DE567306C - Mutterverschraubung - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM
31. DEZEMBER 1932

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47a GRUPPE

Humboldt-Deutzmotoren A.~G. in Köln-Deutz*)

Mutterverschraubung

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1931 ab

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschraubung zum Befestigen von Maschinenteilen auf einer Welle oder in einer Bohrung in axialer Richtung. Die Erfindung löst die Aufgabe, das Schneiden von Gewinde auf der Welle selbst zu vermeiden. Es wird dafür ein gegebenenfalls geteilter Ring mit einer flachen Ringwulst in eine verhältnismäßig flache Ausdrehung der Welle eingesetzt. Dieser geschlitzte Ring trägt außen das Gewinde für die Befestigungsmutter. Mit dieser Art der Befestigung sind folgende Vorteile verbunden: Das Gewindeschneiden, welches besonders bei schweren Werkstücken umständlieh ist, wird gänzlich vermieden und ist dafür an einem leichten Ring vorzunehmen. Die l'aßfläche zwischen dem Gewindering und der Welle bzw. der Bohrung kann derart abgerundet oder doch ohne scharfen Ansatz,

z. B. doppelkegelförmig, geformt sein, daß die nachteilige Kerbwirkung, welche insbesondere bei Spitzgewinde den Bruch infolge Biegungsbeanspruchungen hervorruft, ausgeschaltet ist. Diese Gefahr des Wellenbraches liegt z. B. bei Kurbelwellen von Verbrennungskraftmaschinen vor, die unter Umständen starken Biegungsstößeii ausgesetzt sind. Bekanntlich wird die Kerbwirkung ganz erheblich gemildert, wenn die hohlkehlenartige Paßfläche für den Gewindering eine Begrenzung durch einen verhältnismäßig großen Radius besitzt. Es kann dann, selbst bei einer Schwächung der Welle durch eine solche Ausdrehung, die Gefahr des Bruches geringer sein als bei größerem Durchmesser, aber scharfkantiger Eindrehung bzw. Ansatz.

An sich sind bereits geschlitzte Zwischenringe zum Befestigen von Spannmuttern auf Wellen u. dgl. bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung wird aber der Ring entweder nur mit einzelnen radial oder tangential in eine Nut der Welle eingreifenden Stiften gehalten. Er nimmt infolgedessen nur stellenweise den axialen Schub der Kräfte auf. Beim Erfiiidungsgegenstand dagegen war die axial wirkende Kraft auf den ganzen Umfang des Ringes bzw. der Welle übertragen.

Die Befestigungsart der vorliegenden Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnung in verschiedenen Beispielen erläutert werden.

Abb. ι zeigt eine bisher übliche Befestigung eines Zahnrades auf einer Welle.

Abb. 2 ist die entsprechende Befestigung gemäß der Erfindung. .

Abb. 3 zeigt eine gleichartige Befestigung eines Kugellagers auf einer Kurbelwelle.

Abb. 4 zeigt die Befestigung des äußeren Kugellagerringes in einer Bohrung.

Das Zahnrad« in Abb. 1 und 2 ist auf der Welle b durch den Federkeil c gegen Drehung gesichert. Die Mutter d hält das Zahn-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Hans Kremser in Bergisch Gladbach.

rad gegen den Ansatz« der Welle. Während nach Abb. ι der Außendurchmesser g des Gewindes etwas kleiner sein muß als der Durchmesser/, damit man das Zahnrad darüber hinwegschieben kann, und ferner der Durchmesser h etwas kleiner sein muß als der Innendurchmesser des Gewindes, kann nach Abb. 2 der Durchmesser f_x der Welle links vom Gewindering/ den gleichen Durchmesser

ίο haben wie die Bohrung des Zahnrades. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn man links vom Zahnrad beispielsweise einen Lagerzapfen von möglichst großem Durchmesser oder einen Konus k, wie dieser in Abb. 3 links vom Kugellager tn liegt, anordnen will. Der Ring/ wird vorteilhaft erst nach dem Drehen an einer oder zwei Stellen durchschnitten. Er braucht in radialer Richtung nur eine sehr geringe Ausdehnung zu besitzen, da er auf dem ganzen Umfange auf der Welle trägt. Der Winkel χ zwischen der Radialen zur Welle und der Senkrechten auf der schrägen Ausdrehungsbegrenzung wird vorteilhaft kleiner gehalten als der Reibungswinkel, damit beim Anziehen der Mutter ti der Ring/ sich nicht mitdreht. Beim Anziehen der Mutter wird, soweit möglich, der Ring/ von dem zu befestigenden Maschinenteil abgedrängt und damit auch in radialer Richtung infolge der Form dieser Auflage gespreizt. Dadurch kommen die Gewindegänge beiderseitig zur Auflage, es wird also eine Sicherung gegen Lösung des Gewindes erreicht. Bei Maschinenteilen, die starken Erschütterungen ausgesetzt sind, mag gemäß Abb. 3 eine Zusatzsicherung durch einen Stift ο vorgenommen werden, der durch Ring/ und Mutter ρ hindurchgeführt und um letztere herumgebogen ist.

Die Abb. 4 zeigt eine gleichartige Befestigung des äußeren Kugellagerringes q im Gehäuse/". Der Gewinderings ist bei der Teilung so weit gekürzt, daß er in eine passende Ausdrehung des Gehäuses r eingeschoben werden kann. Die Mutter t besitzt entsprechendes Außengewinde. Die Befestigung ist im übrigen vollständig gleichartig wie die vorher beschriebene.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mutterverschraubung zum Befestigen von Maschinenteilen auf Zapfen oder in Bohrungen, bei der ein besonderer unterteilter, gewindetragender Zwischenring verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlitzte, das Gewinde auf der einen Mantelfläche tragende Zwischenring auf der anderen Mantelfläche eine Ringwulst trägt, die sich in eine flache Ringnut der Welle bzw. der Bohrung einlegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen