibe abgedeckt. Bei ίο Gebrauch der Steckdose muß die Scheibe mit
Hilfe des Steckers so weit gedreht werden, bis sich die Steckerstifte in die Steckerbüchsen einführen
lassen. Da die drehbare Scheibe unter dem Einfluß einer Rückholfeder steht, so werden
die Steckerbüchsen nach Entfernen des Steckers selbsttätig wieder verdeckt. Auch diese Sicherheitssteckdose
hat den Nachteil, daß die Schutzscheibe von außen her erreichbar ist und deshalb
ohne besondere Schwierigkeit gedreht werden kann, wodurch der Berührungsschutz mangelhaft
wird. Da ferner die Steckdose hierbei eine Spezialausführung erfordert, so läßt sich auch
diese Schutzvorrichtung nicht an jeder beliebigen Steckdose anbringen. ' 25 Weiter ist eine Sicherheitssteckdose bekannt,
bei der die Steckerlöcher durch kreisausschnittförmige Scheiben, welche an der Rückseite der
Abdeckung drehbar angeordnet sind, verschlossen werden. Diese kreisausschnittförmigen
,Scheiben sind am Umfang gezahnt und stehen mit einem kleinen Zahnrad in Eingriff. Ein
Drehen des Zahnrades und damit ein öffnen und Schließen der Steckerlöcher ist aber nur
mit Hilfe eines besonderen Schlüssels, welcher als Stift zwischen den eigentlichen Steckerstiften
des Steckers angeordnet ist, möglich. Die Steckdose hat also den Nachteil, daß nicht
jeder normale Stecker eingeführt werden kann, sondern daß der anzuschließende Apparat erst
mit einem entsprechenden Stecker versehen werden muß.
Diesen bekannten Ausführungen gegenüber wird nach der Erfindung eine Sicherheitssteckdose
geschaffen, in welche sich jeder normale ♦5 Stecker einführen läßt, und die doch einen ausreichenden
Schutz gewährleistet* Ferner besteht der Vorteil, daß die Abdeckplatte ausschließlich
am Dosendeckel angebracht ist, so daß sich jede normale Steckdose durch bloßes Auswechseln des Deckels in eine Sicherheitssteckdose umwandeln läßt. Auch bei der Steckdose
nach der Erfindung werden die Einführungsöffnungen durch eine drehbare Scheibe, welche an der Rückseite der Abdeckung angeordnet
ist, verschlossen. Durch die besondere eigenartige Anordnung der Scheibe ist es jedoch
nicht möglich, einen Stecker einpolig oder einen einzelnen Stift einzuführen, wodurch ein weitgehender
Schutz gewährleistet ist. In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen
Abb. ι einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 2,
Abb. 2 die Dose mit Deckel in Vorderansicht, Abb. 3 die drehbare Scheibe in Vorderansicht,
Abb. 4 die drehbare Scheibe im Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 3 und Abb. 5 die Drehscheibe in Rückansicht.
Im Dosendeckel α sind zwei Durchtrittslöcher b für die Steckerstifte vorgesehen. An
der Rückseite des Deckels α befindet sich eine kreisförmige Aussparung/ zur Aufnahme einer
kreisförmigen Scheibe d. Diese Scheibe d ist um einen Zapfen c drehbar gelagert und wird durch
eine Schraubenfeder f fest gegen den Deckel α gedrückt. Der Zapfen c hat drallförmige Windungen,
die in entsprechende Windungen des Mittelloches der Scheibe d passen. Dadurch wird
erreicht, daß infolge des beim Einführen der Steckerstifte auf die Scheibe d ausgeübten
Druckes dieselbe entgegen der Wirkung der Feder f eine Axialbewegung und gleichzeitig
eine Drehbewegung ausführt, so daß die Steckerlöcher i der Scheibe^ senkrecht unter die
Durchtrittslöcher b des Deckels α gelangen und.
der Zugang zu den Steckerhülsen frei wird. Nach Entfernen des Steckers kehrt die Scheibe i£
unter Wirkung der Feder f in ihre ursprüngliche Lage zurück und verdeckt somit wieder die
spannungführenden Steckerhülsen. Als Widerlager für die Schraubenfeder f dient einerseits
eine am Ende des Zapfens c angebrachte Scheibe e und andererseits die Drehscheibe d,
welche zwecks Führung der Feder f bei g ausgespart ist. Um ein leichtes Einführen der
Steckerstifte zu ermöglichen, ist die Scheibe^ mit zu den Steckerlöchern i hinabfallenden Aussparungen
k . versehen. Das Einführen von einzelnen Stiften oder ein einpoliges Einführen
eines Steckers ist nicht möglich, weil bei einseitigem Druck die Scheibe d kippt und dadurch
eine Hemmung entsteht, so daß die Scheibe d keine Drehbewegung ausführen kann. Beim
Einführen eines zweipoligen Steckers, also bei gleichmäßigem Druck, dreht sich die Scheibe d
leicht um den Zapfen c. Auch ist ein Drehen der Scheibe d mit den Fingern nicht möglich, weil
sie an der Rückseite des Dosendeckels α angebracht ist und deshalb nicht erreichbar ist.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das in der no Zeichnung dargestellte Beispiel beschränkt. So
könnte z. B. die Druckfeder f durch eine Blattfeder ersetzt werden; auch läßt sich die Sicherheitsvorrichtung
sowohl bei Aufputzdosen und Unterputzdosen als auch bei abgedichteten Steckdosen und bei Steckdosen mit Schutzkontakt
anbringen.