DE569021C - Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus aromatischen Sulfamiden und Aldehyden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus aromatischen Sulfamiden und Aldehyden

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DE569021C
DE569021C DE1930569021D DE569021DD DE569021C DE 569021 C DE569021 C DE 569021C DE 1930569021 D DE1930569021 D DE 1930569021D DE 569021D D DE569021D D DE 569021DD DE 569021 C DE569021 C DE 569021C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds
    • C08G12/24Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds with sulfonic acid amides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus aromatischen Sulfamiden und Aldehyden Es ist bekannt, Arylsulfamide und deren N-Monoalkylsubstitutionsprodukte mit Formaldehyd zu kondensieren. Man erhält hierbei lösliche, schmelzbare Kunstharze, welche jedoch entgegen der Eigenschaft der Phenolformaldehydkondensationsprodukte und der Harnstoffformaldehydkondensationsprodukte nicht härtbar sind, d. h. nicht durch Einwirkung von Hitze in den unlöslichen und unschmelzbaren Zustand übergeführt werden können.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß man, von aromatischen Sulfamiden ausgehend, durch Kondensation mit Aldehyden zu härtbaren bzw. gehärteten und verpreßbaren Kunstharzen gelangt, wenn man Sulfamide, die mindestens eine Säureamidgruppe (CONH2 Gruppe) enthalten, mit Aldehyden kondensiert bzw. polymerisiert. Weitere Forschungen haben ergeben, daß nicht das Vorhandensein gerade der Säureamidgruppe 'in den aromatischen Sulfamiden die Voraussetzung dafür bildet, daß bei der Kondensation mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, härtbare Produkte entstehen. Vielmehr haben zahlreiche Versuche gezeigt, daß es im wesentlichen darauf ankommt, daß man von Verbindungen ausgeht, welche neben der Sulfamidogruppe noch eine zweite oder mehrere N H2 Gruppen in beliebiger Bindung im Molekül enthalten. Demgemäß besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, aromatische Sulfamide, die außer der Sulfamidogruppe mindestens noch eine substituierte oder unsubstituierte N HZ-Gruppe enthalten, mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, zu kondensieren bzw. polymerisieren.
  • Zur technischen Herstellung der neuen Produkte können unter anderem als billiges Ausgangsmaterial Nebenprodukte der Saccharinfabrikation dienen, wie z. B. Parasulfamidobenzoesäure, deren Carboxylgruppe amidiert wird. Die erhaltenen Verbindungen, welche neben der Sulfamidogruppe die Carbonsäureamidgruppe enthalten, werden mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, zur Reaktion gebracht.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung verwendet man als Ausgangsmaterial Di-, Tri-oder Polysulfamide, wobei also auch die zweite bzw. die weiteren NH,7 Gruppen in Form von Sulfamidogruppen vorliegen. Neben den Sulfamidogruppen können auch andere NHZ-Gruppen, insbesondere auch die Säureamidgruppe (CONH,7 Gruppe) vorhanden sein.
  • Die Reaktion führt in der Hitze bis zu unlöslichen und unschmelzbaren Produkten. Als Zwischenprodukte erhält man Harze, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind und wasserhelle Lacke ergeben. Durch Härtung der Zwischenprodukte in der Wärme und, allenfalls unter Druck, gelangt man von den Zwischenprodukten zu den glasartigen harten Endprodukten. Auch bei der Kondensation in der Kälte erhält man in Gegenwart von Katalysatoren, z. B. starker Basen und Säuren, Zwischenprodukte, die bei der Härtung in den Endzustand übergehen.
  • Die Vermehrung der N HZ-Gruppen, die offenbar den Reaktionsverlauf im Sinne der Erfindung ermöglicht, kann auch dadurch bewirkt werden, daß man z. B. in Anilin, Phenylendiamin und ähnliche Verbindungen eine oder mehrere Sulfamidogruppen einführt und diese mit Formaldehyd kondensiert.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren gewonnenen Produkte stellen nach der Härtung unschmelzbare und unlösliche Harze dar, die als Kunstmassen für die verschiedensten Zwecke, z. B. auch als Drechslerstoffe, Verwendung finden können.
  • Die Kondensationsprodukte können auch mit oder ohne Zusatz von Füllstoffen, wie insbesondere Faserstoffen, zu Preßmassen verarbeitet werden.
  • Die Produkte des vorliegenden Verfahrens sind nicht nur in ihren Eigenschaften, sondern auch in ihrer chemischen Zusammensetzung von den durch Formaldehydkondensation von Monosulfamiden, die keine weitere NH,- Gruppe enthalten, erhaltenen unhärtbaren Harzen verschieden. Da die Ausgangsstoffe mehr als eine NHr Gruppe enthalten, kann jede dieser Gruppen mit Formaldehyd in Reaktion treten, so daß die Verkettung zu anders gebauten und größeren Molekülen führen kann als jene, die man z. B. bei der Kondensation von p-Toluolsulfamid mit Formaldehyd erhält.
  • Man hat es bei dem neuen Verfahren in der Hand, sehr verschieden zusammengesetzte Harze herzustellen, da die Variationsmöglichkeit je nach Wahl des ' Ausgangsstoffes (Benzol und Homologe, Anilin usw.), der Zahl und der Stellung (im Kern in o-, m-, p-Stellung bzw. in der Seitenkette) sowie der Bindungsart der Amidogruppen, der Substituenten im Kern oder am Stickstoff - der Stickstoff kann z. B. auch in Form einer Imidogruppe vorliegen - eine ungemein große ist. Sie wird noch dadurch erhöht, daß Mischungen von verschiedenen oder isomeren SuIfamiden u. dgl. bei der Kondensation nicht bloß Gemische, sondern neue Verbindungen ergeben und daher auch in chemischer Hinsicht neue Endprodukte liefern.
  • Die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen können auch mehrkernig sein, wobei sowohl kondensierte Ringe, z. B. Naphthalin, als auch direkt oder durch beliebige Gruppen verknüpfte Ringsysteme, die im ganzen neben mindestens einer Sulfamidogruppe noch mindestens eine weitere NHZ-Gruppe in beliebiger '° Bindung enthalten, zur Kondensation gebracht werden können, z. B. mehrfach sulfamidierte Sulfone, mehrfach sulfamidiertes Benzophenon u. dgl.
  • Die Kondensation kann in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln, im letzteren Falle z. B. durch Schmelzen, durchgeführt werden. Als Lösungsmittel kommen sowohl wässerige als auch organische Flüssigkeiten in Betracht. Formaldehyd kann sowohl in Lösung oder als Gas, als polymerer Formaldehyd oder in Form von Formaldehyd abspaltenden Substanzen, z. B. Hexamethylentetramin, zur Anwendung gebracht werden. Ferner können unter Umständen an Stelle von Formaldehyd andere Aldehyde, beispielsweise Furfurol, Verwendung finden. Vorzugsweise verwendet man äquivalente oder; nahezu äquivalente Aldehydmengen, auf jede vorhandene NH2-Gruppe berechnet, so daß jede vorhandene NH,7 Gruppe mit mindestens je einem Mol Aldehyd in Reaktion gebracht wird. Bei Körpern, die mehr als zwei N H2-Gruppen enthalten, muß nicht jede Gruppe mit einem Mol Aldehyd in Reaktion treten, vielmehr genügt es im allgemeinen, daß in je ein Mol der zur Reaktion gebrachten Amidoverbindungen mindestens zwei Aldehydreste eintreten.
  • Die Kondensation kann in Anwesenheit von Katalysatoren durchgeführt werden. Sowohl Säuren als auch Basen wirken als Kontaktmittel. Man kann ferner zunächst Anfangskondensationsprodukte, z. B. Methylolverbindungen oder Methylenderivate, der Amide in kristallinischer oder amorpher Form herstellen und diese dann durch Erhitzen in Lösung oder in Abwesenkeit von Lösungsmitteln durch Schmelzen in die Harze überführen. Es kann auch so verfahren werden, daß die Reaktion in einer ersten Stufe mit Hilfe von basisch wirkenden Stoffen, wie K OH, Hexamethylentetramin, alkalisch reagierenden Salzen usw., neutral oder alkalisch geleitet wird, wobei es zunächst offenbar zur Bildung von Methylolverbindungen kommt, während in einer zweiten Stufe, z. B. unter. Anwendung von Säuren, sauren Salzen, Estern oder auch durch bloßes Weitererhitzen bzw. mit Hilfe von Oxydationsmitteln, die Kondensation sauer geführt wird. Die Säure kann dann wieder abgestumpft werden.
  • Während oder nach der Kondensation können dem Reaktionsgemisch formaldehydbindende j Substanzen, wie Phenole, Harnstoff, Thioharnstoff oder Amine, zugesetzt werden. Solche mit Formaldehyd Harze bildende Verbindungen können auch von vornherein als Mischungskomponente der gemeinsamen Kondensation mit Formaldehyd unterworfen werden. Unter Umständen . können auch Monoamide, z. B. p-Toluolsulfamid, der Masse im Arbeitsgang einverleibt werden. Auch diese bilden mit Formaldehyd wenn auch nicht härtbare Harze. Man erhält bei größerem Zusatz von Monoamiden schließlich Endprodukte, welche zwar einen hohen Schmelzpunkt aufweisen, aber nicht mehr härtbar sind. Diese Produkte sind in organischen Lösungsmitteln löslich.
  • Die Eigenschaften der erhaltenen Produkte können ferner auch durch Einverleibung von anderen künstlichen oder von natürlichen Harzen, Celluloseestern oder -äthern oder sonstigen plastischen Massen verändert werden. Auf diese Weise gelingt es unter anderem, Produkte zu gewinnen, die mit Ölen bzw. Cellulosederivaten zu ausgezeichneten Lacken verarbeitet werden können. Ausführungsbeispiele: i. p-Sulfamidobenzamid wird mit der äquivalenten Menge an Formaldehyd, d. h. zwei Mole Formaldehyd auf ein Mol Amid, bei Siedehitze unter Rückflußkühlung kondensiert. Bei nicht allzulangem Kochen bleibt die alsbald entstandene Lösung homogen und wird nach entsprechender Verdickung möglichst vom Wasser befreit. Das noch wasserhaltige Harz ist in der Kälte weiß, in der Hitze klar. Durch weiteres Erhitzen kann es gehärtet werden und liefert, je nach dem Härtungsgrade, ein klares, geschmeidiges und noch lösliches oder springhartes, unschmelzbares und unlösliches Produkt. Das vor der Erhärtung erhaltene Zwischenprodukt ist löslich in vielen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Benzol, Aceton u. dgl., sowie insbesondere in Lösungsmittelgemischen. Diese Lösungen ergeben durchsichtige und farblose Lacke.
  • An Stelle des p-Sulfamidobenzamids kann m-Sulfamidobenzamid oder Sulfamidomethylbenzamid (SO. N H2 (CH3) C" H3 - CO N H2) in der vorstehend beschriebenen Weise verarbeitet werden.
  • Wird als Kondensationsmittel eine geringe Säuremenge zugesetzt, so verläuft die Kondensation erheblich rascher und führt zu einem hydrophoben Harz, das bei noch weitergehendem Erhitzen gelatiniert.
  • 2. 350 g m-Benzoldisulfamid werden in 240 ccm qo°/oiger Formaldehydlösung (auf jede SO2NH2-Gruppe eine CH20-Gruppe) eingetragen. Das Gemisch wird zum Sieden erhitzt. Wenn Lösung eingetreten ist, wird noch etwa 15 Minuten weitererhitzt, worauf sich beim Abkühlen das entstandene Kondensationsprodukt als zähes glänzendweißes, undurchsichtiges Harz abscheidet. Das Produkt wird gewaschen und ergibt, in Alkohol gelöst, einen hellen Lack. Zur Verarbeitung auf ein glasartiges Endprodukt wird es bei 8o bis ioo° längere Zeit gehärtet. Das so erhaltene Produkt ist farblos, durchsichtig, unschmeIzbar und unlöslich. Vor der Härtung kann das Harz von dem noch darin enthaltenen Wasser zum Teil durch Erwärmen im Vakuum befreit werden.
  • Wird die Kondensation länger als oben angegeben fortgesetzt, so erhält man ein zäheres Zwischenprodukt, das nicht mehr in Alkohol, wohl aber in Aceton löslich ist.
  • 3. 25o g m-Benzoldisulfamid werden mit i8o ccm q.o°%iger Formaldehydlösung unter Zugabe einer solchen Salzsäuremenge, daß die Wasserstoffionenkonzentration in der Lösung etwa 5 - io-3 beträgt, versetzt. Es wird 3/4 Stunden lang gekocht, worauf noch in der Wärme sich die Lösung in eine wässerige und eine ölige Schicht scheidet. Letztere liefert nach dem Erkalten ein dem nach Beispiel e erhaltenen ähnliches Produkt.
  • q.. Der Zusatz von basischen Kondensationsmitteln an Stelle von Säuren erweist sich häufig als noch wirksamer. Bei Zusatz von etwa i0/, K O H erhält man durch Kochen des Benzoldisulfamid-Formaldehyd-Gemisches ein verhältnismäßig hartes Harz, das in Lösungsmitteln schwieriger löslich ist, jedoch widerstandsfähigere Endprodukte, wie Lackfilme bzw. Preßlinge, liefert.
  • Man kann auch dem fertigen Lack oder der fertigen Preßmischung KaIiumhydroxyd beifügen, in welchem Falle dieses als Härtungsbeschleuniger wirkt. Besonders bewährt hat sich die Verwendung von Pyridin als Kondensationsmittel. Bei Zusatz von 21/2°/o Pyridin tritt ähnlich wie bei der Phenol-Formaldehydkondensation schon in der Hitze Schichtenbildung ein. Aus der Harzschicht können besonders gute Lacke oder Preßmassen hergestellt werden.
  • 5. 400 g Benzoldisulfamid werden mit 480 g Phenol gemischt und in i 36o g Formaldehyd (q.ovolumprozentig), dem 6o ccm 2 n-NaOH zugesetzt wurden, eingetragen. Es wird bis zur Lösung erhitzt, dann wird ein wenig erkalten gelassen und 330 ccm n/2 H3 P 04 zugesetzt, worauf sofort Schichtenbildung eintritt. Hierauf wird noch einige Zeit weitererhitzt und schließlich die untere Schicht auf einen hellen, besonders wasserfesten Lack oder eine Kunstmasse weiterverarbeitet.
  • 6. o,2 g K O H werden in ioo ccm Alkohol gelöst. In diese Lösung werden 26 g Paraformaldehyd und ioo g m-Benzoldisulfamid eingetragen. Man erhitzt und säuert die Lösung an. Nach beendeter Kondensation werden der erhaltenen Harzlösung etwa 2o°/0 Aceton zugesetzt. Man erhält einen Lack von ausgezeichneten Eigenschaften.
  • 7. 5 g Xyloldisulfamid, das aus technischem Xylol dargestellt wurde und ein Gemisch von Isomeren darstellt, werden mit einer äquivalenten Menge Formaldehyd kondensiert. Das gehärtete Endprodukt stellt ein durchsichtiges hartes Harz dar, das spröder ist, als das aus Benzoldisulfamid dargestellte.
  • B. In alkoholische K O H Lösung werden äquivalente Mengen von Formaldehyd- und Benzoldisulfamid eingetragen. Nach etwa zo Minuten erhält man schon in der Kälte eine Harzabscheidung. Das so erhaltene Harz ist in diesem Stadium noch wasserlöslich und kann durch Hitzeeinwirkung gehärtet werden.
  • g. Geht man an Stelle von m-Benzoldisulfamid von Mono- bzw. Dichlorbenzoldisulfamid aus, so erhält man feste härtbare Kondensationsprodukte, die jedoch getrübt sind.
  • ro. m-Toluoldisulfamid ergibt ein ähnliches Harz wie Xyloldisulfamid.
  • =x. Auf Anilintrisulfamid werden äquivalente Mengen von Formaldehyd zur Einwirkung gebracht. Das erhaltene Harz ist härtbar. Ähnliche Harze erhält man aus Anilin.-m- und -p-sulfamid und Formaldehyd oder Acetaldehyd sowie aus Toluidindisulfamid und Formaldehyd, aus Acetylverbindungen dagegen auch schmelzbare Harze.
  • 12. Aus Anilintrisulfamid und Formaldehyd können auch in der Kälte kristallisierte Kondensationsprodukte, z. B. ein Dimethylenanilintrisulfamid (F.-P. 3o5°), entstehen. Diese Produkte scheinen teils Methylen-, teils Methylol-Verbindungen zu sein. .Ähnlich erhält man aus p-Toluidindisulfamid mit Formaldehyd in der Kälte durch Lösen in verdünnter Lauge und Fällen mit Säure einen kristallinischen Körper vom Schmtlzpunkt 237', beim Arbeiten in der Wärme jedoch härtbare harzartige Kondensationsprodukte. Die kristallinischen schmelzbaren Kondensationsprodukte können durch weiteres Erhitzen mit Formaldehyd im, allgemeinen in härtbare Harze übergeführt werden. Auch als Zusatz zu solchen, z. B. als Formaldehyd abbindende Stoffe oder zur Erleichterung der Verpressung, können sie von Wert sein.
  • =3. m-Benzoldisulfamid wird, wie in Beispiel 2 angegeben, mit CH20 kondensiert. Kurz vor beendeter Kondensation werden nochmals 2o°/, Benzoldisulfamid zugegeben und weiter kondensiert. Man erhält nach der Härtung ein sehr hartes Produkt.
  • =4. 7 g Benzoldigulfamid werden in 4,42 ccm 4o%iger Formaldehydlösung unter Zusatz von 22 ccm 2 n-K O H in der Kälte gelöst. Es wird so viel 2 n-HCl zugesetzt, bis die einsetzende Füllung beendet ist. Diese stellt ein zuerst harzartiges, dann käsiges Produkt dar, das mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet wird. Das gewonnene weiße, amorphe Pulver liefert mit Leichtigkeit einen Spritlack. Es kann ferner für sich oder mit Füllstoffen, z. B. Cellulose, gemischt und der Heißverpressung unterworfen werden. 15. Benzoltrisulfamid wird mit drei Molekülen Formaldehyd in der Hitze kondensiert. Nach kurzer Zeit erhält man ein schon im Reaktionsgefäß erstarrendes, härtbares Harz.
  • =6. Aus Phenoldisulfamid und Formaldehyd erhält man ebenfalls ein harzartiges Kondensationsprodukt.
  • 17. Man läßt einen 7o°%igen Acetonlack, hergestellt durch Lösen des Zwischenkondensationsproduktes von Benzoldisulfamid und CH20, durch Cellulose aufsaugen, härtet bei zoo°, pulverisiert fein und verpreßt das Pulver heiß. Man erhält ein hartes, transparentes Produkt von hornartigem Aussehen oder einen weiß gedeckten Preßling von porzellanartiger Beschaffenheit. Zur Herstellung von Preßpulvern kann auch so verfahren werden, daß die Füllstoffe, z. B. Papier, Farbstoffe u. dgl., schon zu Beginn der Kondensation in das Reaktionsgemisch eingetragen werden und das Harz auf den Füllstoffen, z. B. auf und in den Papierfasern, beim Ausfallen zur Abscheidung gebracht wird.
  • 18. m-Benzoldisulfamid wird mit etwa 2o°% p-Toluolmonosulfamid vermischt und der Mischung eine solche Formaldehydmenge zugesetzt, daß auf jede vorhandene NH, Gruppe x Mol CH20 entfällt. Man erhält nach der Kondensation ein in der Wärme schmelzbares Kondensationsprodukt von hohem Schmelzpunkt, das in organischen Lösungsmitteln noch löslich ist.
  • xg. m-Ben7oldisulfamid wird mit Formaldehydlösung erhitzt. Der Lösung werden nach einiger Zeit io bis 2o°/, Thioharnstoff zugesetzt. Das sich nach kurzem Weitererhitzen abscheidende Harz zeigt eine Steigerung der hydrophoben Eigenschaften, verglichen mit dem ohne Zusatz von Thioharnstoff unter den gleichen Bedingungengebildeten Harz. i Man erhält zwei verschiedene Produkte, je nachdem man Formaldehydmengen zur Kondensation verwendet, die äquivalent dem Benzoldisulfamid sind, oder ob man den Formaldehyd im äquivalenten Verhältnis zu allen vorhandenen NH,- Gruppen, also auch denen des Thioharnstoffs, zur Anwendung bringt. Im letzteren Fall erhält man ein homogenes Mischkondensationsprodukt.
  • 2o. Beim Erhitzen von Benzoldisulfamid mit äquivalenten Mengen Furfurol geht nach einiger Zeit das erstere in Lösung, wobei sich eine dunkle, lackartige, beim Erkalten halbfeste Masse bildet.
  • 21. Werden äquivalente Mengen von Benzaldehyd und Benzoldisulfamid erhitzt, so tritt ebenfalls nach einiger Zeit Lösung ein. Beim Erkalten erstarrt das Ganze zu einer harten Masse.
  • Für die Aufarbeitung gelten alle üblichen Regeln, so z. B. Neutralisierung der Säure vor eingetretener Gelatinierung, bei Lacken Anwendung von Erweichungsmitteln, während bei der Herstellung harter Kunstmassen verschiedene Füllmaterialien in Anwendung kommen können.
  • Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Harze lassen sich gegebenenfalls in Pulverform mit oder ohne Zusatz von Füllmaterial in der üblichen Weise unter Hitze und Druck auf Preßprodukte verarbeiten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Sulfamide, die außer der Sulfamidogruppe mindestens noch eine substituierte oder unsubstituierte NH2 Gruppe enthalten, oder Gemische solcher Verbindungen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, kondensiert bzw. polymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationsprozeß so weit geführt wird, daß gehärtete Produkte entstehen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Sulfamide, die neben der Sulfamidogruppe mindestens eine Säureamidgruppe (CO N H2 Gruppe) enthalten, mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, kondensiert. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Di-, Tri- oder Polysulfamide mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, kondensiert. g. Verfahren nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation in Gegenwart von Katalysatoren bzw. Kondensationsmitteln bewirkt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführung der härtbaren Kondensationsprodukte in unlösliche und unschmelzbare Endprodukte durch Hitzeeinwirkung, vorzugsweise unter Hitze und Druck, vorgenommen wird. 7. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den härtbaren Kondensationsprodukten in an sich bekannter Weise mit oder ohne Zusatz von Füllmitteln Preßpulver zur Verpressung unter Hitze und Druck herstellt. B. Verfahren nach Anspruch x für die Herstellung von Mischharzen, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangsstoffen oder dem Reaktionsgemisch bekannte Verbindungen, welche Aldehydharze bilden, insbesondere Phenole, Harnstoff, Thioharnstoff oder Monosulfamide, die mit Aldehyden lösliche nicht härtbare Harze bilden, oder die Aldehydharze dieser Verbindungen von vornherein, während oder nach der Kondensation zugesetzt werden. g. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangsstoffen oder dem Reaktionsgemisch an sich als Zusätze zu Kunstharzen bekannte Stoffe, wie künstliche oder natürliche Harze, Cellulosederivate oder sonstige plastische Massen einverleibt werden.
DE1930569021D 1929-07-20 1930-04-13 Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus aromatischen Sulfamiden und Aldehyden Expired DE569021C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744577C (de) * 1940-06-11 1944-01-20 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten
DE845939C (de) * 1941-03-01 1952-08-07 Hydrierwerke A G Deutsche Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Kondensationsprodukten
DE930414C (de) * 1942-12-19 1955-07-14 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von oel- oder harzartigen Kondensationsprodukten

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